Im Westen nichts Neues (2022, Netflix)

[Gohan]

Noch kein Thread dazu? Endlich gibt es den ersten Teaser:

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Könnte was werden, wenn man sich wirklich an die Vorlage hält und keinen Blödsinn wie eine Liebesgeschichte eingebaut hat.

[Silentbob]

Wieso endlich? Hat da ernsthaft jemand drauf gewartet?

[Benutzername]

Wieso endlich? Hat da ernsthaft jemand drauf gewartet?


Man kann ein klassisches Buch wie Im Westen nichts Neues ja durchaus wieder einmal verfilmen, aber es gibt schon zwei sehr gute Verfilmungen von 1930 (zwei Oscars, im dritten Reich verboten udn davor schon Aufführungen gestört von der SA) und dann ich eine 1979. Beides amerikanische Produktionen. finde ich beide auf ihre Art gut, der 1930 ist der bessere Film imho.


Diese Netflix Produktion hat einen jungen Burgschauspieler in der Hauptrolle, der sollte was können. Aber ob der REst der Verfilmung taugt wird man sehen müssen.

[Monger]

Hab nur sehr schemenhafte Erinnerungen an den von 1930, kann mich aber erinnern dass ich als Kind schwer beeindruckt war. Neben "Die Brücke" war das so der wichtigste Antikriegsfilm meiner Jugend.
Braucht der unbedingt ne Neuauflage? Ne.

[Anadur]

Gerade in der aktuellen Zeit machen Antikriegsfilme ja durchaus Sinn. Auch im Hinblick darauf, dass mittlerweile auch die letzten Politiker in der Rente sind, die noch selbst einen Krieg erlebt haben bzw. jetzt schon die Generation an der Macht ist, die selbst den kalten Krieg nur aus der Spiegel-TV Reportage kennt. Ist ja nicht so als wäre nicht ausgerechnet die Partei, die mal als Friedenspartei angefangen hat, an der Macht, die uns schonmal in den Krieg geschickt hat und nun auf dem Weg ist uns in den nächsten Krieg nach dem 2. WK zu treiben.

[Monger]

Kunst ist natürlich frei, und es gibt in allem interessante Geschichten... aber es gibt halt so viele schon gar nicht mehr so aktuelle Kriege, die halt doch auch anderer Art waren als der erste Weltkrieg...

Wenn man schon über etwas historisches reden will, gibt es ja auch noch reichlich andere Beispiele. Auch mit passender Literatur als Vorlage. Muss man die Geschichte neu erzählen? Weiß nicht.

[Simon Moon]

Der erste Weltkrieg hat irgendwie was Spezielles. In allen anderen Kriegen herrschte eigentlich sowas wie eine Dynamik, bei dem sich die Fronten bewegten. Aber die Schuetzengraeben im ersten Weltkrieg standen sich da reglos gegenueber. Hab da neulich Bilder gesehen von solchen Graeben deren Untergrund mit Leichen zugepflastert waren. Keine Ahnung wie viele Schichten, aber den Boden hast du nicht mehr sehen koennen. Irgendwie verdeutlicht das die Sinnlosigkeit eines Krieges noch viel extremer als man es aus anderen Kriegsaufzeichnungen kennt. Da gibt es keine Spannung, keine Hoffnung vorzustossen oder irgendwas erreichen zu koennen, du wartest einfach in deinem Graben bis du erschossen wirst und der naechste fur dich nachrueckt.

Auch wenn man sich so Veteranen anschaut, haben die meisten ja nach einem Krieg irgendeinen Knacks. Aber meist ist das noch mit einer Emotion wie Angst oder Wut verknuepft, bei Veteranen aus dem ersten Weltkrieg ist das aber teilweise nur noch so was wie eine epileptische Zuckung, voellig dissoziativ und ohne wirklich erkennbare Emotionen.

Ich bezweifel aber einfach mal, dass Netflix fuer das Thema das notwendige Gespuehr hat um so eine beklemmende Atmosphaere darzustellen.

[dreas]

Hat ja nun ne Latte an Oskars bekommen. Ist der wirklich so gut oder war die Konkurrenz einfach schlecht?

Meinungen?

[DeusExMachina]

Technisch war der schon richtig gut gemacht. Ist in meinen augen zwar kein schlechter, wenn auch beileibe kein grandioser Film; aber eben eine furcthbare Verfilmung des Buches.

[Rincewind]

ja, das Buch wurde "frei" verfilmt. Das Buch dient eigentlich nur als Grundlage der Story. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut abschneidet, obwohl ich ihn auch für oskarwürdig fand.

@dreas: einfach mal reingucken. Abbrechen kann man ja immer.

[Ice-Kraem]

Ich kenne das Buch nicht. Aber der Film hat mir gut gefallen...

[Mortalvision]

Das Buch ist für damalige Verhältnisse ein Augenöffner gewesen!

[Sardaukar.nsn]

Der erste Weltkrieg hat irgendwie was Spezielles. In allen anderen Kriegen herrschte eigentlich sowas wie eine Dynamik, bei dem sich die Fronten bewegten. Aber die Schuetzengraeben im ersten Weltkrieg standen sich da reglos gegenueber. Hab da neulich Bilder gesehen von solchen Graeben deren Untergrund mit Leichen zugepflastert waren. Keine Ahnung wie viele Schichten, aber den Boden hast du nicht mehr sehen koennen. Irgendwie verdeutlicht das die Sinnlosigkeit eines Krieges noch viel extremer als man es aus anderen Kriegsaufzeichnungen kennt. Da gibt es keine Spannung, keine Hoffnung vorzustossen oder irgendwas erreichen zu koennen, du wartest einfach in deinem Graben bis du erschossen wirst und der naechste fur dich nachrueckt.

Lieder hat sich der Stellungskrieg im Donbas bzw. Bachmut ja teilweise auch in diese Schützengräben und 1-gegen-1 Situation verwandelt. Witterung dürfte inzwischen auch ähnlich kalt und schlammig sein. Auch wenn die Opferzahlen nicht so hoch sind, sehe ich schon parallelen zu der Situation vor 100 Jahren.

[Mortalvision]

Absolut korrekt. Was fehlt, sind die bis zum Anschlag vollgepressten Schützengräben. Das macht heute keiner mehr. Artillerie ist dafür zu genau geworden.

[Fusion_Power]

Lieder hat sich der Stellungskrieg im Donbas bzw. Bachmut ja teilweise auch in diese Schützengräben und 1-gegen-1 Situation verwandelt. Witterung dürfte inzwischen auch ähnlich kalt und schlammig sein. Auch wenn die Opferzahlen nicht so hoch sind, sehe ich schon parallelen zu der Situation vor 100 Jahren.
Hätten die Russen nur mal vorher diesen Film geschaut, bzw. die alten Versionen des Stoffes. Wobei, hat den 2. damals Weltkrieg leider auch nicht verhindert obwohl es schon 1930 eine gute Verfilmung des Buches gab. War wohl auch nicht so beliebt bei den Nazis.

[Mortalvision]

Jap, wurdw sukzessiv verboten und Remark entkam in die USA und hatte Affären mit Garbo, Dietrich und heiratete zum Schluss Charlie Chaplins Witwe. Manche bezeichnen ihn scherzhaft als die letzte V-Waffe der Deutschen: Verführer :freak: