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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Finanzberater für Zukunftsplanung?


lipp
2020-06-29, 11:29:49
Hallo zusamm,

meine freundin und ich spielen mit dem gedanken uns fortzupflanzen und eigenheim (haus) zu bauen.

Uns wurde von einem Hausverkäufer empfohlen, vorher mal mit einem Finanzberater zu sprechen und alles durchzuplanen.

nun bin ich von natur aus immer skeptisch "beratern" gegenüber.
wir sind halt leider sehr unerfahren was finanzen angeht, daher möchten wir uns schon fachlich gut mal beraten lassen.

habt ihr irgendwie tipps oder hinweise, worauf man bei der wahl des richtigen finanzberaters achten sollte? habt ihr praktische erfahrungen?

Cheers

Daredevil
2020-06-29, 11:58:44
Generell einen Tipp kann man jetzt schlecht abgeben, da jeder Berater ja anders ist ( Der eine verkauft seine Seele, der andere nur manchmal, der andere nicht ).
Einen Tipp habe ich aber, bevor du dich für den "richtigen" Berater entscheidest, lass dich von mehreren beraten und vergleiche einfach, was und wie sie mit dir reden.

Danach kannst du das immer noch unabhängig prüfen lassen, von z.B. den Experten hier, die schon ein Haus gebaut haben.
Man lernt ja am Ende am besten von denen, die sowas schon durchgemacht haben. :)

Semmel
2020-06-29, 12:05:11
Eins vorab, deine Zukunft kannst nur du selbst planen.
Wenn du zu einem Finanzproduktverkäufer ("Berater") gehst, bedenke, dass der in einem Interessenkonflikt steht und du somit keine objektive Beratung erwarten darfst. Es ist nur ein Verkaufsgespräch.

So ein Haus ist ein gigantischer und mittlerweile sehr teurer Klotz am Bein.

Ich empfehle daher erstmal zu hinterfragen, ob du das auch alles wirklich willst und ob es dir das wert ist, dafür bis zur Rente im Hamsterrad gefangen zu sein.
Viele machen es nur, "weil man das so macht" und weil es irgendwer (Freunde, Familie) von dir so erwartet.

lipp
2020-06-29, 12:25:57
...
Einen Tipp habe ich aber, bevor du dich für den "richtigen" Berater entscheidest, lass dich von mehreren beraten und vergleiche einfach, was und wie sie mit dir reden.

Danach kannst du das immer noch unabhängig prüfen lassen, von z.B. den Experten hier, die schon ein Haus gebaut haben.
Man lernt ja am Ende am besten von denen, die sowas schon durchgemacht haben. :)

Ja das denk ich mir, dass hier eine pauschale empfehlung eher schwierig ist.

Eins vorab, deine Zukunft kannst nur du selbst planen.
Wenn du zu einem Finanzproduktverkäufer ("Berater") gehst, bedenke, dass der in einem Interessenkonflikt steht und du somit keine objektive Beratung erwarten darfst. Es ist nur ein Verkaufsgespräch.

So ein Haus ist ein gigantischer und mittlerweile sehr teurer Klotz am Bein.

Ich empfehle daher erstmal zu hinterfragen, ob du das auch alles wirklich willst und ob es dir das wert ist, dafür bis zur Rente im Hamsterrad gefangen zu sein.
Viele machen es nur, "weil man das so macht" und weil es irgendwer (Freunde, Familie) von dir so erwartet.

hehe, also nein, es tut niemand irgendwas von uns erwarten. es ist komplett unsere entscheidung und auch das, wo wir hin möchten. nenn es altmodisch, dann sind wir eben altmodisch :)


natürlich können wir auch selbst alles ausrechnen und schauen, wo finanziell die reise hinginge. allerdings habe ich angst irgendwas zu vergessen, deshalb die idee nach einem finanzberater, der das ja alles auf dem schirm haben sollte. gerade bei solch anstehenden investments (haus und kind) in größenordnungen von mehreren 100k€, möchte ich lieber auf nummer sicher gehen.

natürlich haben wir schon in soweit vorgerechnet, dass noch genügend finanzieller spielraum da ist.

NiCoSt
2020-06-29, 12:27:16
Meine Erfahrung in diesen Dingen: es gibt bei Versicherungen und Banken angehangene "Berater", teils auch freie, die das ganze Leben durchplanen wollen. Welche Versicherung brauchst du, in welcher höhe, wieviel sollst du sparen, wieviel dies das... Mir war das immer sehr unsympathisch, weil man meistens gemerkt hat, dass sie die Art wie sie reden, um nett zu wirken, fast auswendig gelernt haben und sich nicht wirklich mit einem beschäftigen. Parallel soll man dann mehr oder weniger alles aus der Hand geben und 1x im Jahr sich zu einem Review treffen. Ich finde das immer problematisch, weil man immer halb in einem verkaufsgespräch hängt, provision sicher eine Rolle spielt (auch wenn sie oft sagen dass es nicht so wäre) und man selbst ja keinen Überblick bekommt, was die Alternativen sind.

