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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: AMDs RDNA2-Refresh "Radeon RX 6x50" im Juni/Juli auf Basis der ...


Leonidas
2022-02-03, 14:07:29
Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/geruechtekueche-amds-rdna2-refresh-radeon-rx-6x50-im-junijuli-auf-basis-der-bekannten-7nm-chips

H0fn43rrchen
2022-02-03, 15:39:35
Angesichts der aktuellen Marktsituation wäre es schlicht und einfach am sinnvollsten die nächste Generation für den Endkundenmarkt deutlich (3-5 Quartale) nach hinten zu verschieben. Für AMD, intel und nVIDIA ist es letzten Endes wahrscheinlich sogar lohnender und die Sättigung des Markts mit aktuellen oder bestenfalls aufgefrischten (Melk-)Versionen würde letzten Endes dann zu einer Normalisierung (wenn vermutlich auch auf höherem Basisniveau) der Preise führen.
Ich für meinen Teil sehe in der aktuellen Situation keinen Handlungsbedarf, da ich konkrete Vorstellungen hinsichtlich einer GPU-Neuanschaffung habe (50% Mehrperformance bei fixem Budget, neuerdings ergänzt um die Tatsache, dass GPUs dafür auch nicht mehr verbrauchen dürfen als der Vorgänger) - daran scheitern aktuell ALLE angebotenen Chips. Das erwähnte Budget floss daher eben in Peripherieprodukte - mit dem positiven Effekt, dass mein Energieverbrauch des Gesamtsystems insgesamt (maßgeblich durch Austausch des Displays) gesunken ist.

maximus_hertus
2022-02-03, 15:50:41
Hö? Wieso das? Die nächste Gen kommt in neuer Fertigung, ergo könnte man bestenfalls sowohl neue 5nm, als auch "alte" 6/7nm Chips haben.

Verschiebt man die 5nm Gen, hat man trotzdem keinen einzigen zusätzlichen 6/7nm Chip.

Abgesehen davon sind die Verträge schon lange Unterschrieben und AMD bzw. nVidia werden sicher keine Milliarden für nicht-Produktion versenken, um ihre alten Dinger noch zu verkaufen (die so oder so jeder kauft, ergo auch kein echter Lagerbestand um den man fürchten muss).

WedgeAntilles
2022-02-03, 16:24:47
Angesichts der aktuellen Marktsituation wäre es schlicht und einfach am sinnvollsten die nächste Generation für den Endkundenmarkt deutlich (3-5 Quartale) nach hinten zu verschieben. Für AMD, intel und nVIDIA ist es letzten Endes wahrscheinlich sogar lohnender und die Sättigung des Markts mit aktuellen oder bestenfalls aufgefrischten (Melk-)Versionen würde letzten Endes dann zu einer Normalisierung (wenn vermutlich auch auf höherem Basisniveau) der Preise führen.

Völlig falsch ;)
Wie maximus_hertus schon schrieb, ist die neue Generation in einem anderen Fertigungsverfahren.
Nvidia wechselt zu TSMC.
D.h. Nvidia könnte Ampere bei Samsung komplett weiterproduzieren.
IMO wäre dafür die 3050, 3060, 3060TI (evt. auch 3070?) die idealen Karten.

Damit könnte man massiv die Menge an verfügbaren GraKas vergrößern.

Habe da ja schon öfter was dazu geschrieben, ich denke wir werden soetwas auch sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese GraKas auslaufen, ein Teil von Ampere wird weiterproduziert, da bin ich mir ziemlich sicher.

Iscaran
2022-02-03, 16:50:05
AMD wird wie meistens in der Historie, mit dem Refresh mindestens eines Teils der aktuellen RDNA2 Chips das neue Fertigungsverfahren "testen"...bevor man dann mit der Fertigung von RDNA3 im neuen Verfahren voll einsteigt.

Gast
2022-02-03, 17:46:46
Ganz abgesehen von der anderen Fertigung macht es keinen Sinn, eine fertig entwickelte GPU nicht in den Markt zu bringen. Je länger das Ding verkauft wird, desto mehr Geld spielt die GPU ein. Und es müssen ja die Entwicklungskosten irgendwie wieder zurückgeholt werden.
Weiter gedacht: Wenn ich eine GPU fertig entwickelt habe, die z.B. die aktuell schnellste am Markt ist, dann bekomme ich von den Kunden absurde Summen dafür gezahlt. Halte ich die Karte nun 3 Monate zurück und launche mit dem Konkurrenten, der noch schneller ist, dann muss ich über den Preis verkaufen. Insofern wird das nicht passieren. Was fertig ist, wird auch auf den Markt geworfen. Da müsste es schon massive Probleme (Hardware oder Treiber) geben, dass das nicht passiert, womit aber eher nicht zu rechnen ist.

