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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eure Erfahrung mit Home-Office?


Herr Doktor Klöbner
2020-12-15, 09:56:21
Damit meine ich vor allen die, die das nur Corona-Bedingt und nicht ständig machen.

Also bei mir: Technisch klappt das ausgezeichnet, in Jogginghose, Weihnachtspulli ohne Fahrtzeit ganz entspannt anfangen zu können, das hat was. Was mir aber wirklich fehlt, ist der Schwatz und der Austausch unter Kollegen.

EPIC_FAIL
2020-12-15, 10:04:13
Ich weiß nicht mehr wie man Hosen anzieht, sonst läuft es aber gut. Seit 9 Monaten HO Pflicht und es gab noch keine Downtime. Fürs socializing gibt es bei uns tägliche Schwatzrunden in Teams. Zeitersparnis ist bei mir 0, da ich ja jetzt selbst Kochen muss.

Flyinglosi
2020-12-15, 10:09:33
Ich hab mich im Sommer beruflich verändert und bin seitdem mit wenigen Ausnahmen (meist 1 Tag alle 1-2 Wochen) im Homeoffice. Habe mir dafür eine Gartenhütte aufgestellt und es mir darin gemütlich gemacht -> Besser gehts nicht :smile:

dreas
2020-12-15, 10:15:41
Hier läufts seit März auch so und recht gut. Schwatzrunden sind per Teams konkret geplant und ne virtuelle Kneipensession gibts auch. Man spart die Fahrzeiten ins Büro, allerdings kommt man seltener vor die Tür. Hab einen Kollegen der nun als erstes "Corona Opfer" eine Brille benötigt, weil man zu wenig in die Ferne schaut und sich die Augen daran gewöhnen.

Hab mir inzwischen auch ein Arbeitszimmer eingerichtet und werd auch nach Corona nicht mehr dauerhaft präsent im Firmengebäude sein.

Allerdings muss man aufpassen sich wirklich genug zu bewegen. Meine Knie sagen mir nun ab und an es müsste etwas mehr sein.

Unterm Strich ist HO bequemer aber für die Gesundheit schlechter.
Zusätzlich hat man auch höhere Kosten für Heizung/Strom/Nahrungsmittel.

Finds trotzdem angenehm.

medi
2020-12-15, 10:17:25
Damit meine ich vor allen die, die das nur Corona-Bedingt und nicht ständig machen.

Also bei mir: Technisch klappt das ausgezeichnet, in Jogginghose, Weihnachtspulli ohne Fahrtzeit ganz entspannt anfangen zu können, das hat was. Was mir aber wirklich fehlt, ist der Schwatz und der Austausch unter Kollegen.

Dito. Technisch gibts da keine Hürden.
Allerdings nervt mein Chef da er prinzipiell davon ausgeht, dass man im HO nur die Füße hoch legt und nix macht. Dabei ist es bei mir zumindest so, dass ich im HO mehr schaffe weil er einem nicht ständig in die Beine grätscht und man zur LIFO Arbeitsweise gezwungen wird.
Entsprechend versuche ich den HO Anteil so gering wie möglich zu halten. Dann schaff ich auf Arbeit halt weniger ... aber wenns ihn glücklich macht :rolleyes:

00-Schneider
2020-12-15, 10:27:09
Arbeite im Bereich Wirtschaftsprüfung. Normalerweise sitzen wir in größeren oder kleineren Teams direkt beim Mandanten in einem eigenen Raum. Vorteil ist, dass man schnell jemanden vom Team zur Verfügung hat, wenn Fragen aufkommen oder Sachverhalte diskutiert werden müssen. Außerdem können wir direkt zum Mandanten rennen, wenn wir Fragen an ihn haben und er kann uns direkt in seinem System Dinge zeigen kann, bzw. er uns Unterlagen direkt aushändigen kann.

Aktuell sitzt jeder für sich im Homeoffice, was die Kommunikation etwas erschwert. Wegen jedem Furz jemanden anrufen zu müssen ist äußerst nervig und nicht jeder ist zu jedem Zeitpunkt immer erreichbar. Bei der Kommunikation mit dem Mandanten das Gleiche. Kaum zu erreichen und Unterlagen zu übermitteln dauert meist auch länger.

Die Fahrerei zum Mandanten fällt natürlich weg, ist aber kein wirklicher Vorteil weil Fahrtzeit = Arbeitszeit(ist ja schließlich nicht mein im Arbeitsvertrag festgelegter erster Arbeitsort), was auch dazu führt, dass ich keine Spesen mehr bekomme. Da fallen ~5000€ netto im Jahr weg. Abzüglich ~2000€ Spritgeld. Verschleiß kein wirklicher Faktor, da ich eine Rostlaube fahre und sich kein wirklicher Wertverlust durch einen höheren Km-Stand einstellt.

Generell beschäftige ich mich auch schon seit längerem mit einem Jobwechsel, was meiner Motivation nicht gerade zuträglich ist. Vorher hat man im Team zusammengearbeitet, da konnte man nicht mal so eben zwei Folgen Family Guy während der Arbeitszeit gucken bzw. durchgängig im Internet surfen, wenn der Chef mit im Raum saß. Ich könnte aktuell auch den kompletten Tag nichts machen, was nicht auffallen würde. Würde sagen, meine Arbeitsleistung ist um mindestens 50% durch Homeoffice gesunken. Wäre ich motiviert bzw. schon im neuen Job wäre dies aber wahrscheinlich kein Faktor.

Und ja, jeden Tag selbst kochen nervt. Stromkosten und sonstige Nebenkosten sind bei mir hier pauschal in der Miete mit drin, sind also für mich auch kein Faktor.

NiCoSt
2020-12-15, 10:39:10
Bei uns läuft alles über google, d. H. Wir nehmen insb. Hangouts. Klappt einwandfrei. Bisher gab es nur einmal im jahr ein ausfall für ca 2h,das ist akzeptabel denke ich.

Das persönliche fehlt natürlich, aber für mich überwiegen die Vorteile trotzdem. Arbeitsweg gespart, man kann es sich gemütlich machen, nebenbei radio hören, mal raus gucken und die sonne sehen... Ist mir im gesamtpaket lieber.

Triniter
2020-12-15, 10:47:55
Ich bin auch seit mitte März im Homeoffice und hab absolut keine technischen Probleme.
Es hat aber auch klar negative Effekte: Man streitet auch mal fachlich aber es fehlt hinterher der Kaffeequatsch um sich wieder zusammenzuraffen. Das hat teilweise dazu geführt das manche Streitereien zu groß wurden. Irgendwann hat man sich daran aber gewöhnt und es hat sich wieder normalisiert. Der Trend war aber definitiv allgemein in der Firma spührbar.

Ansonsten sieht man den größten Effekt auf der Stromabrechnung, hab etwa 700 kwh mehr Verbrauch, kann es aber auch nicht genau sagen wie viel davon rein aufs Homeoffice zurückzuführen sind weil ich im letzten Quartal 2019 ein NAS und ein Synology LAN System aufgebaut hab.


Das persönliche fehlt natürlich, aber für mich überwiegen die Vorteile trotzdem. Arbeitsweg gespart, man kann es sich gemütlich machen, nebenbei radio hören, mal raus gucken und die sonne sehen... Ist mir im gesamtpaket lieber.

Zeitersparnis hab ich etwa 25 bis 30 Minuten wenn ich im Auto unterwegs bin und 1 Stunde im vergleich zum Fahrrad. Das größte Geschenk war aber wirklich meiner zweiten Tochter bisher 9 Monate beim groß werden zusehen zu dürfen (14 Monate war sie im März), diese ganzen Entwicklungsschritte hab ich bei meinem ersten Kind leider größtenteils nur durch die Erzählungen meiner Frau mitbekommen. Das ich das jetzt alles wirklich miterleben durfte macht mich sehr glücklich und dankbar.

Shink
2020-12-15, 11:31:30
Hab im Frühling meine Wohnung verkabelt und den Internet-Tarif mehrmals upgegraded. Jetzt funktioniert es technisch wirklich brauchbar.

Im Team (bin Vorgesetzter) funktioniert spannenderweise inzwischen Informationsaustausch, Einschulung etc besser als früher.
Emotional hab ich einige Zeit gebraucht, damit zurecht zu kommen und mit Kunden ist es auch oft schwierig, ihre Erwartungen zu managen. Die erwarten sich wegen Homeoffice offenbar eine höhere Verfügbarkeit der Leute, was mäßig funktioniert - zumal manche ja auf Kinder aufpassen müssen und plötzliche durchgehende Erreichbarkeit nicht gesund ist.
Und mit dem Kunden nach einem erfolgreichen Projekt keinen heben gehen zu können macht die Sache auch nicht leichter.

Es hat alles seine Vorteile und ich freu mich, nicht pendeln zu müssen aber ich freu mich schon sehr auf Cafeteria etc.

Rush
2020-12-15, 11:41:30
Seit März im HO, Technisch läuft alles über Teams. Hab mich dran gewöhnt und möchte eigentlich nicht mehr "raus" (hatte eh nur einen Kollegen, der mir auf den Keks ging :D ).

Allerdings insgesamt träger geworden, da mir der Ausgleich fehlt.

Marodeur
2020-12-15, 12:07:53
Hatte schon länger 1 Tag HO, jetzt sind es 3 pro Woche. Geht nicht alles drüber als Sysadmin weil sich defekte Hardware nicht wegzaubern lässt. Aber da es auch immer mehr reine "Verwaltungsarbeit" ist mit AD, DMS, etc. geht halt schon sehr vieles auch von zu Hause.

Kinder beim aufwachsen zusehen ist eines, wenn sie älter sind und miteinander durchs Haus lärmen kann man sie aber halt auch nicht einfach abschalten und um etwas Ruhe bitten hilft 5 Minuten. Maximal. ;)


Sport fehlt mir weil die Hallen zu sind für Tennis und Faustball. Das tägliche durchs Gebäude und Treppen laufen ist halt auch weg.

Hab mit "VR Sport" angefangen. Beat Saber z.B. Besser als nix.

Triniter
2020-12-15, 12:26:22
Sport fehlt mir weil die Hallen zu sind für Tennis und Faustball. Das tägliche durchs Gebäude und Treppen laufen ist halt auch weg.

Hab mit "VR Sport" angefangen. Beat Saber z.B. Besser als nix.

Oh ja... bei uns heißt es schon die Dauer von Homeoffice wird in Kilo und nicht in Wochen gemessen.

/dev/NULL
2020-12-15, 14:36:51
Damit meine ich vor allen die, die das nur Corona-Bedingt und nicht ständig machen.

Also bei mir: Technisch klappt das ausgezeichnet, in Jogginghose, Weihnachtspulli ohne Fahrtzeit ganz entspannt anfangen zu können, das hat was. Was mir aber wirklich fehlt, ist der Schwatz und der Austausch unter Kollegen.

Bei mir ähnlich, spare gut 1-1,5h Fahrt und Kilometer am Tag esse mit der Familie.
Ich fühle mich eher abgelenkt/unproduktiver im Homeoffice, dafür länger drin.
Die Flexibilität (schnell die Kids fahren/post holen/..) ist viel wert der kurze Dienstweg/Austausch am Kaffeeautomat fehlt, ebenso die 9km Runde in der Mittagspause, wo ich dank Kollegen immer den Schweinehund besiegen konnte.

Monger
2020-12-15, 18:25:52
Wie bei den meisten ist HomeOffice bei mir ganz viel Licht und Schatten. Bin seit dem 10. März zu 100% im HomeOffice.

Gut: Prozesse und Tools haben sich deutlich weiterentwickelt. Da man davon ausgehen muss das immer mindestens einer nicht anwesend ist, dokumentieren wir alles jetzt viel besser. Kein über die Schultern gucken mehr. Niemand mehr der mit hochrotem Kopf ins Büro geplatzt kommt. Insgesamt läuft das Team dadurch viel besser als vor Corona.
Gemeinsam mit der Familie kochen und essen ist auch super. Während dem Meeting das Mikro auf stumm schalten und was futtern ist auch super. Hab innerhalb eines Meetings schon alles mögliche gemacht: vom Wäsche aufhängen bis zum Pakete auspacken und einräumen. So ganz ungeistige mit geistiger Arbeit zu verbinden ist eigentlich toll, weil beides profitiert eher voneinander. Seinen Arbeitsplatz genau so gestalten zu können wie man will, ohne dass man doofe Blicke kriegt: unbezahlbar.

Schlecht: Rasenmäher und Baustellenlärm. So wirklich vom Privatleben abgrenzen geht halt auch nicht. Viele Unterbrechungen durch kleine Kinder und andere Kleinigkeiten. Viel weniger Atempausen. Im Büro ist man gefühlt viel häufiger für nen Kaffee den Gang runter gedackelt. Mit Kollegen tratschen hat auch deutlich abgenommen. Die Beziehungen zu den anderen Teams schlafen so langsam ein.

Ergo, mein Fazit: die große Stärke des Büros liegt ironischerweise nicht im Arbeiten.

pest
2020-12-15, 18:45:42
Kann derzeit 100% HO machen, tue es aber nicht

Kommunikation im Team leidet schon etwas, die ewige Schreiberei über Slack, statt alles in 5min direkt zu klären

Andererseits ist so gemeinsame Monitorarbeit über Meet o.Ä. angenehmer, wenn ich den Atem des Kollegen nicht im Gesicht habe

Ich arbeite auch lieber in einem "Büro-Kontext" der komplett separiert von meiner Wohnung ist. Deshalb fahre ich meist 8-15 Uhr ins Büro und arbeite dann Abends noch etwas, wenn mein Kind im Bett ist

So kann ich operativ in heißen Phasen im Büro arbeiten und mich Abends über Code o.Ä. hängen - passt für mich so ziemlich gut :) und hätte das auch gern weiterhin

Bojo
2020-12-15, 18:53:14
Ich darf zwar 100% Homeoffice, bin aber ca 50% vor Ort, weil diverse Dinge von zu Hause technisch nicht funktionieren. Für mich selbst passt es einigermaßen und die entfallenden Fahrzeiten sind nice. Ich bin im Büro aber effizienter und weniger abgelenkt. Außerdem hänge ich dann Abends nciht so lange vor dem Laptop.

Von meinen Mitarbeitern sind ca 50% so effizient wie normal. 20% schaffen mehr, weil sie nicht soviel fahren müsssen. Die restlichen Loggen sich ein und pimmeln den ganzen Tag nur faul rum, was der Rest ausbaden muss.

RainingBlood
2020-12-15, 19:21:29
meine Erfahrung: besorg dir einen guten Stuhl.

Dicker Igel
2020-12-15, 19:22:29
Seit Mai 100% HO, bleibt wohl auch auf Dauer so, Kollegen fehlen mir nicht, die Vorteile(mehr Freizeit) überwiegen es einfach ...

Colin MacLaren
2020-12-15, 19:30:31
Ich finde es eher zum Kotzen. Mit kleinem Kind von einem Jahr wird man permanent unterbrochen und die Einarbeitung ist auch eher schleppend, weil man halt jedes mal die Kollegen im Skype abklappern muss, wer den nun Zeit hat um mir ne ruckelige Desktop-Präsi mit abgehacktem Ton zu geben...

