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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eure bisherigen OP-Erfahrungen?


Gast
2021-01-07, 21:22:20
Ich habe im kommenden Februar meine erste richtige OP mit Narkose: Nasenscheidewand-Begradigung und "Beseitigung" der Nasenmuschelhyperplasie! (Die bisherigen Eingriffe bei örtlicher Betäubung zählen nicht ;) )

Vor der OP selbst und dem Danach habe ich keinen Bammel, aber die Narkose macht mir ehrlich gesagt eine Höllenangst. Man hört ja immer mal wieder von Leuten, die nicht aus der Narkose aufgewacht sind oder falsch beatmet wurden und daran erstickten. Meine "Kontrollzwänge" machen das ganze sicherlich nicht einfacher ^^

Aber ich würde gerne mal von euch über eure OP-Erfahrungen hören, z.B. über Kuriositäten, das Danach, das Davor, Erfolge, Misserfolge usw. ;)

Danke vielmals für eure Anekdoten.

rokko
2021-01-07, 22:14:17
Zweimal an der Bandscheibe operiert worden.
Propofol und dunkel wirds.

Versuch deine Bedenken dadurch zu entkräften ob du überhaupt eine Alternative zur OP hast.

Wenn nicht dann gibts nur diesen Weg.

Filp
2021-01-07, 22:36:30
Nase war toll... Bei mir wurde auch die Nasenscheidewand begradigt, weil sie mir aus eigentlich allen Nasennebenhöhlen große Polypropylen entfernt haben. OP und alles lief super, aber im Aufwachraum bin ich direkt mit einem Erstickungsgefühl aufgewacht und bin panisch geworden. Mir hat erstmal keiner geglaubt, als ich sagte das da was im meine Atmung behindert und ich keine Luft bekomme. Der Arzt kam dann nochmal und hat reingeschaut, um festzustellen, dass eine der Tamponaden (2 große Dinger pro Nasenloch...) hinten tief im Rachen hing. Einmal an der Schnur gezogen und sie war wieder oben wo sie sein sollte. Die Minuten bis dahin waren aber echt Horror...

vad4r
2021-01-07, 23:01:44
Ich hab schon so viele Vollnarkose OPs gehabt, das ich die gar nicht mehr zählen kann ;D

Gast
2021-01-07, 23:25:09
Zweimal an der Bandscheibe operiert worden.
Propofol und dunkel wirds.

Versuch deine Bedenken dadurch zu entkräften ob du überhaupt eine Alternative zur OP hast.

Wenn nicht dann gibts nur diesen Weg.

Eigentlich nicht. Ich habe eine sehr ausgeprägte Verkrümmung und zusätzlich noch eine Nasenmuschelhyperlasie. Während ein normaler durchschnittlich Erwachsener mit einem Atemzug 700 ml Luft einatmet, sind es bei mir ca. 350ml... unter Optimalbedingungen.

Monger
2021-01-08, 00:19:25
Hab gerade meine dritte OP hinter mir.
Erste vor 15 Jahren: Schienbeinbruch. Zweite vor 4 Jahren: Nasenscheidewandkorrektur. Dritte vorgestern: beidseitiger Leistenbruch.

Außerdem hab ich die beiden Kaiserschnitte meiner Frau und die beiden Leistenbrüche meines ältesten Sohnes recht aktiv mitgekriegt.

Erstmal ne gute Nachricht: das Narkosezeug ist verdammt gut. Anders als vor 20 Jahren ist man nicht wirklich tief weg. Nicht so wie Koma, sondern eher tiefer Schlaf. Dazu halt ein ordentliches Schmerzmittel. Man kann dich mehr oder minder innerhalb von zwei Minuten an und wieder ausknipsen, und das mit kaum Nebenwirkungen. Sobald sie die Infusion einstellen, kommst du ganz automatisch langsam wieder da raus.
Hässlich ist die Beatmung. Ich hab jedesmal die Nachwirkungen des Beatmungsschlauchs gespürt: Halsschmerzen, trockenes, kratziges Gefühl.
Der Legende nach bestehen manche Anästhesisten darauf, dass man selber versucht sich den Schlauch rauszuziehen.
Und je nachdem was mit einem gemacht wird, ist der Körper anschließend schon ganz schön angestrengt. Mir tut z.B. immer noch die rechte Schulter weh, weil wohl mein rechter Arm blöd lag, und man das in ner Vollnarkose natürlich auch nicht korrigiert.
Man ist im Aufwachraum kein schöner Anblick. Meine Frau war leichenblass, hat am ganzen Körper geschlottert. Aber praktisch keiner kann sich an die Minuten im Aufwachraum erinnern. Man ist da in so nem komischen Zwischenzustand wo Bewusstsein da ist, aber die Erinnerung aussetzt. Gibt ja zahllose Anekdoten dazu. Ist aber trotzdem gut, wenn dann jemand für einen da ist und gut zuredet.

Das anstrengste an ner OP ist nunmal die OP. Mir haben sie z.B. den Bauchraum mit CO2 aufgeblasen, damit sie in ner Schlüsselloch OP erkennen können wo sie rumstochern. Das merke ich immer noch, das gibt nämlich tierische Muskelschmerzen, als hättest du mindestens zwei Tage lang Sit-Ups gemacht. Auch wenn Schmerz und Erinnerung weg sind, merkt der Körper halt dass irgendwas passiert ist, ergo rasender Puls und Stress nachm Aufwachen sind relativ normal.

Über die Nasenscheidewand OP bin ich übrigens immer noch sehr glücklich. Ganz anderes Atemgefühl.

Ich verstehe absolut die Angst, wer wird schon gerne bewusstlos. Aber es ist totale Routine. Bin felsenfest sicher: wenn es bei der OP Komplikationen gibt, dann nicht wegen der Anästhesie, sondern weil der Körper noch andere Probleme hat, die auch ohne OP gefährlich wären.

Monger
2021-01-08, 00:23:00
Achso, Anekdote noch: mein Bettnachbar bei der Nasenscheidewand OP hat die Mandeln entfernt gekriegt. Da blutet man ja innerlich wie Sau. Er konnte aber nicht anders als am Tag direkt nach der OP ne Zigarette zu ziehen. Die Schwester war nur baff, weil eigentlich sind das kaum erträgliche Schmerzen, von Langzeitfolgen mal ganz abgesehen. Sowas auf keinen Fall tun.

Filp
2021-01-08, 01:21:28
Aber praktisch keiner kann sich an die Minuten im Aufwachraum erinnern. Man ist da in so nem komischen Zwischenzustand wo Bewusstsein da ist, aber die Erinnerung aussetzt. Gibt ja zahllose Anekdoten dazu. Ist aber trotzdem gut, wenn dann jemand für einen da ist und gut zuredet.

Natürlich erinnerst du dich daran, meist wachst du da zum 2. mal auf. Das erste kurze Aufwachen passiert oft schon im OP oder auf dem Weg raus und du dämmerst wieder kurz weg. Die Narkose ist etwas verwirrend, weil du nicht wie aus einem Schlaf aufwachst, sondern komplett ohne Erinnerungen und Wahrnehmung für den Zeitraum der Narkose. Die Minuten oder Stunden sind einfach komplett weg.

IceKillFX57
2021-01-08, 09:34:28
Hatte schon diverse OPs mit Narkose.
Dabei ab und an geplante OPs und welche die nicht geplant waren.
Bei dir ist es eine geplante, sehe das positiv. Das Team das dich da bearbeitet ist bestens vorbereitet.
Anders schaut es da bei Spontanfällen aus z.B bei Unfällen.
Außerdem empfehle ich dir vor und nach der OP nur gutes zutun.
Also nur an dich denken was dir gut tun würde. Kann die Familie sein oder eben einen bestimmten Film sehen oder evtl. Spiel zocken. So das du eben das beste Gefühl für dich hast. Nur eben kein Alk oder Drogen halt.

Wie gesagt, sei dir einfach klar, das es eine geplante OP ist und du niemand bist der da durch einen Notfall gelandet ist.
Dieser Gedankengang hat persönlich vieles erleichtert.

Aufgewacht bin ich da auch nie und kann mich immer nur an die letzten Worte erinnern bis ich dann weg bin.
Soweit ich weiß Haut das Zeug auch nicht irgendjemand rein sondern wohl speziell ausgebildete Leute (da kann ich mich aber auch irren)

Hatte mir im übrigen auch Mal ein Protokoll aushändigen lassen.
Da stand nichts von wieder aufwachen im OP Prozess. Ist halt nur die Frage wie ehrlich man da ist.

Aber selbst wenns so ist. Man erinnert sich ja sowieso nicht dran.

RaumKraehe
2021-01-08, 09:49:26
Man hört ja immer mal wieder von Leuten, die nicht aus der Narkose aufgewacht sind oder falsch beatmet wurden und daran erstickten. Meine "Kontrollzwänge" machen das ganze sicherlich nicht einfacher ^^


Das ist doch gar nicht. Dann biste halt Tot aber merkst nichts davon.

Der andere Fall ist viel schlimmer, wenn die Narkose nicht korrekt wirkt, du nicht mehr sprechen oder dich bewegen kannst aber alles von der OP mitbekommst inkl. aller Schmerzen. :freak:

vad4r
2021-01-08, 10:17:43
Ich hab mir mal beim Motocross fahren drei Fußmittelknochen zertrümmert. Die NotOP lief nicht nüchtern ab und nach dem aufwachen hab ich mir die Seele ausgekotzt.

Die eingeführten Metallstangen mussten nach 2 Wochen raus, das geschah mit einer Rückmarknarkose. Wenn man mal wissen will, wie sich querschnittgelähmt anfühlt - das ist der Weg.
Jedenfalls ist nach der OP die Narkose langsam abgebaut worden, ich habe meinen Körper langsam von oben nach unten wieder gespürt. Leider zuerst auch die Blase, der Schließmuskel war allerdings noch betäubt. Mit frisch operierten Fuß auf Toilette geschleppt, Hand unter lauwarmes Wasser, Wasser beim aus dem Wasserhahn laufen lassen zugeschaut - nix zu machen. Hatte das Gefühl ich müsste platzen, ein gesetzter Katheter hat mich dann aber gerettet. Das Gefühl endlich die Blase leeren zu können war besser als Sex.

Vor ~2,5 Jahren hatte ich 4 schwere OPs in einem Jahr. Nach der 2. OP bin ich nach Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden, war das WE Zuhaus, am Montag dann zur Nachuntersuchung zum Hausarzt und von dort mit dem Krankenwagen wieder ins Krankenhaus, wo ich sofort notoperiert wurde und dann wieder Wochen im Krankenhausbett lag.

Zwischen der ersten und zweiten OP von mir hatte mein Sohn auch eine schwere OP. Die war in Berlin (400km entfernt) und wir hatte für die Zeit ein Zimmer im Ronald McDonald Haus - und so ein Zimmer bekommt man nicht, wenn das Kind an zB. der Nase operiert wird.

Das war mal eine richtige Kackzeit.

Colin MacLaren
2021-01-08, 10:23:30
7. Klasse, gebrochener Arm, mit Vollnarkose gerichtet.
Von der OP nix mitbkeommen, danach tüchtiger Sackgang. Überbelegtes Zimmer mitz sechs Bälgern, Einrichtung noch auf DDR-Niveau.

10. Klasse Krampfaderbeseitigung unten rum. Lokalanästhesie. Das war so mittelgeil, bekam einen Draht einmal von links nach rechts durch den Körper geschoben und durfte auf dem Display zuschauen, wo wie gerade sind. Fühlte sich extrem unangenehm an.

Mit 19. alle Weisheitszähne mit einmal rausgehebelt. Lokalanästhesie. Das war eher lustig, weil ich nichts spürte, es aber die ganze Zeit knirschen und ich den Keiferorthopäden ordentlich schnaufen hörte. Ging auch relativ lange.

Dieses Jahr Blindarm-Op. Ich war ziemlich entspannt, ich war zu Schichtbeginn dran, es war die Chefärztin und es gibt wohl nix, was mehr Routine ist. Nach dem Aufwachen für paar Minuten total wirre WhatsApp geschrieben, danach ging es mir bis auf fiese Blähungen ganz gut. Das Schlimmste waren die zwei Tage Mehlsuppe. Für sechs Wochen Krankschreibung und chillen auf der Couch würde ich das wieder machen.

rokko
2021-01-08, 10:39:42
Aber praktisch keiner kann sich an die Minuten im Aufwachraum erinnern. Man ist da in so nem komischen Zwischenzustand wo Bewusstsein da ist, aber die Erinnerung aussetzt. Gibt ja zahllose Anekdoten dazu. Ist aber trotzdem gut, wenn dann jemand für einen da ist und gut zuredet.


Doch ich kann mich an den Aufwachraum gut erinnern. Ich hatte zu der Zeit nämlich zusätzlich ein Frozen Shoulder Syndrom. Und unter Narkose hatte man mich wohl genau auf diese Seite gelegt und den Arm schön weit gestreckt.
Normalerweise überhautp kein Problem aber in dem Fall. :freak: Oje... mehr Schmerzen als vor der OP.
Und da wir unter Ostern nur 2 Patienten in der gesamten Klinik waren war im Aufwachraum auch viel Personal anwesend was sich übers Haareschneiden unterhalten hat.

Alles in allem wars gut. :up:

Ridcully
2021-01-08, 10:43:02
Meine einzige OP bisher war ab dem Punkt wo man diese tolle Tablette erhält ziemlich gut. Ich nehme keine harten Drogen daher war das für mich ein ziemlich beeindruckendes Erlebnis. Das Ding heißt auch „scheißegalpille“ und der Name ist Programm. Mann fühlt sich super und mega entspannt ohne die Spur von Sorgen oder Angst.

Also allein diese Erfahrung ist schon nicht schlecht.

NiCoSt
2021-01-08, 10:55:16
Ich hatte erst eine. Alle 4 weisheitszähne raus mit einem mal unter vollnarkose.

Die narkose an sich war gut. Sehr tief. Die nebenwirkungen danach waren nervig, aber man hats überlebt. Ich konnte 2 tage nichts essen. Kam alles sofort wieder raus.

ChaosTM
2021-01-08, 11:43:37
Darmspiegelung nach leichten Blutungen.
Propofol ist wirklich super :)
(waren nur Hä...)

Si|encer
2021-01-08, 11:45:16
Gute Erfahrung.

10,9,8,7 und weg.....

Korfox
2021-01-08, 11:54:18
Es gibt (wirklich extrem wenige) Menschen, die allergisch auf das Propofol reagieren. Rausfinden kann man das eigentlich nur durch ausprobieren und dann ist es zu spät. Die Atmung setzt einfach aus und man kriegt dich auch nicht wieder. Vorteil: Du merkst nichts davon.

Ich hatte bisher eine (ambulante) OP mit Narkose. Das Einleiten war zwar nicht sehr problematisch, aber trotz des lokalen Betäubungsmittel am Arm hat das Propofol angefangen zu brennen (und das brennt wie Hölle) kurz bevor ich weg war... ich kann mich noch erinnern, mit dem Fuß gewackelt zu haben, weil es echt weh getan hat, aber ich bin wohl während des Wackelns schon abgeschaltet gewesen.

Danach kommt es auch auf den Menschen an. Ich bin aufgewacht und war sofort wach. Sie haben mich gezwungen noch 5-10 Minuten liegen zu bleiben (ruhen Sie sich nochmal aus und schließen Sie die Augen), aber dann irgendwann entnervt aufgegeben und gesagt: Sie werden ja sehen, was passiert.
Ich bin dann aufgestanden, hab' 'ne Banane gegessen, bin unter leicht ungläubigen Blicken drei Mal den Flur auf und ab gegangen und dann weg (ich war freilich in Begleitung... allgemein würde ich dir empfehlen, nach einer Narkose nicht unmittelbar alleine auf die Straße zu gehen... Autofahren darfst du ja eh nicht).

Filp
2021-01-08, 14:19:05
Soweit ich weiß Haut das Zeug auch nicht irgendjemand rein sondern wohl speziell ausgebildete Leute (da kann ich mich aber auch irren)
Nennt sich Anästhesist. Der macht mit dir ein Vorgespräch und leitet bei der OP die Narkose ein. Während der OP überwacht er diese, liest dabei Fachliteratur, unterhält sich mit den anderen im OP und sollte bei einer offenen Bauch OP plötzlich der Darm in Bewegung geraten und versuchen den Bauchraum nach außen zu verlassen, spritzt er mal was nach, wenn der Chirurg "relaxieren ruft" (war eine recht lustige und spannende Angelegenheit bei meinem Anästhesie Praktikum damals :D).
Die Narkose beenden tut er auch noch, also je nach Medikament den richtigen Zeitpunkt für das auffwachen einleiten.


Die eingeführten Metallstangen mussten nach 2 Wochen raus, das geschah mit einer Rückmarknarkose. Wenn man mal wissen will, wie sich querschnittgelähmt anfühlt - das ist der Weg.

Spinalanästhesie habe ich zum Glück noch nicht selber erleben dürfen, da wurde ich ne Vollnarkose glaube ich immer vorziehen. Bei Bewusstsein ein totaler Kontrollverlust einer so großen Körperregion, Stelle ich mir doch sehr sehr übel vor. Zuschauen hat gereicht...

Darmspiegelung nach leichten Blutungen.
Propofol ist wirklich super :)
(waren nur Hä...)

Ja ich weiß zwar nicht mehr, was ich bei den Narkosen meiner Jugend/Kindheit so verpasst bekommen habe, aber Propofol kenne ich aus beiden Seiten und ist wohl mein Lieblingsmittel, wenn man das so sagen darf ;D
Die paar Sekunden kommen einem zwar echt deutlich länger und in Zeitlupe vor, aber du bist so schnell einfach weg.
Ich habe damals bei so einigen Patienten intubieren am echten Menschen geübt und es waren jedes mal nur Sekunden, bis die Patienten komplett ausgeschaltet waren. "Du und jetzt zählen sie mal bis 3" "eins, zw...".

Gast
2021-01-08, 14:31:35
Das ist doch gar nicht. Dann biste halt Tot aber merkst nichts davon.
Ich möchte aber merken, dass ich sterbe ;D


Der andere Fall ist viel schlimmer, wenn die Narkose nicht korrekt wirkt, du nicht mehr sprechen oder dich bewegen kannst aber alles von der OP mitbekommst inkl. aller Schmerzen. :freak:
Hmmm, da bin ich schmerzbefreit. Ich habe alles mögliche (Weisheitszähne, Magenspiegelung etc.) nur mit örtlicher Betäubung machen lassen. Und nach meinen Nieren-/Blasensteinen schockt mich auch kaum noch etwas... ^^

Gast
2021-01-08, 14:43:59
Doch ich kann mich an den Aufwachraum gut erinnern. Ich hatte zu der Zeit nämlich zusätzlich ein Frozen Shoulder Syndrom. Und unter Narkose hatte man mich wohl genau auf diese Seite gelegt und den Arm schön weit gestreckt.
Normalerweise überhautp kein Problem aber in dem Fall. :freak: Oje... mehr Schmerzen als vor der OP.
Und da wir unter Ostern nur 2 Patienten in der gesamten Klinik waren war im Aufwachraum auch viel Personal anwesend was sich übers Haareschneiden unterhalten hat.

Alles in allem wars gut. :up:
Wie wird man im Aufwachraum eigentlich überwacht? Besteht da nicht die Gefahr, dass man erstickt oder ähnliches?

Gast
2021-01-08, 14:44:41
Meine einzige OP bisher war ab dem Punkt wo man diese tolle Tablette erhält ziemlich gut. Ich nehme keine harten Drogen daher war das für mich ein ziemlich beeindruckendes Erlebnis. Das Ding heißt auch „scheißegalpille“ und der Name ist Programm. Mann fühlt sich super und mega entspannt ohne die Spur von Sorgen oder Angst.

Also allein diese Erfahrung ist schon nicht schlecht.
Ein Benzo?

Gast
2021-01-08, 14:50:16
Es gibt (wirklich extrem wenige) Menschen, die allergisch auf das Propofol reagieren. Rausfinden kann man das eigentlich nur durch ausprobieren und dann ist es zu spät. Die Atmung setzt einfach aus und man kriegt dich auch nicht wieder. Vorteil: Du merkst nichts davon.

Kann man das nicht irgendwie rausfinden, z.B. durch Einreiben in die Haut oder ähnliches?

anddill
2021-01-08, 14:58:59
Wie wird man im Aufwachraum eigentlich überwacht? Besteht da nicht die Gefahr, dass man erstickt oder ähnliches?
Du hängst an einem Monitor. Der macht ordentlich Krawall wenn was nicht stimmt.
Hab auch schon einige OPs durch. Einmal 3 hintereinander. War lustig, der Anästhesist steckte den Kopf ins Zimmer: "Ach Du schon wieder, kennst Dich ja aus, bis nachher..."
Sonst war ich sofort wach und klar nach der Op, nach dieser 3. aus der Serie hab ich noch 2 Stunden rosa Elefanten an der Wand tanzen gesehen. Mit weißen Plisseeröckchen. War da aber schon auf Station, vom Aufwachraum hab ich da gar nichts mitbekommen. Dann wollte ich was lesen, aber die Buchstaben haben alle Beine bekommen, sind weggerannt und haben sich unter dem Rand der Seite versteckt.
Dann hab ich mich einfach entspannt, und sofort bläkte der Monitor los. Ich hab sonst schon nen Ruhepuls von 40, aber so tiefenentspannt sank der noch weiter und der Monitor dachte wohl ich bin am verrecken. Nachdem die Schwester das 3. Mal angeschossen kam bin ich aufgestanden und 3 Runden ums Zimmer gelaufen. Danach ging es dann aufwärts mit der Herzfrequenz, und im Kopf klarte es auch wieder auf.
Ein paar Tage später lief mir den Anästhesist über den Weg, hab den mal gefragt was da los war. Der meinte nur "Das war der richtig gute Stoff". Was immer das bedeutet.
War mal ne lustige Erfahrung.

anddill
2021-01-08, 15:00:38
Kann man das nicht irgendwie rausfinden, z.B. durch Einreiben in die Haut oder ähnliches?

Wozu? Du hängst ja sowieso an der Beatmung. Macht halt die Maschine weiter bis Du wieder spontan atmest.

rokko
2021-01-08, 15:04:48
Wie wird man im Aufwachraum eigentlich überwacht? Besteht da nicht die Gefahr, dass man erstickt oder ähnliches?
Mach dir da keine Sorgen...du wirst auch dort mit medizinischem Krempel und Personal überwacht. Da kann dir nichts passieren.

edit: anddill hat das ja alles schon gut erklärt

Monger
2021-01-08, 15:16:03
Wie wird man im Aufwachraum eigentlich überwacht? Besteht da nicht die Gefahr, dass man erstickt oder ähnliches?
Es sitzen mehrere Leute daneben, und tratschen. Und ja, Atmung und Kreislauf werden natürlich überwacht. Aber Beatmungsschlauch kriegt man ja vorher schon raus, und die Narkose endet auch schon früher eigentlich. Ergo, wenn es Komplikationen mit eigenständiger Atmung o.ä. gibt, liegst du normalerweise noch aufm OP Tisch.

Aber du siehst ja schon aus der Beschreibung hier: sehr viele Erwachsene lagen schonmal in Vollnarkose. Würde vermuten, wahrscheinlich die meisten.

ChaosTM
2021-01-08, 15:20:18
Ein Benzo?


Benzodiazepin - der Wirkstoff in vielen Wurschtigkeitsmachern *


*Beruhigungsmitteln

Korfox
2021-01-08, 15:50:35
Kann man das nicht irgendwie rausfinden, z.B. durch Einreiben in die Haut oder ähnliches?
Nicht dass ich wüsste.
Du hängst an einem Monitor. Der macht ordentlich Krawall wenn was nicht stimmt.

Ich hing an keinem Monitor. Das kommt immer auf die Größe des Eingriffs an. Während der OP selbst hängt man am Monitor, ja.
Wozu? Du hängst ja sowieso an der Beatmung. Macht halt die Maschine weiter bis Du wieder spontan atmest.
So einfach ist das nicht.
Da wikipedia hier korrekt ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Propofol-Infusionssyndrom
Die wichtigste Maßnahme bei Vorliegen eines Propofolinfusionssyndroms ist der sofortige Abbruch der Sedierung mit Propofol und der Umstieg auf ein anderes Sedativum. Auch bei einer Erholung bzw. Verbesserung der Symptomatik nach Absetzen des Propofols wird eine erneute Anwendung nicht empfohlen, da insbesondere nach Langzeitanwendung eine Kumulation sowie eine Umverteilung von Propofol vermutet wird. Letzteres kann zu einer deutlich längeren Beeinflussung des Stoffwechsels führen, als dies bei der kurzen Halbwertzeit von Propofol zu erwarten ist.

Darüber hinaus müssen gegebenenfalls unterstützende Maßnahmen getroffen werden. Dazu gehören die Gabe von Flüssigkeit und Katecholaminen zur Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen Blutdrucks, die Behandlung der Bradykardie – wenn medikamentös nicht ausreichend eventuell durch Schrittmacherstimulation – sowie ein Ausgleich der metabolischen Azidose. Auch der Einsatz eines Nierenersatzverfahrens (Hämofiltration oder Hämodialyse) sollte frühzeitig in Erwägung gezogen werden, da schwer verlaufende Fälle beschrieben wurden, bei denen diese Therapieoption nicht mehr angesprochen hat. Insbesondere die kontinuierliche Hämofiltration führt häufig zu einer raschen Besserung der Symptomatik, möglicherweise weil ein vermuteter Metabolit des Propofols dialysierbar ist. Auch eine ausreichende Kalorienzufuhr in Form von Kohlenhydraten wird unter dem Aspekt der vermuteten Fettsäureoxidationsstörung empfohlen.

@Gast:
Wenn du dir tatsächlich solche Sorgen machst, würde ich mit dem Anästhesisten besprechen, ob man dir nicht im Vorfeld eine Benzo geben kann.

Lawmachine79
2021-01-08, 16:18:14
Meine Erfahrungen sind gut. Ich liebe Propofol, Oxycodon und Würzburger Tropf. Mein Ziel ist, irgendwann mal bis 10 zu zählen, wenn im OP-Saal gesagt wird, ich soll jetzt mal bis 10 zählen. Mein Rekord ist bei 7.

