aths
2022-05-30, 01:34:04
Okay Airpods, aktuelle Ausgabe (dritte Generation). Sind besser als gedacht.
Im linken Ohr ist das Ding bei mir leider immer ein bisschen lose, habe mich aber bewusst für die normalen Airpods entschieden und nicht für die Pros, weil jene mit einem Silikonaufsatz noch tiefer ins Ohr reingehen.
Erst mal die Einbindung in ein Apple-System. Wenn ich im Wohnzimmer "Hey Siri!" rufe, lauscht der Homepod-Mini. Das Lied wird trotzdem auf den Airpods abgespielt, weil diese erkennen dass sie gerade im Ohr stecken. Nur manchmal gehts schief, dann jodeln die Homepods, oder das Iphone ...
Nehme ich einen der Airpods ab, pausiert kurz danach die Musik. Schön! Außerdem sind irgendwo Mikrofone in den Airpods verbaut, ich kann also Telefongespräche führen. Soundqualität: Die Dinger kosten ziemlich viel Geld, knapp 180 Euro bei Gravis (hier kaufe ich meine Apple-Produkte). Obwohl sie nur ins Ohr-Innere reinstrahlen gibt es einen breit aufgestellten, transparenten, ausgewogenen Klang mit Bass. Bass geht eigentlich nicht, rein physisch vom eingebauten Lautsprecher, der hat nicht die Fläche für diese tiefen Frequenzen. Trotzdem ordentliche Tiefen.
Mitten sind präzise. Höhen bleiben ein wenig flach, das dürfte allerdings weniger daran liegen dass die Kopfhörer schlecht wären sondern im Gegenteil, dass sie so gut sind, dass man an die Grenzen von Musik-Kompression kommt: Die Lautstärke der Höhen ist gut, nur sind mir die Höhen nicht immer hoch genug. Bluetooth eben. Trotzdem insgesamt erstaunlich vom Klang her.
Leider bleibt ein Gefühl dass die Hör-Nerven direkt angeschlossen sind. Die Ohrmuschel ist jedenfalls nicht Teil des Erlebnisses bei In-Ear-Kopfhörern. Dann überrascht mich der Raumklang bei den Dolby-Atmos-kodierten Werken. Das ist krass, man hat man akustisch die Bühne vor sich. Und drehe ich mich auf dem Stuhl weg, nach hinten, KOMMT DER SOUND VON HINTEN. Und ist so überzeugend dass ich schaue, ob nicht rechts-vorne wirklich ein Kontrabass steht. Meine Wangen schmerzen.
Weil ich seit Minuten ohne Unterlass grinse.
Thunder von Imagine Dragons ist in Dolby Atmos. Die breite Klangbühne ist hier etwas Spielerei, aber die Räumlichkeit bleibt geil. Bei normalen Stereo-Liedern gibt es immerhin noch eine schöne Trennung einzelner Stimmen im Chor. Die Beatles-Hits gibts auf Apple Musik auch in Dolby Atmos. Nett, aber klingt wie durch eine Blechdose gekabelt. Nur in 3D.
Die mitgelieferte Verpackung/Ladestation für die Airpods hat einen eingebauten Akku, darin kann man die Dinger mit sich führen und gleichzeitig einige male aufladen. Kabellose Köpfhörer hielt ich für Quatsch bisher. Aber dieser Blick für Details – die Airpods sind magnetisch im Case festgehalten. Das Auf- und Zuklappen des Cases ist befriedigend.
Die maximale Lautstärke ist für Zuhause laut genug. Man kann im Bett auf der Seite liegen und Musik hören mit den Dingern, nicht sehr bequem aber möglich. Die Airpods 3 haben kein Noise-Cancelling. Wenn man tagsüber draußen ist, kann man neben einer Straße keine Musik genießen weil sie oft übertönt wird. Ist als Radfahrer aber besser für die eigene Sicherheit. Akkulaufzeit ist für die winzigen Dinger ebenfalls okay.
Die Bedienung mit dem Druck-Sensor ist so semi-gut gelungen. Man fummelt manchmal aus Versehen den Airpod aus dem Ohr. Und die Verzögerung nervt. Kabellos eben ... und die Lautstärke regeln geht nur übers Iphone, oder man diskutiert mit Siri.
Noch mal zum Sound. Pop ist besser als gedacht. "Immer mehr", der NDW-Hit, fast makellos. Oh L'Amour von Erasure muss man im 2011-Remaster hören weil man sonst zu schnell die Grenzen der Originalaufnahme hört. Wie sieht es mit Klassik aus? Ebenfalls besser als gedacht. Streichinstrumente, Holzbläser, für diese Winzdinger im Ohr kommen die Instrumente sehr präzise. Klaviermusik von Daniel Barenboim? Man hört schon den Pre-Amp rauschen, trotzdem ... geil.
Okay. Für das Mini-Stück von Technik 180 Euro. Einhundertundachtzig Euro. Wirkt aber fast wie Technologie von Raumschiff Enterprise, würde man noch die Lautstärke direkt ändern können. Etwas ernüchtern auch die Bedruckung der Box. Anstatt ehrlich "Made in China" zu schreiben steht da: "Designed by Apple in California. Assembled in China". Und ja, aufpassen dass man die Teile nicht verliert! Ich Dulli durfte bereits den linken einzeln nachkaufen, und dann war das erneute Verbinden schwierig weil es lange dauert ehe die aktuelle Firmware aufgespielt wird.
Die Airpods sind keine Kopfhörer für das endgültige Musik-Erklebnis, sie sind auf Wumms abgestimmt, nicht auf Studio-Erlebnis. Die Höhen bleiben problematisch aber sind für diese Mini-Dinger gut. Kaum Klirrfaktor. Dem Klang hört man das Computational Audio manchmal an, wirkt teilweise wie durch ein Sieb gegossen aber dann wieder erstaunlich gut aufgelöst in einzelne Stimmen.
Im linken Ohr ist das Ding bei mir leider immer ein bisschen lose, habe mich aber bewusst für die normalen Airpods entschieden und nicht für die Pros, weil jene mit einem Silikonaufsatz noch tiefer ins Ohr reingehen.
Erst mal die Einbindung in ein Apple-System. Wenn ich im Wohnzimmer "Hey Siri!" rufe, lauscht der Homepod-Mini. Das Lied wird trotzdem auf den Airpods abgespielt, weil diese erkennen dass sie gerade im Ohr stecken. Nur manchmal gehts schief, dann jodeln die Homepods, oder das Iphone ...
Nehme ich einen der Airpods ab, pausiert kurz danach die Musik. Schön! Außerdem sind irgendwo Mikrofone in den Airpods verbaut, ich kann also Telefongespräche führen. Soundqualität: Die Dinger kosten ziemlich viel Geld, knapp 180 Euro bei Gravis (hier kaufe ich meine Apple-Produkte). Obwohl sie nur ins Ohr-Innere reinstrahlen gibt es einen breit aufgestellten, transparenten, ausgewogenen Klang mit Bass. Bass geht eigentlich nicht, rein physisch vom eingebauten Lautsprecher, der hat nicht die Fläche für diese tiefen Frequenzen. Trotzdem ordentliche Tiefen.
Mitten sind präzise. Höhen bleiben ein wenig flach, das dürfte allerdings weniger daran liegen dass die Kopfhörer schlecht wären sondern im Gegenteil, dass sie so gut sind, dass man an die Grenzen von Musik-Kompression kommt: Die Lautstärke der Höhen ist gut, nur sind mir die Höhen nicht immer hoch genug. Bluetooth eben. Trotzdem insgesamt erstaunlich vom Klang her.