Die Performance auf dem Terminalserver ist auch kacke, wenn statt Hundert paar Tausend Leute im HomeOffice stecken. Da dauert jeder Klick fünf Sekunden. Wenn dann auch noch Skype dort läuft. Aua.

Die reale Produktivität liegt ca. bei einem Drittel von dem, was man im Büro hat.

Für Schulungen finde ich es aber angenehm, nicht nach Walldorf tingeln zu müssen.

DeViLFiSh
2020-12-15, 19:46:02
Seit Mitte März 100% HO, klappt prächtig, vor allem spare Ich täglich mindestens eine Stunde Berufsverkehr. Dauerhaft wird es wohl nicht bleiben, aber Ich werde versuchen komplett auf HO umzusteigen nach Corona. Wird wahrscheinlich eh nicht klappen, aber versuchen kann man es ja.

DeViLFiSh
2020-12-15, 19:48:30
Ich darf zwar 100% Homeoffice, bin aber ca 50% vor Ort, weil diverse Dinge von zu Hause technisch nicht funktionieren. Für mich selbst passt es einigermaßen und die entfallenden Fahrzeiten sind nice. Ich bin im Büro aber effizienter und weniger abgelenkt. Außerdem hänge ich dann Abends nciht so lange vor dem Laptop.

Von meinen Mitarbeitern sind ca 50% so effizient wie normal. 20% schaffen mehr, weil sie nicht soviel fahren müsssen. Die restlichen Loggen sich ein und pimmeln den ganzen Tag nur faul rum, was der Rest ausbaden muss.

Woran machst du das pimmeln fest ?! Kontrollieren darf man (zumindest bei uns in der Firma) die Mitarbeiter nicht. Ist auch gar nicht nötig, da jeder immer erreichbar ist und alles fast so gut funktioniert wie im Büro.

jorge42
2020-12-15, 19:52:56
Oh ja... bei uns heißt es schon die Dauer von Homeoffice wird in Kilo und nicht in Wochen gemessen.

Find ich interessant, so ging es mir die ersten Wochen, bis ich dann eine dramatische Gewichtszunahme feststellen musste. Jetzt mach ich wirklich jeden Tag Sport, 3x Woche laufen und den Rest freelatics. Bin so fitt wie lange nicht mehr.

Aber es geht nicht nur um das Gewicht, kaum Bewegung führt zu diversen Wehwechen, die Schritte zum Bad und Küche reichen nicht.

Ansonsten seit März im HO, zu 100%. Alles mit office 365, waren grad mit der Einführung fast fertig. Nur der Betriebsrat hat den Rollout von teams und exchange online verhindert. Dann kam corona und wir durften alles erledigen. Danke corona.

HP wird wohl auch bleiben, waren gerade dabei ein neues Haus für 2000 Personen zu planen. Nun ist alles on hold, warum so ein großes Haus bauen, wenn man sieht, dass man auch mit einem Bruchteil davon auskommen kann?

Shink
2020-12-15, 20:15:17
Find ich interessant, so ging es mir die ersten Wochen, bis ich dann eine dramatische Gewichtszunahme feststellen musste. Jetzt mach ich wirklich jeden Tag Sport, 3x Woche laufen und den Rest freelatics. Bin so fitt wie lange nicht mehr.
Ich geh inzwischen täglich laufen (insgesamt 60km/Woche) und mach jeden 2. Tag Freeletics. Außerdem trink ich ungefähr 75% weniger Alk.
Nun ja, was soll ich sagen. Ich hab 10kg zugenommen.

jorge42
2020-12-15, 20:48:21
Ich geh inzwischen täglich laufen (insgesamt 60km/Woche) und mach jeden 2. Tag Freeletics. Außerdem trink ich ungefähr 75% weniger Alk.
Nun ja, was soll ich sagen. Ich hab 10kg zugenommen.

Wenn es Muskeln sind ok, wenn nicht dann solltest du auf deine Ernährung achten.

Shink
2020-12-15, 20:58:49
Wenn es Muskeln sind ok, wenn nicht dann solltest du auf deine Ernährung achten.
Blöde Frage aber: Wie finde ich das raus?

medi
2020-12-15, 21:20:57
Blöde Frage aber: Wie finde ich das raus?

Das sieht man im Allgemeinen beim Blick in den Spiegel. ;)

Monger
2020-12-15, 21:24:53
meine Erfahrung: besorg dir einen guten Stuhl.
Oh ja. Und einen guten Bildschirm. Das Venn-Diagramm der Leute bei uns im Projekt die Home Office hassen und auf einem miesen Stuhl vor dem Laptop Bildschirm sitzen, ist ein Kreis.

interzone
2020-12-15, 22:00:19
Bin seit ca. Mitte April im Homeoffice - Technik mit Teams kein Problem.
Gespräche mit Kollegen finden täglich statt.
Durch das Sparen der Fahrtzeit (und Kurzarbeit), bin ich so fit, wie seit 10 Jahren nicht mehr, da ich täglich ca. 2 Stunden Zeit für Bewegung/Fitness einplane.
Gekocht werden auch fast nur frische Sachen bzw. Salate gemacht, was nach einem 11 Stunden Tag, wie vor dem HO, einfach nicht mehr drin war bzw. keine Motivation vorhanden war.

Ich denke und hoffe, dass dies ein Dauerzustand bleibt; der alte Fahrplan würde mich extremst nerven.

Eco
2020-12-15, 22:09:09
Seit April zu 99% im HO (am Anfang gab es noch vereinzelte Bürotage). Funktioniert sehr gut, arbeite gefühlt zwar mehr, dafür fällt Fahrzeit weg. Auch Teamarbeit klappt dank WebEx gut, haben auch virtuelle Kaffeepausen eingerichtet. Ersetzt zwar nicht den persönlichen Kontakt, aber die anderen Vorteile überwiegen, finde ich.
Firma hat auch schon die höhere Produktivität festgestellt, wodurch auch nach der Pandemie die HO-Regelung erweitert wurde.
Ausgleich gibts mit Individualsport bei mir, wobei ich den Vereinssport auch vermisse.

Philipus II
2020-12-15, 22:57:35
Wir dürfen seit Anfang März beliebig viel von zu Hause aus arbeiten. Von März bis Mai und jetzt erneut seit Ende September nutze ich das auch und bin 3-4 Tage pro Woche zu Hause. Nach Corona bleibt unser Home-Office-Privileg erhalten, das hat unser Teamleiter schon angekündigt, weil die durchschnittliche Produktivität nicht gesunken ist. Ich werde dann aber eher im Schnitt einen Tag pro Woche von zu Hause aus arbeiten.

Meine Büroausstattung zu Hause ist insgesamt gut, inkl. 2 großer Bildschirme (demnächst wohl 3) und einem elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch. Als PC nutze ich meinen privaten Gaming-Rechner und wähle mich per VPN ins Firmennetzwerk ein. Das funktioniert in der Praxis gut. Mein PC ist eh da, die zusätzliche Nutzung für den Arbeitgeber stört mich nicht. Ausstattung für das Home Office stellt der Arbeitgeber auf Wunsch problemlos zur Verfügung, aber ich will nicht alles doppelt haben und nutze daher lieber meine bestehende private Ausrüstung. Witzig finde ich, dass ich ein paar Angewohnheiten aus dem Büro jetzt auch zu Hause habe, z.B. den Bildschirm sperren wenn ich aufs Klo gehe (im Büro aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben, aber ich wohne alleine, daher ist es zu Hause sinnfrei).

Dass ich aktuell 3-4 mal pro Woche zu Hause arbeit ist der Vernunft geschuldet, ich wäre lieber 3-4 mal pro Woche im Büro und 1-2 mal zu Hause. Aber Home Office ist wirklich ein Beitrag zur Linderung der Krise, der mir echt am wenigsten weh tu. Ich vermisse den beiläufigen Austausch mit Kollegen, das spontane Feierabendbier, das gemeinsame Mittagessen etc.. Die Produktivität bei konkreten Aufgaben ist zu Hause eher, aber die Abstimmung im Hintergrund leidet auf Dauer doch.

Zeitlich spare ich mir im Winter etwa 45 Minuten (Autofahrt, Parkplatzsuche, Fußmarsch. Abends nur die kurze Rückfahrt). Bei gutem Wetter im Sommer fahre ich mit dem Fahrrad in die Arbeit. Dass diese Fahrten entfallen sehe ich nicht als Vorteil. Finanziell bemerke ich steigende Stromkosten, niedrigere Benzinkosten und vor allem deutlich gesunkene Kosten fürs Mittagessen - ich bestelle für zu Hause kategorisch nicht vom Lieferdienst, wenn ich alleine bin. Bei im Schnitt 10 Euro pro Mittagessen mit den Kollegen merkt man das wirklich deutlich, aber es bedeutet für mich auch einen Verlust an Lebensqualität.

Rooter
2020-12-15, 23:12:58
Bin seit Mitte März im HO, im August kamen wir zurück ins Büro um im Oktober wieder ins HO zu gehen. Sollen angeblich im Januar langsam wieder zurückkommen, ich glaube da nicht dran.

Was habt Ihr denn alle für VPN-Verbindungen, dass das so gut geht? Bei uns ist die auf 10 Mbit/s gedeckelt, läuft aber oft nur mit 5 Mbit/s. :rolleyes: Da scheitere ich schon daran, dass die QK 200 Fotos eines Artikeltests hochgeladen hat, die Kamera aber mal wieder auf die vollen 5 Megapixel eingestellt war... :rolleyes:

Ich schätze die Ruhe zuhause - obwohl ich die ganze Zeit Classic-Rock Radio laufen habe :biggrin: - vermisse aber hin und wieder auch das Gespräch mit den Kollegen.

1-2 Mal im Monat haben wir eine Abteilungs-Telko über Google Meet.

Fahrtkosten und -Zeit sind bei mir kein Thema, ich wohne nur 1km von der Firma weg.

3-4kg zugenommen habe ich auch, habe es aber im Griff.

Ansonst kann ich eigentlich nicht 100% HO arbeiten, hin und wieder muss ich mir doch mal in der QK etwas live anschauen.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich zukünftig gerne HO, wenn was ist kann ich ja kurz rüber fahren.

meine Erfahrung: besorg dir einen guten Stuhl.Oh ja, im Oktober habe ich meinen Bürostuhl mitgenommen. Auf meinen Esstisch-Stühlen kann man zwar mal einen Abend gut sitzen aber 8 Stunden am Tag über Wochen ist das nix.

MfG
Rooter

Oid
2020-12-16, 00:12:13
Finde es eigentlich ganz angenehm: Etwa 3 Tage Home-Office und 2 Tage Büro. Und an den Tagen, an denen ich im Büro bin, ist es auch relativ entspannt, da viele andere Kollegen eben auch im HO sind. Nach etwas Umgewöhnung bin ich im HO mittlerweile mindestens so produktiv wie im Büro, weil halt dann doch nicht alle halbe Stunde jemand in der Tür steht und irgendetwas will.

Technisch klappt das soweit auch ganz passabel über VPN.

nairune
2020-12-16, 00:42:18
Home Office ist bei uns schon immer Unternehmenskultur gewesen, nur halt 1-2 Tage, statt 100% wie jetzt. Ich war aber früher praktisch immer im Büro, mir fehlt jetzt auch das Rauskommen.
Funktioniert im Grunde alles, habe nur das Gefühl, dass der Ton einen Hauch rauer geworden ist. Aber auch den Projektumständen geschuldet, so viel Arbeit wie jetzt hatten wir noch nie.
Gewicht 3-4 kg abgenommen, ~3% Körperfett verloren. Bei praktisch gleichen Sporteinheiten wie früher. Schätze das ist die fehlende Montagspizza :freak:

Bzgl. VPN: Bin sehr froh nicht viel drüber machen zu müssen, das ist schon ein Bottleneck... und das bei uns, einer Firma mit Technikabteilung, die viele andere Firmen betreut und deren Serversysteme in Rechenzentren. Keine Ahnung was da das große Problem ist, normalerweise wird einfach Geld drauf geworfen, wenn was nicht funktioniert. Wahrscheinlich tut es einfach niemandem genug weh.

Bojo
2020-12-16, 08:00:51
Woran machst du das pimmeln fest ?! Kontrollieren darf man (zumindest bei uns in der Firma) die Mitarbeiter nicht. Ist auch gar nicht nötig, da jeder immer erreichbar ist und alles fast so gut funktioniert wie im Büro.

Kein Output. Emails werden nur morgens kurz nach acht beantwortet oder am Nachmittag kurz vor fünf. Bei Anrufen waren sie zufällig immer gerade kurz auf Toilette und müssen erst einmal zum Rechner oder sind gar nicht erst erreichbar. Am schwerwiegendsten fÜr mich aber ist der fehlende Output. Wenn das Ergebnis stimmt, ist mir die Arbeitszeit ziemlich egal.

blutrausch
2020-12-16, 08:34:31
Ich finde HO toll, arbeite seit März von zuhause und spare mit damit täglich 1,5h Fahrzeit täglich und jede Menge Sprit. Ich liebe die Flexibilität, einfach mal zwischendurch ne Pause einlegen und was anderes machen, z. B. Mittag kochen, Sport machen oder einfach eine Kleinigkeit erledigen. Dafür kann man auch mal bei Bedarf Abends nochmal ein wenig was arbeiten, wenn man Lust hat oder noch etwas zuende bringen will.

Einziger Nachteil: komme kaum noch hinterher meine ganzen Podcasts zu hören, die ich sonst während der Fahrt gehört habe, aber damit kann ich leben. Achja, ich musste auch feststellen, dass es mir manchmal schwerer fällt abzuschalten, vor allem, wenn ich mich in ein Problem verbissen habe und das lösen will. Hoffe das lerne ich noch. Vor allem kurz vorm schlafen sollte man nicht mehr arbeiten, weil ich dann zumindest Probleme habe mit einschlafen und weitergrübeln muss.

Ansonsten ist eine gute und ergonomische Ausstattung natürlich wichtig, aber da hat man ja zuhause noch mehr Möglichkeiten als im Büro. Durch die Ruhe kann ich mich auch besser konzentrieren, als im Office mit 7 anderen Leuten (meist ruhige Nachbarn und keine Kinder).

Das Plaudern am Kaffeeautomaten mit Kollegen fehlt ein wenig, dafür gibt es extra Channels im Chat-Tool; ist aber natürlich nicht das Gleiche.

medi
2020-12-16, 08:37:45
Kein Output. Emails werden nur morgens kurz nach acht beantwortet oder am Nachmittag kurz vor fünf. Bei Anrufen waren sie zufällig immer gerade kurz auf Toilette und müssen erst einmal zum Rechner oder sind gar nicht erst erreichbar. Am schwerwiegendsten fÜr mich aber ist der fehlende Output. Wenn das Ergebnis stimmt, ist mir die Arbeitszeit ziemlich egal.

