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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mietwohnung, Bank des Eigentümers will Immobilienbewertung nach Kauf!?


Gastxyz
2020-07-24, 18:53:55
Hallo allerseits,

ich wohne in einer kleinen 1-Zimmer Mietwohnung, über knapp 25 qm. Der Wohnraum ist somit Büro, Wohn- und Schlafzimmer zugleich, man hat quasi keine Privatsphäre wenn jemand Fremdes die Wohnung betritt, weswegen ich generell wenig Besuch empfange, erst recht von Fremden. Im Flur gibt es eine kleine Pantry Küchenzeile und dann halt ein kleines Bad mit Dusche und WC.

Seit Januar habe ich nun einen neuen Eigentümer bzw. Vermieter.

Nun hat mich dieser angerufen und mir angekündigt, dass seine Bank ein Unternehmen beauftragt hat eine Immobilienbewertung durchzuführen (Monate nach seinem Kauf dieser Mietwohnung) und das dies dringend erforderlich wäre und dafür ein Gutachter käme, der Fotos machen muss.

Dies bereitet mir aus mehreren Gründen Bauchschmerzen.

Ich lebe wirklich nicht luxuriös wie Ihr Euch denken könnt, denn wenn ich könnte würde ich auch in einer zumindest angenehm größeren Wohnung leben (1-2 Zimmer mehr wären bereits supi aber mit Corona-Unsicherheiten ist das erstmal auf die nächsten Jahre nicht realistisch).

Falls Euch das selbst nicht bekannt ist, in einer kleinen Wohnung hat man immer quasi ein Platzproblem - meist steht zuviel rum - letztlich ist es so das hier das anfertigen von Fotos welche die Privatsphäre wahren quasi unmöglich wäre.

Ich weiß das man Fotos nicht zustimmen muss aber alleine dass es der Vermieter/ Eigentümer es als erforderlich und unumgänglich beschreibt, bereitet mir Bauchschmerzen, denn man muss seine Rechte also wiedermal einfordern und durchsetzen (obwohl er es als erfahrener Vermieter sicherlich weiß, dass er keinen Anspruch darauf hat).

Also das ist das Eine, dass Andere ist, dass ich mich frage was allgemein dahinter stecken könnte.

Meine Wohnung hat zum Beispiel einen recht veralteten Einrichtungsstand (alter pvc Fußboden, keine Duschkabine sondern nur Vorhang und noch so ein paar Merkmale die in anderen Wohnungem im Haus unlängst modernisiert wurden wohingegen in meiner Wohnugn nichts verändert wurde und ich als Altmieter von knapp 10,5 Jahren von keinerlei Aufwertung begünstigt war, wohl aber natürlich die Miete mehrfach erhöht wurde).

Monate nach dem Kauf nun will die Bank also angeblich eine Immobilienbewertung über einen Gutachter der angeblich zwingend Fotos machen muss. Es könnte natürlich sein, dass die Bank erst später in's Spiel kam aber ich frage mich auch könnte die Motivation sein, dass der Vermieter einfach nur die Bewertung veranlasst hat um zu prüfen wieviel er den Wert mit einer Modernisierung der Wohnung bzw. Neuvermietung steigern könnte?

Soweit ich weiß sind aktuelle Neuvermietungen im selben Haus zwischen 40 und 60 Euro teurer. Meint Ihr ich muss mir Sorgen machen oder wie würdet Ihr das generell bewerten/ einschätzen?

Wohne wie gesagt seit 10,5 Jahren hier und bin äußerst zuverlässiger Mieter. Soll heißen immer schön Miete pünklich gezahlt, keinen Ärger bereitet usw., aber kann nicht einschätzen ob das tatsächlich bei dem Käufer geschätzt ist oder inwieweit ihm das eigentlich vom Vor-Eigentümer evtl. beworben wurde. (ist sowas üblich?)

Und wie würdet Ihr generell wegen so einem Termin vorgehen, würdet Ihr Fotos erlauben? Falls nein, wie argumentiert man sowas? Er will mir kommende Woche 3 Terminvorschläge unterbreiten.

Zur Besichtigung der Wohnung beim Verkauf hatte ich bereits mehrere Besichtigungen mit Interessenten zugelassen (u.a. war hierbei dann der jetzige neue Eigentümer dabei), muss ich also evtl für eine nachträgliche Immobilienbewertung garkeinen Besuch zulassen?

