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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Hardware- und Nachrichten-Links des 22. April 2020


Leonidas
2020-04-23, 08:00:07
Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-22-april-2020

Complicated
2020-04-23, 12:20:05
Im Endeffekt braucht Gigabyte somit der Chipsatz-Support nicht zu kümmern, man stellt einfach die passenden Steckplätze zur Verfügung, kümmert sich um eine entsprechend saubere Signalqualität und reicht das ganze eigenständig zur PCIe-4.0-Zertifizierung ein. Dasselbe könnten die Mainboard-Hersteller prinzipiell mit jenem Mainboard machen, eine eigene PCIe-4.0-Funktionalität des Chipsatzes wird hierfür nicht benötigt.
Es wird solche Boards sicherlich von jedem Hersteller geben - was sollen Sie auch machen nachdem PCIe 4.0 für Comedy-Lake gestrichen wurde von Intel, nachdem alle Mainboards schon fertig designed waren mit den Zusatzkosten für PCIe 4.0 - einen Aufpreis werden sie nicht bekommen wenn sie es als PCIe 3.0 verkaufen. Das wird so oder so ein Desaster für die Mainboard-Hersteller:
https://www.hardwareluxx.de/index.php/news/hardware/prozessoren/52103-intel-kaempft-mit-problemen-comet-lake-sollte-pcie-4-0-unterstuetzen.html
Die Probleme in der Umsetzung sollen nicht im Comet-Lake-S-Prozessor selbst liegen. Vielmehr sei der Chipsatz bzw. die Chipsätze problembehaftet und hätten offenbar Probleme – genauer gesagt ein Jitter. Um dies zu beheben, müssten externe Taktgeneratoren zum Einsatz kommen. Zunächst einmal aber sei die Unterstützung für PCI-Express 4.0 für Comet Lake-S gestrichen worden.

Für die mobilen Varianten von Comet Lake, Comet Lake-Y, -U und -H, unterstützen kein PCI-Express 4.0 – zumindest wird dies an keiner Stelle von Intel erwähnt.

Zurück zu Comet Lake-S: Die Mainboards sollen sich in der finalen Phase der Entwicklung befinden. Dementsprechend seien sie in der Lage PCI-Express 4.0 zu unterstützen. Ohne Prozessor und Chipsatz kann dies aber natürlich nicht verwendet werden. Die Frage ist nun, ob die Mainboardhersteller den Mehraufwand für PCI-Express 4.0 weiter betreiben wollen und auch die zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergeben oder nicht.

Die fehlende Unterstützung von PCI-Express 4.0 wird für Intel zunehmen zu einem Problem.
Das ist eher der Versuch der Schadensbegrenzung - inkl. Shitstorm.

etp_inxession
2020-04-23, 12:56:06
Hochinteressant ist daneben, das nVidias Aussage, das hiermit die Tensor-Cores der RTX-Beschleuniger benutzt werden, augenscheinlich Unsinn ist

kennt man nV anders?

Eigentlich hätten die es nicht nötig zu lügen.
Aber das zieht sich wie ein roter Faden von Generation zu Generation.

Völlig unverständlich.

Leonidas
2020-04-23, 14:30:34
Die Probleme in der Umsetzung sollen nicht im Comet-Lake-S-Prozessor selbst liegen. Vielmehr sei der Chipsatz bzw. die Chipsätze problembehaftet und hätten offenbar Probleme – genauer gesagt ein Jitter. Um dies zu beheben, müssten externe Taktgeneratoren zum Einsatz kommen. Zunächst einmal aber sei die Unterstützung für PCI-Express 4.0 für Comet Lake-S gestrichen worden.

Für die mobilen Varianten von Comet Lake, Comet Lake-Y, -U und -H, unterstützen kein PCI-Express 4.0 – zumindest wird dies an keiner Stelle von Intel erwähnt.

Zurück zu Comet Lake-S: Die Mainboards sollen sich in der finalen Phase der Entwicklung befinden. Dementsprechend seien sie in der Lage PCI-Express 4.0 zu unterstützen. Ohne Prozessor und Chipsatz kann dies aber natürlich nicht verwendet werden. Die Frage ist nun, ob die Mainboardhersteller den Mehraufwand für PCI-Express 4.0 weiter betreiben wollen und auch die zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergeben oder nicht.

Die fehlende Unterstützung von PCI-Express 4.0 wird für Intel zunehmen zu einem Problem.


Dieser Aussage von HWL würde deutlich widersprechen. PCIe 4.0 auf dem Grafikkarten-Slot braucht nach bekanntem Wissen gar nix vom Mainboard-Chipsatz. Wenn Intel etwas anderes behauptet, würde ich das als Redakteur entweder hinterfragen oder (sofern es keine befriedigende Antwort gibt) erst einmal als "Mär" einordnen.

