Diskussion zu: Hardware- und Nachrichten-Links des 4./5. Dezember 2021

[Leonidas]

Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-45-dezember-2021

[Gast]

Gibt es eigentlich irgendwelche Warteschlangen wo man sich anmelden kann für die 2060 oder schlagen die wieder um 15 Uhr auf und sind instant wieder weg?

[Gast]

Ob nv Ampere und Lovelace gleichzeitig liefern wird, hängt wahrscheinlich davon ab wie viel Lovelace die liefern können, dann auch ob es genügend andere Bausteine gibt, nicht nur ram/gddr6(x) sonder auch pwm etc. Und vermutlich belassen die Ampere für mainstream und low end.

[Summerbreeze]

Allerdings schwächt sich damit die Preiserhöhung schon ab, denn die 10% höheren Chip-Preise haben nunmehr zu 3-6% höheren Grafikkarten-Preisen geführt – auch wiederum logisch, denn Chip und Speicher sind nur ein gewisser Wertanteil an der gesamten Grafikkarte.
Die Einkaufspreise werden im Normalfall aber nicht einfach nur durchgereicht sondern durchaus mit einem teils deutlichem Aufschlagsfaktor, je nach Arbeitsaufwand eingepreist.

Weiterhin offen bleibt, ob das ganze überhaupt zu einer tatsächlich nachweisbaren Erhöhung der Einzelhandels-Preise führt. Eigentlich wäre dies obligatorisch, da Grafikkarten im Normalfall sehr knapp kalkuliert in den Handel gehen, womit für die Händler keinerlei Spielraum existiert, eine Hersteller-Preiserhöhung selber aufzufangen.
Normalerweise geht man im Einzelhandel (zB. Computer Karl in Kleindummsdorf ;) ) (nicht Versandhandel = Kistenschieber wie Alternate & Mindfactory etc.) von einem Aufschlag auf den EK von 100-120% aus. Daher konnte der Versandhandel jahrelang ohne Probleme die UvP. stets locker um 10-20% unterbieten, da im Verhältnis zum Aufwand viel höhere Verkäufe stattfinden.

Das was aktuell am Markt aufgerufen wird sind ja auch keine kalkulierten sondern die am Markt maximal durchsetzbaren Preise.
Selbst wenn ein Händler meint auf seine aktuelle Spanne von ~200-400% noch einen Aufschlag nehmen zu müssen, stellt sich die Frage, wie viele Dumme es gibt, welche das bezahlen wollen oder können bzw. ob es überhaupt bemerkt werden kann.
Da macht es wohl mehr aus, ob mal wieder ein Container mehr oder weniger im Hafen ankommt.

[Gast]

Wie sieht es denn mit den Chipflächen aus und was kosten die aktuell (vermutlich)?

Selbige Frage stellt sich auch für Ampere-Zukunft, wenn Nachfolger da ist.
Und natürlich, wie es mit Verfügbarkeit und Preis der restlichen knappe Resourcen aussieht. Aus gutem Grund hat z.B. AMD grad erst zugegeben, hochpreisige Produkte zu priorisieren.

Im Zweifel müssen halt 710, 1030 und 1650 noch viel länger mitgeschleppt werden, weil modernisierte Nachfolger wertvolle Waferfläche wegnehmen würden. Chiplets sind das Gebot der Stunde.

[bloodflash]

CPU PCI Express 5.0 - 1x16 1x16 2x8 & 1x16 2x8 & 1x16Müsste das in den letzten beiden Spalten nicht ein *oder* sein?

[Leonidas]

Richtig. Ich korrigiere.

[Gast]

Danach zeigen sich die Chipsätze B660 & H670 als gangbare Alternativem zum Z690: Grob gesehen verliert man nur die CPU-Übertaktung, die in der heutigen Zeit jedoch ertragreichere Speicher-Übertaktung bleibt hingegen erhalten. Der H610-Chipsatz zeigt demgegenüber allerdings harsche Abspeckungen:

Der B660 ist mit nur 4DMI Lanes und nur 6+8 PCIe-Lanes im Chipsatz auch schon extrem abgespeckt.

H670 und Z690 erlauben es prinzipiell endlich mal 3 PCIe 4.0 4x SSDs mit Fullspeed parallel zu betreiben, bzw. theoretisch 1x PCIe 4.0 4x + 4x PCIe 3.0 4x, wenn es vom Mainboard auch umgesetzt wird.

Damit kommen wir mit NVMe endlich mal in die Richtung was mit S-ATA jahrelanger standard war mit 6 Parallelen Datenträgern, ohne Einschränkungen.

Mit B660 Können wir maximal 3 NVMe-Slots erwarten, wovon sich die 2 am Chipsatz auch noch gegenseitig um die Bandbreite streiten, wobei es realistischerweise eher maximal 2 sein werden, weil ein paar Lanes braucht man ja auch noch für diverse Zusatzchips welche die Hersteller gerne mal verbauen.

