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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe! Meine Freunde sind oder waren alles nur Deppen oder bin ich der Depp?


Gast
2022-10-10, 08:07:05
Eigentlich wollte ich nur mal nachfragen ob jemand selbst ähnliche Erfahrungen macht bzw. gemacht hat. Ich (40 Jahre) hatte eigentlich nie viele Freunde, waren meistens nur immer so drei Leute mit denen ich abgehangen bin. Das hat mir in meiner Jugend auch immer gereicht. Bin von meinem Typ her eher intorvertiert und kein Dummschwätzer oder Poser und nach diesem Schemata habe ich auch immer meine Freunde ausgesucht. Die letzten Jahre musste ich aber immer wieder feststellen, dass ich mit den o.g. Leuten immer weniger klar komme. Lasst mich mal ein bisschen weiter ausholen.
Freund A mit dem ich seit der fünften Klasse befreundet bin, ging nach dem Abitur immer mehr der Kontakt verloren. Wir arbeiten zwar jetzt im selben
Unternehmen aber haben eigentlich gar keinen Kontakt mehr zueinander. Dieser Freund entwickelte, sich sagen wir mal immer mehr, in eine Richtung die mir nicht gefiel. Der hing immer mehr mit Dummschwätzern oder anderen Posern rum und wurde eigentlich immer mehr zu so einem Typen. Selbiger Freund vergaß auch immer regelmäßig meinen Geburtstag und kondulierte nicht einmal als mein Vater gestorben war. obwohl er den Sachverhalt mitbekommen hat. Bei seiner Hochzeit war ich auch nicht eingeladen obwohl wir als Kinder die dicksten Freunde waren. Irgendwie schade aber ihn habe ich schon komplett abgeschrieben.
Freund B kenne ich seit Abiturs-Zeiten. Bei ihm stört mich, dass er immer so redet wie gut er verdient aber wenn man mit ihm weggeht. Schaut er exremst auf seine Ausgaben. Mit ihm bin ich früher öfters in Urlaub gefahren, musste ihm dabei die Kohle vorstrecken die er dann in Raten abgestottert hat. Wie kann sowas sein wenn man doch so gut verdient? Habe zwar die Kohle immer wieder zurückbekommen aber das dauerte. Selbiger Freund verkuppelte mich auch mit einer Arbeitskolegin von ihm, in die ich mich auch verliebte. Doch leider war diese Liebe nur einseitig und nachdem dies endete war irgendwie auch die Freundschaft zu meinem Freund B dahin.
Freund C kenne ich so lange wie Freund A. Er hat drei Kinder und eigentlich dreht sich bei ihm alles nur um die Kinder und deren Bespassung. Wenn man sich mal trifft, bin ich meistens immer nach dem Treffen genervt. Er bekommt halt wenig mit was politisch oder nachrichtentechnisch so läuft, ist ja auch irgendwie klar bei drei Kindern. Sodass eigentlich nur jedes Gespräch um die Kinder kreist und weltliche Themen völig naiv und sorglos betrachtet werden. Eigentlich ist mir nur noch dieser Freund C geblieben. Aber wie gesagt nach einem Treffen denke ich mir jedes Mal wärste zu Hause geblieben und hättest TV geschaut. Traurig aber wahr. Von meinen ganzen Kommilitonen sind auch keine mehr vor Ort. Die hat es in alle Windrichtungen verteilt. Man schreibt sich mal wenn es hoch kommt zum Geburtstag.
Bleibt nur noch die Frage ob die Freunde immer schon solche Deppen waren oder ich der Depp bin. Klar man verändert sich, man ist keine 16 mehr. Aber hat man sich in seinen Freunden so getäuscht oder hat man sich selbst so stark verändert?

Tyrann
2022-10-10, 08:55:44
Bitte nur ernstgemeinte Antworten.

Florida Man
2022-10-10, 09:07:58
Ich bin so alt wie Du und finde die meisten Menschen total anstrengend und ich finde nichts schöneres, als alleine oder mit der eigenen Kernfamilie zu sein. Ich habe Kontakt zu einem guten Freund und wir sehen uns ca. jährlich, dann für ein paar Tage. Bin aber auch immer froh, wenn das vorbei ist (und freue mich nach einem Jahr trotzdem wieder).

