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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freiberufliche Arbeit geht so einfach?


haferflocken
2020-11-25, 23:18:10
Ich arbeite z.Z. als Fachinformatiker in der Firma meines Bruders.

Ich hasse meinen Job, da mein Potenzial komplett brach liegt. Selten kommt mal ein Projekt wo ich mich austoben kann, aber das ist die Ausnahme. Ansonsten ist es nur schrecklicher alter Code, geschrieben in JQuery, worauf ich null bock habe.

Immer wenn ich meinen Bruder drauf anspreche, sagt er geht grad nicht anders.

Ich mach mich mit dem Job total kaputt. Jedesmal wenn Feierabend ist ist es wie eine Befreiung.

Allerdings erlaubt mir der Job nur 2 Tage zu arbeiten, was ich nicht mehr missen möchte.

Ich komme über die Runden mit dem Geld und das reicht mir. Lieber mehr Freizeit als Geld.

Jetzt weiß ich nicht was ich tun soll. Ich will da raus, trau mich aber nicht. Will weiterhin nur 2 Tage arbeiten.

Jetzt ist es so: Ich LIEBE es in meiner Freizeit von Grunde auf eigene Projekte zu programmieren, ohne mich durch gewachsenen Code anderer Personen zu kämpfen. Mein Spezialgebiet ist react,mobx,typescript und node für backend. Englischkenntnisse 1A.

Am liebsten würde ich einfach kleinere Projekte online annehmen und programmieren. Alles nur online. Keine Pendelei durch Deutschland. Alle Meetings online. Jemand will ein Tool programmiert haben? Ok mach ich für X Euro. So ähnlich eben.

Aber ich habe das Gefühl dass das in Deutschland vielleicht nicht so einfach ist und viele Steine in den Weg gelegt werden?

Entlohnung ist mir erstmal zweitrangig, hauptsache ich komm über die Runden. Miete sehr günstig.Ich brauch inkl KV/Miete/Verpflegung/Essen vllt so 700 netto, knapp gerechnet.

Taugen die Portale für Freiberufler etwas?

Was empfehlt ihr mir in meiner Situation?

Rooter
2020-11-26, 00:16:27
Ja, dann mach halt 2 Tage/Woche (WTF :O, btw!) den Mistjob und die restlichen 3 Tage der Arbeitswoche etwas Freiberufliches.
Inseriere bei xing, ect. und [überall]. Nur wenn du etwas machst und dich anbietest wirst du auch Aufträge bekommen. Es wird keiner bei dir spontan klingeln und sagen "mach mir das!".

MfG
Rooter

Monger
2020-11-26, 00:54:18
Naja, der Spruch "Selbstständig=selbst und ständig" stimmt schon. Haben zumindest mir alle Freiberufler rückgemeldet die ich kenne. Es bleibt halt nicht dabei, dass du zwei Tage nur programmierst. Du musst Buchhaltung machen, Kundenakquise... Mit 60% weniger Arbeit verdienst du halt wahrscheinlich eben nicht 60% weniger, sondern 100%.

Schwierig. Sehr schwierig.

Backbone
2020-11-26, 06:08:51
Lass dich beraten wie man sich selbstständig macht, die IHK bieten dazu Kurse und Beratung an. Dank Probier es einfach mal für ein Jahr aus. Zeit dafür hast du ja.
Vergiss dabei nicht: Niemand bezahlt dich dafür das du etwas gern tust. Die Kunden zahlen dafür das du ihre Probleme löst. Falls es da Schnittmengen Gift, toll, erwarten kannste es halt nicht. Ich kenn viele Top-Leute die selbstständig sind und alle meckern sie über die blöden Kunden. Aber die zahlen nunmal das Gehalt.

Haarmann
2020-11-26, 06:57:45
haferflocken

Könntest zB ASP Auswertungen oder VB6 "frisieren" dann hätte ich da was, aber als "Freiberufler" brauchst immer Reserven - oder jammerst dann wegen allem rum ...

Ich bin ja kein Arbeitssklave mehr ... aber ich kenne auch den Aufwand dahinter.

#44
2020-11-26, 08:28:33
Vergiss dabei nicht: Niemand bezahlt dich dafür das du etwas gern tust. Die Kunden zahlen dafür das du ihre Probleme löst. Falls es da Schnittmengen Gift, toll, erwarten kannste es halt nicht. Ich kenn viele Top-Leute die selbstständig sind und alle meckern sie über die blöden Kunden. Aber die zahlen nunmal das Gehalt.
Kann man nicht genug betonen. Dienst nach Vorschrift gibt es für Selbstständige nicht.

Wenn die Applikation beim Kunden nicht (rund) läuft springst du besser jetzt und nicht erst am nächsten Tag, an dem du arbeiten wolltest.
Genau so, wenn Deadlines näher kommen. Da hast du auch schnell mal ne 6-Tage-Woche.

Achja: Und wenn du gerade keine Aufträge hast, dann kümmerst du dich da auch besser 7 Tage die Woche drum welche ranzuschaffen. Sonst ist auch nix mit Kohle.



Aber mal eine andere Frage: Wenn du eigentlich schon hast, was du willst verbessere doch das.
Nur weil dein Bruder sagt, dass du es nicht während der Arbeitszeit machen kannst heißt das ja nicht, dass du gar nichts tun kannst.
Mach das doch zu einem Freizeitprojekt und steck da jede Woche bspw. einen Tag rein um die Altlasten Stück für Stück zu ersetzen.

Monger
2020-11-26, 09:10:34
Wir haben übrigens vor kurzem nen Scrum Master eingestellt, der klar gesagt hat: auf Vollzeit hat er keinen Bock, er hat da noch was soziales nebenher laufen das will er nicht missen.
Ergo,wir haben ihn glaub auf 20 Stunden eingestellt, oder so.

Auch das geht inzwischen also. Aber zwei Tage wären ja eher so 14 Stunden, und davon hab ich jetzt auf Arbeit noch nie gehört. Ich selber arbeite 18 Stunden an drei Tagen, das ist aber Elternzeitbedingt.

Edit: ich denke du musst ausloten, inwieweit du einen besseren Job mit weniger Freizeit akzeptieren kannst. Ich geh gefühlt lieber vier Tage in einen Job der mir Spaß macht, als zwei Tage in einen den ich hasse.

Semmel
2020-11-26, 10:11:37
Jetzt ist es so: Ich LIEBE es in meiner Freizeit von Grunde auf eigene Projekte zu programmieren, ohne mich durch gewachsenen Code anderer Personen zu kämpfen. Mein Spezialgebiet ist react,mobx,typescript und node für backend. Englischkenntnisse 1A.

Am liebsten würde ich einfach kleinere Projekte online annehmen und programmieren. Alles nur online. Keine Pendelei durch Deutschland. Alle Meetings online. Jemand will ein Tool programmiert haben? Ok mach ich für X Euro. So ähnlich eben.


