Hartz4 bzw. ALG2 in Bedarfsgemeinschaft - Antrag stellen?

[MadManniMan]

Ende nächsten Monats wird mein Lehramtsreferendariat offiziell enden. Bevor ich dann Ende August meine neue Stelle antrete, werde ich rund vier Wochen arbeitlos sein - wenn ich nicht noch ne Stelle bis dahin finde. Kann gut sein, muss aber nicht.

Nun hab ich deswegen beim Arbeitsamt angerufen und direkt nen Hartz-IV-Antrag geschickt bekommen, da ich als Referendar "Beamter auf Widerruf" bin, in dieser Zeit nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahle und mein Angestelltenverhältnis vorher unerheblich ist, da man für Anspruch auf ALG1 min. 12 Monate innerhalb der letzten 24 Monate eingezahlt haben muss.

Da meine Freundin okay verdient und wir eine Bedarfsgemeinschaft sind, spuckt der Hartz-4-Rechner einen Anspruch von rund -500 € aus :freak:

Geld werde/würde ich also nicht bekommen ... aber was ist mit Versicherungen?

Brauche ich die "offizielle Ablehnung" tatsächlicher Leistungen, um irgendwo irgendwas nachzuweisen?

Ich bin aktuell in einer PKV und werde auch als Lehrer in einer solchen bleiben. Als Jobber zwischendurch bräuchte ich eine GKV und könnte die PKV wohl ruhen lassen ... aber wenn ich "einfach" arbeitslos bleibe - darf ich dann überhaupt in der PKV bleiben? In der Zwischenzeit, meine ich?

Damn, ich würde mir lieber ne Stelle suchen, als diese Anträge durchzuackern, aber irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, dass ich irgendeinem Amt gegenüber einer Verpflichtung nicht nachkomme, wenn ich mich um die vier Wochen nicht kümmere ...

[PacmanX100]

Ich meine du kannst dir den Antrag sparen wenn zuviel Verdienst (>100€ über Bedarf) vorhanden. Wenn herauskommt das die Leistungen abgelehnt werden wäre es vergeudete Mühe.

In die Rente wird ohnehin nichts/sehr wenig eingezahlt, Krankenversicherung wäre der einziger Punkt. Aber das dürfte schwierig werden weil Antrag abgelehnt.
Sieht so aus als müsste deine Frau alles tragen.

Wohngeldantrag könnte noch möglich sein und da gibt es andere Freibeträge. Soweit ich weiß ist es sogar so das du erst da einen Antrag stellen musst um ALG2 bekommen zu können. Vorrang.

[Schnippa]

Der Aufwand für 4 Wochen? Den Stress mit dem Amt würde ich mir nicht antun, bzw. Habe ich nicht vor Jahren in ähnlicher Situation. Never, ever.

[Maorga]

...aber was ist mit Versicherungen?

Brauche ich die "offizielle Ablehnung" tatsächlicher Leistungen, um irgendwo irgendwas nachzuweisen?

Ich bin aktuell in einer PKV und werde auch als Lehrer in einer solchen bleiben. Als Jobber zwischendurch bräuchte ich eine GKV und könnte die PKV wohl ruhen lassen ... aber wenn ich "einfach" arbeitslos bleibe - darf ich dann überhaupt in der PKV bleiben? In der Zwischenzeit, meine ich?...

Ist deine Freundin GKV versichert? Wenn ja, dann die große Anwartschaft für den Monat nehmen und die PKV ruhen lassen. Wenn nein, bleib brav in der PKV.
Ja du darfst einfach so in der PKV bleiben und auch damit workaholicen, die bekommt halt keine Beihilfe, der Beitrag steigt und dein Arbeitgeber gibt dir nur einen Teil als Zuschuss zu deiner PKV.

@PacmanX100:
Denke nicht, dass MadManniMan zuvor mehr als 5 Jahre Rentenversicherungspflichtig gearbeitet hat, daher bringt es ihm nix. Er wird später Pensionär werden und Alimentation vom Staat erhalten.

[MadManniMan]

Ist ja witzig, ich hatte den Faden schon völlig vergessen - jetz isser offenbar doch freigeschaltet worden :-)


Ich meine du kannst dir den Antrag sparen wenn zuviel Verdienst (>100€ über Bedarf) vorhanden. Wenn herauskommt das die Leistungen abgelehnt werden wäre es vergeudete Mühe.