Kannst du keine Deadlines setzen? Führt doch einfach Scrum ein. Dann haste zwar keine MA-Überwachung aber trotzdem volle Kontrolle/Übersicht was die einzelnen MAs so fabrizieren :freak:

Bojo
2020-12-16, 09:06:03
Kannst du keine Deadlines setzen? Führt doch einfach Scrum ein. Dann haste zwar keine MA-Überwachung aber trotzdem volle Kontrolle/Übersicht was die einzelnen MAs so fabrizieren :freak:
Volle Kontrolle ist bei uns wegen Personalrat schwierig, aber wir bauen tatsächlich gerade Richtung scrum um :eek:

Ist halt richtig bescheiden, wenn einige im Team nahe am Burnout sind und andere nix tun.

dreas
2020-12-16, 09:08:08
Kannst du keine Deadlines setzen? Führt doch einfach Scrum ein. :freak:

Ja hier ähnlich, wo immer was aus Ressourcen oder Zeitmangel nicht funktioniert, wird ein Scrum Master requestet und dann wird alles gut.:D

Ironie=off

VPN wurde hier massiv ausgebaut so das wir selbst mit mehreren Videostreams gut umgehen können. Selbst das klobige Teams läuft da gut durch.
Mit Terminal Server oder dergleichen wäre man auch nicht halb so produktiv.

Korfox
2020-12-16, 09:10:00
Meine Erfahrungen lassen sich bereits ausgewertet, anonymisiert, zusammengefasst und ver-statistikt hier abrufen:
https://www.igmetall.de/im-betrieb/beschaeftigtenbefragung-2020

Monger
2020-12-16, 09:10:08
Kannst du keine Deadlines setzen? Führt doch einfach Scrum ein. Dann haste zwar keine MA-Überwachung aber trotzdem volle Kontrolle/Übersicht was die einzelnen MAs so fabrizieren :freak:

Naja, das Jahr ist ne Extremsituation. Weiß von Kollegen, die werden zwischen Homeschooling, Haushalt und sonstiger Arbeit völlig aufgerieben. Da geht die eigentliche Arbeit total unter.
Aber wenn das im nächsten Jahr nicht besser wird, muss man solche Leute los werden. Dass auf Druck hin Leute ernsthaft produktiv werden, hab ich noch nicht erlebt. Im schlimmsten Fall wird dann miese Arbeit gemacht, die das restliche Team noch mehr belastet.

Matrix316
2020-12-16, 09:29:21
Finde es eigentlich ganz angenehm: Etwa 3 Tage Home-Office und 2 Tage Büro. Und an den Tagen, an denen ich im Büro bin, ist es auch relativ entspannt, da viele andere Kollegen eben auch im HO sind. Nach etwas Umgewöhnung bin ich im HO mittlerweile mindestens so produktiv wie im Büro, weil halt dann doch nicht alle halbe Stunde jemand in der Tür steht und irgendetwas will.

Technisch klappt das soweit auch ganz passabel über VPN.
Genau so. :)

Wobei ich feststelle, dass man zu Hause einfacher länger arbeitet. Ich fange zwar zur gleichen Zeit wie im Büro an und kann etwas länger schlafen ;) aber dafür ist man abends leichter länger am PC.

medi
2020-12-16, 09:54:48
Naja, das Jahr ist ne Extremsituation. Weiß von Kollegen, die werden zwischen Homeschooling, Haushalt und sonstiger Arbeit völlig aufgerieben. Da geht die eigentliche Arbeit total unter.
Aber wenn das im nächsten Jahr nicht besser wird, muss man solche Leute los werden. Dass auf Druck hin Leute ernsthaft produktiv werden, hab ich noch nicht erlebt. Im schlimmsten Fall wird dann miese Arbeit gemacht, die das restliche Team noch mehr belastet.

Ich hab meinem AG gesagt, dass ich während des Homeschooling nur 6h im HO arbeiten kann. Sprich von 6:00 bis 12:00 weil danach braucht Sohnemann Abwechslung und Zuwendung. Mein AG hat zwar etwas geschluckt aber das letztlich akzeptieren müssen, da es ihn ja erst mal nichts kostet (er nur weniger Zeit abrechnen kann was aber relativ ist da ich ja an Tagen ohne HS mehr Zeit auf Arbeit verbracht habe oder aber am Wochenende in der früh noch paar Stunden gemacht hab (also wenn Frau und Sohn noch gepennt haben)). Durch Gleitzeitreglung mit Zeiterfassung konnte das auch fair ermittelt werden.

Mark3Dfx
2020-12-16, 10:15:06
Ich kann durchgehend im Büro arbeiten und ich vermisse HO absolut nicht!

Zumal ich keinen Platz für einen ordentlich eingerichteten Heimarbeitsplatz habe.
(AG schreibt min. 6 qm² vor, abschließbarer Schreibtisch, Platz für Dock + drei 23" Monitore usw.)
Meine Freundin ist seit März 2020 bis mindestens März 2021 permanent im HO
und damit ist der einzige Schreibtisch belegt.

Arbeit ist Arbeit und Privat bleibt Privat.

Muc-ster
2020-12-16, 10:34:32
Bin seit März vielleicht 4 mal im Büro gewesen.

Positiv:
Spare mir 1,5h am Tag Fahrzeit
Kann mittags mit Familie essen
Hab daheim die bessere Hardware
Dank Hobbyraum und großem Schreibtisch auch genug Platz
Mehr Zeit für Familie

Negativ:
Nachwuchs versteht noch nicht warum Papa um 14 Uhr immer noch arbeiten muss
Austausch mit Kollegen fehlt
Statt früher mittags zum Fitness um die Ecke + kleine Brotzeit werde ich jetzt bekocht plus kein Sport = Corona "Zulage" beim Gewicht. Wird aber schon angegangen.
Trennung Arbeit/Privat etwas schwieriger als vorher, aber noch im Rahmen.

Neutral
Arbeit geht eigentlich genau so gut wie im Büro, da ich 90% der Arbeit eh remote beim Kunden mache
(Senior Support Engineer für unsere Soft und Hardware)
Nur reisen ist ja gerade leider nicht, das geht mir schon ab, hat aber nichts mit Homeoffice zu tun sondern Corona.

Colin MacLaren
2020-12-16, 10:36:44
Naja, das Jahr ist ne Extremsituation. Weiß von Kollegen, die werden zwischen Homeschooling, Haushalt und sonstiger Arbeit völlig aufgerieben. Da geht die eigentliche Arbeit total unter.
Aber wenn das im nächsten Jahr nicht besser wird, muss man solche Leute los werden. Dass auf Druck hin Leute ernsthaft produktiv werden, hab ich noch nicht erlebt. Im schlimmsten Fall wird dann miese Arbeit gemacht, die das restliche Team noch mehr belastet.

Das ist eigentlich die maximal beschissenste Situation. Wir haben ein einjähriges Kind, das braucht den kompletten Tag jemanden, der es zu 100% betreut. Jetzt soll meine Freundin voll arbeiten, iah habe aber mehrfach Schulungen, die von 9 bis 17 Uhr gehen und meine Freundin untertägig Meetings. Geht quasi nicht.

Andere Kollegen arbeiten von 6 bis 14 und wechseln danach auf die Zweitschicht von 14 bis 22, der andere hat jeweils die Kinder. Dann fehlen dir aber wieder sämtliche Meetings. K.A., wie ihr das gelöst bekommt und dann produktiv seid und den Haushalt gemanaged bekommt.

Muc-ster
2020-12-16, 10:39:22
Keine Elternzeit? War das Kind schon in der Krippe?
Ich beim froh dass meine Frau 2 Jahre Elternzeit hat. Sonst wäre es auch schwierig derzeit. So ist es relativ easy.

Colin MacLaren
2020-12-16, 10:43:46
Meine Frau hat schon verlängert (also mit 0 Geld), länger geht nicht, weil die andere, die sie vertreten kann, in Mutterschutz geht.

Kind war gerade so halbwegs eingewöhnt und hat es geschafft ohne große Probleme wenigstens 6h dort zu bleiben, dann kam der Lockdown. vIch empfinde nur noch tiefsten Hass und Abscheu auf diese Drecksregierung und werde solange es sie gibt AFD wählen.

Flyinglosi
2020-12-16, 10:53:40
K.A., wie ihr das gelöst bekommt und dann produktiv seid und den Haushalt gemanaged bekommt.
Ich will jetzt echt keine Grundsatzdiskussion starten, aber wenn bei einem einjährigen Kind beide Eltern eine Vollzeitbeschäftigung "planen" muss einem (abseits von der grundsätzlichen Sinnfrage) klar sein, dass dieses Konstrukt auf wackligen Beinen steht. Keine Ahnung inwiefern euer Nachwuchs geplant war bzw. euch die Situation "aufs Aug gedrückt wurde", aber wenn da Absicht dahinter steckt, würde ich nicht auf die böse Regierung schimpfen, sondern mich einfach adaptieren. Heißt im Zweifeln eben mal Opfer bringen und beruflich reduzieren.

Hab erst neulich irgendwo nen netten Gedanken dazu gelesen: Die 40h-Woche wurde erfunden (ja, stimmt nicht ganz, weil wir schon ganz andere "Modelle" hatten, aber es geht um den Grundgedanken), als eine Person im Haushalt nix anderes tun musste, als (erwerbsmässig) arbeiten und sich eine zweite Person um den Rest (Nachwuchs, Haushalt, etc.) gekümmert hat.. Das dieses Konzept ohne große Adaption auf beide Elternteile ausgedehnt wurde, ist völlig sinnbefreit.

Muc-ster
2020-12-16, 10:55:42
Meine Frau hat schon verlängert (also mit 0 Geld)
Wir haben das Elterngeld auf 2 Jahre gesplittet (im Endeffekt gleiche Summe, klar)
länger geht nicht, weil die andere, die sie vertreten kann, in Mutterschutz geht.
Das ist ja nicht ihr Problem. Sondern das von ihrem AG.
Ich empfinde nur noch tiefsten Hass und Abscheu auf diese Drecksregierung und werde solange es sie gibt AFD wählen.
Als ob die AfD auch nur irgendwas besser machen würde. Kann verstehen, dass es suboptimal ist, aber diese Idioten machen es doch wenn nur schlimmer.

PS:
Du verdienst doch halbwegs gut in deinem öD Job und ihr wohnt im "billigen" Osten, da würde ich einfach 5 Grade sein lassen und daheim bleiben. Sollte doch mit 1 Lohn auch nicht so sein, dass man am Hungertuch nagt.

Screemer
2020-12-16, 10:56:04
Meine Frau hat schon verlängert (also mit 0 Geld), länger geht nicht, weil die andere, die sie vertreten kann, in Mutterschutz geht.

Kind war gerade so halbwegs eingewöhnt und hat es geschafft ohne große Probleme wenigstens 6h dort zu bleiben, dann kam der Lockdown. vIch empfinde nur noch tiefsten Hass und Abscheu auf diese Drecksregierung und werde solange es sie gibt AFD wählen.
Du hast scheinbar ganz andere Probleme. Nicht Mal hier kannst du deinen Powi-Müll weg lassen und eure Fehlplanung auf "die anderen" schieben.

medi
2020-12-16, 11:26:53
Das ist eigentlich die maximal beschissenste Situation. Wir haben ein einjähriges Kind, das braucht den kompletten Tag jemanden, der es zu 100% betreut. Jetzt soll meine Freundin voll arbeiten...

Die ersten drei Jahre bis zur KiTa kann man doch in der Elternzeit Teilzeit schaffen. Hat meine Frau auch gemacht. 20h die Woche und gut war. Jetzt arbeitet sie Voll 32h die Woche. Einfach weil sie auch noch Zeit für die Bude braucht, die ich nicht aufbringen will.
Bei meinen Bekannten hier um Umkreis hat kaum eine die ersten drei Jahre überhaupt in nem Job geschafft. Die meisten waren voll zu Hause und einige schaffen auch jetzt nur noch Halbtags bei 1-2 Kindern. Die Betreuungslage ist hier halt generell suboptimal.

alkorithmus
2020-12-16, 11:34:29
Finde Home Office als Begriff schon schwierig. Arbeit darf nicht in meinen privaten Wohnraum eindringen. Da ist Familie, Ruhe und Erholung angesagt. Zudem zahlt mein Arbeitgeber nicht die anfallenden Gas-, Strom- und Wassergebühren. Ich gehe jeden Tag in die Arbeit. Dort bin ich gerade alleine auf 500qm, weil Kollegen HO machen. Mir ist bewusst, dass ich damit stark privilegiert bin.

Korfox
2020-12-16, 11:35:36
Wir haben ein einjähriges Kind, das braucht den kompletten Tag jemanden, der es zu 100% betreut.
Du bist ein Witzbold. Wie entspannt es mit einem Kind ist lernt man erst, wenn man zwei hat.

Hab erst neulich irgendwo nen netten Gedanken dazu gelesen: Die 40h-Woche wurde erfunden (ja, stimmt nicht ganz, weil wir schon ganz andere "Modelle" hatten, aber es geht um den Grundgedanken), als eine Person im Haushalt nix anderes tun musste, als (erwerbsmässig) arbeiten und sich eine zweite Person um den Rest (Nachwuchs, Haushalt, etc.) gekümmert hat.. Das dieses Konzept ohne große Adaption auf beide Elternteile ausgedehnt wurde, ist völlig sinnbefreit.
Wir haben halt aktuell einen gesellschaftlichen Wandel. Es wird finanziell immer schwieriger, mit einem einzigen Vollgehalt eine Familie mit einem oder mehr Kindern zu "ernähren". Bei einem einzelnen Kind mag das noch passabel funktionieren, spätestens beim zweiten dürfte für die meisten Arbeitnehmer dann nicht mehr viel Spielraum existieren. Zusätzlich wird eher Rücksicht auf die Bedürfnisse einzelner genommen. Die Frau darf halt auch arbeiten gehen, wenn sie will und der Mann darf sich auch Mal in die Familie einbringen.
Gleichzeitig steigt für beide Partner die Belastung. Für den einen, weil er jetzt auch zumindest Teilzeit arbeiten muss, für den anderen, weil er sich mehr in die Familie einbringt.

Das muss sich alles stabilisieren. Ist ja nicht so, als gäbe es das Modell seit 50 Jahren. Die großteils hier vertretene Altersgruppe dürfte mit die erste sein, die voll in diesem Modell lebt.


EDIT: Abgesehen vom jeweils ersten Jahr nach Geburt der Kinder arbeitet meine Frau seit dem ersten Kind 12h/Woche und ich halt Vollzeit (ursprünglich 40h, ab 2021 35h). Hauptsächlich, weil sie es will (ok, jetzt mit den 35h könnte es ansonsten allmählich auch eng werden, anders unseren Lebensstandard zu halten...) und ihr mit nur Kinder das Dach auf den Kopf fällt. Die Umkehr der Stunden ist keine Option, da das Gehaltsgefälle zu groß ist.

