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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spielspaß skaliert nicht mit Grafik, Rechenleistung, größeren Studios


NiCoSt
2020-12-15, 19:14:17
Hallo,

Ich wollte schon lang mal ein allgemeines Diskussionsthema erstellen, ohne allzu konkret Fragen. Es geht eher um Gedankenaustausch und ich würde gern erfahren, ob es euch auch so geht.

Ich bin mit NES, gameboy usw groß geworden. Dann hauptsächlich auf der PS1 gedaddelt, dann PC (Half life 2, doom, quake3, generals usw...), und als ich eigenes geld verdient habe, mir direkt eine PS3 und dann PS4 geholt.

Schon immer geht die Reise nur in eine Richtung: größere Maps, komplexere Gameplays, realistischere Grafik, komponierte Musik... . Die studios werden größer, die Entwicklung der Games teurer...
Aber wenn ich mir vor augen führe, wofür wir spiele spielen, finde ich immer wieder, skaliert das gar nicht. Wer kennt noch World Cup auf dem NES. Wieviel stunden lokalen multiplayer spass hatten wir auf dem sofa mit chips und cola mit Fußball auf dem Eis bei Midi musik. Das spiel liese sich mit heutigen mitteln in 4 wochen und 3 leuten entwickeln.
Oder wie wir alle easter eggs in super mario 3 entdeckt haben, einfach durch stundenlanges herumprobieren. Oder mega man 3...
Oder wie wir uns als teil von was großem fühlten, als wir metal gear gestoppt haben und den großen Verschwörungen auf shadow moses island auf den Grund gingen... Oder der Fun bei Monkey island, das auf 2 disketten passte, wo heute solitär schon über 10MB groß ist.

Heutige games sind um Größenordnungen aufwändiger, viel viel mehr leute sind involviert, aber unterm strich fühle ich nicht mehr spass oder intensität beim zehnten fifa oder tomb raider im Vergleich zu damals.

Ich frage mich oft: warum nimmt man nicht den mehraufwand, den man in die grafik steckt, und überlegt sich lieber innovative spielkonzepte, die einen durch ihre einfachheit und originalität mitnehmen. Es gibt ein paar indy ausnahmen, ich weiß, aber die masse an spielen geht doch immer in die richtung: erkunde x, level das up, kill alle.

Geht es euch auch so? Was denkt ihr?
Wenn ihr das Thema langweilig findet, könnt ihr den fred gerne zu machen, aber ich habe mich schon lang gefragt, wie ihr darüber denkt.

Nicost

HisN
2020-12-15, 19:21:02
Ich bin mit dem 64er und danach Amiga groß geworden.
Ja, ich schwelge gerne in Nostalgie, wie viele Stunden ich doch damit zugebracht und Spaß hatte.

Wenn ich heute einen Emulator anwerfe, merke ich sofort, das es nur Nostalgie ist.
Zocken würde ich das heute nicht mehr, und Spaß würde es mir auch nicht mehr machen.

Colin MacLaren
2020-12-15, 19:26:58
Was HisN gesagt hat. Moderne Spiele haben viele Komfortfunktionen, die nervige Elemente aus älteren Titeln (Stichwort Inventarmanagement in RPGs oder Command Queue in RTS) abschaffen, ohne dass die Spiele an Komplexität einbüßen.

Ich habe sowohl mit sowas Oldschooligem wie Pathfinder genauso Spaß wie mit einem modernen Action Adventure wie Horizon Zero Dawn. Die Storylines und Dialoge sind in der Regel auch weniger zum Fremdschämen als früher.

DrFreaK666
2020-12-15, 20:08:50
Mir geht die ganze Crafterei auf den Sack. Wieso müssen das so viele Games haben? Wenn es einfache Rezepte sind mit großem Ergebnis, dann finde ich das in Ordnung. Wenn ich aber kleine Objekte craften muss um später einen stärkeren craften zu können, dann geht mir das tierisch auf den Sack. Wenn ich dann noch Zutaten finden muss, weil mir welche fehlen, dann geht das farmen los.
Wieso kann ich die scheiß Waffe nicht einfach beim Händler kaufen?
Deswegen habe ich zur Zeit mit Minecraft Dungeons deutlich mehr Spaß als mit Grim Dawn, das ist so herrlich simpel.

Lightning
2020-12-15, 21:09:07
Kann ich schon nachvollziehen. Gemessen an dem Aufwand, der heute getrieben wird, müssten wir alle Extremsüchtlinge nach all den tollen Spielen sein, wenn das auch nur ansatzweise messbar skalieren würde.

Warum wir weniger innovative Spielkonzepte statt aufwändiger Spiele haben, wird mehrere Gründe haben.
Einerseits machen die großen Hersteller am liebsten erstmal das, was schon immer funktioniert hat. Solange man damit Geld verdienen kann, wird das Risiko möglicherweise floppender alternativer Konzepte vermieden. Auf der anderen Seite kann man Originalität auch nicht erzwingen bzw. durch Entwicklungskosten erkaufen. Wenns so einfach wäre und sich planen ließe, würden wir keine Überraschungshits sehen (bei dem der Entwickler eben den richtigen Nerv getroffen hat - möglicherweise ohne selbst genau zu verstehen, warum).
Und letztlich sind auch Spielekäufer Gewohnheitstiere und greifen gerne zu dem, was ihnen bekannt ist und verlässlich schon immer Spaß gemacht hat.

Was den Vergleich von aktuellen zu älteren Spielen angeht, kommt es für mich persönlich auf die Art von Spiel an.
Es wurden ja z.B. Komfortfunktionen in Strategiespielen genannt. Da gehe ich mit, aktuelle Spiele sind da oft einfach besser und bringen letztlich mehr Spaß, da man die Features nicht mehr missen möchte. Bei vielen Rennspielen ist das imo vergleichbar; ein älteres Gran Turismo z.B. brauche ich nicht mehr Spielen, wenn die aktuelleren in nahezu jeder Hinsicht besser sind (Fahrphysik, Umfang, Grafik, Sound, ...).