Und so lange wie CML sich hinzieht, hätte man genügend Zeit gehabt, das zu regeln - notfalls mit einer Neuauflage des Mainboard-Chipsatzes. Doch CML war in allen Roadmaps nie für PCIe 4.0 vorgesehen - ergo kann es das PCIe-Interface in der CPU nicht. Doppelte & dreifache Mär.




kennt man nV anders?


In der Tat. Es wäre regelrecht untypisch, wenn NV nicht ab und zu solcherart Schoten heraushaut - und sich vor allem dabei ertappen läßt. Jeder Hersteller hat da augenscheinlich so seine kleinen default-Schwächen.

Denniss
2020-04-23, 14:43:03
Ist der Z490 tatsächlich komplett neu oder ist das nur ein umgelabelter Z390?
Wüsste jetzt auch nicht daß Comedy Lake irgendwo mal mit PCIe4 in Verbindung gebracht wurde.
Irgendwie klingt das alles wie AMDs B550/B550A - PCIe4 auf den CPU-Lanes (wenn solch eine CPU vorhanden) aber nicht vom Chipsatz selber.

Gast
2020-04-23, 15:09:54
Hochinteressant ist daneben, das nVidias Aussage, das hiermit die Tensor-Cores der RTX-Beschleuniger benutzt werden, augenscheinlich Unsinn ist:

https://www.nvidia.com/en-us/geforce/guides/nvidia-rtx-voice-setup-guide/

Nvidia erwähnt mit keinem einzigen Wort, dass Tensor Cores verwendet werden würden, diese angebliche Aussage wird Nvidia nur von manchen Medien in den Mund gelegt, die assoziieren, dass AI gleich Tensor bedeutet.

Wobei es natürlich auch nicht unbedingt bedeutet, dass keine Tensor Cores verwendet werden, Nvidia hat lediglich überhaupt keine Aussage zu deren Verwendung getätigt.

Tensor Cores in Turing sind FP16 ALUs, wenn die Software FP16 Operationen verwendet, dann werden auch die Tensor Cores benutzt. Das bedeutet natürlich genauso wenig, dass andere GPUs ohne Tensor Cores nicht genau so die FP16 Operationen durchführen können.

Da zudem der Performance-Verlust auf einer GeForce GTX 1060 (ohne Tensor-Cores) laut der ComputerBase ziemlich exakt dem Performance-Verlust auf einer GeForce RTX 2060 (mit Tensor-Cores) entsprich, deutet dies auch nicht gerade auf eine Fallback-Lösung an (jene müsste einen klar stärkeren Performance-Verlust zeigen).

Genau das kann man aus den gemessenen Ergebnissen eben nicht ableiten.

Man muss dazu erstmal betrachten, dass eine mögliche Benutzung der Tensor Cores nur die Audiofilterung betrifft, die Grafikkarte den größten Teil der Zeit aber immer noch mit Grafikaufgaben beschäftigt ist.

Man darf also nur die zusätzliche Zeit betrachten, die die Grafikkarte mit der Audiofilterung beschäftigt ist.

Hier verliert laut Computerbase die 2060 bei reiner Mikrofonfilterung 1%, die 1060 2% Leistung.

Rein rechnerisch wäre die 2060 also doppelt so schnell, ein Speedup der durchaus von den Tensor Cores kommen könnte.
Wobei hier natürlich der Unterschied zu gering und möglicherweise nahe der Messungenauigkeit ist, um daraus wirklich verwertbare Schlüsse zu ziehen.

Bei der Variante mit Mikro und Audiofilterung zeigt die 2060 relativ immerhin einen um ca. 40% geringeren Performanceeinbruch, gegenüber der 1060.

Und das in einem Bereich in dem die Unterschiede durchaus ein relevantes Ausmaß zeigen.

Es zeigt sich auf jeden Fall, dass RTX Audio auf der RTX Grafikkarte signifikant besser als auf einer GTX Grafikkarte läuft. Ob das an den Tensor Cores oder an anderen Architekturvorteilen von Turing liegt kann man natürlich nicht sagen, aber man kann auch auf keinen Fall die Nutzung der Tensorcores ausschließen.

Complicated
2020-04-23, 16:28:43
Dieser Aussage von HWL würde deutlich widersprechen. PCIe 4.0 auf dem Grafikkarten-Slot braucht nach bekanntem Wissen gar nix vom Mainboard-Chipsatz.
Wo liest du etwas von Chipsatz bei HWL?
Die Mainboards sind einfach teurer wenn sie für PCIe 4.0 ausgelegt werden - noch vor dem Chipsatz. Wenn aber Intel bei Comet-Lake PCIe 4.0 streicht und der zusätzlich Aufwand (Strom/Layer) und die Boards überhaupt keine PCIe 4.0 CPU bis 2021 (Rocket Lake) zu sehen bekommen, bleiben die Hersteller auf den Kosten sitzen. Wer zahlt das denn als Kunde, wenn er überhaupt keine Verbesserung hat zur alten Plattform - PCIe 4.0 ready bis 2021? Die Systemkosten steigen unnötig für die ganze Plattform und das unter dem Preisdruck von AMD.