Monger
2020-12-16, 12:12:55
K.A., wie ihr das gelöst bekommt und dann produktiv seid und den Haushalt gemanaged bekommt.
Ganz simpel: meine Frau studiert bzw. arbeitet seit Geburt des ersten Kindes gar nicht mehr. Ich bin für jedes Kind auf 18 Stunden pro Woche runter gegangen - erst 16 Monate, dann 20 Monate. Das Elterngeld fängt mich nicht komplett auf, aber ist ja nur für max zwei Jahre. Anders wäre das auch für mich nicht machbar.

Edit: die Entscheidung hatte ich aber bereits vor Corona getroffen. Hatte daher viel Glück. Aber Elternzeit kann man ja auch nachträglich beantragen. Die meisten AGs sind in diesen Zeiten eher froh, wenn man freiwillig weniger arbeiten möchte.

Muc-ster
2020-12-16, 12:21:54
Finde Home Office als Begriff schon schwierig. Arbeit darf nicht in meinen privaten Wohnraum eindringen. Da ist Familie, Ruhe und Erholung angesagt. Zudem zahlt mein Arbeitgeber nicht die anfallenden Gas-, Strom- und Wassergebühren. Ich gehe jeden Tag in die Arbeit. Dort bin ich gerade alleine auf 500qm, weil Kollegen HO machen. Mir ist bewusst, dass ich damit stark privilegiert bin.
Sofern man nicht wirklich in die Arbeit geht, spart man sich doch schon recht viel Kosten zum pendeln. Also ich noch Verbrenner gefahren bin waren das so 150 Euro im Monat rein für Sprit, jetzt bei Elektro kann ich zwar gratis vor Ort laden, aber es gibt ja weniger KM gleich weniger Versicherung und weniger Verschleiß.
Dazu die Zeit, die wäre mir wichtiger als die paar Peanuts an Strom usw.

Aber ja, wenn man in 10 Minuten zu Fuß in der Arbeit ist, dann würde ich vielleicht auch kein HO machen.

Du bist ein Witzbold. Wie entspannt es mit einem Kind ist lernt man erst, wenn man zwei hat.
+1 :biggrin:

Flyinglosi
2020-12-16, 12:23:35
Wir haben halt aktuell einen gesellschaftlichen Wandel. Es wird finanziell immer schwieriger, mit einem einzigen Vollgehalt eine Familie mit einem oder mehr Kindern zu "ernähren". Bei einem einzelnen Kind mag das noch passabel funktionieren, spätestens beim zweiten dürfte für die meisten Arbeitnehmer dann nicht mehr viel Spielraum existieren.

Bzgl. gesellschaftlichem Wandel stimme ich dir voll zu, aber die Sache mit dem "Ernähren" kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen. Für einen gewissen Bevölkerungsanteil mag dies stimmen, aber wenn ich mich in einem geographischen oder sozialen Umfeld umsehe, gehts nicht um das "Ernähren" sondern Luxus und Wohlstand. Das Haus mit Pool und zwei Autos in der großen Garagen will finanziert werden und die 1-2 Urlaube pro Jahr gibts nicht geschenkt. Oft gehts aber nichtmal darum, sondern die jungen Eltern stellen fest, dass die Dauerbespassung eines Kleinkinds weitaus weniger aufregend ist, als der lockere Büroalltag.

Das erwähne ich deswegen, weil ich diese Verallgemeinerung einfach für unfair gegenüber denen halte, bei welchen es wirklich knapp zugeht, obwohl sie sich kaum was leisten. Gefühlt tut heute jeder in der "Mittelschicht" so, als würde er bei der kleinsten Eruption vom Golfplatz in die Suppenküche rutschen.

mfg

Stephan

Mark3Dfx
2020-12-16, 13:03:14
Finde Home Office als Begriff schon schwierig. Arbeit darf nicht in meinen privaten Wohnraum eindringen. Da ist Familie, Ruhe und Erholung angesagt. Zudem zahlt mein Arbeitgeber nicht die anfallenden Gas-, Strom- und Wassergebühren.

Das ist auch mein Standpunkt.
Und Versicherungstechnisch ist da auch vieles noch ungeklärt wenn daheim, während des HO ein Unfall passiert.

Die BG ist dann erstmal fein raus.

sven2.0
2020-12-16, 13:08:19
Meine Frau hat schon verlängert (also mit 0 Geld), länger geht nicht, weil die andere, die sie vertreten kann, in Mutterschutz geht.

Kind war gerade so halbwegs eingewöhnt und hat es geschafft ohne große Probleme wenigstens 6h dort zu bleiben, dann kam der Lockdown. vIch empfinde nur noch tiefsten Hass und Abscheu auf diese Drecksregierung und werde solange es sie gibt AFD wählen.

Auch die AFD kann dir nicht helfen dein Leben auf die Reihe zu bekommen

Flyinglosi
2020-12-16, 13:09:13
Das ist auch mein Standpunkt.
Und Versicherungstechnisch ist da auch vieles noch ungeklärt wenn daheim, während des HO ein Unfall passiert.

Die BG ist dann erstmal fein raus.
Naja aber das Risiko auf dem Weg ins Büro zu verunfallen sollte bei den meisten, welche ohne Probleme ins Homeoffice gewechselt sind (=PC-Sklave) weitaus höher sein, als sich bei der eigentlichen Arbeit zu verletzen.

Ironischerweise würde es mich bei meinem aktuellen Arbeitgeber (zum ersten mal) nicht stören, wenn ich am Firmenstandort arbeiten müsste (wegen toller Betriebsstätte und tollen Kollegen). Allerdings liegt dieser knapp 100km entfernt, weswegen dies nicht sehr praktikabel wäre.

Colin MacLaren
2020-12-16, 13:17:56
Ich will jetzt echt keine Grundsatzdiskussion starten, aber wenn bei einem einjährigen Kind beide Eltern eine Vollzeitbeschäftigung "planen" muss einem (abseits von der grundsätzlichen Sinnfrage) klar sein, dass dieses Konstrukt auf wackligen Beinen steht. Keine Ahnung inwiefern euer Nachwuchs geplant war bzw. euch die Situation "aufs Aug gedrückt wurde", aber wenn da Absicht dahinter steckt, würde ich nicht auf die böse Regierung schimpfen, sondern mich einfach adaptieren. Heißt im Zweifeln eben mal Opfer bringen und beruflich reduzieren.


Was hat das mit Fehlplanung zu tun? Bei uns "im Osten" ist es kulturell üblich, dass beide Elternteile arbeiten. Das gängige Modell ist ein Jahr Elternzeit, wie auch immer aufgeteilt, das Kind wird ab dem 11. Monat eingewöhnt und ab dem 13. Monat gehen beide wieder schaffen. Das haben nahezu alle meine Freunde exakt so praktiziert, auch die gut verdienenden Ingenieure. Das hat ohne Corona bei allen sehr gut funktioniert.

Die ersten drei Jahre bis zur KiTa.

Die ersten DREI JAHRE bis zur Kita. WTF? :freak:
Ja, von der Verwandtschaft in Bayern höre ich auch, dass die Kita dort erst um 9 öffnet, da eh keine Frau voll arbeiten geht. Zum Glück ist das hier nicht so.

Meine Frau hat es zwar für ihre Ausbildung beruflich gut getroffen, allerdings büßt durch die Elternzeit sowieso schon massiv ein, da es dort üblich ist, dass man im Jahr der Schwangerschaft und im Jahr der Elternzeit keine Gehaltserhöhung bekommt (man hat ja weniger geleistet). Bei zwei Kindern sind das schon vier Gehaltserhöhungen, was sich bis zur Rente schon massiv läppert, insbesondere auch in Hinblick auf die Altersvorsorge. Da soll sie noch länger?


Das ist ja nicht ihr Problem. Sondern das von ihrem AG.

Du verdienst doch halbwegs gut in deinem öD Job und ihr wohnt im "billigen" Osten, da würde ich einfach 5 Grade sein lassen und daheim bleiben. Sollte doch mit 1 Lohn auch nicht so sein, dass man am Hungertuch nagt.

Das ist sehr wohl ihr Problem. Eine Elternzeitverlängerung muss der AG bestätigen und kann sie verweigern, wenn betriebliche Gründe entgegenstehen.
Ansonsten ist das ist ja wohl der größte Hohn, den ich hier je gelesen habe, dass meine Frau beruflich alles hinschmeißen soll.


Ich kann mich auch nicht zurücknehmen, da ich in der Probezeit bin, einen Einarbeitungsplan habe und son Scheiß wie Kinderbetreuung bei 67% da nicht bringen will. Auch von den angestammten Kollegen bei uns macht das keiner und lässt dann den Rest vom Team im Stich. Dort teilen sich die Elternteile dann rein, einer von 6 bis 14 und der andere von 14 bis 22 Uhr. Geil, das hält man auch sehr lange durch. Dann verpasst aber auch der zweite jeweils alle Meetings, was eigentlich auch nicht geht, wenn man wie wir neu oder wieder neu im Job ist und die Prozesse kennenlernen muss.

Ich habe zudem im Januar und Februar mehrfach Schulungen über mehrere Tage von 9 bis 17 Uhr, kann diese Flexibilität also gar nicht bringen.

Keine Ahnung, wie wir das dann regeln.

Ganz simpel: meine Frau studiert bzw. arbeitet seit Geburt des ersten Kindes gar nicht mehr. Ich bin für jedes Kind auf 18 Stunden pro Woche runter gegangen - erst 16 Monate, dann 20 Monate. Das Elterngeld fängt mich nicht komplett auf, aber ist ja nur für max zwei Jahre. Anders wäre das auch für mich nicht machbar.

Edit: die Entscheidung hatte ich aber bereits vor Corona getroffen. Hatte daher viel Glück. Aber Elternzeit kann man ja auch nachträglich beantragen. Die meisten AGs sind in diesen Zeiten eher froh, wenn man freiwillig weniger arbeiten möchte.

Dann wären sämtliche Rücklagen weg. Wir sind beide im IT-Bereich und da wird die Arbeit auf keinen Fall weniger, eher mehr. Als wir im im November 2019 unsere Elternzeitanträge ausfüllten war jetzt auch nicht gerade mit Corona zu planen, genauso wenig im Sommer mit einer hiesigen Inzidenz von dauerhaft <10.

Flyinglosi
2020-12-16, 13:32:05
Was hat das mit Fehlplanung zu tun? Bei uns "im Osten" ist es kulturell üblich, dass beide Elternteile arbeiten. Das gängige Modell ist ein Jahr Elternzeit, wie auch immer aufgeteilt, das Kind wird ab dem 11. Monat eingewöhnt und ab dem 13. Monat gehen beide wieder schaffen. Das haben nahezu alle meine Freunde exakt so praktiziert, auch die gut verdienenden Ingenieure. Das hat ohne Corona bei allen sehr gut funktioniert.

In dem Fall lernst du gerade, dass „haben alle so gemacht, wird schon passen“ eigentlich nicht als Entscheidungsgrundlage taugt ;)

Denn die entsprechende Kultur stammt ja aus einer Zeit, wo bei euch einiges anders geregelt war. Hat aber wohl niemand hinterfragt.

Korfox
2020-12-16, 13:32:09
Bzgl. gesellschaftlichem Wandel stimme ich dir voll zu, aber die Sache mit dem "Ernähren" kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen. Für einen gewissen Bevölkerungsanteil mag dies stimmen, aber wenn ich mich in einem geographischen oder sozialen Umfeld umsehe, gehts nicht um das "Ernähren" sondern Luxus und Wohlstand. Das Haus mit Pool und zwei Autos in der großen Garagen will finanziert werden und die 1-2 Urlaube pro Jahr gibts nicht geschenkt. Oft gehts aber nichtmal darum, sondern die jungen Eltern stellen fest, dass die Dauerbespassung eines Kleinkinds weitaus weniger aufregend ist, als der lockere Büroalltag.

Das erwähne ich deswegen, weil ich diese Verallgemeinerung einfach für unfair gegenüber denen halte, bei welchen es wirklich knapp zugeht, obwohl sie sich kaum was leisten. Gefühlt tut heute jeder in der "Mittelschicht" so, als würde er bei der kleinsten Eruption vom Golfplatz in die Suppenküche rutschen.

mfg

Stephan
Vielleicht ist es auch unfair, von seinem eigenen kleinen Umfeld auf die Allgemeinheit zu schließen? Ich habe nirgends behauptet, dass es bei uns alternativlos so ist, aber der Großteil der deutschen hat wenige Alternativen.

Flyinglosi
2020-12-16, 13:34:39
Vielleicht ist es auch unfair, von seinem eigenen kleinen Umfeld auf die Allgemeinheit zu schließen? Ich habe nirgends behauptet, dass es bei uns alternativlos so ist, aber der Großteil der deutschen hat wenige Alternativen.

Tue ich ja nicht. Ich habe damit aufgezeigen wollen, dass es aber unwahrscheinlich ist, dass die Mehrheit dieses Problem hat. Auch wenn ich Österreicher bin, bin ich weder sehr vermögend, noch lebe ich in einem reichen Viertel. Oder gehts bei euch soviel schlechter zu?

Colin MacLaren
2020-12-16, 13:35:51
In dem Fall lernst du gerade, dass „haben alle so gemacht, wird schon passen“ eigentlich nicht als Entscheidungsgrundlage taugt ;)

Denn die entsprechende Kultur stammt ja aus einer Zeit, wo bei euch einiges anders geregelt war. Hat aber wohl niemand hinterfragt.

OK, ich bin selbst Schuld dass ich mich bei der Familienplanung auf seit 30 Jahren gut funktionierende Strukturen verlassen habe und eine internationale Pandemie nicht eingerechnet habe.

Flyinglosi
2020-12-16, 13:37:04
OK, ich b in selbst Schuld dass ich mich bei der Familienplanung auf seit 30 Jahren gut funktionierende Strukturen verlassen habe und eine internationale Pandemie nicht eingerechnet habe.

Im Endeffekt ja, weil du ein eigenverantwortliches Leben führst. Und was hättest gemacht, wenn dein Zwerg einfach nicht in der Grippe bleiben wollte? Oder sind die Kids bei euch ab dem ersten Lebensjahr aufs Monat genau vorhersagbar?

Colin MacLaren
2020-12-16, 13:39:46
Was hättest gemacht, wenn dein Zwerg einfach nicht in der Grippe bleiben wollte?

Die Elternzeit und die Eingewöhnung zwei Monate verlängert. Oh wait :freak:

Screemer
2020-12-16, 13:40:33
das du und deine partnerin anspruch auf entschädigung haben, wenn ihr euer kind corona bedingt nicht in die kita geben könnt ist dir bekannt? das sind jeweils 10 wochen pro partner bei 67% (also dem satz des kug) vom netto. du tust gerade so als wärst du der einzige der homeoffice, corona und kinderbetreuung unter einen hut bringen muss.

00-Schneider
2020-12-16, 13:41:38
Keine Ahnung, wie wir das dann regeln.


