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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spiegelreflex Mittelformat gesucht


WhiteVelvet
2021-01-06, 17:57:27
Hallo zusammen,

ich hab aktuell eine Canon 600D von 2012 im Einsatz und frage mich, durch was man die langsam ersetzen könnte. Was ist das eine vergleichbare aktuelle Kamera? Soweit ich das sehe, hat man heute wesentlich bessere ISO Werte und höhere Auflösungen. Preislich möchte ich 1000 Euro nicht überschreiten.

Lohnt es sich auch mal bei Sony zu schauen? Sind die in irgendwas besser? Eine sehr gute Bildschärfe wäre mir wichtig.

Achja, habe einige Objektive für die Canon von Tamron. Wären die überhaupt mit Sony kompatibel?

Danke schonmal!

Ben Carter
2021-01-06, 18:22:15
Ich nehme mal stark an, du suchst etwas in der Größe APS-C, wenn es unter 1000€ sein sollte. Für Mittelformat fehlt noch eine null. ;)

Bei dem Budget würde ich auf jeden Fall zusehen, dass du die Objektive behalten kannst, für Sony gibt es Adapter notfalls. Spricht denn für dich etwas gegen Canon, dass du wechseln willst?

Kommt Gebrauchtkauf in Frage? Wenn nein, dann wäre wohl sowas wie die 80/90D interessant. Was wünscht du dir denn von einer Kamera noch außer bessere Bildqualität, besseres Handling, bessere AF?

WhiteVelvet
2021-01-06, 18:39:03
Danke schonmal für die schnelle Antwort!

Ich hab aktuell kein Mittelformat? Dann war ich jahrelang im Irrglauben :D Bin da aber auch kein Profi und kenne mich nicht zu sehr mit aus. Damals war es wichtig, dass ich einen größeren Sensor hatte, als meine Sony Kompaktkamera, die ich davor jahrelang genutzt hatte. Ich weiß nur, dass darüber noch das unbezahlbare Vollformat kommt.

Zu Sony will ich nicht unbedingt wechseln. Es hätte ja sein können, dass man da heute sagt, dass die um Welten besser sind. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Dann bleibe ich gerne bei Canon und kann die alten Objektive weiternutzen.

Gebraucht kaufe ich ungerne. Also die 80/90D? Was ist mit der 850D? Ist die ne Klasse darunter? Dann gerne die 80/90D...

Heute ist mir erst wieder beim RAW-Bearbeiten aufgefallen, dass bei meiner jetzigen Kamera die Schärfe der einzelnen Pixel besser sein könnte. Außerdem habe ich immer wieder zermatschte Farben bei Naturaufnahmen in die Ferne, wenn viel Wald im Bild ist. Auch ein Vergleich mit meinem Huawei P30 zeigt mir, dass das Handy bei demselben Natur-Motiv teilweise bessere Aufnahmen macht. Da hilft auch nicht viel Nachbearbeitung der RAW-Daten.

sven2.0
2021-01-06, 18:48:50
Lol bei dem Titel dachte ich gerade warum stellt er die Frage hier ;D

Opprobrium
2021-01-06, 19:35:38
Heute ist mir erst wieder beim RAW-Bearbeiten aufgefallen, dass bei meiner jetzigen Kamera die Schärfe der einzelnen Pixel besser sein könnte. Außerdem habe ich immer wieder zermatschte Farben bei Naturaufnahmen in die Ferne, wenn viel Wald im Bild ist. Auch ein Vergleich mit meinem Huawei P30 zeigt mir, dass das Handy bei demselben Natur-Motiv teilweise bessere Aufnahmen macht. Da hilft auch nicht viel Nachbearbeitung der RAW-Daten.
Ein guter Teil der Bildqualität bei Smartphones kommt von Algorithmen, die auf den ersten Blick augenschmeichelnde Bildoptimierungen auf die von der Handykamera aufgenommenen RAW Bilder draufklatschen, was Du das siehst ist also bereits stark nachbearbeitetes Material mit Fokus auf "wow" Faktor. Ich persönlich mag die Smartphonebilder eher weniger.

Ansonsten würde ich bei der Ursachensuche für zermatschte Farben und Detailschärfe nicht nur beim Sensor/der Kamera, sonden auch bei den Objektiven suchen. Wie sieht denn da Deine Ausrüstung aus? Wenn Du bspw. noch das Kit-Zoomobjektiv, das damals bei Deiner Kamera dabei war nutzt, dann könnte das ein Grund für Deine Unzufriedenheit mit den Resulaten sein. Wenn Du also langfristig bei Deinem jetzigen Hersteller und Objektivsockel bleiben möchtest, dann wäre das Geld evtl. besser in ein, zwei gute Objektive mit Festbrennweite als in eine neue Kamera zu investieren.

AFAIK haben die moderneren Kameras größtenteils bei Komfortfunktionen wie Autofokus Fortschritte gemacht, bei Auflösung und Bildqualität gab es in den letzten Jahren eher keine bahnbrechenden Fortschritte.

Mr_Snakefinger
2021-01-06, 19:44:22
Ich hab aktuell kein Mittelformat?

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufnahmeformat#/media/Datei:Sensorformate.svg

Deine 600D müsste ein APS-C Sensor sein.
Vollformat ist gar nicht so unbezahlbar (im Vergleich zum wirklichen Mittelformat), zumindest nicht, was den Body angeht. Aber eine Vollformat-Kamera mit APS-C Objektiven macht jetzt auch nicht so wirklich Sinn, vor allem dann nicht, wenn es auch noch schlechte Objektive sind (siehe Frage von Opproborium). In dem Fall könnte sich ein Systemwechsel auf Vollformat schon lohnen...