Was soll soein Berater auch groß neues dir erzählen? Du willst die etwas kaufen was X Euro kostet. Also nimmst du die Zahl, ziehst das vorhandene Vermögen ab mit sicherheitspuffer, teilst es durch die Jahre, in denen du es abbezahlen willst, teilst durch 12 und dann weißt du, was in etwa du abbezahlen müsstest.

Wenn es um die (konkrete!) finanzierungsfrage geht, macht ein konkretes Gespräch mit einer kreditvermittlung Sinn, weil du allein keine gute Übersicht über die bankangebote bekommst. Hier kann ich interhyp empfehlen.

E: wie ich so rauslese, gehen deine Bedenken ja eher in Richtung, dass du bei der Planung nichts vergiss. Was ich unbedingt empfehlen möchte: Bau kein Haus selbst von 0 (also architekt, jedes gewerk selbst beauftragen... ) . Alle Kollegen die ich kenne, die so gebaut haben, sind damit auf die Nase gefallen, weil jedes gewerk auf jedes wartet. Nichts ist aus einer Hand, haftungsansprüche werden auf das andere gewerk geschoben... Jahre noch nach Fertigstellung gibt es baufragen...
Besser ist vom Bauträger zu kaufen und im Idealfall in einer neuen bausiedlung. Durch die vielen gleichen bauten sind baufehler minimiert. Der Bauträger einen ganz anderen Hebel bei den Subfirmen im Vergleich wenn du alleine baust. Und: dein einziger Vertragspartner ist der Bauträger und niemand sonst.
Einziger Nachteil ist halt, dass es weniger individuell ist. Aber ich sehe das eigentlich als Vorteil.

Semmel
2020-06-29, 13:18:51
natürlich können wir auch selbst alles ausrechnen und schauen, wo finanziell die reise hinginge. allerdings habe ich angst irgendwas zu vergessen, deshalb die idee nach einem finanzberater, der das ja alles auf dem schirm haben sollte. gerade bei solch anstehenden investments (haus und kind) in größenordnungen von mehreren 100k€, möchte ich lieber auf nummer sicher gehen.

natürlich haben wir schon in soweit vorgerechnet, dass noch genügend finanzieller spielraum da ist.

Wenn du willst, kannst du ja deine konkreten Überlegungen und Berechnungen hier offenlegen, dann kann die geballte Forenkompetenz drüberschaun und seinen Senf abgeben. ;)

Hier haben immerhin auch schon einige ein Haus gebaut oder gekauft.

lipp
2020-06-29, 13:41:14
Wenn du willst, kannst du ja deine konkreten Überlegungen und Berechnungen hier offenlegen, dann kann die geballte Forenkompetenz drüberschaun und seinen Senf abgeben. ;)

Hier haben immerhin auch schon einige ein Haus gebaut oder gekauft.

Also aktuell sieht unsere "Milchmädchenrechnung" wie folgt aus:

einkommen netto 5.000,00 €

Kosten Grundstück 100.000 €
Kosten Hausbau 300.000 €
Kauf-Nebenkosten 40.000 €
Summe 440.000 €

Ausgaben
Mtl. Hausnebenkosten 400 € Strom, Müll, Versicherungen Haus, Heizkosten, Steuern
Mtl. Rate Kredite 1200-1600 €
Mtl. Kosten Kind 500
Mtl. Taschengeld 1.200 € 2x 600€
Mtl. Haushaltsgeld 300 €
Summe 3600-4000€

Rest 1000-1400€ + 200eur Kindergeld = 1200 - 1600€ für Urlaube, Reparaturen Autos, Neuanschaffungen jedweder Art

Bin mal auf eine Einschätzung gespannt.

zus. Info: meine Freundin ist so ziemlich am finanziellen Limit (ca 2100eur netto) was die Entwicklungsmöglichkeiten angeht. Ich dagegen stehe noch am "Anfang" meiner Führungskraft-Karriere - Gehalt wird in den nächsten jahren generell eher mehr, hoffentlich deutlich, als weniger. (stand jetzt ca 54k, ich rechne mit realistischen 70k in den nächsten 5-10 jahren)

LG

[NbF]Eagle
2020-06-29, 13:53:12
Moin
ohne jetzt deine Rechnung zu Prüfen
Meine Frau und ich haben ca. 4500 netto.
damit Bezahlen wir auch 3 Kinder und ein Haus. Die Rate ist bei und niedriger (ca. 1000€), da das Haus auch damals vor zehn Jahren noch günstiger war.
Dafür ist unser "Haushaltsgeld" 300€ in der Woche. Davon wird aber auch alles gekauft.
Also sollten deine 5000€ auch gehen.
Frage ist eben: Wie Sicher sind die Jobs?