Oma/Tante oder ggf. privates Kindermädchen?

jorge42
2020-12-16, 13:42:42
mann bin ich froh, dass mein Arbeitgeber da echt freundlich ist, Kinder gehören bei allen dazu, keiner schaut komisch oder sagt was, wenn mal ein Kind in die Kamera schaut (trotz Hintergrundbild). Mein alter Chef (alte Firma) konnte es (als Vater) nicht verstehen, wenn man wegen eines kranken Kindes zu hause bleiben musste, da kam als Antwort "kann das nicht die Mutter machen?", nein sie ist selber berufstätig und wir teilen uns das.

Mal zur Corona Situation, ich dachte ja tatsächlich, dass sich das wieder normalisieren würde und ich zumindest hier und da mal ins Büro fahren würde. Das Corona nicht vorbei sein würde war mir aber schon klar, ich hatte aber keine Lust auf vollen ÖPNV, also habe ich mir über den Arbeitgeber und Jobrad ein gutes neues Rad geholt (mein Altes war schon 20 Jahre alt). Dachte ich "commute" nun regelmäßig. Denkste, das Ding steht im Keller und ich muss anderweitig zusehen, das zu benutzen. Aber ÖPNV habe ich seit März vielleicht 5 mal benutzt. Abo ist auch gekündigt.

Muc-ster
2020-12-16, 13:56:00
Das ist sehr wohl ihr Problem. Eine Elternzeitverlängerung muss der AG bestätigen und kann sie verweigern, wenn betriebliche Gründe entgegenstehen.
Da habt ihr halt am Anfang schlecht geplant, ich würde auch nie mit 2x VZ beim Kleinkind 1 Jahr planen... Wir haben 2 Kinder und meine Frau wird frühestens wieder VZ arbeiten wenn die beide in Sek2 sind.
Ansonsten ist das ist ja wohl der größte Hohn, den ich hier je gelesen habe, dass meine Frau beruflich alles hinschmeißen soll.
Dann hättet ihr euch halt kein Haustier äh Kind anschaffen sollen. Vielleicht nimmt man es noch zurück... Passt es noch in die Babyklappe...

Und beruflich hinschmeißen... Noch dicker ging es nicht
Ich war auch paar Jahre in Elternzeit. Ja bin nicht Head of dies und das oder Master of the Universe. Und nun. Leben geht weiter. Als Frau in der IT findet sie auch nach 2 jahren VZ Elternzeit noch einen guten Job.

Kinder zu haben heißt zurück zustecken. Wenn ihr beide das nicht wollt, siehe oben.
Man hätte auch 50/50 machen können. Oder mit etwas Hilfe noch 70/70.

btw habt ihr nicht Familie um die Ecke, soweit ich das im Hinterkopf habe.

Monger
2020-12-16, 14:03:03
Was hat das mit Fehlplanung zu tun? Bei uns "im Osten" ist es kulturell üblich, dass beide Elternteile arbeiten.
Wir haben K1 versucht, mit etwa 2 Jahren einzugewöhnen. Ging nicht. Kind war nicht soweit, und der Kiga hat auch gepatzt. Haben es ein Jahr danach an nem andere Kiga versucht, dann lief es.

Man kann Kinder auch mit nem jahr in den Kiga bringen. Man kann sie auch in der Wildnis aussetzen. Kann auch funktionieren. Kommt aufs Kind an.

Die allermeisten Familien wo beide Elternteile schnell wieder arbeiten, hat ein großes und stabiles soziales Umfeld in dem man das Kind weiterreichen kann. Anders gehts nicht.

Corona hin, Corona her. Wenn du mit der Einstellung ans Kinder kriegen rangehst, dann - verzeih mir die harten Worte - ist es nicht verwunderlich, wenn dir alles auseinander bricht. Ein Kind ist kein Hobby, und auch kein Haustier. Es ist die umwälzendste Veränderung, die dein Leben je erfahren wird. Insbesondere die ersten drei Jahre. Wenn du das unterschätzt hast, liegt es einzig und allein in deiner Verantwortung, das zu korrigieren.

24p
2020-12-16, 14:05:11
Ich sehe schon, die 3DC Elite der Mustereltern ist mal wieder am Start...

jorge42
2020-12-16, 14:08:25
Ich sehe schon, die 3DC Elite der Mustereltern ist mal wieder am Start...
ist doch quatsch, aber leider muss man sich Kinder leisten können und unsere alternativen Politiker ist das vollkommen egal. Genug POWI

Zum Kinder (sozial) als mir mein Sohn mal zum Spaß sagte ich könne mir statt unseres Kleinwagens einen Sportflitzer kaufen habe ich ihm "zum Spaß" mal vorgerechnet was mich Kinder kosten und was ich mir für einen Sportwagen leisten könnte wenn er und sein Bruder nicht wären. Natürlich nur zum Spaß, kann er mir an meinem Totenbett dann mal vorwerfen wenn es so weit ist.

Muc-ster
2020-12-16, 14:21:32
Ich sehe schon, die 3DC Elite der Mustereltern ist mal wieder am Start...
Also ich sicher nicht (Mustereltern), aber ein kleinen Scheißer mit 1 Jahr schon abschieben zu wollen, das finde ich schon hart und falsch. Dass das damals gang und gebe in der DDR war...
Macht es auch nicht besser.

In Nachhinein Ratschläge zu geben ist zwar immer meh, aber viel einfacher und besser wäre es ja gewesen etwas mehr Elternzeit zu nehmen, vielleicht 1,5-2J und dann mit 4h Krippe anfangen. Dann wäre auch Colin schon aus der Probezeit und könnte ggf die Arbeitszeit reduzieren oder wäre flexibler und für die Frau wären 6-12 Monate mehr auch nicht der "Karriere"-Killer gewesen.

alkorithmus
2020-12-16, 14:26:24
Sofern man nicht wirklich in die Arbeit geht, spart man sich doch schon recht viel Kosten zum pendeln.

Aber ja, wenn man in 10 Minuten zu Fuß in der Arbeit ist, dann würde ich vielleicht auch kein HO machen.


+1 :biggrin:

Wohne 12 Fußminuten von der Arbeit entfernt.

Colin MacLaren
2020-12-16, 14:45:31
Wir haben K1 versucht, mit etwa 2 Jahren einzugewöhnen. Ging nicht. Kind war nicht soweit, und der Kiga hat auch gepatzt. Haben es ein Jahr danach an nem andere Kiga versucht, dann lief es.

Man kann Kinder auch mit nem jahr in den Kiga bringen. Man kann sie auch in der Wildnis aussetzen. Kann auch funktionieren. Kommt aufs Kind an.

Die allermeisten Familien wo beide Elternteile schnell wieder arbeiten, hat ein großes und stabiles soziales Umfeld in dem man das Kind weiterreichen kann. Anders gehts nicht.

Corona hin, Corona her. Wenn du mit der Einstellung ans Kinder kriegen rangehst, dann - verzeih mir die harten Worte - ist es nicht verwunderlich, wenn dir alles auseinander bricht. Ein Kind ist kein Hobby, und auch kein Haustier. Es ist die umwälzendste Veränderung, die dein Leben je erfahren wird. Insbesondere die ersten drei Jahre. Wenn du das unterschätzt hast, liegt es einzig und allein in deiner Verantwortung, das zu korrigieren.

Ein einjähriges Kind an die KiTa zu gewöhnen ist wesentlich einfacher als ein zweijähriges Kind in der Trotzphase. Darum "schieben" wir das auch nicht "ab". Im Gegenteil, das Maß an sozialen Kontakten und Abwechslung, die sie dort hat, kannst Du daheim alleine gar nicht bieten. Dort kann sie alles abgucken und lernt auch schneller als wenn sie es allein oder durch die Eltern daheim entdecken muss. Es gibt auch genug Studien, die zeigen, dass es für die Entwicklung des Kindes nicht hinderlich ist, es mit einem Jahr in die Kita zu schicken. In der DDR ging es übrigens im 4. Moant in die Krippe. Und ja, das finde ich in der Tat abartig. Ein Jahr ist aber voll in Ordnung.

Da habt ihr halt am Anfang schlecht geplant, ich würde auch nie mit 2x VZ beim Kleinkind 1 Jahr planen... Wir haben 2 Kinder und meine Frau wird frühestens wieder VZ arbeiten wenn die beide in Sek2 sind.

Dann hättet ihr euch halt kein Haustier äh Kind anschaffen sollen. Vielleicht nimmt man es noch zurück... Passt es noch in die Babyklappe...

Und beruflich hinschmeißen... Noch dicker ging es nicht
Ich war auch paar Jahre in Elternzeit. Ja bin nicht Head of dies und das oder Master of the Universe. Und nun. Leben geht weiter. Als Frau in der IT findet sie auch nach 2 jahren VZ Elternzeit noch einen guten Job.

Kinder zu haben heißt zurück zustecken. Wenn ihr beide das nicht wollt, siehe oben.
Man hätte auch 50/50 machen können. Oder mit etwas Hilfe noch 70/70.

btw habt ihr nicht Familie um die Ecke, soweit ich das im Hinterkopf habe.

Du hast geschrieben "Du verdienst doch halbwegs gut in deinem ÖD Job und ihr wohnt im "billigen" Osten, da würde ich einfach 5 Grade sein lassen und daheim bleiben. Sollte doch mit 1 Lohn auch nicht so sein, dass man am Hungertuch nagt." Daraus lese ich sie soll daheim bleiben und nicht mehr arbeiten.

Sie ist auch keine ITlerin, sondern Grafiktante in einer It-Firma. Daher ist der Job für ihre Ausbildung sehr gut, da man andernorts als "Irgendwas mit Medien" so ziemlich das Austauschbarste ist, was es gibt.

Und ja, ich würde auch reduzieren. Wenn ich nicht seit in einem neuen Job wäre, einen Einarbeitungsplan und mich zu beweisen hätte. Warum der Jobwechsel jetzt sein musste, bitte nicht noch diskutieren, da gibt es afaik einen 15 Seiten Thread dazu.

Ansonsten müssen jetzt die Großeltern mit ran. Also Oma mit 70 Großvater mit 74 und ehemaliger Raucherlunge. Genau das, was wir in Coronazeiten tun sollten. Die Tante hat als Projektmanagerin eh einen 8 to 8 job und zuviele soziale Kontakte.

Korfox
2020-12-16, 14:47:15
Tue ich ja nicht. Ich habe damit aufgezeigen wollen, dass es aber unwahrscheinlich ist, dass die Mehrheit dieses Problem hat. Auch wenn ich Österreicher bin, bin ich weder sehr vermögend, noch lebe ich in einem reichen Viertel. Oder gehts bei euch soviel schlechter zu?
In Österreich war das Median-Einkommen im Jahr 2017 um ~3000€ pro Jahr höher (24k vs. 21k in D). Im Gegenzug sind (2019) die Mieten in Deutschland im Schnitt mit 3100€/a um ~700€ höher, als in Österreich, wo 2019 der Schnitt rund 2400€/a war, sowie euer Benzin/Diesel rund 20%(?) weniger kostet.

Lass es mich so sagen: Das ist ja alles im einzelnen "wenig", aber es läppelt sich, denke ich.

Quellen sind Wiki, statista und trend.at

Muc-ster
2020-12-16, 14:51:12
Daraus lese ich sie soll daheim bleiben und nicht mehr arbeiten.
Ja, aber nicht bis euer Nachwuchs mit 32 den Doktor hat und auszieht ;-)
Sondern bis es deutlich besser geht*. Und Studien gibt es ein Haufen, genau beurteilen kann man das nicht, es kommt halt auch auf die KitA an. Aber wenn ich an meine beiden Mädels denke, mit 1 Jahr bzw schon davor /zur Eingewöhnung) -> Nope. Wäre nix für mich. Die kleine ist jetzt auch 1 Jahr. Das würde ich nicht wollen, dass sie jetzt stundenlang ohne ihr bekannte Personen verbringen muss (jaja Eingewöhnung) ohne dass sie wirklich Kommunizieren kann.

*So ab 2 Jahren finde ich es ok. Dann kann man auch halbwegs gescheit kommunizieren.
Macht jetzt 1 Jahr mehr Elternzeit den Kohl fett bezüglich karriere

Ein einjähriges Kind an die KiTa zu gewöhnen ist wesentlich einfacher als ein zweijähriges Kind
Ja, das Baby kann sich quasi nicht wehren bzw versteht es eh nicht so...

Flyinglosi
2020-12-16, 14:54:52
In Österreich war das Median-Einkommen im Jahr 2017 um ~3000€ pro Jahr höher (24k vs. 21k in D). Im Gegenzug sind (2019) die Mieten in Deutschland im Schnitt mit 3100€/a um ~700€ höher, als in Österreich, wo 2019 der Schnitt rund 2400€/a war, sowie euer Benzin/Diesel rund 20%(?) weniger kostet.

Lass es mich so sagen: Das ist ja alles im einzelnen "wenig", aber es läppelt sich, denke ich.

Quellen sind Wiki, statista und trend.at
Danke für die Aufklärung, war mir so echt nicht bewusst. Da verschiebt sich dann sicher einiges in Richtung des von dir gezeichneten Bilds.

mfg

Stephan

Screemer
2020-12-16, 15:15:19
was das kind mit einem jahr in der kita angeht bin ich da bei colin. allerdings nicht für einen ganzen tag. ich hab zwei beiden waren ab dem ersten jahr für 3-4 std. in der kita und sind deutlich sozialisierter als die kids aus dem bekannten- und verwandtenkreis im selben alter aber ohne kita bis 2 oder erst kiga ab 3. wie gesagt muss man sich halt sein leben so stricken, dass es auch anders geht.

hier sollte man aber langsam abbrechen. die diskussion ist schon ziemlich weit vom topic weg.

Wenn das so super ist, hast du doch auch kein Problem, oder?

sein problem ist, dass ihm der staat die kita grad in einer lebenphase zumacht die halt nicht zu seiner lebensplanung passt. schuld ist der staat und nicht die umstände.

Monger
2020-12-16, 15:15:39
Ein einjähriges Kind an die KiTa zu gewöhnen ist wesentlich einfacher als ein zweijähriges Kind in der Trotzphase. Darum "schieben" wir das auch nicht "ab". Im Gegenteil, das Maß an sozialen Kontakten und Abwechslung, die sie dort hat, kannst Du daheim alleine gar nicht bieten.
Wenn das so super ist, hast du doch auch kein Problem, oder?

Lass uns mal zum Thema zurückkehren. Alles was ich dir hier mitgeben wollte ist: schieb die Schuld nicht anderen in die Schuhe, schluck deinen Stolz und deinen Ehrgeiz runter, und tu was getan werden muss, um die Familie zu schützen. Du hast nach wie vor Möglichkeiten, deine Familie zu entlasten. Nutze sie.

Wenn es dich beruhigt: ich kenne NIEMANDEN, inklusive mir, der den Aufwand mit kleinen Kindern überschätzt hat. Alle mussten ein paar Träume streichen, weil die ersten Jahre viel strapaziöser sind, als man das kinderlos einschätzen kann. Und der Kindergarten ist keine Rettung. Vor allem im ersten Jahr ist es normal, dass das Kind dort kaum ist.