Tesseract
2021-01-06, 22:04:46
Ein guter Teil der Bildqualität bei Smartphones kommt von Algorithmen, die auf den ersten Blick augenschmeichelnde Bildoptimierungen auf die von der Handykamera aufgenommenen RAW Bilder draufklatschen, was Du das siehst ist also bereits stark nachbearbeitetes Material mit Fokus auf "wow" Faktor.

ein guter teil der bildqualität kommt von bildstabilisation in zusammenhang mit autobracketing und meist besseren sensoren (pro fläche) als das was canon verbaut. DLSR haben zwar einen großen vorteil beim glas und der sensorgröße, sind aber in anderen bereichen teilweise völlig veraltet. oft sehen die handybilder nicht nur auf den ersten blick besser aus sondern sind es tatsächlich weil durch moderne technik der kleine sensor de facto um ein vielfaches länger belichtet wird aber trotzdem besser stabilisiert und fokusiert ist als irgendein verwackelter, leicht fehlfokusierter 1/30-knipser aus einer einsteiger-DSLR. canon EF-S ist in der hinsicht leider seit jahren eine ziemliche sackgasse.

wär vielleicht nicht schlecht mal ein beispielfoto der aktuellen kamera zu sehen, vielleicht sieht man da was genau das problem ist. "unscharf" kann vieles sein.

Korfox
2021-01-07, 10:04:49
Ich würde das Rad Mal andersrum aufrollen:
Was hast du denn aktuell für Scherben? Daran würde ich mich bezüglich Kamera orientieren.
Wenn du ausschließlich Objektive hast, deren optische Auflösung den Sensor der 600er eh nicht ausreizen, dann sind 1000€ deutlich besser in ein gutes Sigma- oder Canon-Objektiv investiert, als in eine neue Kamera, bei der dann die selben Bilder in höherer Auflösung rausfallen (unscharfe Bilder werden durch mehr Pixel ja nicht schärfer).
Adapterringe sind eine Lösung für andere Hersteller, aber halt zusätzlicher Aufwand. Aktuell setzt du mit Canon ja z.B. auf ein System, bei dem der Stabi im Objektiv ist und nicht im Body.

Bzgl. Canon bin ich mit der 80D extrem zufrieden, die ich seit kurz nach ihrer Vorstellung habe. Vor allem wegen der 100% Sucherabdeckung.

Ben Carter
2021-01-07, 10:52:43
Nach der Rückmeldung würde ich auch mal eher bei den Objektiven ansetzen. Sofern du vor allem bei Tageslicht fotografierst und somit die ISO niedrig halten kannst (ich sage mal grob ISO800 und darunter) wird sich bei der reinen Bildschärfe mit einer neuen Kamera gar nicht so viel tun.

Womit verliert man Bildschärfe:
1. Verwackeln -> hier hilft dann eine neue Kamera, wenn das Verwackeln durch zu wenig Licht zusammenkommt und man mit dem neuen Sensor bei gleicher Qualität eine höhere Empfindlichkeit fahren kann. Alternativ helfen auch Lichtstärkere Objektive, je nachdem, wie die Ausgangslage aussieht, sogar mehr.

2. Fehlfokus -> bei bewegten Objekten ist natürlich ein schnellerer, zielsicherer AF von Vorteil, hier kann eine neue Kamera durchaus helfen. Bei statischen Motiven wird es kaum einen Unterschied machen.

3. Objektive -> das ist sicherlich der größte Punkt. Ich hab vor ein paar Jahren den Umstieg von der EOS 350D (8 MP aus dem Jahre 2005/6) zur EOS 5D IV gemacht und entsprechend auch die Objektive gewechselt. Testweise habe ich ich auch ein paar Bilder mit der 350D und den neuen Objektiven gemacht und das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen.

---
Zu den Sensorformaten, die Bezeichnungen sind leider etwas undurchsichtig, da hier digital/analog sich etwas mischen. Analog ist grob gesagt Kleinbild das "kleinste" Format, es gibt zwar auch noch APS, ist aber seltener. Dann kommt das Mittelformat und anschließend noch das Großformat.
Bei digital ist Vollformat quasi Kleinbild und das war/ist für digital schon recht groß. Das Mittelformat ist aber eben drüber, weil es in etwa dem analogen Mittelformat entspricht (wenn auch wiederum eher der kleinsten Variante davon).

Was würde eine neue, moderne Kamera bringen?

Besseres Handling: eine 80/90D bedient sich definitiv besser als eine 600D durch das zweite Einstellrad, den besseren Sucher und allgemein sollte die Haptik besser sein, wenn auch das natürlich etwas subjektiv ist.

Besserer Sensor: zwischen der 600D und der 80/90D hat sich schon ein wenig was getan. Die Auflösung ist höher, die Empfindlichkeit deutlich besser aber vor allem der Belichtungsumfang dürfte sich sehr verbessert haben. Letzteres ist mMn. der größte sichtbare Unterschied. War damals für mich auch der Grund, warum ich die 5D IV genommen habe, obwohl ich ursprünglich eigentlich eine 5Ds haben wollte.

Autofokus: auch da ist die 80/90D der 600D um einiges Voraus. Kann sich bemerkbar machen, wenn man wenig auf schnellen, zielgenauen AF angewiesen ist, dann spielt es keine große Rolle.


Wenn es rein um die Bildqualität geht, glaube ich auch, dass ein neues Objektiv vielleicht mehr bringt. Dazu müssten wir allerdings wissen, was du derzeit hast/verwendest, aber vielleicht auch ein wenig, in welche Richtung das fotografische Interesse geht.

Die 600D hat natürlich schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist aber nach wie vor keine schlechte Kamera. Von einer 600D zu einer 850D würde ich nicht upgraden. Zu einer 80/90D ist es schon eine Überlegung wert, weil die Zweistelligen einfach etwas mehr Kamera sind.

WhiteVelvet
2021-01-07, 11:14:23
Oha, da war ich aber gewaltig auf dem Holzweg mit dem Mittelformat ;D Dachte die Reihenfolge wäre Kleinformat / Mittelformat / Vollformat. Aber das Mittelformat das größte ist, war mir nicht klar. Wobei es da noch Großformat zu geben scheint. Danke für den Link und die ausführlichen Erklärungen!

