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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kein Bock auf gar nichts in spärlicher Freizeit


Gast.Muc
2022-09-16, 23:02:42
Servus,

folgendes Problem beschäftigt mich seit einiger Zeit.
Kurz der background
Mitte 30 verheiratet 2 Kinder (3/8).
Guter Job mit gutem Gehalt, recht sicher (soweit halt möglich wenn nicht öD/Beamter)

Zum Thema. Abends wenn die Kids schlafen und Frau beschäftigt ist mit ihren hobbies hab ich Zeit.
Ich hab aber null Ahnung was ich machen soll bzw immer wenn ich was anfange denk ich mir ich könnte besseres tun.
Sport mach ich btw schon, nur als Anmerkung und das regelmäßig.

Bei Netflix und co denk ich mir idR :Zeitverschwendung
Bei PC Spielen bockt keins wirklich und siehe oben
Lesen mach ich ab und an aber ein Buch dauert oft länger wenn man nur 1-2h lesen kann
Ich würde mich auch gerne weiterbilden (Master oÄ) aber sobald ich mal wieder ernsthaft mich hinsetze hab ich kein Bock und denke mir das ist nicht nötig.
Wenn ich aber eben faul bin denk ich ich könnte ja was sinnvolles tun

Es ist komisch in meinen 20ern hatte ich null Probleme und dank viel Freizeit alles mögliche getan.
Heute gibt es halt weniger Freizeit aber ich kann mich daher nicht entscheiden was ich tun soll. Alles kämpft gegeneinander.
Oft mache ich dann nichts von allem und surfe nur im Netz.

Empfindet jemand ähnlich und wie kommt man da wieder raus?

Gast
2022-09-17, 21:09:25
Einfach nichts tun ist doch absolut legitim. Auch regelmäßig. Es ist ja Zeit, in der man trotzdem was "tut" die birne läuft ja weiter, ob auf niedriger Tour, oder Hochtouren. Selbstreflextion, oder verarbeiten von erlebtem. Man muss ja nicht immer zwangsläufig was "machen " es sei denn man läuft vor sich oder seinem Umfeld weg.Solange keine Depression/burnout Situation da ist, ist nichts machen völlig normal. M.m. nach.

https://m.youtube.com/watch?v=Iuobpte4ndQ

Gast
2022-09-17, 21:25:59
Ich kenne was du schreibst, daraus leite ich folgendes ab:

Du sagst: spärliche Freizeit. Du Findest deine Freizeit zu wenig. Erhöhe sie? Im öD sollte das leicht möglich sein per Rechtsanspruch. Vielleicht ist das schon die Lösung, dann hast du mehr Zeit und gehst mehr Projekte an.

Netflix ist Zeitverschwendung es sei denn du bist Filmfan. Ich schaue nur alle paar Monate mal was an.
PC-Spiele brauchst du viel Zeit zu die hast du eventuell nicht. Oder du hast nirgends was passendes gefunden. Da hilft durchprobieren.
Mit Menschen spielen ist auch grundsätzlich was anderes als Singleplayer.

Weiterbildung bringt was, setzt aber hohe Motivation vorraus. Wenn du keine Karriere machen willst machst du auch keine WBildung. Meine Meinung, weil es dann einfach verschwendet ist!
Lernfaul sind viele Menschen, das heisst nicht das sie im Beruf nicht gut sein können. Wir wollen uns nur nicht stetig umstellen

Praktisch könntest du im Gedankenkreisel gefangen sein, wenn deine Gedanken sich nur darum drehen, bist du lahmgelegt und das erfordert meist psych. Hilfe da wieder raus zu kommen. Du kannst es auch abtrainieren, mit hoher Disziplin.
Vielleicht langweilt dich dein Leben, dann wirst du zu einer Lösung kommen wenn du es änderst... das fängt im Beruf an und hört im privaten nicht auf.

/dev/NULL
2022-09-20, 09:02:51
Ist bei mir teilweise ähnlich, ich fühle mich abends häufig ausgelaugt und gammel dann am Sofa und spiele zuviel CandyCrush-Klon.

andere Leute / Sport helfen mir, mich aufzuraffen, Sonntags ne Stunde laufen.
Im Sommern abends mit Kumpels ne Runde aufs Rad.

Würde gern italienisch lernen, aber die Termine an der VHS sind nicht wirklich kompatibel mit meinem Zeitplan :-/

Shink
2022-09-20, 09:11:58
Einfach nichts tun ist doch absolut legitim. Auch regelmäßig. Es ist ja Zeit, in der man trotzdem was "tut" die birne läuft ja weiter, ob auf niedriger Tour, oder Hochtouren. Selbstreflextion, oder verarbeiten von erlebtem. Man muss ja nicht immer zwangsläufig was "machen " es sei denn man läuft vor sich oder seinem Umfeld weg.
Du machst ja eine Menge in Sachen Arbeit und Familie. Und danach... kannst du auch mal entspannen.

Ja, Netflix ist Zeitverschwendung und für Gaming/Lernen braucht man erst einmal die Energie.
Hast du irgendwelche "Leerlaufphasen", in die du etwas einbauen kannst und in denen du eventuell mehr Energie hast - z.B. beim Pendeln? Da könntest du vielleicht noch Lernen/Podcasts o.ä. unterbringen. Vielleicht gibt dir das eher das Gefühl, dein Leben mit etwas Anderem als Arbeit, Familie, Sport und Schlafen/Nichtstun zu verbringen. Wobei: Das ist doch auch schon mal was.

[dzp]Viper
2022-09-20, 09:39:39
Buch lesen ist eine gute Kombination von nichts tun und sich doch weiterbilden.
Finanzsysteme, Wirtschaftssysteme, ... es gibt sehr viele sehr gut geschriebene Bücher (die alles andere als trocken sind).
Wenn das nichts für dich ist, dann eben die Bücher lesen die als Klassiker gelten. Einfach schauen was das mit einem macht.

Aber das mit dem Zocken kann ich verstehen. Ich zocke meist auch nur noch Spiele die ich entweder sofort speichern kann oder wie die Multiplayerrunden kurz sind.
Sessions mit 3-4 Stunden am Stück um gefühl ein wenig vorwärts zu kommen sind meist nicht drin.

Dr.Doom
2022-09-20, 10:29:51
Ich erlebe es auch oft, dass ich meine wenige Freizeit JETZT effektiv nutzen MUSS: jetzt habe ich Zeit, jetzt kann ich ja tun, was ich will. Film ansehen, Videospiele spielen... da merke ich auch oft, dass das mehr Zwang als Entspannung ist und ich eigentlich gar keine Lust auf einen Film o.ä. habe.
Meistens kralle ich mir dann den Hund und wir gehen spazieren, eine Stunde, mal zwei Stunden, über nix nachdenken, einfach nur der Nase des Hundes hinterher.
Das ist in dieser speziellen Stimmung/Situation besser als jeder "zwangshaft" zu geniessende Film/Buch/Spiel.

Korfox
2022-09-20, 10:49:51
Meistens kralle ich mir dann den Hund und wir gehen spazieren, eine Stunde, mal zwei Stunden, über nix nachdenken, einfach nur der Nase des Hundes hinterher.
Das ist auch ohne Hund eine sehr gute Lösung. Achtsamkeit ist das Stichwort.

Unsere Gesellschaft fürchtet sich oft vor Langeweile. Durch Achtsamkeit (Single-Tasking, Freie Zeit nutzen um die Umgebung im Weitwinkel zu erfassen, nichts tun des Nichts-Tuns wegen...) kann man lernen, dass Langeweile eigentlich so nicht existiert. Man kann auch einfach Mal genießen einfach nur da zu sitzen und die Wand anzuschauen. Der Rest ergibt sich dann oft von selbst.