Gast
2022-02-03, 17:49:24
Hm, ich verstehe die AMD Release Politik nicht. Ein marginaler Refresh, der Marketing Kosten usw. verursacht kurz vor dem Launch neuer Karten? Wieso hat man nicht den Refresh in Q3/4 2021 gebracht. Wird ja sowieso ein Paperlaunch werden, ändert ja nichts an der aktuellen Marktsituation.

OpenVMSwartoll
2022-02-03, 17:51:10
Völlig falsch ;)

[...]

Damit könnte man massiv die Menge an verfügbaren GraKas vergrößern.

Habe da ja schon öfter was dazu geschrieben, ich denke wir werden soetwas auch sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese GraKas auslaufen, ein Teil von Ampere wird weiterproduziert, da bin ich mir ziemlich sicher.

Dein Gedankengang gilt, wenn es nur an Grafikchips mangelt.

OpenVMSwartoll
2022-02-03, 18:51:16
Hm, ich verstehe die AMD Release Politik nicht. Ein marginaler Refresh, der Marketing Kosten usw. verursacht kurz vor dem Launch neuer Karten? Wieso hat man nicht den Refresh in Q3/4 2021 gebracht. Wird ja sowieso ein Paperlaunch werden, ändert ja nichts an der aktuellen Marktsituation.

Evtl. weil die neuen Produkte in einer anderen Performance-Klasse spielen. Was das preislich bedeutet, muss man sehen. Tendenz aber eher steigend.

Gast
2022-02-03, 20:03:31
Hm, ich verstehe die AMD Release Politik nicht. Ein marginaler Refresh, der Marketing Kosten usw. verursacht kurz vor dem Launch neuer Karten? Wieso hat man nicht den Refresh in Q3/4 2021 gebracht. Wird ja sowieso ein Paperlaunch werden, ändert ja nichts an der aktuellen Marktsituation.

Und man kann eine neue Preislage etablieren, wie man auch schon mit Zen2-XT gemacht hat.

In einem Zeitalter in dem es eh keine Lagerbeestände gibt ideal.

teetasse
2022-02-03, 21:57:33
deutlich (3-5 Quartale) nach hinten zu verschieben.

Das geht nicht. Zum einen müssen sie die knappen Fertigungsressourcen verschieden auf die Grafikchips verteilen. Zum anderen wäre bei zwei (und bald drei) Anbietern derjenige ein Problem, der nach deinem Vorschlag sein Produkt unverändert lässt, während die anderen ihre verbessert haben. Seine Reviews fallen schlecht aus, und für den Kunden wäre auch nichts gewonnen. Schließlich müssen die "alten" Produkte genauso gefertigt werden und brauchen Rohstoffe, wie der leicht verbesserte Nachfolger.

teetasse
2022-02-03, 22:02:37
Es macht keinen Sinn, eine fertig entwickelte GPU nicht in den Markt zu bringen.

Richtig. Ich verstehe nicht, wo diese absurden Forderungen immer herkommen, die überhaupt nichts nützen. Leonidas wollte ja auch schon ganze Generationen "ausfallen lassen". Wer das tut, hätte dann die A-Karte gezogen, ohne das sich IRGENDWAS verbessert. Die Straßenpreise der Händler schon gar nicht. Nur die Konkurrenz, die dann alleine im Markt wäre, würde profitieren.

Dein Gedankengang gilt, wenn es nur an Grafikchips mangelt.
Was nicht der Fall ist. Als Beispiele nur mal ABF-Substrate, Bauteile zur Spannungsregulation, die Logistik entlang der ganzen Kette .....

iamthebear
2022-02-03, 22:04:27
Angesichts der aktuellen Marktsituation wäre es schlicht und einfach am sinnvollsten die nächste Generation für den Endkundenmarkt deutlich (3-5 Quartale) nach hinten zu verschieben. Für AMD, intel und nVIDIA ist es letzten Endes wahrscheinlich sogar lohnender und die Sättigung des Markts mit aktuellen oder bestenfalls aufgefrischten (Melk-)Versionen würde letzten Endes dann zu einer Normalisierung (wenn vermutlich auch auf höherem Basisniveau) der Preise führen.
Ich für meinen Teil sehe in der aktuellen Situation keinen Handlungsbedarf, da ich konkrete Vorstellungen hinsichtlich einer GPU-Neuanschaffung habe (50% Mehrperformance bei fixem Budget, neuerdings ergänzt um die Tatsache, dass GPUs dafür auch nicht mehr verbrauchen dürfen als der Vorgänger) - daran scheitern aktuell ALLE angebotenen Chips. Das erwähnte Budget floss daher eben in Peripherieprodukte - mit dem positiven Effekt, dass mein Energieverbrauch des Gesamtsystems insgesamt (maßgeblich durch Austausch des Displays) gesunken ist.