Meiner Meinung nach beschränken sich die meisten Freundschaften unter erwachsenen (also in unserer Altersgruppe) auf Darstellungstreffen. Es wird dann über die Gimmicks vom neuen Auto geplappert, die Vorzüge der neuen Küche erläutert und Banalitäten aus dem letzten Urlaub dargestellt. Ich glaube, dass es nur deshalb so viele sinnlos Features gibt ("die erste versenkbare Backofentür"), die keiner nutzt, wenn keiner guckt.

Es gibt Menschen, die brauchen dieses Form des sozialisieren, dieses ständige plappern. Die gehen ein, wenn sie nicht von Menschen umgeben sind (meine Schwester ist so eine). Und dann gibt es Menschen, die sich gut alleine bzw. mit ihrem Kopf beschäftigen können, die übermäßige Kontakte zu anderen Menschen tatsächlich alles verlorene Zeit erleben.

Evtl. gehörst Du einfach zur letzten Gruppe. Dann brauchst Du automatisch eben nicht viele oder keine Freunde und empfindest das Verhalten anderer oft als bescheuert, oberflächlich oder sinnlos.

#44
2022-10-10, 09:16:32
Freund A hat dich anscheinend abgeschrieben bevor du ihn abgeschrieben hast und dir war/ist das nicht klar. Ich sage anscheinend, weil die zeitliche Reihenfolge in deinem Text nicht klar wird.

Freund B wirfst du Sparsamkeit vor, weil du selbst großzügig(er) warst. Dir ist aber anscheinend nicht einmal klar, wieso du ihm Geld leihen musstest. Wieso?

Freund C wirfst du effektiv vor Kinder zu haben. Oder zumindest nicht hellsehen zu können, dass du kein so großes Interesse an seinen Kindern hast, wie er zu glauben scheint.
Auch hier: Warum sprichst du das nicht einmal an - oder führst Konversationen von dir aus in andere Richtungen? Dabei kannst du dir aber auch selbst die Frage stellen, wieso du dich nur über Sachthemen unterhalten willst/kannst - das ist für die Gegenseite womöglich auch nicht die Wunschvorstellung.
Ich kenne es zumindest nicht so, dass sich Freunde hauptsächlich über PoWi-Themen unterhalten...

Korfox
2022-10-10, 10:49:32
Bei Freund A bist du der Depp, weil du den Abschied verpasst hast.
Bei Freund B bist du der Depp, weil du dir jetzt erst Gedanken machst, ob dieses Verhalten unüberwindbar zwischen euch steht (ehrlich: Mir wäre das sowas von egal - soll er halt 25% der Zeit erzählen, wie viel er verdient, während er mich anschnorrt - die restlichen 75% sind Quality-Time mit einem Freund - aber jeder setzt seine Grenzen anders und wenn du zu dem Kompromiss nicht mehr fähig bist, dann ist das scheiße aber unabwendbar).
Bei Freund C bist du der Depp, weil du nicht kapierst, dass Menschen und Interessen sich ändern.

Freund A ist der Depp, weil er dir nicht klargemacht hat, dass er kein Interesse mehr an der Freundschaft hat (wobei die Hochzeitseinladung, die ausblieb, der klare Wink mit dem Zaun war).
Freund B ist der Depp, weil er sich über sowas wie Geld definiert und keine Empathie hat, dass andere Menschen anders ticken.
Freund C ist der Depp, weil er auch an Empathie mangeln lässt, dass Kinderscheiß nun mal nur Eltern interessiert.