Es gibt aber auch genügend Spiele, bei denen mir das Alter überhaupt nichts ausmacht; auch, weil schlicht keine Spiele der gleichen machart mehr entwickelt werden, oder weil das entsprechende Spiel schlicht zeitlos und ohne entscheidende Makel daherkam.
Ein Gothic 2 oder Final Fantasy 9 beispielsweise spiele ich auch heute noch gerne. Das sind für mich einfach tolle Spiele; sowohl für sich genommen, als auch in der Hinsicht, dass es danach kein Nachfolger oder ähnliches Spiel geschafft hat, sie in ihrem Gebiet zu übertreffen.

Platos
2020-12-15, 21:42:34
Also in gewisser Weise stimme ich da zu, dass man heute oftmals nur noch Einheitsbrei hat, aber ich denke, das liegt an der Bettrachtungsweise. Ich habe mit irgend nem alten Sega und den alten Nintendo angefangen (die waren aber von meinen Brüdern). Aufgewachsen bin ich ja eher mit dem N64 bzw. PS1, PS2 usw.

Zeitlose Spiele gibt es für mich nur auf N64 und PS2 (und vlt. noch PS3 ein paar wenige, wobei es viele Remaster dort gibt). Ich habe einige dieser m.M.n Zeitlosen Spielen wieder mal durchgespielt und ich mag sie heute noch. Aber dabei fiehlen mir auch einige Dinge auf, die heute viel besser sind.

Das wäre z.B die Steuerung. Bei GoW 1/2 gibt es so eine Stelle, wo man an einer mit Stacheln versetzen Säule hochklettern muss (die in einzelne, drehende Teile aufgeteilt ist). Es war extrem nervig, da ich immer wieder runter gefallen bin, obwohl ich die Stacheln eig. noch nicht berührt hatte, das Spiel es aber schon als Kontakt gezählt hat. Oder Crash auf der PS4. Das ist ja mal nervig, hab ich nach ner Weile abgeschalten. Früher alles mühsam durchgekauft. Heute wird mir das a) nach ner halben Stunde zu langweilig und b) ist die Steuerung so ungenau, dass das Spiel oftmals daraus besteht, die "fehlerhafte" Steuerung zu korrigieren. Sowas wäre heute undenkbar.

Aber ich denke, der gewichtigste Grund, warum wir die (für uns) früheren Spiele als besser empfinden, ist einfach die Nostalgie bzw. weil wir das als Kind/Jugendlicher gespielt haben. Als Kind hat man auch an Kleinigkeiten mehr Spass. Ich muss sagen, dass ich viele alte Spiele heute als sehr einfallslos empfinde und ich sie nie mehr Spielen würde heute. Nur die wenigsten, sind da wirklich klassiker geblieben, die ich auch noch als erwachsener gespielt habe (einige Final Fantasy z.B).

Das Schlimmste an heutigen Spielen finde ich aber die Überbeladung mit (sinnlosen) Nebenquests oder irgendwelche "Sammelgegenständen". Alles Dinge, mit dem man versucht das Game zu strecken. Auch DLCs sind meistens die Ausgeburt der Hölle. Und Dinge wie Mikrotransaktionen und ingame Bezahlung natürlich auch.

Ich bin mit dem 64er und danach Amiga groß geworden.
Ja, ich schwelge gerne in Nostalgie, wie viele Stunden ich doch damit zugebracht und Spaß hatte.

Wenn ich heute einen Emulator anwerfe, merke ich sofort, das es nur Nostalgie ist.
Zocken würde ich das heute nicht mehr, und Spaß würde es mir auch nicht mehr machen.

Es gibt schon ein paar Spiele, die ich heute noch gerne Spiele von "früher". Naja, mit früher meine ich jetzt mal alles, was nicht mehr aktuell ist.

Letztens habe ich Ocarina of Time und Majora's Mask gespielt... Hat irgendwo schon Spass gemacht, aber es war auch ultra einfach (Selbst im Masterquest Modus). Früher war das nicht so, aber früher war ich auch noch jünger - und habs nicht schon 10 durchgespielt :biggrin:

Grundsätzlich ist das "früher war alles besser" aber wirklich oft aus Nostalgiegründen aber auch, weil man da noch nicht erwachsen war.

Mir geht die ganze Crafterei auf den Sack. Wieso müssen das so viele Games haben? Wenn es einfache Rezepte sind mit großem Ergebnis, dann finde ich das in Ordnung. Wenn ich aber kleine Objekte craften muss um später einen stärkeren craften zu können, dann geht mir das tierisch auf den Sack. Wenn ich dann noch Zutaten finden muss, weil mir welche fehlen, dann geht das farmen los.
Wieso kann ich die scheiß Waffe nicht einfach beim Händler kaufen?
Deswegen habe ich zur Zeit mit Minecraft Dungeons deutlich mehr Spaß als mit Grim Dawn, das ist so herrlich simpel.

Craften an sich finde ich ja jetzt nicht mal so schlimm. Ich mag es eig nicht so, wenn man die "guten" Waffen einfach so im Shop kaufen kann. Das ist irgendwie äusserst langweilig. Entweder bekommt man es als Belohnung in der Hauptstory oder man kriegt sie wenigstens von irgendwelchen Monstern/Quests. Also es muss schon irgendwas dahinter stecken. Oder dann eben craften. Allerdings ist craften nicht gleich craften. Was mir auf die nerven geht, sind extrem niedrigere Lootchancen. Ich finde es ja gut, dass man z.B einen schwierigen Gegner besiegen muss, um eine Waffe zu bekommen (craften und looten ist ja oft verbunden). Aber was dann auf die Nerven geht, sind 1% Dropraten oder ähnliches. Also wenn man da Stunden braucht, dann läuft was falsch. Denn ich will nicht Stundenlang einfach Zeug sammeln in einer Welt. Die "coolen" Waffen sollten aber m.M.n nicht einfach so mal in einem Shop erwerbar machen. Das macht es zu nichts "Besonderem" mehr.