Folgende Objektive habe ich:
- mitgeliefertes Standardobjektiv Canon EFS 18-55mm
- Tamron SP 70-300mm F/4-5.6 USD
- Tamron SP 90mm F/2.8 Macro 1:1 USD

Geplant war mal noch ein Weitwinkel, hab ich aber bisher nie gekauft.

Bin meistens in der Natur unterwegs, es geht also viel um Landschaften und Objekte, die mir so über den Weg laufen.

Beispielfotos (unbearbeitet) hänge ich später mal an.

Korfox
2021-01-07, 11:30:14
Hast du die Möglichkeit, für nen kleinen Pfennig ein Objektiv zu leihen (viele Fotoausrüster bieten das an).
Ich vermute, dass das Canon dein Immerdrauf sein wird. Wenn du dir das Sigma 17-70 mm f2,8-4,0 (Contemporary) [https://www.amazon.de/Sigma-17-70-Objektiv-Filtergewinde-Objektivbajonett/dp/B00AXZYY86 / https://www.sigma-foto.de/objektive/17-70mm-f28-4-dc-makro-os-hsm-contemporary/technische-daten] leihen würdest hättest du einen recht guten Vergleich.
Das Objektiv ist für den Preis in meinen Augen ziemlich gut (ich habe es). Es ist a) deutlich lichtstärker, als das Canon-Kitobjektiv und b) würde es so ganz nebenher die Lücke zwischen deinen beiden Zoom-Objektiven elegant schließen.
Das Tamron sollte eigentlich schon ziemlich gut sein, was die Abbildungsleistung angeht.

Mit einem Test des Sigmas könntest du rauskriegen, ob die Scherben nicht dein Problem sind. Und wenn du dich dann für den Kauf entscheidest und trotzdem noch eine neue Kamera kommt, dann ist es inkl. einer 80D nicht sooo massiv über dem Budget. Die 90D ist meines Wissens eher eine Evolution, als eine Revolution (der Sprung von der 70D auf die 80D war ziemlich massiv und die nächste Sensorgeneration kommt IIRC erst mit dem Nachfolger der 90D).

EDIT: Sigma selbst bietet auch einen Leihservice an:
https://www.sigma-foto.de/service/leihservice/
Habe ich keine Erfahrungen mit, aber damit kämest du dem Diskussionspunkt hier auf die Spur.

Wenn du nacher 1000€ für ein Immerdrauf budgetieren wirst, dann ist das Con natürlich nicht die beste Wahl und du hast weit bessere Option in Richtung Sigma Art oder Canon Rotring, denke ich.

GanjaBob
2021-01-07, 12:22:58
@WhiteVelvet, was nutzt du denn zur RAW-Bearbeitung und was für Einstellungen setzt du? Als ich mit RAWs & Lightroom angefangen hatte, habe ich auch beim Entwickeln auch viel falsch gemacht...

Morpheus2200
2021-01-07, 12:23:08
Hier mal eine Idee

Verkauf die Kamera mit dem kitobjektiv.
Hol dir eine Sony Alpha 7 II (vollformat) und verwende die beiden Tamron mittels Adapter weiter. Knapp über 1000euro.
Zb https://www.enjoyyourcamera.com/Objektivadapter/Adapter-an-Sony-NEX/Alpha-E-Mount/Autofokus-Objektivadapter-fuer-Canon-EOS-Objektiv-an-Sony-E-Mount-Kamera-Commlite::8450.html

Prüfe aber ob die beiden Tamron für Vollformat taugen, ich denke ja

Matrix316
2021-01-07, 13:25:32
Wie wäre es hiermit? https://geizhals.de/fujifilm-gfx-50r-gehaeuse-a1894499.html ;)

Ich finde irgendwie das Angebot bei Canon entweder zu schlecht oder zu teuer. Es gäbe z.B. die M50, die ist aber auch schon etwas älter. Die 90D finde ich zu teuer für APS-C. Gute ISO Werte kriegt man z.B. bei Sony A6400 oder Nikon Z50 https://geizhals.de/nikon-z-50-mit-objektiv-z-dx-16-50mm-3-5-6-3-vr-und-bajonettadapter-ftz-voa050k004-a2154296.html oder Fuji X-T30 https://geizhals.de/fujifilm-x-t30-schwarz-mit-objektiv-xc-15-45mm-3-5-5-6-ois-pz-a1989552.html?hloc=de

Eine Spiegelreflexkamera würde ich mir heute aber wahrscheinlich nicht mehr holen. Obwohl die schon noch besser in der Hand liegen als die Spiegellosen. Aber der Live View im Sucher ist einfach unschlagbar. ;) Autofokus ist auch oft besser.

Tesseract
2021-01-07, 14:16:19
Hol dir eine Sony Alpha 7 II (vollformat) und verwende die beiden Tamron mittels Adapter weiter. Knapp über 1000euro.
Zb https://www.enjoyyourcamera.com/Objektivadapter/Adapter-an-Sony-NEX/Alpha-E-Mount/Autofokus-Objektivadapter-fuer-Canon-EOS-Objektiv-an-Sony-E-Mount-Kamera-Commlite::8450.html

funktionieren diese adapter ohne fokusprobleme bzw. bildverschlechterung? ich meine ich habe da in der vergangenheit nichts gutes gehört.
alternativ vielleicht eine gebrauchte 6D mark II, die könnte auch ins budget passen. hat zwar trotzdem einen canon-sensor aber wesentlich moderner und größer als der gammel in der 600D.

und ja, die tamron sind scheinbar beide full frame.

Deathcrush
2021-01-07, 14:20:21
Wobei bei der EBV die heutigen Programme sehr gute Resultate erzielen (z.B. mit Topaz Denoise und DXO Elite Prime) und das auch bei hohen ISO Werten. Ich war selbst mal kurz davor von MFT auf APS-C oder Vollformat zu wechseln. Aber mit Topaz Denoise und DXO4 hat sich das erübrigt.

