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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wo fängt Diskriminierung an?


Sele
2021-06-26, 17:15:49
Ich grüße die Mitglieder des Forums.

Stellt euch bitte folgendes Szenario vor:


Jemand, der euch nicht kennt, schreibt euch an. Er versucht euch etwas mittzuteilen, doch ihr versteht ihn nicht, denn seine Wortwahl nicht ist euch nicht geläufig (weil nicht deutsch, der Duden gibt auch nichts her).

Was macht man in dem Fall? Na klar, man hinterfragt das Ansinnen.

Nun stellt euch vor, ihr werdet aufgrund dieser Rückfrage mit Anfeindungen bombardiert, nicht nur vom ursprünglichen Gesprächspartner, sondern auch noch von seinen Freunden/Verbündeten. Der/diese machen dir unmissverständlich klar, dass du als jemand, der keine Fremdsprache (hier wohl eher denglischer Kauderwelsch) spricht, nichts im Internet (geschweige denn in einem Technik-Forum) verloren hat.

Muss ich mich heutzutage wirklich dafür schämen, dass ich meine Muttersprache mag (und spreche) und muss deswegen ich in Kauf nehmen, dafür angefeindet zu werden? Darf ich ob meiner mangelnden Denglisch-Kenntnisse nicht ins Internet oder nicht in einem Forum unterwegs sein?


Die jüngsten Ereignisse scheinen das zumindest nahelegen zu wollen :mad:

Lyka
2021-06-26, 17:24:35
Nee, ist mir nie passiert, auch nicht in 10 Jahren Kundensupport. Es gibt aber andere, denen solche Eskalationen ständig passieren. Weder ich noch die Kollegen wurden entsprechend "diskriminiert".

Flyinglosi
2021-06-26, 17:27:15
Einfach mal Gedanken an Diskriminierung und ähnliches beiseite schieben, sondern über den Konflikt bzw. dessen Ursache an sich nachdenken. Da findet man eher eine Lösung.

Lyka
2021-06-26, 17:28:01
Es ist eine Sache der Kommunikation, auf das Gegenüber eingehen.

Monger
2021-06-26, 17:45:32
Gibt ja zu jeder Geschichte immer mehrere Seiten. Ohne Kenntnis wie das Gespräch wirklich gelaufen ist, ist es schwer was dazu zu sagen.

Aber mir scheint, beide Seiten fühlten sich hier gegängelt: du, weil was von dir verlangt wird was du nicht bieten kannst und willst, und der andere, der... Ja, eigentlich genauso.

Sprachbarrieren sind ne ganz wichtige Art von Gatekeeping: sprichst du die Sprache nicht, gehörst du nicht dazu. Das ist der wichtigste Grund, warum es überhaupt Sprachen gibt. Menschen abzuwerten weil sie ne bestimmte Sprache nicht sprechen, ist Diskriminierung. Festzustellen, dass die Kommunikation nicht klappt, und Wege zu suchen diese herzustellen, natürlich nicht.

Lyka
2021-06-26, 17:46:26
jepp. Deswegen wäre es gut, beide Seiten zu kennen.

Opprobrium
2021-06-26, 18:42:52
Der/diese machen dir unmissverständlich klar, dass du als jemand, der keine Fremdsprache (hier wohl eher denglischer Kauderwelsch) spricht, nichts im Internet (geschweige denn in einem Technik-Forum) verloren hat.

Muss ich mich heutzutage wirklich dafür schämen, dass ich meine Muttersprache mag (und spreche) und muss deswegen ich in Kauf nehmen, dafür angefeindet zu werden? Darf ich ob meiner mangelnden Denglisch-Kenntnisse nicht ins Internet oder nicht in einem Forum unterwegs sein?
Gerade bei Technikfragen ist Englisch halt eine geläufige Sprache, besonders wenn es um PC Technik geht.

Ohne Beispiel wird man Dir hier nicht helfen können.

Wenn es um Begriffe wie "Download, Software, Home, Cloud" etc. geht, dann sollte man da bspw. schon die Englische Sprache als de facto Standard anerkenne :smile:

Sele
2021-06-26, 18:44:34
Vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen. Insbesondere der Beitrag von Monger ist für mich hilfreich.

Im besagten Disput ging es in keinster Weise um technische Fragen oder Hintergründe. Da habe ich im Laufe der Jahre etliche Kenntnisse erworben.