Gast.Muc
2022-09-20, 11:18:02
Hallo, danke schon mal für die Antworten.

Um es nochmal zu konkretisieren (ich hab über das Problem auch nochmal nachgedacht):
Ich denke mein Problem ist, die weniger Freizeit, die ich heute habe, "sinnvoll" zu verbringen bzw meine Sachen die ich eigentlich machen will zu Priorisieren.

Früher als Single oder auch mit Freundin ohne Kids konnte man halt alles machen:
-Sport
-TV schaun
-PC spielen
-Lesen
-Freunde treffen

Ohne dass man sich großartig von der Freizeit einschränken musste.

Heute hab ich effektiv abends 1-3h wo ich obiges machen kann (Sport ist wie gesagt schon abgehakt).
Am WE geh ich auch gerne mal stundenlang wandern in den bergen, also das ist kein Thema.

Oft sieht ein Abend aber so aus:
Kinder ins Bett gebracht, 20:30
23:00 spätestens ins Bett.
Was mach ich jetzt die 2,5h?
Netflix/Amazon/Apple+ staffel weiter gucken?
Manga/Buch weiter lesen aufm eBook Reader
doch lieber PC spielen
oder lese ich mich doch mal in Thema xyz ein für die Arbeit/Weiterbildung?

Je nachdem was ich mache denk ich mir später: Wäre es nicht besser gewesen doch xyz zu machen?
Aber ich denke die Lösung ist einfach: Prio setzen und gut.
Das muss ich dann wohl hinbekommen.

Daredevil
2022-09-20, 11:33:05
Klingt deutsch, aber mach dir einen Wochenplan und schau halt vorher, was dir wichtig erscheint.
Den kannst du dann regelmäßig anpassen je nach deinen Wünschen.

Ein Fehler wäre, "nur" noch Dinge zu tun die produktiv sind, da der Körper auch mal Unterhaltung benötigt.

Grendizer
2022-09-20, 11:47:07
Allerdings kann keine Lust zu irgendwas auch ein erstes Anzeichen einer Depression sein. Bei mir hatte es auch so angefangen, das nach Arbeit, Kinder und Haushalt keine Lust mehr auf meine alten Hobbys hatte.

Asaraki
2022-09-20, 11:49:00
Empfindet jemand ähnlich und wie kommt man da wieder raus?

Das kennt doch jeder erwachsene Mensch ausser denen, die fast schon zwanghaft immer zu viel zu tun haben ;-) Alles gut!

Raus kommst du sobald du raus willst. Ich würd zwei Dinge tun :
- Schauen, dass du mehr Energie übrig hast (weniger verbrauchen oder 'fitter' werden). Also mehr/besseren Schlaf, genug Sport/Bewegung oder weniger Arbeiten mal für 2-3 Monate?

- Sicherstellen, dass du deinen inneren Frieden wahrst. Downtime ist nur dann unangenehm, wenn man innerlich unruhig ist(!!!). Ich empfehle Meditation oder die erwähnten langen Spaziergänge ohne Musik/Podcast etc um herauszfinden ob und falls ja, was dir fehlt im Leben.

Sobald du weisst, was du anders tun willst ist es nur noch ein leichter Schritt :-)

LuckyD
2022-09-20, 12:09:54
https://abload.de/img/dont-make-me-repeat-myodjb.jpg

Shink
2022-09-20, 12:13:09
Allerdings kann keine Lust zu irgendwas auch ein erstes Anzeichen einer Depression sein.
Es ist Herbst, ich werde immer früher müde und mein Serotoninhaushalt war sicher schon mal höher. Bei dem Wetter will mein Hund nicht raus.
Das ist nicht schlimm und wenn man das Ausbleiben von Hobbys "erste Anzeichen einer Depression" nennt - ja ok, mag sein. Aber soweit ich weiß ist es eine Depression, wenn es das Leben beeinträchtigt. Wenn man statt Fernsehen einfach nur rumsitzt ist das voll okay.

Grendizer
2022-09-20, 12:15:23
Ich sage ja nur, "kann sein". Das kann man aus der Ferne schlecht beurteilen, aber mal kurz drüber nachdenken kann man ja mal.

G A S T
2022-09-20, 12:54:18
https://abload.de/img/dont-make-me-repeat-myodjb.jpg

Finde ich gut! :biggrin:

@Shink:
Wenn man statt Fernsehen einfach nur rumsitzt ist das voll okay.

Eben. Oder einfach nur mal liegen. Sonst nix.

Es es bedenklich, dass sich viele Leute keinen Leerlauf mehr gönnen können.
Wir leben ohnehin in einen völlig überspannten Gesellschaft.
Und am besten sind dann noch die Leute, die immer irgendwas aktiv machen müssen um abzuschalten und irgendwie runterzukommen.

Ich denke, manche haben fundamentale Prinzipien des Lebens nicht verstanden. So denke ich auch über das Ausgangsposting.

jorge42
2022-09-20, 13:08:32
Sport machen, Routine dazu einbauen, dauert einige Zeit, danach kommt man nicht mehr los. Hab ich mit 48 Jahren erstmal angefangen, davor immer nur sporadisch, mehr aus schlechtem Gewissen. Jetzt mit 50 mache ich jeden Tag Sport. Erstmal soft anfangen, nicht übertreiben. Ne Runde Freelatics, 10km laufen, alles Dinge die in eine Stunde passen.

Allemal besser als auf der Couch rumzuhängen. Empfinde ich inzwischen als Zeitverschwendung. Dein Körper passt sich an, es wird immer leichter Sport zu machen, worst case, es wird zur Sucht.

Ich weiß, den Ratschlag kann man bestimmt nicht hören, wenn man das nicht selber mal durchgemacht hat, ist aber so. Deine Gesundheit, deine Frau und deine Kinder werden es dir auch danken. Faul rumliegen ist dann auch legitim, man hat ja was gemacht.

Eben. Oder einfach nur mal liegen. Sonst nix.

Es es bedenklich, dass sich viele Leute keinen Leerlauf mehr gönnen können.
Wir leben ohnehin in einen völlig überspannten Gesellschaft.
Und am besten sind dann noch die Leute, die immer irgendwas aktiv machen müssen um abzuschalten und irgendwie runterzukommen.

Ich denke, manche haben fundamentale Prinzipien des Lebens nicht verstanden. So denke ich auch über das Ausgangsposting.

jeder was er möchte. Wenn man sich damit wohl fühlt, ja dann soll er den ganzen Tag TV schauen und auf der Couch liegen. Aber das tut er nicht, sonst hätte er den Thread nicht eröffnet. Das hat nicht mit "Prinzipien des Lebens" zu tun, was auch immer du damit meinst.
Ich hab auch kein Problem am WE mit meiner Freundin auf der Couch zu sitzen und HDR Serie oder sonst einen Film, es geht aber um den Ausgleich und etwas zu finden, was einen motiviert und glücklich macht. Aktiv sein, ist für einige Menschen tatsächlich ein Weg, auch wenn du das vielleicht anders siehst.


Es ist komisch in meinen 20ern hatte ich null Probleme und dank viel Freizeit alles mögliche getan.
Heute gibt es halt weniger Freizeit aber ich kann mich daher nicht entscheiden was ich tun soll. Alles kämpft gegeneinander.
Oft mache ich dann nichts von allem und surfe nur im Netz.