NiCoSt
2020-06-29, 13:57:20
Wie kommst du auf die kreditrate und Haus und Grundstück kosten und welches Eigenkapital ist vorhanden?

Rechne ca 10% Bei den Hauskosten immer als Puffer drauf, besser 15%.

Semmel
2020-06-29, 14:09:46
- 10-15% Puffer ist eine gute Idee
- Hausnebenkosten von 400€ kommen mir zu niedrig vor, würde da eher 600€ ansetzen. Hängt aber auch davon ab, wie gut die Dämmung, Heizung usw. ist.
- 300€ Haushaltsgeld kommen mir auch viel zu gering vor. Ich würde zusammen mit Kind von 1000€ ausgehen.
- Unterhaltskosten Auto(s)? Kilometerleistung?

Und ja, wieviel Eigenkapital ist vorhanden?

lipp
2020-06-29, 14:10:42
Wie kommst du auf die kreditrate und Haus und Grundstück kosten und welches Eigenkapital ist vorhanden?

Rechne ca 10% Bei den Hauskosten immer als Puffer drauf, besser 15%.

Hier die Beispielrechnung.

https://www.bilder-upload.eu/thumb/96dc69-1593432691.png (https://www.bilder-upload.eu/bild-96dc69-1593432691.png.html)

Wir planen bauen zu lassen, also wenn dann nach den aktuell modernsten isolierungen etc.

lipp
2020-06-29, 14:15:44
Wie kommst du auf die kreditrate und Haus und Grundstück kosten und welches Eigenkapital ist vorhanden?

Rechne ca 10% Bei den Hauskosten immer als Puffer drauf, besser 15%.

realistisch so um die 40k

- 10-15% Puffer ist eine gute Idee
- Hausnebenkosten von 400€ kommen mir zu niedrig vor, würde da eher 600€ ansetzen. Hängt aber auch davon ab, wie gut die Dämmung, Heizung usw. ist.
- 300€ Haushaltsgeld kommen mir auch viel zu gering vor. Ich würde zusammen mit Kind von 1000€ ausgehen.
- Unterhaltskosten Auto(s)? Kilometerleistung?

Und ja, wieviel Eigenkapital ist vorhanden?

Haushaltsgeld ist eher für essen, waschmittel gedacht. jeder andere "luxus" vom Haargel bis zum nächsten konzertbesuch, geht vom jeweiligen taschengeld ab. Kind ist ja alleine schon eine 500eur Position.

Autos:
- Opel Adam: 2 Jahre alt, bezahlt, 22tkm aufm Tacho - 600eur vers., 100eur steuern, 400 eur inspektion = 100eur mtl. // 10tkm im jahr, wird täglich bewegt zur Arbeit (8km)
- Opel Astra J GTC 2.0 CdTi - 6 Jahre alt, bis dahin bezahlt, 111tkm, 700eur vers., 300eur steuer, 600eur inspektion = 140eur mtl. // 10tkm im Jahr, wird eher für langstrecke genutzt, oder für spaßfahrten.

Eagle;12351440']
Frage ist eben: Wie Sicher sind die Jobs?
sie unbefristet im öD, ich leitende Stelle in der IT.

NiCoSt
2020-06-29, 14:24:07
Hm, mit 40k bist du ja quasi in der vollfinanzierung. Kann man machen, mir wäre es zu heiß. Du zahlst halt lange ab und gerade falls es am Anfang doch mal wackelt und du es doch verkaufen musst, bist du im zugzwang, das fremdkapital zu bedienen.
Kann alles gut gehen und toll sein, aber ich wäre da nicht der Typ für ^^

Mortalvision
2020-06-29, 14:30:53
Aha, und ihr lebt dann also in einem leeren Haus? Meine Zeiten, die Inneneinrichtung ist da ja nicht mal im Ansatz mit drinnen.

Daher meine Empfehlung: kleiner, aber feiner ;)

lipp
2020-06-29, 14:32:49
Aha, und ihr lebt dann also in einem leeren Haus? Meine Zeiten, die Inneneinrichtung ist da ja nicht mal im Ansatz mit drinnen.

Daher meine Empfehlung: kleiner, aber feiner ;)

quatsch :rolleyes: wir wohnen in einer voll eingerichteten 3zimmer, 96qm wohnung. es ist im grunde erstmal alles da, inkl küche die mit umziehen würde ;)

wer baut sich ein haus und richtet es dann komplett neu ein???:confused: außer es ist das zweit, dritt, oder viert haus^^

NiCoSt
2020-06-29, 14:39:58
Naja die Frage ist wirklich, was ist denn bei deiner Hausposition drin? Incl. Böden, elektrik, Malerarbeiten, ausbauarbeiten, Bad...?
Rechne 2000 bis 3000€ übrigens für den Sachverständigen ein.

