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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie Temperaturanstieg in einem Raum berechnen?


Platos
2022-09-12, 15:02:45
Ich weiss, wie man berechnet, wie hoch der Heizbedarf ist bei gegebenem U-Wert. Das gibt aber eine Watt-Zahl bzw. über Zeit kWh. Ich rechne da quasi nur aus, wie viel Energie brauche ich, um die Temperatur zu erhalten.

Wie rechne ich aber aus, um wie viel Grad nun ein Luftvolumen ansteigt, wenn man X-Watt zuführt? Kann mir das jemand verraten? Irgendwie finde ich keinen passenden Googlebegriff.

Also quasi wie lange gehts, bis sich im Sommer der Raum um x Grad erhitzt hat .

Yggdrasill
2022-09-12, 15:50:33
Ich denke du suchst nach "spezifischer Wärmekapazität" von Luft. Damit sollte über den benötigten Energiegehalt entsprechend des Volumens problemlos die benötigte Energie und daraus die Zeit bei einer gegebenen Heizleistung berechnet werden können.

Platos
2022-09-12, 16:10:19
Aha, ja gut, da drauf bin ich noch nicht gekommen, danke. Wobei, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, muss ich dann auch noch die Wände und deren Wärmekapazität beachten. Da wird ja sicherlich zuerst die Wärme "gepuffert".

Also wenn man jetzt z.B ein Haus hat und berechnen will, wie viel sich der Innenraum erwärmt bei gegebenem U-Wert (Sommer).

Kann man die Wärmekapazität von der Wärmeleitfähigkeit irgendwie ableiten/ausrechnen? Oder hat das keinen Zusammenhang ?

Saugbär
2022-09-12, 17:10:52
Vielleicht hilft dir diese Tabelle etwas weiter.

https://www.hausmagazin.com/u-wert-berechnen-inkl-tabelle-und-rechner-so-wird-es-gemacht/
Da fehlen natürlich noch die Fenster und Türen. Die Hersteller geben hier im allgemeinen einen K-Wert an.
Decke und Fußboden darf natürlich auch nicht vergessen werden.

VoiD
2022-09-12, 17:16:03
Weiterhin sollte noch der Luftdruck und die spezifische Feuchte mit einbezogen werden...

Platos
2022-09-12, 17:17:28
Vielleicht hilft dir diese Tabelle etwas weiter.

https://www.hausmagazin.com/u-wert-berechnen-inkl-tabelle-und-rechner-so-wird-es-gemacht/
Da fehlen natürlich noch die Fenster und Türen. Die Hersteller geben hier im allgemeinen einen K-Wert an.
Decke und Fußboden darf natürlich auch nicht vergessen werden.

Das ist leider genau einer der vielen Artikel, die auf den Dämmwert eingehen.

Aber im Sommer dürfte auch die Wärmekapazität wichtig sein bei den Dämmstoffen. Ist diese hoch, wird die Wärme ja quasi gepuffert und teilweise möglicherweise erst in der Nacht abgegeben.

Hat zufällig jemand ne Ahnung, was die Wärmedämmung am Tag verbessert ? Das ein guter Wärmewiderstand dabei hilft, ist mir klar. Wärmekapazität könnte die zeitliche Abgabe der Wärme verschieben. Wie rechnet man sowas aus?

Gibt es da sonst noch irgendwelche "tricks", damit die Wärme am Tag möglichst gering gehalten wird?

Und ich schaue mir mal das von yggsdrasil genauer an.

littlejam
2022-09-12, 21:55:43
Aber im Sommer dürfte auch die Wärmekapazität wichtig sein bei den Dämmstoffen. Ist diese hoch, wird die Wärme ja quasi gepuffert und teilweise möglicherweise erst in der Nacht abgegeben.

Nein, Dämmstoffe sind zum großen Teil "nichts" bzw. Luft und haben wenig Wärmekapazität und -leitfähigkeit.
Nimm Vakuum z.B. kein "Körper" der leiten oder speichern kann.

Hat zufällig jemand ne Ahnung, was die Wärmedämmung am Tag verbessert ? Das ein guter Wärmewiderstand dabei hilft, ist mir klar. Wärmekapazität könnte die zeitliche Abgabe der Wärme verschieben. Wie rechnet man sowas aus?

Keine Ahnung :biggrin:
Gute Dämmung hilft schon sehr die Innentemperatur von der Außentemperatur zu entkoppeln.

Gibt es da sonst noch irgendwelche "tricks", damit die Wärme am Tag möglichst gering gehalten wird?

Dämmen, und um Wärmeeintrag zu verhindern noch wichtiger: abschatten, besonders die Fenster.

Grüße

Stormtrooper
2022-09-13, 07:55:55
Sowas kann man nur theoretisch berechnen.

Praktisch ist das unmöglich, es fehlen wie gesagt viel zu viele Faktoren.

Wie schon geschrieben die Luftfeuchte, sogar der Volumenstrom der immer immer vorherscht.
Auch was im Raum drin steht und und und.

Achja und die Außentemperatur spielt auch noch mit rein.

Platos
2022-09-13, 08:50:14
Nein, Dämmstoffe sind zum großen Teil "nichts" bzw. Luft und haben wenig Wärmekapazität und -leitfähigkeit.
Nimm Vakuum z.B. kein "Körper" der leiten oder speichern kann.