Es ist naiv zu glauben, dass Kundenaufträge als Selbstständiger anders wären als im Angestellenleben.

Ob soviele Kunden ständig neue Tools haben wollen und das noch in deiner gewünschten Programmiersprache?
Du musst damit rechnen, dass viele Kunden ihre bereits existierenden Tools nur anpassen wollen. Dann darfst du erstmal in veraltetem und schlecht dokumentiertem Code rumwühlen.
Dazu kommt, dass bei der Arbeit als Selbstständiger ein massiver bürokratischer Overhead anfällt. Stell dich drauf ein, dass du nur 20% deiner Zeit überhaupt programmieren wirst. Die restlichen 80% brauchst du für Kundenaquise, Angebotserstellung, Buchhaltung, Steuersachen usw.
Kannst du das und willst du das?

Grundsätzlich sehe ich es als falsche Herangehensweise, die Erfüllung im Hamsterrad zu suchen. Selbst wenn man sie mal hat, dann ist es noch lange nicht sicher, dass das bis zur Rente so bleibt.
Die Erfüllung muss man sich in seiner Freizeit suchen und Freizeit hat man, wenn man finanziell frei ist.
Also arbeite besser an deiner finanziellen Freiheit.

Plutos
2020-11-26, 10:16:52
Jetzt weiß ich nicht was ich tun soll. Ich will da raus, trau mich aber nicht. Will weiterhin nur 2 Tage arbeiten.
Dann solltest du weiter für deinen Bruder arbeiten oder dir einen anderen Job suchen, Selbständigkeit ist aber nichts für dich. Was meinst du, wieviele Projekte du bekommst, wenn du dem Kunden "6 Wochen" ins Angebot schreibst, der nächste aber "2 Wochen" zum selben Preis, weil er halt Vollzeit arbeitet?

Backbone sagte es ganz gut: niemanden juckt es, wieviel Spaß dir die Sache macht oder nicht, du wirst nicht für's Spaßdranhaben bezahlt.

Mach halt neben deinem Job irgendwelche Sachen, die du auf Fiverr oder so findest, aber Job hinschmeißen, Selbständigkeit, 2 Tage die Woche arbeiten und damit ein sicheres Einkommen erzielen, das kannst du sowas von vergessen, dass es fast schon absurd ist, es überhaupt in Erwägung zu ziehen. Ich persönlich kenne niemanden (mich eingeschlossen), der erfolgreich damit war, ohne zumindest in der Anfangsphase auch Nächte, Wochenenden und Feiertage durchzuarbeiten, vor 100h/Woche sollte man sich da nicht fürchten. Deine Vorstellungen sind wie gesagt weltfremd.

maximum
2020-11-26, 13:29:51
du lebst doch schon das, was sich viele wünschen. 2 Tage/Woche nur arbeiten ist doch ein absoluter Traum. Wer geht denn in seinem Job schon so auf, dass er jeden Tag gern hingeht. Fang halt nebenbei an dich in nebenberuflichen Projekten zu entwickeln und schau wie/ob das läuft. Kann ja auch ein Ausgleich sein und bisschen mehr Geld ist sicher auch schön. Kündigen würde ich das keinesfalls.

Asaraki
2020-11-26, 14:08:00
du lebst doch schon das, was sich viele wünschen. 2 Tage/Woche nur arbeiten ist doch ein absoluter Traum. Wer geht denn in seinem Job schon so auf, dass er jeden Tag gern hingeht. Fang halt nebenbei an dich in nebenberuflichen Projekten zu entwickeln und schau wie/ob das läuft. Kann ja auch ein Ausgleich sein und bisschen mehr Geld ist sicher auch schön. Kündigen würde ich das keinesfalls.

Kann man so und so sehen.
Mir wären 2 Tage pro Woche viel zu wenig, aber ich mache meinen Job ja auch gerne. Würde ich nur zwei Tage arbeiten (und damit genug verdienen), dann wäre ich einfach nebenbei für wohltätige Dinge im Einsatz.

Ich mach aber meinen Job auch gerne 11 von 12 Monaten.

Zum Thema selbst : Ohne Netzwerk als Freelance-Coder kriegst du entweder nur schrottige und unterbezahlte Projekte oder gar keine. Ich würde daher erstmal Connections aufbauen und den richtigen Leuten klar machen, dass du zu den besten Codern gehörst. Dann ist das viel einfacher, da die Leute onehin dich wollen und ob sie dich nun über Firma X oder deine eigene Bude kriegen ist dann auch egal.

Falls du keine Connections hast (und ein 2-Tage Job klingt jetzt nicht danach :D) dann würde ich entweder dich in einer Community bekannt machen oder eben ganz unten anfangen und halt ein paar kleine Projekte so gut abliefern, dass die Folgeaufträge auch kommen.

Eins kann ich dir sagen : Als mittelmässiger Coder fliegt du als Freelancer früher oder später hart auf die Schnauze. Das wirst du selbst aber bestimmt wissen wo du dich realistisch einordnen kannst :)

haferflocken
2020-11-26, 18:47:17
Also erstmal es macht mich krank zu arbeiten wenn ich nicht für meine Arbeit brenne. Welchen Sinn hat das bitte? Nichts ist schlimmer als nur ein haufen Spagetti Code mit globalen Variablen und Frameworks mit denen ich nicht arbeiten will. Das Gefühl dadurch jeden Tag dümmer zu werden. Nichts nebenbei lernen, immer dasselbe. Jeden Tag das Gefühl haben, dass man für den Arbeitsmarkt immer wertloser wird, ja toll.

Ist mir doch egal wenn 99% der Bevölkerung sich damit zufrieden geben will, dass es ihnen egal ist, ob sie Spaß im Job haben. Ich will das aber einfach nicht.

Mit "Spaß" meinte ich nicht Spaß, sondern eher allgemein intrinsische Motivation. Kann Spaß sein, kann aber auch was anderes sein. Bloß eben nicht nur Arbeiten, nur weil man es muss.

Natürlich werd ich nicht fürs Spaß haben bezahlt. Aber nicht umsonst lautet eines der entscheidenden Ratschläge von erfolgreichen Menschen, dass man sich mit den Dingen beschäftigen soll, zu denen man Leidenschaft entwickeln kann! Nur so kann man wirklich erfolgreich sein und Erfüllung finden.

Wenn ich dauernd Dinge mach die ich hasse, werd ich krank und nicht erfolgreich.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl das wisst ihr schon.

Dann arbeite ich eben mehr. Wenn mir die Arbeit mehr bedeutet, wird das kein Problem sein.

Auf finanzielle Freiheit hinzuarbeiten (was ich eh tue), bedeutet doch nicht, dass es egal ist was für einen Job in der Zwischenzeit mache. Es gibt da doch nen gewissen Synergieeffekt.