Vielen Dank für Eure Beiträge zum Thema.

Gast
2020-07-24, 20:56:16
Monate nach dem Kauf nun will die Bank also angeblich eine Immobilienbewertung über einen Gutachter der angeblich zwingend Fotos machen muss. Es könnte natürlich sein, dass die Bank erst später in's Spiel kam aber ich frage mich auch könnte die Motivation sein, dass der Vermieter einfach nur die Bewertung veranlasst hat um zu prüfen wieviel er den Wert mit einer Modernisierung der Wohnung bzw. Neuvermietung steigern könnte?

Darauf wird es wohl hinauslaufen. Beachte: https://de.wikipedia.org/wiki/Modernisierungsumlage

https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/modernisierungsumlage-wie-hoch-darf-sie-kuenftig-ausfallen/150/3093/369864

https://www.finanztip.de/mietwohnung-modernisierung/

https://www.sueddeutsche.de/geld/modernisierungsumlage-die-acht-prozent-frage-1.4570781

Was Vermieter nach einer Modernisierung bzw. "Renovierung" ganz gerne versuchen, ist die Antäuschung von Eigengebrauch. Da wird dann von Vermieterseiten behauptet, dass der Vermieter oder sein Sohn gerne zwecks Eigengebrauch in die Wohnung einziehen möchte(n) und dir wird infolge gekündigt. Die Wohnung steht dann einen Monat leer und (urplötzlich!) wird teuer an einen neuen Mieter neuvermietet. Hierzu kann ich empfehlen, dass Du für den Fall der Fälle im Voraus bereits alles protokollierst und eine gute Mietrechtsschutz im Voraus (!) abschließt (ca. 100€/Jahr, z.B. von ARAG). Kein Mietverein! Mietvereine sind rausgeworfenes Geld, da zu großem Teil inkompetent. Die 100€ für Mietrechtschutz sind gut investiert, denn im Nachhinein zahlst Du im Rechtsstreit-Fall das Vielfache. https://www.mietrecht.org/eigenbedarf/vorgetaeuschter-eigenbedarf/

https://www.haufe.de/recht/deutsches-anwalt-office-premium/vorgetaeuschter-eigenbedarf-strenge-anforderungen-an-gegenbeweis_idesk_PI17574_HI10714977.html

https://www.mietrecht.de/blog/vorgetaeuschter-eigenbedarf/


Soweit ich weiß sind aktuelle Neuvermietungen im selben Haus zwischen 40 und 60 Euro teurer. Meint Ihr ich muss mir Sorgen machen oder wie würdet Ihr das generell bewerten/ einschätzen?

https://www.wenigermiete.de/mietrecht/fristen-mieterhoehungsschreiben-mieterhoehung

Die Mieterhöhung auf die ortsübliche Vergleichsmiete ist möglich, falls keine Staffelmiete oder ähnliches vereinbart.

Florida Man
2020-07-24, 21:27:19
Ich habe mir mit meiner Partnerin im Herbst 2019 ein Einfamilienhaus gekauft. Der Kreditantrag war im Grunde so einfach wie ein Handyvertrag und das Geld war innerhalb weniger Tage bewilligt.

WOchen (oder sogar ein paar Monate) nach dem Kauf hat sich die Bank gemeldet. Sie würden die Immobilie gerne von einem Gutachter bewerten lassen. Mir kam das völlig bescheuert vor, denn das Geld war längst bewilligt und an den Verkäufer überwiesen. Ich habe mich daher im Detail aufklären lassen.

Die Bank genehmigt "blind" (es geht nicht um die Bonität des Käufers) Kredite bis zu einer Höhe, die sehr wahrscheinlich min. dem Wert tatsächlich entsprechen. Man kalkuliert diesen Wert nicht besonders großzügig. Ist der Kaufpreis unterhalb, wird keine Begutachtung im Vorwege durchgeführt.

Wenn dann die Bank das Haus finanziert hat und es der Bank quasi "gehört", dann würden die schon gerne wissen, welchen Wert die jetzt genau im Inventar haben und schicken einen Gutachter.

Der Gutachter selbst war sehr geschwätzig, hat fünf Bilder geknipst und ansonsten nur Kaffee mit mir getrunken und aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Bank braucht nur Fotos für die Akte um zu sehen, dass tatsächlich das Haus gekauft wurde, was im Expose zu sehen war. jedes Foto hat er gezeigt und sich von mir freigeben lassen.