Ich habe keinen Freund A, ich habe einen Freund B und ich habe und bin Freund C.
Bei Freund C ist das ganze noch am einfachsten zu zerbröseln:
Wenn das Umfeld anfängt Kinder zu bekommen, dann steht man als kinderloser ziemlich außen. Wenn man jetzt zumindest in einer Partnerschaft lebt und auch Kinder plant, dann lässt man sich durchaus auch Mal gerne erzählen, was da so läuft, bildet sich seine Meinung und lernt daraus für die Zukunft. Mit unseren Freunden C schlief in den paar Jahren, die sie Kinder hatten und nicht wir, die Freundschaft nicht ein, wurde aber deutlich zurückgefahren. Beidseitig. Wir haben uns halt nicht mehr 4-6 Mal, sondern nur noch 2 Mal im Jahr getroffen, weil wir nicht ständig von Kindern hören wollten und sie nicht die Energie hatten, sich mit unseren Themen zu befassen. Seit wir auch Kinder haben treffen wir uns wieder - wenn möglich - 4-6 Mal im Jahr und verbringen auch durchaus Mal eine Woche Urlaub miteinander. Je älter die Kinder werden, umso mehr gehen die Gespräche wieder in Richtungen wie vor 12 Jahren - einfach Diskussionen über lustige Entwicklungen in der Welt oder auf Arbeit oder wo auch immer. Immer häufiger sind die Kindergeschichten eher lustige Anekdoten, die die restliche Kommunikation auflockern, oder ganz gezielt ein Ratsuchen (beiderseits).
"Wir" sind Mal eine Viererclique gewesen, die sich im Studium getroffen hat (wie genau ist da seltsam, drei von uns wohnten im selben Studentenwohnheim und wie der vierte da rein kam... joar...) und jetzt hat jeder von uns Kinder und Partnerinnen und alle kommen sehr gut miteinander klar und sind voll integriert (wobei es wie üblich stärker ausgeprägter Kanten gibt und schwächer ausgeprägte Kanten in diesem Viereck).
Einer der C-Freunde war auch ein B-Freund. Aber das Thema war sehr schnell durch, nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass es mich sehr freut, dass er das doppelte von mir verdient und ich mich wunderte, dass er sich trotzdem keine Haushaltshilfe leisten will, obwohl er kaum Zeit für Kind und Frau hatte und die Frau dadurch auch stark belastet war. Inzwischen hat sich die Situation aufgelöst, einfach weil die Kinder ein Alter erreicht haben. Nach spätestens zwei weiteren Gesprächen mit dem Thema war dann klar, dass er Geld verdient, ich mich für ihn freue und ansonsten nicht für Geld interessiere. Ich weiß nicht, ob es fehlende Hochachtung oder doch Empathie war, er schneidet das Thema von sich her nicht mehr an - so wie wir auch Religions-/Glaubensfragen und politische Diskussionen nit miteinander erörtern.

Freund C bin ich hingegen immernoch für mindestens zwei Leute, mit denen ich mich alle 2 Monate treffe. Einer davon kinderlos, partnerlos und bekennender Nicht-Freund von Kindern, der andere beim selben Treffen kinderlos, weil es halt nie passiert ist, und ohne Kinder mit Partnerin glücklich. Letzterer genießt es immer, wenn ich von den Kindern erzähle und kann das voll mitleben, zu ersterem sage ich manchmal: "Sorry, jetzt habe ich schon wieder mit den Kindern angefangen, dabei weiß ich, dass du Kinder nicht magst und sie dich nicht interessieren". Der Alltag wird halt zu einem Großteil von den Kindern bestimmt und wenn alle von ihrem Alltag erzählen, warum dann nicht auch der Eltern-Mensch? (Ich erwische ihn auch manchmal, wie er über eine Story schmunzelt... aber ich versuche mich mit Kinder-Geschichten in dem Kreis wirklich zurück zu halten).

Gerade besagter Freund B, der ja auch Freund C war, und dessen Frau zähle ich zu meinen absolut engsten Freunden neben einem Freund, der hier keine Erwähnung findet, weil die Freundschaft völlig anders basiert und sich nicht in A, B, C einordnen lässt, da wir eigentlich nicht mal gemeinsame Themen haben, sondern genau das Gegenteil den Reiz der Freundschaft ausmacht (abgesehen davon, dass wir auch beide Kinder haben). Wir lernen extrem viel voneinander, indem wir uns gegenseitig von unseren Hobby- und Berufsfeldern erzählen.