Buchhaltung, Rechnungen etc ist kein Thema, das lässt sich hervorragend teilautomatisieren, ich bin schließlich ITler. Dazu kommt mit der Zeit auch noch Routine. Meine Steuererklärung habe ich auch zum großen Teil automatisiert in bestimmten Bereichen.

Dass die Kunden oft ihre Projekte integriert/erweitert haben wollen, ist vollkommen OK erstmal.

Was ich nur nicht will (!!!) ist, Zeit damit zu verbringen, durch ganz Deutschland zu pendeln, bzw. einen Großteil der Zeit unterwegs zu sein. Das muss online oder in nächster Umgebung gehen.

Daher jetzt die Frage ob ich mit Portalen wie gulp.de oder freelance.de für den Anfang gut fahre?

Ich kann mich als Einsteiger durch einen niedrigen Preis ja hervorragend konkurrenzfähig machen.

Öffentliche Github Projekte werd ich noch locker zusammenbekommen, um zu zeigen was ich so habe. Momentan ist alles privat bei bitbucket und ziemlich unordentlich, aber das kann man ja zurechtbiegen.

Was ich auch nicht wirklich habe sind Softskills, bzw. meine sozialen Fähigkeit sind nicht sooo ausgeprägt. Kommt vielleicht mit der Arbeit dann automatisch??

Asaraki
2020-11-26, 18:55:00
Erstmal : Voll verständlich. Mich macht's auch krank, wenn ich Zeugs machen muss, das ich nicht mag. Ich bekam aktuell ein Projekt, da hab ich erst "vor Ort" gemerkt wie unfähig und kacke alles ist und hab das meinem eigenen Chef auch gleich gesagt. Jetzt bin ich das in Kürze los und in der übrigen Zeit krieg ich statt den eigentlichen Tasks was "Besseres".

Aber die Sache hat eine Haken : Dieses Recht muss man sich in allen Firmen erst erarbeiten. Nur wenn man sein eigener Chef ist, hat man das von Anfang an.

Das klingt toll, aber wenn du noch nie Chef warst, dann wirst du da noch ziemlich auf die Welt kommen - das verspreche ich dir und will dir damit nur die "Brille" richtig stellen, damit du auch entsprechend vorbereitet an das rangehst.

Tu Sachen wie Buchhaltung und co nicht einfach ab, wenn dir das hier Leute ans Herz legen. Das sind bei mir "Red Flags", also ich glaube du weisst nicht, worauf du dich einlässt.

Davon ab : Wenn du die Zeit eh schon hast, probier's einfach aus. Meld dich an bei den Portalen und schau was du findest. Es ist viel einfacher anhand eines konkreten Projekts weiter zu diskutieren.

Das mit den sozialen Fähigkeiten ist halt nicht so toll, aber das weisst du auch. Das ist halt der X-Faktor, der dir oftmals eine Abkürzung ermöglichst. Z.b. du meldest dich für Auftrag X und erhältst schlussendlich Auftrag Y, der gar noch nicht ausgeschrieben ist.

Ich habe z.B. nur zufälligerweise kurz einen Call mit jemandem gehabt, der mich vorher nicht kannte und jetzt schon nicht so erfreut war, dass ich gleich weg war. Das sind die sozialen Skills, dass du halt 'connecten' kannst mit den Leuten.
Ist dumm, dass das so relevant ist, aber ich kann's nicht wegreden. Erst recht nicht als Freelancer. In einer Firma kannst du als introvertierter gut leben, sobald du mal den richtigen Chef hast. Der macht das dann für dich quasi.

Freelance musst du das zu einem gewissen Grad einfach selbst bringen, da würde ich dir ans Herz legen dich einfach mal was zu trauen. Kannst ja nicht viel verlieren und im schlimmsten Fall merkst du, dass es schon so knapp geht mit den Leuten :)

lumines
2020-11-26, 19:05:43
Natürlich werd ich nicht fürs Spaß haben bezahlt. Aber nicht umsonst lautet eines der entscheidenden Ratschläge von erfolgreichen Menschen, dass man sich mit den Dingen beschäftigen soll, zu denen man Leidenschaft entwickeln kann! Nur so kann man wirklich erfolgreich sein und Erfüllung finden.

Das hört sich für mich eher nach den typischen Tipps von Self-Help-Gurus an. Irgendeine tiefere Erfüllung ausschließlich in Arbeit zu suchen ist sicher für Unternehmen nützlich, aber eventuell nicht gerade das, was du wirklich willst.

Wenn dich freiberufliche Arbeit interessiert, warum machst du es nicht neben der Arbeit? Gerade hast du doch die besten Voraussetzungen durch deine 2-Tage-Woche.

maximum
2020-11-26, 19:13:10
OK du hasst deinen Job. Sind doch aber nur 2 Tage die Woche. Ich wette fast jeder hat 1-2 Tage pro Woche Aufgaben auf Arbeit, die ihm keinen Spaß machen. Du hast den Vorteil, dass der Rest der Woche bei dir Freizeit ist. Füll es halt auf mit den Projekten, die dir Spaß machen und probier ob es läuft. Ich finde wirklich, dass das Jammern auf hohem Niveau ist. Außerdem ist das natürlich für deine Rente ne ganz blöde Sache nur mit so wenig Geld am Existenzminimum zu leben. Darum würde ich langfristig schon was ändern, aber nicht indem du jetzt kündigst ohne was neues zu haben.

haferflocken
2020-11-26, 19:32:33
Das hört sich für mich eher nach den typischen Tipps von Self-Help-Gurus an.

Ne... wenn ich ohne Probleme 7 Tage/Woche (im Urlaub z.b.) ohne Pause für meine privaten Projekte programmieren kann, dann weiß ich dass an der Aussage von "Self-Help-Gurus" (wie Elon Musk, Bill Gates, etc) schon was dran ist. Wenn Leidenschaft dahinter ist, wird man erst richtig leistungsfähig.

Lawmachine79
2020-11-26, 19:33:15
Ist doch ein Nobrainer. Für die meisten ist der Sprung in die Selbstständigkeit ein Risiko, weil es ein entweder-oder zum Angestelltendasein ist. Bei Dir nicht. Du behältst Deinen Job und den zum Lebensunterhalt notwendigen Geldfluss. Wenns klappt, geil, vielleicht brauchst Du den Job dann irgendwann nicht mehr. Wenns nicht klappt, egal, dann ist halt alles wie vorher.

Softskills...keine Ahnung, ob man die in der IT braucht ;). Es gibt Branchen, da sind Softskills lediglich hilfreich, aber nicht notwendig. Wenn Du ein gutes Arbeitsprodukt ablieferst und keine (akquisebezogenen) Softskills hast, kannst Du trotzdem ein gutes Geschäft aufbauen, dauert dann halt nur länger, weil Mundpropaganda und Referenzen Deine einzigen Akquiseassets sind.

