Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Homeserver-Paket empfehlenswert
Hi,
meinen Selbstbau-Server im Keller betreibe ich jetzt seit ca. 6 Jahren mit Amahi (https://www.amahi.org/)
im Prinzip läuft alles, da ich aber eh ein paar Umbauten daran machen wollte, würde ich gerne hinterfragen, ob es nicht auch andere sinnvolle Alternativen für meinen Einsatzzweck gibt:
Was möchte ich:
- Linux-basierter Server, den ich per SSH auch ggf. nach meinen Wüschen anpassen kann
- smb-Server
- HTML-seite zum einfachen Administrieren der Freigaben und Benutzer
- DLNA server
- soll auf einem Pentium G3220 laufen
was ich nicht brauche: dhcp-Server (das soll weiterhin die Fritz-Box machen)
hmm.. eigentlich nutze ich derzeit gar nicht viel mehr.
Backup der Files auf dem server mache ich per cron-job. weitere serverdienste habe ich nie ausprobiert. plex wäre vielleicht was für die Zukunft. Von daher wäre so ein server, der eine einfache Installation von gängigen serverdiensten anbietet (so zum ausprobieren) gar nicht schlecht.
Was nutzt ihr denn und könnt ihr was empfehlen?
lumines
2020-09-07, 09:51:40
Jede Linux-Distribution bietet doch paketierte und vorkonfigurierte Serverdienste an. Ansonsten gibt es auch haufenweise Images bekannter Software im Dockerhub. Heute braucht man nicht einmal mehr einen separaten Daemon, Fedora und CentOS bieten dafür podman an.
Grundsätzlich solltest du dir aber wahrscheinlich einmal Proxmox angucken. Damit kannst du selbst VMs provisionieren und so z.B. schnell eine Test-VM aufziehen, in der du Software ausprobieren kannst. So kannst du deine Tests von deinem Produktivsystem einfacher trennen.
Webinterfaces sind zwar nett, aber damit hast du natürlich einen gewissen Lock-In-Effekt. Die allermeisten dieser Administrationsinterfaces integrieren sich leider auch auf relativ unsaubere Weise ins System, was zu diversen Problemen führen kann.
Jede Linux-Distribution bietet doch paketierte und vorkonfigurierte Serverdienste an. Ansonsten gibt es auch haufenweise Images bekannter Software im Dockerhub. Heute braucht man nicht einmal mehr einen separaten Daemon, Fedora und CentOS bieten dafür podman an.
Im prinzip könnte ich ja schon einfach eine Linux-Distribution (glaube, mein pentium G3220 unterstützt sogar 64bit) nehmen und dann halt das SMB-Paket, MiniDLNA und den Treiber für meine RTL8125 draufschmeissen und habe schon 80% von dem, was ich will.
Gibt es eine besonders empfehlenswerte Distribution?
Kenne noch aus Uralttagen Suse, derzeit ist die Basis meines Servers noch ein altes Ubuntu LTS.
Bin bei einer Neuinstallation aber nicht abgeneigt auch eine andere Distri zu testen. Bevorzugt aber etwas mit longtime-support. Evtl. wird es das aktuelle Debian 10 "buster"
Webinterfaces sind zwar nett, aber damit hast du natürlich einen gewissen Lock-In-Effekt. Die allermeisten dieser Administrationsinterfaces integrieren sich leider auch auf relativ unsaubere Weise ins System, was zu diversen Problemen führen kann.
Naja, der Server steht im Keller und hat weder Monitor noch Tastatur. Lediglich Strom- und Netzwerkkabel :)
Von daher sollte sämtliche Administration per Putty (SSH) oder Webinterface laufen. Das fand ich ganz angenehm an Amahi (https://www.amahi.org/), dass user und Freigabe ganz einfach über das Interface einzurichten sind.
Beim Recherchieren bin ich auf ein paar interessante Sachen gestossen:
FreeNAS (https://www.freenas.org/) - ein Komplett-NAS-Paket basierend auf FreeBSD. Leider habe ich keine Erfahrung mit BSD und ein "richtiges" Linux unter der Haube wäre mir lieber
OpenMediaVault (https://www.openmediavault.org/) - Wie FreeNAS aber Linux-basiert. Wenn ich ein debian als Basis nehme, kann ich es nachinstallieren und habe immer noch das "normale" Linux unten drunter. Klingt für mich schon interessant
Cockpit (https://cockpit-project.org/) - klingt für mich ziemlich genial. Eine komplette Konfiguration vom Linux über Webinterface, was anscheinend in vielen aktuellen Distributionen enthalten ist
webmin (http://www.webmin.com/) - ähnlich wie Cockpit, aber mit einer älteren Historie und nicht mehr ganz verbreitet ?? Schön finde ich, dass es lediglich die existierenden config-files editiert, d.h. man kann theoretisch alles per SSH und vi kontrollieren und korrigieren :)
Kennt einer eines diese vier Tools und kann das eine oder andere empfehlen (oder gar sagen was für/gegen das eine spricht) ?
Liebäugle damit, OpenMediaVault und Cockpit mal parallel zu nutzen...
Watson007
2020-09-08, 22:28:01
OpenMediaVault ist gut, kann ich empfehlen.