Das ganze wirkte auf mich plausibel und scheint völlig normal zu sein.

An Deiner Stelle würde ich mir keinen großen Kopf machen. Diese Menschen machen das täglich, aus einem professonellen Blickwinkel. Erstens interessiert sich niemand für Deine Lebenssituation und zweitens haben die schon 100x schlimmers gesehen. Wenn Du ein Müllmessi bist, dann solltest Du die Gelegenheit nutzen und Profi-Hilfe anfordern, die jedem erkrankten Menschen zusteht.

Heelix01
2020-07-24, 22:05:47
Wie Florida Man es sagt, war bei uns ähnlich, mit dem Zusatz das brauchen wir bei ihnen nicht machen da wir alle Informationen schon haben. (Selbe Bank und sogar Vertreter finanzierte vor 20 Jahren den Bau und Vertreter war vor Ort zum Gespräch genügte. )

Philipus II
2020-07-25, 00:28:27
Wie die Vorposter schon sagen, dass die Bank auch nach dem Kauf noch einen Gutachter schickt, ist nicht ungewöhnlich. Eine stichprobenartige Prüfung erfolgt auch bei bei bereits finanzierten Objekten. Im Extremfall kann es sogar vorkommen, dass ein weiterer Gutachter anrückt, um die Arbeit des ersten zu prüfen. Das Risiko, dass die Bank ein real nicht existierendes Objekt finanziert, muss kostengünstig minimiert werden - statt einer Vollprüfung aller Objekte wird aus Kostengründen meist jedoch nur ein Teil gechecked.

Dass ein Vermieterwechsel durchaus ein Frühzeichen für möglicherweise kommenden Ärger ist stimmt, hat aber nichts mit dem Gutachter zu tun. Ich würde gerade anch dem Vermieterwechsel aber wie die Vorposter schon raten die Rechtsschutzversicherung bezüglich Wohnung/Mietrechtsschutz prüfen.

Gastxyz
2020-07-25, 17:47:46
Danke für Eure Antworten!

Ok nochmal kurz festhalten, ich weiß nicht ob die Angabe des Vermieters/ Eigentümers mir gegenüber -seine Bank habe einen Gutachter beauftragt- der Wahrheit entspricht.

Euren Antworten entnehme ich, dass es aus verschiedenen Gründen durchaus vorkommen kann, dass eine Bank einen Gutachter zur Immobilienbewertung nach dem Kauf/ Geldfluss beauftragt, auch wenn man nach Immobilien/ Finanzkrise meinen könnte, dem wäre heute doch bestimmt nicht mehr so und es bestimmt immer zwingend vorab erfolgen würde.

Unklar ist aber weiterhin, muss man so einer Begutachtung als Mieter zustimmen? Es geht ja hierbei nicht um den Verkauf der Wohnung (zumindest soweit man mir dies sagt), denn dieser hat ja bereits stattgefunden und Besichtigungen hierzu habe ich ermöglicht (es waren 4 oder 5 Termine (mit jeweils mehreren Interessenten, sogar relativ kurzfristig, ich kam dem vorherigen Eigentümer weit entgegen).

Denn wenn der neue Vermieter/ Eigentümer gelogen hat und in Wahrheit eine Bewertung vornehmen lässt um festzustellen wieviel er aus der Wohnung noch herausholen kann um mich über Modernisierungstricks oder Eigenbedarf letztlich aus der Wohnung zu bekommen für eine Neuvermietung zu höherem Preis würde ich ja hier zu meinen Lasten wortwörtlich die Türen öffnen.

Also eine etwas andere Situation als wenn man selbst eine Eigentumswohnung oder ein Haus irgendwie finanziert hätte.

Bin mir echt unschlüssig wie ich vorgehen kann/ sollte.

Gastxyz
2020-07-25, 20:33:41
Noch dazu eine Frage, wie wertvoll ist eigentlich ein stabiler/ verlässlicher Langzeitmieter/ Altmieter über 10,5 Jahre? Ist das etwas was beim Verkauf beworben wird, wie muss ich mir das als Mieter vorstellen, wie sehen das Eigentümer/ Vermieter?

Also evtl. eine Wohnung zu haben die nicht den Modernisierungsstand hat wie andere die dann vielleicht etwas teurer gehen aber dafür zu wissen ok dafür habe ich mti dem Mieter keine Sorgen/ Ärger!?