Reden wir von einem neuen Haus, bestandshaus, vom Bauträger?
Aus Erfahrung kann ich sagen: unterschätze Die Außenanlagen nicht. 10k€ Einfriedung, 10k€ garage/schuppen/carport, 5k€ sonstiges.
Da kommt auch was zusammen...

lipp
2020-06-29, 14:43:43
Naja die Frage ist wirklich, was ist denn bei deiner Hausposition drin? Incl. Böden, elektrik, Malerarbeiten, ausbauarbeiten, Bad...?
Rechne 2000 bis 3000€ übrigens für den Sachverständigen ein.

Reden wir von einem neuen Haus, bestandshaus, vom Bauträger?
Aus Erfahrung kann ich sagen: unterschätze Die Außenanlagen nicht. 10k€ Einfriedung, 10k€ garage/schuppen/carport, 5k€ sonstiges.
Da kommt auch was zusammen...

"Böden, elektrik, Malerarbeiten, ausbauarbeiten, Bad" - sehe ich ehrlicherweise im bau mit inkludiert, so wie uns das in der fertighauswelt erzählt wurde.

es soll ein neues fertighaus werden. hat hier denn jeder mit haus alles mal so eben aus der porto gezahlt? kann mir schwer vorstellen, dass man sich nur ein haus leisten kann, wenn man mind. 200k€ im jahr verdient und 150k€ auf der hohen kante hat!?:freak:

Mortalvision
2020-06-29, 14:43:51
Der Finanzberater heißt Kopf und Denken.

Bloß nicht zu einem „Berater“ gehen und sich von denen zulabern lassen.

Wenn du über Vermögen verfügst, lerne etwas über Wirtschaft und baue dein Wissen sukzessive auf einem oder zwei Spezialgebieten aus. Eine beliebte Kombo ist Bluechips und Wohnungsvermietung für Konservative. Eher risikofreudige werden es mit HighIntensityTrading und einer eigenen GmbH (z.B. Einzelhandel) versuchen. Wichtig: Die Strategie muss zu dir passen!

NiCoSt
2020-06-29, 14:53:54
"Böden, elektrik, Malerarbeiten, ausbauarbeiten, Bad" - sehe ich ehrlicherweise im bau mit inkludiert, so wie uns das in der fertighauswelt erzählt wurde.

es soll ein neues fertighaus werden. hat hier denn jeder mit haus alles mal so eben aus der porto gezahlt? kann mir schwer vorstellen, dass man sich nur ein haus leisten kann, wenn man mind. 200k€ im jahr verdient und 150k€ auf der hohen kante hat!?:freak:

OK, heißt Fertighaus in dem Fall ihr sucht das Grundstück und die Baufirma baut einem das (vorgeplante) Haus? Das muss nicht schlecht sein, insb. Wenn es eine bekannte/seriöse Baufirma ist und Erfahrungen vorliegen.
In der Regel gibt es bei solchen Häusern ja alle möglichen ausbau/Upgrade Varianten (ausgebauter Dachboden z. B.). Wurde euch da alles erklärt und hast du es eingerechnet? Bei uns z. B. Kostete dann jede Steckdose, ethernet usw. Einiges Aufpreis.

Diese "Sonderwünsche" haben sich bei uns auf ca 25000€ summiert gehabt. Wobei wir hier und da noch was mehr hätten ausgeben sollen... Wenn du da nen groben Überblick hast und dann auf 300k gekommen bist, liegst du ja nicht so verkehrt. Wie gesagt, rechne noch nen Puffer ein und gut ist.

Ansonsten: klar kann man voll finanzieren. Mir persönlich wäre es nichts. Wir haben einen relativ kleinen Kredit und da denk ich schon jeden Tag dran...

24p
2020-06-29, 14:55:11
quatsch :rolleyes: wir wohnen in einer voll eingerichteten 3zimmer, 96qm wohnung. es ist im grunde erstmal alles da, inkl küche die mit umziehen würde ;)

wer baut sich ein haus und richtet es dann komplett neu ein???:confused: außer es ist das zweit, dritt, oder viert haus^^

Alle, die sich nicht übernehmen.

Die 15%, die du draufschlagen kannst sind realistisch. Ein Freund von mir hat auch gebaut und davon geredet, dass da mit dem Preis alle dabei sei. Am Ende kamen 20% oben drauf. Damit wäre dein EK schon weg.