Um einmal nur eine meiner Rückfragen inhaltlich wiederzugeben (wobei es immer eben um das hinterfragte Thema ging):

Wie würde man einer wildfremden Person im deutschsprachigen Raum am besten eine Information zukommen lassen.

a) man schreibt denglischen Kauderwelsch

b) man schreibt deutsch

Man muss sicher kein Mathematiker mit Kenntnissen in der Wahrscheinlichkeitsrechnung sein, um die Antwort zu wissen.

Wie würde eure Lösung lauten?


(Die Antwort meines Gegenübers war übrigens weder a noch b. Er bestärkte, dass ich im Internet nichts verloren habe)

Monger
2021-06-26, 19:12:34
Also, wenn du das so gesagt hast, dann wirkt das auf mich - eben ohne Kenntnis des Kontexts - n bissl anmaßend.

Sele
2021-06-26, 19:27:26
Also, wenn du das so gesagt hast, dann wirkt das auf mich - eben ohne Kenntnis des Kontexts - n bissl anmaßend.

Anmaßend inwiefern? Ich habe meinem Gegenüber im Zusammenhang mit der Thematik eine einfache Frage gestellt. Zuviel des Guten? ;-)

Blase
2021-06-26, 20:22:18
Wenn du ernsthaft daran interessiert bist, hier Meinungen zu bekommen (die evtl. auch deine Handlung / Erwiderung in Frage stellen könnten), dann wirst du nicht darum herum kommen, hier doch sehr viel detaillierter wieder zu geben, was denn wer konkret zu wem gesagt und geantwortet hat. Alles andere ist doch nicht zielführend...

MfG Blase

Iscaran
2021-06-26, 23:45:19
Um einmal nur eine meiner Rückfragen inhaltlich wiederzugeben (wobei es immer eben um das hinterfragte Thema ging):

[I]Wie würde man einer wildfremden Person im deutschsprachigen Raum am besten eine Information zukommen lassen.

a) man schreibt denglischen Kauderwelsch

b) man schreibt deutsch



Das hast du geantwortet auf eine DIR unverständliche Nachricht hin ?!?
Schon ein bisschen "herablassend" und "anmaßend" finde ich. Gut unter Freunden kann man sowas machen im Scherz oder so. Aber im RL im Supportwesen oder ähnliches - eher nein.

Ich hätts ja mit z.B. so was in der Art versucht:

"Entschudige, ich konnte deine Frage nicht richtig verstehen wegen sehr vielen unklaren Formulierungen, kannst du mir vielleicht nochmal die Situation in einfachen Sätzen beschreiben."

Aber ohne genauen Kontext, (sprich, wer hat WAS, konkret geschrieben, man muss ja keine Namen nenne etc.) schwer einzuordnen.

Korfox
2021-06-27, 08:25:43
Anmaßend inwiefern? Ich habe meinem Gegenüber im Zusammenhang mit der Thematik eine einfache Frage gestellt. Zuviel des Guten? ;-)

Du hast ihm eine rhetorische Frage gestellt deren Antwort du durch die von die gewählte Sprachnutzung vorweggenommen hast. Da musst du dich auch nicht damit rausreden, dass man es mit einem großen Mangel an Intelligenz als ernstgemeinte Frage interpretieren könnte. Ja, das ist anmaßend und überheblich.

Screemer
2021-06-27, 09:01:52
Nur weil du etwas nicht verstehst oder nachvollziehen kannst muss das noch lange nicht für andere unverständlich sein. Gerade im Netz auf "purem" Deutsch zu beharren, ist imho (englische Abkürzung; bei Bedarf googeln) ziemlich engstirnig und rückwärtsgewandt. Ohne Kontext aber schlicht nicht nachvollziehbar. Allerdings lässt deine Antwort, mit der vorweggenommenen Beantwortung der eigentlichen Frage, bei mir schon die Vermutung aufkommen, dass du schlicht schlicht herablassend und respektlos antworten wolltest und einer wirklichen Klärung gar nicht interessiert warst.

Dicker Igel
2021-06-27, 11:06:22
Nee, ist mir nie passiert, auch nicht in 10 Jahren Kundensupport. Es gibt aber andere, denen solche Eskalationen ständig passieren. Weder ich noch die Kollegen wurden entsprechend "diskriminiert".Kommt immer drauf an. Gibt ja auch Supporter in deutschsprachigen Hotlines, die nur schlechtes Deutsch sprechen und dabei geht es mir auch nicht um einen Tech-, oder Netz-Jargon. Eskalationen definieren auch viele verschieden, kommt man bspw selbst mit einer "lauteren Mentalität" super klar, verstehen das andere als persönliche Anmache, weil denen der entsprechende Soul/die soziale Kompetenz fehlt.