Leider bleibt ein Gefühl dass die Hör-Nerven direkt angeschlossen sind. Die Ohrmuschel ist jedenfalls nicht Teil des Erlebnisses bei In-Ear-Kopfhörern. Dann überrascht mich der Raumklang bei den Dolby-Atmos-kodierten Werken. Das ist krass, man hat man akustisch die Bühne vor sich. Und drehe ich mich auf dem Stuhl weg, nach hinten, KOMMT DER SOUND VON HINTEN. Und ist so überzeugend dass ich schaue, ob nicht rechts-vorne wirklich ein Kontrabass steht. Meine Wangen schmerzen.
Weil ich seit Minuten ohne Unterlass grinse.
Thunder von Imagine Dragons ist in Dolby Atmos. Die breite Klangbühne ist hier etwas Spielerei, aber die Räumlichkeit bleibt geil. Bei normalen Stereo-Liedern gibt es immerhin noch eine schöne Trennung einzelner Stimmen im Chor. Die Beatles-Hits gibts auf Apple Musik auch in Dolby Atmos. Nett, aber klingt wie durch eine Blechdose gekabelt. Nur in 3D.
Die mitgelieferte Verpackung/Ladestation für die Airpods hat einen eingebauten Akku, darin kann man die Dinger mit sich führen und gleichzeitig einige male aufladen. Kabellose Köpfhörer hielt ich für Quatsch bisher. Aber dieser Blick für Details – die Airpods sind magnetisch im Case festgehalten. Das Auf- und Zuklappen des Cases ist befriedigend.
Die maximale Lautstärke ist für Zuhause laut genug. Man kann im Bett auf der Seite liegen und Musik hören mit den Dingern, nicht sehr bequem aber möglich. Die Airpods 3 haben kein Noise-Cancelling. Wenn man tagsüber draußen ist, kann man neben einer Straße keine Musik genießen weil sie oft übertönt wird. Ist als Radfahrer aber besser für die eigene Sicherheit. Akkulaufzeit ist für die winzigen Dinger ebenfalls okay.
Die Bedienung mit dem Druck-Sensor ist so semi-gut gelungen. Man fummelt manchmal aus Versehen den Airpod aus dem Ohr. Und die Verzögerung nervt. Kabellos eben ... und die Lautstärke regeln geht nur übers Iphone, oder man diskutiert mit Siri.
Noch mal zum Sound. Pop ist besser als gedacht. "Immer mehr", der NDW-Hit, fast makellos. Oh L'Amour von Erasure muss man im 2011-Remaster hören weil man sonst zu schnell die Grenzen der Originalaufnahme hört. Wie sieht es mit Klassik aus? Ebenfalls besser als gedacht. Streichinstrumente, Holzbläser, für diese Winzdinger im Ohr kommen die Instrumente sehr präzise. Klaviermusik von Daniel Barenboim? Man hört schon den Pre-Amp rauschen, trotzdem ... geil.
Okay. Für das Mini-Stück von Technik 180 Euro. Einhundertundachtzig Euro. Wirkt aber fast wie Technologie von Raumschiff Enterprise, würde man noch die Lautstärke direkt ändern können. Etwas ernüchtern auch die Bedruckung der Box. Anstatt ehrlich "Made in China" zu schreiben steht da: "Designed by Apple in California. Assembled in China". Und ja, aufpassen dass man die Teile nicht verliert! Ich Dulli durfte bereits den linken einzeln nachkaufen, und dann war das erneute Verbinden schwierig weil es lange dauert ehe die aktuelle Firmware aufgespielt wird.
Die Airpods sind keine Kopfhörer für das endgültige Musik-Erklebnis, sie sind auf Wumms abgestimmt, nicht auf Studio-Erlebnis. Die Höhen bleiben problematisch aber sind für diese Mini-Dinger gut. Kaum Klirrfaktor. Dem Klang hört man das Computational Audio manchmal an, wirkt teilweise wie durch ein Sieb gegossen aber dann wieder erstaunlich gut aufgelöst in einzelne Stimmen.