Niemand behauptet, dass die neue Generation mit einem besseren Preis/Leistungsverhältnis daher kommt. Das könnte sogar wie anfangs bei Turing sogar schlechter werden.

Was AMD angeht:
.) Navi33 wird rein in TSMC 6nm gefertigt. 6nm bietet höhere Packdichten als 7nm und wird langfristig sogar pro Wafer günstiger sein als 7nm. EUV ist zwar anfangs teuer, da EUV Anlagen knapp werden aber langfristig ist der Belichtungsaufwand deutlich geringer, da weniger Masken erforderlich sind und TSMC drängt sogar Kunden von 7nm auf 6nm zu wechseln.
.) Navi21 und 22 werden in 5nm und 6nm gefertigt. Für den Infinity Cache (6nm) gilt dasselbe wie für Navi33, dass es nicht mehr kosten wird aber etwas kleiner ist.
Für den Logikteil (5nm) gilt, dass dieser sehr gut skaliert. Selbst wenn ein 5nm Wafer teurer ist, so sind die Kosten pro Chip niedriger, da die Chips deutlich kleiner sind.
.) Navi24 bleibt so wie es ist. Deshalb ist das auch der einzige Chip, der bereits in 6nm aufgelegt wurde.

Was Nvidia angeht:
.) Diese stecken immer noch in 8nm fest, was eigentlich nur ein verbesserter 10nm Prozess ist, wodurch sie jetzt schon hinterher hinken. Wenn Nvidia in 5nm fertigt bekommen sie dieselbe Performance deutlich billiger und mit weniger Verlustleistung.

Generell gilt jedoch für beide:
.) Die Fertigungskapazitäten wurden schon im Vorhinein gebucht bevor überhaupt mit dem Design angefangen wurde. Das war frühestens Anfang 2020 wenn nicht 2019. Da war von der derzeitigen Marktsituation noch nichts abzusehen und Nvidia hat noch gedacht sie müssen Kampfpreise gegen AMD machen (wie bei der 3080 um 700 Euro). Das würde heftige Pönale geben. Man könnte lediglich GPUs bauen und 1 Jahr auf Lager legen.
.) Die bisher verwendeten Fertigungskapazitäten (TSMC 7nm bzw. Samsung 8nm) sind ja schon längst an andere Kunden verkauft d.h. die alten GPUs weiter zu produzieren ist sowieso keine Alternative. Das geht mit einer kleinen Sonderauflage aber sicher nicht mit dem gesamten Lineup.

Eine neue Generation wird in der Regel dann verschoben wenn die alte Generation noch auf Lager ist und man diese zuerst abverkaufen will (wie damals mit Turing)

Lehdro
2022-02-03, 22:30:53
.) Navi21 und 22 werden in 5nm und 6nm gefertigt. Für den Infinity Cache (6nm) gilt dasselbe wie für Navi33, dass es nicht mehr kosten wird aber etwas kleiner ist.
Du meinst sicher Navi 31 und 32?

teetasse
2022-02-03, 22:51:04
Und man kann eine neue Preislage etablieren
Als "Teil vom Kuchen" ja. Was den Endkunden-Preis angeht: nein. Der bildet sich sowieso am Markt. Und wenn die Chiphersteller sich kaum was vom Aufpreis durch Knappheit nehmen, gehen halt 95 % an Board-Partner und Händler.

ZEN2 XT war eine Ergänzung, zusätzlich zum normalen ZEN2. Wer denn unbedingt das neueste und allerbeste wollte, konnte einen XT kaufen, was für lange Zeit eine ziemlich dumme Idee war. "Performance" durch "Euro" zu teilen dürfte niemanden mathematisch überfordern, den wenigen XT-Käufern war's wohl egal. Später sank der Preis für die XT, sodass man das schon machen konnte.

Darin liegt auch für mich der einzige Sinn der 6x50-Karten: mehr vom Kuchen, wobei der Preis für Endkunden gleich bleibt. Würde der Händler dann nochmal genauso viel drauf schlagen wie jetzt, würde die Menge sinken. Irgendwann ist halt auch mal Ende mit Preisübertreibung.