Das kann im Extremfall bedeuten, Schulden zu machen. Aber es ist ne temporäre Situation, in zwei Jahren bist du ausm Schneider, und das Leben geht wieder voran. Aber nur, wenn die Familie bis dahin intakt ist.
Nimm den Rat, oder ignorier ihn. Nuff said.

Colin MacLaren
2020-12-16, 17:04:03
Nix nuff said. Der thread ist "Eure Erfahrung mit Homeoffice." nicht "Ab wie viel Jahren ist es nicht mehr herzlos das Kind in die Kita zu schicken."

Wir beide sind in einer beruflichen Situation, wo wir auch nicht wirklich kürzer treten können (bzw. hat meine frau das schon maximal ausgereizt, was die Geschäftsführung mit Zähneknirschen mitgemacht hat - zwei Monate längere Elternzeit bei reduzierten Stunden, danach 7h/Tag).

Deswegen finde ich es ziemlich daneben, dass diejenigen, die das politisch gewünschte Ideal leben - zwei fleißige Steuerzahler, die die staatlich finanzierte Ausbildung nicht in den Sand gesetzt haben - jetzt maximal am Arsch sind. Da ist Eure Antwort "Na hättet Ihr damals mal länger Elternzeit beantragt." Danke, hättest Du mir im September 2019 erzählt, dass Dezember 2020 bis Februar oder März 2021 totaler Lockdown ist, dann hätten wir auch anders geplant.

Wenn das Kind normal krank in der Kita ist, sieht es auch anders aus. Da hat man 20 Tage Kind krank, da ist man selbst mal krank, da darf auch mal die Oma ran weil Schnupfen und nicht Corona hat und da hebt man sich paar Urlaubstage für auf (Letzteres haben wir für dieses Jahr auch nicht, weil wir so spät im Jahr in den Job einstiegen.)

Meinen Freunden geht es nicht anders, die haben im ersten Lockdown genau das genannte Modell mit 6-14 Uhr und 14-22 Uhr gelebt. Jetzt mogeln sie sich mit Notbetreuung und Kindern, die sich alleine beschäftigen können, irgendwie durch. Das funktioniert aber aus genannten Gründen nicht bei uns, meine Frau ist leider nicht systemrelevant. Ansonsten wird das Schichtmodell auch nicht über Wochen und Monate aufrechterhalten werden können.

pest
2020-12-16, 18:46:53
Mein Kleiner ist 5Monate und jetzt schon gelangweilt von Mama
Heisst nicht, dass er in die Krippe muss aber Abwechslung und andere soziale Kontakte sind super wichtig. Nach zwei Wochen nur mit uns fremdelt er schon ordentlich

Karriere kannste nach 2 Jahren ohne Job prinzipiell knicken

Muss auch deshalb ins Büro weil ich mich kaum konzentrieren kann, mit Baby hier

Die Leute mit (Klein-)kindern und zwei Jobs tun mir gerade total leid und von der Regierung kommt mal gar nix

Monger
2020-12-16, 18:47:53
Danke, hättest Du mir im September 2019 erzählt, dass Dezember 2020 bis Februar oder März 2021 totaler Lockdown ist, dann hätten wir auch anders geplant.

Corona macht es nicht einfacher, aber du machst dir was vor. K1 hatte bei mir im ersten Jahr über 50 Fehltage. Drei Monate lang haben wir das Kind nach der halben Zeit abgeholt, und das ist nur ein VÖ Platz. Ergo, Zeitgewinn für uns im ersten Jahr nahe null.
Du kannst auch nachträglich Elternzeitanträge ändern. Denk drüber nach.

Muc-ster
2020-12-16, 18:49:29
Mein Kleiner ist 5Monate und jetzt schon gelangweilt von Mama
Heisst nicht, dass er in die Krippe muss aber Abwechslung und andere soziale Kontakte sind super wichtig. Nach zwei Wochen nur mit uns fremdelt er schon ordentlich

Karriere kannste nach 2 Jahren ohne Job prinzipiell knicken

Muss auch deshalb ins Büro weil ich mich kaum konzentrieren kann, mit Baby hier

Will er ausziehen oder wie :-D
Gelangweilt von den Eltern mit 5 Monate...

Ein Arbeitszimmer braucht man natürlich schon. Am besten auf einer anderen Ebene als das Wohnzimmer.

pest
2020-12-16, 18:53:54
Will er ausziehen oder wie :-D
Gelangweilt von den Eltern mit 5 Monate...


Er kann noch nicht sitzen und ist noch ein ziemlicher Milchfan - obwohl, bei manchen bleibt das ja :redface:


Ein Arbeitszimmer braucht man natürlich schon. Am besten auf einer anderen Ebene als das Wohnzimmer.

Thank you captain obvious
Wir leben zu 2.5+Katze auf 60m² und 2 Zimmern
Für das, was wir angemessen finden, zahlt man in Leipzig mittlerweile 1600-2000€ warm :mad:

Flyinglosi
2020-12-16, 18:54:10
Was mir diesbezüglich zum Homeoffice einfällt: Meine Frau war im Herbst mal über 3 Wochen ordentlich krank. Hieß für mich tagsüber die Kleine bespaßen und Abends (ab ca. 18 Uhr weg) zu arbeiten. So schafft man natürlich realistischerweise nur 6-7h pro Tag, aber ich war echt froh, dass ich nicht alles liegen und stehen lassen musste. Mit Anwesenheitspflicht im Büro wär das aber nicht drin gewesen.

pest
2020-12-16, 18:56:36
Ich habe meinen ersten Call 8:45 und meinen letzten 17:30...sowas geht also nicht---bei jedem

Flyinglosi
2020-12-16, 18:58:11
Ich habe meinen ersten Call 8:45 und meinen letzten 17:30...sowas geht also nicht---bei jedem
Völlig klar, würde z.B. auch Colin wenig helfen (wegen seinen Schulungen). In meinem Fall wars aber möglich und Gold wert.

NiCoSt
2020-12-16, 19:09:26
Colin, beruhige dich. Ich bin da bei dir. Ich bin die diskussion mittlerweile auch leid. Kinderkrippe hier im Osten ist nicht mit den "frühkindergarten ist ab 2 jahre, aber eigentlich wollen wir das gar nicht" - kindergärten im westen Vergleichbar.
Unsere beiden wurden auch zum 1. Geburtstag eingekrippt mit 9h/tag, wie es hier eben üblich ist, und sind beide super kinder ohne irgendwelche Defizite, sozialen auffälligkeiten oder sonstwas, was da immer befürchtet wird. Im Gegenteil: sie lernen so viel so schnell in der gruppe und freuen sich jeden Tag auf den Kindergarten. Sie haben immer ein Lächeln im Gesicht beim Abgeben.
Wir haben viele freunde, die irgendwann in den westen gezogen sind, die in den Kitas einen regelrechten Kulturschock erleben. Es wird nur ein paar stunden beaufsichtigt, nicht betreut oder gemeinsame erlebnisse geschaffen. Die mutter wird in 20h/woche gedrängt. Der "frühkindergarten" ist ab 2 Jahre. Die "ganztagskita" hat bis 15 uhr offen etc etc.

Rooter
2020-12-16, 19:24:29
Achja, ich musste auch feststellen, dass es mir manchmal schwerer fällt abzuschaltenJa, das merke ich auch, wenn Arbeit und Feierabend im selben Zimmer stattfinden, ist das nicht so einfach.

Kind war gerade so halbwegs eingewöhnt und hat es geschafft ohne große Probleme wenigstens 6h dort zu bleiben, dann kam der Lockdown. vIch empfinde nur noch tiefsten Hass und Abscheu auf diese Drecksregierung und werde solange es sie gibt AFD wählen.:uclap:
:rolleyes:

MfG
Rooter

Flyinglosi
2020-12-16, 19:32:52
Unsere beiden wurden auch zum 1. Geburtstag eingekrippt mit 9h/tag, wie es hier eben üblich ist, und sind beide super kinder ohne irgendwelche Defizite, sozialen auffälligkeiten oder sonstwas, was da immer befürchtet wird. Im Gegenteil: sie lernen so viel so schnell in der gruppe und freuen sich jeden Tag auf den Kindergarten. Sie haben immer ein Lächeln im Gesicht beim Abgeben.
Nur der Vollständigkeit halber: An sowas hab ich bei dem Thema noch nie gedacht, bzw. würden ich auch nicht automatisch von auf diesem Weg generierten Defiziten ausgehen (sonst würde es im Osten furchtbar zugehen). Ich finde es nur persönlich erschreckend, dass Eltern ihre so jungen Kindern einfach so mal eben für einen großen Teil des Tags abgeben können. Würde ich nicht übers Herz bringen und ich schaffe es wirklich nicht, eine derartige Entscheidung nachzuvollziehen.

Ich denk mir einfach, dass so ein Knirps eh nur ein paar Jahre bei einem lebt, und auch nur die ersten Jahre wirklich viel Betreuung benötigt. Und mir persöhnlich wärs wichtig, dass ich diese Aufgabe als Elternteil übernehme, und nicht outsource. Auch weil damit eine Erfahrung einhergeht, die ich sonst ja nicht mehr machen kann.

Da gehts mir aber jetzt wirklich nicht darum, jemanden anderen zu verurteilen. Wie gesagt, ich versteh es nur einfach nicht.

NiCoSt
2020-12-16, 19:36:40
Naja, wir müssen das nicht ausdiskutieren. Für uns war das garkeine frage. Es wird ja nur ein jahr elternzeit bezahlt, also muss es danach ja irgendwie betreut werden. Die Kita und Krippen hier sind wirklich topp. Die kinder erleben und lernen viel und das wichtigste: sie gehen wie gesagt immer gern hin und mit freude.

Zu deinem nachtrag kann ich nur sagen, dass es den meisten eltern, die wir kennen, die ihr kind erst mit 3 in die kita geben konnten, genau daran mangelte: dass das kind neue erlebnisse macht, erfahrungen mit anderen kindern, in der gruppe lernt (in dem alter ist das was anderes als bei erwachsenen). Nicht immer nur die gleiche routine im alltag mit mama. Man verpasst genau null. Im gegenteil: man bietet dem kleinen einen tollen ort zum spielen von der ersten sekunde an, lernen, erlebnisse machen, mit gleichaltrigen zusammen sein...

In der gruppe ohne mama/papa ist die ermutigung neues zu probieren auch immer eine ganz andere. Und überhaupt die motivation was neues zu erleben. Unser großer lernte vor seinem vierten geburtstag bibliotheken kennen, wo vorgelesen wird und gezeigt wird, was eine bibo ist, wie sie funktioniert, einmal die woche ist waldtag, einmal die woche ist motoriktag, wo fokus darauf gelegt wird, einmal die woche wird in der küche geholfen (ja sie schmieren sich mit 3 jahren selbst das brot und schnibbeln mit...), im theater war er schon und so viel mehr. Es dreht sich eigentlich von der ersten minute bis zum abholen um ihn. Er lernt, darf spielen, bekommt so viel mit. Bist du mit dem kind allein zu hause, stellt sich viel schneller der alltag ein mit viel weniger Abwechslung.

Nur um das klar zu stellen: natürlich dreht sich am wochenende bei uns auch alles um die kinder. Wir fahren oft zum bauernhof, gingen (vor dem lockdown) fast jedes wochenende in ein museum, den zoo, alle 3 wochen waren wir im schwimmbad usw. Aber eine tolle kita kannst du nicht ersetzen.

Screemer
2020-12-16, 19:48:38
Colin, beruhige dich. Ich bin da bei dir. Ich bin die diskussion mittlerweile auch leid. Kinderkrippe hier im Osten ist nicht mit den "frühkindergarten ist ab 2 jahre, aber eigentlich wollen wir das gar nicht" - kindergärten im westen Vergleichbar.
Unsere beiden wurden auch zum 1. Geburtstag eingekrippt mit 9h/tag, wie es hier eben üblich ist, und sind beide super kinder ohne irgendwelche Defizite, sozialen auffälligkeiten oder sonstwas, was da immer befürchtet wird. Im Gegenteil: sie lernen so viel so schnell in der gruppe und freuen sich jeden Tag auf den Kindergarten. Sie haben immer ein Lächeln im Gesicht beim Abgeben.
Wir haben viele freunde, die irgendwann in den westen gezogen sind, die in den Kitas einen regelrechten Kulturschock erleben. Es wird nur ein paar stunden beaufsichtigt, nicht betreut oder gemeinsame erlebnisse geschaffen. Die mutter wird in 20h/woche gedrängt. Der "frühkindergarten" ist ab 2 Jahre. Die "ganztagskita" hat bis 15 uhr offen etc etc.

Ich glaub ihr habt da falsche Vorstellungen vom "Westen" :ugly:

Kita ab einem Jahr von 7:30 bis 17:00 wäre hier kein Problem, wenn man will. Das ist auch nicht nur "Aufsicht". Kommt Mal von eurer denke weg.

NiCoSt
2020-12-16, 19:51:01
Puch glaub ihr habt da falsche Vorstellungen vom "Westen" :ugly:

Hehe, mir ist klar, dass das natürlich nicht für alle kitas und Bundesländer gilt :) ich will auch kein streitgespräch anfangen, aber das sind die dinge, die uns eben von freunden, die rüber gezogen sind, berichtet werden. Oder anderes beispiel: mein neuer arbeitskollege, der wegen der schlechten betreuungssituation und den "traditionellen Ansichten" aus bayern extra nach Dresden gezogen ist.

Screemer
2020-12-16, 19:55:49
Na da hätte er in Bayern bleiben können. Obige Situation ist urbayern.

NiCoSt
2020-12-16, 19:58:22
Vielleicht, aber unsere freunde in friesland, hessen, nrw und hannover berichten alle ähnliche storys. Kita nimmt erst mit 3 Jahren, öffnungszeiten 8-15 uhr mit glück. Zu Essen gibts nur mittag. Die kinder werden nur beaufsichtigt. Maximal nen lied gesungen am morgen.

Marscel
2020-12-16, 20:04:38
Damit meine ich vor allen die, die das nur Corona-Bedingt und nicht ständig machen.

Also bei mir: Technisch klappt das ausgezeichnet, in Jogginghose, Weihnachtspulli ohne Fahrtzeit ganz entspannt anfangen zu können, das hat was. Was mir aber wirklich fehlt, ist der Schwatz und der Austausch unter Kollegen.

Corona-bedingt ist seit März das neue Ständig, zumindest hier. :freak:

In der Haut derjenigen mit Kindern zu Hause möchte ich nicht stecken, aber das mochte ich vorher auch schon nicht. Insofern: Technisch super organisiert, Firma war ab Woche 1 drauf vorbereitet, interessiert auch niemanden, ob ich zum Daily schon geduscht habe oder nicht, schaffe gefühlt mehr denn je, gerade weil nicht Kollegen in Hörweite irgendwie anfangen herumzureden.

Ich hab es immer als Nervkram gesehen, hier die städtische, volle und ständig pannengetriebene S-Bahn nutzen zu müssen (Parkplätze gibt es praktisch keine). So much win.