Es muss also nicht immer zwingend eine Vollformat bzw APS-C Kamera sein. MFT hat hier wunderbare Angebote und gerade in der Makro- und Tierfotografie bietet MFT viele Vorteile gegenüber Vollformat.

RaumKraehe
2021-01-07, 14:23:24
Außer Hasselblad bietet kaum jemand digitale Mittelformat-Kameras an.

Typisch ist APS-C oder 35mm (was viele fälschlich als Vollformat bezeichnen).

@Deathcrush: Das Freistellungspotenzial ist in nicht unerheblicher Weise mit den Dimensionen des Sensors verknüpft. ;)

Korfox
2021-01-07, 14:28:33
@Deathcrush: Das Freistellungspotenzial ist in nicht unerheblicher Weise mit den Dimensionen des Sensors verknüpft. ;)
Das ist für viele, die zum Spaß fotografieren, aber auch gleichzeitig das Problem, da sie sich dann beschweren, dass das Handy ja viel schärfere und bessere Bilder macht, als die DSLR.
Einen gewissen Crop-Faktor zu haben ist daher oft nicht verkehrt, damit man sich weniger mit Belichtungszeit und Blende befassen muss.

Matrix316
2021-01-07, 14:28:39
Außer Hasselblad bietet kaum jemand digitale Mittelformat-Kameras an.

Typisch ist APS-C oder 35mm (was viele fälschlich als Vollformat bezeichnen).

@Deathcrush: Das Freistellungspotenzial ist in nicht unerheblicher Weise mit den Dimensionen des Sensors verknüpft. ;)

Fuji gibt's auch noch.

Aber 35mm ist doch Vollformat. Zumindest laut Google.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vollformatsensor#/media/Datei:Sensorformate_KB.svg

Ben Carter
2021-01-07, 14:43:40
Das Kit-Objektiv ist auf jeden Fall nichts besonderes, da kann man selbst mit wenig Geld schon was deutlich besseres haben.

z.B. mit dem schon genannten Sigma oder auch das 17-50 Tamron ist ganz ordentlich für den Preis und definitiv um Welten besser als das Kit: https://geizhals.de/tamron-sp-af-17-50mm-2-8-xr-di-ii-ld-asp-if-fuer-canon-ef-schwarz-a16e-a197864.html?hloc=at&hloc=de

Das 70-300mm Objektiv ist auf ASP-C von der Bildqualität in Ordnung, hat nur etwas CA. Auf Vollformat kommen jedoch die schwächeren Randbereiche deutlich zum Vorschein und da würde ich es nicht empfehlen. Der AF-Motor ist brutal langsam und laut. :)

Zum 90mm Makro kann ich persönlich nichts sagen, aber das scheint ja ganz in Ordnung zu sein.

@WhiteVelvet: wie zufrieden bist du denn mit der Bildschärfe bei dem Makro?

Opprobrium
2021-01-07, 14:56:18
35mm war zu analogen Zeiten Kleinbild und gängig. Das war einfach das genormte Format der Filmrollen, und daran wurden die Objektive angepasst.

Da der Film im digitalen Zeitalter durch einen Sensor ersetzt wurde hat sich für Sensoren, die in etwa der größe der alten Filme entsprechen eben Vollformat durchgesetzt. Kleinere Sensoren heißen dann APS-C, MFT (micro four thirds) etc.

Mittelformat ist dann 70mm und wird eher selten genutzt. Quentin Tarantino hat bspw. seinen Western in 70mm gedreht.

Großformat ist heutzutage sehr Speziell in der Anwendung. In den Anfängen der Photografie waren das etwad handgroße Platten die beluchtet wurden.

Generell (und logischerweise) können größere Sensoren mehr Licht einfangen, brauchen aber eben auch größere und dadurch schwerere und teurere Objektive.

Der von vielen erwünschte Tiefenunschärfe Effekt mit verschwommenem Hintergrund funktioniert mit größeren Sensoren besser, auf Smartphones wird dieser Effekt eher nachträglich ins Bild gerechnet, während er mit einer Vollformatkamera (also 35mm Äquivalent) rein optisch erzeugt wird.

Dem Threadstarter kann man evtl. noch den Rat geben sich gut zu überlegen, ob er beim Canon Spiegelreflex APS-C System bleiben will, oder eben auf eine (Vollformat) Systemkamera umsteigt. Ersteres hätte den Vorteil, daß er bereits Objektive besitzt, und die Objektive recht günstig sind.

Zweites hätte den Vorteil, daß es wohl die Zukunft ist. Sony ist da recht erfolgreich mit ihren A7 und A9 Geräten, und mittlerweile haben ja auch Canon und Nikon nachgezogen.

Morpheus2200
2021-01-07, 14:58:00
funktionieren diese adapter ohne fokusprobleme bzw. bildverschlechterung? ich meine ich habe da in der vergangenheit nichts gutes gehört.


Ich denke ja, ist ja nur ein Adapter um das Objektiv in der richtigen Position zu halten und um ein paar elektrische Signale weiter zu geben, wo soll da eine Bildverschlechterung herkommen? Das ist kein Telekonverter!

RaumKraehe
2021-01-07, 14:59:35
Zweites hätte den Vorteil, daß es wohl die Zukunft ist. Sony ist da recht erfolgreich mit ihren A7 und A9 Geräten, und mittlerweile haben ja auch Canon und Nikon nachgezogen.

Den Satz verstehe ich nicht. Nikon und Canon hatten schon 35mm Sensoren bevor Sony überhaupt in den Markt der DSLR eingestiegen ist.

Oder verwechselt du das gerade mit den "Mirrorles" Systemen? Ja, da sagt man das sei die Zukunft und ja da ist Sony der Vorreiter.
Ich persönlich komme mit digitalen Suchern aber nicht klar.

Opprobrium
2021-01-07, 15:04:13
Oder verwechselt du das gerade mit den "Mirrorles" Systemen?