Das hört sich für mich eher nach den typischen Tipps von Self-Help-Gurus an. Irgendeine tiefere Erfüllung ausschließlich in Arbeit zu suchen ist sicher für Unternehmen nützlich, aber eventuell nicht gerade das, was du wirklich willst.


Die Selfhelpgurus liegen auch z.T. richtig. Was da oft der Denkfehler ist: bei denen kommen zwei Dinge zusammen - 1) haben enorme Freude an etwas, 2) was sich zu Geld machen lässt. Diese Segnung hat nicht jeder; ich kann stundenlang zocken, ohne dass mir langweilig wird oder dass ich keine Lust mehr habe. Könnte ich damit Geld verdienen, würde ich mich selbstständig machen, hätte 100 Angestellte und würde nicht verstehen, warum sie schon um 5 nach Hause wollen, weil Zocken doch so einen Riesenspaß macht ;). Ich merke das auch auf der Arbeit; da sind Leute, die machen so gerne Jura wie ich zocke (ich mache auch gerne Jura, aber es hat eben nicht "Hobbylevel"). Gegen diese Leute werde ich nie eine Chance haben, weil genauso schlau wie ich sind (+/- 5%), sie aber jeden Tag 3-4 Stunden mehr als ich investieren - ohne dass ihre subjektive Lebensqualität darunter leiden. Diese Leute werden irgendwann Partner.

Monkey
2020-11-26, 19:37:24
Offensichtlich ist dein Bruder ja selbstständig, frag ihn doch Mal wie easy das ist.

Plutos
2020-11-26, 19:40:22
Ne... wenn ich ohne Probleme 7 Tage/Woche (im Urlaub z.b.) ohne Pause für meine privaten Projekte programmieren kann, dann weiß ich dass an der Aussage von "Self-Help-Gurus" (wie Elon Musk, Bill Gates, etc) schon was dran ist. Wenn Leidenschaft dahinter ist, wird man erst richtig leistungsfähig.
Gut für dich! Aber dann schreib halt nicht, dass du dich selbständig machen willst und dafür nur 2 Tage/Woche arbeiten willst. :rolleyes:

haferflocken
2020-11-26, 19:40:27
Offensichtlich ist dein Bruder ja selbstständig, frag ihn doch Mal wie easy das ist.

Überhaupt nicht easy. Sehr sehr viel arbeit. Aber der leitet eine GmbH. Ist nochmal mehr Arbeit als ein Freiberufler.

Plutos
2020-11-26, 19:42:25
Überhaupt nicht easy. Sehr sehr viel arbeit. Aber der leitet eine GmbH. Ist nochmal mehr Arbeit als ein Freiberufler.
Wenn du jetzt implizit den Erfolg deiner angedachten Selbständigkeit von der gewählten Gesellschaftsform abhängig machen willst, dann bist du dafür noch weniger geeignet, als ich dachte. ;)

haferflocken
2020-11-26, 19:52:56
Wenn du jetzt implizit den Erfolg deiner angedachten Selbständigkeit von der gewählten Gesellschaftsform abhängig machen willst, dann bist du dafür noch weniger geeignet, als ich dachte. ;)

OK ist beides viel Arbeit. Aber ich hätte als Freiberufler z.b. selbst (in meinem Fall!) keine Angestellten. Und muss mir auch um andere Dinge keine oder weniger Gedanken machen.

Dass Buchführung, Steuer und Akquise trotzdem sehr viel Zeit kosten wird, ist klar. Ja werd da nicht drumrumkommen.

Und ich glaube es gab schon viele die falsche Vorstellungen hatten, es probiert haben, und trotzdem nicht ungeeignet waren am Ende. Man wächst mit den Aufgaben vermutlich.

Lawmachine79
2020-11-26, 19:55:54
Offensichtlich ist dein Bruder ja selbstständig, frag ihn doch Mal wie easy das ist.
Die Frage ist doch nicht easy/nicht easy, sondern Risiko/kein Risiko. Wenn kein Risiko, kann man es doch einfach drauf ankommen lassen und es nicht easy (genug) ist, lässt man es halt. Er hat halt den Komfort, nebenbei einen "Geldfluss" zu haben, so dass er nicht zum Erfolg verdammt ist.

Monkey
2020-11-26, 20:27:23
Ich weiß was du meinst aber spätestens wenn es halbwegs gut läuft und das Finanzamt anklingelt weil die EST Erklärung eingegangen ist und die Krankenkasse daraufhin auch Mal höflich die Beiträge anpasst wird das ganze arg unlustig. Kammerbeiträge kommen ja ggf auch noch dazu...

und am Ende muss man sich eins fragen, wenn jemand in der Firma des eigenen Bruders Aabeitet und da alles mehr oder weniger mies läuft...warum ist das wohl so? Entweder ist der Bruder "gemein", oder einfach nur sozial! :)

Asaraki
2020-11-26, 20:34:12
Wenn du jetzt implizit den Erfolg deiner angedachten Selbständigkeit von der gewählten Gesellschaftsform abhängig machen willst, dann bist du dafür noch weniger geeignet, als ich dachte. ;)

Hihi, spitzfindig aber wahr.

Backbone
2020-11-26, 20:47:16
Ist mir doch egal wenn 99% der Bevölkerung sich damit zufrieden geben will, dass es ihnen egal ist, ob sie Spaß im Job haben. Ich will das aber einfach nicht.
Kann ich gut verstehen, aber es gibt nunmal kein automatisches Recht auf diese Freiheit. Das muss man sich erarbeiten.


Natürlich werd ich nicht fürs Spaß haben bezahlt. Aber nicht umsonst lautet eines der entscheidenden Ratschläge von erfolgreichen Menschen, dass man sich mit den Dingen beschäftigen soll, zu denen man Leidenschaft entwickeln kann! Nur so kann man wirklich erfolgreich sein und Erfüllung finden.
NIEMAND der wirklich erfolgreich ist hat das mit einer 2-Tage-Woche geschafft. Aber ich denke das ist dir bewusst.


Buchhaltung, Rechnungen etc ist kein Thema, das lässt sich hervorragend teilautomatisieren, ich bin schließlich ITler.
Sagte der aufstrebende Freelancer und ging bei der ersten Tiefenprüfung elendiglich baden. Ein ernstgemeinter Rat: Lass dich dazu beraten. Das ist um Größenordnungen billiger als zu glauben das man das mal eben so nebenbei mit erledigen kann.
Merke: Gerade WEIL die ITler auf dieser Welt glauben der ganze BWL-Kram ist sowieso nicht ernst zu nehmen schaffen sie es in aller Regel nicht nach oben sondern haben dann oftmals Chefs die was sind? BWLer (oder wenn sie ganz großes Pech haben auch Juristen).