BlacKi
2022-10-10, 11:01:35
freund c ist der einzigste dem du hinterhertrauern solltest. die anderen sind einfach trash. das sich freunschaften mit dem aufkommen der familie schwer aufrecht zu erhalten sind, ist normal, da ist keiner der depp. wenn du dich nicht, oder er dich nicht in die familienveranstaltungen integrieren will, dann gibts dafür keine lösung.

Monger
2022-10-10, 11:59:36
Je älter du wirst, desto schwieriger, Freundschaften aufrecht zu erhalten oder neue zu finden.
Deshalb solltest du dir mMn die Fragen stellen:

Brauchst du Freunde? Wenn ja, wieviele? Oder reichen auch ein paar Bekanntschaften?
Wieviel bist du bereit zu investieren? Kannst du die selbe Energie woanders mit besserem Ergebnis investieren?
Und über welche Charaktereigenschaften bist du bereit hinwegzusehen?

Mein jahrzehntelang bester Freund hat etliche Macken: Unzuverlässigkeit, komische Ansichten... Trotzdem, wenn ich mit ihm telefoniere, ist es doch immer wieder interessant, und nett. Da ziehe ich regelmäßig Energie raus, warum aufgeben?

Mit einer Freundin hatte ich fast 6 Jahre lang überhaupt kein Kontakt. Sie ist in ne total esoterische Richtung abgedriftet, wo ich ihr einfach nicht folgen konnte. Hab mir letztes Jahr doch nochmal ein Herz gefasst und sie angeschrieben. Sie ist jetzt in einer ähnlichen Lebenssituation wie ich, und wir freuen uns beide sehr über die gemeinsamen Gespräche.
Ne andere Freundin hat zwei etwas ältere Kinder. Ich hab mich jahrelang darüber geärgert, dass sie die beiden Kids über alles andere gestellt hat, und für nichts erreichbar war. Jetzt hab ich selber zwei Kids, hab viele Freunde vergrätzt, und sie ist eine der wenigen die meine Sorgen versteht.

Viele andere Freunde und Bekannte sind verschwunden. Ich hab aber auch gerade nicht die Energie um mehr hinterher zu jagen.

Will sagen: Freundschaften sind wertvoll, aber sich mal für ein paar Jahre zurück zu ziehen, ist manchmal ganz gut. Manche Wege kreuzen sich wieder, und dann wäre es blöd, wenn man unnötig Brücken nieder brennt. Aber wenn man den Eindruck hat ne Beziehung ist toxisch, dann schauen dass man Abstand gewinnt.

Rincewind
2022-10-10, 19:19:27
Mein jahrzehntelang bester Freund hat etliche Macken: Unzuverlässigkeit, komische Ansichten... Trotzdem, wenn ich mit ihm telefoniere, ist es doch immer wieder interessant, und nett. Da ziehe ich regelmäßig Energie raus, warum aufgeben?
...


mich würde aus purer Neugier interessieren, was Dein bester Freund über Dich denkt? ^^

Ansonsten möchte ich Dir für Dein gutes Posting ein +1 geben.

Monger
2022-10-10, 19:28:15
mich würde aus purer Neugier interessieren, was Dein bester Freund über Dich denkt? ^^

Wenn ich das wüsste. Wahrscheinlich bin ich voll der Arsch, weil ich 20 Jahre Freundschaft für die Kids im Klo runter gespült habe :D

Ne. Seitdem da auch Kind 2 anrollt, versteht er mich besser.

Gast
2022-10-10, 23:06:25
Nun, die Menschen ändern ihre Persönlichkeit alle paar Jahre, ich glaube so um den Dreh 7-12 Jahre gibt es Änderungen das Ihr euch auseinander lebt.

Typ A den du da nennst ist der Klassiker, nach der Schule kann funktionieren aber ich schätze in 70% der fälle brechen die Kontakte ab, auch wenn sie noch zwei, drei Jahre weiterliefen.
Die Person scheint auch kein Interesse an dir gehabt zu haben, dafür sprechen fehlende Einladungen, Ignorieren von Geburtstagen und so weiter.
Du bist offenbar etwas zu nett, du hättest den Kontakt vorher selbst abbrechen können und ihn darauf hinweisen können das er das schleifen lässt. Das muss kein Vorwurf sein sondern einfach sagen: Du legst offenbar wenig Wert auf unseren Kontakt weil ...