Craften an sich geht ja, aber wenn man dann ne ewigkeit braucht, bis man die Ressourcen hat, nervt das schon.

DrFreaK666
2020-12-15, 21:56:58
... Denn ich will nicht Stundenlang einfach Zeug sammeln in einer Welt. Die "coolen" Waffen sollten aber m.M.n nicht einfach so mal in einem Shop erwerbar machen. Das macht es zu nichts "Besonderem" mehr...

Bei mir ist es so dass ich in Grim Dawn ein Relic craften wollte. Dafür benötige ich drei minderwertige, die ich craften muss. Für einen fehlt mir eine Zutat, die der Schmied nicht herstellen kann, weil ich das Rezept dafür noch nicht gefunden habe.
Ich liebe das Spiel, aber nach 420h sollte man eigentlich erwarten, dass man schon alle Rezepte gefunden hat.
Mir geht's nicht um eine Waffe (war ein schlecht gewähltes Beispiel), aber ich hätte gerne die Zutat, damit ich das endlich craften kann. Daher wäre es mir Recht wenn es das bei einem Händler gäbe

Rooter
2020-12-15, 22:27:39
Ist ja keine neue Erkenntnis, das hat doch noch nie skaliert. Grafik und Aufmachung hilft, ist aber nicht nötig.

Pitfall am 2600 hatte 4 KB.
Super Mario am GameBoy iirc unter 30KB.
Turrican am C64 unter 200KB.
Doom 1 am PC 14MB
usw...

Nur heute gefallen die natürlich nicht mehr, weil wir ja Besseres gewohnt sind.

MfG
Rooter

Monger
2020-12-15, 23:47:31
Jetzt mal so provokant gesagt: Spielspaß übersetzt sich nicht automatisch in Gewinn. Letztendlich verkaufst du einen Service, und versuchst dafür einen möglichst hohen Preis von möglichst vielen Kunden zu erzielen. Du tust das in einem sehr heiß umkämpften Markt.

Da gibt es jetzt unterschiedliche Strategien. Du kannst versuchen ein Spiel zu erschaffen was so bahnbrechend ist dass es alle einer bestimmten Zielgruppe haben wollen, oder du kannst ein Paket schnüren wo so viel drin ist dass für alle ein bisschen dabei ist.

Je stärker die Zielgruppen fragmentieren, desto höher das Risiko für Lösung A, und desto lukrativer Lösung B.

Es gibt ja deswegen auch zwischen AAA und Indie nicht mehr viel. Wenn du dich schon für die eierlegende Wollmilchsau entscheidest, nimmst du da lieber die kleine, oder die doppelt so große für 10 Euro mehr?
Auf dem Niveau geht es nicht darum, wer die sensationellste Spielerfahrung bietet, sondern wer das größte Unterhaltungspaket mit akzeptabler Qualität schnürt.

Monger
2020-12-15, 23:56:20
Nachtrag: du sagst ja, der Spielspaß skaliert nicht mit. Stimmt. Aber der Gewinn skaliert sehr gut mit. Deshalb wird das so lange ausgereizt, bis der Markt gesättigt ist.

Platos
2020-12-16, 00:05:19
Bei mir ist es so dass ich in Grim Dawn ein Relic craften wollte. Dafür benötige ich drei minderwertige, die ich craften muss. Für einen fehlt mir eine Zutat, die der Schmied nicht herstellen kann, weil ich das Rezept dafür noch nicht gefunden habe.
Ich liebe das Spiel, aber nach 420h sollte man eigentlich erwarten, dass man schon alle Rezepte gefunden hat.
Mir geht's nicht um eine Waffe (war ein schlecht gewähltes Beispiel), aber ich hätte gerne die Zutat, damit ich das endlich craften kann. Daher wäre es mir Recht wenn es das bei einem Händler gäbe

Naja, eine Waffe, Schild...Was auch immer, ein Item halt. Aber ja, wenn man nach 420h Spielzeit immer noch weiter looten muss, dann ist mir das Spiel irgendwann auch zu blöde. Wie gesagt: Streckmittel. Die wenigsten Personen stehen auf sowas. Allgemein über 200h Spielstunden wollen die wenigsten in ein Spiel investieren. Zumal ja meistens 80%+ davon wie gesagt sinnlose Nebenquests sind.

Reaping_Ant
2020-12-16, 06:15:36
Ich finde, die "frueher war alles besser" Schiene zieht bei Spielen nicht so gut, auch wenn viele meiner Lieblingsspiele (Chrono Trigger :heart:) schon >25 Jahre alt sind. Einerseits stimmt es natuerlich, dass die Teamgroesse und die Produktionskosten bei AAA Titeln deutlich gestiegen sind, und im gleichen Masse (verstaendlicherweise) die Risikobereitschaft und damit die Chance fuer neue und frische Gameplay-Konzepte in dem Bereich sinkt. Wahrscheinlich ist es sogar so, dass selbst im Schnitt ueber alle Spiele (also AAA, Indie und alles dazwischen) der relative Anteil an "unoriginellen" Spielen zugenommen hat.