Was ich nur nicht will (!!!) ist, Zeit damit zu verbringen, durch ganz Deutschland zu pendeln, bzw. einen Großteil der Zeit unterwegs zu sein. Das muss online oder in nächster Umgebung gehen.
Kein Problem, jetzt musst du nur noch die Kunden finden die das auch so sehen.

Daher jetzt die Frage ob ich mit Portalen wie gulp.de oder freelance.de für den Anfang gut fahre?
Was hindert dich daran es auszuprobieren? Letztlich musst du selbst entscheiden ob das was du dort an Jobs bekommst dem entspricht was du haben willst. Meine Erfahrungen mit Freelancern in den letzten 15 Jahren war immer die das die besten Jobs an Leute vergeben wurden die man kannte.

Ich kann mich als Einsteiger durch einen niedrigen Preis ja hervorragend konkurrenzfähig machen.
Ein schönes Beispiel dafür das dir grundlegendes BWL-Wissen fehlt. Ich hatte in den letzten Monaten auch so jemanden neues im Team der schnelle Erfolge erzielen wollte in dem er super niedrige Preise angeboten hat. Das hat er genau zwei mal gemacht ...


Was ich auch nicht wirklich habe sind Softskills, bzw. meine sozialen Fähigkeit sind nicht sooo ausgeprägt. Kommt vielleicht mit der Arbeit dann automatisch??
Wenn du dir deiner Schwächen bewußt bist und bereit bist daran zu arbeiten wirst du SoftSkills nicht automatisch lernen. Aber du kannst lernen mit den negativen Seiten deines Auftretens besser umzugehen. Ich versuch bei meinem Mitarbeitern immer die positiven Eigenschaften zu bestärken und die negativen Abzuschwächen. Die Persönlichkeit kannste eh nicht ändern und sollte man auch sowieso nicht. Fakt ist aber nunmal das du ganz ohne Softskills schnell an Grenzen gerätst. Die guten Jobs bekommt man eben nicht über ein Online-Formular.


Ist doch ein Nobrainer. Für die meisten ist der Sprung in die Selbstständigkeit ein Risiko, weil es ein entweder-oder zum Angestelltendasein ist. Bei Dir nicht. Du behältst Deinen Job und den zum Lebensunterhalt notwendigen Geldfluss. Wenns klappt, geil, vielleicht brauchst Du den Job dann irgendwann nicht mehr. Wenns nicht klappt, egal, dann ist halt alles wie vorher.
Genau!

Frucht-Tiger
2020-11-26, 20:54:44
Mach es doch einfach mal, du musst nur ein Profil erstellen und es an die Headhunter bei Gulp, Hays, Etengo usw. verteilen. Vorher vielleicht noch einen Blick in deinen Arbeitsvertrag werfen, ob du das darfst - bei 2 Tagen sollte das aber denke ich kein Problem sein.

Du musst dich auch nicht vorher um das Finanzamt kümmern, es reicht wenn du dich am Ende des ersten Projektmonats mit einem Steuerberater zusammen setzt, wenn es darum geht, die erste Rechnung zu schreiben.

Freiberufler in der Anwendungsentwicklung sucht man sich allerdings auch gerne, um an sie Sachen abzudrücken auf die man keinen Bock hat oder seine Mitarbeiter nicht für motivieren kann, gerade wenn man nicht besonders spezialisiert ist. Mit "ich will mal so rumbasteln worauf ich Lust hab" ist da meistens eher nix. Du stehst auch in der Regel unter einem viel höheren Druck abzuliefern als der gemeine sesselfurzende "komme heute nicht, habe Schnupfen" Angestellte.

Aber einfach mal machen, vielleicht findest du ja Projekte die dir gefallen und verdienst dabei noch gutes Geld.

interzone
2020-11-26, 20:59:57
Ich kann den Threadersteller durchaus verstehen; habe aber auch den Eindruck, dass Du Dir die Selbstständigkeit, vor allen in Bezug auf "ausfüllende Arbeit" etwas zu optimistisch vorstellst.

Du machst für Kunden Projekte, die meist in einem engen Rahmen gesteckt sind - Zeit, Geld, Sprache/Framework. Am Ende wirst Du immer wieder in Spaghetticode landen, und/oder schlecht (oder gar nicht) dokumentierten Modulen, deren Funktion Du nur über viel Zeit herauskitzeln kannst.

Vielleicht solltest Du Dir darüber Gedanken machen, in Deiner Freizeit so etwas wie ein "zweites Facebook" oder Youtube zu entwickeln - also kein zweites soziales Netzwerk, sondern eine Killerapplikation, in die Du Dein ganzes Herzblut reinstecken kannst/willst.

Einfach eine geniale Idee; worauf wartet die Menschheit!?

Lawmachine79
2020-11-26, 21:32:42
Ich weiß was du meinst aber spätestens wenn es halbwegs gut läuft und das Finanzamt anklingelt weil die EST Erklärung eingegangen ist und die Krankenkasse daraufhin auch Mal höflich die Beiträge anpasst wird das ganze arg unlustig. Kammerbeiträge kommen ja ggf auch noch dazu...

Ich weiß auch, was Du meinst ;). In Deutschland muss man als Unternehmer wesentlich erfolgreicher sein als in anderen Ländern, um ein gutes Auskommen zu haben.

lumines
2020-11-26, 22:33:52
Softskills...keine Ahnung, ob man die in der IT braucht ;). Es gibt Branchen, da sind Softskills lediglich hilfreich, aber nicht notwendig.

Als Anwendungsentwickler wird er sicher gewisse Softskills brauchen. Technisch ist die tausendste CRUD-Anwendung im jeweiligen Stack der Wahl keine Raketentechnologie. Die Kommunikation und Diskussion rund um Anforderungen und Limitierungen der Umgebung sind da eventuell sogar wichtiger, einfach weil die meisten Unternehmen nur standardisierte, langweilige Anwendungen vom Fließband wollen, um ein paar bürokratische Prozesse zu optimieren. IT in den meisten Unternehmen wird ja nicht als Selbstzweck betrieben.

Das muss dem TE auch klar sein: Private Projekte machen Spaß und er kann unendlich lange daran arbeiten, weil er selbst die Ziele und Anforderungen ohne einen speziellen Zeit- oder Qualitätsdruck festlegt. Sowohl als Angestellter als auch als Freiberufler wird er aber die unzähligen, teilweise sinnlosen und widersprüchlichen Anforderungen seiner Kunden umsetzen müssen. Daran ändert auch freiberufliche Arbeit wenig.

Der TE sieht das auch noch etwas romantisch, so als ob er ununterbrochen im Home Office perfekt vorgekaute Projekte bekommen wird, die er nur noch umsetzen muss. Nur Greenfield-Projekte wird er aber auch als Freiberufler nicht bekommen. Er wird auch als Freiberufler in einem anderen Verhältnis zu seiner professionellen Arbeit als zu seinen privaten Projekten stehen.

