[Spoiler]-lastige Diskussionen über Filme und Drehbücher/Klischees

[Lyka]

Guten Tag,


als Honeypot für Beschwerden (die nicht beachtet werden :cool:) und gleichzeitig als Diskussion über Filme möchte ich diesen Thread eröffnen mit folgendem Hinweis:


Mich stören Filme, deren Finale Szenen immer auf einem Dach spielen, als ob das der letzte Platz wäre, an dem Zufall und Dämlichkeit die Protagonisten hinführt.


Grund des Postings: Ich erinnerte mich an den letzten Jurassic Park Film und dieser hat (MAL WIEDER) eine Abschlussszene, die auf einem Dach spielt, als ob immer alle Protagonisten nach oben wandern - und natürlich regnet (oder schneit) es (siehe auch "Deadly Games - Alleing gegen den Weihnachtsmann"). Das ist so billig, dass ich davon genervt bin.


:freak:

[Lowkey]

Vor 20 Jahren waren die Seriengesetze lustig: quoten-poc, naive Blondine, leichtsinniger Halbstarker, weiser alter Mann...

Heute: es geht nicht mehr um Inhalte, sondern um Weltbilder. Persönliche Probleme des Darstellers gehen vor (Tatort...)


Irgendwie floppen alle Serien/Filme der letzten Jahre, die gezielt mit "starken Frauen" beworben werden. Der Fehler wird bei den Zuschauern gesehen, die noch gezwungen werden müssen sich daran zu gewöhnen und es gut zu finden.

[Nulltarif]

Mich stören Filme (insbesondere Dramen), die in den Finalen Minuten immer so aufgebaut werden, dass der Protagonist eigentlich kein Chance zum Überleben hat. Aber am Ende trotzt er allem Wiederstand und es gibt ein ganz tollen Happy End und alles ist toll.
Ich weiß ein Happy End ist gut, um positiv aus einem Film zu gehen, dennoch stört mich das oft, vor allem bei Filmen die stark auf die Emotionale Schiene gehen. Da könnte man meiner Meinung nach öfters einen anderen Weg gehen, der dann vielleicht gerade ohne ein Happy End heraussticht.
Bestes Beispiel dafür ist für mich der Marsianer. Bis zu den letzten Minuten fand ich den Film echt stark. Aber dieses "against all odds" am Ende war dermaßen überzogen, dass ich im Kino nur so vor mich her gegrummelt habe. :D
Ähnliches ist mir gestern auch aufgefallen, als ich Jurassic World gesehen habe. Hier hat es mich aber nicht so stark gestört, da der Film dann doch eher ein Popcorn Aktion Film war, der nach der ersten hälfte sowieso komplett Banane war.

[Lyka]

Naja, das ist halt die übliche Heldenreise. Bei (berechenbar) 70% des Films erfolgt "Der Absturz in die Unterwelt" (wo der Held auch etwas lernt), aus der sich der Held dann ins Finale kämpft.

Alternativ: Wrestling in den 90er Jahren :D

[Asaraki]

Mich stören Filme, deren Finale Szenen immer auf einem Dach spielen, als ob das der letzte Platz wäre, an dem Zufall und Dämlichkeit die Protagonisten hinführt.


Ich meinte mal gelesen/gehört zu haben, dass das weil so teuer (damals manchmal mit Heli-Shots) war jeweils für das Finale aufgehoben wurde. Vielleicht fanden das einfach alle geil und deshalb machten gefühlt alle Regisseure/Produzenten in den 90ern einen Film der auf dem Dach endet ^^

Aber ganz bei dir - wieso muss es immer so berechenbar nach oben gehen :D

[seaFs]

Was mich immer wieder stört ist der eigen einfache Weg, den Drehbücher oft gehen. Der Bösewicht stirbt oft, weil es einfacher ist, als sich eine moralisch angemessene Strafe einfallen zu lassen oder eine kritische Haltung zur Motivation des Antagonisten einzunehmen. Besonders störend bei Filmen, die vor dem Finale sehr divers mit den Charaktermotivationen umgegangen sind.

[und]

Hab ich glaub ich bereits woanders mal geschrieben: Mich stört - im Sinne von, dass es mir das Filmerlebnis versaut - das immer bewußter und offensivere Product-Placement, das weder zum Film, noch zur Handlung, noch zu den Charakteren paßt, platziert wird - bei alten Filmen ist's schlimm, weil's dort so blauäugig und dumm passiert. In heutigen Filmen gibt's extra Schnitte, Kameraeinstellungen etc. zu. Wenn man sich allein überlegt, wer alles durch die Wirkung der Leinwand, durch Stars und Sternchen, zum Rauchen animiert wurde. Werbung ist rücksichtslos, greift unbeholfene, unausgebildete Geister an und ist dabei leider sehr erfolgreich. Wird's mir heutzutage zu bunt, breche ich den Film ab; ich mag das dann nicht mehr aushalten.

[Filp]

Warum teilen sich immer alle auf, wenn sie irgendwie wen oder was suchen und es durch irgendwelche dunklen Gänge, Keller, Wege etc. geht? Wir suchen schleichend den Killer und teilen uns auf, damit er uns einen nach dem anderen einfach umlegen kann. Wird sich wohl nie ändern...

[Lyka]

in "Cabin in the woods" haben sie das auf die Schippe genommen :D

[anddill]

Taschenlampen. Meist da eingesetzt wo es noch Restlicht gibt. Ich schreie in so einer Situation immer innerlich "Mach endlich die scheiss Funzel aus, die macht nichts weiter als Tunnelblick und zeigt kilometerweit an wo Du bist"
Ich kann aus eigener Erfahrung beim Alkoholschmuggel während der NVA Zeit bezeugen daß es ein Kinderspiel ist mit dunkeladaptierten Augen einer ganzen Kompanie Verfolger mit Taschenlampen auszuweichen und beliebig Kreise um die zu drehen.

[und]

Ist zwar kein guter Film, aber 'I'm Thinking of Ending Things' spielt mit gewissen Erwartungshaltungen.