Dr. Lars Sahmströhm
2020-07-26, 00:02:10
In manchen Städten/Gemeinden gibt es eine Sperrfrist gegenüber Eigenbedarf direkt nach Eigentümerwechsel, die sich nach der Mietdauer richtet. Also das nach Wechsel erst eine Frist von 2-10 Jahren verstreichen muss, bevor auf Eigenbedarf gekündigt werden kann. Ohnehin halte ich das in seinem Fall für unwahrscheinlich, weil die Wohnung wirklich klein ist. Der VM müsste da schon mit dem Söhnchen/Töchterchen ect. argumentieren, das wird nicht jeder haben im passenden Alter, vor allem, da es keine GBR o.Ä. zu sein scheint, sondern eine einzelne juristische Person.

Vermute am ehesten, dass seine Bude modernisiert werden soll, also ein klein wenig bessere Kacheln im Bad für ein üppiges bischen mehr Miete. ;)

RaumKraehe
2020-07-26, 00:24:39
Zum Mieterbund gehen und sich ordentlich beraten lassen. Ganz so eindeutig ist die Lage aus meiner Sicht nicht. Hier im 3dcenter hat du auf jeden Fall keine korrekte Rechtsberatung.

Florida Man
2020-07-26, 07:54:22
Super, hier werden Probleme gelöst, die überhaupt nicht existieren! Es ist komplett sinnbefreit, ungelegte Eier zu brüten. Aber Hauptsache schnell in den Krawallmodus schalten, denn Vermieter sind grundsätzlich böse.

RaumKraehe
2020-07-26, 09:09:23
Super, hier werden Probleme gelöst, die überhaupt nicht existieren! Es ist komplett sinnbefreit, ungelegte Eier zu brüten. Aber Hauptsache schnell in den Krawallmodus schalten, denn Vermieter sind grundsätzlich böse.

Ich schrieb ja schon, hier bekommt man keine Rechtsberatung die über Laienniveau hinausgeht. Danke für die Bestätigung dieses Faktes.

Korfox
2020-07-26, 12:20:59
Noch dazu eine Frage, wie wertvoll ist eigentlich ein stabiler/ verlässlicher Langzeitmieter/ Altmieter über 10,5 Jahre? Ist das etwas was beim Verkauf beworben wird, wie muss ich mir das als Mieter vorstellen, wie sehen das Eigentümer/ Vermieter?

Also evtl. eine Wohnung zu haben die nicht den Modernisierungsstand hat wie andere die dann vielleicht etwas teurer gehen aber dafür zu wissen ok dafür habe ich mti dem Mieter keine Sorgen/ Ärger!?
Ich persönlich würde es als extrem "wertvoll" einordnen. Unser Mieter lebt seit 60 oder 70 Jahren in dem Haus und aktuell sieht es so aus, als würde sein Sohn nach ihm einziehen.
Aber es kommt auch immer darauf an. Wenn die Miete vom Amt kommt, dann ist es vergleichsweise einfach, dem Geld hinterher zu kommen und es bleibt eher selten die Miete aus. Aber wenn man in einer Wohneinheit mit sehr niedriger Miete "nur" normale Mieter unterbringt, dann ist die Chance vergleichsweise hoch, dass Mal die Miete ausbleibt und es ist nicht einfach, dem hinterher zu rennen.

Heelix01
2020-07-26, 16:28:17
Es hört sich bei dir an als ob ein Mieter vom Amt positiv ist .... dem ist rein praktisch nicht so. Der Mieter kann folgenlos spontan ausziehen, hat kein Geld um für Schäden aufzukommen.
Naja und rein praktisch einige andere Dinge die in dieser Gruppe von Leuten häufiger vertreten ist ...

Ob der Langzeitmieter positiv oder nicht hängt einfach von den Plänen des Käufers ab und lässt sich nicht allgemein beantworten gibt viele Faktoren / Möglichkeiten.

Gast
2020-07-26, 17:03:57
Super, hier werden Probleme gelöst, die überhaupt nicht existieren! Es ist komplett sinnbefreit, ungelegte Eier zu brüten. Aber Hauptsache schnell in den Krawallmodus schalten, denn Vermieter sind grundsätzlich böse.
Und Du würdest gut daran tun dies ewige Leier vom durchwegs guten Vermieter zu unterlassen. Es gibt solche und solche...