Empfindet jemand ähnlich und wie kommt man da wieder raus?

kenn ich, ich hab zu viele Hobbies und finde es sehr schade, nicht alles machen zu können. Aber das bringt nichts darüber zu jammern. Der tag hat 24h, nutze die wenigstens aus, anstatt aus Frust gar nichts mehr davon zu machen. Sortiere das aus, was dich nicht wirklich motiviert und mach die Sachen, die dich glücklich machen. Im Netz surfen tut das vermutlich nicht.

Pirx
2022-09-20, 13:24:14
spärliche Freizeit muß man nicht zwanghaft mit irgendwas füllen, ist völlig ok, da nichts zu tun (zumal man quasi nie nichts tut, wie es schon in der ersten Antwort richtig bemerkt wurde)

GBWolf
2022-09-20, 14:06:04
Im Eingangspost steht er macht regelmäßig Sport und hier kommt als Tipp, Sport machen XD

Franconian
2022-09-20, 15:00:07
Ich lese aus dem Startpost etwas anderes heraus, weil ich mich ein bischen dort erkenne.

Mein Problem ist, dass einfach eine große Lustlosigkeit da ist. Meine Zeit wird auch immer knapper und wenn ich dann mal Zeit habe, dann habe ich keine Lust mehr früheren Hobbies nachzugehen, zb etwas zu zocken, Sport zu machen (kann mich seit langem nicht mehr aufraffen obwohl ich dringen müsste weil die Muskulatur abnimmt und Verspannungen und Fehlhaltungen zunehmen), oder irgendwas anzuschauen. Noch bis letztes Jahr habe ich mich gefreut wenn ich zeit für mich hatte und einen "Männerfilm" einwerfen kann der nichts für die Freundin ist oder die Xbox eingeschaltet wird. Die war seit Monaten nicht an, verspüre überhaupt keine Lust obwohl alles bereit steht.

Habe glaube ich gestern mit Monkey Island das erste mal seit Wochen und Monaten mal wieder "richtig" 2 Stunden gespielt.

Ich erwische mich immer dabei dass ich mich beklage, dass ich zu wenig zeit für mich habe und meine Ruhe vor der Familie habe. Ist es dann mal so weit schlage ich eher die Zeit irgendwie tot und beklage mich hinterher, nichts Sinnvolles gemacht zu haben und fühle mich auch nicht gut dabei. Völlig bizarre Depri-Schiene.

Argo Zero
2022-09-20, 15:01:35
Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man dauerhaft keine Lust hat etwas zu tun?
Ich kann mir das nämlich überhaupt nicht vorstellen. Bei mir geht der Tatendrang so weit, dass ich eigentlich sogar zu wenig Schlafe.
Ist da vielleicht irgendwas im argen? Unzufrieden mit der Lebenssituation?

Korfox
2022-09-20, 15:19:55
Raus kommst du sobald du raus willst. Ich würd zwei Dinge tun :
- Schauen, dass du mehr Energie übrig hast [...] weniger Arbeiten mal für 2-3 Monate?
[...]
Meditation
[...]

Ob weniger Arbeiten zu mehr Energie führt, wenn man zwei Kinder zu Hause sitzen hat? :D
Da darf die "gewonnene" Freizeit nicht in der Zeit sein, in der die Kinder eh daheim sind.

Meditation halte ich für "fortgeschrittene" für sinnvoller. Der erste Schritt dahin ist die Achtsamkeit. Erst nach außen mit dem Weitwinkel gucken lernen, dann die Erkenntnis nutzen um sich nach innen zu fokussieren und nicht davon ablenken zu lassen, dass man jetzt mal gerade nachspürt, wie sich der Atem anfühlt - oder das Staubkorn auf der Nasenspitze.

Franconian
2022-09-20, 15:33:21
Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man dauerhaft keine Lust hat etwas zu tun?
Ich kann mir das nämlich überhaupt nicht vorstellen. Bei mir geht der Tatendrang so weit, dass ich eigentlich sogar zu wenig Schlafe.
Ist da vielleicht irgendwas im argen? Unzufrieden mit der Lebenssituation?

Ja letzteres bestimmt. Will leichte Depression nicht ausschließen, hatte ich vor einigen Jahren schon mal und war auch mal in Behandlung. Das Problem ist, dass sich das nicht so einfach ändern läst, weil man selbst keine Lust hat aktiv etwas zu ändern aber das Gras trotzdem immer grüner auf der anderen Seite ist. Ich meine nur einen einzigen Wunsch zu haben, der sich aber niemals erfüllen lässt. Und bei dem weiß ich auch nicht, ob er mich dauerhaft glücklich machen würde - vermutlich nicht.

Bin generell nicht so begeisterungsfähig, bzw finde manche Sachen dann erst gut wenn mich jemand zu meinem Glück zwingt (z.B. Ausflug irgendwohin) bzw irgendwas mir vorschlägt, sonst würde ich oft nur zuhause bleiben.

Wie sich das anfühlt? Schwierig zu beschreiben. Vielleicht am besten mit dem Gefühl der Gleichgültigkeit. Dass dir egal, was mit dem Großteil um dich herum passiert. Wenn du vor deinem Haus stehst und es würde brennen und du dir sagst, ok, dann ziehst du halt um. So ungefähr.

Asaraki
2022-09-20, 16:11:21
Ob weniger Arbeiten zu mehr Energie führt, wenn man zwei Kinder zu Hause sitzen hat? :D
Da darf die "gewonnene" Freizeit nicht in der Zeit sein, in der die Kinder eh daheim sind.

Meditation halte ich für "fortgeschrittene" für sinnvoller. Der erste Schritt dahin ist die Achtsamkeit. Erst nach außen mit dem Weitwinkel gucken lernen, dann die Erkenntnis nutzen um sich nach innen zu fokussieren und nicht davon ablenken zu lassen, dass man jetzt mal gerade nachspürt, wie sich der Atem anfühlt - oder das Staubkorn auf der Nasenspitze.

True :-) dachte natürlich eher an einen freien Freitag Nachmittag und dann natürlich nicht zwangsläufig mit den Kindern. Wobei auch das vielleicht nicht verkehrt ist - wenn man „die Zeit dazu hat“ sind viele oft stressige Dinge auf einmal sogar Energiegebend. Aber dachte eher an mehr Zeit für sich selbst und mal wieder in sich selbst kehren.

Ob Meditation, Achtsamkeit oder „Mindfulness“ ist ja egal - Hauptsache den eigenen Gedanken mal Zeit geben einen zu überfallen. Ich weiß, das klingt eso… aber es ist normal in unserer Arbeitswelt mal den Bezug zu sich selbst zu verlieren, gerade mit externen Prioritäten wie Partner/Kinder/Familie.

@Franco : Das meine ich mit „ohne innere Ruhe kann man die downtime nicht genießen“. Das Ziel ist entweder Erfüllung zu schaffen durch eine Aktivität/nicht-Aktivität oder eben die Ruhe zu finden durch…. Ruhe :D kenne es selbst sehr gut und hab für mich die Dinge erkannt, die ich erst tun muss damit ich dann auch mal 3h nichts tun kann ohne dabei Gefühle von Unzufriedenheit zu entwickeln.