Denniss
2020-04-23, 16:32:02
Andersrum wäre das Gemaule aber groß wenn RL trotz gleichem Sockel auch wieder neue Boards für PCIe4 benötigen würde.

Complicated
2020-04-23, 16:45:16
Bei den Mainboard-Herstellern? Wieso das denn?

Leonidas
2020-04-23, 18:54:54
Wo liest du etwas von Chipsatz bei HWL?


Zitat:
>> Die Probleme in der Umsetzung sollen nicht im Comet-Lake-S-Prozessor selbst liegen. Vielmehr sei der Chipsatz bzw. die Chipsätze problembehaftet

Complicated
2020-04-23, 19:30:49
Du liest die Aussage im falschen Kontext.
1. PCIe 4.0 wird angekündigt
2. CPU-seitig gestrichen wegen 10nm Problemen
3. Chipseitig gestrichen wegen Problemen (oder nie geplantem PCIe4 in Chipsätzen?)

Man benötigt entweder CPU oder Chipsatz um PCIe4 irgendwie zu nutzen.
Es bleiben nun Mainboards übrig die teurer sind wegen PCIe4 und dafür keine Komponenten bekommen.

Leonidas
2020-04-24, 05:16:09
Jein, das sehe ich etwas anders. Intel hat nie PCIe 4.0 angekündigt oder auf eine Roadmap noch für CML gesetzt. Und um die Grafikkarte auf PCIe 4.0 zu bringen, braucht es eben nicht "entweder CPU oder Chipsatz". Es braucht zwingend die CPU.

Leonidas
2020-04-24, 05:39:53
Nvidia erwähnt mit keinem einzigen Wort, dass Tensor Cores verwendet werden würden, diese angebliche Aussage wird Nvidia nur von manchen Medien in den Mund gelegt, die assoziieren, dass AI gleich Tensor bedeutet.


Ich hätte Dir jetzt fast schon zugestimmt, denn aktuell ist es tatsächlich so. Allerdings gibt es klare Aussagen von NV früher hierzu:

>>> DLSS is powered by dedicated AI processors on RTX GPUs called Tensor Cores.
https://developer.nvidia.com/dlss

Gast
2020-04-24, 16:38:58
Ich hätte Dir jetzt fast schon zugestimmt, denn aktuell ist es tatsächlich so. Allerdings gibt es klare Aussagen von NV früher hierzu:

>>> DLSS is powered by dedicated AI processors on RTX GPUs called Tensor Cores.
https://developer.nvidia.com/dlss


DLSS ja, nur wo steht da was von RTX-Audio?

Leonidas
2020-04-24, 17:56:20
Man bin ich doof. Das rumorte die ganze Zeit bei mir im Hinterkopf, das ich da was übersehen habe. Dabei isses ein einfacher Gedankenfehler.

Ok, muß ich also doch korrigieren. Notiert.

Gast
2020-05-02, 17:09:06
Dank Igor haben wir nun auch den beweis, dass RTX Voice (auch wenn Nvidia es nicht explizit sagt) falls vorhanden auf den Tensor-Cores läuft:
https://www.youtube.com/watch?v=iQ1_WcVQe64

Und auch den Grund warum, trotz Tensorcores, der Performancevorsprung gegenüber dem CUDA Fallback gar nicht mal so groß ausfällt wie man vielleicht erwarten würde.

Kurz zusammengefasst, kontrolliert bei Nvidia der Powerlimiter ja wie bekannt alle 12V Stromversorgungen, und dementsprechend hat alles was von der 12V Schiene versorgt wird Einfluss auf den Verbrauch, also auch die Tensorcores.

Wenn die Karte nun am Powerlimit liegt, nimmt die Auslastung der Tensorcores logischerweise den CUDA-Cores etwas vom Powerbudget weg und diese können nicht mehr ganz so viel Output liefern.

Wenn man der Karte den Mehrverbrauch durch die Tensorcores an Powerbudget gönnt, liegt der Performanceeinfluss von RTX-Voice tatsächlich bei +/- 0.

Das was wir hier an Performancevorteil für die RTX-Karten sehen ist also größtenteils (zumindest wenn die Karte am Powerlimit liegt) nicht das Potential an Mehrperformance durch die Tensorcores, sondern eigentlich "nur" die höhere Energieeffizienz dieser.

Leonidas
2020-05-03, 05:02:14
Danke für den Link!