NiCoSt
2020-06-29, 14:57:32
Bei einem selbst gesuchten Grundstück gibt es, soweit ich weiß, noch Gutachten zu bezahlen und wahrscheinlich die Vermessung nach dem Bau. Bei uns war das Grundstück schon mit drin, daher kenne ich mich da nicht so aus. Nur als Hinweis.

lipp
2020-06-29, 15:00:43
OK, heißt Fertighaus in dem Fall ihr sucht das Grundstück und die Baufirma baut einem das (vorgeplante) Haus? Das muss nicht schlecht sein, insb. Wenn es eine bekannte/seriöse Baufirma ist und Erfahrungen vorliegen.
In der Regel gibt es bei solchen Häusern ja alle möglichen ausbau/Upgrade Varianten (ausgebauter Dachboden z. B.). Wurde euch da alles erklärt und hast du es eingerechnet? Bei uns z. B. Kostete dann jede Steckdose, ethernet usw. Einiges Aufpreis.

Diese "Sonderwünsche" haben sich bei uns auf ca 25000€ summiert gehabt. Wobei wir hier und da noch was mehr hätten ausgeben sollen... Wenn du da nen groben Überblick hast und dann auf 300k gekommen bist, liegst du ja nicht so verkehrt. Wie gesagt, rechne noch nen Puffer ein und gut ist.

Ansonsten: klar kann man voll finanzieren. Mir persönlich wäre es nichts. Wir haben einen relativ kleinen Kredit und da denk ich schon jeden Tag dran...

nein, so ins detail sind wir noch nicht gegangen. aber die häuschen die wir uns angesehen haben, waren so um die 250k, dann mit extras bei rund 300k. so sagte uns das der verkaufsberater.

ich weiß aber auch nicht, wie man große/hohe 5 stellige summen ansparen kann, ohne als Frugalist zu leben. deswegen ist neben den 40k nicht wirklich noch viel spielraum. meine freundin hat allerdings noch ein grundstück, ca 80k wert, aber da wollen wir eigentlich nicht ran, dort selbst wohnen allerdings auch nicht ;D

NiCoSt
2020-06-29, 15:08:13
Ihr könnt mir euren Einnahmen locker 20k pro Jahr sparen. Das ein paar Jahre durchziehen und auf die 40k drauf rechnen und schon hast du nen 5 stelligen Betrag... ;) wie gesagt kann man ja voll finanzieren wenn man der typ dafür ist.

Korfox
2020-06-29, 15:22:15
nein, so ins detail sind wir noch nicht gegangen. aber die häuschen die wir uns angesehen haben, waren so um die 250k, dann mit extras bei rund 300k. so sagte uns das der verkaufsberater.

ich weiß aber auch nicht, wie man große/hohe 5 stellige summen ansparen kann, ohne als Frugalist zu leben. deswegen ist neben den 40k nicht wirklich noch viel spielraum. meine freundin hat allerdings noch ein grundstück, ca 80k wert, aber da wollen wir eigentlich nicht ran, dort selbst wohnen allerdings auch nicht ;D

Mtl. Hausnebenkosten 400 € Strom, Müll, Versicherungen Haus, Heizkosten, Steuern
Mtl. Rate Kredite 1200-1600 €
Mtl. Kosten Kind 500

Abzüglich 200€ Kindergeld ist das prinzipiell das, was ihr dann aktuell für die Miete mit Nebenkosten habt. Also rund 2000€ im Monat. Da nicht davon auszugehen ist, dass das eure realen aktuellen Wohnkosten sind hast du da schonmal Sparguthaben (ich bin selbst kein guter Sparer... aber da ist es doch recht offensichtlich...).

Philipus II
2020-06-29, 20:13:50
Ich sehe das geringe Eigenkapital eigentlich gar nicht als Problem an. Solange zumindest die Kaufnebenkosten durch Eigenkapital gedeckt sind und keine eiteren Verbindlichkeiten ie Ratenkäufe, Konsumkredite etc. bestehen halte ich eine Vollfinanzierung grundsätzlich für eine Option. Das Risiko für einen enormen Vermögenverlust ist so oder so vorhanden - und zwar durch die immer nicht ausgeschlossene Trennung.