Was mir halt immer hilft ist Musik. Das ist erstens persistent, man hat eine Lernkurve, kann es sozial nutzen (gemeinsam musizieren, jemandem ein Lied Vorspielen oder gar Schreiben) und es verdrängt alle anderen Gedanken, wenn ich mal den Kopf nicht frei bekomme.
Aber das ist natürlich total individuell. Alternativ ist Brot backen auch gut, natürlich von Hand. Hefe kann man nicht stressen, ist quasi eine asiatische Geduldübung und am Ende hat man was leckeres ^^

Taigatrommel
2022-09-20, 16:53:19
Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man dauerhaft keine Lust hat etwas zu tun?
Ich kann mir das nämlich überhaupt nicht vorstellen. Bei mir geht der Tatendrang so weit, dass ich eigentlich sogar zu wenig Schlafe.
Ist da vielleicht irgendwas im argen? Unzufrieden mit der Lebenssituation?
Man kann die Frage auch umdrehen: Wie fühlt es sich denn an, Tatendrang und echte Motivation zu verspüren? Mir geht es ähnlich wie Franconian und es ist über die letzten Jahre hinweg eher noch stärker geworden. Ich verspüre quasi nie Lust oder Motivation, etwas zu machen. Es herrscht einfach völliges Desinteresse und absolute Gleichgültigkeit im privaten Bereich. Selbst Dinge die mich eigentlich irgendwo noch halbwegs begeistert haben, verwandeln sich dann in Ballast: Neue Grafikkarte gekauft - nun muss man die auch noch einbauen. Neues Smartphone gekauft - nun muss man das auch noch konfigurieren und alles einrichten. Neue Serie oder Film erschienen, worauf ich mich eigentlich im Vorfeld gefreut habe - dann aber null Interesse, das auch anzusehen.

Generell muss ich mich andauernd zu Dingen zwingen, so gut wie nichts geht spontan aus eigenem Antrieb. Inzwischen sitze ich am liebsten nur herum und lasse mich berieseln. Doch es ist halt kein positives "Ich mach' jetzt mal einfach nichts!" sondern einfach nur ein leeres Loch der Demotivation.

Wie beim Threadersteller sehe auch ich mich oft mit eigentlich nichtigen Konflikten konfrontiert: Gehe ich nun spazieren oder schaue ich den Film, der hier seit zwei Monaten unangetastet im Regal liegt? Eigentlich wollte ich ja auch noch etwas gutes kochen. Die Wahl der Möglichkeiten wird regelrecht zur Qual, am Ende ist es einfacher, im Sessel zu sitzen und "nichts" zu machen. Wie man aus diesem Kreis herauskommt, habe ich noch nicht herausgefunden. Probiert habe ich schon manches:

Tägliche To-Do Liste selbst für banale Freizeittätigkeiten wie Fahrradfahren
Regelmäßiger, leichter Sport (welchen der Themenersteller ja wohl schon erfolgreich betreibt)
Feste Vorsätze bevor ich dann freie Tage habe
Gespräche mit Freunden

Asaraki
2022-09-20, 17:10:03
Mal mit Kunst oder Handwerk probiert (in allen Formen)? Bei mir muss es etwas „Schaffendes“ sein, dann kommt die Zufriedenheit von selbst.
Ich baue auch mal ne Lampe oder bastel was für die Pflanzen etc. das gute an solchen Dingen (vs. Konsum) ist die Tatsache, dass man es am Tag danach anschauen kann / in die Hände nehmen kann und sich denken darf : Ohne mich wär das jetzt nicht da!

Sunrise
2022-09-20, 18:17:55
Servus,

folgendes Problem beschäftigt mich seit einiger Zeit.
Kurz der background
Mitte 30 verheiratet 2 Kinder (3/8).
Guter Job mit gutem Gehalt, recht sicher (soweit halt möglich wenn nicht öD/Beamter)

Zum Thema. Abends wenn die Kids schlafen und Frau beschäftigt ist mit ihren hobbies hab ich Zeit.
Ich hab aber null Ahnung was ich machen soll bzw immer wenn ich was anfange denk ich mir ich könnte besseres tun.
Sport mach ich btw schon, nur als Anmerkung und das regelmäßig.

Bei Netflix und co denk ich mir idR :Zeitverschwendung
Bei PC Spielen bockt keins wirklich und siehe oben
Lesen mach ich ab und an aber ein Buch dauert oft länger wenn man nur 1-2h lesen kann
Ich würde mich auch gerne weiterbilden (Master oÄ) aber sobald ich mal wieder ernsthaft mich hinsetze hab ich kein Bock und denke mir das ist nicht nötig.
Wenn ich aber eben faul bin denk ich ich könnte ja was sinnvolles tun

Es ist komisch in meinen 20ern hatte ich null Probleme und dank viel Freizeit alles mögliche getan.
Heute gibt es halt weniger Freizeit aber ich kann mich daher nicht entscheiden was ich tun soll. Alles kämpft gegeneinander.
Oft mache ich dann nichts von allem und surfe nur im Netz.

Empfindet jemand ähnlich und wie kommt man da wieder raus?
Das nennt sich “die Vaterrolle annehmen”… und ja, Entspannung egal wie du es magst, in Bewegung solltest du sowieso genug sein.

Kann niemand nachvollziehen der keine Kinder hat.

BlacKi
2022-09-20, 18:56:21
als es noch kein youtube gab, hab ich meinen fischen im aquarium zugeschaut. damals war ich an ihrer fortpflanzung interessiert und hab dort ihr verhalten sorgfältig beobachtet. das war größtenteils wie youtube zum anfassen. das kann man genießen ohne unbedingt etwas tun zu müssen.

aber auch aufbaustrategiespiele wie cities skylines können mich länger binden ohne zu langweilen oder stressen.

ein musikinstrument das man toll findet zu erlernen kann auch toll sein.

Rincewind
2022-09-20, 19:58:50
ein musikinstrument das man toll findet zu erlernen kann auch toll sein.

ich würde ja gerne mal das sexiest Musikinstrument lernen, mir fehlt der Antrieb, aber immerhin schaue ich nach "Musikschulen". ;)
Mal schaun...

https://cdns-images.dzcdn.net/images/cover/4f59117623d599e5b6f105c8a827fecf/264x264.jpg

jorge42
2022-09-20, 20:49:45
Im Eingangspost steht er macht regelmäßig Sport und hier kommt als Tipp, Sport machen XD
die zeile hab ich überlesen...scheint ihn dann ja nicht glücklich zu machen.

Tja wenn man trotzt diverser Interessen nichts mit sich anzufangen weiß (das ist nicht bös gemeint) dann sollte man schauen was das eigentliche Problem ist. Ich denke mit dem Suchen neuer Optionen wird es nicht besser.

Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man dauerhaft keine Lust hat etwas zu tun?
Ich kann mir das nämlich überhaupt nicht vorstellen. Bei mir geht der Tatendrang so weit, dass ich eigentlich sogar zu wenig Schlafe.
Ist da vielleicht irgendwas im argen? Unzufrieden mit der Lebenssituation?
so denke ich auch, ich hab viel zu wenig Zeit für die Dinge, die ich machen will. Aber deshalb NICHTS zu machen, das kann ich nicht verstehen.

Sardaukar.nsn
2022-09-20, 21:04:22
Vielleicht möchte Gast.muc in seiner Freizeit einfach nur etwas sitzen.

Iuobpte4ndQ

msilver
2022-09-21, 07:58:10
Dankbar sein, über das Leben, mit der Familie

Shink
2022-09-21, 08:38:45
Vielleicht möchte Gast.muc in seiner Freizeit einfach nur etwas sitzen.

https://youtu.be/Iuobpte4ndQ
Deeper Scheiß

Gast.muc
2022-09-21, 08:55:49
Leider dauert es etwas bis die Posts freigeschaltet werden (kein Vorwurf an die Mods, man kann ja nicht 24/7 online sein).
Allerdings tauchen die dann mitten im Text auf, so ist mein Update auf der letzten Seite.

Nochmal zusammengefasst:
Sport mach ich und da hab ich auch kein Problem mit. Das ist fest gesetzt und gut ist. 4-5 mal die Woche.
Auch bin ich sonst nicht unzufrieden.