Allerdings ist der Markt als ganzes deutlich groesser und gerade im Indie-Bereich bekommt man meiner Meinung deutlich mehr Auswahl an originellen und dabei trotzdem solide designten Spielen, als es frueher insgesamt gab. Und ich denke, dafuer ist nicht zuletzt die Technik mitverantwortlich: Dadurch, dass einerseits die den Entwicklern zur Verfuegung stehenden Tools deutlich besser sind und andererseits Rechenleistung "im Ueberfluss" zur Verfuegung steht, koennen auch kleine und mittlere Teams ihre Ideen auf technisch ansprechende Weise praesentieren, ohne viele Mannjahre in die Programmierung und Optimierung zu investieren. Juengstes Beispiel in meiner Playlist: Hades, welches ein unverbrauchtes Setting mit neuen Gameplay-Ideen kombiniert, sich fantastisch spielt und dabei trotzdem nicht schlecht aussieht.

Aber selbst im AAA Bereich ist es meinem Empfinden nach so, dass es deutlich einfacher ist als frueher, zu meinem Geschmack passende, gute Spiele zu finden. Dieses Jahr wahren das z.B. Horizon Zero Dawn, The Outer Worlds oder Jedi Fallen Order. Zugegeben, keiner dieser drei Titel gewinnt einen Preis fuer innovatives Gameplay, wenngleich zumindest bei Horizon und Outer Worlds das Setting ziemlich unverbraucht war. Aber nach der Kombination aus Praesentation, Polishing und Umfang (selbst ohne planlose Sammelaufgaben) haette ich mir frueher sowas von die Finger geleckt. Und Spass hatte ich mit jedem davon. Von daher habe ich heute noch genau soviel "Spielspass" wie anno dazumal, allerdings natuerlich leider weniger Zeit um alle Spiele zu spielen, die mich interessieren...

Dark198th
2020-12-16, 10:01:49
Craften an sich geht ja, aber wenn man dann ne ewigkeit braucht, bis man die Ressourcen hat, nervt das schon.

Ich stimme dir da zu. Wenn Craften allerdings nur noch dazu da ist, den Spieler für Ewigkeiten bei der Stange zu halten oder noch schlimmer, ihn dazu zu motivieren, etwas im Echtgeldshop zu kaufen, dann ist es schlecht.

Ansonsten ziehe ich aus sowas oft viel Motivation. Waffen beim Händler finde ich doof. Ich mag es am liebsten, wenn man das durch Fortschritt und Erkunden im Spiel erlangt, sei es nun, weil die Waffe irgendwo liegt oder weil man die entsprechenden Materialien findet. Ich denke, die PB Spiele lösen so etwas noch immer mit am besten. Da wären wir aber gleich beim nächsten Thema. Schlecht balancierte Open World und/oder Gegner die mit leveln. Darum fand ich schon die Bethesda Games im Vergleich zu den PB Spielen immer öde.

Allgemein lässt sich sagen, dass heute dank der Technik vieles möglich ist, insbesondere bei den Open World Spielen. Es ist auch zu begrüßen, dass im Vergleich zu früher keine Anleitungen mehr studiert werden müssen, weil einem die Spielmechanik im Spiel vermittelt wird. Allerdings kann auch das nervig sein, wenn es zwanghaft ist.


Ansonsten gehen mir heute viele Designentscheidungen einfach nur auf die die Nerven. Auch früher gab es in Games Videosequenzen wo die Story vermittelt wurde. Heute muss ich an Stellen, wo ich früher einfach nur der Story folgen musste, sinnfreie und total stumpfsinnige Aktionen durchführen. Wenn ich in storylastigen Spielen einfach nur den Controller in irgendeine Richtung drücken muss, damit die eigentliche Storysequenz weiter geht, ich auf dem Bildschirm irgendeinen Knopf zum Drücken angezeigt bekomme, um in dieser eigentlichen Videosequenz irgendeine stumpfsinnige Aktion auszuführen, dann könnte ich einfach nur abkotzen. Das hatte ich zuletzt in The Last Of Us 2 wieder am laufenden Band. Was hat so ein Mist mit Gaming zu tun? Das ist Beschäftigung für Dumme. Es gibt eigentlich aktuell in Spielen nichts, dass mich mehr nervt und das ich überflüssiger finde. Wenn man von den Soulslike Games und einigen anderen Ausnahmen mal absieht, wird dem Spieler ja auch nichts mehr zugetraut.

Dieses ganze "Gehe dahin, drücke dies und das" hat mit Gaming absolut null tun.

Open World ist eine tolle Entwicklung, aber der Weg in Richtung immer größer ist auch nicht richtig, schon mal gar nicht, wenn dass Balancing nicht stimmt und die ganze Welt mit sinnlosem Loot zugemüllt wird. Cyberpunkt ist da gerade wieder so ein Beispiel. An der Stelle ebenso schwach wie das gefeierte The Witcher 3, welches ebenfalls viele und große Designschwächen in den Bereichen Skillsystem, Kampfsystem und Loot hatte.

In vielen dieser Bereiche ist ein 20 Jahre altes Spiel wie Gothic noch immer wegweisend.

Ich habe vor 2 Jahren Elex gespielt. Ja, dieses Game war am Anfang sehr sperrig und hat deswegen und sicher auch wegen der Technik bestimmt viele Casuals vergrault, darunter steckte aber trotz der bescheidenen Technik ein Spiel mit dem ich 50-60 Stunden deutlich mehr Spaß hatte als mit so mancher Hochglanzproduktion.

Die teuren AAA Games müssen heute massentauglich sein, darum befürchte ich, dass sich daran nicht mehr viel ändert, auch allgemein und von der Fachpresse werden ja heute Spiele wie The Last Of Us 2 abgefeiert, die rein spielerisch absolut nichts zu bieten haben und im Bereich Spielmechanik und Gameplay eigentlich in der untersten Liga spielen. Aber die Leute finden es toll, also wird sich da nicht viel ändern.