Gemeinhin "Systemkamera" genannt. Ich verwechsle hier also nichts ;)

WhiteVelvet
2021-01-07, 15:09:45
Ich nutze Lightroom 4.1 und verwende da viel die Farbkorrektur, Cropping, gerade Drehen und überlagerte Farbverläufe. Da kommt häufig was sehr anständiges bei raus, vieles ist auch wirklich gut scharf und deutlich. Aber oft sind es Landschaftsaufnahmen, die wenig Kontrast bieten. Habe ein Beispiel angehängt (unbearbeitet, verkleinert und als JPG). Der Wald ist ziemlich kontrastlos und auch wenn ich Schärfe dazugebe, wirkt es immer noch alles andere als naturnah. Natürlich liegt es irgendwie an den Distanzen und dem Atmosphärendunst, aber das muss doch irgendwie besser gehen.

Morpheus2200
2021-01-07, 15:13:14
Das liegt nicht an der Kamera sondern an der Entfernung, der dazwischen liegenen Luft und an den Lichtverhältnissen.

Shink
2021-01-07, 15:14:35
"Die Gegenwart" ist, dass Hersteller viel weniger Verkaufen und so Nischen suchen. Die Vollformat-Spiegellosen, für die man um zig Tausend EUR neue Objektive kaufen muss, sind so eine Nische.

Was "die Zukunft" ist, weiß man natürlich nicht, aber nicht jeder freut sich über Freistellungspotenzial. Wenn bei nem Kinderfoto nur die Augen scharf sind und Nase/Ohren nicht mehr, ist das super für viele, aber viel Spaß beim Fokussieren.
Ein halbwegs brauchbarer Artikel dazu (https://petapixel.com/2020/12/31/camera-gear-overkill-why-bigger-and-faster-is-not-always-better/)

Jedenfalls... bin ich prinzipiell ein Anhänger der "teures Objektiv - billige Kamera" - Fraktion. Objektive kann man auch besser wertstabil verkaufen als Kameras.

Korfox
2021-01-07, 15:15:14
Das ganze wurde btw. auch im DSLR-Forum schon mehrfach diskutiert. Vor drei Jahren zwischen 600D und 80D ;):
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1795819

Wie gesagt: Ich würde erstmal ein Leihobjektiv ausprobieren und dann kannst du immernoch nachdenken. Bei einer "besseren" Kamera wirst du aber um ein neues Immerdrauf eh nicht umhin kommen.

Im Endeffekt musst du aber nehmen, worauf du Bock hast. Wenn ein neues Objektiv deine Begeisterung nicht neu entfacht, dann ist es die falsche Investition. Das selbe bei der Kamera. Ohne Begeisterung keine Kreativität und das, das gute Fotos wirklich zu verantworten hat sitzt halt zwischen den Ohren. Daran wird sich so schnell nichts ändern.

Ben Carter
2021-01-07, 15:15:50
Das Bild ist leider ein denkbar schlechtes Beispiel, da hier natürlich atmosphärische Störungen reinspielen, gerade über Wasser. Hab ich das richtig raus gelesen, dass du RAW fotografierst? EXIFs sind leider auch keine dabei.

Wenn ich das aber richtig sehe, ist das mit dem 70-300mm bei annähernd 300mm abgelichtet? F8 oder höher?

das 70-300mm ist am langen Ende nicht so knackscharf.

Shink
2021-01-07, 15:18:51
Das liegt nicht an der Kamera sondern an der Entfernung, der dazwischen liegenen Luft und an den Lichtverhältnissen.
Wie waren nochmal die letzten Worte des Kriegsfotografen:
Wenn das Foto nichts geworden ist, warst du nicht nah genug dran.
Tele-Landschaftsaufnahmen sind eine Herausforderung. Sprich: Mach lieber etwas anderes.
Meine Empfehlung: Lass das Tele zuhause und nimm stattdessen dein Portraitobjektiv dafür. Dann wirst du auch weniger verwackeln und... das Objektiv ist vermutlich auch schärfer.

Korfox
2021-01-07, 15:21:48
Gemeinhin "Systemkamera" genannt. Ich verwechsle hier also nichts ;)
Systemkameras umfassen sowohl (D)SLRs, als auch EVILs, da sie einfach die Tatsache definieren, dass Komponenten austauschbar sind.
Ich denke ja, ist ja nur ein Adapter um das Objektiv in der richtigen Position zu halten und um ein paar elektrische Signale weiter zu geben, wo soll da eine Bildverschlechterung herkommen? Das ist kein Telekonverter!
Die (Fertigungs-)Toleranz macht halt was aus. Ich habe einen Inverter, der zu massiven Bildveränderungen führt, wenn ich das Objektiv innerhalb der Toleranz drehe. Den kann ich eigentlich nur benutzen, wenn ich ein Stativ nutze und manchmal langt schon die Spiegelerschütterung, um etwas zu verändern. Das ist bei den Adapterringen nicht anders. 0,1mm näher am Sensor oder weiter davon weg macht halt doch was aus.

Interessanter Artikel hierzu:
https://www.dkamera.de/news/dkamerade-grundlagenwissen-objektive-adaptieren/

RaumKraehe
2021-01-07, 15:23:12
Ich nutze Lightroom 4.1 und verwende da viel die Farbkorrektur, Cropping, gerade Drehen und überlagerte Farbverläufe. Da kommt häufig was sehr anständiges bei raus, vieles ist auch wirklich gut scharf und deutlich. Aber oft sind es Landschaftsaufnahmen, die wenig Kontrast bieten. Habe ein Beispiel angehängt (unbearbeitet, verkleinert und als JPG). Der Wald ist ziemlich kontrastlos und auch wenn ich Schärfe dazugebe, wirkt es immer noch alles andere als naturnah. Natürlich liegt es irgendwie an den Distanzen und dem Atmosphärendunst, aber das muss doch irgendwie besser gehen.

Klar, mit einem aktuellen Lightroom und dem "dehaze" Filter. ;)

Gegen Dunst helfen manchmal UV-Filter. Aber auch nicht immer. Das von dir gezeigte Bild ist relativ normal.