Das Problem ist eher, schwierig auszudrücken.
Man kennt das vielleicht wenn man die Bude aufräumt und zig sachen sind zu tun, putzen, waschen, Klo, Bad, saugen, Papiermüll/Flaschen wegbringen und dann weiß man nciht wo fang ich an und macht das nichts.

Das hab ich jetzt nicht beim aufräumen, aber so ist es dann was mach ich jetzt:
Lesen
Netflix
zocken
doch was lernen

Ich denke auch hier muss man sich einfach feste Zeiten setzen und dann klappt das besser

00-Schneider
2022-09-21, 10:20:49
Vielleicht möchte Gast.muc in seiner Freizeit einfach nur etwas sitzen.

https://youtu.be/Iuobpte4ndQ


Erinnert mich an den Kommentar unter diesem Tweet.

https://pbs.twimg.com/media/EcNSh_3XgAEISL4.jpg

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So sieht mein "Wohnzimmer" aktuell auch aus. Mir reichts... ;D

Triniter
2022-09-21, 10:23:30
Servus,

folgendes Problem beschäftigt mich seit einiger Zeit.
Kurz der background
Mitte 30 verheiratet 2 Kinder (3/8).
Guter Job mit gutem Gehalt, recht sicher (soweit halt möglich wenn nicht öD/Beamter)

Zum Thema. Abends wenn die Kids schlafen und Frau beschäftigt ist mit ihren hobbies hab ich Zeit.
Ich hab aber null Ahnung was ich machen soll bzw immer wenn ich was anfange denk ich mir ich könnte besseres tun.
Sport mach ich btw schon, nur als Anmerkung und das regelmäßig.

Bei Netflix und co denk ich mir idR :Zeitverschwendung
Bei PC Spielen bockt keins wirklich und siehe oben
Lesen mach ich ab und an aber ein Buch dauert oft länger wenn man nur 1-2h lesen kann
Ich würde mich auch gerne weiterbilden (Master oÄ) aber sobald ich mal wieder ernsthaft mich hinsetze hab ich kein Bock und denke mir das ist nicht nötig.
Wenn ich aber eben faul bin denk ich ich könnte ja was sinnvolles tun

Es ist komisch in meinen 20ern hatte ich null Probleme und dank viel Freizeit alles mögliche getan.
Heute gibt es halt weniger Freizeit aber ich kann mich daher nicht entscheiden was ich tun soll. Alles kämpft gegeneinander.
Oft mache ich dann nichts von allem und surfe nur im Netz.

Empfindet jemand ähnlich und wie kommt man da wieder raus?

Meine Situation ist insgesamt genau die Selbe. Der Job laugt einen einfach aus und wenn Feierabend ist darf man natürlich die Familie nicht zurück lassen. Bei mir ist es wenigstens noch so das ich mit meiner Orchestertätigkeit ein Hobby habe das jetzt nach Corona wenigstens wieder eine Probe die Woche vorsieht, da hilft allein schon der Gruppenzwang das man sich aufrafft.

Leider sieht es mit meinem anderen Hobby, dem Modellfliegen und dem Bauen von Flugmodellen nicht so gut aus. Gerade weil die große Tochter halt mittlerweile schon relativ viel Zeit von mir in Anspruch nimmt. Das klingt jetzt erst mal so als würde ich das nicht wollen. Ganz im Gegenteil, ich genieße es natürlich schon zumal ich bemerke das mit 9 Jahre so langsam der Punkt beginnt wo sie vieles zu hinterfragen beginnt und die Pupertät sicher irgendwann mal anklopfen wird.

Ich will jetzt nicht zu negativ klingen. Drum mal jetzt den Bogen zum Positiven: Ich tracke die Zeit die ich für die Freizeitaktivitäten aufbringe seit Jahren mit. Hab ich bei Kind 1 schon gemacht weil ich damals noch ganz anders unterwegs war, permanent mit der Musik unterwegs usw. da wollte ich überprüfen das es nicht alles zu viel wird und die Familie darunter leidet. Ich kann so jetzt ganz gut sehen das ich dieses Jahr schon wieder deutlich mehr Zeit für mein Modellbauhobby aufbringen konnte als noch im vergangenen Jahr. Insgesamt bin ich auch deutlich weniger depressiv/ausgelaugt als noch vor einem Jahr. Irgendwie ist der "normale" Gang der Dinge das so kleine Kinder einfach viel mehr Zeit benötigen und das natürlich neben Beruf und weiteren Verpflichtungen eine Belastung ist, die Coronazeit hat ihr Übriges dazu beigetragen.

Triniter
2022-09-21, 10:32:52
Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man dauerhaft keine Lust hat etwas zu tun?
Ich kann mir das nämlich überhaupt nicht vorstellen. Bei mir geht der Tatendrang so weit, dass ich eigentlich sogar zu wenig Schlafe.
Ist da vielleicht irgendwas im argen? Unzufrieden mit der Lebenssituation?

Bei mir hat es sich im vergangenen Jahr sehr stark nach einer aufziehenden Depression bzw. wie Burnout angefühlt. Ich arbeite als Leitungskraft für Systemingenieure/Architekten, sprich ich mach nur Kopfarbeit und habe ständig damit zu kämpfen das permanent Inputs auf mich einprasseln und ich schnell aber fundiert entscheiden muss wie darauf im Team zu reagieren ist. Sprich das ist eine permanente Anspannung. Zuhause reden dann 2 Kinder und eine Frau auch wieder auf einen ein. Körperlich war ich Abends immer fit, hätte noch 2 Stunden Rad fahren können. Nur der Kopf hat komplett zu gemacht, am Ende vegetierst dann auf dem Sofa vor dich hin, spielst am Smartphone oder sitzt am PC und surfst sinnlos rum. Am nächsten Tag denkst du dir, scheiße, das war sinnlos aber du schaffst es Abends doch wieder nicht was sinnvolles zu tun.
Wenn ich mich dann mal hingesessen hab und an meinen Flugmodellen gebaut hab, hab ich leichtsinnige Fehler gemacht die ich dann aufwändig wieder habe richten müssen. Beim Fliegen selber hab ich einen (zum Glück alten billigen Flieger) wegen Unkonzentriertheit sauber geerdet.

Im anderen Thread schon geschrieben, es wird mittlerweile besser, ein Punkt, die Homeoffice Pflicht ist wieder weg und ich kam öfters dazu mit dem Rad ins Büro zu fahren, der Körper wird also auch wieder anders beansprucht, man trifft wieder andere Kollegen direkt usw. Und gleichzeitig merkt man den Unterschied was ein Jahr bei einem Kind ausmacht und man wirklich auch mal etwas weg kommt ohne das der andere Partner komplett überlastet wird.

Argo Zero
2022-09-21, 11:27:26
Ja letzteres bestimmt. Will leichte Depression nicht ausschließen, hatte ich vor einigen Jahren schon mal und war auch mal in Behandlung. Das Problem ist, dass sich das nicht so einfach ändern läst, weil man selbst keine Lust hat aktiv etwas zu ändern aber das Gras trotzdem immer grüner auf der anderen Seite ist. Ich meine nur einen einzigen Wunsch zu haben, der sich aber niemals erfüllen lässt. Und bei dem weiß ich auch nicht, ob er mich dauerhaft glücklich machen würde - vermutlich nicht.

Bin generell nicht so begeisterungsfähig, bzw finde manche Sachen dann erst gut wenn mich jemand zu meinem Glück zwingt (z.B. Ausflug irgendwohin) bzw irgendwas mir vorschlägt, sonst würde ich oft nur zuhause bleiben.