Gast
2020-07-26, 18:30:21
Zum Mieterbund gehen und sich ordentlich beraten lassen. Ganz so eindeutig ist die Lage aus meiner Sicht nicht. Hier im 3dcenter hat du auf jeden Fall keine korrekte Rechtsberatung.
Kann ich gar nicht empfehlen. Mieterbund / Mietverein wird dir generische Tipps geben, die Du auch im Forum oder im Internet selbst nachlesen musst. Mehr nicht. In den seltensten Fällen wird der Mietverein für dich stellvertretend juristisch aktiv...

Gast
2020-07-26, 18:35:09
Meine Erfahrungen, welche ich bei dem Mieterverein HH gemacht habe, sind einfach nur schlecht. Angefangen bei der schlechten Beratung fortschreitend bei nicht tätig werden in Bezug auf meinen Fall bis hin zu keinerlei Einsicht was meine Beschwerde angeht. Die 75 €, die man pro Jahr (bei 2 Jahren Mindestmitgliedschaft) zahlen muss, könnt ihr gepflegt in eine Rechtsschutzversicherung investieren und habt mehr davon. Wer Lust hat sich neben dem Streitfall mit dem Vermieter noch eine Enttäuschung abzuholen, ist bei dem Mieterverein genau richtig, allen anderen empfehle ich eine Rechtsschutzversicherung. Kein guter Mietrechtanwalt landet nach seinem langem Studium im Mietverein, sondern in einer richtigen Kanzlei! Ich kann jedem nur davon abraten Mitglied zu werden. die meisten Vermieter lachen über den Mieterverein....

Gastxyz
2020-07-26, 19:37:05
Danke für Eure Beiträge!

Also man merkt schon, dass hier viele aus Ihrem Hintergrund heraus argumentieren, teils weg von zumindest einer bemühten Neutralität. Ich bin zwar Mieter aber ich gehe jetzt nicht davon aus, dass jeder Vermieter "böse" ist, man muss allerdings ganz klar sehen worum es geht - Geld, dem Einen mehr, dem Anderen weniger.

Manche scheinen eine gewisse Reflektionsfähigkeit eingebüst zu haben sobald etwas gegen die eigenen Interessen geht. So von wegen ich bin Vermieter/ Eigentümer also was interessiert mich die Privatsphäre des Mieters, "wenn ich Fotos will hat der zu springen", "das interessiert keinen wie es bei dir aussieht, die haben schon alles gesehen" usw.,...

Ich denke einfach hier wäre es gut sich selbst zu fragen, würde ich selbst Dritten die Kontrolle über die eigene Privatsphäre geben, alle hier im Forum sind IT-nah oder zumindest vermutlich mit IT-Interessen unterwegs - wir wissen was mit Bildmaterial passieren kann sobald es im Internet ist und wie vertauenswürdig manche Menschen die im Bereich der Immobilien oder Versicherungen arbeiten sind- würde ich in meinen eigenen 4-Wänden die Verantwortung über meine Privatsphäre/ Interessen blindlinks abtreten oder würde ich da auch keine Fotos haben wollen zumal wo bezüglich Datenschutz so manches schief läuft?

Es scheint als ist das sich in andere hineinversetzen manchem verloren gegangen, es geht nur um die Einen gegen die Anderen.

Ich wohne in einer kleinen Wohnung, nicht unbedingt weil das toll finde, sondern weil halt nicht mehr möglich ist, trotz Arbeit. Also hier noch zum Thema Amt, ich habe trotz zeitweisen Leistungsbezuges immer meine Miete pünktlich selbst überwiesen und eher gehungert als dass ich in schwierigen Zeiten (die es mit oder ohne Amt immer wieder gab) mal in Mietverzug gekommen wäre und habe das auch teils nur durch Freunde überlebt - für die mitlesenden Eigentümer/ Vermieter hier die zu glauben scheinen sowas könne es nicht geben, versucht mal im Hinterkopf zu behalten, dass nicht jeder ein Messie/ Mietnomade ist der im unteren Einkommensbereich lebt (leben muss).