RaumKraehe
2021-01-07, 15:26:05
Wenn bei nem Kinderfoto nur die Augen scharf sind und Nase/Ohren nicht mehr, ist das super für viele, aber viel Spaß beim Fokussieren.


Wenn derjenige den Sinn der Blende nicht verstanden hat dann kann man in der Situation nur einen Fotokurs empfehlen.

Opprobrium
2021-01-07, 15:38:28
Was "die Zukunft" ist, weiß man natürlich nicht, aber nicht jeder freut sich über Freistellungspotenzial.

Weiß man natürlich nicht, aber wenn die beiden großen Kamerahersteller Canon und Nikon aufspringen, dann weiß man, daß die sich da Gedanken gemacht haben. Zumal Canom das erste mal seit den 80ern ein neues Objektivbajonett für Kleinbild/Vollformat eingeführt hat.

WhiteVelvet
2021-01-07, 15:41:42
Stimmt schon, das Bild ist wirklich ein schlechtes Beispiel. Das waren volle 300mm von einem Boot aus. Ich will mich da auch nicht zu sehr auf diesen Aspekt einschießen. Wenn der Dunst da ist, ist er da.

Ich will da keine Wissenschaft raus machen, von daher würde ich dann eher dazu neigen, die 90D zu nehmen. Wenn die direkt schon sichtbar einen Unterschied macht, reicht es mir ja schon. Der Rest ist eh reine Nachbearbeitung.

Dazu mal eine Frage etwas offtopic: Aktuell nutze ich ja noch das alte Lightroom 4.1... ich habe gesehen, dass das aktuelle im Abo für 11,89€ pro Monat zu haben ist. Würde so ein Abo Sinn machen? Ist das monatlich kündbar? Kann das Lens Flares in Bilder einbauen? Kann ich damit Bereiche im Bild markieren und unscharf machen? Vielleicht hab ich beide Funktionen auch nur noch nicht in der 4.1 entdeckt...

Shink
2021-01-07, 15:47:38
Wenn derjenige den Sinn der Blende nicht verstanden hat dann kann man in der Situation nur einen Fotokurs empfehlen.
Was ich meine ist: Nicht jeder kann seine Nutzen ziehen aus dem Aufpreis/Ballast der größeren Sensorformate.

Jetzt baut Fuji das 50mm f1.0 oder noch besser Nikon das Z 58mm 1:0,95 :freak: und wenn sich die Konsumenten denken: Ich brauch Mittelformat, sonst kann ich nicht freiiistellen, dann.. ist das sicher ne tolle Sache für die Hersteller und ein paar kreative Zahnärzte, aber ich dachte, im Kaufberatungs-Forum kann man auch mal darauf hinweisen, dass man das eventuell nicht nur nicht braucht, sondern gar nicht will.

Aber ich weiß schon, das artet in Krieg aus, darüber zu diskutieren.

RaumKraehe
2021-01-07, 15:52:29
Dazu mal eine Frage etwas offtopic: Aktuell nutze ich ja noch das alte Lightroom 4.1... ich habe gesehen, dass das aktuelle im Abo für 11,89€ pro Monat zu haben ist. Würde so ein Abo Sinn machen? Ist das monatlich kündbar? Kann das Lens Flares in Bilder einbauen? Kann ich damit Bereiche im Bild markieren und unscharf machen? Vielleicht hab ich beide Funktionen auch nur noch nicht in der 4.1 entdeckt...

Mit dem Abo bekommst du auch Photoshop mit dazu.

Du kannst so viele Monate buchen wie du willst. Auch pausieren und wieder neue Monate buchen. Ein bis zwei mal im Jahr gibt es für 70-80 € dann Jahresabos mit Prozenten. Dann verlängere ich in der Regel.

Ob das Sinn macht musst du selber entscheiden.

In Lightroom sind solche Funktionen wie "Lensflare" oder "blur" nicht enthalten. Das alles ist in Photoshop enthalten.

RaumKraehe
2021-01-07, 15:54:30
Was ich meine ist: Nicht jeder kann seine Nutzen ziehen aus dem Aufpreis/Ballast der größeren Sensorformate.

Jetzt baut Fuji das 50mm f1.0 oder noch besser Nikon das Z 58mm 1:0,95 :freak: und wenn sich die Konsumenten denken: Ich brauch Mittelformat, sonst kann ich nicht freiiistellen, dann.. ist das sicher ne tolle Sache für die Hersteller und ein paar kreative Zahnärzte, aber ich dachte, im Kaufberatungs-Forum kann man auch mal darauf hinweisen, dass man das eventuell nicht nur nicht braucht, sondern gar nicht will.

Aber ich weiß schon, das artet in Krieg aus, darüber zu diskutieren.

Die Objektive werden wahrscheinlich so teuer werden das der Hobbyist da außen vor bleibt.
Aber grundlegend hast du natürlich Recht. Nur weil man eine teure Kamera hat man nicht automatisch bessere Bilder. Denn für gute Bilder ist eines in der Regel egal: Die Kamera.

Korfox
2021-01-07, 15:56:22
Hat sich doch erledigt. Der TE hat sich offensichtlich trotz vieler Stimmen, die dagegen redeten, entschlossen, seine alten Scherben an der 90D weiter zu verwenden.
Das heißt, dass ein neues Glas ihm den Spaß am Fotografieren nicht wiederbringen würde.

Monkey
2021-01-07, 15:58:32
Was ich meine ist: Nicht jeder kann seine Nutzen ziehen aus dem Aufpreis/Ballast der größeren Sensorformate.

Jetzt baut Fuji das 50mm f1.0 oder noch besser Nikon das Z 58mm 1:0,95 :freak: und wenn sich die Konsumenten denken: Ich brauch Mittelformat, sonst kann ich nicht freiiistellen, dann.. ist das sicher ne tolle Sache für die Hersteller und ein paar kreative Zahnärzte, aber ich dachte, im Kaufberatungs-Forum kann man auch mal darauf hinweisen, dass man das eventuell nicht nur nicht braucht, sondern gar nicht will.