Wie sich das anfühlt? Schwierig zu beschreiben. Vielleicht am besten mit dem Gefühl der Gleichgültigkeit. Dass dir egal, was mit dem Großteil um dich herum passiert. Wenn du vor deinem Haus stehst und es würde brennen und du dir sagst, ok, dann ziehst du halt um. So ungefähr.

Wie geht es dir denn sonst? Wenn mir alles gleichgültig ist, weiß ich, dass ich in ein depressives Loch gefallen bin. Heißt, ich muss dort schleunigst wieder raus. Da hilft im Grunde nur in den Arsch treten. Bei mir hilft Beispielsweise der Sport sehr. Gestern hatte ich wieder mal einen brutalen Wutausbruch und hätte beinahe die Wohnung zerdeppert. Hatte eine Woche keinen Sport machen können und es hatte sich einiges angestaut. Seitdem ist wieder alles in butter.
Manchmal ist der Prozess schleichend. Wenn allerdings die Lustlosigkeit einsetzt, ist das bei mir mittlerweile ein Alarmsignal, dass gerade etwas schief läuft.

Man kann die Frage auch umdrehen: Wie fühlt es sich denn an, Tatendrang und echte Motivation zu verspüren? Mir geht es ähnlich wie Franconian und es ist über die letzten Jahre hinweg eher noch stärker geworden. Ich verspüre quasi nie Lust oder Motivation, etwas zu machen. Es herrscht einfach völliges Desinteresse und absolute Gleichgültigkeit im privaten Bereich. Selbst Dinge die mich eigentlich irgendwo noch halbwegs begeistert haben, verwandeln sich dann in Ballast: Neue Grafikkarte gekauft - nun muss man die auch noch einbauen. Neues Smartphone gekauft - nun muss man das auch noch konfigurieren und alles einrichten. Neue Serie oder Film erschienen, worauf ich mich eigentlich im Vorfeld gefreut habe - dann aber null Interesse, das auch anzusehen.

Generell muss ich mich andauernd zu Dingen zwingen, so gut wie nichts geht spontan aus eigenem Antrieb. Inzwischen sitze ich am liebsten nur herum und lasse mich berieseln. Doch es ist halt kein positives "Ich mach' jetzt mal einfach nichts!" sondern einfach nur ein leeres Loch der Demotivation.

Wie beim Threadersteller sehe auch ich mich oft mit eigentlich nichtigen Konflikten konfrontiert: Gehe ich nun spazieren oder schaue ich den Film, der hier seit zwei Monaten unangetastet im Regal liegt? Eigentlich wollte ich ja auch noch etwas gutes kochen. Die Wahl der Möglichkeiten wird regelrecht zur Qual, am Ende ist es einfacher, im Sessel zu sitzen und "nichts" zu machen. Wie man aus diesem Kreis herauskommt, habe ich noch nicht herausgefunden. Probiert habe ich schon manches:

Tägliche To-Do Liste selbst für banale Freizeittätigkeiten wie Fahrradfahren
Regelmäßiger, leichter Sport (welchen der Themenersteller ja wohl schon erfolgreich betreibt)
Feste Vorsätze bevor ich dann freie Tage habe
Gespräche mit Freunden


Wie es sich anfühlt. Hm. Durch mein ASD habe ich generell gerne sehr strukturierte Tage und mich interessieren allgemein sehr verschiedene Dinge. Mein Problem ist nur, dass mich Sachen auch sehr schnell wieder langweilen und dann muss ich halt loslassen können. Auch bei dir würde ich ehrlich gesagt eine Depression unterstellen. Ich mache auch gerne einfach mal nichts aber wenn du es selbst schon als "Loch" bezeichnest, würden bei mir die Alarmglocken anspringen.
Die Frage ist halt, was genau die Ursache ist.

Winkekatze
2022-09-21, 12:19:22
Es wirkt, als hättest du einen Drang zur Selbstoptimierung.

Sport machst du regelmäßig und das ist fest gesetzt. Immer wenn du mit etwas anfängst denkst du dir du könntest etwas besseres tun, wenn du faul bist denkst du dir du könntest etwas sinnvolles tun. PC-Spiele, Netflix etc. sind Zeitverschwendung. Du möchtest dich gerne weiterbilden, aber stößt auf (mentale) Hürden.

Sinnbildlich folgendes Zitat:
Lesen mach ich ab und an aber ein Buch dauert oft länger wenn man nur 1-2h lesen kann

Wenn du nur 1-2h lesen willst um dann auch fertig zu sein, lies Kurzgeschichten von Hemingway. Ansonsten musst du akzeptieren können, dass ein Buch an mehreren Abenden gelesen werden muss, eine Serie (Netflix) mehrere Staffeln umfasst und eine berufliche Weiterbildung Wochen und Monate umfassen kann.

Mit anderen Worten: Du kannst nicht alles an einem Abend erledigen.
Also: Ziele und Prioritäten setzen, in Etappen daran arbeiten. Und lernen, faul zu sein nicht als bloße Zeitverschwendung anzusehen.

Franconian
2022-09-21, 12:35:14
Wie geht es dir denn sonst?

Es läuft so vor sich hin, ich kenne es ehrlich gesagt nicht anders. Mir macht der Alltag recht wenig Spass, ist halt alles so 08/15 und es langweilt mich. Hatte vor Jahren hier glaube ich schon mal einen Thread aufgemacht, glaube war aber als Gast gepostet.

Letztlich erkaufe ich mir mein Glück hauptsächlich. Sprich ich finde irgendeinen Spleen, beschäftige mich damit einige Zeit, kaufe mir die Sache dann und dann flacht Spass und Freude wieder ab und ich suche mir was anderes.

Letzlich bereiten mir nur drei Dinge Freude: Sex, Filme, Spiele. Letzteres flacht aber seit rund einem Jahr schon immer mehr ab, ich habe aufgrund des zweiten Kindes auch zu wenig Zeit dafür. Sport macht mir keinerlei Spass, ich mache den nur als Mittel zum Zweck und gehe seit über 15 Jahren ins Studio weil ich dafür bezahle und erpresse/zwinge mich selbst damit. Jetzt war ich bedingt durch Corona und die Schließungen eine ganze Weile nicht und gehe seit über einem Jahr einfach nicht mehr hin weil ich mich nicht aufraffen kann, sprich ich habe seit 2 Jahren absolut gar nichts mehr gemacht. Ich schaffe es einfach nicht, dabei ists direkt am Heimweg und 3-4 Minuten von daheim entfernt.

Ich finde seit Jahren nichts was mir Spass machen könnte. Die meisten Dinge sind halt mal "ganz nett" um sie 1-2x zu machen, aber das war es dann auch für mich.

Ich hab vor Jahren schon mal spekuliert ob ich nicht einfach diese Bore-Out habe, vermutlich ja. Beruflich habe ich nicht viel zu tun. Ich hätte aber auch keinerlei Lust mich für einen andern Job zu bemühen und dann 100 % mehr für ein paar Kröten mehr arbeiten zu müssen. Und es würde wohl auch die "Probleme" neben/nach der Arbeit auch nicht lösen, ich wüsste auch dann nicht was ich tun sollte.

00-Schneider
2022-09-21, 12:55:34
Ich hab vor Jahren schon mal spekuliert ob ich nicht einfach diese Bore-Out habe, vermutlich ja. Beruflich habe ich nicht viel zu tun. Ich hätte aber auch keinerlei Lust mich für einen andern Job zu bemühen und dann 100 % mehr für ein paar Kröten mehr arbeiten zu müssen. Und es würde wohl auch die "Probleme" neben/nach der Arbeit auch nicht lösen, ich wüsste auch dann nicht was ich tun sollte.


