W-Lan Richtfunk wasserdicht und "Bura" geeignet

[MiamiNice]

Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Gerät welches ich nicht aussuchen kann - da mir Erfahrungen fehlen.

Folgendes Problem:

Mehrere Grundstücke mit Ferienhäusern in Kroatien direkt am Meer. Grundstücke sind teils 50 Meter von einander entfernt. Nur eines der Häuser hat einen Internetanschluss. Insgesamt sind es 7 Ferienwohnungen auf 3 Grundstücken in 3 Häusern.

Ich möchte die Häuser nun mit W-Lan Richtfunk befeuern. Sprich im Haupthaus an den Router 2x W-Lan Richtfunk Sender. Die Sender werden außerhalb des Hauses angebraucht. Hier ist das erste Problem. Der Ort ist in Kroatien, direkt am Meer. Wir haben hier öfter mal ne Bura (https://www.youtube.com/watch?v=B2lpFhB_cqE). Der Salzgehalt in der Luft ist hier so hoch das wir alle paar Jahre die Beschläge der Fenster wechseln müssen da sie total vergammelt sind. Wohlgemerkt Aluminium Beschläge.
In den beiden anderen Häusern kommen die Empfänger auch an die Wand -> Kabel nach drinnen -> Access Point.

Ich brauche Erfahrungswerte was hier gut funktioniert. Darf auch ruhig etwas kosten. Es darf nur nicht vom Salz zerfressen werden.

Kennt jemand ein entsprechendes Produkt?

€:

Just4fun direkt hier am Ort:
Gibt es überhaupt outdoor HW die das überleben kann über Jahre?
X6VoPNpPUmo

[Tangletingle]

dauerhaft wartungsfrei gibt's da gar nix.

[Rooter]

Die Router nach drinnen und die Richtfunkantennen in wasserdichten Plastikdosen unterbringen.

MfG
Rooter

[Tangletingle]

die so zu installieren, dass sie wartungsfrei die ausrichtung bei >12bft halten dürfte fast unmöglich sein. zumindest ist das meine erfahrung unserer alten richtfunkstrecke und unserer lte-antenne.

[da.phreak]

Etwas graben und Kabel verlegen ist keine Option?

... ja 50m sind da weit

[Tangletingle]

so wie ich das verstanden habe liegen da andere grundstücksgrenzen dazwischen. außerdem sind die küstenregionen von kroatien nicht gerade für viel mutterboden bekannt ;)

[Cherry79]

Also ich sehe da in der Richtungs-Stabilität bei dem Wind auch größere Probleme, selbst ohne den Zusatzfaktor Salz. Was ich mir vorstellen könnte (wenn die Antennen irgendwo direkt an der Wand befestigt werden: hinterher stabilen Plastik-Schutz drüber bauen (Billiglösung: Wassereimer). 1-2mm Plastik im Signalweg dürfte ja das WLAN ja nicht stören.

Ansonsten mal aus meiner Urlauber-Perspektive gesprochen: ich habe lieber von vornherein gar kein WLAN, als ein "WLAN in allen Zimmern vorhanden" und dann ist es wegen zuvielen Teilnehmern überlastet, oder reicht gradmal für einen "halben Balken" Empfang.

Und noch ein Gedanke in eine ganz andere Richtung: was Mobilfunk-basiertes in die anderen beiden Häuser zu stellen ist keine Option?

[lumines]

1-2mm Plastik im Signalweg dürfte ja das WLAN ja nicht stören.

Auf 50m könnte das wirklich eine gute Option sein.

Ansonsten mal aus meiner Urlauber-Perspektive gesprochen: ich habe lieber von vornherein gar kein WLAN, als ein "WLAN in allen Zimmern vorhanden" und dann ist es wegen zuvielen Teilnehmern überlastet, oder reicht gradmal für einen "halben Balken" Empfang.

Auf 50m sollten auch per Richtfunk normale 802.11ac-Datenraten drin sein. Das kann schon sehr ordentlich sein.

Diverse semi-professionelle Lösungen von z.B. MikroTik können auch per Traffic Shaping und Queueing eine relativ faire Aufteilung der Bandbreite vornehmen, ohne dass man feste Kontingente vergeben muss. Ich denke damit würde sich selbst der Worst Case (alle Leute gucken abends Netflix) ganz gut bedienen lassen.

[Gast]

Auf 50m könnte das wirklich eine gute Option sein.
Auf 50m sollten auch per Richtfunk normale 802.11ac-Datenraten drin sein. Das kann schon sehr ordentlich sein.


Für einen. Das Problem mit WLAN ist eben, dass sich alle die verfügbare Bandbreite teilen, und wenn dann alle Urlauber am Abend vom Strand heimkommen und gleichzeitig das WLAN verwenden wollen geht bei keinem mehr vernünftig was.

Weiteres Problem, Wasser ist sehr gut dafür geeignet elektromagnetische Wellen zu blockieren, deshalb funktionieren auch Mikrowellenherde so gut, weil das Wasser in den Speisen die Strahlung absorbiert und sich dabei erhitzt.
Mit hohem Wassergehalt in der Luft wird die die Leistung also grundsätzlich eher bescheiden sein, abgesehen davon, dass es unter diesen Bedingungen wohl kaum eine Dauerhafte Lösung geben kann.