Das ist aber gar nicht so das Problem finde ich, denn weil heute mehr Leute Spielen als früher, gibt es auch sehr viel mehr Vielfalt. Da findet jeder was. Wer Gaming will, bekommt das, wer ein storylastiges Spiel mit extrem eintönigem Gameplay und hier und da ein wenig Knöpfchendrücken will, kann das auch haben.

Monger
2020-12-16, 12:00:58
Um mal etwas vergleichbares zu finden: wie läufts im Kino grad?
Fast niemand will Action Filme sehen die nur 90 Minuten gehen und wo man das Pappmaché sieht. Insbesondere, wenn man für nen Euro mehr ein großes Effektgewitter sehen kann. Aber es reicht heute nicht mal mehr ne starke Marke ins Kino zu bringen, es muss gleich ein Franchise sein. Die Marvel Filme bedienen teils recht unterschiedliche Zielgruppen, und mischen die gekonnt durch. So landen auch Zuschauer im Kino, die mit der Hauptfigur wenig anfangen können.
Der Markt ist so hart umkämpft, dass selbst Riesen wie DC manchmal große Verluste einfahren.

Es gibt ja auch viele wirklich gute Drehbücher. Auf dem Niveau sich so weit von Konkurrenz abzuheben, dass JEDER das gesehen haben muss, das geht einfach nicht mehr.

GBWolf
2020-12-16, 12:08:11
Cyberpunk ist einfach fantastisch. Genau wie Death Stranding.

Ati75
2020-12-16, 12:27:12
Ich spiel ab und zu noch ältere Games. Bin hauptsächlich mit dem C64 und dem Amiga aufgewachsen. Konsolen hatte ich nicht. Ein Last Ninja zaubert mir immer noch ein Lächeln herbei, und bei der Musik bekomme ich regelmäßig Gänsehaut. Wizball, Uridium und Paradroid ebenso. Aber es ist halt doch nur Nostalgie. Man denkt dann immer an die Kindheit mit allem drum und dran, vor allem wenn diese schön war.

Mitte 40 sieht man das dann doch anders, und als technikbegeisterter spielt man dann halt Last of Us, Uncharted usw und erfreut sich an der Aufmachung, der Story und teilweise dann auch an der Spielmechanik.

Ich bekomm jedes Mal mehr oder weniger einen Schock, wenn ich ne Weile Test Drive auf nem Amiga Emulator zock, und dann Forza Horizon 4 anspiel.

Dark198th
2020-12-16, 12:31:10
Um mal etwas vergleichbares zu finden: wie läufts im Kino grad?
Fast niemand will Action Filme sehen die nur 90 Minuten gehen und wo man das Pappmaché sieht. Insbesondere, wenn man für nen Euro mehr ein großes Effektgewitter sehen kann. Aber es reicht heute nicht mal mehr ne starke Marke ins Kino zu bringen, es muss gleich ein Franchise sein. Die Marvel Filme bedienen teils recht unterschiedliche Zielgruppen, und mischen die gekonnt durch. So landen auch Zuschauer im Kino, die mit der Hauptfigur wenig anfangen können.
Der Markt ist so hart umkämpft, dass selbst Riesen wie DC manchmal große Verluste einfahren.

Es gibt ja auch viele wirklich gute Drehbücher. Auf dem Niveau sich so weit von Konkurrenz abzuheben, dass JEDER das gesehen haben muss, das geht einfach nicht mehr.

Die aktuelle Kinolandschaft ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass Massentauglichkeit nicht zwingend mit Qualität und Anspruch einher gehen muss. Blockbuster Kino gab es schon immer, aber noch nie so schlecht wie heute. Filme sind hier eh ein sehr schlechtes Beispiel, denn die meisten Filme sind im Vergleich zu Games eher zeitlos. Ein guter Film definiert sich eben nicht durch Effektbombast und gerade solche Filme altern auch sehr viel schlechter. Zum Glück, denn es steigert die Chance, dass dieser ganze stellenlose Marvel-Mist in 20 Jahren in Vergessenheit geraten ist

Platos
2020-12-16, 12:51:13
Ich stimme dir da zu. Wenn Craften allerdings nur noch dazu da ist, den Spieler für Ewigkeiten bei der Stange zu halten oder noch schlimmer, ihn dazu zu motivieren, etwas im Echtgeldshop zu kaufen, dann ist es schlecht.

Ansonsten ziehe ich aus sowas oft viel Motivation. Waffen beim Händler finde ich doof. Ich mag es am liebsten, wenn man das durch Fortschritt und Erkunden im Spiel erlangt, sei es nun, weil die Waffe irgendwo liegt oder weil man die entsprechenden Materialien findet. Ich denke, die PB Spiele lösen so etwas noch immer mit am besten. Da wären wir aber gleich beim nächsten Thema. Schlecht balancierte Open World und/oder Gegner die mit leveln. Darum fand ich schon die Bethesda Games im Vergleich zu den PB Spielen immer öde.

Ja, sehe ich auch so. Irgendwie will ich, dass Items wie Waffen, Rüstungen, oder sonstige Fähigkeiten nicht einfach so in einem Shop erwerbbar sind. Es soll etwas dahinterstecken. Am besten natürlich ne kleine Geschichte. Das kann was simples sein, aber besser als einfach nur zum Shop laufen und da einkaufen. Das ist fast das schlimmste, das man machen kann m.M.n. Da sollte nur casual Zeug zu kaufen sein. Es sei denn, im Spiel gibt es nur eine kleinere, begrenzte Anzahl an Händlern (die vlt. "normale" Charakter im Spiel sind und nicht einfach "der Händler") und diese Händler schaltet man wiederum durch Story frei oder ähnliches. Wobei am liebsten habe ich schon, wenn irgendwas dahinter steckt.