Habe auch einige Docker-Container drauf am laufen, wie z. B. Nextcloud
läuft einwandfrei.
lumines
2020-09-09, 08:46:19
Gibt es eine besonders empfehlenswerte Distribution?
Kenne noch aus Uralttagen Suse, derzeit ist die Basis meines Servers noch ein altes Ubuntu LTS.
Bin bei einer Neuinstallation aber nicht abgeneigt auch eine andere Distri zu testen. Bevorzugt aber etwas mit longtime-support. Evtl. wird es das aktuelle Debian 10 "buster"
Debian, Ubuntu LTS oder CentOS.
Cockpit ist eins der besseren Webinterfaces, aber auch das hat natürlich seine Limitierungen. Ich habe es einmal aus Spaß ausprobiert und es fand es ganz in Ordnung, aber am Ende kommt man sowieso nicht um SSH und Textdateien herum, von daher habe ich es dann auch wieder deinstalliert. Man sollte sich davon nicht zu viel versprechen.
Sehr wahrscheinlich bist du mit Ansible zur Konfiguration besser bedient, auch wenn die Einstiegshürde höher ist.
OpenMediaVault ist gut, kann ich empfehlen.
werde ich mir denke ich mal anschauen
Debian, Ubuntu LTS oder CentOS.
spricht was für das eine oder andere? sonst werde ich vermutlich Debian ausprobieren
Cockpit ist eins der besseren Webinterfaces, aber auch das hat natürlich seine Limitierungen. Ich habe es einmal aus Spaß ausprobiert und es fand es ganz in Ordnung, aber am Ende kommt man sowieso nicht um SSH und Textdateien herum, von daher habe ich es dann auch wieder deinstalliert.
Dann schaue ich mir das auch mal an. SSH und Textdateien finde ich im Prinzip ja nicht schlecht. Per Web will ich ja nur alltägliche Sachen wie Freigaben, Usereinrichtungen oder Statistiken anschauen.
Was waren denn so die Limitierungen die dich gestört haben?
Sehr wahrscheinlich bist du mit Ansible zur Konfiguration besser bedient, auch wenn die Einstiegshürde höher ist.
was kann es denn besser als das Cockpit?
Spricht was dagegen, OpenMediaVault und Cockpit parallel zu nutzen? Speichern die die Einstellungen in den standard-config-files oder haben die eigene Files (so dass ich z.B. Freigabeinformationen vom einen Tool nicht im anderen sehe?)
lumines
2020-09-10, 09:48:22
spricht was für das eine oder andere? sonst werde ich vermutlich Debian ausprobieren
Ist Geschmackssache, Debian hat sicher den größten Community-Support.
Dann schaue ich mir das auch mal an. SSH und Textdateien finde ich im Prinzip ja nicht schlecht. Per Web will ich ja nur alltägliche Sachen wie Freigaben, Usereinrichtungen oder Statistiken anschauen.
Freigaben per Samba werden per Cockpit allerdings nicht oder nur rudimentär gehen.
Was waren denn so die Limitierungen die dich gestört haben?
Ich habe einfach nichts gefunden, was über das Webinterface einfacher gewesen wäre. Limitierungen in dem Sinne, dass das Webinterface nie alle Features der jeweiligen Dienste unterstützt und man nicht mehr die offiziellen Dokumentationen der Dienste heranziehen kann. Das macht vieles komplexer oder schwerer nachzuschlagen als es eigentlich ist.
Für Statistiken und Co. ist es aber sicher nett. Es ist auch schon ein bisschen länger her, dass ich mir Cockpit einmal angeguckt habe. Eventuell hat sich da auch ein bisschen mehr getan.
was kann es denn besser als das Cockpit?
Es ist nicht wirklich besser oder vergleichbar. Im Grunde automatisiert und vereinfacht es nur die Einrichtung. Anstatt alles selbst zu machen, kann man sich bestehende "Playbooks" der Community runterladen und die nach eigenen Wünschen anpassen. Oft gibt es auch ganze Reihen von Playbooks, die einen Server auf eine bestimmte Art einrichten (Medienserver, Mail-Server etc.). In dem Sinne sind sie eigentlich eine direkte Konkurrenz zu so Fertigdistributionen wie OpenMediaVault, weil sich mit den richtigen Playbooks generischen Distributionen sehr einfach auf spezielle Anwendungsfälle anpassen lassen und solche Fertigdistributionen damit ein bisschen obsolet machen.
Aber wie gesagt, die Einstiegshürde ist etwas höher. Im Gegenzug bekommt man dafür aber eine sehr portable und reproduzierbare Lösung und kann einfach auf die "normalen" Versionen der jeweiligen Linux-Distributionen zurückgreifen.
Spricht was dagegen, OpenMediaVault und Cockpit parallel zu nutzen? Speichern die die Einstellungen in den standard-config-files oder haben die eigene Files (so dass ich z.B. Freigabeinformationen vom einen Tool nicht im anderen sehe?)
Am Ende sollten die eigentlich immer in die normalen Konfigurationsdateien schreiben, aber das sollte man zur Sicherheit wahrscheinlich einmal ausprobieren. Cockpit und OpenMediaVault sollten sich aber funktional auch nicht allzu sehr in die Quere kommen. Die bedienen ja schon sehr unterschiedliche Konfigurationen.
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