Ich merke das auch auf der Arbeit; da sind Leute, die machen so gerne Jura wie ich zocke (ich mache auch gerne Jura, aber es hat eben nicht "Hobbylevel"). Gegen diese Leute werde ich nie eine Chance haben, weil genauso schlau wie ich sind (+/- 5%), sie aber jeden Tag 3-4 Stunden mehr als ich investieren - ohne dass ihre subjektive Lebensqualität darunter leiden. Diese Leute werden irgendwann Partner.

Ich mache auch relativ bürokratische Arbeit nicht komplett ungerne, aber egal wie viel Spaß mir meine professionelle Arbeit macht, wird das nie an meine private Arbeit heranreichen. Die Qualität ist einfach vollkommen anders, wenn ich zu 100% selbst entscheiden kann, was mich interessiert und wenn ich nicht zwangsläufig einen Wert mit meiner Arbeit generieren muss.

Manchmal interessiert mich auch nur irgendein bestimmtes Konzept, das ich einmal ausprobieren will und das ich danach nicht mehr weiter verfolge. Das ist für mich vollkommen in Ordnung.

nairune
2020-11-26, 22:51:49
Der TE sieht das auch noch etwas romantisch, so als ob er ununterbrochen im Home Office perfekt vorgekaute Projekte bekommen wird, die er nur noch umsetzen muss.

So einen Kunden habe "ich" (bin kein Freelancer), sehr geil. Sie wissen was sie alles zu liefern haben und tun das auch vernünftig, ich liefere ordentliche Arbeit ab. Mittlerweile 0-1 Schleifen, die gedreht werden. Ab und zu mal ein freundliches Telefonat oder eine Videokonferenz mit der nicht zu ausufernden Vorstellung vom nächsten (Groß-)Projekt bzw. der Bitte um meine Meinung was möglich wäre. Geld spielt keine größere Rolle, Zeitpläne vorausschauend und flexibel, alle sind glücklich. Würde gerne 100% für die arbeiten.
In einen Freelancer würden die aber niemals so viel investieren. Bei mir gibt es Ausfallsicherheit in Form von 10 Kollegen und bei Bedarf kann die Kapazität/Geschwindigkeit massiv erhöht werden. Zudem kann ich Dinge, die mir nicht so gut liegen, abgeben.

Daher: schau dich doch erstmal um, was es für Jobs in deiner Gegend gibt. Herumfahren ist heutzutage doch kein Thema mehr, selbst vor Corona vielleicht als Consulter noch. Nur mit den Stunden sind 16 schon sehr wenig. Bei uns fängt gerade ein Mensch für Web-Sachen mit 28 Stunden an, wollte er so und ist für uns ok. (Sehr viel) weniger wird schwierig.
Als Freelancer wirst du mit dem Overhead auch nicht groß weniger machen können.

Asaraki
2020-11-27, 00:37:38
So einen Kunden habe "ich" (bin kein Freelancer), sehr geil.

Gz. ;) Immer nice. Aber eben, wie viele sind so? Wenn man's bisschen geschafft hat vielleicht 80%, aber wer kann sich seine 100% schon aussuchen ^^

Ein bisschen Scheiss bleibt halt immer. That's life.

Tony Gradius
2020-11-27, 00:38:51
Nimm dich zusammen und sei froh, dass du keine Klos schrubben musst, du Schneeflöckchen.

Asaraki
2020-11-27, 00:40:31
Nimm dich zusammen und sei froh, dass du keine Klos schrubben musst, du Schneeflöckchen.

Selber Schneeflocke. Takes one to know one.

bluey
2020-11-27, 08:28:49
Leider hat er recht. Für mich klingt das so, als ob der Bruder ihn ein wenig durchfüttert und vor der großen bösen Welt schützt.

Ich denke nicht, dass ich dich in einem Projekt haben möchte. Klingt alles verantwortungslos, unzuverlässig und arrogant Da ist ein Anspruch, ohne ein Leistungsbewusstsein zu haben. Irgendwie auch keine Reflexion. Du hast 5 Tage die Woche frei und beschwerst dich, dass dein Job zu anstrengend sei. Solche unkonstruktiven Schneeflocken möchte man nicht in einem Projekt mit KPI's managen.

Flyinglosi
2020-11-27, 09:01:47
Normalerweise würde ich mir sowas sparen, aber in dem Fall schützt es eventuell vor Schaden: Wenn man Beiträge von Haferflocken in anderen Threads (z.B. zur US-Wahl) liest, zeigt sich, dass er eine „sehr eigene“ Wahrnehmung hat.

Wäre diese von Vorteil (ich hatte schon zwei Chefs, die ich als komplett verrückt einstufen würde, aber aus irgendeinem Grund waren sie mit dieser Art extrem erfolgreich, trotz fehlender Fachkompetenz), wäre er jetzt schon „was“, sprich erfolgreich. Im Großteil aller Fälle ist ne derart vom Standard abweichende Wahrnehmung aber ein Nachteil. Ich hab z.B. nen guten Freund, der auch etwas anders tickt und seit mittlerweile 10 Jahre als freiberuflicher ITler zuhause hockt und die ihm gegenüber böse Welt verteufelt, die sei Genie nicht anerkennt und ihm den Erfolg verwehrt.

Daher würde ich eher den Weg empfehlen, der mich nach langer Suche glücklich gemacht hat: Such dir den richtigen Arbeitgeber mit spannender Aufgabenstellung (das dauert und schließt einige Jobwechsel mit ein) und mach z.B. offiziell nur 30h die Woche.

haferflocken
2020-11-27, 13:23:20
Im Großteil aller Fälle ist ne derart vom Standard abweichende Wahrnehmung aber ein Nachteil. Ich hab z.B. nen guten Freund, der auch etwas anders tickt und seit mittlerweile 10 Jahre als freiberuflicher ITler zuhause hockt und die ihm gegenüber böse Welt verteufelt, die sei Genie nicht anerkennt und ihm den Erfolg verwehrt.

Aber ich muss mich doch jetzt verteidigen, oder? Ich habe jetzt nicht angefangen. Lass das bitte. Ich will nicht dass der Thread geschlossen wird.

Zitat: "abweichende Wahrnehmung" von dir. Soll mich wohl komplett diskreditieren.

Solche "Argumente" sieht man sehr häufig, wenn es darum geht eine Diskussion sehr schnell zu beenden.

So und jetzt lassen wir das.

Flyinglosi
2020-11-27, 13:31:04
Aber ich muss mich doch jetzt verteidigen, oder? Ich habe jetzt nicht angefangen. Lass das bitte. Ich will nicht dass der Thread geschlossen wird.