Aber ich weiß schon, das artet in Krieg aus, darüber zu diskutieren.

Niemand kauft Mittelformat zum besseren freistellen, die Vorteile liegen/lagen ganz woanders .

Matrix316
2021-01-07, 16:00:56
Ich nutze Lightroom 4.1 [...]
Achtung: Wenn deine Kamera zu neu ist, werden die RAW Bilder eventuell nicht mehr in deiner Version unterstützt.

Shink
2021-01-07, 16:02:44
Hat sich doch erledigt. Der TE hat sich offensichtlich trotz vieler Stimmen, die dagegen redeten, entschlossen, seine alten Scherben an der 90D weiter zu verwenden.
Das heißt, dass ein neues Glas ihm den Spaß am Fotografieren nicht wiederbringen würde.
Irgendwie auch verständlich. Hab mir für eine Hochzeit mal eine Canon-Einsteiger-DSLR geliehen und war extrem enttäuscht. War vor allem der Sucher, der mich abgetörnt hat.

Niemand kauft Mittelformat zum besseren freistellen
Kleinbild aber schon heutzutags.

Matrix316
2021-01-07, 16:07:15
Naja, je größer der Sensor, desto mehr:

aQ8VodC19-g

Vento
2021-01-07, 16:08:53
Systemkameras umfassen sowohl (D)SLRs, als auch EVILs, da sie einfach die Tatsache definieren, dass Komponenten austauschbar sind.

Die (Fertigungs-)Toleranz macht halt was aus. Ich habe einen Inverter, der zu massiven Bildveränderungen führt, wenn ich das Objektiv innerhalb der Toleranz drehe. Den kann ich eigentlich nur benutzen, wenn ich ein Stativ nutze und manchmal langt schon die Spiegelerschütterung, um etwas zu verändern. Das ist bei den Adapterringen nicht anders. 0,1mm näher am Sensor oder weiter davon weg macht halt doch was aus.

Interessanter Artikel hierzu:
https://www.dkamera.de/news/dkamerade-grundlagenwissen-objektive-adaptieren/


Das ist ein großer Vorteil bei den DSLM's, bei den Spiegellosen, da kannst du eigentlich dank sehr geringer Auflagemaße so ziemlich alles an Optiken verlustfrei adaptieren, anders als bei vielen DSLR's.
Ich habe z.B. aus alten Analogzeiten noch echte Schätze hier liegen, Canon FD 24mm f/1.4 L, FD 85mm f/1.2 L, New FD 20-35mm f/3.5 L, FD 135mm f/2.8, FD 200mm f/2.8.
Selbst meine Mamiya 645 Super Sekor + SMC Pentax Linsen, also Objektive analoger Mittelformatkameras im Format 6x4.5 + 6x7, kann ich via Adapter an so ziemlich jede DSLM verlustfrei adaptieren.
Dazu habe ich noch einen Haufen alter M42 Objektive von meinen Dad, Schätzchen von Asahi Pentax, Ricoh, Voigtländer über Zeiss, lassen sich alle ohne optische Einbußen verwenden.
Klar kein AF, nur Zeitautomatik oder manuelle Belichtung, bei Optiken ohne elektrische Kontaktübertragung nur Arbeitsblende, aber das korreliert so oder so mit meiner Art zu fotografieren., wenn dann doch viel mit Stativ und Zeit für Einstellungen, Licht und Motiv.
Wer früher viel richtig sperriges, schweres analoges Mittelformat genutzt hat, dazu noch häufig mit Lichtschacht und externem Belichtungsmesser, hat da überwiegend kein Problem mit fehlendem AF oder Automatiken.
Für alles andere, wo AF und voller Funktionsumfang der Features wie Focus Stacking/Auto-Bracketing, e.t.c. wichtig ist, gibt es dann halt auch noch bei Bedarf die aktuellen Objektivlinien.
Aber im Falle der Z6/Z7, mit ein paar manuellen Menüeingaben der jeweiligen Objektivdaten (Blende/Brennweite) da nicht elektronisch übertragen, sogar mit wunderbar funktionierendem Ibis @ drei von fünf Achsen und Peaking Highlights als optische Fokusierhilfe bei den alten Objektiven.

Mit DSLR hat mich Canon quasi mit meiner damals sündhaft teuren analogen Fotoausrüstung von heute auf morgen ausgesperrt, "Fuck You Kunde, kauf halt alles nochmal neu", eben weil gerade bei Canon auf Grund des Bajonettwechsels und des veränderten Auflagemaßes kein verlustfreies adaptieren mehr nach dem Switch auf Digital möglich war.
Entweder mit Adapter mit Linse/optischem Element zum Ausgleich = macht aus High End Objektiven = Schrott Qualität, oder Adapter ohne optisches Element und Ausgleich = die Entfernungseinstellung verkackt, keine ∞ Unendlicheinstellung mehr.
Im Fazit als Canon SLR Besitzer bedeutete das also, entweder weiter analog bleiben bei Kleinbild, massive Verluste beim Verkauf und Umstieg und alles neu kaufen oder aber tausende in nicht mehr sinnvoll adaptierbare Optiken investierte DM in den Fotoschrank, möglichst gepflegt halten, heute bin ich froh das ich letztere Option gewählt habe.

