KFZ finanziert und unverschuldet in einen Unfall verwickelt

[Schrotti]

Hi,

meine Frau hatte am Freitag einen Unfall (es geht Ihr gut).
Nun ist das Auto aber finanziert.

Wer weiß, was man da jetzt machen muss? Ich habe das Autohaus informiert, dass es einen Unfall gab und auch die Bank informiert.
Aber wie nun weiter? Das Auto steht nun beim ADAC Abschleppdienst und am Montag kommt dann wohl ein Gutachter vom ADAC.

[00-Schneider]

Totalschaden? wer hatte Schuld?

[Maorga]

Du musst gar nichts machen, weder die Bank noch den Autohändler interessiert dies. Du hast einen Vertrag und bist verpflichtet diesen zu erfüllen. Sofern du nicht irgendeine Vollkasko hast, welche dir den Schaden zum Einkaufspreis ersetzt oder die Gegenpartei 100 % Schuld zugesprochen wird (äußerst unwahrscheinlich).

[lilgefo~]

Äh, Versicherung informieren? Wenn sie schuldfrei ist einfach nen Anwalt einschalten der kümmert sich. Bank hast du ja informiert. Nachdem du beim Anwalt warst und der seinen Gutachter geschickt hat gehst du zur Werkstatt lässt den Schaden ordentlich reparieren und streichst die Wertminderung ein + evtl. Kosten für einen Ersatzwagen (da gibt es festgelgte Sätze je nachdem um was es für ein Auto geht) oder einen Ersatzwagen auf Kosten der Versicherung des Unfallgegners bezahlen lassen.

Wichtig ist, dass du erst zum Anwalt und dann zur Werkstatt gehst nachdem der seinen Gutachter geschickt hat. Nur so bist du komplett abgesichert auch bei Spätfolgen des Unfalls.
P.S.: Die Kommunikation mit der gegnerischren Versicherung überlässt du ausschließlich dem Anwalt.

[lilgefo~]

Du musst gar nichts machen, weder die Bank noch den Autohändler interessiert dies. Du hast einen Vertrag und bist verpflichtet diesen zu erfüllen. Weiter zahlen bis der Leasingvertrag vorbei ist, dann darfst du noch das Auto auslösen.

Natürlich interessiert die Bank das. Steht in jedem Finanzierungs- und Leasingvertrag. Alles was zur Wertminderung des finanzierten Gegenstands beitragen kann (abgesehen von normaler Nutzung) muss unverzüglich der Bank gemeldet werden.

[Philipus II]

Wenn deine Frau nicht Schuld war zahlt die Versicherung des Ufnallgegners den Anwalt, da es offensichtlich kein Bagatellschaden ist. Warum selber reinstressen?

[Maorga]

Natürlich interessiert die Bank das. Steht in jedem Finanzierungs- und Leasingvertrag. Alles was zur Wertminderung des finanzierten Gegenstands beitragen kann (abgesehen von normaler Nutzung) muss unverzüglich der Bank gemeldet werden.

Die Bank interessiert es nicht, er hat einen Finanzierungsvertrag - ergo er hat das Auto vollständig erworben. Er zahlt bis die Schuld beglichen ist, egal ob das Auto noch fahrtüchtig ist oder nicht.

[N0rG]

Der Sachverständige macht Dir und der gegnerischen Versicherung einen Bericht in dem die Schadenshöhe drinsteht. Damit kannst Du dann zur Werkstatt und den Schaden reparieren lassen, oder du lässt dir die Summe mit Abzug der Mehrwertsteuer auszahlen. Dann hast Du entweder ein repariertes Fahrzeug oder Geld um die Finanzierung vorzeitig zu bezahlen.

Hier kannste auch mal gucken:
https://www.unfallpaten.de/blog/unfallschaden-auszahlen-lassen/

[Meridian12]

Was soll der Anwalt denn machen?

Die Sachlage ist doch klar,oder?
Wenn ja einfach den Unfall der Versicherung melden mit dem Kennzeichen des gegenübers und die Versicherungen klären das unter sich.

Unter gibt der gegenüber eine andere Version an??

Denn nur weil die Ehefrau meint keine Schuld zu haben, muss das nicht jeder so sehen.

[Schrotti]

Meine Frau ist unverschuldet da hineingeraten.

Der Fahrer hat zugegeben den Schaden verursacht zu haben.

[Philipus II]

Was soll der Anwalt denn machen?

