Hardware von Steuer absetzen

[Ph03n!X]

Hallo,

wie funktioniert das genau wenn man z.B. im Jahr 2020 Hardware im Wert von 2000€ gekauft hat für das Home Office.

Meines Wissens nach kann man 1250€ pro Jahr absetzen über die Steuererklärung.

Was ist aber mit den restlichen 750€ aus dem Jahr 2020?

Werden die dann 2022 und fortlaufend über eine bestimmte Dauer abgesetzt?

Wie viel erhält man tatsächlich bei der Abschreibung zurück?

Den vollen Wert oder?

Bin kompletter Laie in dem Thema und kann erst im Juni zum Lohnsteuerhilfeverein.

[Triniter]

Was hast du denn genau gekauft. Es gibt verschiedene Abscheibungslaufzeiten. Meines Wissens nach wird ein Monitor 5 Jahre lang abgeschrieben und ein PC 3 Jahre.

Bzw. hier kannst du auch mal ein paar Infos lesen: https://www.steuern.de/abschreibung-arbeitsmittel.html

[arcanum]

maximal wird das finanzamt 90% des wertes zur abschreibung akzeptieren und normalerweise muss man eine nutzung über 50% für berufliche zwecke nachweisen.
die abschreibung passiert monatlich ab zeitkaufpunkt (im ersten jahr also kaufpreis/36*restmonate+1 im jahr) und läuft im fall eines pc/laptop wie von triniter beschrieben 3 jahre. falls die hardware vorher verkauft wird, muss der verkaufswert in der entsprechenden steuererklärung angegeben und mit der abschreibung verrechnet werden. das ganze läuft übrigens unter dem begriff AfA.

hoffe da ist kein fehler drin, da mein steuerberater die meiste arbeit macht.

[Schnippa]

Da hat sich meines Wissens was getan im Steuerrecht. Meine Recherche hat ergeben:
Hardware, die man zu mind. 90% beruflich nutzt, kann man zu 100% als Werbungskosten geltend machen, sonst anteilig. Die Abschreibungszeiträume haben sich wegen Corona verkürzt.
Meine Infos habe ich hauptsächlich von
https://www.buhl.de/steuernsparen/computer-von-der-steuer-absetzen/

[Backbone]

Lohnsteuerhilfeverein heißt du bist ein normaler Arbeitnehmer?
Und da musstest du 2000€ aus der eigenen Tasche für Arbeitsmittel bezahlen? Übel.

Für die Steuererklärung gilt die Faustregel das du ungefähr ein Viertel der angesetzten Kosten vom Finanzamt netto zurücküberwiesen bekommst. Aber wie gesagt, das ist ne Faustregel die Realität ist weitaus komplexer.

[Backbone]

Da hat sich meines Wissens was getan im Steuerrecht. Meine Recherche hat ergeben:
Hardware, die man zu mind. 90% beruflich nutzt, kann man zu 100% als Werbungskosten geltend machen, sonst anteilig. Die Abschreibungszeiträume haben sich wegen Corona verkürzt.
Meine Infos habe ich hauptsächlich von
https://www.buhl.de/steuernsparen/computer-von-der-steuer-absetzen/
Aufpassen. Das gilt für Anschaffungen ab 01.01.2021. In dem hier besprochenen Fall gehts aber wohl um die Steuererklärung für 2020. Da gelten noch die "alten" Regeln.

[Korfox]

Und da musstest du 2000€ aus der eigenen Tasche für Arbeitsmittel bezahlen? Übel.

Hätte er die Hardware anschaffen müssen, hätte er sie wahrscheinlich nicht aus der eigenen Tasche zahlen müssen.
Ich habe auch einiges "für das Home-Office" angeschafft, um es komfortabler zu machen. Aber zwingend notwendig war das alles nicht.

@Backbone: Wieso 25%? Weil das die durchschnittliche Lohnsteuer ist?

@TE: Langt es nicht, das im Juni zu wissen? Das Geld bekommst du ja eh und je erst im August oder September und das Geld ist schon ausgegeben. Wo ist der Vorteil, heute schon zu wissen, ob man im September 300€ mehr auf dem Konto hat (bei 2000€ HW-Kaufe gehe ich Mal davon aus, dass die Notwendigkeit des WIssens nicht gegeben ist)?

[Backbone]

Hätte er die Hardware anschaffen müssen, hätte er sie wahrscheinlich nicht aus der eigenen Tasche zahlen müssen.
Ich habe auch einiges "für das Home-Office" angeschafft, um es komfortabler zu machen. Aber zwingend notwendig war das alles nicht.

Kann schon sein, ich wunder mich nur. Hier ist es üblich sich zu Hause so einzurichten wie das eben notwendig ist. Da eh jeder Mitarbeiter ein Notebook hat gibts für zu Hause eben noch ne zweite Dockingstation, einen ordentlichen und ergonomischen Monitor und ein bisschen Kleinkram ala Maus und Tastatur. Ich wüsste beim besten Willen nicht wofür ich privat noch 2000 Euro ausgeben sollte.
Aber das ist schon ok, kann ja bei jedem anders sein. Ich rate nur zur Vorsicht bei allzu kreativem Umgang mit dem Finanzamt. Die können auch giftig werden wenn man denen versucht zu erklären das die 1000€-Gaminggrafikkarte für die Büroarbeit notwendig ist. .... :D

@Backbone: Wieso 25%? Weil das die durchschnittliche Lohnsteuer ist?