Shaft
2021-06-27, 11:55:28
Kommt auf die Formulierung der frage an. Von aussen als dritte immer schwer zu beurteilen.

Aber ich sag mal nein, man muss sich nicht schämen.

Heute wird sehr schnell von dieser definition voreilig in anspruch genommen.

BlacKi
2021-06-27, 12:00:20
Wenn du ernsthaft daran interessiert bist, hier Meinungen zu bekommen (die evtl. auch deine Handlung / Erwiderung in Frage stellen könnten), dann wirst du nicht darum herum kommen, hier doch sehr viel detaillierter wieder zu geben, was denn wer konkret zu wem gesagt und geantwortet hat. Alles andere ist doch nicht zielführend...

MfG Blase
der ganze thread ist dazu gedacht, zu polarisieren. es geht nicht um das ziel, sondern wie. das internet ist weltoffen, es gibt keinen deutschen standard, wo man nur noch wörter aus dem deutschen duden nutzen darf:freak:

wer sich nicht anpassen möchte, für den ist das internet nichts. das liegt dann eben an der person selbst. dann bekommt die person eben keine hilfestellung. das dann offensive language aus dem internet zurückkommt, ist dann halt schon diskriminierung und unangebracht, aber dennoch typisch.

Cyphermaster
2021-06-29, 08:46:56
Muss ich mich heutzutage wirklich dafür schämen, dass ich meine Muttersprache mag (und spreche) und muss deswegen ich in Kauf nehmen, dafür angefeindet zu werden?Es mag dich überraschen, aber: Mit deiner Muttersprache hat das nichts zu tun. Nachdem du deiner "Rückfrage" nach erst mal jemandem für die Benutzung von Fachsprache (ich verkneife mir da den Begriff Fachtermini, weil das ja schon nicht mehr "deutsch" wäre - so wie übrigens "Internet", "Forum" oder "Diskriminierung" auch nicht) verbal vor den Koffer geschissen hast, bist du wohl eher dafür "angefeindet" worden, und hast -weil dir das nicht mal aufgefallen ist- bezüglich deiner Muttersprache wohl auch ein paar kleinere Verständnisprobleme.
Vielleicht also mal einen Deutschkurs belegen, dann einen für Englisch, dann klappt das auch mit der "Netiquette"; wenn man denn wollen würde...

Badesalz
2021-06-29, 09:45:08
Es ging aber nicht darum, daß jemand Festplatte meinte und HD schrieb? :usweet:

Florida Man
2021-06-29, 11:31:27
Kommt auf die Sprache an.

Ich habe einen Kollegen aus Belarus (Weissrussland), der sehr nett und auch kompetent ist. Er spricht sehr stark aktzentuiert, macht viele Fehler und baut auch nur sehr einfache Sätze. Es ist anstregend, ihm zuzuören.

Ein anderer Kollege kommt aus den USA, spricht noch schlechter Deutsch und einige seiner Sätze versteht man überhaupt nicht. Auch er ist recht kompetent.

Über den ersten Kollegen hat sich im Grunde jeder Kunde bereits beschwert (man versteht ihn nicht, er versteht nicht). Einige haben explizit gesagt, sie wollen nicht mehr von dem Kollegen unterstützt werden. Im Grunde hätte man ihn längst feuern müssen, wenn nicht ein einziger Kunde wäre, der ihn schätzt und seit zwei Jahren in Vollzeit beschäftigt.

Kollege zwei ist total umschwärmt, Jeder will ihn haben. Auf meine Frage, wie es denn mit der Verständigung ist: "Ach er gibt sich doch Mühe und irgendwie klappt es ja immer". Das sind teilweise die gleichen Kunden, die den ersten Kollegen wegen der Sprachporbleme strikt ablehnen.

Und ich kann das total verstehen. Mich stört dieses russische Gestammel inkl. Sprachfehler wie "Gamburg" statt "Hamburg" (er lebt erst 10 Jahre in "Gamburg", ok) viel mehr, als dieses deutsche Kaugummi.Kauderwelsch, wo man ständig denkt: "Was will er nun wieder"?

Hintergrund: Wir haben eine strikte "Deutschvereinbarung" und fallen nur in Notfällen auf Englisch zurück. Der Kollege will das so.

Poekel
2021-06-29, 11:31:33
Es ging aber nicht darum, daß jemand Festplatte meinte und HD schrieb? :usweet:
So etwas gab es hier im Forum doch auch schon.
Und man sollte eben auch festhalten, dass viele Begriffe aus dem Englischen eben auch nicht zwingend eine voll gleichwertige deutsche Übersetzung haben. Nehmen wir mal Diskussionen zu Filmen/Serien und den Begriff "Trope", der in diesem Zusammenhang für das entsprechende Genre generische Elemente steht, die regelmäßig verwendet werden (der Schwarze stirbt zuerst, das Blonde Mädel im Slasher (auch wieder ein englischer Begriff) überlebt als einzige, Superhelden landen grundsätzlich in ein und derselben unpraktischen Heldenpose usw..
Hier gibt es im Grunde keine geläufigen dt. voll gleichwertigen Übersetzungen, die nicht in absurde Wortkonstruktionen ausarten. Muss man mehrere Worte, gar mit Nebensätzen, oder ausufernde Wortkonstruktionen verwenden, werden die meisten Leute einfach das kürzere Original bevorzugen, wenn dadurch der gleiche Inhalt in kürzerer Zeit transportiert wird.

Ein kurioses Beispiel aus dem Crowdfunding ist vielleicht der "Backer", der einem Projekt im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne Geld gegen die Gegenleistung, später das Produkt zu erhalten, "gespendet" hat, aber die Übertragung ins Deutsche dann zu kuriosen Wortschöpfungen wie "Baker" führt. Außerdem ist es im Englischen zusätzlich geläufig, aus Substantiven Verben zu machen, indem einfach ein "to", was dann eingedeutscht noch problematischer wird, will man die umständliche Beschreibung auslassen und man liest von Spielen, die "gebackt", "gebacked", "gebaked" wurde und ähnliches.

Bavaria_Guest
2021-06-29, 11:58:34
Kommt auf die Sprache an.

Ich habe einen Kollegen aus Belarus (Weissrussland), der sehr nett und auch kompetent ist. Er spricht sehr stark aktzentuiert, macht viele Fehler und baut auch nur sehr einfache Sätze. Es ist anstregend, ihm zuzuören.

Ein anderer Kollege kommt aus den USA, spricht noch schlechter Deutsch und einige seiner Sätze versteht man überhaupt nicht. Auch er ist recht kompetent.

Über den ersten Kollegen hat sich im Grunde jeder Kunde bereits beschwert (man versteht ihn nicht, er versteht nicht). Einige haben explizit gesagt, sie wollen nicht mehr von dem Kollegen unterstützt werden. Im Grunde hätte man ihn längst feuern müssen, wenn nicht ein einziger Kunde wäre, der ihn schätzt und seit zwei Jahren in Vollzeit beschäftigt.

Kollege zwei ist total umschwärmt, Jeder will ihn haben. Auf meine Frage, wie es denn mit der Verständigung ist: "Ach er gibt sich doch Mühe und irgendwie klappt es ja immer". Das sind teilweise die gleichen Kunden, die den ersten Kollegen wegen der Sprachporbleme strikt ablehnen.

Und ich kann das total verstehen. Mich stört dieses russische Gestammel inkl. Sprachfehler wie "Gamburg" statt "Hamburg" (er lebt erst 10 Jahre in "Gamburg", ok) viel mehr, als dieses deutsche Kaugummi.Kauderwelsch, wo man ständig denkt: "Was will er nun wieder"?

Hintergrund: Wir haben eine strikte "Deutschvereinbarung" und fallen nur in Notfällen auf Englisch zurück. Der Kollege will das so.
Du sagst es ja:
Ein Russen will keiner haben, dann mit dem assoziert man negative Sachen, der Ami wird umschwärmt und der darf das ja, der strengt sich ja an, ist halt ein Ami und ne coole Socke.

Badesalz
2021-06-29, 14:08:09
So kompliziert ist das nicht. Englisch, Ami-Englisch, ist aus der Sicht eines Deutschen oder Polen sowas wie eine Babysprache. Die semantische Repräsentation ist, gelinde gesagt, erbärmlich.
Noch eine Ecke primitiver als Japanisch.

Man kommt aber doch gut zurecht und daher ist das auch die halb-inoffizielle Weltsprache. Weil das jeder Depp halbwegs schnell lernen kann. Entsprechend sind auch die meisten Wörter relativ kurz.
Damit kommen wir zum eigentlichen Kern. Im Netz, tippt man auf der Tastatur und das meiste in der IT bekommt seinen ersten Namen in Englisch.

Im Gegensatz zu "Festplatte", dauert das Tippen von "HD" einen Bruchteil der Zeit. Das ist alles Bequemlichkeit bzw. schlicht weniger Tippqual ;)

Sprechen dagegen ist was anderes. Funfact dazu: Kollegen hier nutzen im Mailverkehr (Achtung. Deutsch ;)) beständig "HD" und "HDs", Gesicht zu Gesicht ist dagegen zu 99% die Rede von "Festplatten" =)

Das Thema ist so einfach, daß es kaum der Rede wert ist :) Es gibt sie aber wirklich, die für die Allgemeinheit sehr nervige Gestalten, welche ihre Werte gegen fiktive Bedrohungen verteidigen wollen.
Die ersten tauchten ermahnend schon im Usenet auf und es ist bis heute nichts schlimmer geworden. Und das obwohl ihre Ermahnungen von der Allgemeinheit damals wie heute weitgehend ignoriert werden.

Das Wort "Diskriminierung" in dem Kontext ist lächerlich und deutet eher auf eine stocksteife Prinzipienreiterei und daraus resultierende Reaktionen Dritter. Leute mit Prinzipien sind halbwegs ok, leider aber meist auch ziemlich unflexibel, da sie sich mit jenen selbst geißeln.
Sozial, unflexibel. Dadurch auch oft schnell am Ende... mit ihrem Latein ;) Da auch außer den eigenen keine anderen Lösungen, Wege oder Kompromisse zugestanden werden, sieht man keinen anderen Ausweg mehr als den Versuch zu starten sich publikumswirksam als Opfer darzustellen -> "Diskriminierung".

So manches Männlein wohl schon, aber Kerle werden nicht diskriminiert. Entweder kommen sie in der Herde zu Recht oder sie mischen diese auf oder sie wechseln weise das Umfeld. Ich hab jetzt leider auch nichts anderes über als bisschen Mitleid.

Poekel
2021-06-29, 15:10:06
Sprechen dagegen ist was anderes. Funfact dazu: Kollegen hier nutzen im Mailverkehr (Achtung. Deutsch ;)) beständig "HD" und "HDs", Gesicht zu Gesicht ist dagegen zu 99% die Rede von "Festplatten" =)

Ganz so anders ist Sprache auch nicht. Da werden zu lange Wörter (oder gar Nebensatzkonstruktionen, um etwas zu erklären, wo ein Wort reichen würde) auch vermieden, wo es geht.
Man muss ja nur mal 5 Minuten Leuten zuhören, wenn sie über ihre Arbeit sprechen. Wenn etwas nicht einsilbig ist, wird das doch grundsätzlich abgekürzt (was vielleicht auch damit zu tun haben könnte, dass man im Deutschen ja fast beliebig Wörter aneinanderreihen kann).

arcanum
2021-06-29, 18:30:49
sprache ist alles andere als statisch und war schon immer einem wandel unterlegen. wer bei der deutschen sprache genau darauf achtet wird feststellen, dass etliche gegenstände/sachen einen namen aus einer anderen sprache tragen.
angesichts dessen ist es schon sehr kurzsichtig gerade den gebrauch von anglizismen zu kritisieren, da nicht alle deutschen wörter jene bedeutungen so gut treffen oder einfach gar kein deutsches pendent exisitert.

Simon Moon
2021-06-29, 22:49:40
Muss ich mich heutzutage wirklich dafür schämen, dass ich meine Muttersprache mag (und spreche) und muss deswegen ich in Kauf nehmen, dafür angefeindet zu werden?


Verstehe ich das richtig, du selber sprichst keine einzige Fremdsprache, aber erwartest von anderen, dass diese eine für sie fremde Sprache fehlerfrei beherrschen um mit dir kommunizieren zu dürfen? Falls ja, gehe ich mal davon aus, dass du auch noch nie im fremdsprachigen Ausland warst?



Nee, ist mir nie passiert, auch nicht in 10 Jahren Kundensupport. Es gibt aber andere, denen solche Eskalationen ständig passieren. Weder ich noch die Kollegen wurden entsprechend "diskriminiert".


Ich durfte ja lange Kunden in D/F/E betreuen. Zumindest im B2B Bereich ging das auch meistens sehr gut - die Romands freuten sich eigentlich sogar, wenn sich da mal jemand bemühte in ihrer Sprache zu kommunizieren und sie nicht ihr Schul-Deutsch dahinstammeln mussten. Nur einmal hatte ich so ne Tusse dran, die mich nach ein paar Sätzen plötzlich schroff im breitesten Berndeutsch anpflaumte, was mir denn überhaupt einfalle in so schlechtem Französisch mit ihr zu reden.

rokko
2021-06-29, 23:07:23
Verstehe ich das richtig, du selber sprichst keine einzige Fremdsprache, aber erwartest von anderen, dass diese eine für sie fremde Sprache fehlerfrei beherrschen um mit dir kommunizieren zu dürfen? Falls ja, gehe ich mal davon aus, dass du auch noch nie im fremdsprachigen Ausland warst?

Oje ist das heute schön verpönt nur seine Muttersprache zu können? :confused:

Ich glaube einige sollten mal ihren Kompass justieren.

Simon Moon
2021-06-29, 23:41:56
Oje ist das heute schön verpönt nur seine Muttersprache zu können? :confused:


Nur wenn du erwartest, dass Fremdsprachler deine Muttersprache perfekt beherrschen. Dann fehlt dir nämlich schlicht die Expertise, was für einen Aufwand es ist eine fremde Sprache zu lernen. Aber wenn du es zu schätzen weisst, dass jemand sich die Mühe macht, in deiner Sprache zu kommunizieren, weil du in seiner nicht kommunizieren kannst, dann ist es völlig in Ordnung nur seine Muttersprache zu können.



Cependant en Suisse, c'est au moins étrange si on ne parle qu'une seule langue.

rokko
2021-06-29, 23:44:55
Nur wenn du erwartest, dass Fremdsprachler deine Muttersprache perfekt beherrschen. Dann fehlt dir nämlich schlicht die Expertise, was für einen Aufwand es ist eine fremde Sprache zu lernen. Aber wenn du es zu schätzen weisst, dass jemand sich die Mühe macht, in deiner Sprache zu kommunizieren, weil du in seiner nicht kommunizieren kannst, dann ist es völlig in Ordnung nur seine Muttersprache zu können.




Ich erwarte von zugewanderten Fachkräften (so Bundesregierung) das diese meine Sprache können. Und es heisst ich nicht isch!

Monger
2021-06-30, 00:00:55
Ich erwarte von zugewanderten Fachkräften (so Bundesregierung) das diese meine Sprache können. Und es heisst ich nicht isch!
Wir wissen ja gar nix über das Gespräch hier. Nicht was gesagt wurde, nicht den Ort,den Kontext oder das Medium.

Lyka
2021-06-30, 00:09:33
Oje ist das heute schön verpönt nur seine Muttersprache zu können?

Wenn man akzeptiert, dass Milliarden anderer Leute viel komplexere Sprachen sprechen UND auch noch Fremdsprachen beherrschen oder zumindest lernen wollen, dann wird man auch die Personen respektieren, die versuchen, in ihrer Zweit- oder Drittsprache zu reden. Andernfalls wirkt man wie ein Klischee-Amerikaner, der sich aufregt, dass man in Telefon-Menüs auf einmal "Spanisch" auswählen kann, nur weil 45+ Millionen US-Amerikaner diese Sprache sprechen.

Ich habe oft genug Kundenservice mit Leuten erlebt, welche die deutsche Sprache nicht gut beherrschten. Aber sie bemühten sich. Und ich bemühte mich ebenso. Und am Ende fanden wir meistens eine Lösung.

Simon Moon
2021-06-30, 03:18:37
Ich erwarte von zugewanderten Fachkräften, (so Bundesregierung) dass diese meine Sprache können. Und es heisst ich nicht isch!
Wie sollen die das denn lernen ohne Training im Alltag? Und dann auch noch akzentfrei?

Diese Erwartungshaltung ist einfach nur lächerlich. Ich kenne Ingenieure mit Masterabschluss die ihren französischen Akzent nicht wegbringen. Selbst die meisten Deutschen die ich hier kenne, bringen nach Jahren kein akzentfreies Schweizerdeutsch zustande - dabei ist das eigentlich nur etwas mehr als ein deutscher Dialekt. Du hast schlicht keine Ahnung was es bedeutet eine Fremdsprache zu lernen und dann auch noch zu beherrschen. Wenn du kein Sprachgenie bist (und das sind die allerwenigsten) ist das schlicht unmöglich eine Sprache zu beherrschen ohne wenigstens einige Jahre in dem entsprechenden Sprachraum zu leben. Du musst diese Sprache nicht nur sprechen, sondern auch in dieser Sprache denken können und ein Sprachgefühl für die genaue Wortbedeutung entwickeln.