Die Abwicklung übernehmen. Kosten und Pauschalen geltend machen. Sicherstellen dass man nicht über den Tisch gezogen wird. Die Rechtslage erklären.

[Andi_669]

Meine Frau ist unverschuldet da hineingeraten.

Der Fahrer hat zugegeben den Schaden verursacht zu haben.
Das ist zwar schön, aber spätestens wenn er zum Anwalt geht sieht das dann meist mit einmal ganz anders aus :redface:

[Liarnd]

Ich war auch mal unverschuldet in nem Unfall vor 13 jahren. die gegenversicherung schickt gerne ihre eigenen Sachverständigen und macht dann gerne geringe Schätzungen. Bin mir nicht mehr sicher ob das auch der Fall war, ich hatte jedenfalls nen gutachter kommen lassen um den Schaden unabhängig schätzen zu lassen(muss die schuldnerseite zahlen) . Er hat mir dringend empfohlen einen Anwalt zu nehmen weil sowas gerne angefochten wird. Hatte es dann nicht gemacht weil die unfallgegnerin eine prozentuale Selbstbeteiligung hatte und ich es nicht unnötig steigern wollte. Ende vom Lied war die Versicherung hatte den Schaden nur geringer anerkannt und im Nachhinein machts der Anwalt nicht mehr gerne oder ist geringer erfolgsversprechend. Nächste mal geht's zum Verkehrsanwalt und dann hat man auch rein gar nicht mehr am Hut. Ist sonst ein ewiges hin und her

[Stormtrooper]

Der Fahrer hat zugegeben den Schaden verursacht zu haben.
Das interessiert leider gar nicht.

Dein Anspruchsgegner ist weder der Fahrer noch Halter des gegnerischen PKWs.
Dein Anspruchsgegner ist einzig und allein die Haftpflichtversicherung des PKWs.

Und die entscheidet erstmal alleine mit ihrer Rechtsabteilung wieviel sie dir bezahlt.
Wenn du damit nicht einverstanden bist, musst du sowieso zum Rechtsanwalt, also kannst du das gleich machen.

Kurze Frage nebenbei, wie heißt die Versicherung des Gegners, da kann man schon viel abschätzen wie "problematisch" das Ganze wird.

[siegemaster]

Sprecht ihr eigentlich aus eigener Erfahrung? Ich hatte vor Jahren einen Unfall (vorfahrt wurde mir genommen). Wurde von örtlichen Abschleppdienst abgeschleppt und die haben sich um alles gekümmert und auch einen Gutachter bestellt. Der hatte mich dann nochmal angerufen um das Gutachten zu besprechen. Eine Woche später hatte ich das Geld von der gegnerischen Versicherung auf meinem Konto, obwohl es die berüchtigte HUK war.

[Argo Zero]

Wie groß ist die Schadenssumme in etwa?
Ab 2T EUR würde ich auf jeden Fall einen Anwalt dazu nehmen.
Finanziert klingt nach Neuwagen, ergo gibts dann auch Schadensersatz.

Hatte ich vor 2 Jahren alles hinter mir...

[Gandharva]

Hi,

meine Frau hatte am Freitag einen Unfall (es geht Ihr gut).
Nun ist das Auto aber finanziert.

Wer weiß, was man da jetzt machen muss?
Da lt. deiner Aussage deine Frau nicht Schuld ist wird sich die Versicherung des Unfallverursachers um Alles kümmern. Reparatur Eures Fahrzeugs und Anlieferung und Abholung eines Leihwagens für den Zeitraum des Ausfalls.

Soweit ist alles identisch zu einem Bar gekauften Fahrzeug. Bei Finanzierung gibt es jedoch noch eine Sonderregel:
Ist das Fahrzeug vor weniger als fünf Jahren erstzugelassen worden und hat es weniger als 100.000 Kilometer zurückgelegt, muss der Unfallgegner auch den Wertverlust ersetzen.

[PacmanX100]

Was ist denn mit den Zinsen bei Totalschaden? Bleiben die dann hängen?

Normal sollte das Gutachten recht gut bemessen sein, für reperatur oder neuerwerb reichen ... aber falls nicht, würde ich auf jeden Fall nochn Anwalt dazu nehmen.

[_CaBaL_]

Ihr zahlt einfach weiter den Wagen ab und je nach Schaden, wird der repariert oder ersetzt, aber entsprechend auf Kosten der gegnerischen Versicherung.