Daran könnte es tatsächlich liegen. Hatte mal eine Kollegin, die zwischenzeitlich auch mal einen Job hatte, der sie komplett unterfordert hat. Sie hat Praktisch bei Firma 1(Stress, da zu viel zu tun bei zu wenig Personal) gekündigt, bei Firma 2(Unterforderung) angeheuert und nach einem Jahr wieder gekündigt und ist wieder zu Firma 1 zurück.

Sie erzählte, dass sie nach Feierabend bei Firma 2 keinen Bock zu gar nix mehr hatte. Hat laut Aussage ihres Freundes wohl teilweise nur rumgesessen und apathisch an die Wand gestarrt.

Ich schätze, jeder kennt das Gefühl, wenn man viel zu tun hat, aber dann nach erfolgreich getaner Arbeit sich der Feierabend intensiver/besser anfühlt, da man sich ja jetzt belohnen kann. Wenn man aber den ganzen Tag nichts produktives gemacht hat, ist auch der Feierabend nicht mehr so gut, weil ja der "Belohnungseffekt" wegfällt.

Franconian
2022-09-21, 13:12:16
Sie erzählte, dass sie nach Feierabend bei Firma 2 keinen Bock zu gar nix mehr hatte. Hat laut Aussage ihres Freundes wohl teilweise nur rumgesessen und apathisch an die Wand gestarrt.

Ich schätze, jeder kennt das Gefühl, wenn man viel zu tun hat, aber dann nach erfolgreich getaner Arbeit sich der Feierabend intensiver/besser anfühlt, da man sich ja jetzt belohnen kann. Wenn man aber den ganzen Tag nichts produktives gemacht hat, ist auch der Feierabend nicht mehr so gut, weil ja der "Belohnungseffekt" wegfällt.

Ja, das bin ich. Umso weniger ich getan habe, umso mehr Ruhe und Erholung meine ich zu brauchen und umso fauler bin ich dann noch zuhause, völlig paradox. Ich könnte viel zuhause tun und unterstützen, bin aber völlig platt und erschöpft vom Nichtstun in der Arbeit.

00-Schneider
2022-09-21, 13:38:43
Ja, das bin ich. Umso weniger ich getan habe, umso mehr Ruhe und Erholung meine ich zu brauchen und umso fauler bin ich dann noch zuhause, völlig paradox. Ich könnte viel zuhause tun und unterstützen, bin aber völlig platt und erschöpft vom Nichtstun in der Arbeit.


Da gibts nur zwei Optionen:

1. Jobwechsel

2. Mit dem Chef reden im Sinne von "ich brauche mehr oder andere/neue Aufgaben"

----------

Ich empfehle folgendes Buch zu dem Thema: https://www.amazon.de/Diagnose-Boreout-Warum-Unterforderung-krank-ebook/dp/B00KRCFHK4/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=boreout&qid=1663760340&sr=8-2

Gast
2022-09-22, 15:42:52
Das Problem ist, dass du als Angestellter und Familienmensch bzw. Familienoberhaupt überhaupt nicht über deine eigene Zeit bestimmen kannst.

8 Stunden Job, 4-6 Stunden Familie, jeden Tag. Das sind 12-14 Stunden pro Tag.
Dazu kommen noch 6-8 Stunden Schlaf. Das sind 18-22 Stunden pro Tag bereits belegt von 24 Stunden.

Also hast du summa summarum 2-4 Stunden frei wovon du 1-2 Stunden brauchst, um im Kopf umzuschalten. Also weg von der Rolle des Angestellten und weg von der Rolle des Mannes/Vaters, hin zu dem wahren Ich.

Es bleibt also keine Zeit übrig um Freundschaften aufzubauen oder etwas für sich zu machen.

Früher sind Männer stundenlang zusammen jagen gegangen, haben ein Mammut erlegt, um was zu Essen zu bekommen.
Heute sind 80-90% der Menschen mit den einfachen Tätigkeiten gelangweilt und unglücklich.

sandokan
2022-09-23, 10:18:46
Das Problem ist, dass du als Angestellter und Familienmensch bzw. Familienoberhaupt überhaupt nicht über deine eigene Zeit bestimmen kannst.

8 Stunden Job, 4-6 Stunden Familie, jeden Tag. Das sind 12-14 Stunden pro Tag.
Dazu kommen noch 6-8 Stunden Schlaf. Das sind 18-22 Stunden pro Tag bereits belegt von 24 Stunden.

Also hast du summa summarum 2-4 Stunden frei wovon du 1-2 Stunden brauchst, um im Kopf umzuschalten. Also weg von der Rolle des Angestellten und weg von der Rolle des Mannes/Vaters, hin zu dem wahren Ich.

Es bleibt also keine Zeit übrig um Freundschaften aufzubauen oder etwas für sich zu machen.

Früher sind Männer stundenlang zusammen jagen gegangen, haben ein Mammut erlegt, um was zu Essen zu bekommen.
Heute sind 80-90% der Menschen mit den einfachen Tätigkeiten gelangweilt und unglücklich.

Die Lösung war für mich, zu versuchen die Familie nicht als "eigenen Bereich" des Tages zu sehen, sondern Hobbies oder zumindest Neigungen zu vereinen. So kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Meine Jungs sind inzwischen beide in der Schule und man kann mit Ihnen auch spaßige Sachen machen. Es natürlich i.d.R. immer Spaß machen, etwas mit den Kids zu unternehmen (sonst hat man wohl ein grundsätzliches Problem), aber ich bin ehrlich, so wirklich erfüllend waren die täglichen Dreirad- und Laufradrunden zum Spielplatz jetzt nicht immer. Jetzt kann man Sachen zusammen machen die auch mir richtig Spaß machen. Neben Sport (Zusammen kicken) der schon immer da war, haben wir aktuell u.a. auch Fantasy-Brettspiele und v.a. Pen&Paper für uns entdeckt. Da spielen wir gerade mit stark vereinfachten Regeln in der Welt des schwarzen Auges. Ich bereite dann Abends auch schon mal ein kleines Abenteuer vor, welches dann am nächsten Tag nach dem Abendessen und vor dem ins Bett gehen zusammen gespielt wird. Absolut kommunikativ und schön zusehen wie die Kids sich in bestimmten Situationen verhalten. Die Frau dankt es einem zusätzlich, weil sie dabei schön raus ist :D Und die Gutenachtgeschichte ist auch gleich erschlagen damit.
So habe ich nach dem Spielen mit den Jungs bereits das Gefühl auch schon richtig was für mich gemacht zu haben.
Solche Schnittpunkte gilt es für mich zu finden.