Jo, so hab ich das dann auch gemacht. Die Menschen vom Jobcenter waren jedoch ein wenig uneinsichtig und bestanden teils darauf, dass ich WIRKLICH ERSTMAL meine ganzen Unterlagen senden muss, damit sie mir berechnen können, wieviel ich bekomm.

... was nie meine Frage war, weil jeder Rechner das ausgespuckt hat.

Irgendwann bin ich dann beim Ursprungsmenschen angekommen, dem ich denn unkompliziert ne Mail senden konnte. Hat sich also erledigt.


Der Aufwand für 4 Wochen? Den Stress mit dem Amt würde ich mir nicht antun, bzw. Habe ich nicht vor Jahren in ähnlicher Situation. Never, ever.

Jup.

Ich wusste halte vor ner Woche noch nicht, wie sich das mit den Versicherungen verhält - das war meine einzige ernsthafte Sorge.

Im Umfeld haben sie die meisten anderen tatsächlich schon längst mit Erwerbslosigkeit angefreundet ... ich bin wohl echt der einzige, der a) keine Rücklagen hat und b) keine Eltern/Großeltern, die solange pampern können.

Lehramt ist halt echt nicht repräsentativ ...



Wirklich ärgerlich ist gerade, dass ich nur Absagen für Job-Bewerbungen bekomme, weil mich niemand für 30 Tage will ...




Ist deine Freundin GKV versichert? Wenn ja, dann die große Anwartschaft für den Monat nehmen und die PKV ruhen lassen. Wenn nein, bleib brav in der PKV.

Ach könnte sie mich mitversichern?

Ich hab hier jetzt ein Angebot meiner PKV für den Übergang herumliegen. Statt 95 € (Referendarstarif) 160 €.



@PacmanX100:
Denke nicht, dass MadManniMan zuvor mehr als 5 Jahre Rentenversicherungspflichtig gearbeitet hat, daher bringt es ihm nix. Er wird später Pensionär werden und Alimentation vom Staat erhalten.

Äh, doch, hab ich. Ich komme auf knapp 6,5 Jahre - ändert das was?

[Colin MacLaren]

Bei mir war es so, dass ich nach der studentischen PKV als Hartzer sogar in der PKV bleiben musste und erst in die GKV zurück durfte, als ich sozialversicherungspflichtig beschäftigt war. Das war dann recht Kacke, da das Jobcenter zwar die Monatsbeiträge, nicht aber den Selbstbehalt bezahlte.

[MadManniMan]

Ist deine Freundin GKV versichert? Wenn ja, dann die große Anwartschaft für den Monat nehmen und die PKV ruhen lassen. Wenn nein, bleib brav in der PKV.

Nochmal bisserl recherchiert: Für die Mitversicherung müssten wir verheiratet syne :upara:

So langsam hege ich den Verdacht, es gäbe eine geheime Heiratslobby in D :eek:


Bei mir war es so, dass ich nach der studentischen PKV als Hartzer sogar in der PKV bleiben musste und erst in die GKV zurück durfte, als ich sozialversicherungspflichtig beschäftigt war. Das war dann recht Kacke, da das Jobcenter zwar die Monatsbeiträge, nicht aber den Selbstbehalt bezahlte.

Jo, das blüht mir ebenso. Ich suche zwar Arbeit, aber evtl. wird's halt nix. Dann drei Wochen Hand im Mund ...

... darf ich fragen, warum du in die studentische PKV bist? Ich war zuletzt in der "freiwilligen GKV" mit knapp 200 Ocken im Monat.

[Maorga]

Hey du bist BEAMTER - Heiraten, Kinder sind da Pflichtprogramm (Familienzuschlag, Kinderzuschläge). Frau arbeitet "normal" und ist in der GKV versichert (Familienversicherung für die Kids), du schiebst dick Asche ein und alle sind glücklich.
Als Beamter auf Widerruf gibt es doch ein Aufnahmeklausel, wenn danach (noch) nicht auf einer Planstelle eingesetzt wird. Einen Monat zu überbrücken lohnt den Aufwand nicht, da du sowieso die große Anwartschaft nehmen solltest - aber bei 160 €, du zahlst draußen mehr als normaler Arbeiter. Daher zuschlagen und ein Ei drüber hauen, der Monat ist schneller vorbei als du gucken kannst. Dann bitte heiraten und vermehren.