Die Wärmekapazität kann/soll die Hitze aber puffern, also Spitzen abfedern. Das setzt zwar voraus, dass es in der Nacht kühler ist und man auch lüftet, aber wenn das gegeben ist und man das richtig plant, sollte die Wärmespeicherfähigkeit anscheinend einen Nutzen haben. Siehe hier. Natürlich hat Vakuum nicht viel Wärmekapazität (bzw. gar keins, wenns ein richtiges Vakuum wäre, was es natürlich nciht ist).

https://www.energieheld.ch/daemmung/daemmstoffe

Eine Starke Dämmung hilft natürlich gegen Hitze, aber wenn die Hitze durch Wärmekapazität über Stunden aufgenommen werden kann, dann ist das besser, da sie dann abgegeben wird, wenn es erst wieder kühl wird. Wie gross dieser Effekt ist, versuche ich aber gerade herauszufinden.

Wenn deine Antwort aber "Keine Ahnung" ist, bist du glaube ich im falschen Thread gelandet :D

Dass Dämmung hilft, ist mir natürlich klar. Ich suche aber nach noch anderen Einflussfaktoren im Gebäude.

Dinge wie Rolläden runter lassen etc. sind jetzt aber nicht gefragt

Hier nochmals ein Link:https://www.energieheld.de/blog/sanierung/hitzeschutz-im-dachgeschoss-mit-einer-daemmung-kein-problem

Hitzeschutz und Wärmeschutz sind (anscheinend) zwei grundlegend unterschieldiche Dinge, obwohl physikalisch auf den ersten Blick genau das Selbe.

Winter:
1. Man heizt (sei es nur durch kochen, elektrische Geräte oder gar nur Körperwärme).
2. Man hat bei Kaltperioden (Winter) 24h am Tag kälter wie es drinnen sein soll. D.h die Geschichte ist eine Wochenlange/Monatelange Sache.

Im Sommer hingegen gibt es keine Kühlung, nur in der Nacht. Oder anders gesagt: Es gibt immer wieder eine Kühlung. D.H es ist keine Monatelange Aufheizphase, der entgegen gewirkt werden muss. Diese findet "nur" am Tag statt. D.h Dinge, mit guter Dämmung und gleichzeitig hoher Wärmespeicherfähigkeit sollten im Sommer besser sein. Aber auch nur, wenn die Hitze wirklich den Tag durch gespeichert werden kann. Wie gesagt, ich versuceh gerade genaueres da herauszufinden (genaue Zahlen).

Der Vergleich mit der Kirche ist super: Eine fette Steinmauer isoliert kaum über langen Zeitraum, speichert aber die Wärme super. Im Sommer ist es da drin sehr angenehm kühl, im Winter aber wäre es ohne Isolieren arschkalt. Im Sommer wirds jede Nacht kühl (idealerweise), im Winter wirds aber nicht jeden Tag wärmer wie drinnen = grundlegender Unterschied.

Damit Wärmekapazität irrelevant wird, müsste die Dämmung so extrem stark sein, dass selbst bei grösstem Sommer die Temperatur den ganzen Tag NICHT ansteigt. Ich denke, das ist schwer zu erreichen. Wie gesagt, genau das versuche ich aber herauszufinden. Wie relevant ist das. Aber ich suche da Experten wissen, nicht Mutmassungen.

Edit: Ist allerdings die Wärmespeicherkapazität zu hoch, dann wird das Gebäude wohl nicht genug auskühlen können über Nacht und es wäre wieder ein erheblicher Nachteil.

Sowas kann man nur theoretisch berechnen.

Praktisch ist das unmöglich, es fehlen wie gesagt viel zu viele Faktoren.

Wie schon geschrieben die Luftfeuchte, sogar der Volumenstrom der immer immer vorherscht.
Auch was im Raum drin steht und und und.

Achja und die Außentemperatur spielt auch noch mit rein.

Aussentemperatur ist natürlich klar. Aber ja, ich will es theoretisch berechnen.

Stormtrooper
2022-09-13, 15:12:18
Aussentemperatur ist natürlich klar. Aber ja, ich will es theoretisch berechnen.
Um einen m³ Luft um 1°K zu erwärmen brauchst du 1,2Kj Energie.

Also Fläche mal Höhe.
Dann multipliziert um wieviel Kelvin du den Raum aufheizen willst und anschließend mal 1,2KJ.
Und dann musst die KJ noch in Kwh umrechnen.

Funktioniert aber eben leider nur theoretisch.
Denn bevor du den Raum um 1° erhöht hast, "absorbiert" die Wand einen Teil der Energie.

Platos
2022-09-13, 15:28:54
Naja ich meine mit Theorie nicht, dass ich die Massen der Wände nicht einrechne. "Nur" nicht die Feuchtigkeit und Druck (da nehme ich eben Normaldruck).

Aber ich muss zuerst einmal Zeit finden, um das zu berechnen. Die Formel bzw. den Hinweis habe ich ja im ersten Kommentar bekommen. Aber muss es noch machen.

Ich muss dann natürlich für ein bestimmtes Isolationsmaterial Daten finden. Das habe ich ja schon teilweise. Für Putz und so Zeug muss ich dann Durchschnittswerte nehmen. Und Fenster sollen bewusst nicht betrachtet werden (erstmal).

Aber wie gesagt, muss noch Zeit finden.

Inputs für genauere Berechnungen sind aber willkommen.

Stormtrooper
2022-09-13, 16:36:10
https://www.waermebedarfsrechner.de/