Gast
2021-01-08, 16:27:16
Würzburger Tropf.

heißt das wirklich so? ;D

Vento
2021-01-08, 16:27:42
Hmmm, da bin ich schmerzbefreit. Ich habe alles mögliche (Weisheitszähne, Magenspiegelung etc.) nur mit örtlicher Betäubung machen lassen. Und nach meinen Nieren-/Blasensteinen schockt mich auch kaum noch etwas... ^^

Örtliche Betäubung kann sehr viel unangenehmer sein, da man eben alles mitbekommt.
Meine schlimmste OP war eine Netzhautablösung, Notfall mit Krankenwagen direkt vom Augenarzt in die Augen-Klinik auf den OP-Tisch, Not-OP.
Da kriegst du eben alles mit, auch wenn das Auge mit einer Art Gel zugeschmiert wird und man nur unscharf sehen kann.
Das betroffene Auge ist aufgesperrt und du siehst wie die große Nadel ins Auge geht, wie regelrecht im Auge mit dem OP-Werkzeug rumgeprokelt wird, als wäre es der Superschnäppchen-Wühltisch vor Weihnachten, sehr widerstandsfähig (von der Substanz) so ein Auge.:freak:
Da ist die Anspannung, der Stress viel größer als bei einer Vollnarkose.

Hatte insgesamt 3 OP's, zwei davon unter Vollnarkose, darunter auch ein gutartiger Hirntumor/Raumforderung im Sellabereich (nähe Sehnerv), OP 1974 im Kindesalter.
Also eine sehr massiver, riskanter Eingriff, Neurochirurgie, mit Schädeldecke via Säge aufklappen, damals ging das nur transkraniell, heute glücklicherweise häufig transnasal.
Als Kind steckt man so etwas sicher unbeschwerter weg, aber meine schlimmste OP Erfahrung war definitiv die Netzhaut mit lokaler Anästhesie, ohne die Möglichkeit das Auge zu schließen, um somit weniger mitzubekommen.

Wichtig, wie schon angemerkt, mit dem Anästhesisten die Sorgen, Ängste besprechen.

Gast
2021-01-08, 16:28:05
Die OP findet wohl am 11.02. statt. Am 10.02. ist Vorbereitungstag. Sollte ich mich danach nicht mehr melden, dann wisst ihr Bescheid ^^

Gast
2021-01-08, 16:28:34
@Gast:
Wenn du dir tatsächlich solche Sorgen machst, würde ich mit dem Anästhesisten besprechen, ob man dir nicht im Vorfeld eine Benzo geben kann.
Wahrscheinlich eine gute Idee!

rokko
2021-01-08, 18:36:48
Die OP findet wohl am 11.02. statt. Am 10.02. ist Vorbereitungstag. Sollte ich mich danach nicht mehr melden, dann wisst ihr Bescheid ^^
Gäste gibts wie Sand am Meer.
Wird schon schiefgehen mach dich blos nicht verrückt. ;)

Gast
2021-01-08, 19:17:02
Gäste gibts wie Sand am Meer.

Hey, aber nicht alle sind so qualitativ hochwertig wie ich ;D

Gast
2021-01-08, 19:34:08
Wie schaut es eigentlich mit so Krams wie Toilettengängen aus? Funktioniert unter Narkose das Entleerungssystem noch? Bekommt man eine Windel?

Filp
2021-01-08, 21:08:12
Meine Erfahrungen sind gut. Ich liebe Propofol, Oxycodon und Würzburger Tropf. Mein Ziel ist, irgendwann mal bis 10 zu zählen, wenn im OP-Saal gesagt wird, ich soll jetzt mal bis 10 zählen. Mein Rekord ist bei 7.
Schneller zählen, es sind so 10-20 Sekunden bis es wirkt. Wenn man dir sagt, dass zu zählen sollst, läuft es in der Regel schon, also den Anästhesisten nicht aussprechen lassen und gleich loslegen ;D

Wie schaut es eigentlich mit so Krams wie Toilettengängen aus? Funktioniert unter Narkose das Entleerungssystem noch? Bekommt man eine Windel?
Du bist bei einer geplanten OP nüchtern.

Gast
2021-01-08, 21:16:25
Du bist bei einer geplanten OP nüchtern.
Ja, ich darf am Abend davor nichts mehr essen, aber da ich einen 3-Tages-Zyklus habe, was große Toilettengänge angeht, könnte sich im Darm doch noch ein Mister Hankey verstecken...

IceKillFX57
2021-01-08, 23:58:00
Mach dir wie gesagt keinen Stress.
Wird schon gut gehen.
Die Aufregung einen Tag vorher und am selben Tag wird groß sein aber ist halt so.

Ich find's inzwischen auch ganz lustig und sehe es auch als Challenge was das zählen angeht.
Ein Kollege von mir war wie ein Ochse...die mussten ganz oft nachlegen bis er weg war xD ich erinnere mich nur noch am den Geschmack bzw Geruch vom Narkosezeug..lustige Erfahrung.

Monger
2021-01-09, 01:12:17
Ja, ich darf am Abend davor nichts mehr essen, aber da ich einen 3-Tages-Zyklus habe, was große Toilettengänge angeht, könnte sich im Darm doch noch ein Mister Hankey verstecken...
Bei der OP gehts vorallem darum dass der Magen leer ist, damit du nicht in die Luftröhre erbrichst. Aber der ist nach 6 Stunden leer.
Darm... Weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich glaube der Darm muss im liegen normalerweise aktiv arbeiten damit was raus kommt, und das kann er während der Narkose nicht.
Mir hat man gesagt, dass es nach der OP bis zu drei Tage dauern kann bis wieder Stuhlgang kommt. Ging bei mir dann schneller, aber war schon anstrengend.

Aber selbst wenn: im Krankenhaus ist man einiges gewöhnt. Schon gewusst, dass bei vielen natürlichen Geburten auch Stuhlgang kommt?

Lawmachine79
2021-01-09, 02:21:52
heißt das wirklich so? ;D
So sagte man mir. Ist Kochsalzlösung (Gähn) mit irgendwas Novalginähnlichem und Tramadol (der eigentliche Stimmungsmacher da drin), Tilidin müsste dann auch gehen. Wenn das noch entzündungshemmend sein soll, kommt da noch ein Glucocorticoid rein. Würzburger Tropf mit Oxycodon (habe ich zusätzlich gekriegt, gehört nicht in den Cocktail) hat dazu geführt, dass ich Drogensüchtige viel besser verstehe.

Schneller zählen, es sind so 10-20 Sekunden bis es wirkt. Wenn man dir sagt, dass zu zählen sollst, läuft es in der Regel schon, also den Anästhesisten nicht aussprechen lassen und gleich loslegen ;D

Danke für den Tipp. Was für Betrüger. Aber so ein geiles Gefühl.

Rooter
2021-01-09, 10:42:26
und es waren jedes mal nur Sekunden, bis die Patienten komplett ausgeschaltet waren. "Du und jetzt zählen sie mal bis 3" "eins, zw...".Ja, das war bei meiner Mandelentfernung im Grundschulalter auch so. Bei drei war ich weg.
Mutter sagt ich hätte beim Verlassen des OP so gebrüllt, dass sie nicht glauben konnte, dass ich das war. :D

nach dieser 3. aus der Serie hab ich noch 2 Stunden rosa Elefanten an der Wand tanzen gesehen. Mit weißen Plisseeröckchen. War da aber schon auf Station, vom Aufwachraum hab ich da gar nichts mitbekommen. Dann wollte ich was lesen, aber die Buchstaben haben alle Beine bekommen, sind weggerannt und haben sich unter dem Rand der Seite versteckt.Geil! ;D

MfG
Rooter

Gast
2021-01-10, 01:45:46
Aber selbst wenn: im Krankenhaus ist man einiges gewöhnt. Schon gewusst, dass bei vielen natürlichen Geburten auch Stuhlgang kommt?

Nein. Ihhhhh!

Gast
2021-01-10, 01:49:03
So sagte man mir. Ist Kochsalzlösung (Gähn) mit irgendwas Novalginähnlichem und Tramadol (der eigentliche Stimmungsmacher da drin), Tilidin müsste dann auch gehen. Wenn das noch entzündungshemmend sein soll, kommt da noch ein Glucocorticoid rein. Würzburger Tropf mit Oxycodon (habe ich zusätzlich gekriegt, gehört nicht in den Cocktail) hat dazu geführt, dass ich Drogensüchtige viel besser verstehe.
.

Novalgin habe ich damals bekommen, als ich Steine in der Blase / Niere (?) hatte... Muskelrelaxans.

Ketamin soll ganz interessant sein. Ist ja vielfältigerweise einsetzbar.