Jetzt mit den aktuellen spiegellosen Systemkameras, wie einer Z7, Z6, a7 III, R, R5, R6, u.s.w., e.t.c., öffnet sich für mich regelrecht ein Paradies, zumal meine alte Ausrüstung noch in absolutem Topzustand ist und ich kann absolut jedes meiner Objektive, egal ob die alten Canon FD L-Schätzchen Kleinbildobjektive, oder meine Mamiya Sekor, SMC Pentax Mittelformatlinsen, oder alte M42 Objektive adaptieren und im Rahmen ihrer optischen Fähigkeiten via Adapter ohne eigene optische Elemente verlustfrei nutzen.
Du kriegst eigentlich jeden Adapter ohne verlustbehaftete optische Elemente für die meisten DSLM's, es ist einfach nur eine Verbindung/Adaption der jeweiligen unterschiedlichen Bajonette, ohne Probleme mit dem Auflagemaß, Abstand, e.t.c..
Das Limit ist da nicht der Adapter, sondern das Objektiv welches dran hängt, natürlich bei alten Objektiven mit Einschränkungen bei AF, Automatiken, oder fehlender Objektivdatenübertragung (was bei Z6/Z7 aber manuell speicherbar ist und damit sogar 3-Achsen IBIS ermöglicht, selbst mit 60 Jahre alten M42er Linsen).
Egal ob uralte Kleinbildobjektive wie M42, eigentlich alle Bajonette aus analogen Zeiten, bis hoch zum analogen Mittelformat 6x4,5, 6x6, 6x7, Mamiya Sekor, Rollei, Zeiss/Hasselblad, SMC Pentax, Schneider-Kreuznach, u.s.w..

Zumindest bei Vollformartkameras ohne Crop, lassen sich auch die originalen Brennweiten nutzen.
Also DSLM ist für mich ein absoluter Segen, regelrecht ein Geschenk und die Eintrittskarte meine kompletten alten Objektive, wirklich jedes fucking Objektiv, wieder im digitalen Zeitalter an aktuellen Kameras zu nutzen.
Viele wirklich sehr gute alte Objektive, abseits von einigen gefragten sehr lichtstarken Exoten und Edellinsen wie diverse Leica/Zeiss und Co., kann man häufig extrem günstig schießen und ein weiterer Vorteil durch DSLM und Adapterflut, die Preise für Exoten wie mein FD 24mm L f/1.4 (https://www.dpreview.com/forums/thread/3346731#forum-post-50413673), oder FD 85mm L f/1.2 (https://www.dpreview.com/forums/thread/4189073) haben auf dem Gebrauchtmarkt ordentlich angezogen.
Waren die mal überwiegend reine Sammlerstücke, weil eigentlich unbrauchbar mangels vernünftiger Adaption abseits der Analogfotografie, sind die jetzt plötzlich wieder in Einzelfällen heiß begehrt bei diversen Fotonerds.

I published a post on 40 years of the development of Canon’s superfast portrait lens and a detailed test comparing Canon FD 85mm f/1.2L, which in terms of optical formula follows the design of the original Canon FD 85mm f/1.2 S.S.C. Aspherical, against the current Canon EF 85mm f/1.2L II USM. Both lenses were tested on Sony A7R II – a full-frame mirrorless camera with high resolution sensor, which allows mounting of both Canon FD and Canon EF lenses. The test was an eye-opener for me: four decades have passed and so little has changed in terms of optical properties.

Optically they are so close that photos taken from a tripod alternately are almost indistinguishable.

The test is testament to what Canon’s engineers achieved 41 ago when the first version of the superfast portrait lens was marketed.

https://www.dpreview.com/forums/thread/4189073

rasie
2021-01-07, 16:21:18
Ich nutze Lightroom 4.1 und verwende da viel die Farbkorrektur, Cropping, gerade Drehen und überlagerte Farbverläufe. Da kommt häufig was sehr anständiges bei raus, vieles ist auch wirklich gut scharf und deutlich. Aber oft sind es Landschaftsaufnahmen, die wenig Kontrast bieten. Habe ein Beispiel angehängt (unbearbeitet, verkleinert und als JPG). Der Wald ist ziemlich kontrastlos und auch wenn ich Schärfe dazugebe, wirkt es immer noch alles andere als naturnah. Natürlich liegt es irgendwie an den Distanzen und dem Atmosphärendunst, aber das muss doch irgendwie besser gehen.

Dem Bild mangelt es erheblich an Schärfe und vor allem Kontrast.

Shink
2021-01-07, 16:55:02
Also DSLM ist für mich ein absoluter Segen, regelrecht ein Geschenk und die Eintrittskarte meine kompletten alten Objektive, wirklich jedes fucking Objektiv, wieder im digitalen Zeitalter an aktuellen Kameras zu nutzen.
Deshalb find ich es auch schade, dass Pentax Q und Samsung NX Mini eingestellt wurden.
Waren die bescheuert? Ja. Waren die notwendig? Nein.
Aber das Auflagemaß. unter 7mm bei NX Mini, 9mm bei der Q. Da konnte man C- und D-Objektive adaptieren - ja sogar alle anderen modernen oder schon toten spiegellosen Systeme. Vermutlich ist 99% nicht zu gebrauchen aber... schade um das teure Glas, dass da teilweise noch im Umlauf ist und verschimmelt.

Korfox
2021-01-07, 17:22:08
Irgendwie auch verständlich. Hab mir für eine Hochzeit mal eine Canon-Einsteiger-DSLR geliehen und war extrem enttäuscht. War vor allem der Sucher, der mich abgetörnt hat.

Sicher ist es verständlich. Die aktuellen Geräte sind auch in der Handhabung deutlich besser, als die älteren. Ich wöllte auch nicht mit einem 600er Body rumrennen. Ob ich mich zu einem 800er überwinden könnte? Fraglich.
Die beste Kamera ist eh die, die man dabei hat. Und wenn man das neue edle Stück eher einfach mitnimmt, als die alte Hunzel mit neuem Glas, dann ist das neue Stück die bessere Kamera.

RaumKraehe
2021-01-07, 17:24:39
Irgendwie auch verständlich. Hab mir für eine Hochzeit mal eine Canon-Einsteiger-DSLR geliehen und war extrem enttäuscht. War vor allem der Sucher, der mich abgetörnt hat.


Bei den dreistelligen ist der in der Tat kaum zu gebrauchen. Ab den zweistelligen ist es aber Top.
Wenn dir das Bild zu klein ist kannst du ja noch eine Sucherlupe ranklemmen.