Was ich möchte ist in Ruhe wohnen zu können, ich tue niemandem was, schade keinem und will einfach in Ruhe gelassen werden und der Verkauf der Wohnung hatte mehrere Folgen die dies zu meinen Lasten beeinträchtigt haben und obgleich ich ein umgänglicher Mieter bin, was ja eigentlich ein Gewinn für den Vermieter darstellt - ist dies mit dem neuen Vermieter/ Eigentümer weiterhin fortgesetzt "stressig" und so langsam habe ich echt genug, denn das Jahr ist aus mehreren Gründen schon schwer genug (aber ok das trifft ja jeden mehr oder weniger aber ja mit geringem Einkommen wirkt es sich halt deutlicher aus). Nunaja sry etwas Rant noch am Ende.

Letztlich kann ich nur hoffen, das mein Vermieter/ Eigentümer (oder seine Bank) keine aufwendigen Pläne bezüglich Modernisierung hat und sozialverträglich bleibt - denn so wie es dieses Jahr aussieht hätte ich dann ein Problem wenn es beruflich so weiter geht, denn auf Amtskosten wäre selbst diese kleine Wohnung vom Mietpreis soweit ich weiß schon am Rande des angemessenen Wohnraums (also eine Modernisierungsmieterhöhung mehr oben drauf und man wäre vermutlich schon nicht mehr abgesichert). Achja,.. ¯\_(ツ)_/¯

Mancko
2020-07-26, 19:47:58
Ist kein ungewöhnlicher Vorgang sondern fast eher Standard. Ist irgendsoeine bescheuerte EU Richtlinie nach der die Bank mit dem Gutachter sicherstellen muss, dass das Darlehen tatsählich zum Kauf des angegebenen Objekts genutzt wird.

Ich habe mir vor 2 Jahren eine EWO zur Vermietung gekauft. Bei mir sind da wenn ich es noch richtig im Kopf habe ca. 2 Monate vergangen als ich sich die Bank bei mir meldete und den Gutachter ankündigte.

Der kam dann vorbei hat ein paar Fotos gemacht und ich habe mit ihm kurz gequatscht was der Zirkus soll, da der Kauf doch eh schon lange abgewickelt war. Er hat dann auf so eine EU Richtlinie verwiesen nach der die Banken gezwungen sind das durchzuführen. Ziel soll es wohl sein Geldwäsche und ähnliches zu vermeiden. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Gutachterlobby in Brüssel recht erfolgreich Auftragsbedarf vermitteln konnte.

Gastxyz
2020-07-26, 19:54:01
Ist kein ungewöhnlicher Vorgang sondern fast eher Standard. Ist irgendsoeine bescheuerte EU Richtlinie nach der die Bank mit dem Gutachter sicherstellen muss, dass das Darlehen tatsählich zum Kauf des angegebenen Objekts genutzt wird.

Ich habe mir vor 2 Jahren eine EWO zur Vermietung gekauft. Bei mir sind da wenn ich es noch richtig im Kopf habe ca. 2 Monate vergangen als ich sich die Bank bei mir meldete und den Gutachter ankündigte.

Der kam dann vorbei hat ein paar Fotos gemacht und ich habe mit ihm kurz gequatscht was der Zirkus soll, da der Kauf doch eh schon lange abgewickelt war. Er hat dann auf so eine EU Richtlinie verwiesen nach der die Banken gezwungen sind das durchzuführen. Ziel soll es wohl sein Geldwäsche und ähnliches zu vermeiden. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Gutachterlobby in Brüssel recht erfolgreich Auftragsbedarf vermitteln konnte.

Ich hoffe, dass es einfach nur das ist und nichts weiter dahinter steckt aber man weiß es halt nicht. Werde Euch jedenfalls auf dem laufenden halten. Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!

insane in the membrane
2020-07-26, 19:55:45
Es hört sich bei dir an als ob ein Mieter vom Amt positiv ist .... dem ist rein praktisch nicht so. Der Mieter kann folgenlos spontan ausziehen, hat kein Geld um für Schäden aufzukommen.
Naja und rein praktisch einige andere Dinge die in dieser Gruppe von Leuten häufiger vertreten ist ...
Und was wohl kaum einer weiß, der nicht die Erfahrung machen durfte: Auch die (vom Amt getragenen) Nebenkosten sind gedeckelt. Wenn der Mieter also zB irrsinnige Stromkosten erzeugt, die er einfach nicht zahlen kann/will, dann ist das halt so und der Vermieter darf zahlen;D

24p
2020-07-26, 20:36:28
Und wenn dieser Mieter die Wohnung zerwohnt, schaut man ebenso in die Röhre. Soll ja bei dem Klientel vorkommen.