Tramadol das Brot- und Butterschmerzmittel für härtere Fälle. Soll aber dysphorisch wirken.

Gast
2021-01-10, 01:50:26
Erst einmal vielen Dank für alle Erfahrungsberichte und Beruhigungsversuche. Da ich jetzt einen groben Eindruck davon habe, wie es ungefähr auflaufen wird, bin ich schon deutlich beruhigter. :)

Nostalgic
2021-01-18, 13:52:34
Hat jemand schon eine Augen OP wie grauer Star oder so hinter sich?

Spürt man da den Einstich und alles :O

Wie ist das bei besonders nervösen Patienten? Kann man sich da auch richtig wegballern lassen bevor es zu fatalen Zuckungen kommt?

Thrombo
2021-01-18, 22:17:59
Hat jemand schon eine Augen OP wie grauer Star oder so hinter sich?

Spürt man da den Einstich und alles :O

Wie ist das bei besonders nervösen Patienten? Kann man sich da auch richtig wegballern lassen bevor es zu fatalen Zuckungen kommt?
Stell dir einfach vor, Du seist gerade durch die Borg assimiliert worden und nun wechselte man dein Auge gegen ein Implantat. ;D :freak:

https://youtu.be/PVbdroGMbvU?t=14

SCNR

Rooter
2021-01-19, 19:05:26
Hat jemand schon eine Augen OP wie grauer Star oder so hinter sich?

Spürt man da den Einstich und alles :O

Wie ist das bei besonders nervösen Patienten? Kann man sich da auch richtig wegballern lassen bevor es zu fatalen Zuckungen kommt?Meine Mutter hat übermorgen so eine OP, kann dir dann am WE berichten.

MfG
Rooter

Nostalgic
2021-01-19, 20:51:13
Das wäre Klasse, dank dir :up:

konkretor
2021-01-20, 08:05:37
Novalgin habe ich damals bekommen, als ich Steine in der Blase / Niere (?) hatte... Muskelrelaxans.

Ketamin soll ganz interessant sein. Ist ja vielfältigerweise einsetzbar.

Tramadol das Brot- und Butterschmerzmittel für härtere Fälle. Soll aber dysphorisch wirken.


Das zeug reicht höchstens dazu nen Teddybär einzuschläfern. Tramadol ist wie Zucker für mich.

Die letzte große OP war vor 7 Jahren. Mandel OP die war echt hart.
Da die Mandeln so entzündet waren mußten sie ordentlich viel raus löffeln.

Hier in Deutschland wird auch nicht genähnt sondern nur verödet.

Ich hatte im Vorgesrpäch schon angegeben das Narkose und Schmerzmittel immer mehr brauche als Normal. Es war wie immer erst Normal und als das nicht half, volle druff.
Als ich dann einigermaßen wach war. Kam der Arzt und meinte die OP ging doch länger wie geplant. Dann habe ich ihm schon den Blutklumpen in die Nierenschale gespuckt. Er meinte sofort in den OP. Dann wurds dunkel.

Dann haben sie mich nochmals operiert.
Ingesamt haben sie mich an dem Tag über 2 Stunden operiert. Eine zweite Vollnarkose am selben Tag ist nicht gut. Das steckste echt schlecht weg.

Nebenwirkungen du mußt dringend pinkeln aber kannst nicht. Wenn du nicht pinkeln kannst ist ganz schlecht. Nach langem hin und her mit dem Pfleger ging es dann. Scham kennst da keine mehr.

Am nächsten Tag als die Schmerzmittel von der OP nachliesen gings richtig los mit den Schmerzen. Dann kamen sie mit Novalgin und dem Tramadol. Ich hatte sie schon vorgewarnt das dies nicht wirklich hilft.
Ende vom Lied war eine Schmerzpumpe zum selber drücken. Die Narkose Ärztin war lustig. Sie meinte mit dieser Dosis schlafen die Leute immer gleich ein. Habe gedrückt und gemeint ist schon besser. Sie hat nur den Kopfgeschüttel und gemeint das hatte sie jetzt auch so noch nie erlebt.
So ging das ganze dann 8 Tage lang mit den Schmerzmitteln. Welches Zeug das genau war muss ich mal in den Unterlagen schauen.
Immer mal mit kleinen Blutungen. Nach 10 Tagen durfte ich dann endlich nach Hause.

Ich war dann nochmals 2 Wochen Krankgeschrieben. Nach 4 Wochen bin ich dann den ersten Tag zur Arbeit gegangen.

Was nehm ich mit von der Mandel OP

Seither ist der Geschmack kaputt. Du unterschreibst ja das dies passieren kann. Es ist Stellenweise echt schlimm, manchmal hast was im Mund denkst nur. Was ist auch das. Aber es schmeckt wie immer wenn du dann am Tisch fragst. Als Koch wäre ich heute Berufsunfähig aber da ich nur die Tastatur schubse ist das nicht dramatisch.

Annator
2021-01-20, 14:05:11
Hatte bisher zwei OPs und eine Darmspiegelung beide OPs verliefen gut. Die Narkose war gefühlt wie als hätte man geschlafen. Bei der 1. Narkose weiß ich noch, dass ich komische Sachen geträumt habe. Nach beiden OPs war mir extrem kalt.

Die Nakrose bei der Darmspiegelung war mega komisch.
Zwischen Narkosebeginn und OP Ende bzw. "aufwachen" war gefühlt keine Zeit vergangen. Ich weiß nur wie ich bis 10 Zählen sollte und dann habe ich direkt gefragt wann denn die Narkose endlich wirkt. Tja da war aber schon alles fertig. Weiß jetzt nicht mehr welche Mittel das waren. War eine Kombination aus zwei. Hatte mich da vorher informiert und man hat wohl früher nur das eine Mittel gegeben und die Leute haben bei der Darmspiegelung mit geschlossenen Augen vor schmerzen geschrieren.

WhiteVelvet
2021-01-28, 08:45:09
Ich hatte Anfang Dezember eine OP, weil ich einen subkutanen Defi trage, dessen Batterie plötzlich fast leer war. Der Hersteller hatte 7-8 Jahre garantiert, bei mir war er aber schon nach 5 Jahren leer, obwohl ich nie einen Schock bekommen habe und das Gerät sonst auch nichts gemacht hat, außer einfach nur eine Lebensversicherung zu sein.

Ich hatte vor der OP klargemacht, dass ich KEINEN Blasenkatheter wollte. Das haben die vor 5 Jahren nämlich ohne Vorwarnung gemacht und es war die schlimmste Erfahrung in einem Krankenhaus. Und wie man mir später sagte, war es nicht nötig, weil die OP nicht so lange dauern sollte und WENN, hätte man es gemacht, wenn ich schon unter Narkose gewesen wäre. Ich gehe davon aus, der Krankenpfleger war Sadist und hatte Bock drauf.

Ich habe auf dem OP Tisch tierisch gefroren und gezittert, dann schnell geschlafen und irgendwann merkte ich "Mist, war doch kein Traum, ich bin wirklich in einem Krankenhaus und wache gerade langsam auf"...

Nach 2 Tagen wurde ich entlassen, nach 2 Wochen durfte ich wieder duschen und nach 4 Wochen konnte ich wieder auf der linken Körperseite schlafen. In 5 Jahren liege ich dann wohl wieder da auf dem kalten Tisch...

Gast
2021-01-28, 12:43:05
Ich hatte Anfang Dezember eine OP, weil ich einen subkutanen Defi trage, dessen Batterie plötzlich fast leer war. Der Hersteller hatte 7-8 Jahre garantiert, bei mir war er aber schon nach 5 Jahren leer, obwohl ich nie einen Schock bekommen habe und das Gerät sonst auch nichts gemacht hat, außer einfach nur eine Lebensversicherung zu sein.

Ich hatte vor der OP klargemacht, dass ich KEINEN Blasenkatheter wollte. Das haben die vor 5 Jahren nämlich ohne Vorwarnung gemacht und es war die schlimmste Erfahrung in einem Krankenhaus. Und wie man mir später sagte, war es nicht nötig, weil die OP nicht so lange dauern sollte und WENN, hätte man es gemacht, wenn ich schon unter Narkose gewesen wäre. Ich gehe davon aus, der Krankenpfleger war Sadist und hatte Bock drauf.

Ich habe auf dem OP Tisch tierisch gefroren und gezittert, dann schnell geschlafen und irgendwann merkte ich "Mist, war doch kein Traum, ich bin wirklich in einem Krankenhaus und wache gerade langsam auf"...

Nach 2 Tagen wurde ich entlassen, nach 2 Wochen durfte ich wieder duschen und nach 4 Wochen konnte ich wieder auf der linken Körperseite schlafen. In 5 Jahren liege ich dann wohl wieder da auf dem kalten Tisch...
Defilibrator? Gibt es so kleine?

Oder Herzrhythmus-Taktgeber?