Typ B passt mehr in das Schema aber freunden muss man kein Geld leihen, wenn er es immer verhaut, dann sag nach dem 2. einfach Nein und lass es bleiben.
Das spart dir viel Streß und Nerven. Wenn er selber Kohle hat dann war es sowieso ausnutzen bzw. vielleicht ist der so oberflächlich eingestellt das er nicht bemerkt was er da haben will.

Du kannst selbst aktiv gegensteuern! Ich habe fast nur von dir und anderen gelesen jetzt, wie hast du dich denn selbst verändert? Mal die Hobbys in Angriff nehmen, was Neues ausprobieren, dann gibts neues zu erzählen und du wirst manchmal interessanter.
Menschen kennenlernen ist nicht leicht und freunde schon gar nicht aber wenn du von 40 Neuen nur einen länger halten kannst war es das wert.

Persönlichkeiten sind auch unterschiedlich, diese Laberqueens sind leider häufig aber gibt genauso Menschen die gerne alleine sind. Vielleicht hast du noch nicht rausgefunden wer du wirklich bist? Ähnliche passen besser zusammen.


Wenn ich das wüsste. Wahrscheinlich bin ich voll der Arsch, weil ich 20 Jahre Freundschaft für die Kids im Klo runter gespült habe :D

Ja, also positiv ist das nicht von dir. Selbst mit Kids wirds dir möglich gewesen sein mal ein Telefonat zu führen oder Messages zu schreiben.
Ist keine Frage der Unmöglichkeit sondern des Wollens.

Rooter
2022-10-11, 21:53:23
Hier geht es doch nicht um "Deppen" sondern darum, dass man sich halt auseinanderlebt. Ist dir jetzt halt leider mit allen drei passiert.


Ich vermisse vor allem echte Männerfreundschaften. Dass man auch mal über persönliche Themen reden kann. Damit meine ich nicht das politische Weltgeschehen, das geht. Aber über richtig private Dinge. Aber wie soll ich das mit denen?

Freund A: Sehr belesen, war aber die ersten 40 Lebensjahre von Beruf Sohn. Hat auch nie den Führerschein gemacht. Private Fragen werden einfach weggelächelt. Z.B. hat er seit 10+ Jahren einen Ausschlag auf dem Arm. Bis heute gehen alle unsere Fragen, was das eigentlich ist, ins leere. Fuck, wir kennen uns seit der 2. Klasse, reicht das etwa nicht für ein bisschen Ehrlichkeit? :mad:

Freund B: Phlegmatischer 150kg Harzer (gelernter Konditor). Sein Leben besteht nur aus Streaming schauen und Konsole zocken. Dafür ist er super bei Brettspielen.

Freund C: Gehbehinderter Italiener. Unfassbar misogyn. Seine Hobbys sind Autos (da kennt er sich aus) und Frauen (da kennt er sich nicht aus, daher nur im Puff). Hin und wieder geht er ins Fitnessstudio, davon sieht man aber nichts.
Wenn wir uns treffen und ich erzähle mal von etwas, was mich gerade bewegt und es ist für ihn nicht interessant, fällt er mir nach einigen Sekunden einfach mitten im Satz ins Wort und redet über was anderes. Ja, danke!:rolleyes:

(Einen Freund D gab es auch mal, den habe ich aber vor einigen Jahren entfreunden müssen, weil er vor meinen Augen wegen einer Lappalie seiner Frau eine gescheuert hat. :mad:)

Was soll ich mit denen für ernsthafte Gespräche anfangen? :frown:

MfG
Rooter

Heelix01
2022-10-11, 22:14:21
Freundschaften sind nicht für ewig, zumindest in aller Regel, gerade wenn man sich von klein auf kennt weiß man nie wo die Reise hin geht, Studium, Wohnort Wechsel, Partner / Familie und freilich die Persönliche Entwicklung!