Muc-ster
2020-12-16, 20:29:02
Also hier Bayern gibt es auch ab 1 Jahr keine Probleme einen Betreuungsplatz zu finden. Ich finde ab 2 Jahren ist es auch kein Ding langsam anzufangen unsere Tochter war da auch in der Krippe und hatte dann als es in den Kindergarten ging keine Probleme.
Aber direkt mit 1 jahr und dann 9! Stunden?
Ich mein wieviel Zeit hat man dann noch? Effektiv vielleicht 1-2h am Tag. Wozu dann Kinder. Wenn man sie effektiv null sieht.
Ich war als Beispiel bei den Großeltern unter gebracht. Und ich hab ein viel besseres Verhältnis zu ihnen als zu meinen Eltern, das ist nicht frostig aber auch nicht so wie ich es mir von meinen Kindern wünschen würde.
Klar bauen die Knirpse dann ne Verbindung zur Erzieherin auf. Nur doof wenn sie dann wechselt oder es ab in den Kindergarten geht und man nie wirklich ne Verbindung zu den Eltern hatte...
Klar wird aus denen dann kein massenmörder oder so aber für super toll halte ich das ganze auch nicht.

MikePayne
2020-12-16, 20:50:34
Du hast scheinbar ganz andere Probleme. Nicht Mal hier kannst du deinen Powi-Müll weg lassen und eure Fehlplanung auf "die anderen" schieben.

:up:

Auch die AFD kann dir nicht helfen dein Leben auf die Reihe zu bekommen

:up:

24p
2020-12-16, 20:58:03
Da spricht unser arbeitsloser Berufszocker natürlich aus Erfahrung.

MikePayne
2020-12-16, 21:00:25
Da spricht unser arbeitsloser Berufszocker natürlich aus Erfahrung.

xD Wer hat Dich denn gerufen. Scheinst ja ne Hasskappe zu haben nachdem Du im anderen Thread nur noch derailen kannst. So wie jetzt hier.

24p
2020-12-16, 21:04:24
Na, was war denn wohl der Grund, weswegen du hier hereingeschneit bist?

Mal abgesehen finde ich es unter aller sau wie hier diskutiert wird. Corona betrifft uns unterschiedlich. Für das Lebensmodell einiger passt es, bei anderen eben genau nicht. Das ganze aber sich nun als überlegene Planung zurechtzulegen ist einfach Unsinn. Einfach mal ein wenig Verständnis für den Frust und Ärger den andere haben aufbringen. Insbesondere wenn die ach so überlegene Planung eben beinhaltet einen Pimmeljob im HO zu haben.

Langlay
2020-12-16, 21:09:49
Einfach mal ein wenig Verständnis für den Frust und Ärger den andere haben aufbringen.

Dieser Weg ist keine Einbahnstrasse.

Screemer
2020-12-16, 21:17:39
Also hier Bayern gibt es auch ab 1 Jahr keine Probleme einen Betreuungsplatz zu finden. Ich finde ab 2 Jahren ist es auch kein Ding langsam anzufangen unsere Tochter war da auch in der Krippe und hatte dann als es in den Kindergarten ging keine Probleme.
Aber direkt mit 1 jahr und dann 9! Stunden?
Ich mein wieviel Zeit hat man dann noch? Effektiv vielleicht 1-2h am Tag. Wozu dann Kinder. Wenn man sie effektiv null sieht.
Ich war als Beispiel bei den Großeltern unter gebracht. Und ich hab ein viel besseres Verhältnis zu ihnen als zu meinen Eltern, das ist nicht frostig aber auch nicht so wie ich es mir von meinen Kindern wünschen würde.

Als wäre das nicht in der Regel für einen Elternteil sowieso so. Ist doch ein Scheinargument. Kann aber natürlich jeder selbst entscheiden. Lass es auch bitte bleiben anderen zu unterstellen sie hätten keine richtige Bindung zu ihren Kindern weil sie sie in die Krippe bringen. Nur weil du kein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast, können andere durchaus eine liebevolle und innige Beziehung zu ihren haben auch wenn sie in der Krippe oder bei Tagesmüttern waren.

Ich melde das jetzt Mal und bitte um auslagern der Diskussion.

Filp
2020-12-16, 21:35:50
Ich bin ja absolut pro Krippe, allerdings halte ich 9 Stunden am Tag auch für zuviel.

Screemer
2020-12-16, 21:41:29
Ich auch. Das ist aber imho nicht der Kern seines Posts. Er hat seine Arbeitszeit massiv reduziert und hat genug Kohle um sich nen Etron leisten zu können. Weil er es eben kann. Schön für ihn und seine Familie. Sei ihmm gegönnt. (Hoffe ich werde da jetzt nicht User durcheinander, wenn doch bitte ich schon malmum Verzeihung). Das trifft aber sicher nicht auf jeden zu. Imho sollten beide Elternteile Arbeitszeit so weit wie möglich reduzieren und Zeit mit den Kindern verbringen auch wenn das Einschränkungen beim Lebensstand mitbringt. Das ist zumindest meine Meinung. Meine baldige Exfrau war und ist da auch anderer Meinung...

Flyinglosi
2020-12-16, 22:19:19
Lass es auch bitte bleiben anderen zu unterstellen sie hätten keine richtige Bindung zu ihren Kindern weil sie sie in die Krippe bringen. Nur weil du kein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast, können andere durchaus eine liebevolle und innige Beziehung zu ihren haben auch wenn sie in der Krippe oder bei Tagesmüttern waren.
Sorry, aber wenn wir wirklich vom Beispiel 9h/Tag an mehren Tagen pro Woche bei einem einjährigen Kind ausgehen (was schon extrem und hoffentlich eher selten ist) ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass sich ne ähnlich enge Beziehung wie bei einer Vollzeitbetreuung durch eben die eigenen Eltern aufbaut. Man kann eben nicht alles haben (ist ja auch kein muss) und in Beziehungen (egal zu wem) muss man (Zeit) investieren.

Die Sache mit den Großeltern (engere Bindung als zu den Eltern) habe ich schon von mehreren Bekannten die so aufgezogen wurden, erzählt bekommen und ne gute Freundin meiner Frau hat rückwirkend nen ordentlichen Knacks davon getragen, weil sie irgendwann rausgefunden hat, dass ihr langjähriges Kindermädchen eben ne bezahlte Angestellte war.

Das heißt nicht, dass „externe“ Betreuung automatisch schlecht oder minderwertig wäre, aber gewisse Risiken bestehen dabei, die man nicht wegreden, oder ignorieren sollte.

Ganz zu schweigen davon, dass Kinder ja auch die Eltern prägen und ein wenig erziehen, was in so einem Fall sicher weniger stark stattfindet. Aber viele finden sich vermutlich eh schon toll genug, so wie sie bereits sind ;)

Monger
2020-12-16, 22:22:04
Okay, n bissl Ruhe. Drehen wir mal etwas zurück, und stellen fest: es gibt Profiteure vom Home Office, und es gibt welche die stehen unter massivem Druck.

Zu letzteren gehören Leute mit kleinen Kindern. Oder Selbstständige. Oder Angehörige von Selbstständigen. Aber auch Leute die kein nennenswertes Arbeitszimmer haben. Oder Leute in scheiß lauten Wohnlagen.

NiCoSt
2020-12-16, 23:20:14
Naja, hier gibts aber auch viele gedankliche Abkürzungen. Die 9h haben wir eigentlich selten genutzt. Effektiv waren es meistens 8,aber selbst mit versetzten arbeiten war es oft knapp,bedenkt man 7 bzw 8h Arbeitszeit plus fahrtzeit
Vor allem, wenn dann noch termine hinzukommen wie beispielsweise bei arztterminen o.ä. Wenn man sich den alltag unnötig stressig macht, weil man überall die kleinen dabei hat, haben weder eltern noch das kind was davon. Zeit außerhalb der kita besteht ja nicht nur aus zeit, die man nur dem kind widmen kann.

Nach der kita wird bei uns trotzdem immer noch gespielt, vorgelesen etc. Also ich finde gar nicht, dass man deshalb keine zeit mit dem kind hätte.

Rooter
2020-12-16, 23:21:05
und es gibt welche die stehen unter massivem Druck.

Zu letzteren gehören Leute mit kleinen Kindern.Kann man auch nicht pauschal sagen. Ein Arbeitskollege mit zwei kleinen Kindern (ich glaube eins 2 oder 3 Jahre und eins wenige Monate alt) ist total happy zuhause und würde das am liebsten so beibehalten.

MfG
Rooter

Monger
2020-12-16, 23:49:16
Kann man auch nicht pauschal sagen. Ein Arbeitskollege mit zwei kleinen Kindern (ich glaube eins 2 oder 3 Jahre und eins wenige Monate alt) ist total happy zuhause und würde das am liebsten so beibehalten.

MfG
Rooter
Wir sind auch froh. Vor allem meiner Frau ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Sie ist sehbehindert, leidet regelmäßig unter Schwindel. Alleine die Sicherheit zu haben dass ich nur nebenan sitze wenn irgendwas mit ihr ist, ist ne Menge anderer Einschränkungen wert.

Ich konnte z.B. so auch viel leichter morgens ne Stunde arbeiten, dann K1 wecken in den Kiga bringen, und dann weitermachen.

Aber: es ist trotzdem ne gewaltige Belastung für die Arbeit. Wenn beide Kinder ganztägig zu Hause sind, habe ich selten mal ne komplette Stunde Konzentration am Stück. Irgendwas ist immer. Aus den eigentlich 6 Stunden Arbeit werden so pro Tag schnell 8 und mehr. Und trotzdem erreiche ich nicht das produktive Niveau was ich eigentlich von mir erwarte. Das wäre mit nem Vollzeitjob gar nicht machbar.

Andererseits wäre es ohne HomeOffice wohl noch schlimmer. Da müsste ich mein Pendeln minutiös timen, damit ich K1 sowohl zum Kiga bringen als auch abholen kann. Wenn irgendwas zu Hause war, musste ich auch in der Vergangenheit alle Zelte in Eile abbrechen. Allein durch Arzttermine ging massig Arbeitszeit verloren.

Wenn die Kinder n bissl größer werden, würde ich gerne 1-2 Tage im Büro arbeiten. Kontakte pflegen, Ideen austauschen, vielleicht gewisse Sachen n bissl konzentrierter am Stück runter arbeiten, dafür zuhause dann den ganzen Kleinkram machen.

Muc-ster
2020-12-17, 01:38:12
Als wäre das nicht in der Regel für einen Elternteil sowieso so. Ist doch ein Scheinargument. Kann aber natürlich jeder selbst entscheiden. Lass es auch bitte bleiben anderen zu unterstellen sie hätten keine richtige Bindung zu ihren Kindern weil sie sie in die Krippe bringen. Nur weil du kein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast, können andere durchaus eine liebevolle und innige Beziehung zu ihren haben auch wenn sie in der Krippe oder bei Tagesmüttern waren.

Ich melde das jetzt Mal und bitte um auslagern der Diskussion.
Ich auch. Das ist aber imho nicht der Kern seines Posts. Er hat seine Arbeitszeit massiv reduziert und hat genug Kohle um sich nen Etron leisten zu können. Weil er es eben kann. Schön für ihn und seine Familie. Sei ihmm gegönnt. (Hoffe ich werde da jetzt nicht User durcheinander, wenn doch bitte ich schon malmum Verzeihung). Das trifft aber sicher nicht auf jeden zu. Imho sollten beide Elternteile Arbeitszeit so weit wie möglich reduzieren und Zeit mit den Kindern verbringen auch wenn das Einschränkungen beim Lebensstand mitbringt. Das ist zumindest meine Meinung. Meine baldige Exfrau war und ist da auch anderer Meinung...
Du hast nichts verwechselt, aber derzeit hab ich meine Arbeitszeit nicht reduziert. Dank Homeoffice muss ich das auch nicht, weil ich immer mal wieder Zeit mit ihnen verbringen kann und dann halt abends arbeite wenn sie schlafen.
Und ja idR ist eh schon einer (meistens der Vater) etwas hinten dran, wobei man das auch timen kann. Je nach Möglichkeiten
Beispielsweise wenn man um 6 Uhr das arbeiten anfängt und dann um 16 Uhr wieder daheim ist. Dann hat man noch einige Stunden mit dem Nachwuchs. Und selbst wenn das nicht klappt (weil man halt einen 9 to 5 Job hat), hat man immerhin noch das andere Elternteil + der andere kommt ja auch irgendwann von der Arbeit, sodass man dann normalerweise immer noch 1-2h vor dem schlafen gehen mit dieser Person on Top hat.

Bei 9h Krippe reche ich übrigens so:
11-12h schlafen
9h Krippe
1 h bringen/abholen
1 h sonstiges (Essen, usw)
bleiben 1-2h Quality time am Tag. Wenn überhaupt. Jeder wie er mag und meint, aber das erscheint mir nicht toll.

Ich sehe es auch beim Freund meiner 6J alten Tochter, deren Eltern sind beide am Arbeiten, er geht morgens 7:30 zur Schule und wird dann um 18:00 aus der Betreuung geholt. Dann heim laufen. Abendessen. Effektiv bevor es schlafen geht bleibt da nicht viel Zeit und er ist schon teilweise echt depri drauf weil die Eltern keine Zeit haben und meckert immer warum sie so viel arbeiten.

Heelix01
2020-12-17, 07:02:05
Home Office mit Dienstreisen Unterbrechungen seit März 2020.

Komplette IT außer Workstation für CAD und FEM wurden vor Jahren auf Laptop + dockingstation + Equipment umgestellt. Das war jetzt wohl ein massiver Vorteil.
Die ersten Wochen waren VPN Kapazitäten knapp aber vorhanden, das wurde innerhalb einiger Wochen geändert inkl. Neue Clients.
Seit dem funktionier mobiles Arbeiten reibungslos im allgemeinen.

Allgemein für mich persönlich das passt, mehr Flexibilität, sogar deutlich effizienter da man nicht so oft abgelenkt wird.
Es stimmt jedoch das die Grenze zwischen Arbeit und privat praktisch nicht mehr existiert, Laptop und Handy sind immer an, dafür grillt man mittags nebenbei halt auch mal 2h oder fährt einkaufen.
Oder wenn das Wetter gut ist mittags mit Kindern in zoo ... perfekt :D

Die Tätigkeit selbst gibt es natürlich her und geht freilich nicht bei jedem.

medi
2020-12-17, 07:25:56
Colin, beruhige dich. Ich bin da bei dir. Ich bin die diskussion mittlerweile auch leid. Kinderkrippe hier im Osten ist nicht mit den "frühkindergarten ist ab 2 jahre, aber eigentlich wollen wir das gar nicht" - kindergärten im westen Vergleichbar.
Unsere beiden wurden auch zum 1. Geburtstag eingekrippt mit 9h/tag, wie es hier eben üblich ist, und sind beide super kinder ohne irgendwelche Defizite, sozialen auffälligkeiten oder sonstwas, was da immer befürchtet wird. Im Gegenteil: sie lernen so viel so schnell in der gruppe und freuen sich jeden Tag auf den Kindergarten. Sie haben immer ein Lächeln im Gesicht beim Abgeben.
Wir haben viele freunde, die irgendwann in den westen gezogen sind, die in den Kitas einen regelrechten Kulturschock erleben. Es wird nur ein paar stunden beaufsichtigt, nicht betreut oder gemeinsame erlebnisse geschaffen. Die mutter wird in 20h/woche gedrängt. Der "frühkindergarten" ist ab 2 Jahre. Die "ganztagskita" hat bis 15 uhr offen etc etc.