[Gast]

Die geben im Handel bei bis zu 1000 Euro Preisaufschlag über UVP noch die 10% weiter die TSMC jetzt wegen Wegfall von Rabatten mehr verlangt und die sich bei Gigabyte jetzt beim ABNAHMEPREIS niederschlagen (und damit ist nicht der Verkaufspreis gemeint).Echt jetzt? Die armen armen Händler, das arme arme Gigabyte!

Lachhaft. Alle in einen Sack und draufschlagen - man trifft nie den Falschen.

[greeny]

Verfassungsgericht zur Corona-Politik: Auf den Grundrechten getrampelt [Deliberation Daily]
Verfassungsgericht zur Corona-Politik: Auf den Grundrechten getrampelt [Deliberation Daily]
Hmm... ;)

[iamthebear]

Wie sieht es denn mit den Chipflächen aus und was kosten die aktuell (vermutlich)?

Das lässt sich nicht so einfach feststellen, da TSMC keine Preise in der Öffentlichkeit nennt und man nur sehr unregelmäßig an Daten kommt.

In einer Broadcom Präsentation von 2016 wurden Preise für TSMC 7nm von 5800$ angegeben. Die Vorgänger 10nm mit 5100$, 16nm mit 4100$. Bis Anfang 2020 sollten die Preise sicherlich gefallen sein, jetzt hat TSMC um 10% erhöht also denke ich, dass 6000$ wahrscheinlich nicht so weit weg von der Wahrheit liegen wird.
Samsung 8nm ist laut Gerüchten 20% billiger also um die 5000$.

TSMC gibt für N7 Fehlerraten von 0.09 pro 100mm² an. Das wären ca. 80% Yield bei Navi23 mit 237mm². Allerdings kann AMD ja defekte Teile großteils deaktivieren und als 6600 verkaufen. aber gehen wir einmal davon aus, dass wirklich 20% wegfallen. Dazu kommen dann vielleicht noch 5% Verschnitt. Damit wären wir auf ca. 220 Navi23 für 6000$ also 27$ pro Navi23 Chip. Die 10% TSMC Preiserhöhung sind also 2-3$.
Laut Videocardz liegt der Gigabyte Listenpreis bei 674$ für die 6600 XT und wird jetzt um 32$ auf 706$ erhöht.

Ich denke nun kann sich jeder denken, warum um die TSMC Waferkosten so ein großes Geheimnis gemacht wird, denn sonst würden da einige Gamer mit Mistgabeln vor dem Gigabyte und AMD Hauptgebäude stehen.

Das was viel kostet ist:
.) Das Design bzw. die Forschung dahinter, Treiberentwickler, Marketing usw.
.) Aktuell der VRAM (Großhandelspreise min 100$ für 8GB)
.) Eine riesige Latte an Einzelposten angefangen vom Kühler über PCB bis hin zu diversen elektische Bauteilen
.) Dann noch die Spanne vom Handel. Natürlich sind das bei Hardware Geizhalspreisen keine 100% aber natürlich müssen die auch von etwas leben. Dazu kommen noch Garantierücksendungen usw.

Aber es ist natürlich so, dass sich bei 700$ für eine Mainstreamkarte jeder in der Kette um ein ordentliches Stück mehr Aufschlag genehmigt als dies in einem gesunden Markt der Fall wäre.

[Leonidas]

Hmm... ;)

1 Doofer, 2 Gedanken? Nun ja, gefixt ;)

[Gast]

.
Dass u.a. TSMC Preise nicht posaunt, ist logisch und nachvollziehbar. Mehr als educated guess ist nicht drin.
Es geht darum, was ein Chip auf älterer Fertigungstechnologie im Vergleich kostet. Er wird bei gleicher Performance größer ausfallen. Dafür ist ältere Technologie aber günstiger pro qmm bzw. Transistor.
Und es gibt eben weitere Kosten, die sogar identisch zu leistungsfähigeren Karten sein können. Speicher, sonstige Bauteile, Logistik, ...
Und oben drauf aktuell deren Knappheit verzerrend hinzu.
Design spielt im aktuellen Fall der 2060 keine relevante Rolle. Tatsächlich spräche der Faktor gegen moderne Produkte.
Die Preisgrafik ist mir bekannt und ich habe sie damals schon massiv angezweifelt. U.a. erschien der Unterschied zwischen top notch und ausgereift viel zu klein.
Verschnitt kann man ausrechnen. Auch da gabs vor Kurzen bei 3DC zitiere Grafik zu, die reichlich hanebüchen war, weil die Nutzung von teildeaktivierten Chips komplett ignoriert wurde. Ändert nichts daran, dass Chiplets das große Ding sind, sofern der Interconnect schnell und günstig ist. Früher ging das nicht.
Die gleichen Argumente gelten auch für wenige starke vs. mehr schwache Chips. Erstere bringen eben mehr Geld pro qmm/Transistor ein.