JaDz
2021-01-28, 13:57:21
Hat jemand schon eine Augen OP wie grauer Star oder so hinter sich?

Spürt man da den Einstich und alles :O

Wie ist das bei besonders nervösen Patienten? Kann man sich da auch richtig wegballern lassen bevor es zu fatalen Zuckungen kommt?

Beidseitig hier. Also erst das eine und ca. 2 Monate später das andere. Erst gibt's ne Leck-mich-Spritze zum Beruhigen / Wegdämmern und danach wird das Auge lokal betäubt, wovon man dann aber kaum noch was mitbekommt. Man merkt dann während der OP schon so im Halbschlaf, dass sie was am Auge machen, hat aber keinerlei Schmerzen. So war es zumindest bei mir.

Gast
2021-01-28, 14:59:33
Ich hatte Anfang Dezember eine OP, weil ich einen subkutanen Defi trage, dessen Batterie plötzlich fast leer war. Der Hersteller hatte 7-8 Jahre garantiert, bei mir war er aber schon nach 5 Jahren leer, obwohl ich nie einen Schock bekommen habe und das Gerät sonst auch nichts gemacht hat, außer einfach nur eine Lebensversicherung zu sein.

Ich hatte vor der OP klargemacht, dass ich KEINEN Blasenkatheter wollte. Das haben die vor 5 Jahren nämlich ohne Vorwarnung gemacht und es war die schlimmste Erfahrung in einem Krankenhaus. Und wie man mir später sagte, war es nicht nötig, weil die OP nicht so lange dauern sollte und WENN, hätte man es gemacht, wenn ich schon unter Narkose gewesen wäre. Ich gehe davon aus, der Krankenpfleger war Sadist und hatte Bock drauf.

Ich habe auf dem OP Tisch tierisch gefroren und gezittert, dann schnell geschlafen und irgendwann merkte ich "Mist, war doch kein Traum, ich bin wirklich in einem Krankenhaus und wache gerade langsam auf"...

Nach 2 Tagen wurde ich entlassen, nach 2 Wochen durfte ich wieder duschen und nach 4 Wochen konnte ich wieder auf der linken Körperseite schlafen. In 5 Jahren liege ich dann wohl wieder da auf dem kalten Tisch...
Ist ein Blasenkatheter bei jeder OP ein Muss oder bekommt man diesen nur bei langen OPs?

Benötigt man in einigen Fällen auch einen Analkatheter?

WhiteVelvet
2021-01-28, 15:41:45
Defilibrator? Gibt es so kleine?

Oder Herzrhythmus-Taktgeber?

Ist ein reiner Defi (S-ICD), etwas kleiner als eine Zigarettenschachtel. Kommt links an die Seite des Brustkorbs, etwa 10cm unterhalb der Achselhöhle. Ich liege zwar drauf, wenn ich auf der linken Seite liege, aber ich habe eine weiche Matratze und hab mich dran gewöhnt.

Einen Blasenkatheter bekommt man wenn es länger dauert. Keine Ahnung, wo da die Grenze ist. Bei meinen 30 Minuten braucht man jedenfalls keinen. Und wenn, kann man da ordentlich Stunk machen, dass die das nur unter Narkose machen und entfernen, bevor man aufwacht.

Analkatheter? Really? :D

Rooter
2021-01-28, 20:24:42
Meine Mutter hat übermorgen so eine OP, kann dir dann am WE berichten.

MfG
RooterSorry, vergessen.

Die OP selbst scheint wohl nicht so schlimm zu sein denn davon erzählt sie gar nichts. Sie ist sich nicht mal sicher, ob die ihr wirklich die "Schlafspritze" verpasst haben, wie sie es wollte -- siehe Propofol-Thread. :biggrin:
Sie hat aber wegen ihrer dünnen Haut und der angeklebten Atemmaske diverse Hämatomeim Gesicht und am Hals, sieht zurzeit aus wie Rihanna nachdem ihr Macker sie verprügelt hat... X-D

MfG
Rooter

Gast
2021-01-28, 20:27:17
Analkatheter? Really? :D
Ja, sorry. Ich hatte noch keine OPs und weiß nicht, wie es im Detail abläuft ;D

"Analkatheter" finde ich bei Google. Zugegeben überwiegend bei irgendwelchen Erotikläden... O_o

Nostalgic
2021-01-28, 21:03:26
Danke:up:

Gast_TS
2021-02-03, 17:52:42
Na toll! Heute den Anruf erhalten, dass meine OP verschoben wird. Neuer Termin ist der 04. März 2021.

Nero
2021-02-04, 12:45:21
Der "Analkatheter" heißt eigentlich Fäkalkollektor und wird nicht im OP verwendet, sondern ich kenne ihn nur von Station.
Ein Blasenkatheter legen wir bei einer geplanten OP-Dauer von über 120min.

Grüße

Sumpfmolch
2021-02-04, 15:50:26
Das einzig Negative waren im Aufwachraum die zusätzlichen Gaben an Schmerzmittel. Davon wurde mir dann ziemlich schlecht.

Ansonsten alles ganz easy. Smalltalk mit dem Anästhesist, solange der an einem herum verkabelt und den Zugang legt. Dann 'nen Zug aus der Sauerstoffmaske und Sekunde drauf herzhaft im Aufwachraum gähnen.

Dr.Doom
2021-02-05, 19:08:53
Bei meiner ersten OP mit 12 oder 13 Jahren waren die Spätfolgen katastrophal fürs Ego meines schüchternen Ichs: Varikozelen (Krampfadern im Sack). OP und unmittelbare Zeit danach waren aber problemlos.

Zweimal Nierensteine. Einmal zuvor mit erfolgloser Zertrümmerung, bei der der überwachende Mediziner beim Aufstehen vom Stuhl gegen die Apparatur getreten hat und die Schocks wild um die Niere herumschossen. Bin da vom Tisch gesprungen, anschließend OP. Gruss ans Klinikum Mannheim.
Beim zweiten Mal sofort OP, alles gut.

Einmal Leistenhernie. OP supi, aber hab' noch im Krankenhaus eine Erkältung bekommen. War Winter, vmtl. bei offenem Fenster operiert. Das ständige Niesen war die Hölle für die Wunde.
Hinterher wars aber lustig, weil die Schulkollegen munkelten, ich hätte mir die Leiste beim Sex gebrochen. Der Gentleman geniesst und schweigt.

Einen Abszess hatte ich auch noch -- im Gesäß (linke Backe). Das war asi, da nach der OP in der Wunde abgebundene Gefässe o.ä. (Laie!) "ständig" aufgingen und ich im Bett zweimal in meinem eigenen Blut saß. Bei einem der Notfall-Näh-Einsätze war ich zwar halb weggetreten, aber merkte im Halbschlaf noch, dass da jemand schnippelte. Gruss ans Städtische Krankenhaus Nettetal.
Nachfolgend war es auch im höchsten Maße unangenehm, da die Wunde von innen nach außen heilen musste und offen blieb. Warum man mit einem Rettungsring ins Kino geht, war auch gelegentlich unangenehm zu erläutern...

Gast
2021-02-05, 20:54:39
Zweimal Nierensteine.
Ich hatte einmal Blasensteine in meinem Leben (2018 beim Hitzesommer). Der Schmerz meines Lebens. Vor allem der Versuch sich hin und her zu winden und sich auf die betreffende Stelle legen zu sollen, damit der Schmerz etwas nachlässt...

Ich weiß nur noch, dass ich damals meinen Bruder angerufen hatte und er mich ins Krankenhaus brachte. Zitat er: "Du siehst aus wie eine Borg Drohne aus TNG". Er spielte auf die Blässe an.

Gast
2021-03-02, 18:35:31
Am Donnerstag ist es soweit...

Gast
2021-03-02, 23:16:54
Vor ein paar Wochen grauer Star an beiden Augen. Interessant, wie wenn man live mitschaut, wie er Operateur die Linse rauspokelt, und Dich juckt es gar nicht, obwohl nur lokale Betäubung am Auge da war!

Gast
2021-03-05, 07:27:40
Am Donnerstag ist es soweit...

OK, ich lebe noch...

Gast
2021-03-10, 17:41:49
Die OP selbst ist gut und zügig von Statten gegangen. Vorbereitung und das Anklemmen der Elektronik dauerte vielleicht 15min. Die Narkoseleitung ist mir ins linke Handgelenk gesetzt worden. Ich spürte erst ein leichtes Brennen in der linken Hand, dann ein Brennen in der Brust, dann wurde mir auch schon schummrig und weg bin ich gewesen. Ich wachte dann im Aufwach- bzw. Sammelraum auf und wurde auch kurz hinterher aufs Zimmer geschoben.