Irgendsowas. Ich hatte das mal in einem Artikel als statistisches Mittel gelesen. Ist natürlich bei jedem anders. Aber ich bin auch immer wieder erstaunt darüber wieviele (erwachsene) Menschen glauben, dass man das abgesetzte Geld vom Finanzamt direkt zurück bekommt und nicht wissen das das "nur" die Steuerlast mindert. Das das bei niedrigen Einkommen und entsprechend wenig gezahlter Einkommenssteuer manchmal sehr wenig sein kann ist schwer zu vermitteln.

[PatkIllA]

Irgendsowas. Ich hatte das mal in einem Artikel als statistisches Mittel gelesen. Ist natürlich bei jedem anders. Aber ich bin auch immer wieder erstaunt darüber wieviele (erwachsene) Menschen glauben, dass man das abgesetzte Geld vom Finanzamt direkt zurück bekommt und nicht wissen das das "nur" die Steuerlast mindert. Das das bei niedrigen Einkommen und entsprechend wenig gezahlter Einkommenssteuer manchmal sehr wenig sein kann ist schwer zu vermitteln.
Relevant ist beim Absetzen der Grenzsteuersatz. Und dann muss man ja auch noch über die Werbungskostenpauschale kommen damit es relevant wird.

Ich würde versuchen wollen BüroStuhl und Schreibtisch in 2020 abzusetzen zu wollen.
Einen Teil der Miete und Nebenkosten abzusetzen geht weiterhin nur bei extra Arbeitszimmer oder?
Kann da einer was zu sagen?

[Korfox]

Irgendsowas. Ich hatte das mal in einem Artikel als statistisches Mittel gelesen. Ist natürlich bei jedem anders. Aber ich bin auch immer wieder erstaunt darüber wieviele (erwachsene) Menschen glauben, dass man das abgesetzte Geld vom Finanzamt direkt zurück bekommt und nicht wissen das das "nur" die Steuerlast mindert. Das das bei niedrigen Einkommen und entsprechend wenig gezahlter Einkommenssteuer manchmal sehr wenig sein kann ist schwer zu vermitteln.
Ist halt wirklich sehr individuell. Wenn man knapp in der 42%-Stufe ist und durch die Abschreibung in der Progressilnsstufe fällt, dann bekommt man 'mehr' zurück. Keine Ahnung, ob man das so weit treiben kann, dass man quasi mehr zurück bekommt, als man gezahlt hat, zumal die Pauschale ja auch ohne Anschaffungen absetzbar ist, aber ja. Viele denken, man bekommt die kompletten Kosten bar Kralle zurück. Die meisten können am meisten damit anfangen, wenn man ihnen einfsch erklärt, dass es die 1-2 fache Märchensteuer zurück gibt. Meistens passt das ja auch ganz gut.

[Backbone]

Relevant ist beim Absetzen der Grenzsteuersatz. Und dann muss man ja auch noch über die Werbungskostenpauschale kommen damit es relevant wird.
Das ist ja immer so. Wer nicht über die Pauschale kommt kann sich den ganzen Zauber auch sparen.

Ich würde versuchen wollen BüroStuhl und Schreibtisch in 2020 abzusetzen zu wollen.
Einen Teil der Miete und Nebenkosten abzusetzen geht weiterhin nur bei extra Arbeitszimmer oder?
Kann da einer was zu sagen?
Arbeitsmittel kannst du sehr wohl ansetzen über die Werbungskosten, wenn du selbstständig bist geht das aber nur wenn du auch ein anerkanntes Arbeitszimmer oder dergleichen hast. Als normaler Arbeitnehmer ist das leichter, wie gesagt "Werbungskosten" und gut. Miete und Nebenkosten bedeutet immer auch Arbeitszimmer. Das geht praktisch nicht ohne einen Kampf mit dem Finanzamt weil die sich dagegen ziemlich sträuben. Falls du wirklich ein Arbeitszimmer hast und das regelmäßig auch als solches nutzt und das auch nachweisen kannst, dann lohnt sich der Aufwand vermutlich auch.

[cartman5214]

Du brauchst nen Job der auch eine Tätigkeit im Arbeitszimmer erfordert. Als Bandarbeiter oder Lokführer schwer begründbar, Lehrer/Vertrieb/... schon eher. Dann muss das Arbeitszimmer gewisse Kriterien erfülen und allein dafür genutzt werden.

[HH2k]

Arbeitszimmer lassen sich nur noch absetzen, wenn du im Betrieb keinen Arbeitsplatz mehr hast! Siehe hier, Punkt 2 (https://www.finanztip.de/haeusliches-arbeitszimmer/)

[Ph03n!X]

Ich habe meinen Arbeitsplatz im Home Office offiziell seit 01.01.2021. Inoffiziell seit März 2020.

Ist ein komplett abschließbarer Raum der ausschließlich für Arbeit verwendet wird.

Somit gibt es keinen Arbeitsplatz mehr im Büro in München für mich.