Schau doch mal in den Spiegel - du beherrschst deine Muttersprache ja selbst nicht zur Gänze, wie das fehlende Komma und die Verwendung eines Artikels anstelle einer Konjunktion demonstriert.


Wenn man akzeptiert, dass Milliarden anderer Leute viel komplexere Sprachen sprechen UND auch noch Fremdsprachen beherrschen oder zumindest lernen wollen, dann wird man auch die Personen respektieren, die versuchen, in ihrer Zweit- oder Drittsprache zu reden.

Wenn ich manche Meinungen hier im Thread lese, bin ich froh in der Schweiz aufgewachsen zu sein. Jeder hier weiss spätestens ab der 4. Klasse wie schwierig es ist, eine zweite Landessprache zu lernen und wie lächerlich die Kenntnisse dann nach 6 Jahren Unterricht sind. Selbst nach einem Jahr Sprachaufenthalt in der Romandie und 8 Jahren im Beruf sind meine Französischkenntnisse bestenfalls rudimentär und ich kann mich einigermassen im Alltag verständingen. Aber auch da fehlt mir häufig das Vokabular um nun zu sagen was ich will, geschweige denn mich nuanciert auszudrücken. Konjugieren, deklinieren oder auch die Relativpronomen am richtigen Ort im Satz einzubauen scheitert beim Sprechen auch immer wieder. Aber im Normalfall ist das eigentlich auch kein Problem, das ist dann halt einfach das sogenannte "Français Federale" und damit kommt man eigentlich durch. Die Romands oder Tessiner wissen ihrerseits ja ebenso wie es ist eine zweite Landessprache zu lernen und sehen das entsprechend entspannt.

Natürlich muss das im Endeffekt jeder für sich entscheiden, aber ich denke man verpasst etwas, wenn man nicht wenigstens eine Fremdsprache etwas sprechen kann. Es ist zumindest immer ein Vergnügen mit den Romands die neusten Schimpfworte auszutauschen und sich über die jeweiligen Besonderheiten der Sprache zu unterhalten, allein das bringt einen in Kontakt mit neuen Bekanntschaften.

Opprobrium
2021-06-30, 07:20:59
Wir wissen ja gar nix über das Gespräch hier. Nicht was gesagt wurde, nicht den Ort,den Kontext oder das Medium.

Eben. Der Threadstarter weigert sich ja Beispiele zu bringen, und mit Diskriminierung hat das ganze Thema ohnehin nichts zu tun, sondern mit Kommunikation.

Mal sollte hier meiner Meinung nach dicht machen bevor es eskaliert.

Badesalz
2021-06-30, 08:58:33
Wir wissen ja gar nix über das Gespräch hier. Nicht was gesagt wurde, nicht den Ort,den Kontext oder das Medium.Na guck... Nach meinem erst der zweite gute Beitrag im Thread.

Wie machst du das überhaupt, daß du jedes Mal der Versuchung widerstehst in einem xbeliebigen Thread nicht um das Thema herum die anderen über Gott und die Welt vollquatschen zu wollen? :)
Ob die das überhaupt merken?...

Danke jedenfalls. Ich fühl mich nun hier nicht mehr so einsam :smile:

edit:
Opprobrium auch. Schon =)

Zwergi
2021-06-30, 10:26:53
Oh Gott, läuft diese "Diskrimierungs"-Pimmelshow hier immer noch?
Wo ist PHuV wenn mal jemandem gesagt werden muss, dass sein geringes Selbstwertgefühl nicht das Problem des Rests der Welt ist :rolleyes:

Döner-Ente
2021-06-30, 11:14:43
Ich verstehe schon nicht, wo das eigentliche Problem liegen soll, was einen Thread wert ist. Zwei Leute missverstehen sich (im Internet?). Passiert. Entweder ist einer von beiden doof und schuld daran oder beide. Die Entscheidung, ob beide irgendwo an der Situation schuld sind oder ich oder der Andere der Doofe ist, kann einem niemand abnehmen. Schon gar nicht ein Technik-Forum im Internet.

Lyka
2021-06-30, 11:18:39
Alternativ könnte man Sele als Troll bezeichnen, der nach 4 Tagen auch nicht mehr auf seinen total wichtigen Thread antwortet ...

Zwergi
2021-06-30, 14:29:10
Es ist halt nicht so gelaufen wie er sich das vorgestellt hat. Kein Mitleid für seine doitschen Fühls, so sad. :rolleyes:

Sele
2021-07-02, 08:25:41
Um hier einmal einigen Leuten den Wind aus den Segeln zu nehmen:

Ich erwarte nicht, dass Abdulla Machmud oder Olga von der Wolga perfekt deutsch sprechen. Mir ist durchaus klar, dass es für Personen mit ausländischen Wurzeln Verständigungsprobleme geben kann.