Auf dem Zimmer selbst hatte ich die erste Nacht einen netten Bettnachbarn (Pfleger aus der Psychiatrie), mit dem ich über doch recht interessante Themen reden konnte. Zweite Nacht hatte ich einen älteren TYP 1 Diabetiker, auch nett, welcher mich aber mit seinem Geschnarche wahnsinnig machte, so dass ich gezwungenermaßen bereits um 4 Uhr mein Bett verließ, mir auf dem Klo zwei mal einen runterholte, danach duschte und den Patientenaufenthaltsraum aufsuchte.

Entlassung nach eineinhalb Tagen fand ich aber etwas verfrüht, scheint aber seit Ulla Schmidt immer mehr zur Norm werden...

Achja, für alle, welche es interessiert: BWKH HH

Simon Moon
2021-03-11, 10:45:02
Ich mag Ops mittlerweile irgendwie. Hatte nun glaube ich schon 4 Vollnarkosen, meistens irgendwelche komplizierten Brüche und dann das Metall rausnehmen. Also beim aktuellen nicht mehr, vielleicht weil ich zu alt bin oder das Zeug irgendwie hinter den Muskeln ist.

Meist nerv ich zuerst rum, bis sie mir 3 Valium oder Xanax zur Beruhigung und noch 2 Zolpidem zum pennen in die Reserve bekomme. Das letzte mal hab ich das dritte Benzo schon irgendwie am späteren Nachmittag einwerfen wollen, da meinte die Schwester zu mir "Aber Sie wissen, das ist ihre letzte aus der Reserve, möchten sie nicht noch etwas warten?" Als ich erklärte, dass ich die Pillen nur gegen Langeweile nehm und nicht abhängig bin, hat sie die Welt irgendwie nicht mehr verstanden.

Ein Glück war noch, dass ein Besuch mir noch einen kleinen Wodka reinschmuggelte.Das verstärkte die Wirkung der Zolpen so, dass ich den Volltrottel der wegen einer geprellten Rippe oder so nem Blödsinn zur Überwachung im KH blieb und dabei auf dem lächerlich kleinen 7" Röhren-Fernseher, der so an der Wand an nem Schwenkarm montiert war, sein Fussballspiel schaute. Der andere Typ war irgendwie ein schwerer Alki auf Entzug oder so, hat geschnarcht und ausgesehen wie ne Leiche. War mir aber egal. Hab gepennt. Was sollte ich auch anderes tun? Musste ja nüchtern sein für die Op.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, kam dann auch schon bald eine Schwester und meinte, die OP werde zwei Stunden oder so vorverlegt. Das war mir dann soweit eigentlich auch recht, dann war das Prozedere bis am Nachmittag auch schon erledigt. Aber zuerst sollte jetzt mal das harte Benzo, schlicht Dormicum genannt, an die Reihe kommen. Dabei haben sie es mit dem Timing recht drauf und es fährt immer ein, wenn sie mich mit dem Krankenbett da durch das halbe KH rollen.

Es sollte dann doch bis irgendwann um 4 oder 5 Uhr Abends dauern, bis ich wieder soweit beisammen war, dass ich zu den anderen beiden Tröten zrückgerollt wurde. Wichtig nach der OP ist natürlich immer viel zu trinken, damit man auch zeitig in die Flasche pissen kann und sie dir keinen Katheter setzen wollen. Also viel getrunken und den gewohnten Morphin-Knopf ausgiebig getestet. Da ich immer noch nichts im Magen hatte, dauerte es auch nicht lange bis ich die elende Flasche füllen konnte. Aber ich war wohl noch so beduselt, dass mir die Flasche umgefallen ist, als ich sie neben dem Bett abstellen wollte. Ich beschloss so zu tun, als hätte ich das nicht bemerkt.

So irgendwann gegen 9 Uhr am Abend hatte ich dann Bock eine Kippe zu rauchen und hab das der Schwester gemeldet. Wollte ja nicht, dass die mich suchen müssen. Die Schwester meinte dann aber, ich könne noch nicht rauchen gehen, dass sei noch zufrüh, worauf ich meinte, ich gehe nun aber rauchen und sie wiederum insistierte, dass ich noch nicht rauchen gehen könne. Zu diesem Zeitpunkt hab ich mir aber schon irgendwie die Schuhe angezogen und Jacke so umgestüllt, dass es mit den Schläuchen irgendwie klar geht, und bin einfach Richtung Flur gelaufen. Ich merkte, die Schwester war mit mir eindeutig überfordert, aber sie lenkte dann ein und meinte, dann soll ich einen Rollstuhl benützen, sie schickt jemanden der mich schiebt. Das fand ich vernünftig, war ich doch bei einem früheren Aufenthalt kurz nach der OP tatsächlich mal zusammengeklappt bei einer Kippe. Aber damals ging die OP auch wesentlich länger und machte den Fehler nicht nach draussen, sondern in den Raucherraum zu gehen.

Diesmal gingen wir dann nach draussen. Dort ist zwar eigentlich überall Rauchverbot, aber bei dort wo die Ambulanz wartet und irgendwelche Notärzte rumgammeln interssiert das niemanden. Die rauchen eh alle auch und so konnte ich schneller wieder zurück. Das war dann meine erste Kippe an dem Tag. Die Nikotin-Scheibe war angenem, ohnmächtig bin ich nicht geworden. Als ich auf mein Zimmer zurück geschoben wurde, kam mir so ein fetter Typ entgegen mit dem typischen Rollgestell wo jeweils die Infusionen hingen. Diese Bügel oben waren jedoch leer und er hatte auch kein Piepsteil, dafür hatte er knapp über Bodenhöhe seinen vollen Katheterbeutel montiert. Ich erinnerte mich, dass im Krankenhaus immer überdurchschnittlich viele Gestörte herumlaufen. Vielleicht fehlt den Normalos einfach nur die Kreativität um sich eine krankenhaustaugliche Verletzung zu zu ziehen.

Auf dem Zimmer angekommen waren da immer noch Alkleiche und Phlegma. Ich hatte ja bereits rausgehört was sein Wehwehchen ist und eigentlich gehofft, dass er sich bis am Abend verpisst hätte und nicht wieder mit seinem Fernseher und der Lautheit seiner Existenz rumnervt. Alkleiche war eigentlich ganz ok. Der hat einfach wie tot ausgesehen, wurde so zwei bis dreimal am Tag mit seinem in irgendwelche Untersuchungszimmer gekarrt und hat dazwischen vielleicht mal das ein oder andere Wort vor sich hin gestöhnt. Aber Phlegma hatte einfach diese abstossende Ausstrahlung. So eine Mischung aus naiv debil, aber gleichzeitig sich interssiert gebend und auf belanglosen Smalltalk abzielend. Als ich dan bereits auf meinem Krankenbett sass, die Jacke abstreifte und mir überlegte, wie ich mich jetzt wieder ins Bett wälzen soll, kam dann natürlich auch die Frage, was ich denn hätte. Wie der Zufall es wollte, hatte seine Frau ofenbar auch die gleiche Verletzung. Oder eine ähnliche. Oder irgendwas. Zum Glück hatte ich noch zwei Zolpen in er Reserve. Damit konnte ich einpennen.

Irgendwann in der Nacht bin ich aber bereits wieder erwacht. Auf Zolpen nicht ungewöhnlich, meist ist das so ein diffuser Dämmerzustand und mit etwas Glück kann man wieder einpennen. Als ich dann am Morgen erwachte, fühlte ich mich relativ beschissen. Die vergangenen Tage waren einfach zu viel. Mit den Umständen welche mich dorthin brachten und der Mannigfalltigkeit psychoaktiver Substanzen die ich konsumiert hatte, war das langsam irgendwie zu viel. Phlegma nervte mich. Also nicht, dass er etwas getan hätte, schlicht seine Existenz. Und so wie es aussah, würde er wohl noch mal einen Tag zur Überwachung bleiben. Dass sie mir nun auch noch mein Morphin wegnahmen, machte die Situation nicht besser. Was zur Hölle sollte ich den ganzen Tag in diesem Zimmer machen?

Ich beschloss also, dass ich von hier verschwinden muss. Im Bett rum liegen konnte ich zuhause ebenso gut, aber wenigstens hätte ich dort mediale Unterhaltung. Wahrscheinlich lag es daran, dass sowohl der Morphin, als auch der Benzopegel seit dem Morgen kontinuierlich abgefallen waren, jedenfalls ging ich unglaublich gereizt den Stationsarzt oder wie der Typ hiess, der jeweils die Visitie machte, suchen. Phlegmas Existenz ging mir so auf die Nüsse, dass ich gar nicht mehr ins Stationszimmer ging, sondern stattdessen lieber mit meinem rollenden Piepsdings durch die Krankenhausgänge tingelt. Ein Kochsalzinfusion und so ein Lokalanästhetikum baumelten da immer noch rum und wie üblich machte das Geräte alle paar Meter irgendwelche Geräusche weil er mit dem Holpern auf dem Plattenboden in der Spitallobby nicht klar kam. Nachdem ich dann relativ willkürlich irgendwelche Knöpfe gedrückt hatte, hörte er jeweils für ein paar Meter auf zu piepsen und irgendwann bin ich dann endlich in der Raucherzone angekommen. Dieser Zustand, einerseits in der Bewegung eingeschänkt, dann aber gleichzeitig noch an so eine rollendes Piepsdings gebunden zu sein... Eine Kippe sollte mich wieder etwas beruhigen.