Aber Anwalt is bei sowas nie verkehrt, denn es passiert gerne mal, dass der Gegner plötzlich der Meinung ist, doch nicht mehr Schuld zu sein.

Achte auch drauf, dass die Wertminderung vernünftig geschätzt wird. Hab ich damals nicht wirklich aufgepasst. Wagen war nen halbes Jahr alt, mir ist einer drauf, 14k Schaden und Wertminderung war nen lächerlicher Tausender.

[Andi_669]

selbst wenn der Unfallgegner es sich nicht anders überlegt kann es immer noch die Versicherung versuchen eine Mitschuld zu suchen,
und das hat System denn dann werden beide Versicherungsnehmer hochgestuft,
ergo sie müssen mehr zahlen,
(Vollkasko ist hier ja zwingend vorhanden bei einen finanzierten Fahrzeug)

über die Zeit u. alle Versicherungsfälle lohnt das für alle Versicherungen da sie alle unter dem Strich mehr Beitrag bekommen :frown:

[Rancor]

Meine Frau ist unverschuldet da hineingeraten.

Der Fahrer hat zugegeben den Schaden verursacht zu haben.

Habt ihr die Polizei gerufen? Gibt es einen Unfallbericht davon? Wenn derjenige vor Ort direkt schon das Bußgeld für die Unfallverursachung gezahlt hat, dann kann er später nur noch schwer seine Meinung ändern.

Ansonsten bei der gegnerischen Versicherung anrufen, dir eine Schadensfallnummer geben lassen und an das Autohaus eine Abrittserklärung abgeben... die kümmern sich dann um den Rest.

Ein Anwalt ist erstmal völlig unnötig...

[TomatoJoe]

Soweit ich weiß hängt das Honorar des Anwalts vom Streitwert ab. Wenn ihr ihn direkt einschaltet beläuft sich dieser auf sagen wir 10.000€. Wird er jedoch erst im Verlauf der Abwicklung eingeschaltet, z.B. weil der Gutachter der Versicherung nur 8.000€ Schadenssumme schätzt, ist der Streitwert geringer (nur 2.000€) und der Anwalt verdient weniger.

[Annator]

Hatte 3 Unfälle in 2 Jahren. Jedesmal ist mir einer reingefahren. :mad: Nur beim rumänischen Transporter haben wir die Polizei gerufen was ich auch immer wieder machen würde wenn ein nicht deutsches Fahrzeug beteiligt ist. Einen Anwalt hatten wir in allen 3 Fällen nicht. Sonst wurde der Schaden immer an ein Unfall und Lackier Zentrum übergeben die dann alles weitere erledigt haben. Leider gab es bei allen 3 Unfällen keine Wertminderung als Geldbetrag, weil schon zuviele KM auf dem Tacho waren. Afaik sind das >10 Jahre oder >100k km.

[Schrotti]

Die Person die aufgefahren ist, war ja eine Firma aus dem Ort.

Ja die Polizei war da und hat einen Bericht angefertigt (es betrifft ja noch andere PKWs die da zusammengeschoben wurden).
Auch wurde der Bericht des Krankenhauses vom 04.09.2021 bei der Polizei nachgereicht.

Das Ganze ist nun beim Gutachter der den Schaden auf ~ 12500*€ taxiert hat (Rahmen verzogen etc.) und beim Verkehrsanwalt.
Der hat auch schon die HDI informiert das man Klagen wird etc.
Den Anwalt zahlt der ADAC, wozu hab ich sonst ADAC Plus. Der Gutachter wird ja von der gegnerischen Versicherung bezahlt werden müssen.

Wir möchten Schmerzensgeld und eine Entschädigung, denn das Fahrzeug war erst knapp ein Jahr alt (Zulassung 07/2020, Kilometerstand 53xx).

[00-Schneider]

Den Anwalt zahlt der ADAC, wozu hab ich sonst ADAC Plus.


Guter Hinweis, werde ich demnächst mal auf Plus aufstocken.

[Schrotti]

Findest du hier über die Postleitzahl:

https://www.adac-vertragsanwalt.de

17033 (Leopold)

[Philipus II]

Guter Hinweis, werde ich demnächst mal auf Plus aufstocken.
Ergänzung: einen Unterschied am Ende macht das nur, wenn es ein Bagatellschaden ist oder man (Teil-) Schuld hat. Im allgemeinen zahlt der Versicherer des Unfallgegners, der den Schaden verursacht hat, auch den Anwalt des Geschädigten.