Ich glaub den einzigen von „damals“ den ich noch immer seit fast 30 Jahren gut leiden kann ist unser Robbitop :D ! Aber auch mit Robbi, beide Familie, Jobs, Häuser 60 Minuten und 75km voneinander entfernt, man sieht sich zu selten. Hab’s mir aber zeitnahe vorgenommen, versprochen :D !

Wichtig ist am Ende das man glücklich ist ;) … ob einem dafür die eigene Familie genügt, einige wenige Freunde oder man sehr viele Freunde braucht um ein erfülltes Leben zu haben, liegt an jedem selbst.

Um zur eingangsfrage zu kommen: du scheinst selbst etwas kompliziert :D , Freundschaft bedingt irgendwie auch einer Basis wenn wie in den Beispielen die Leben komplett auseinander laufen ….

Timolol
2022-10-11, 22:24:22
Denke auch dass das ganz normal ist. Die "Schulfreunde" von früher sind die Arbeitskollegen von heute.
Jeder Entwickelt sich in ne andere Richtung, ist ganz normal. Manchmal findet man jemand der vlt. den selben Schuss weg hat wie man selbst. Aber das ist doch recht selten.

Mit dem einen Grille ich 2 mal im Jahr und sehe ihn vlt 5x. Reicht aber dann auch. Sehr lauter Typ, Familienmensch, unstrukturiert, verpeilt und psychisch angesschlagen. Aber halt Grundehrlich und absolut zuverlässig und das ist mir schon sehr viel Wert.

Mein Werkstattkumpel. Sehe ich Regelmäßig. Zuverlässiger und ehrlicher Typ, aber halt ansonsten sehr unangenehm. Hochgradisch egoistisch, Mega der Stresser und kann dich 8h ununterbrochen mit seiner "überzeugung" zulabern.

Typ C: Absolut unzuverlässig, total verpeilt. Das ganze Leben ein einziges Chaos (durch die verpeiltheit). Kann ein ziemliches Arschloch sein und man fühlt sich schnell unwohl. Kann handwerklich dies und jenes, aber als Kumpel nicht zu gebrauchen. Der kündigt sich an und kommt halt nicht, bzw. vergisst das einfach (quasi fast immer).


Ich fands mal ne Zeit lang "doof" keine "Männerfreundschaften" zu haben. Aber ist doch ehrlich gesagt drauf geschissen.

Habe kürzlich nen Kollegen bekommen mit dem konntest jeden Shit machen und warst voll auf Welle. Son typischer Kumpeltyp halt. Aber da wusste ich erhlich gesagt auch nicht ob ich das überhaupt brauche. :freak:

Monger
2022-10-11, 22:25:20
Ja, also positiv ist das nicht von dir. Selbst mit Kids wirds dir möglich gewesen sein mal ein Telefonat zu führen oder Messages zu schreiben.
Ist keine Frage der Unmöglichkeit sondern des Wollens.
Das hab ich schon gemacht. Trotzdem: vor 6 Jahren haben wir halt noch jedes Jahr LAN Parties abgehalten, sind regelmäßig ins Kino, haben stundenlang gequatscht, und das trotz großer Entfernung... geht einfach so nicht mehr.

Korfox
2022-10-12, 08:46:52
Aber auch mit Robbi, beide Familie, Jobs, Häuser 60 Minuten und 75km voneinander entfernt, man sieht sich zu selten.
Das ist aber auch die maximal beschissene Entfernung. Entweder man wohnt ums Eck, dann geht es kurzfristig - oder man wohnt 300-400km voneinander entfernt, sodass man es wirklich planen muss. Bei 75km respektive 1h macht man sich nicht die Mühe es zu planen und für kurzfristig ist es eigentlich zu weit.

mercutio
2022-10-12, 12:09:58
Ja so ist das mit 40+
Da ist die eigene Familie (sofern vorhanden) eben das wichtigste, man ist mit Beruf, Kindern und deren Schule beschäftigt. Es bleibt kaum noch Zeit zum Zocken - und noch weniger Zeit um Kumpel von früher zu treffen. Und dann ist da ja noch die eigene Frau :ugly:
Und dann interessieren mich bei Treffen so oberflächliche Themen wie "mein Haus, mein Auto, mein Beruf, mein Verdienst..."-Geschichten absolut null. Scheint aber das "Eltern-Thema" nummero eins zu sein. "Wir bauen...", "wir kaufen ein Haus...", blablabla... und ich hasse die Frage "und was machst Du..?"
Wenn man älter wird, ist es schwerer, Menschen kennenzulernen, "bei denen es passt" - finde ich.