Leonidas
2022-02-04, 05:08:25
Die 65x0 Karten kommen sicherlich mit 50€ Straßenpreis-Aufschlag in den Handel, aber der könnte mit der Zeit abschmelzen, wenn die vorherigen Modelle EOL gehen. Zielsetzung dürfte vor allem sein, dass AMD viel mehr vom Kuchen verdient - vielleicht 100$ mehr pro Karte. Im Idealfall ohne Straßenpreis-Änderung - einfach mehr für AMD, weniger für Grafikkarten-Hersteller und Handel.

Die beißen doch bei AMD & nVidia vor Wut in die Tischplatte, wenn sie die aktuellen Grafikkarten-Preise sehen und wissen, dass der Mehrgewinn zu 90% in die Hände von Grafikkarten-Hersteller und Handel geht.

OpenVMSwartoll
2022-02-04, 06:25:33
[...]

Die beißen doch bei AMD & nVidia vor Wut in die Tischplatte, wenn sie die aktuellen Grafikkarten-Preise sehen und wissen, dass der Mehrgewinn zu 90% in die Hände von Grafikkarten-Hersteller und Handel geht.

Hersteller kann ich noch halb verstehen, aber der Handel, der am wenigsten wertschöpfend tätig ist...

Gast
2022-02-04, 08:13:05
Evtl. weil die neuen Produkte in einer anderen Performance-Klasse spielen. Was das preislich bedeutet, muss man sehen. Tendenz aber eher steigend.
Ich dachte, Navi 33 soll die 6900XT ersetzen. Daher wäre das zumindest das selbe Performance Niveau.

Gast
2022-02-04, 08:14:47
Und man kann eine neue Preislage etablieren, wie man auch schon mit Zen2-XT gemacht hat.
Hätte man aber auch schon Q3/4 2021 machen können, dann hätte man noch mehr Gewinn machen können.

WedgeAntilles
2022-02-04, 11:58:01
Was nicht der Fall ist. Als Beispiele nur mal ABF-Substrate, Bauteile zur Spannungsregulation, die Logistik entlang der ganzen Kette .....

Es bleibt aber dennoch die Frage - was ist der knappste Faktor.
Und da bin ich mir ziemlich sicher, dass bei den Preisen die seit einem Jahr für GraKas bezahlt werden die Antwort eindeutig ist:
Die Kapazitäten der Fertiger reichen schlicht nicht aus mehr zu produzieren.

Wäre Substrat oder sonstwas der Faktor, würde das ja bedeuten, dass die Bänder bei TSMC / Samsung teilweise still stehen.
Aber Substrat, Spannungregulatoren und so weiter werden ja auch bei bedeutend niedrigpreisigen Produkten verwendet als nur bei exorbitant teuren GraKas.

Da hätten TSMC / Samsung sicherlich entsprechend mehr Geld geboten, so dass sie mit voller Kraft produzieren können.

Gut möglich, dass man Ampere nicht komplett weiterbetreiben kann, dass man da dann tatsächlich an anderen Stellen zu wenig hat.
Aber ich denke (und hoffe) schon, dass man einen sehr relevanten Prozentsatz der aktuellen Ampere Produktion auch im Jahr 2023 noch sehen wird.

In einem guten Jahr werden wir mehr wissen. :)

Leonidas
2022-02-04, 12:10:31
Sehe ich genauso. Zum anderen dürfte bei Knappheit die knappen Bauteile eher in Bereiche gehen, wo Geld steckt. Also durchaus Grafikkarten. Wer hinten runter fällt, sind Kleingeräte etc., wo die Preise und Margen niedrig sind. Wenn irgendwo Knappheit herrscht, werden zuerst HPC und dann teure Consumer-Geräte bedient.

Am Ende läuft es auf Sachen heraus, die man auch mit höheren Preisen nicht erzwingen kann: Chipfertigung.

Gast
2022-02-04, 13:36:50
Als "Teil vom Kuchen" ja. Was den Endkunden-Preis angeht: nein. Der bildet sich sowieso am Markt. Und wenn die Chiphersteller sich kaum was vom Aufpreis durch Knappheit nehmen, gehen halt 95 % an Board-Partner und Händler.

Ja und Nein, am aktuellen Markt haben UVPs eh keine Bedeutung, aber sollte jemals wieder ein "normaler" Markt zurückkommen, ist es durchaus langfristig positiv, wenn man UVPs in kleineren Schritten nach oben treibt.