Wann wird es nur noch Laborfleisch (In-vitro-Fleisch) geben?

[demklon]

Hey Forum,
ich esse gerade eine Lasagne, natürlich mit Fleisch. lecker.

Wann ist das "Labor Fleisch so günstig, dass man auf das Tier leid verzichten kann?

Und das Klima kann aufatmen. :)
Ist aber schon zu spät.


Labor Fleisch = Vietro


Das Verfahren kann super skaliert werden.





klon

[Daredevil]

Wenn das künstlich hergestellte Fleisch günstiger herzustellen ist, als das herkömmliche.

[Monger]

Ich will das erstmal im Laden sehen, bevor ich urteile. Wäre natürlich toll, aber ich vertraue keinen hypothetischen Lösungen.

[Flyinglosi]

Wenn das künstlich hergestellte Fleisch günstiger herzustellen ist, als das herkömmliche.

Nach der Logik dürfte es keine Bioprodukte geben.

Ich wäre schwer verwundert, wenn ich noch erleben würde, dass Laborfleisch die Tierhaltung verdrängt. Eher findet ein generelles Umdenken in Richtung pflanzlicher Ernährung statt. Das halte ich aber auch für unwahrscheinlich, weil da einfach zuviele Jobs weltweit dran hängen und der moralische Aspekt ein reines Wohlstandsproblem ist.

[Argo Zero]

Das Tierleid hört mit deiner Kaufentscheidung auf.
Einfach Fleisch der Güteklasse 4 oder Bio kaufen.

[Daredevil]

Häh? Bioprodukte sind für manche Menschen wertvoller als herkömmliche, deswegen haben sie einen Aufpreis und demnach ihre Daseinsberechtigung. ( Schadstoffe, Haltung, Medikamente ect. )
Sie sind teurer herzustellen und kosten demnach mehr.
Eigentlich sollten Bio Produkte der Standard sein, nicht die "normalen" Lebensmittel.

Invitrofleisch wird irgendwann billiger herzustellen sein als ein Schwein, vorher wird es ähnlich wie Bio ein Premium Produkt sein. Dieses Fleisch kann man exakt so zubereiten, wie Menschen es möchte. Fettgehalt, Inhaltsstoffe, Vitamine ect.
Dahingegen wird das "schmutzige" Fleisch aus Billighaltung und Tötungskonsequenz bald minderwertig sein, bis zu dem Zeitpunkt, wo man eben künstliches Fleisch günstiger herstellt. Invitrofleisch ist im Gegensatz zu einem Bio Apfel skalierbar, da es keine horizontale Fläche benötigt.

Ich will das erstmal im Laden sehen, bevor ich urteile. Wäre natürlich toll, aber ich vertraue keinen hypothetischen Lösungen.

Da musste mal Urlaub in anderen Ländern machen und nicht nur an der Ostsee, woanders liegt das schon im Kühlregal. ^^

Das Tierleid hört mit deiner Kaufentscheidung auf.
Einfach Fleisch der Güteklasse 4 oder Bio kaufen.
Das ist ein Trugschluss. Es wird in Deutschland nicht weniger geschlachtet, nur weil weniger Fleisch gegessen wird.
Moral wird nie die Masse erreichen, der Kostenfaktor aber schon.

[Argo Zero]

@Daredevil

Immerhin stellt Aldi auf Klasse 3/4 um bis 2030.
Ich unterstütze das schon lange. Kauft man automatisch auch weniger Steak, weil es halt teuer ist.

[Flyinglosi]

@Daredevil: Nenn mir Beispiele für aktuelle Lebensmittel aus dem Labor bzw. der chemischen Industrie, welche als hochwertig oder gar Premiumprodukte wahrgenommen werden.

Biologische angebaute Lebensmittel stellen doch defacto einen Rückschritt dar, weil sie viele (falsche) Entwicklungen der letzten Jahre erstmal kompensieren und Menschen die Idee mögen, sich „ursprünglich“ zu ernähren. Wollte. die Konsumenten das von dir beschriebene Designerprotein, hätten wir heute auch keine Biosiegel sondern würden uns alle an den neuesten Errungenschaften der Gentechnik erfreuen.

Auch sehe ich Tierleid als kein treibendes Argument, denn der Westen akzeptiert ohne mit der Wimper zu zucken das Leid seiner Artgenossen um günstige Konsumgüter zu erhalten. Mein Stammsupermarkt hat übrigens die bisher gut laufende Bio-Fleischbank vor zwei Monaten geschlossen, weil der Absatz mit der Teuerung total eingebrochen ist (und folglich viel schlecht wurde). Da sieht man leider wie wenig es braucht, um solche Trends zu brechen.