pest
2022-10-12, 15:35:55
Für meine derzeitige Lebenssituation (40+, Familienvater, "Führungskraft") reichen mir eigentlich die Gespräche mit Nachbars :freak:

Manche Freunde von früher sehe ich als ziemlich gescheitert an, das interessiert mich auch nicht so
Einen echt guten Freund (+20 Jahre) habe ich bei WhatsApp geblockt :freak:

Rancor
2022-10-13, 14:54:34
Wenn ich das wüsste. Wahrscheinlich bin ich voll der Arsch, weil ich 20 Jahre Freundschaft für die Kids im Klo runter gespült habe :D

Ne. Seitdem da auch Kind 2 anrollt, versteht er mich besser.
Ist auch lächerlich wegen Kindern alles andere stehen und liegen zu lassen.

Monger
2022-10-13, 15:19:23
Ist auch lächerlich wegen Kindern alles andere stehen und liegen zu lassen.
Ist auch lächerlich so nen Kommentar rauszuhauen, ohne Kenntnis der Umstände.

Bojo
2022-10-14, 11:30:47
Es ist vollkommen normal, dass man mit steigendem Lebensalter und -erfahrung seine eigene Persönlichkeit festigt. Das führt aber bei vielen auch dazu, dass anderes Verhalten und andere Schwerpunktsetzung im Leben nicht mehr nur "interessant" sind, sondern man für sich selbst möglicherweise eine Bewertung hat. Ob man das aushält, weil die Freundschaft es wert ist oder nicht, muss man halt selbst sehen.

Man sollte sich vielleicht selbst fragen, ob es dennoch Dinge gibt, wegen derer man mit der anderen Person befreundet sein kann. Wie weiter oben geschrieben, können 75% interessantes Gespräch und netter Abend ja auch mal 25% Zeit aufwiegen, in denen das Gegenüber vom kleinen Kind oder dem neuen Auto unbedingt erzählen will. Es ist wahrscheinlich eine "riesige" Überraschung, aber auch die eigenen Themen interessieren die eigenen Freunde nicht immer in 100% der Zeit. Gibt es dennoch einen gemeinsamen Nenner, kann man befreundet sein. Gibt es den nicht, gibt es keinen Anspruch, dass die Anderen sich in die gleiche Richtung entwickeln, wie man selbst. Es ist durchaus erlaubt, neue Leute kennenzulernen. Über gemeinsame Interessen (Sportverein, Dackelzüchterclub, weirdos im 3d-center) gibt es ja mehr als genug Möglichkeiten dazu.

Auch dann wird man aber Kompromisse eingehen müssen und wieder die 25% finden, in denen die anderen vielleicht doch nerven. Bleibt immer noch das Eremitentum und im Internet rumzupöbeln

GBWolf
2022-10-14, 12:08:02
Eigentlich haben "Freunde" auch interesse an dem Leben oder den Problemen der "Feunde" bzw. an dem was "Freunden" auf dem Herzen liegt oder sie von sich aus erzählen wollen.

Hier im Thread geht es eher um Zeitvertreib mit Leuten mit ähnlichen Interessen.

Das eine bedingt nicht unbedingt das andere.

Dicker Igel
2022-10-14, 19:35:48
Bin 50 und kann mich nicht über fehlende Kumpels beklagen. Paar Leute kenne ich schon seit Dekaden, andere wiederum kommen und gehen. Wenn sich Freundschaften auseinanderleben, sollte man wohl auch nicht nur die "Fehler" bei den anderen suchen. Ich finde es zT eh grenzwertig, wenn andere Leute ihr Wesen mit anderen vergleichen, sowas ist imo anmaßend, weil man halt NIE in 'ner anderen "Denke" drinsteckt.