Zu der Rentenversicherung, ja wenn du mehr als 5 Jahre hast, bekommst du das von dir einbezahlte Geld nicht mehr zurück. Hast dafür ja Anspruch auf eine Rente (bekommst ja jährlich ein Schreiben dazu).
Du kannst freiwillig in der GRV einzahlten. Diese Beiträge kannst du dann auch Steuerlich absetzen, besser als eine Lebensversicherung. Allerdings solltest du dem Staat dann nie den Rücken zukehren!

[downforze]

Bei mir war es so, dass ich nach der studentischen PKV als Hartzer sogar in der PKV bleiben musste und erst in die GKV zurück durfte, als ich sozialversicherungspflichtig beschäftigt war. Das war dann recht Kacke, da das Jobcenter zwar die Monatsbeiträge, nicht aber den Selbstbehalt bezahlte.
Das ist mir auch so gegangen. Für Studenten zahlt das Amt nichts. In einer Bedarfsgemeinschaft wird man als Student komplett rausgerechnet.

[Colin MacLaren]

Das ist mir auch so gegangen. Für Studenten zahlt das Amt nichts. In einer Bedarfsgemeinschaft wird man als Student komplett rausgerechnet.

Nein, ich war Student und hatte einen Tarif mit Monatsbeitrag und 800 EUR/Jahr Selbstbehalt.

Nach der Exmatrikulation war ich arbeitslos und auf ALG2. Ich musst ein der PKV bleiben, das Amt zahlte aber nur die Monatsbeiträge und nicht den Selbstbehalt.

Hätte ich davor in einen Tarif ohne Selbstbehalt, aber mit höheren Beiträgen gewechselt, dann hätte das Amt alles übernommen :freak:


... darf ich fragen, warum du in die studentische PKV bist? Ich war zuletzt in der "freiwilligen GKV" mit knapp 200 Ocken im Monat.

This. Damals war die "freiwillige" bei 170 EUR, die private bei 65 EUR + 800 EUR/Jahr Selbstbehalt. Im Studium mit Studentenjob war das kein Problem. Als Hartzer mit Lungenentzündung halt 800 EUR, die ich zum Glück noch in Reserve hatte.

[Mortalvision]

Dann bist du denen vom Amt aber schön auf den Leim gegangen. Es sind die tatsächlich anfallenden Kosten im Gesundheitsbereich, soweit angemessen, vom Amt zu tragen. Da gibt es nun wirklich schon genug Urteile...

[Colin MacLaren]

Dann bist du denen vom Amt aber schön auf den Leim gegangen. Es sind die tatsächlich anfallenden Kosten im Gesundheitsbereich, soweit angemessen, vom Amt zu tragen. Da gibt es nun wirklich schon genug Urteile...

Äh nein. https://www.wissen-private-krankenversicherung.de/hartz-selbstbeteiligung#:~:text=Danach%20können%20Bezieher%20von%20Arbeitslosengeld,di e%20Zuschussgewährung%2C%20nicht%20die%20Selbstbeteiligung.

Rechtsgrundlage für die Zuschussgewährung sei eine Regelung im Sozialgesetzbuch II (§ 26 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 SGB II) in Verbindung mit einer Bestimmung des Versicherungsaufsichtsgesetzes (§ 152 Absatz 4 Satz 2 und 3 VAG). Danach können Bezieher von Arbeitslosengeld II, die privat krankenversichert und hilfsbedürftig sind, Zuschüsse zum PKV-Beitrag erhalten. Der Beitrag sei dabei alleine maßgebend für die Zuschussgewährung, nicht die Selbstbeteiligung.

[Mortalvision]

https://www.anwalt.de/rechtstipps/uebernahme-der-selbstbehaltkosten-in-der-privaten-krankenversicherung-durch-das-jobcenter_132423.html

Guck mal da.

Vom Amt und von den PKVs kommt da in der Regel nur Schund.