Tigershark
2022-09-30, 11:20:00
Die Lösung war für mich, zu versuchen die Familie nicht als "eigenen Bereich" des Tages zu sehen, sondern Hobbies oder zumindest Neigungen zu vereinen. So kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Meine Jungs sind inzwischen beide in der Schule und man kann mit Ihnen auch spaßige Sachen machen. Es natürlich i.d.R. immer Spaß machen, etwas mit den Kids zu unternehmen (sonst hat man wohl ein grundsätzliches Problem), aber ich bin ehrlich, so wirklich erfüllend waren die täglichen Dreirad- und Laufradrunden zum Spielplatz jetzt nicht immer. Jetzt kann man Sachen zusammen machen die auch mir richtig Spaß machen. Neben Sport (Zusammen kicken) der schon immer da war, haben wir aktuell u.a. auch Fantasy-Brettspiele und v.a. Pen&Paper für uns entdeckt. Da spielen wir gerade mit stark vereinfachten Regeln in der Welt des schwarzen Auges. Ich bereite dann Abends auch schon mal ein kleines Abenteuer vor, welches dann am nächsten Tag nach dem Abendessen und vor dem ins Bett gehen zusammen gespielt wird. Absolut kommunikativ und schön zusehen wie die Kids sich in bestimmten Situationen verhalten. Die Frau dankt es einem zusätzlich, weil sie dabei schön raus ist :D Und die Gutenachtgeschichte ist auch gleich erschlagen damit.
So habe ich nach dem Spielen mit den Jungs bereits das Gefühl auch schon richtig was für mich gemacht zu haben.
Solche Schnittpunkte gilt es für mich zu finden.

this :up:

Asaraki
2022-09-30, 11:47:36
this :up:

Wirklich gut gesagt. Kann man übrigens gerne auch auf eine Beziehung ohne Kinder anwenden ;-) Einfach mal so in den Raum gesagt :D

Shink
2022-09-30, 12:10:54
Gerüchten zufolge soll das akzeptabel sein, wenn Kinder mitbekommen, dass es Dinge gibt, die man als Elternteil gerne tut. Klingt sarkastisch, ist aber tatsächlich nicht selbstverständlich.

Timolol
2022-10-07, 21:32:18
Vielleicht möchte Gast.muc in seiner Freizeit einfach nur etwas sitzen.

https://youtu.be/Iuobpte4ndQ

Das erinnert mich total an meine Ex. Ich war tagsüber immer arbeiten und voll ausgelastet, viel zu tun hier und da unterwegs. Und sie hing zum Großteil im Homeoffice wo es nix zu tun gab.
Nachdem man müde abends heim kam hat Sie aufgeblüht und die "arbeitsbelastung" im Haushalt war SEHR hoch (hatte ja den tag über kaum/nix) gemacht und wollte "bespaßt" werden.
Und das sah dann original so aus wie in dem Sketch.

Jetzt nach der Trennung verhalte ich mich auch seltsam. Freue mich einfach wenn ich meine "Ruhe" habe. Gehe meinen Hobbies auch nicht mehr so nach wie früher.
Fühlt sich an als wär der Akku ständig tiefentladen und du kriegst einfach nix mehr aufgeladen.
Macht mir schon sehr Sorgen.

00-Schneider
2022-10-09, 10:52:28
Das erinnert mich total an meine Ex. Ich war tagsüber immer arbeiten und voll ausgelastet, viel zu tun hier und da unterwegs. Und sie hing zum Großteil im Homeoffice wo es nix zu tun gab.
Nachdem man müde abends heim kam hat Sie aufgeblüht und die "arbeitsbelastung" im Haushalt war SEHR hoch (hatte ja den tag über kaum/nix) gemacht und wollte "bespaßt" werden.
Und das sah dann original so aus wie in dem Sketch.


Ich verstehe dich, aber dann kannst dir halt keine Freundin ins Haus holen, wenn du nach der Arbeit idr. deine Ruhe willst. In der Situation wäre es wahrscheinlich besser gewesen, wenn jeder seine eigene Bude gehabt hätte. Du hättest Werktags deine Ruhe und ihr hättet dann halt am WE was zusammen gemacht.

Acid-Beatz
2022-10-09, 11:59:18
Ich verstehe dich, aber dann kannst dir halt keine Freundin ins Haus holen, wenn du nach der Arbeit idr. deine Ruhe willst. In der Situation wäre es wahrscheinlich besser gewesen, wenn jeder seine eigene Bude gehabt hätte. Du hättest Werktags deine Ruhe und ihr hättet dann halt am WE was zusammen gemacht.
Das wollen die werten Damen ja meistens nicht, weil das dann ja alles so distanziert ist und man sie damit automatischer auch weniger liebt :rolleyes:

Ich hatte auch mal genau so eine, hat zu dem Zeitpunkt ihr Abitur nachgeholt, also Schule von 08:00 - 13:15 und einen Tag mal bis 16 Uhr oder so. Exakt der gleiche Fall, die konnte oder wollte einfach nicht verstehen, das ich um 18 Uhr einfach müde war, zumal ich damals auch pro Weg noch eine Stunde gependelt bin :rolleyes:

Freue mich einfach wenn ich meine "Ruhe" habe.
Exakt diesen Satz würde ich auch sofort so unterschreiben und sehe mittlerweile nichts verwerfliches mehr dran. Ist halt so. Jeder Mensch ist anders und damit muss man sich abfinden. Sicher wäre ich irgendwie auch gerne eins dieser Exemplare, das in der Mittagspause mal schnell 10km laufen geht als Ausgleich und dann wieder weiter arbeitet, als wär' nichts gewesen.

Oder wie ein Freund, der in einer Fabrik technischer Leiter in einem Bereich ist und gerade wieder nebenbei studiert, einfach weil er Bock hat :freak: Weil sichs sonst mit der gestellten Zeit irgendwie nicht so ganz ausgeht, studiert er aktuell 2 Semester gleichzeitig und hat die Prüfungen schon geschafft, relativ gut sogar - Urlaub opfern will er nämlich auch nicht.
Dazu muss man sagen, dass er auch so schon seine Universitätstitel hatte: B. Eng, M. Eng und einen MBA. In der Zeit davor hat er noch einen Küstenfischerschein und den Jagtschein gemacht. Unheimlich aber der kann das und er ist der letzte, dem ich unterstelle, dass er in der Arbeit nichts macht - das ist der Drang von innen heraus, jetzt mal als extremes Beispiel ^^

Andere Leute chillen halt mehr, letztlich ist das ja auch nichts verbotenes oder negatives - jeder muss glücklich sein, wie er lebt weil am Ende des Lebens gibts keinen Wimpel, jeder soll nur sein Leben gelebt haben, so dass er sagen kann, das war "in Ordnung"

Timolol
2022-10-09, 12:33:48
Ich verstehe dich, aber dann kannst dir halt keine Freundin ins Haus holen, wenn du nach der Arbeit idr. deine Ruhe willst. In der Situation wäre es wahrscheinlich besser gewesen, wenn jeder seine eigene Bude gehabt hätte. Du hättest Werktags deine Ruhe und ihr hättet dann halt am WE was zusammen gemacht.

Ach wir haben regelmäßig sachen unternommen. Sie war aber ständig wie auf Crack (also extremst überdreht) und hat Katzen „gezüchtet“. Also ständig 10 Katzen in der Bude. Da warst jeden Tag nach der Arbeit noch Stunden beschäftigt. Und dann war voll die Luft raus.
Ich denke das sind noch nachwirkungen.
Wochenendbeziehung brauche ich nicht.

Das ich zu wenig Zeit mit meinen Partnerinnen verbracht habe… bezweifel ich. Kenne kaum jemanden der da mehr Zeit geopfert hat. Bzw. Isses daran ja auch nicht gescheitert, das is ne ganz andere Geschichte.

Es beist sich halt auch wenn die Partnerin im „Homeoffice“ ist wo es dann selten was zu tun gibt. Da wird jedem irgendwann langweilig. Der Partner am Pendeln und einen Job der Körperlich und Mental auslastet.

Die Freundin davor war auch so ein Fall… Arbeit geschwänzt, ständig krank geschrieben. 1/3 Arbeit 1/3 Hartz und der Rest krankschreiberei. Damals war ich täglich 14h arbeiten damits halt auch finanziell passt. Hat auch nix gebracht da mich so eine verlogene und wirklich faule Art wirklich verrückt gemacht hat.

So ein Mittelding wäre mal was…