Ansonsten gehen mir heute viele Designentscheidungen einfach nur auf die die Nerven. Auch früher gab es in Games Videosequenzen wo die Story vermittelt wurde. Heute muss ich an Stellen, wo ich früher einfach nur der Story folgen musste, sinnfreie und total stumpfsinnige Aktionen durchführen. Wenn ich in storylastigen Spielen einfach nur den Controller in irgendeine Richtung drücken muss, damit die eigentliche Storysequenz weiter geht, ich auf dem Bildschirm irgendeinen Knopf zum Drücken angezeigt bekomme, um in dieser eigentlichen Videosequenz irgendeine stumpfsinnige Aktion auszuführen, dann könnte ich einfach nur abkotzen. Das hatte ich zuletzt in The Last Of Us 2 wieder am laufenden Band. Was hat so ein Mist mit Gaming zu tun? Das ist Beschäftigung für Dumme. Es gibt eigentlich aktuell in Spielen nichts, dass mich mehr nervt und das ich überflüssiger finde. Wenn man von den Soulslike Games und einigen anderen Ausnahmen mal absieht, wird dem Spieler ja auch nichts mehr zugetraut.

Dieses ganze "Gehe dahin, drücke dies und das" hat mit Gaming absolut null tun.

Das nervt wirklich. Mir geht dieses Tomb Raider-Like auch auf die Nerven. Solche Spiele spiele ich eig. generell nicht. Ganz ehrlich, es gibt doch für irgendwas Schwierigkeitsgrade. Tomb Raider ist so ein Musterbeispiel für die ganz unfähigen. Mich nerven auch die total offensichtlich gekennzeichneten Kletterstellen. Hat irgendjemand da in der Spielewelt vorhin freundlicherweise den Farbeimer genommen und die ganze Kletter-Welt damit bepinselt? Man kann auch kaum mehr daneben fliegen beim Springen. Früher musste man beim klettern noch Knöpfe im genau richtigen Moment drücken. Heute muss man nur noch "X oder A" gedrückt halten und den Joystick nach vorne drücken.

Und die Kampfeinlagen, die mehr ein Film wie ein Spiel sind, nerven auch. Ich Spiele solche Spiele nicht mehr. Oftmals sind dann auch noch gerade die Bosse solche Filmeinlagen. Es müssen ja nicht gleich Bosse wie bei Souls-Spielen sein. Ich mag das eig. nicht, dass ein Spiel keine Schwierigkeitsgrade hat und somit null auf die Kunden eingehen (für mich stimmts zwar, weil mir die Spiele meistens viel zu einfach sind). Aber ein bisschen herausfordernd sollte es schon sein.

Open World ist eine tolle Entwicklung, aber der Weg in Richtung immer größer ist auch nicht richtig, schon mal gar nicht, wenn dass Balancing nicht stimmt und die ganze Welt mit sinnlosem Loot zugemüllt wird. Cyberpunkt ist da gerade wieder so ein Beispiel. An der Stelle ebenso schwach wie das gefeierte The Witcher 3, welches ebenfalls viele und große Designschwächen in den Bereichen Skillsystem, Kampfsystem und Loot hatte.

In vielen dieser Bereiche ist ein 20 Jahre altes Spiel wie Gothic noch immer wegweisend.

Ich habe vor 2 Jahren Elex gespielt. Ja, dieses Game war am Anfang sehr sperrig und hat deswegen und sicher auch wegen der Technik bestimmt viele Casuals vergrault, darunter steckte aber trotz der bescheidenen Technik ein Spiel mit dem ich 50-60 Stunden deutlich mehr Spaß hatte als mit so mancher Hochglanzproduktion.

Die teuren AAA Games müssen heute massentauglich sein, darum befürchte ich, dass sich daran nicht mehr viel ändert, auch allgemein und von der Fachpresse werden ja heute Spiele wie The Last Of Us 2 abgefeiert, die rein spielerisch absolut nichts zu bieten haben und im Bereich Spielmechanik und Gameplay eigentlich in der untersten Liga spielen. Aber die Leute finden es toll, also wird sich da nicht viel ändern.

Das ist aber gar nicht so das Problem finde ich, denn weil heute mehr Leute Spielen als früher, gibt es auch sehr viel mehr Vielfalt. Da findet jeder was. Wer Gaming will, bekommt das, wer ein storylastiges Spiel mit extrem eintönigem Gameplay und hier und da ein wenig Knöpfchendrücken will, kann das auch haben.

Ich hätte eig. nichts gegen noch grössere Welten, allerdings müssen die auch mit Inhalten gefüllt sein. Also mit richtiger Story und nicht "Hol mir das, töte jenen-"Quests. God of War auf der PS4 finde ich da eine sehr gute Ausnahme. Das Spiel ist sehr Storylastig und es gibt auch so ein paar gute Nebenquests mit noch Story. Es gibt natürlich auch "hol mir das, töte jene-"Quests, aber man muss ja nicht immer alles machen. Man kommt aber gut in der Welt rum, wenn man nur die Storylastigen Inhalte spielt und auch die Reise ist mit interessanten Gesprächen geschmückt. Dennoch ist es kein Interaktiver Film. Das Gameplay ist immer noch Gameplay. Es geht also auch beides. gute Story und Gameplay.

The Witcher 3 habe ich immer noch nicht fertig :freak: Aber Witcher 1 und 2 haben mir damals schon sehr Spass gemacht. Haben aber beide schon ihre Schwächen. Witcher 1 hat ein relativ "primitives" Kampfsystem, hat mich aber irgendwann nicht mehr gestört. Dafür hat es mir eine gute Atmosphäre geboten. Vor allem da im Sumpf in der Nacht.