Gastxyz
2020-07-26, 20:56:37
Und was wohl kaum einer weiß, der nicht die Erfahrung machen durfte: Auch die (vom Amt getragenen) Nebenkosten sind gedeckelt. Wenn der Mieter also zB irrsinnige Stromkosten erzeugt, die er einfach nicht zahlen kann/will, dann ist das halt so und der Vermieter darf zahlen;D

In meinen zeitweisen Bezug von Leistungen wurde niemals nicht Strom übernommen. Die waren immer aus der Regelleistung zu zahlen und waren nicht bei den seperaten Wohnkosten oder als Nebenkosten dabei, sondern aus dem Geld das auch für Nahrungsmittel zur Verfügung steht war der Strom zu tragen.

In dieser Regelleistung ist eine klein-gerechnete Pauschale für Stromkosten enthalten, die natürlich keinen realistischen Verbrauch abbildet. Soll heißen die Regelleistung deckt sowas eigentlich nur ungenügend ab und wenn die Jahresabrechnung kommt und eine Nachzahlung anfällt wird die natürlich nur in engen Grenzen übernommen.

Für ne Server-Farm oder/ und Klimaanlage oder ein Solarium reicht es natürlich nicht, aber da zahlt kein Vermieter, da wird bei Zahlungsverzug irgendwann der Strom abgestellt, vorher würde mehrfach gemahnt werden, inklusive Mahnkosten und auch das Stromabstellen wird soweit ich weiß gesondert berechnet. So hat jemand der warum auch immer im Verzug ist, dann in vielen Fällen noch schnell weitere Kosten (was dann natürlich nicht hilft).

Kann natürlich sein, dass es Wohnverhältnisse gibt, wo der Vermieter einen Vertrag mit einem Stromerzeuger in den Nebenkosten inklusive führt, das könnte dann natürlich potentiell ein Problem werden. Ich hatte bisher nur Wohnformen wo es üblich war, dass man als Mieter einen eigenen Vertrag beim Stromerzeuger hat. Was wohl heutzutage sinnvoller, wenn auch vielleicht weniger Komfortabel ist.

Wenn ich aber sehe was beim Kabelanschluss an wenig transparentem Schmu getrieben wird als Nebenkosten-Posten, dann würde ich sagen sind seperate Verträge bestimmt besser.

maximum
2020-07-26, 21:02:05
Und was wohl kaum einer weiß, der nicht die Erfahrung machen durfte: Auch die (vom Amt getragenen) Nebenkosten sind gedeckelt. Wenn der Mieter also zB irrsinnige Stromkosten erzeugt, die er einfach nicht zahlen kann/will, dann ist das halt so und der Vermieter darf zahlen;D

Stromkosten werden hat nicht extra übernommen und gehören nicht zu den Nebenkosten, die müssen vom Regelbedarf bestritten werden.

insane in the membrane
2020-07-26, 22:26:00
Ja so ist das halt. Dann ist das halt so.

Gastxyz
2020-07-26, 22:49:30
Zum Mieterbund gehen und sich ordentlich beraten lassen. Ganz so eindeutig ist die Lage aus meiner Sicht nicht. Hier im 3dcenter hat du auf jeden Fall keine korrekte Rechtsberatung.

Mieterbund ist in meiner Region eine Katastrophe die sich nicht lohnt (da gibt es nämlich keine korrekte Rechtsberatung und um diese geht es hier im Forum ja auch nicht sondern um Erfahrungswerte) und ne vernünftige Rechtsschutz kann ich mir quasi nicht leisten.

Gastxyz
2020-07-26, 23:33:22
Meine Erfahrungen, welche ich bei dem Mieterverein HH gemacht habe, sind einfach nur schlecht. Angefangen bei der schlechten Beratung fortschreitend bei nicht tätig werden in Bezug auf meinen Fall bis hin zu keinerlei Einsicht was meine Beschwerde angeht. Die 75 €, die man pro Jahr (bei 2 Jahren Mindestmitgliedschaft) zahlen muss, könnt ihr gepflegt in eine Rechtsschutzversicherung investieren und habt mehr davon. Wer Lust hat sich neben dem Streitfall mit dem Vermieter noch eine Enttäuschung abzuholen, ist bei dem Mieterverein genau richtig, allen anderen empfehle ich eine Rechtsschutzversicherung. Kein guter Mietrechtanwalt landet nach seinem langem Studium im Mietverein, sondern in einer richtigen Kanzlei! Ich kann jedem nur davon abraten Mitglied zu werden. die meisten Vermieter lachen über den Mieterverein....