Zitat: "abweichende Wahrnehmung" von dir. Soll mich wohl komplett diskreditieren.

Solche "Argumente" sieht man sehr häufig, wenn es darum geht eine Diskussion sehr schnell zu beenden.

So und jetzt lassen wir das.
Es ging dabei um die Wahrnehmung (da gibts nebenbei nicht automatisch ein richtig oder falsch) selbst, und kein konkretes Thema. Folglich kann ich mit der Erwähnung selbiger auch gar keine Diskussion abwürgen. Auch wollte ich dich damit nicht beleidigen, noch in irgendeiner Weise herab würdigen. Sorry, wenn du das so aufgenommen hast!

Wenn du einen diesbezüglichen Ratschlag allerdings nicht hören willst, oder denkst, dass die erwähnte Problematik ohnehin nicht vorliegt, dann ignorier meinen Beitrag einfach und ich mische mich nicht weiter ein.

Asaraki
2020-11-27, 13:34:11
Aber ich muss mich doch jetzt verteidigen, oder? Ich habe jetzt nicht angefangen. Lass das bitte. Ich will nicht dass der Thread geschlossen wird.

Zitat: "abweichende Wahrnehmung" von dir. Soll mich wohl komplett diskreditieren.

Solche "Argumente" sieht man sehr häufig, wenn es darum geht eine Diskussion sehr schnell zu beenden.

So und jetzt lassen wir das.

Niemand muss irgendwas. Aber schlussendlich, ob du willst oder nicht, macht man sich bei einem solchen Thema einen Eindruck von dir. Da ich, wie wohl andere hier auch, die IT gut von Innen kennen und auch mal Leute aussuchen müssen für die eigenen Teams oder auch für andere Teams mache ich mir halt auch so meine Gedanken. Nach ein paar Leuten hat man da eine Nase für, da fallen Dinge auf, die problematisch sein können und Dinge, die positiv sind.

Ich verstehe nicht, wieso du dich "verteidigen" willst. Du bekommst Feedback und kannst damit tun was du willst, aber ich gehe mit anderen hier einig, dass du wohl zuerst mal an deiner eigenen Wahrnehmung und Kritikfähigkeit arbeiten werden musst. Das ist halt das A&O wenn man selbstständig sein will, du kannst dann nämlich nicht zum Chef wenn du unsicher bist ^^

In diesem Sinne : Verteidungshaltung => normalerweise schwierige Leute in Projekten => Next.
Sorry, aber ist so.

haferflocken
2020-11-27, 13:58:14
Es ging dabei um die Wahrnehmung selbst, und kein konkretes Thema.

Menschen denken u.a. in Assoziationen, nicht rational. Wenn ich sage, jemand hat eine "andere Wahrnehmung" denkt der Mensch nicht rational, sondern assoziert das u.U. mit weniger positiven Dingen. Ich wehre mich ausdrücklich dagegen. Hier lesen auch andere mit.

Folglich kann ich mit der Erwähnung selbiger auch gar keine Diskussion abwürgen.

Ich glaube man versteht schon in etwa die Verbindung zwischen

"der hat ne andere Wahrnehmung" (sinngemäß du)

und

"eine Diskussion sehr schnell zu beenden" (Zitat, ich)

auch wenn es dabei nicht genau genommen um eine Diskussion ging, die abgewürgt wird.

Auch wollte ich dich damit nicht beleidigen, noch in irgendeiner Weise herabwürdigen.

Respektiere ich. Erwarte ich.

Aber man muss auch überlegen wie etwas beim Gegenüber und anderen die mitlesen rüberkommen kann.

Wenn du einen diesbezüglichen Ratschlag allerdings nicht hören willst, oder denkst, dass die erwähnte Problematik ohnehin nicht vorliegt, dann ignorier meinen Beitrag einfach und ich mische mich nicht weiter ein.

Ich kann es nicht ignorieren. Denn wir sind nicht die die einzigen Teilnehmer in diesem Forum die das alles lesen.

Das einzige was du hast ist meine Wahrnehmung zu einem gewissen Zeitpunkt und zu einem gewissen Thema, das mit diesem Thema überhaupt nichts zu tun hat.

Und nichtmal über meine Wahrnehmung hättest du dir 100% sicher sein können, denn zwischen dem was ich wahrnehme und was ich letztendlich in die Tastatur tippe, liegt ja auch noch etwas.

Aber du bist dir ja sich dass hier eine Problematik vorliegt...

Flyinglosi
2020-11-27, 14:03:39
@Haferflocken: Alles was ich jetzt noch tippen könnte, wären Perlen vor die Säue, daher spar ich mir das.

Und nach deinem letzten Beitrag ändere ich meine Einschätzung: Mach dich selbstständig, du bist genau der Typ dafür ;)

Monger
2020-11-27, 14:04:12
Softskills...keine Ahnung, ob man die in der IT braucht ;). Es gibt Branchen, da sind Softskills lediglich hilfreich, aber nicht notwendig. Wenn Du ein gutes Arbeitsprodukt ablieferst und keine (akquisebezogenen) Softskills hast, kannst Du trotzdem ein gutes Geschäft aufbauen, dauert dann halt nur länger, weil Mundpropaganda und Referenzen Deine einzigen Akquiseassets sind.
Das Hauptproblem in der IT ist ja nicht die Umsetzung, sondern zu verstehen was der Kunde braucht. Die Branche ist es gewohnt dass man erstmal ein paar Monate orientierungslos irrlichtert bis man zu einem halbwegs akzeptablem Verständnis kommt, aber gute Leute kürzen diese Zeit mit zielgerichteter Kommunikation ab.

Bei mir gehen locker mindestens die Hälfte der Arbeitszeit auf Kommunikation drauf. Die guten alten Zeiten wo der Kunde einem ein komplett ausgearbeitetes Lastenheft liefert und danach kann man sich für nen Jahr im Bunker verkriechen, hat es nie gegeben.

Asaraki
2020-11-27, 14:06:09
@Haferflocken: Alles was ich jetzt noch tippen könnte, wären Perlen vor die Säue, daher spar ich mir das.

Und nach deinem letzten Beitrag ändere ich meine Einschätzung: Mach dich selbstständig, du bist genau der Typ dafür ;)

You tried :D

Monger : doch ich hab das noch erlebt, aber seit ~2005 auch nicht mehr :D

PatkIllA
2020-11-27, 14:12:41
Als ob der Kunde genau wüsste, was er will bzw. braucht und das dann auch noch entsprechend formulieren könnte.
Deshalb macht man ja heute agil, dass man nicht ein jahr in die falsche Richtung entwickelt.

Was kriegt man denn so für Projekte als Frreelancer? Irgendwas größeres kriegt man alleine doch gar nicht mehr gewuppt.

haferflocken
2020-11-27, 14:21:56
Ja macht euch drüber lustig.