[gnahr]

Immerhin stellt Aldi auf Klasse 3/4 um bis 2030.
Das ist so ein Witz. Heute Werbung machen, dass man in 8 Jahren ein wischiwaschi-Siegel unterstützt... ja, die haltungsformen werden besser, aber damit endet kein tierleid. es werden weiterhin halbtote tiere von ärzten zum transport gewunken um von ausgebeuteten mindestlohnkräften dürftig nach den laschen schutzgesetzen ausgerichtet verhackstückt zu werden.

[Argo Zero]

Das ist so ein Witz. Heute Werbung machen, dass man in 8 Jahren ein wischiwaschi-Siegel unterstützt... ja, die haltungsformen werden besser, aber damit endet kein tierleid. es werden weiterhin halbtote tiere von ärzten zum transport gewunken um von ausgebeuteten mindestlohnkräften dürftig nach den laschen schutzgesetzen ausgerichtet verhackstückt zu werden.

Du findest in den Regalen sogar jetzt schon weniger Fleisch in den Klassen 1 und 2. Aber recht machen kann man es natürlich nicht alle , wenn ich deine Reaktion so sehe.
Das ist ein freiwilliger Akt eines Discounters. Nicht vergessen: Klasse 1 = Gesetzgeber.

[Mortalvision]

Diese Label sind kompletter Bullsh… Nur, wenn es bio-Fleisch ist, wirds kontrolliert. Kostet aber entsprechend. Daher kauf ich ab und an bio-Hackfleisch, 5-6 € für 400g. Zudem ist es geschmacklich besser als billigeres Hackfleisch. Anscheinend haben die Tiere weniger Fettansatz oder was auch immer.

Zum Thema Siegel empfehle ich die Doku Seaspiracy und Cowspiracy. Siegel für den schönen Schein, nix sonst!

[Tangletingle]

@Daredevil: Nenn mir Beispiele für aktuelle Lebensmittel aus dem Labor bzw. der chemischen Industrie, welche als hochwertig oder gar Premiumprodukte wahrgenommen werden.

Quasi jeder vegane Fleischersatz. Mal von Dingern wie beyond meat ganz abgesehen. Das ist pure Lebensmittelchemie/Biologie.

[Ungard]

Du findest in den Regalen sogar jetzt schon weniger Fleisch in den Klassen 1 und 2. Aber recht machen kann man es natürlich nicht alle , wenn ich deine Reaktion so sehe.
Das ist ein freiwilliger Akt eines Discounters. Nicht vergessen: Klasse 1 = Gesetzgeber.
Gesetzgeber = Konzerne
Nicht vergessen.
Nicht dass noch einer meint der Politiker tut was für das Volk oder die Tiere 😂😂😂

[Argo Zero]

Diese Label sind kompletter Bullsh… Nur, wenn es bio-Fleisch ist, wirds kontrolliert. Kostet aber entsprechend. Daher kauf ich ab und an bio-Hackfleisch, 5-6 € für 400g. Zudem ist es geschmacklich besser als billigeres Hackfleisch. Anscheinend haben die Tiere weniger Fettansatz oder was auch immer.

Zum Thema Siegel empfehle ich die Doku Seaspiracy und Cowspiracy. Siegel für den schönen Schein, nix sonst!

„Wie wird die Einhaltung der Kriterien kontrolliert?
Die Kontrolle der Vorgaben für eine tiergerechtere Haltung erfolgt im Zuge der Zertifizierung und wird von dem jeweiligen Standardgeber (z.B. Initiative Tierwohl, Neuland, Deutscher Tierschutzbund, Bio) organisiert und verantwortet.
Die Überprüfung, ob die Kennzeichnung durch die Haltungsform tatsächlich nur durch den teilnehmenden Handel vorgenommen wird und inwieweit eine korrekte Warentrennung bei den Lieferanten erfolgt, wird durch die Trägergesellschaft bzw. beauftragte neutrale Kontrollstellen überprüft“

Also sind die Standardgeber alle bullshit und lügen?

[Flyinglosi]

Quasi jeder vegane Fleischersatz. Mal von Dingern wie beyond meat ganz abgesehen. Das ist pure Lebensmittelchemie/Biologie.
Sowas wird als hochwertig wahrgenommen? Die paar Veganer die ich kenne, betrachten dass analog zu nem Besuch bei McDonalds als Fleischesser bzw. ne Art guilty pleasure.

[ChaosTM]

Beyond Meat ist übersalzener Sondermüll.
Laborfleisch könnte eine Alternative werden. Alles eine Preis und Geschmacksfrage.