Das Risiko, ohne Trennung in eine finanzielle Notlage zu kommen, lässt sich durch vorsichtige Planung minimieren. Ein paar Dinge, die ich berücksichtigen würde:
- Ist die Rate noch leistbar wenn ihr (nacheinander) Elternzeit nehmt? 12+2 Monate sind möglich, aber bedeuten natürlich finanziellen Verzicht.
- Ist die Rate noch temporär leistbar, wenn du arbeitslos bist? Natürlich muss eine Finanzierung nicht auf Dauerarbeitslosigkeit ausgelegt werden, aber zumindest 6 Monate mit ALG1 statt Gehalt sollten machbar sein, finde ich.
- Ich empfehle dringend, einen großzügigen finanziellen Puffer einzuplanen, auch wenn das streng genommen totes Kapital ist. 3 Netto-Monatsgehälter sind eine vernünftige Größe, um unvorhergesehene Ausgaben decken zu können, ohne dass es ungemütlich wird.
- rechnet mal ein zweites Kind ein.
- ich empfehle grundsätzlich, die Rate eher niedrig anzusetzen und sich möglichst hohe Sondertilgungen vorzubehalten. Je nach Kreditinstitut sind 5-10% der Darlehenssumme möglich. Vorteil ist die Flexibilität - man kann den Jahresbonus direkt ins Darlehen stecken, aber beispielsweise in der Elternzeit oder bei Arbeitslosigkeit nur die geringere Rate bezahlen. Mir ists lieber, die Finanzierung geht planmässig 30 Jahre, aber enn alles ideal läuft bin ich innerhalb der Zinsbindung von 10 Jahren fertig. Gerade als Führungskraft sind die nächsten Jahre weitere Gehaltssteigerungen denkbar - die kann man nicht für die Rate einplanen, aber das Sondertilgungsrecht sollte vorbereitet sein.

Oid
2020-06-29, 20:36:01
Man sollte sich immer zuerst selbst informieren. Ich würde mir zwar nie eine selbstgenutzte Immobilie auf Schulden kaufen. Aber ich kann für den Anfang auf jeden Fall das Buch "Immobilienfinanzierung für Selbstnutzer" von Gerd Kommer empfehlen (am besten auch noch "Kaufen oder mieten?" vom selben Autor). Da geht es auch um Dinge wie "Wie viel Eigenheim kann ich mir leisten", neue vs. gebrauchte Immobilie usw. Damit weiß man eigentlich schon mal 80% von dem was man wissen muss. Meiner Meinung nach, macht es auch erst dann Sinn sich beraten zu lassen. So hat man viele Dinge schon mal gehört und kann auch viel konkreter bestimmte Themen ansprechen oder Fragen stellen.

Wenn ihr euch dazu entschließt Beratung in Anspruch zu nehmen, achtet auf jeden Fall darauf, dass es sich um Honorarberatung handelt. Viele "Berater" sind nur Verkäufer und da sind Interessenkonflikte vorprogrammiert.

[NbF]Eagle
2020-06-30, 07:06:56
Als wir unser Haus gebaut haben, war das vom Bauträger. Der hatte ein Festpreis vom Haus Plus ein paar Extras die mann nehmen konnte. Das Grundstück war extra anzurechnen, das würde von der Stadt Hamburg gekauft. Danach sind wir zur Bank, haben 290000€ Kredit aufgenommen.
Das hat auch gereicht. keine Versteckten Nebenkosten, oder sonstwas. aber wir hätten auch noch 20000€ zur Note in der Hinterhand behabt.

Was nicht mit drin war, waren neue Möbel und der Garten. Dafür haben wir auch noch mal ca. 8000€ gezahlt.
Was ihr von Anfang an mit Planen solltet, wären jeden Monat min. 100€ für das Haus einzuplanen. Die ersten Jahre wird nicht so viel kaputt gehen, aber irgendwann kommt immer was großes.

Paran
2020-06-30, 08:34:54
Nicht ganz zu vernachlässig sind auch Abnahmefristen des Kredits.

Ist es ein großes Baugebiet? Eine einzelne Immobilie?
Kollegen haben gerade das Problem, dass es bei anderen Immobilien im Baugebiet Verzug gab und deswegen ihre Baustelle nicht anfängt. Schwups sind 12 Monate vergangen und die zahlst Strafzinsen, da du den Kredit nicht abrufst. Oder die Preisgarantie des Bauträgern ist ausgelaufen, weil ein Einspruch gegen die Baugenehmigung zu Verzug führte.

Cyv
2020-06-30, 08:39:50
Wir haben unser Haus auch finanziert und es ist das Beste was wir tun konnten.
Ist zwar nicht neu, aber recht neu. Wir haben ewig viel Platz, in meinem Garten kann ich tun und lassen was ich will. Es gibt kein direkt angrenzendes Haus, die Nachbarn sind alle mind. 30 Meter entfernt. Ich habe eine Einliegerwohnung, die ich vermietet habe. Alles top, würde ich jederzeit der Miete vorziehen. Diese Freiheit hab ich mit der Miete nicht, und das ist mir jeder Cent wert!

Das Ding haben wir auch finanziert. Wir verdienen zwar eine Ecke mehr, zahlen unseren Kredit aber nur mit 1200€ im Monat ab. Höher würde ich an eurer Stelle auf keinen Fall gehen, es kann immer mal was passieren. Wir haben es so ausgelegt, dass eine Person alleine alle laufenden Kosten decken kann, für den Ernstfall. Zusätzlich haben wir aber eine Vereinbarung über Sonderzahlungen auf den Kredit. D.h. wir können jedes Jahr ordentliche Sondertilgungen machen.

