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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Risikolebensversicherung - Frage zu Höhe und Kreuz-Abschluss


Franconian
2022-07-05, 14:36:38
Wir möchten uns bzw. die Kinder absichern und dachten jeweils eine Risikolebensversicherung abzuschließen.

1) Wir sind unverheiratet, für diesen Fall wird ja ein Abschluss über Kreuz empfohlen um die zigtausend Euro an Erbschaftssteuer zu umgehen (30 % abzgl. Freibetrag). Gibt es hier noch Nachteile oder Fallstricke die zu bedenken sind (außer bei Trennung das Umschreiben der Verträge mit Einverständnis?)

2) Eine Immbilie soll nicht abgesichert werden. Es wird ja vorgeschlagen, die Laufzeit am Alter des (jüngsten) Kindes festzumachen bzw. bis es 25 Jahre alt ist. Mit Abitur und normalem Studium kommt das ja hin. Es fällt mir dennoch schwer einen konkreten Bedarf festzumachen. Die Versicherer sprechen immer von 3-5 fachen Jahresbrutto, das kommt mir aber recht wenig vor. Oder ist hier das Familienbrutto gemeint? Man könnte ja auch einen Bedarf durch Miete und Lebensmittel abdecken, wenn ein Elternteil stirbt arbeitet der andere ja weiter, zumindest Teilzeit.

Angenommen man nimmt 1500 oder 2000 € auf 25 Jahre, dann sind das jeweils 450.000 € oder 600. 000 € Versicherungssumme pro Elternteil. Natürlich ist mir klar dass jeder einen anderen Bedarf hat aber ich kann das irgendwie überhaupt nicht einschätzen, da ja auch mit Länge und Höhe der jährliche Beitrag ansteigt. Wie "komfortabel" soll man das kalkulieren? Wie macht ihr das bei euch, was sichert ihr ab?

Ungard
2022-07-05, 14:52:12
Meiner Meinung braucht man nicht so viel.
Gut wir haben eine Immo und da ist der Restkredit mit drin, wenn ich das abziehe bleiben gute 300.000 (sonst 550.000 Stand heute)
Wie du sagst der andere arbeitet ja weiter, wenn auch ggf. in TZ

Ph03n!X
2022-07-05, 15:56:14
Bei uns ist das Haus und alles andere komplett abgesichert.
Wir werden im November nun erstmalig Eltern.

Wir sind jeweils beide mit einem höheren Betrag abgesichert.

Im Fall des Falles kann der andere alles auf einen Schlag auslösen.

Palpatin
2022-07-05, 15:59:14
Lieber höhere Beträge, aber konstant Abschmelzen. Es soll ja keine Altersvorsorge sondern eine Versicherung sein. Sprich wenn du morgen stirbst gibt's 500k wenn du in 12,5 Jahren stirbst gibt's 250k.
Inflation wäre dann noch ein Thema, keine Ahnung ob es da Anbieter gibt die Rate und Auszahlungen an Inflation koppeln lassen.

Franconian
2022-07-05, 16:06:47
Was heißt komplett abgesichert, das komplette Nettogehalt als Ausfall abgesichert? Das genau macht mir Schwierigkeiten.

Sagen wir mal als Beispiel eine Person A hat 2500 € netto, die Person B hat 1500 € netto, also 4000 € insgesamt. Fixkosten sind 2000 €. Wenn A stirbt fehlen B 500 € in jedem Fall, wenn B stirbt hat A erstmal noch genug Puffer, kalkulieren muss man also in beiden Fällen nur wie hoch der Komfort sein soll.

Ich bin da völlig ratlos wie man da vorgeht. Rein theoretisch kann man ja die Summe so hoch ansetzen dass man überhaupt nicht mehr arbeiten müsste im worst Case.

Ungard
2022-07-05, 16:16:27
Das genau macht mir Schwierigkeiten.
ich würde da nicht so viel drüber nachdenken, ich meine wenn man nicht 1 Mio auf 30 Jahre absichert kostet das halt 5-10 Euro im Monat mehr und das sind ja eher Peanuts

3-5mal Jahresbrutto ist doch ok.
Wenn man sicher gehen will eher das 5 fache.
Ist man ja schnell bei 300-500.000

Das volle netto abfangen wird schon schwer bzw teuer aber imo wird das nicht gebraucht.

Rechne doch eifnach so dass der Partner mit 50% Arbeit + LV auf ca das gleiche Einkommen kommt wie heute.

Es ist ja auch etwas vermessen anzusehen dass der Partner sich 25 Jahre keinen neuen Partner sucht...

Horst Schimanski
2022-07-08, 02:39:43
Setz an den Anfang der Überlegung doch erstmal, ob ihr überhaupt versicherbar seid, und wenn, zu welchen Bedingungen.

Also mit einer halbwegs passenden Versicherungssumme und Laufzeit die Risikoprüfung (Gesundheitsfragen) genau durchgehen. Dann sieht man, ob es überhaupt geht und ob es einen Risikoaufschlag auf den Beitrag gibt (das können mehrere 100% sein).

Macht nebenbei keinen Sinn wenn z.B. ein 20jähriger einem 40jährigem sagt, kostet doch kaum mehr... Letzterer zahlt das Zigfache an Einstiegsbeitrag.

Mit dem Risikovotum kalkuliert man dann konkreter Höhe und Laufzeit. Überlegt dann auch, welchen Tarif man nimmt, z.B. mit Verlängerungsmöglichkeit ohne erneute Risikoprüfung oder ob die Versicherunssumme fallen soll.

Immer auf den tatsächlichen Preis achten, das ist der kleiner gedruckte ohne Verrechnungsanteil...

Bei der Wahl des Versicherers würde ich darauf achten, ob der die Risikoanfrage weitergibt, zentral für andere Versicherer abfragbar speichert. Mir fällt der Name gerade nicht ein.

Kundschafter
2022-07-08, 08:22:37
War damals bei der Cosmos Direkt um Frau und Haus im Falle meines Todes abzusichern.

Sehr hohe Verischerungssume, bezahlbarer Beitrag. Sehr kleiner Risikoaufschlag (unter 3 Euro glaube ich) aufgrund Asthma.

Kann gerne mal in meinen Unterlagen nachsehen.

Ungard
2022-07-08, 09:58:21
Risiko LV kostet nicht so viel selbst mit 40, außer man lässt sich bis 80 absichern (falls überhaupt möglich)

Franconian
2022-07-08, 10:23:42
Also Preislich geben sich die meisten nicht viel, habe mal bei HUK (ist am günstigsten), Cosmos, Europa und Hannoverschen geschaut.

Bei mir mit 37 als Betriebswirt und 24 Jahren Laufzeit (jüngstes Kind wird 1) kosten 500.000 € (also 1750 € monatlich) dann 30-32 € im Monat als Standardtarif und 38-45 € im besseren Tarif mit zb vorgezogener Zahlung bei Krankheit.

Jährlich dann nochmal 5 % günstiger, so komme ich bei der HUK auf ~ 350 bzw 450 €. Wenn ich nur 400.000 mache (also knapp 1400 € monatlich) sind es 70 bzw 90 € weniger im Jahr.

Wobei ich aber noch nicht weiß ob sich die teureren Tarife lohnen. So wie ich das sehe ist das hauptsächlich Verlängerungsoptionen und Vorauszahlung bei tödlicher Krankheit. Wenn man eh ins Gras beißt, ob dann die Kohle etwas früher oder später kommt ist ja auch egal.