[Tangletingle]

Sowas wird als hochwertig wahrgenommen? Die paar Veganer die ich kenne, betrachten dass analog zu nem Besuch bei McDonalds als Fleischesser bzw. ne Art guilty pleasure.
Sonst würde das Zeug doch keiner kaufen. Wer kauft schon hochpreisige Produkte ohne dass er sie als hochwertig betrachtet?

Beyond Meat ist übersalzener Sondermüll.
Laborfleisch könnte eine Alternative werden. Alles eine Preis und Geschmacksfrage.
Impossible foods setzt neben den pflanzlichen Proteinen auch auf ein planzliches hämoglobin. Das sorgt für Fleischfarbe und Geschmack. Das ist sehr na dran an hackpatties imho.

[Flyinglosi]

Sonst würde das Zeug doch keiner kaufen. Wer kauft schon hochpreisige Produkte ohne dass er sie als hochwertig betrachtet?
Es gibt andere Gründe. Convenience- bzw. Fertigprodukte sind meist teurer als selbst mit Basiszutaten zu kochen und werden trotzdem gekauft. Aber die wenigsten glauben ne Tiefkühlpizza wäre hochwertig oder gar gesund.

[Tangletingle]

Hochwertig muss doch nicht mit gesund in Zusammenhang stehen. Abgesehen davon, dass das Zeug mindestens so hochwertig, wenn man von seiner Zusammensetzung ausgeht, wie Fleisch ist.

Was macht Biofleisch hochwertig? Andere Futtermittel, bessere Haltungsform, stressfreiere Schlachtung, weniger Medikamenteneinsatz, weniger Wasser im Produkt, besserer Geschmack,... Gesünder als ein Schnitzel von in der Box gehaltenen Sauen ist es deswegen trotzdem nicht. Das Etikett Hochwertig bekommt es durch persönliche Präverenzen.

[Flyinglosi]

Kannst du so sehen, aber ich bleibe bei der Einschätzung, dass sich derartige hoch verarbeiteten Chemieerzeugnisse weit schwerer als hochwertig vermarkten lassen, als eben z.B. Biofleisch, wo man mit weit kitschigeren Motiven (z.B. Bergbauernhof-Idylle) arbeiten kann, mit denen jeder irgendwas positives verbindet.

Und ich wiederhole mich nochmal: Wollte die Masse sowas essen, wäre Gentechnik weit populärer (gewesen).

[Rooter]

Nach der Logik dürfte es keine Bioprodukte geben.Und auch keine Veggie-Produkte.

MfG
Rooter

[Daredevil]

Vielleicht lassen sich Chemieprodukte ja besser bewerben als Fleisch, das Naturprodukt, welches nachweislich Krebs fördert. :D
Will sagen: Niemand kümmert sich um die Gesundheit, wenn’s ne Bratwurst fürn Euro gibt.

Der Veggie Hotdog bei Ikea kostet die Hälfte eines Würstchen Hot Dogs und erlebt eine riesige Nachfrage. Preis regelt.

[Shink]

Irgendwann können wir uns Massenzucht und Labore nicht mehr leisten und essen wieder Schafe und Ziegen. Die können die kargen Böden und den Wassermangel, die wir immer öfter haben werden besser verwerten als Kühe, Gemüse oder industrielle Invitro-Produktion.

(Auch keine schlechtere Theorie als alles andere hier.)

[Cubitus]

Es wäre zu wünschen das dieses Fleisch bald kommt.
Die Massentierhaltung ist einfach ethisch nicht mehr vertretbar.
Gesundheitlich ist zu hoher Fleischkonsum auch bedenklich.

Zudem ist auch Bio-Fleisch mit Antibiotika belastet, mit ein Grund für Multi-Resistente Keime.

Und auch energietechnisch ist Tierhaltung, egal ob Bio oder nicht, verheerend. Es ist auch klar warum, wir nutzen den Großteil an Weideflächen
um Tierfutter anzubauen, was dann in das Tier gepumpt wird damit wir das Tier dann essen können. Wir könnten ebenso Erbsen oder Soja anpflanzen und uns das selbst einverleiben.

Habt ihr gewusst das nur 33% z.b der Milchkühe eine Weide zur Verfügung haben, der Schein trügt.

Wir sind technisch schon soweit das wir fühlende Wesen wie z.b Kühe und Schweine nicht mehr abschlachten müssten.
Die ganzen Alternativ-Produkte sind nicht alle nur Industrie-Müll sondern sind teilweise auch ohne Zusatzstoffe, dass Angebot ist groß.