Wir hatten übrigens auch nur 50k Startkapital insgesamt, haben dennoch gute Konditionen bekommen. Wir sind aber auch nach insgesamt 10 Jahren mit dem Kredit dann fertig, dank Sondertilgung. Die finanzielle Belastung hält sich so eher in Grenzen. Zieht euch nicht die Schlinge mit zu hohen monatlichen Kosten zu! Man braucht immer auch mal etwas Geld für andere Dinge.

NiCoSt
2020-06-30, 10:17:16
Nicht ganz zu vernachlässig sind auch Abnahmefristen des Kredits.

Ist es ein großes Baugebiet? Eine einzelne Immobilie?
Kollegen haben gerade das Problem, dass es bei anderen Immobilien im Baugebiet Verzug gab und deswegen ihre Baustelle nicht anfängt. Schwups sind 12 Monate vergangen und die zahlst Strafzinsen, da du den Kredit nicht abrufst. Oder die Preisgarantie des Bauträgern ist ausgelaufen, weil ein Einspruch gegen die Baugenehmigung zu Verzug führte.

Ja, genau, und für solche Details empfiehlt sich eine Beratung wie z. B. Bei interhyp.

lipp
2020-06-30, 11:30:29
Ich sehe das geringe Eigenkapital eigentlich gar nicht als Problem an. Solange zumindest die Kaufnebenkosten durch Eigenkapital gedeckt sind und keine eiteren Verbindlichkeiten ie Ratenkäufe, Konsumkredite etc. bestehen halte ich eine Vollfinanzierung grundsätzlich für eine Option. Das Risiko für einen enormen Vermögenverlust ist so oder so vorhanden - und zwar durch die immer nicht ausgeschlossene Trennung.

Das Risiko, ohne Trennung in eine finanzielle Notlage zu kommen, lässt sich durch vorsichtige Planung minimieren. Ein paar Dinge, die ich berücksichtigen würde:
- Ist die Rate noch leistbar wenn ihr (nacheinander) Elternzeit nehmt? 12+2 Monate sind möglich, aber bedeuten natürlich finanziellen Verzicht.
- Ist die Rate noch temporär leistbar, wenn du arbeitslos bist? Natürlich muss eine Finanzierung nicht auf Dauerarbeitslosigkeit ausgelegt werden, aber zumindest 6 Monate mit ALG1 statt Gehalt sollten machbar sein, finde ich.
- Ich empfehle dringend, einen großzügigen finanziellen Puffer einzuplanen, auch wenn das streng genommen totes Kapital ist. 3 Netto-Monatsgehälter sind eine vernünftige Größe, um unvorhergesehene Ausgaben decken zu können, ohne dass es ungemütlich wird.
- rechnet mal ein zweites Kind ein.
- ich empfehle grundsätzlich, die Rate eher niedrig anzusetzen und sich möglichst hohe Sondertilgungen vorzubehalten. Je nach Kreditinstitut sind 5-10% der Darlehenssumme möglich. Vorteil ist die Flexibilität - man kann den Jahresbonus direkt ins Darlehen stecken, aber beispielsweise in der Elternzeit oder bei Arbeitslosigkeit nur die geringere Rate bezahlen. Mir ists lieber, die Finanzierung geht planmässig 30 Jahre, aber enn alles ideal läuft bin ich innerhalb der Zinsbindung von 10 Jahren fertig. Gerade als Führungskraft sind die nächsten Jahre weitere Gehaltssteigerungen denkbar - die kann man nicht für die Rate einplanen, aber das Sondertilgungsrecht sollte vorbereitet sein.

- 12+2 Monate sind wohl das, was sich meine freundin vorstellt. und natürlich würde ich mich auch gerne um den spross kümmern, aber evtl ist das auch während des homeoffices zu bewerkstelligen. ehrlicherweise keine ahnung.
- die 3-netto-gehälter-puffer-regel ist ja wie sonst auch, so handhabe ich das für mich in der aktuellen mietsituation sowieso.
- freundin wird dieses jahr 35 (ich 32), mehr als 1 kind wollen wir auch nicht, würde dann alterstechnisch auch kritisch
- Sondertilgung und dafür niedrigere raten macht auf jeden fall sinn, danke für den hinweis!

Man sollte sich immer zuerst selbst informieren. Ich würde mir zwar nie eine selbstgenutzte Immobilie auf Schulden kaufen. Aber ich kann für den Anfang auf jeden Fall das Buch "Immobilienfinanzierung für Selbstnutzer" von Gerd Kommer empfehlen (am besten auch noch "Kaufen oder mieten?" vom selben Autor). Da geht es auch um Dinge wie "Wie viel Eigenheim kann ich mir leisten", neue vs. gebrauchte Immobilie usw. Damit weiß man eigentlich schon mal 80% von dem was man wissen muss. Meiner Meinung nach, macht es auch erst dann Sinn sich beraten zu lassen. So hat man viele Dinge schon mal gehört und kann auch viel konkreter bestimmte Themen ansprechen oder Fragen stellen.