Ich will euch mal was erzählen.

Wo ich sehr große Schwierigkeiten habe ist mit Kritik, wenn sie "falsch" formuliert ist. Da reagiere ich oft innerlich beleidigt, obwohl das Gegenüber es nicht so gemeint hat. Hat damit zu tun, dass ich nen inneren Drang nach Anerkennung habe und leicht verletzlich bin. Warum weiß ich auch, will ich aber nicht ausführen.

Das läuft auch umgekehrt. Gab auch ne Situation wo ein Mitarbeiter beleidigt war, als ich gefragt habe, "wer den Mist geschrieben hat" (oder so). Da war es mir wichtiger ehrlich zu sein, als auf die Person Rücksicht zu nehmen. Fingerspitzengefühl und so...

Lustigerweise lief es in meinem Job und dem Job davor hervorragend mit Projektleitern und sogar im Kundengespräch. Keinerlei Konflikte.

Aber komme ich an die "falsche" Person, kann es fatal enden.

Und natürlich kommt noch die Unsicherheit in gewissen sozialen Situationen, schließt auch virtuelle Meetings ein oder Verhandlungen ein.

Aber strenggenommen kann man das alles überwinden, wenn man sich zusammenreist.

Monger
2020-11-27, 14:56:38
Aber strenggenommen kann man das alles überwinden, wenn man sich zusammenreist.
Ne, zusammenreißen ist das falsche Wort. Eher trainieren. Man kann sowohl Routine entwickeln, als auch die innere Haltung langsam beeinflussen. Aber es ist anstrengend. Sehr anstrengend.

sun-man
2020-11-27, 18:34:01
Was glaubst Du denn wieviele Freelancerprojekte Du betreuen wirst wenn Du diese Art zu arbeiten als berufliche Grundlage nimmst? Was machst Du mit Kundebetreuung und Bugfixing?
"Nee, also Mittwochs ist mein Netflix-Tag. Da kann ich nicht. Donnerstag geht erst ab 16:30 da ich vorher baden muss"
So wie Du Dich hier gerne gibst hast Du quasi Null Überlebenschancen in der freien Wildbahn. 2 Projekte, 2 schlechte Bewertungen und Du kriegst nie wieder einen Auftrag der mehr als 2 Brötchen einbringt.


700 netto. Deine Krankenversicherung übernimmt aktuell wer? Wer zahlt derzeit wenn Du Urlaub hast?

Wieviele "kleine Projekte" meinst Du kannst Du betreuen um wirklich auf 700€ netto zu kommen und schon Versicherung, Büro und div. andere Pflichten bezahlt zu haben. Sag mal erhrlich was Du meinst wieviel Umsatz Du pro Monat dafür machen musst.

Alles unter, irgendwas bei 9***€ pro Jahr ist steuerfrei. Wären also Deine 750€. Keine weiteren Einkommen. Rechnungen musst Du in aller Regel auch ausstellen, also geht es zum Finanzamt.

haferflocken
2020-11-27, 23:41:12
Was glaubst Du denn wieviele Freelancerprojekte Du betreuen wirst wenn Du diese Art zu arbeiten als berufliche Grundlage nimmst? Was machst Du mit Kundebetreuung und Bugfixing?
"Nee, also Mittwochs ist mein Netflix-Tag. Da kann ich nicht. Donnerstag geht erst ab 16:30 da ich vorher baden muss"
So wie Du Dich hier gerne gibst hast Du quasi Null Überlebenschancen in der freien Wildbahn. 2 Projekte, 2 schlechte Bewertungen und Du kriegst nie wieder einen Auftrag der mehr als 2 Brötchen einbringt.


700 netto. Deine Krankenversicherung übernimmt aktuell wer? Wer zahlt derzeit wenn Du Urlaub hast?

Wieviele "kleine Projekte" meinst Du kannst Du betreuen um wirklich auf 700€ netto zu kommen und schon Versicherung, Büro und div. andere Pflichten bezahlt zu haben. Sag mal erhrlich was Du meinst wieviel Umsatz Du pro Monat dafür machen musst.

Alles unter, irgendwas bei 9***€ pro Jahr ist steuerfrei. Wären also Deine 750€. Keine weiteren Einkommen. Rechnungen musst Du in aller Regel auch ausstellen, also geht es zum Finanzamt.

Naja KK wird ja bloß mit dem Einkommen teurer, fängt eher günstig an. Bin gesetzlich, privat bekomm ich nicht, aus Gründen. Bürokosten spar ich mir, arbeite von Zuhause. Brauch keine Rente, Geld ist entsprechend angelegt. Miete ist nur 292 Euro. Dann noch Essen,Auto,Tele etc, sagen wir 300 Euro max. Urlaub könnt man noch pauschal dranrechnen. Also insgesamt definitiv 100% unter 1000 Netto. Dazu leb ich spartanisch, geh nicht aus, fahr auch nie weg im Urlaub, etc.

Was mich stört ist in der Tat evtl. Bereitschaftsdienst bzgl. Bugfixes. Ich glaube unter 4 Tage die Woche wird insgesamt sehr sehr schwer. Hab aber ja gesagt dass ich auch mehr als 2 Tage arbeite, wenn ich bloß nicht diesen Stillstand verspüre wie im Angestellendasein.

Aber vielleicht ist es doch besser ich entwickel erstmal nebenbei meine eigenen Projekte weiter und bau mir auch softwareseitig was eigenes auf, wie hier im Thread auch schon angemerkt wurde. Macht mir doch am meisten Spaß, glaub ich.

vinacis_vivids
2020-11-28, 00:04:07
@hafeflocken
Hol dir einen Job im CallCenter wo du deine Skills in Kommunikation und soziale Interaktion am Telefon, also mündlich trainierst.

Haarmann
2020-11-28, 08:43:55
haferflocken

Solange man kein Personal hat ist alles locker ;).

Und ja, mit dem richtigen System sind all die Papierchen schnell erledigt, die halt so anfallen. Aber erarbeite das System vorher und informier Dich genau ob Du Freiberufler oder Firma sein willst ...

#44
2020-11-28, 10:00:20
Was mich stört ist in der Tat evtl. Bereitschaftsdienst bzgl. Bugfixes. Ich glaube unter 4 Tage die Woche wird insgesamt sehr sehr schwer. Hab aber ja gesagt dass ich auch mehr als 2 Tage arbeite, wenn ich bloß nicht diesen Stillstand verspüre wie im Angestellendasein.
Dann informier dich über die nötigen Formalitäten (oder lass dich beraten) und mach doch einfach Testweise ein Projekt nebenbei.

Wenn die Bereitschaft da ist, wird es nicht besser als eigene Erfahrung zu sammeln.
Im Gegensatz zu den meisten Festangestellten ist Zeitmangel bei dir ja kein Showstopper.