Was mir aber absolut nicht in den Kopf will, warum offenkundig deutschsprachige Leute der Meinung sind, mir verdenglischte Begriffe um die Ohren hauen zu müssen (die es laut Duden gar nicht gibt!) und mir dann auf Rückfrage zwecks Aufklärung erklären, dass ich im Internet (bzw. auf ihrer Internetseite) nichts zu suchen hätte, wenn ich den Kauderwelsch nicht verstehe. Sich bei der Verwendung von Kauderwelsch auf den Hintergrund Technikforum zu berufen ist ja so herrlich einfach. Dass es möglicherweise in genau diesen Foren auch Leute gibt, die kein Denglisch können - scheint hier offenbar bei einigen Leuten völlig abwegig zu sein. Traurig.

Opprobrium
2021-07-02, 08:40:55
Was mir aber absolut nicht in den Kopf will, warum offenkundig deutschsprachige Leute der Meinung sind, mir verdenglischte Begriffe um die Ohren hauen zu müssen (die es laut Duden gar nicht gibt!) und mir dann auf Rückfrage zwecks Aufklärung erklären, dass ich im Internet (bzw. auf ihrer Internetseite) nichts zu suchen hätte, wenn ich den Kauderwelsch nicht verstehe.

Dann verlinke verweise uns doch einfach mal auf den Ort des Geschehens. Wenn Du nicht weißt wie das geht dann kannst Du einfach die Adresse aus der Adresszeile Deines Zwischennetzdurchstöberers ausschneiden und hierher kopieren. Zur Not abtippen.

Ansonsten kann Dir hier niemand helfen da niemand die Situation beurteilen kann.

Und ganz allgemein: Wenn Dich das so sehr mitnimmt, dann solltest Du "das Internet" vielleicht tatsächlich lieber meiden :tongue:

Monger
2021-07-02, 12:03:52
Also... Was im Netz gesprochen wird, ist ja auch gar kein Denglisch mehr. Klar hats viele Entlehnungen aus dem englischen, aber jeder Ami oder Brite wäre zutiefst verwirrt darüber wie wir gewisse Worte gebrauchen (simpelstes Beispiel: Handy).
Auch wenn der Duden da nicht so recht hinterher kommt, ist z.B. sowas wie "anchatten" eben schon mehr als Slang, sondern deutscher Wortschatz. In USA würde man übrigens tendenziell eher auch nicht "chat to me" sondern eher "msg me" schreiben. Dazu kommt jetzt noch das Emoji Chaos, die auch noch in jedem Kulturraum anders gedeutet werden, aber in der schriftlichen Kommunikation immer wichtiger werden...

Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen "ich spreche nur Prä-1990 Deutsch!". Dann darf man sich aber nicht wundern wenn Kommunikation fehlschlägt.

Nakai
2021-07-04, 18:33:49
Es gibt auch sehr viel versteckten Rassismus.
Ich bin selber ein Redhead und ich empfinde dass die gesamte Gesellschaft gegenüber meines Typus rassistisch ist. Das ist eigentlich schon ziemlich krass. In Filmen und Medien wird man entweder als Wikinger, Holzfäller, Krüppel, Seelenloser oder Daywalker dargestellt. In der Gesellschaft werden rothaarige Frauen als heißblütig wahrgenommen. Mobbing war für mich normal und ist es teilweise immer noch. Sonstige Nachteile auch.

Das lustige ist aber, dass, wenn man diesen Punkt anspricht, dann wird man als weißer Mann in die rechte Ecke abgestempelt (schon passiert). Erst vor kurzen habe ich bemerkt, dass mein Phänotyp bei Frauen aus dem Osten unglaublich begehrt ist, was den großen Teil meiner Beziehungspartner aus diesem Kulturkreis erklärt. Generell würde ich damit sozialisiert und habe 0 Verständnis für jegliche Rassismus-Debatte.

Für mich ist die gesamte Rassismus-Diskussion einfach nur lächerlich. Es wird von Menschen geführt, die einfach gar keinen Plan haben und das Thema eher ausnutzen, um sich moralisch über andere zu stellen. Gibt es Rassismus, Sexismus, etc.? Ja klar und den wird es noch in Jahren geben. Es wird auch noch dumme Menschen in Jahren geben. Wayne?