Wenn ihr euch dazu entschließt Beratung in Anspruch zu nehmen, achtet auf jeden Fall darauf, dass es sich um Honorarberatung handelt. Viele "Berater" sind nur Verkäufer und da sind Interessenkonflikte vorprogrammiert.

Das ganze Projekt ist ja jetzt auch nicht zu überstürzen :) daher danke für die Lektüre, schau ich mir mal an.


Eagle;12352044']Als wir unser Haus gebaut haben, war das vom Bauträger. Der hatte ein Festpreis vom Haus Plus ein paar Extras die mann nehmen konnte. Das Grundstück war extra anzurechnen, das würde von der Stadt Hamburg gekauft. Danach sind wir zur Bank, haben 290000€ Kredit aufgenommen.
Das hat auch gereicht. keine Versteckten Nebenkosten, oder sonstwas. aber wir hätten auch noch 20000€ zur Note in der Hinterhand behabt.

Was nicht mit drin war, waren neue Möbel und der Garten. Dafür haben wir auch noch mal ca. 8000€ gezahlt.
Was ihr von Anfang an mit Planen solltet, wären jeden Monat min. 100€ für das Haus einzuplanen. Die ersten Jahre wird nicht so viel kaputt gehen, aber irgendwann kommt immer was großes.

Rückstellungen werden sowieso angelegte, diese werden auch wesentlich üppiger als 100€ ausfallen - so zumindest meine rechnung siehe weiter vorne.

"Das Grundstück war extra anzurechnen, das würde von der Stadt Hamburg gekauft" - wie habe ich mir das vorzustellen? das grundstück, auf dem euer haus steht, gehört nicht euch?

Nicht ganz zu vernachlässig sind auch Abnahmefristen des Kredits.

Ist es ein großes Baugebiet? Eine einzelne Immobilie?
Kollegen haben gerade das Problem, dass es bei anderen Immobilien im Baugebiet Verzug gab und deswegen ihre Baustelle nicht anfängt. Schwups sind 12 Monate vergangen und die zahlst Strafzinsen, da du den Kredit nicht abrufst. Oder die Preisgarantie des Bauträgern ist ausgelaufen, weil ein Einspruch gegen die Baugenehmigung zu Verzug führte.

soll ein EFH werden, ja. Wo wir am Ende ortstechnisch landen, steht noch lange nicht fest.



Wir haben unser Haus auch finanziert und es ist das Beste was wir tun konnten.
Ist zwar nicht neu, aber recht neu. Wir haben ewig viel Platz, in meinem Garten kann ich tun und lassen was ich will. Es gibt kein direkt angrenzendes Haus, die Nachbarn sind alle mind. 30 Meter entfernt. Ich habe eine Einliegerwohnung, die ich vermietet habe. Alles top, würde ich jederzeit der Miete vorziehen. Diese Freiheit hab ich mit der Miete nicht, und das ist mir jeder Cent wert!

Das Ding haben wir auch finanziert. Wir verdienen zwar eine Ecke mehr, zahlen unseren Kredit aber nur mit 1200€ im Monat ab. Höher würde ich an eurer Stelle auf keinen Fall gehen, es kann immer mal was passieren. Wir haben es so ausgelegt, dass eine Person alleine alle laufenden Kosten decken kann, für den Ernstfall. Zusätzlich haben wir aber eine Vereinbarung über Sonderzahlungen auf den Kredit. D.h. wir können jedes Jahr ordentliche Sondertilgungen machen.

Wir hatten übrigens auch nur 50k Startkapital insgesamt, haben dennoch gute Konditionen bekommen. Wir sind aber auch nach insgesamt 10 Jahren mit dem Kredit dann fertig, dank Sondertilgung. Die finanzielle Belastung hält sich so eher in Grenzen. Zieht euch nicht die Schlinge mit zu hohen monatlichen Kosten zu! Man braucht immer auch mal etwas Geld für andere Dinge.

Danke für den Einblick, wie weiter oben schon genannt, werden wir den hinweis mit der niedrigeren rate auf jeden fall berücksichtigen und statt einer hohen rat dann lieber sondertilgen und uns finanziell mehr luft zum atmen lassen.


weiterhin ist uns natürlich klar, dass ein haus ein projekt auf viele jahre ist. daher ist uns auch klar, dass wir nicht im ersten halben jahr alles fertig eingerichtet haben werden, inkl. garten etc. aber das ist völlig okay, man hat ja auch ein paar jahre zeit und immer gut zutun :D