[MiamiNice]

Danke für die vielen Antworten. Seid euch auch alle nicht so sicher, geht mir ähnlich. Also der Punkt mit den Richtantennen und dem Wind, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. Das ist schon wichtig, da die Gäste, bei einer Bura, nur in den Hütten sind und TV, Internet und Co. nutzen. Wenn also gerade dann das Netz ausfällt, wäre das massiv suboptimal.

Die drei Grundstücke sind relativ nah bei einander. Das Haupthaus grenzt direkt an ein anderes Grundstück an und das dritte Grundstück liegt quasi 2 Grundstücke weiter. Luftlinie vielleicht 50 Meter.

Was haltet ihr von einem professionellen Accesspoint im 4 stelligen Bereich mit Außenantenne? Z.b. so etwas:

https://wlanport.de/geraete-lizenzen/ruckus/unleashed/9u1-e510-ww01/ruckus-e510-unleashed-outdoor-ap-mit-externen-antennen-zubehoer?c=45

Wie gesagt darf ruhig ne Kleinigkeit kosten. Es muss halt nur möglichst wartungsfrei laufen, ich bin nämlich eher selten vor Ort.

Grüße

[lumines]

Für einen. Das Problem mit WLAN ist eben, dass sich alle die verfügbare Bandbreite teilen, und wenn dann alle Urlauber am Abend vom Strand heimkommen und gleichzeitig das WLAN verwenden wollen geht bei keinem mehr vernünftig was.

Die Endgeräte werden ja nicht direkt mit den Richtfunkantennen kommunizieren, sondern (jedenfalls gehe ich davon einmal aus) mit separaten Access Points, die auf unterschiedlichen Frequenzen senden können.

Natürlich teilen sie sich die Bandbreite zwischen den Richtfunkantennen, aber solange die beiden Richtfunkantennen auf einer eigenen Frequenz unabhängig von den Access Points senden, ist das eigentlich unproblematisch. Der Overhead bei WLAN kommt ja dadurch zustande, dass Geräte nur senden können, wenn der Kanal frei ist. Wenn eine eigene Frequenz verwendet wird, kann das komplett entfallen. Tatsächlich können viele Richtfunkempfänger auch proprietäre TDMA-Protokolle nutzen, bei denen feste Timeslots zum Senden verwendet werden. Für Endgeräte wäre das absolut ungeeignet, aber auf einer Richtfunkstrecke kann sehr viel Sinn machen.

https://wlanport.de/geraete-lizenzen/ruckus/unleashed/9u1-e510-ww01/ruckus-e510-unleashed-outdoor-ap-mit-externen-antennen-zubehoer?c=45

Wie gesagt darf ruhig ne Kleinigkeit kosten. Es muss halt nur möglichst wartungsfrei laufen, ich bin nämlich eher selten vor Ort.

Komplett wartungsfrei wird es ziemlich sicher nicht laufen, wenn die Empfänger nicht irgendwie physisch geschützt werden.

Für den Preis eines Ruckus-Empfängers kannst du mehrere Richtfunkpaare von z.B. MikroTik kaufen. Wenn du einmal eine funktionierende Konfiguration hast, kannst du die exportieren und direkt auf ein Backup-Paar spielen. Falls ein Gerät ausfällt, kann der Ersatz direkt neu montiert werden.

[Joe]

UI Bridge ist bis 200km/h Wind rated, nur 14cm Durchmesser und geht bis 500m

https://dl.ui.com/ds/ubb_ds

Das Kabel steckst Du an und die Öffnung machst Du mit ner Ladung Sikaflex dicht
https://www.svb.de/de/sika-sikaflex-291i-marine-dichtstoff-fugenmasse.html

Dann ist da ruhe.

[MiamiNice]

Um mich nochmal zu Wort zu melden.
Es wurden 2 Accesspoints mit externen Antennen die in selbstgebauten transparenten PVC Röhren stecken. Diese Röhren werden mit mehreren Schellen außen direkt an die Wand geschraubt bzw. natürlich gedübelt. Die Kabel werde ich auch noch zusätzlich schützen, Schrumpfschlauch oder ähnliches, um auch das letzte Risiko zu minimieren.
Montiert wird der Versuch in 2 Wochen - ich werde berichten. Die Technik kommt von TP - Link und hat kaum Kosten verursacht.

Vielen Dank für die Inputs.

[mallkuss]

@MiamiNice: und, wie ist es gelaufen? Finde das Projekt interessant und würde mich über einen kurzen Bericht freuen :)

[user77]

Linus hat das mal über 3 Meilen? gemacht

https://www.youtube.com/watch?v=9T98VsMe3oo

[mallkuss]

Das Video von Linus kenne ich, danke :)
Allerdings hat der gute Mann gefühlt keine Grenzen im Budget, und ich kann mich nicht erinnern ob es zu dieser Lösung auch einen Langzeiterfahrungsbericht gibt....