[Shink]

Wir könnten ebenso Erbsen oder Soja anpflanzen und uns das selbst einverleiben.
Ja, könnten wir. Ebenso aber nicht. Man sollte jetzt nicht so tun, als könnten wir alles, was auf der Wiese wächst, so gut verwerten wie Kühe. (Oder gar Schafe/Ziegen:freak:)

Ich denke, es wäre besser, wenn wir 99% weniger Tierkadaver essen als jetzt als wenn wir gar keine essen.

[Flyinglosi]

Vielleicht lassen sich Chemieprodukte ja besser bewerben als Fleisch, das Naturprodukt, welches nachweislich Krebs fördert. :D
Will sagen: Niemand kümmert sich um die Gesundheit, wenn’s ne Bratwurst fürn Euro gibt.

Der Veggie Hotdog bei Ikea kostet die Hälfte eines Würstchen Hot Dogs und erlebt eine riesige Nachfrage. Preis regelt.
Ich bin mir sicher selbst wenn Wissenschaftler den idealen Prozess (günstig, gesund, ...) für Fleisch aus dem Reaktor entwickeln würden, fände irgendein Großkonzern ne Möglichkeit, dass Zeug am Ende wieder karzinogen zu machen ;)

Und wer bei Ikea Hot Dogs isst, dem war auch schon vor der Veggie-Alternative völlig egal, was er da genau in sich stopft. So gesehen hat der Versuch einen Bias.

Ich argumentiere übrigens nur gegen die anfängliche Aussage bzw. den Threadtitel, Laborfleisch würde Tierhaltung irgendwann komplett obsolet machen. Dass sehe ich bei den unterschiedlichen Typen von Konsumenten einfach nicht.

[Marodeur]

Ich hätte gerne mal Insektenburger probiert aber die gibts immer nur zeitweise in unserer Gegend.

[Daredevil]

Ich argumentiere übrigens nur gegen die anfängliche Aussage bzw. den Threadtitel, Laborfleisch würde Tierhaltung irgendwann komplett obsolet machen. Dass sehe ich bei den unterschiedlichen Typen von Konsumenten einfach nicht.
Da passt dieses Zitat glaube ich ganz gut zu, was Musk letztens zum Herbert geschrieben hat.
Das ging sinngemäß so, dass es in Zukunft auch immer noch welche geben wird, die nen Benzin Auto fahren und es selber lenken und Klapphandys benutzen. Das ist super, wird aber irgendwann eine Nische.

Liebhaber gibts immer, die Masse wird sich aber ändern. Früher dachte man sich, dass rauchen mit Filter den Geschmack vermindert, oder das rauchen in Kneipen nicht verboten werden sollte. Heute ist das Realität, aber immer mal wieder gibt es nun auch "Rauchenkneipen". Things change slowly.

[Joe]

Ich denke das wir in 10-20 Jahren praktisch nur noch Fleisch aus dem Biorektor futtern.
Ganz verschwinden wird totes Tier aber nicht von der Speisekarte. Vermutlich wird es aber hochgradig ritualisiert werden z.B. durch vorherige Jagd oder zu speziellen Anlässen z.B. die "Weihnachtsgans" oder ähnliches.

[demklon]

Beyond Meat ist übersalzener Sondermüll.
Laborfleisch könnte eine Alternative werden. Alles eine Preis und Geschmacksfrage.



Labor Fleisch schmeckt sicher genial, und das Wissen, ohne Tierleid da aus der Petrischale. Dieses Wissen, macht den Geschmack sicher besonders Schmackhaft. Hier in HD gibt es paar Steak Restaurants, mal fragen, wann es das dort geben wird, oder gibt schon auf der Speisekarte.



klon

[Monger]

Ich glaube, dass sich als allererstes Protein aus Insekten durchsetzen wird. Viel einfacher herzustellen, relativ ökologisch, schon heute in großen Teilen der Welt akzeptiert... Es braucht nur n bissl Anpassung an den westlichen Geschmack, und ne gute Werbekampagne.

[mercutio]

Letztes Jahr gabs im Lidl Knabber-Insekten, also im Prinzip Heimchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Heimchen) mit irgendwas gewürzt.
Es ist OK. Ich mag aber die Chitin-Panzer nicht so sehr. Und das Zeug roch zu sehr wie die Futter-Abteilung in der Zoohandlung. Auf einer Skala von 0-10, wobei 10 für besten Geschmack stehr, käme das Zeug für mich knapp auf 5.
Grundsätzlich kann ich mir aber vorstellen, zB Wurst-Produkte aus Insekten als Alternative zu essen. Damit hätte ich kein Problem.