TLOU2 habe ich auch noch nicht gespielt. Ich kann aber sagen, dass TLOU1 eine der besten Storys hatte (von der Atmoshpäre), die ich je gespielt habe. Leider hatte das Spiel auch einer der miesesten Steuerungen, die ich in Erinnerung habe. Habe dazu hier im Forum im Konsolenthread auch einen ausführlichen Kommentar abgegeben. Das Gameplay ist m.M.n bei TLOU extrem schlecht. Die Story super.

Ich bin aber der Meinung, dass es nur sehr wenige Spiele mit guter Story, aber eben auch gutem Gameplay gibt (und kein Indie ist). TLOU1 ist so ein Beispiel. Gutes "Kino" aber schlechtes Gameplay. Ich sehe das jetzt also nicht so, dass es für jeden was gibt (zumindest nicht viel davon).

Wobei ich schon finde, dass es auch gute Beispiele mit Erfolg gibt. Horizon und God of War finde ich, geht in die richtige Richtung. Beide haben kein Gameplay, wie ein Nier Automata oder sonstige Japanische Spiele (die oftmals sehr gut im Gameplay und Animationen/Kampfsystem sind). Aber dennoch haben sie m.M.n ein Gameplay, dass mir Spass macht. Beide könnten es noch besser machen, aber es war gut. Und die Story hat mir auch gefallen.

Es gibt sicher auch viele, für die sind God of War und Horizon genau so langweilig. Wenn einem die Story nicht gefällt, wirds einem vermutlich dann doch nicht so sehr gefallen. Ich fand ja das Kampfsystem bei GoW etwas zu langsam (ich habe direkt davor GoW 3 gespielt). Und Horizon hatte auch so seine Nachteile. Insgesammt fand ich es aber trotzdem sehr gut.

Aber dann gibt es solche Spielereihen wie Far Cry, die gefühlt immer das selbe raus bringen oder Assasins Creed. Wobei ich bei letzerem die neuesten 3 noch nicht gespielt habe. Aber es deutet alles darauf hin, dass es nach Origin wieder genau in die selbe Richtung geht (immer das Selbe).

Am liebsten hätte ich ja Kampfsysteme wie in japanischen Spielen gepaart aber mit dem Stil von z.B einem God of War. Story haben die japanischen Spiele eigentlich oft eine sehr gute (es gibt zwar auch vieles, was schlecht ist). Aber dafür sind die Welten meistens etwas weniger offen, weniger dynamisch und vor allem gibt es dort noch mehr sinnlose Nebenquests. Eine Gesunde Kombination dieser beiden Style fände ich gut.

Aber sinnlose Nebenquests müssen einfach mal aus Games verbannt werden. Das muss raus da. Die Welten müssen mit Story-Inhalt gefüllt werden. Eine Welt, die ich nur durch nutzlose Quests erkunden kann, ist nur eine Fassade, mehr nicht.

DrFreaK666
2020-12-16, 14:16:56
...Darum fand ich schon die Bethesda Games im Vergleich zu den PB Spielen immer öde...

Was sind PB-Spiele?

Dark198th
2020-12-16, 15:00:12
Was sind PB-Spiele?

Piranha Bytes

und
2020-12-16, 15:09:57
Wieviel Bits hat so ein Piranha Byte denn?

Dicker Igel
2020-12-16, 15:41:05
Vielleicht 'n Kasten?

Monger
2020-12-16, 15:52:25
Die aktuelle Kinolandschaft ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass Massentauglichkeit nicht zwingend mit Qualität und Anspruch einher gehen muss. Blockbuster Kino gab es schon immer, aber noch nie so schlecht wie heute. Filme sind hier eh ein sehr schlechtes Beispiel, denn die meisten Filme sind im Vergleich zu Games eher zeitlos. Ein guter Film definiert sich eben nicht durch Effektbombast und gerade solche Filme altern auch sehr viel schlechter. Zum Glück, denn es steigert die Chance, dass dieser ganze stellenlose Marvel-Mist in 20 Jahren in Vergessenheit geraten ist
In 20 Jahren gibt es dann Reboots.

Das Problem hat aber nahezu jedes Kulturformat. U Musik ist erfolgreicher als E Musik, nicht obwohl sondern weil sie anspruchsloser ist. Von 50 shades of Gray wurden Millionen verkauft, obwohl es nun wirklich nach jeder Definition ein furchtbares Werk ist.

Der Kunde will - im allgemeinen - nicht überrascht werden, und bekommt - im allgemeinen - daher auch selten mehr. Das ist heute besonders offensichtlich, war aber auch vor 40 Jahren nicht anders.

LuckyD
2020-12-16, 15:58:37
Ich mach es kurz mit meiner Meinung dazu: Spielspaß hängt überwiegend von einem selbst ab ;)

The Dude
2020-12-17, 00:32:21
Geht es euch auch so? Was denkt ihr?
Wenn ihr das Thema langweilig findet, könnt ihr den fred gerne zu machen, aber ich habe mich schon lang gefragt, wie ihr darüber denkt.

Nicost

Meine Meinung: Richtig gute Games sind wirklich rar. Die gebotene Optik muss immer im richtigen Verhältnis zum Gameplay stehen. Und oftmals entpuppen sich viele Open-World-Games als Blender. Bieten zwar toll designte Spielwelten, aber das Gameplay wiederholt sich ständig. Und Charaktäre sind nicht tief genug geschrieben/designed, bzw. die Story ist einfach zu platt. Kann dennoch lang Fun machen, aber hinterlässt wenig Erinnerungen.