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Deckt sich leider mit dem was ich über den Mieterverein in meiner Region gelesen bzw. gehört habe.

Nicht die Crème de la Crème an Anwälten, dann werden diese für den wenig verlockenden Job natürlich schlechter bezahlt und sind häufig entsprechend gering motiviert, unterbesetzt und überarbeitet. Wer selbst im Internet recherchieren kann, kann sich das sparen, denn viel mehr wird meist nicht dabei rumkommen.

Korfox
2020-07-27, 09:49:36
Es hört sich bei dir an als ob ein Mieter vom Amt positiv ist .... dem ist rein praktisch nicht so. Der Mieter kann folgenlos spontan ausziehen, hat kein Geld um für Schäden aufzukommen.
Naja und rein praktisch einige andere Dinge die in dieser Gruppe von Leuten häufiger vertreten ist ...

Ob der Langzeitmieter positiv oder nicht hängt einfach von den Plänen des Käufers ab und lässt sich nicht allgemein beantworten gibt viele Faktoren / Möglichkeiten.
Du hast natürlich auch Recht. Ich habe auch bewusst dtv Zuverlässigkeit von Mietern mit amtlicher Unterstützung und solchen ohne in der selben Mietklasse (extrem preiswert) geschrieben. Studenten haben es z. B. auch oft nicht so mit dem Schutze des Eigentums anderer. Und nach über 10 Jahren würde ich eh davon ausgehen, dass die Kiste mindestens ordentlich renoviert werden muss und Geld holt man bei keiner der Personengruppen hintenraus. Passieren kann alles freilich auch, wenn die Miete 4000€ kalt sind, die Wahrscheinlichkeit ist aber geringer. So oder so ist eh der Mieter, der schon seit 10+ Jahren regelmäßig und pünktlich zahlt definitiv der liebste in der Preisklasse und als Vermieter würde ich ihm auch mal mit ein paar Mieten entgegen kommen, wenn es gerade eine kurze schwere Zeit ist. Man bekommt es auch hin, die Wohnung zu modernisieren, ohne jemanden rauszuwerfen und findet dann auch eine neue Miethöhe, mit der beide Leben können. Man kann ja reden. Alles immer unter der Prämisse, dass das das Ziel ist.

Rush
2020-07-27, 10:06:03
Um auf's Thema zurückzukommen: Bei meinem Erwerb wurde auch im Nachhinein bewertet.

Zum Thema Privatsphäre: Kauf dir im Baumarkt diese mattierten Abdeckfolien in der Malerabteilung für ein paar Cent und deck ab, was du nicht auf Bildern haben willst.

Gast
2020-07-29, 20:54:53
und ne vernünftige Rechtsschutz kann ich mir quasi nicht leisten.

Eine vernünftige Rechtsschutz (z.B. ARAG) für knapp 100€ im Jahr kannst Du dir nicht leisten? Das entspricht einem Tag irgendwo aushelfen und das Geld dafür verbuchen! Damit bist Du aber wenigstens auf der sicheren Seite und kannst dem Vermieter im Fall der Fälle einheizen und bist nicht wehrlos...

Gast
2020-07-30, 23:19:29
Eine vernünftige Rechtsschutz (z.B. ARAG) für knapp 100€ im Jahr kannst Du dir nicht leisten? Das entspricht einem Tag irgendwo aushelfen und das Geld dafür verbuchen! Damit bist Du aber wenigstens auf der sicheren Seite und kannst dem Vermieter im Fall der Fälle einheizen und bist nicht wehrlos...

Soweit ich weiß hat man damit dann immer noch eine Beteiligung für alles Mögliche und nicht überall die Beratung inklusive die man eigentlich bräuchte (was dann auch wieder extra kostet), wenn man nicht gerade die Premium Option ausgewählt hat (die dann aber min. 3- 400 Euro verbucht). Also die scheinbar günstigen 100 Euro ist es noch nicht getan. Mach das mal wenn du knapp dran bist, mit Auto, Kinder und Co.,.. Also nicht so voreilig mit dem Unverständnis, gerade im niedrigen Einkommensbereich ist das leider durchaus nachvollziehbar.