Es war schon irgendwas um ein Uhr als dann endlich dieser Austrittsbericht fertig war und ich von dort abhauen konnte. Ich bekam noch zwei Benzos oder so, das nervige Piepstel wurde entfernt und ich war wieder frei. Endlich wieder mal allein in einem Raum der keine Kloschüssel drin hat. Klar, die Ärzte waren sicherlich etwas irritiert, dass ich relativ panisch einen Tag früher als geplant entlassen werden wollte, aber in Anbetracht der ganzen Umstände die überhaupt zum Aufenthalt geführt haben, hat sie das wohl auch nicht mehr wirklich überrascht.

Dicker Igel
2021-03-11, 11:41:55
Bin paar mal operiert worden ...
Kommt auf die Art der Vollnarkose an. Via Inhalation fand' ich das beim erwachen angenehm, keine Nachwirkungen, alles nice. Aber via Katheter gings mir dann wie nach einem ordentlich durchzechten Wochenende. Letzteres ist aber schon über 2 Dekaden her.

Filp
2021-03-11, 13:51:40
[...]

Man hatte dir direkt im Aufwachraum deine Erklärung zur Selbstentlassung in die Hand drücken und dich anschließend auf die Bank vor dem KH setzen sollen. Gibt genug blöde Patienten, da muss man sich das nicht auch noch antun...

Nostalgic
2021-03-11, 14:43:15
Man hatte dir direkt im Aufwachraum deine Erklärung zur Selbstentlassung in die Hand drücken und dich anschließend auf die Bank vor dem KH setzen sollen. Gibt genug blöde Patienten, da muss man sich das nicht auch noch antun...
(y) polytoxe Klugscheisser sind echt das letzte :mad:

Gast
2021-03-11, 15:58:49
Man hatte dir direkt im Aufwachraum deine Erklärung zur Selbstentlassung in die Hand drücken und dich anschließend auf die Bank vor dem KH setzen sollen. Gibt genug blöde Patienten, da muss man sich das nicht auch noch antun...
;D

Gast
2021-03-12, 00:09:08
Die OP selbst ist gut und zügig von Statten gegangen. Vorbereitung und das Anklemmen der Elektronik dauerte vielleicht 15min. Die Narkoseleitung ist mir ins linke Handgelenk gesetzt worden. Ich spürte erst ein leichtes Brennen in der linken Hand, dann ein Brennen in der Brust, dann wurde mir auch schon schummrig und weg bin ich gewesen. Ich wachte dann im Aufwach- bzw. Sammelraum auf und wurde auch kurz hinterher aufs Zimmer geschoben.

Auf dem Zimmer selbst hatte ich die erste Nacht einen netten Bettnachbarn (Pfleger aus der Psychiatrie), mit dem ich über doch recht interessante Themen reden konnte. Zweite Nacht hatte ich einen älteren TYP 1 Diabetiker, auch nett, welcher mich aber mit seinem Geschnarche wahnsinnig machte, so dass ich gezwungenermaßen bereits um 4 Uhr mein Bett verließ, mir auf dem Klo zwei mal einen runterholte, danach duschte und den Patientenaufenthaltsraum aufsuchte.

Entlassung nach eineinhalb Tagen fand ich aber etwas verfrüht, scheint aber seit Ulla Schmidt immer mehr zur Norm werden...

Achja, für alle, welche es interessiert: BWKH HH

zu Hause: die verfluchten Splinte in der Nase nerven tierisch. Dieses jämmerliche Gefühl ist kaum erträglich. Zum Glück werden sie morgen rausgenommen.

Was gibt es noch zu sagen? Nach der Entlassung habe ich noch eine mittelmäßige Entzündung bekommen, welche mittels Antibiotika behandelt werden muss(te).

Des Weiteren litt ich die ersten Tage nach der OP an grippeähnlichen Symptomen (sehr schmerzender Rachen, teils Fieber, teils Schüttelfrost und Taubheitsgefühl in Armen und Torso, Schwindel und so eine Art Brain-Zaps). Keine Ahnung, woher dies kam. Meine erste paranoide Vermutung war, dass womöglicherweise das Metamizol ("Novalgin") mein Blutbild durcheinanderbrachte... O_o Ich habe es jedoch nicht abklären lassen. Das Metamizol nehme ich seit Dienstag nicht mehr und heute fühle ich mich schon etwas besser.

Muskelbiber
2021-03-14, 03:17:30
Ich hatte am Montag eine Knieathroskopie. Mein Außenmeniskus vom linken Knie war Asche. Der Meniskus war so verknorpelt, das hat meine OP Ärztin noch nie gesehen. Jedenfalls sind jetzt 75% vom Meniskus weg. Nach der Nakose (Rückenmark Spritze, weil allergisch gegen Propofol) ging es mir sehr gut, und ich hatte bisher keine Schmerzen. Kann schon fast wieder laufen. Und in 5 Wochen gehe ich wieder arbeiten. Bin sehr zufrieden. :)

Crazy_Bon
2021-03-14, 03:34:28
Ich bin schon 3 mal operiert worden, 2 mal mit Vollnarkose, beim dritten mal bin ich wohl einfach eingepennt.
Bei der ersten OP war es wegen eines Jochbeinbruchs, da wieder gerichtet werden musste, frisch nach der OP fühlte ich mich etwas groggy von der Narkose.
Ein halbes Jahr später, als die Schiene der ersten OP wieder entfernt wurde, war ich schon im Aufwachzimmer wieder fit gewesen und sprang gleich aus dem Bett nach dem ich ins Zimmer geschoben wurde und zog mich gleich um, keine Spur von Müdigkeit.
Bei der dritten OP wurde meines Wissens nur örtlich betäubt, aber da es schon Mitten in der Nacht war so um 2 oder 3 Uhr morgens, bin ich währenddessen eingeschlafen, auch nicht schlecht.

downforze
2021-03-26, 08:42:46
Einmal Entfernen von Glas aus der linken Hand, Blinddarm (unnötig)

der_roadrunner
2021-03-26, 18:43:58
Im zarten Alter von drei Jahren wurde mir ein Nabelbruch operiert.

2018 sollte mir eine vermeintliche Zyste in der linken Halsseite entfernt werden, was sich dann allerdings als gutartiger Gefäß-Tumor herausstellte. Dabei haben sie mir allerdings die linke Stimmlippe dauerhaft gelähmt.

Und zu guter Letzt hatte ich 2019 noch eine Operation an der Nase (Nebenhöhlen entfernen).

der roadrunner

Rooter
2021-03-26, 19:19:12
Dabei haben sie mir allerdings die linke Stimmlippe dauerhaft gelähmt.Mist. :( Wie muss man sich das vorstellen, wie hörst du dich an?

MfG
Rooter

der_roadrunner
2021-03-26, 22:05:11
Mist. :( Wie muss man sich das vorstellen, wie hörst du dich an?

MfG
Rooter

Also nach der OP war's halt ganz schlimm. Kratzig, rau und völlig kraftlos. Man hat mich kaum verstanden. Nach Logo und einem Türkei-Urlaub (Luft anhalten unter Wasser war hier meiner Meinung nach ausschlaggebend) ist die rechte Stimmlippe stark genug um das auszugleichen, so dass ich jetzt wieder fast wie früher sprechen kann.

der roadrunner

Rooter
2021-03-26, 22:25:05
Klasse! :)

(Luft anhalten unter Wasser war hier meiner Meinung nach ausschlaggebend)Interessant, kannst du das erklären?

MfG
Rooter

Joker (AC)
2021-03-26, 22:34:34
Die 7. Narkose war Darmspiegelung .
Angst?
Nö, wozu. Schmerzfrei einschlafen mit naiven Gedanken, was man nach Eingriff zB essen will.
Wäre doch das Ideal. Nur war/ist halt die Terminlage für Angehörige bisschen unpassend (wenn man es nicht schafft)

der_roadrunner
2021-03-27, 18:50:05
Klasse! :)

Interessant, kannst du das erklären?

MfG
Rooter

Das war ja auch unter anderem eine der Übungen bei der Logo zur Stärkung der Muskulatur im Hals- und Kehlkopfbereich. Nur war's halt nach zwei Wochen im Meer schwimmen deutlich intensiver. Jedenfalls hatte sich dort schon eine wesentliche Verbesserung eingestellt. Deutlich mehr als nach mehreren Monaten Logopädie.

der roadrunner

Gast
2021-03-27, 22:08:00
Zählen Weißheitszahn-Extraktionen ebenfalls als OPs? ;D