Deswegen hatten wir uns hier ne Tagesmutti genommen. Möglichkeit der Kindesbetreuung von 8:00 bis 15:30 ab dem 13. Kindesmonat. Und nein dem Kind hat es sichtbar nicht geschadet. Imo war es sogar gut für die Entwicklung des Kindes mit 4 anderen gleichaltigen Kindern spielen zu können.
Einziger Nachteil: Der Spaß kostet was und das nicht zu knapp. Lagen irgendwas bei 550€ inkl. Essen. Dafür war die Mutti Bio-Fanatikerin und hat immer frisch gekocht.
Wir hatten aber auch Glück mit unseren AGs da bei was dazu gesteuert haben und somit die Kosten letztendlich überschaubar waren.

Colin MacLaren
2020-12-17, 08:06:28
Sorry, aber wenn wir wirklich vom Beispiel 9h/Tag an mehren Tagen pro Woche bei einem einjährigen Kind ausgehen (was schon extrem und hoffentlich eher selten ist)

Wer redet denn von 9h? Wir haben 6,5h angemeldet. Ich bin Frühaufsteher, um 6:00-06:30 Uhr auf Arbeit. Die Mutti bringt das Kind gegen 9 auf Arbeit und ich hole es um 15:00 Uhr ab und spiele dann mit ihr bis zum Abendbrot. Ist dann doch mal ein spätes Meeting (sehr selten) oder wir machen Putztag, dann springt die Oma sein. So war der Plan, wenn nix Corona. Halte ich jetzt nicht für ein total crazy Rabeneltern-Vorhaben.

Schichtarbeiten wird halt äußert blöd. Ich werde eingearbeitet. D.h. ich nehme mir Tagesgeschäft aus dem Backlog und schaue den Kollegen virtuell über die Schulter, wenn sie arbeiten.

Wenn ich erst 14 Uhr anfange, nachdem meine Frau fertig ist, dann ist das Backlog bzgl. Dingen, die ich bereits beherrsche, leer und die Kollegen kurz vorm Feierabend. Dann habe ich genau nichts zu tun, lerne nichts und schaffe meine Ziele gemäß Einarbeitungsplan nicht.

NiCoSt
2020-12-17, 08:30:31
Bei 9h Krippe reche ich übrigens so:
11-12h schlafen
9h Krippe
1 h bringen/abholen
1 h sonstiges (Essen, usw)
bleiben 1-2h Quality time am Tag. Wenn überhaupt. Jeder wie er mag und meint, aber das erscheint mir nicht toll.

Ich sehe es auch beim Freund meiner 6J alten Tochter, deren Eltern sind beide am Arbeiten, er geht morgens 7:30 zur Schule und wird dann um 18:00 aus der Betreuung geholt. Dann heim laufen. Abendessen. Effektiv bevor es schlafen geht bleibt da nicht viel Zeit und er ist schon teilweise echt depri drauf weil die Eltern keine Zeit haben und meckert immer warum sie so viel arbeiten.

Bei 9h krippe geht meine rechnung so:
Die kinder werden zu ca 7.30 uhr gebracht. Sie machen bis ca 14.30 uhr mittagschlaf. Dann vesper. Eine stunde spielen, wenn werden sie gegen 16 uhr abgeholt. 20 uhr im bett, heißt, 4h nachmittag/abends noch zeit.

Bei deinem beispiel deines freundes liegen ja 10,5h dazwischen! Das ist schon ein unterschied, aber mMn trotzdem nicht zu verurteilen, weil es eben manchmal leider nicht anders geht. Das ist eben eine zu individuelle sache. Wir hatten auch welche, die haben die maximale zeit nehmen müssen, weil es beruflich nicht anders ging, also 11 stunden, schon in der krippe.
Und wenn die eltern zu hause noch x dinge zu erledigen haben und die kinder bekommen keine aufmerksamkeit deswegen, ist auch keinem geholfen, nur weil man nominell weniger stunden nimmt. Dann lieber wirklich zeit für die kinder haben können nach dem abholen.

Filp
2020-12-17, 09:24:35
Deswegen hatten wir uns hier ne Tagesmutti genommen. Möglichkeit der Kindesbetreuung von 8:00 bis 15:30 ab dem 13. Kindesmonat. Und nein dem Kind hat es sichtbar nicht geschadet. Imo war es sogar gut für die Entwicklung des Kindes mit 4 anderen gleichaltigen Kindern spielen zu können.
Einziger Nachteil: Der Spaß kostet was und das nicht zu knapp. Lagen irgendwas bei 550€ inkl. Essen. Dafür war die Mutti Bio-Fanatikerin und hat immer frisch gekocht.
Wir hatten aber auch Glück mit unseren AGs da bei was dazu gesteuert haben und somit die Kosten letztendlich überschaubar waren.

Bei Tagesmüttern wäre ich immer vorsichtig, da muss man schon genau schauen woran man da ist. Die haben da eher nen Crashkurs für Erziehung gemacht (den man lustigerweise auch noch machen muss wenn man bereits Erzieher oder Sozialpädagoge ist) und dann haben viele Tagesmütter zu den Kindern die sie betreuen auch noch eigene Kinder dabei und sind damit vom Betreuungsschlüssel schlechter aufgestellt, als jede Krippe.

Flyinglosi
2020-12-17, 09:28:57
Wer redet denn von 9h?
Sorry, ging nicht mehr um dich bzw. deine Situation. Bzgl. der 9h, siehe den zweiten Beitrag über diesem. Die Zahl fiel schon die letzten Seiten 1-2 mal und wurde von mir deswegen als Extrembeispiel herangezogen. Nebenbei tuts mir Leid, wenn ich dich gestern zu hart angegangen bin. Ich bleibe zwar weiterhin dabei, dass wir alle selbst verantwortlich für das sind, was uns so passiert, aber du hattest diesbezüglich aktuell schon auch ein wenig Pech.

Von Rabeneltern oder einem entsprechenden Vorhaben habe ich auch nicht gesprochen. Ich wollte nur aufzeigen, dass man es sich in der Argumentation schon recht einfach macht, wenn man bei der gezeichneten Situation quasi immer noch davon ausgeht, dass eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind automatisch existiert bzw. den Normalzustand bildet. Das ist alleine schon riskant, weil diese Situation ja noch viel zu undefiniert ist (ist ja nicht so, dass sich eine gute Betreuung/Erziehung nur über die geleisteten Stunden der einzelnen Beteiligten definiert ;)).

mfg

Stephan

Korfox
2020-12-17, 11:29:02
Es gibt da ja nunmal unterschiedliche Ansätze, die nichtmal nur auf West/Ost begrenzt sind.

Irgendwo hier im Forum hat doch Mal jemand geschrieben, dass seine Partnerin(?) den Bezug zu ihrer Mutter hatte, dass sie da täglich jemand aus der Betreuung abgeholt hat und sich "Mama" genannt hat.
Das soll natürlich nie das Ziel sein.

WIr haben das bei der großen so gemacht und bei der Kleinen machen wir es genauso:
Mit ~1 Jahr (14 Monate waren es glaub) kamen sie zur Tagesmutter (Kleingruppe, 3-5 Kinder) und mit ~2 Jahren dann in den Kindergarten in die größere Gruppe.
Hintergrund der frühen Tagesmutter war auf der einen Seite, dass meine Frau arbeiten wollte, aber wichtiger, dass sie so hoffentlich früh eine höhere Sozialkompetenz entwickeln als ich sie habe. Die Kleingruppe, weil wir schon bei der Großen (z.B. auf Spielplätzen) festgestellt haben, dass sie bei deutlich mehr als 5 zusätzlichen Kindern überfordert war.

Die Kinder sind täglich ab 7 im Kindergarten und die Große bestimmt, ob sie "früh" oder "spät" abgeholt werden will ("spät" ist oft ca. 15:15, "früh" spätestens um 14:45 - der Unterschied ist hauptsächlich der Nachmittagssnack). Für die Kleine gilt diese Entscheidung mit.
Hin und wieder (ein Mal im Quartal würde ich schätzen) kommt es vor, dass die beiden von 7-16 Uhr in der Betreuung sind, dafür zahlen wir dann auch den Preis zu Hause, weil sie überdreht müde sind.
Jetzt während der Home-Office-Zeit war es mit der Großen entspannter und sie ist oft von mir um 8 in den KiGa gebracht worden (mit der Kleinen ist es etwas komplizierter, da die Tagesmutter per Auto erreicht werden muss).

Insgesamt sind wir mit der sozialen Entwicklung zufrieden und haben auch kein Problem, als "Eltern" erkannt und wahrgenommen zu werden. Auch der Bezug zu uns ist klar größer, als zu denen, denen wir unter der Woche die Betreuung anvertrauen.
Ich denke, das muss man pro Familie, Elternbedürfnisse und Kind getrennt betrachten.

Semmel
2020-12-17, 11:29:12
Mein Kleiner ist 5Monate und jetzt schon gelangweilt von Mama
Heisst nicht, dass er in die Krippe muss aber Abwechslung und andere soziale Kontakte sind super wichtig. Nach zwei Wochen nur mit uns fremdelt er schon ordentlich

In den ersten drei Lebensjahren stehen soziale Kontakte nicht an erster Stelle, sondern die Bindung zwischen Kind und Eltern.
Dass man Kinder so früh in Fremdbetreuung abgibt, ist sicher nicht für das Kindeswohl, es ist nur ein Kompromiss, damit die Eltern mehr arbeiten können. Dass das für die meisten Eltern hierzulande zwingend notwendig ist, um dauerhaft finanziell über die Runden zu kommen, sehe ich ein, von daher soll das auch garkein Vorwurf sein.

Wir können uns die volle Eigenbetreuung zum Glück leisten, daher machen wir es auch. Ich und meine Freundin arbeiten beide nur noch in Teilzeit und das zu unterschiedlichen Tageszeiten, sodass immer jemand da ist, der sich aktiv um's Kind kümmern kann. Das werden wir so auch dauerhaft beibehalten. Wir können es uns leisten, wobei wir auch nur geringe Ausgaben durch eine kleine Wohnung haben.

Zum HO:
Meine Freundin kann zwar aus Prinzip kein HO machen, das gibt der Job nicht her, aber ich kann es und nutze es seit März zu 100%. Dazwischen bin ich mal für einzelne Tage wieder ins Büro gefahren, um den persönlichen Kontakt zu pflegen. Bin soweit sehr zufrieden mit HO. Besprechungen & Co. konnte ich in meine Arbeitszeiten verlegen.
Auch spare ich Kosten durch HO. Ich habe deutlich weniger Spritkosten und auch für Gewand & Co. muss ich weniger ausgeben. Daheim lauf ich eben nur in der 5€-Jogginghose vom Kik rum. Die Mehrkosten für Strom & Co. sind dagegen zu vernachlässigen.

Nachteile:
- Durch meine kleine Wohnung steht mir kein Arbeitszimmer zur Verfügung. Ich habe meinen PC im Wohnzimmer, wo ich zumindest zu der Zeit arbeiten kann, wo mein Sohn noch schläft oder wenn er draußen ist.
In der restlichen Zeit muss ich mit Laptop ins Schlafzimmer, wenn ich meine Ruhe brauche. Dass in Besprechungen mal Kinderlärm im Hintergrund zu hören ist, ist kein wirklicher Nachteil mehr. Das hört man auch bei anderen und wird mittlerweile akzeptiert.

- Der persönliche Kontakt leidet unter dem Dauer-HO. Ich werde daher, wenn Corona wieder vorbei ist, wieder 2 Tage die Woche ins Büro fahren. Ich denke so ist es ein guter Kompromiss.

Edit:
- Fetter bin ich auch geworden. :biggrin:

medi
2020-12-17, 11:32:29
Bei Tagesmüttern wäre ich immer vorsichtig, da muss man schon genau schauen woran man da ist. Die haben da eher nen Crashkurs für Erziehung gemacht (den man lustigerweise auch noch machen muss wenn man bereits Erzieher oder Sozialpädagoge ist) und dann haben viele Tagesmütter zu den Kindern die sie betreuen auch noch eigene Kinder dabei und sind damit vom Betreuungsschlüssel schlechter aufgestellt, als jede Krippe.

Das ist richtig. Hat bei uns aber gepasst (ihre Kinder waren schon im Teenis) + sie hat polnische Wurzeln, was wir prinzipiel von der Erziehungsmethodik besser fanden als das was dann später in der KiTa angewandt wurde (sprich bei ihr wurden auch Ansagen gemacht was die Kinder zu tun und zu lassen haben inkl. fester Essen- und Schlafenszeiten, nicht wie in der KiTa wo die Kinder tun und lassen konnten was sie wollten (auch Essen musste sie nicht wenn sie gerade keine Lust hatten ... du glaubst nicht wie oft unser Bub einfach vergessen hat zu essen weil er voll im Spiel war :rolleyes: ) und der Mittagsschlaf ihnen ausgeredet! :mad: wurde)

Dicker Igel
2020-12-17, 12:17:49
Die Mehrkosten für Strom & Co. sind dagegen zu vernachlässigen.Wir bekommen dafür 'ne Pauschale über 60 EURO.

Lutter
2020-12-17, 17:06:27
Ich mach 2-3 Tage (meist Mittwoch und Freitag und ab und an Montag) HO.
Richtete sich auch nach der Kinderbetreuung. Wurde uns ab April/Mai ermöglicht. Die Betreuung unserer beider Kinder (6 und 13) teile ich mit meiner Frau auf. Sie kann zur Zeit auch HO machen (Buchhaltung in einer großen Reha-Klinik). Home-Schooling ist gerade für die Große auch nicht das gelbe vom Ei. Da muss man auch hinterher sein und darauf achten, dass sie ihr Pensum am Tag schafft...
Die kleine geht diese Woche noch in den Kiga (von 8-15 Uhr), ab Montag ist sie zu hause.

Bin in der Kundenberatung und im Support eines Kreditinstitutes (e-banking, Kartenzahlungen etc.pp) tätig. Das läuft dann über Teamviewer und Telefon, so wie im Büro auch meist.
Kunden, die persönlich kommen wollen haben dann am Di. und Do. die Möglichkeit dazu einen Termin zu vereinbaren. Aber das meiste in meinem Bereich lässt sich online lösen.
Vor-Ort-Termine zu Installationen und Beratungen sind zur Zeit nicht möglich, nur im absoluten Ausnahmefall. Das Rausfahren zum Kunden fehlt aber ein wenig, muss ich zugeben.

Muc-ster
2020-12-17, 18:26:38
Die Woche kam Anfrage für Onside Support in Milan und Doha rein.
Leider beides vorerst noch nicht möglich. Das ist das einzige was mir fehlt.