Alles Geschmacksache, aber für mich war in diesem Jahr "Last of us II" ein Augenöffner. Da passte für mich alles. Story, Charaktäre, Spielwelt, Grafik, Gunplay bzw. das gesamte Gameplay. An dieses Stück Kunst werde ich mich noch lange erinnern.
Und das ist es doch, was man will (was ich will): Ein Game, in welches ich eintauchen kann und an das ich mich auch Jahre später noch erinnern kann. Dazu muss Story (bzw. sprich nachvollziehbare Tätigkeit im Game), Grafik und Gameplay im richtigen Verhältnis stehen. Die tollste Technik/Grafik bringt nix, wenn das Game dahinter nix kann.

Momentan game ich Cyberpunk. Nach bislang 14 h: Grafik/Sound und Ego-Feeling outstanding gut. Und auch die Story hat Hand & Fuß. Passt soweit, um darin einzutauchen. Wie das auf Dauer aussieht, wird sich noch heraus stellen.

Troyan
2020-12-17, 17:53:28
Spiele die God of War Games gerade. Teil 1 und Teil 2 sind absolut fanatisch. Die Grafik ist aufgrund des Stils auch heute noch in Ordnung erzeugen eine außerordentliche gute Atmo. Viel schlimmer sind dagegen einzelne Designentscheidungen...

Grafik ist fazinierend, aber schlussendlich muss alles passen.

#44
2020-12-17, 18:44:03
Mir ist stimmiger Artstyle und ein gewisses Level an Herausforderung wichtiger als möglichst aufwändige Grafik. Ein Spiel muss außerdem ein eigenständiges Gesamtkonzept haben und nicht einfach möglichst viele Punkte auf der Checkliste aktueller Trends abhaken können.

Den meisten Spaß hatte ich die letzten Jahre mit Wii und Switch. V.a. den Super Mario Titeln. Ich habe bis auf 2 Sterne alle gesammelt. Über die verfügbaren Spiele hinweg wohlgemerkt. Es passt einfach. (Prince of Persia habe ich 2008/2010 auch sehr gerne gespielt - ist vielleicht auch einfach mein Genre)

Ich bin aber auch kein Fan des expliziten Retro-Trends. Ich besitze nur ein einziges Pixel-Art Spiel. Bei vielen denke ich mir, dass sie ganz nett wären - aber oft ist das Gesamtbild nicht stimmig.

Und dann ist da natürlich auch die nostalgische Verklärung. Gibt viele alte Titel mit denen sich sehr viel Spaß hatte, durch die ich mich heute Quälen würde. Auch weil die 3D-Grafik schlecht gealtert ist.

Tony Gradius
2020-12-17, 19:03:56
Von zwei spielerisch ebenbürtigen Spielen bevorzuge ich immer das technisch aufwendigere, brilliantere Spiel.

Zudem habe ich eine Schwäche für Spiele, die eine fest vorgegebene Hardware bis an ihre Grenzen ausnutzen.

msilver
2020-12-21, 10:47:34
Ich spiele am PC, da ich nicht aufrüsten will, viele Titel in 720p

Mich muss die Grafik nicht umhauen.

Toll ist auch, wie viele Titel es gibt, die grafisch eher von früher sind und nicht so viel Leistung fressen. Selbst im Shooter Bereich. Ich verschlinge das alles.

Blase
2020-12-21, 11:14:51
Ich glaube, linear skaliert ohnehin für einen "erfahrenen Spieler" schon lange nichts mehr. Wir brauchen immer "mehr", sind übersättigt.

Ich bin auch mit C64 / Amiga 500 / Sega Master System groß geworden. Nach heutigen Maßstäben sieht alles davon furchtbar aus und / oder ist spielemechanisch ne Katastrophe. Habe ich es seinerzeit gerne gespielt - oh ja. Würde ich es heute noch einmal anfassen - sicherlich nicht.

Habe mehr als einmal die Erfahrung gemacht, dass die verklärte Erinnerung nicht für den Transfer in das Hier und Jetzt taugt. Enttäuschung und Ernüchterung wären die Folgen, die früher so geliebten Spiele heute erneut zu starten.

Unser Hobby ist längst erwachsen geworden, die Spiele Industrie setzt mehr Geld um als die komplette Film Industrie. Und das ist aus vielen Gründen auch gut so.

Für mich als Spieler bedeutet es, dass große und kreative Teams mit den finanziellen Mitteln und zeitlichen Ressourcen versuchen, das best-mögliche Spiel zu schaffen. Gelingt das allen - natürlich nicht. Aber dennoch gibt es wieder und wieder Titel, die mich umhauen.

Um die Frage - für mich - zu beantworten: Ich als Spieler will den technischen Fortschritt! Ich will nach Möglichkeit fotorealistische Grafik, mir soll die Kinnlade runterfallen beim Spielen. Klar, das gilt nicht zwingend für alle Genres oder Titel, aber die Welt von Cyberpunkt z.B. würde doch sehr leiden, wenn sie in GTA 3 Optik daher kommen würde. Die Grafik ist nicht alles, grade der Witcher 3 oder Cyberpunk zeichnen sich durch fantastisch geschriebene und erzählte Geschichten aus, aber der stimmige technische Unterbau unterstreicht das Ganze noch weiter. Man taucht noch besser in die jeweilige Welt ein - und das soll auch so sein...

MfG Blase

Dicker Igel
2020-12-22, 16:34:40
Ich mach es kurz mit meiner Meinung dazu: Spielspaß hängt überwiegend von einem selbst ab ;)
Jupp, man muss sich halt auf das Game einlassen und nicht von vornherein jeden kleinen Scheißdreck kritisieren, weil das nicht so ist wie in 'nem anderen Game usw usf ... Ich konzentriere mich auch eher auf max 2 Spiele, statts 10 Titel gleichzeitig anzugehen, mal ab von den Games, die man mal zwischendurch daddeln kann, wie Arcade-Racer odA.