Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autounfall: Schuldfrage


F5.Nuh
2023-01-23, 17:55:35
Moin,

ich war auf einer Berufsgenossenschaft Schulung und genau am letzten Tag hat meine Frau einen Unfall gehabt.

Der auf dem Bild gezeichnet LKW ist auf die Gegenfahrbahn Rechtsabbieger Spur abgebogen. Er war also komplett in der Gegenfahrbahn und hatte sein Blinker an. Meine Frau wollte auf die Linksabbiegerspur und auf die Hauptstraße abbiegen. Meine Frau ist davon ausgegangen, dass der LKW auf die Tankstelle fahren möchte, da ja noch immer der Blinker an war. Es wurden zwei Laien drum gebeten, Autos zu Lotzen vom Fahrer.

Als meine Frau an der ersten Person bei der Tankstelle vorbeifahren wollte, hatte sie meine Frau nebenbei angesprochen und meinte ob sie hier nicht warten kann. Meine Frau meinte da die Linksabbiegerspur frei ist und sie abbiegen möchte, fährt sie dahin und biegt auf die Hauptstraße ab.

Als der LKW-Fahrer jedoch den Rückwärtsgang einsetzte, ist er hinten rechts in den VW Polo meiner Frau eingefahren. Ich frage mich, wie er den Polo übersehen konnte?!?

Meine Frau hat rechtzeitig gehupt, da sie gesehen hat, dass der LKW rückwärts fährt. Jedoch hat dieser nicht reagiert und auch die laienhaften Lotzen haben nichts gemacht.

Als die Polizei zur Unfallstelle gekommen ist, haben diese meine Frau beschuldigt. Ich frage mich jedoch wie das sein kann. Was sagt ihr dazu?

Da der Polo wenig bewegt wird und das Hauptfahrzeug mein 5er ist, bin ich nur mit meinem BMW Rechtsschutz versichert jedoch meinte mein Gutachter, dass es auf jeden Fall der Fehler seitens LKW-Fahrer ist.

Sorry, wegen dem komischen Text. Ich nutze die Spracheingabe vom iPad.

Korfox
2023-01-23, 18:07:36
Deine Frau steht, der LKW bewegt sich. Da muss man doch nicht weiter diskutieren, oder?

Aber mal unabhängig davon: Den Stress hat sie verdient, wenn sie nichtmal 2 Minuten Zeit hat den LKW rangieren zu lassen. Oder wenigstens abzuwarten, bis die Verkehrssituqtion nicht mehr undurchsichtig ist. Und ein gegen die Fahrtrichtung stehender LKW ist undurchsichtig. Egal was man sich denkt. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

arcanum
2023-01-23, 18:17:40
die lage ist eigentlich eindeutig, was vor gericht aber nichts heißen muss wenn 3 personen gegen deine frau aussagen und das gegenteil von dem was passiert ist behaupten. das schadensbild ist eindeutig und anhand deiner zeichung lässt sich auch nur schwer eine gute lügengeschichte für die gegenseite konstruieren aber besser wäre es, wenn sie noch einen zeugen zur seite hätte.

edit: aus deinem text ist nicht erkenntlich, ob du neben ihr gesessen hast als das passiert ist. deswegen der hinweis zu weiteren zeugen. ebenso wenig ist erkenntlich ob diejenigen die deine frau beschuldigt haben die polizisten waren oder die lotsen und der fahrer. wenn es die polizisten waren wäre es interessant zu erfahren wie die lotsen den unfallhergang beschreiben. deiner zeichnung nach hätte der fahrer direkten blickkontakt mit dem oberen lotsen haben müssen über den rechten seitenspiegel. mich wundert es, dass der polo im toten winkel gewesen sein soll während er hinter der beifahrertür war. hat jemand vor ort fotos gemacht?

Stormtrooper
2023-01-23, 18:19:53
Als die Polizei zur Unfallstelle gekommen ist, haben diese meine Frau beschuldigt. Ich frage mich jedoch wie das sein kann. Was sagt ihr dazu?

Was verstehst du unter beschuldigt?
Hat sie ein Bußgeld bekommen?

Zitat:"§ 9 Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren
(5) Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen in ein Grundstück, beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen."

Das ist so ziemlich die strengste Auflage aufzupassen was es gibt.
Sobald es beim rückwärtsfahren knallt ist eigentlich immer zu annährend 100% der andere schuld.
So und es steht ja auch da, er hat sich einweisen zu lassen, das heißt aber auch, das die Einweiser sich richtig verhalten müssen und der Fahrer auf die Einweiser auch achten muss, wenn plötzlich doch ein Fahrzeug sich im "Gefahrenbereich" befindet.

Korfox
2023-01-23, 21:11:28
Ich bleibe dabei: sie hat gestanden. Fertig. Ich bin der Meinung, sie hätte das Auto auch quer vor den LKW stellen können, ohne an dem Unfall schuld zu sein, der dann entsteht, weil der LKW-Fahrer nur in die Rückspiegel guckt und vorwärts rollt. Das sie damit in letzterem Fall andere OWIs begangen haben könnte steht auf einem anderen Blatt. Die Lotsen sind auch klar nicht weisungsbefugt. Keine Ahnung, was für Ideen der Polizist da hatte.

*Edit: wenn man auf der Autobahn stehen bleibt bekommt man afaik mindestens Teilschuld, aber das Stehenbleiben außerorts und auf Kraftfahrstraßen ist auch explizit in der StVO geregelt, oder?

PatkIllA
2023-01-23, 21:24:31
Wobei es eigentlich die richtige Variante ist, dass man jemanden beim Rangieren gucken und Anweisungen geben lässt. Dass die irgendeine spezielle Befähigung haben müssen habe ich beim LKW-Führerschein nicht gelernt. Aber ohne zurücksetzen wäre sofort durchgefallen.
Ich bin jetzt nicht sicher was ist, wenn man spezielle Kamerasysteme, Sensoren hat.

Philipus II
2023-01-23, 22:29:30
Einweisen lassen bedeutet auch, Signale wie Hupen von Verkehrsteilnehmern zu berücksichtigen und ggf. Rücksprache zu halten und nicht in Hindernisse reinzufahren. Solange alle eine wahrheitsgemäße Aussage machen ist die Schuldfrage klar. Ich empfehle, soweit es sich nicht um einen Bagatellschaden handelt, den Fall zur weiteren Bearbeitung an einen Rechtsanwalt abzugeben. Dieser steht dem Geschädigten eines Unfalls zu, d.h. die Kosten trägt der Unfallgegner/dessen Versicherung. Ich sehe keinen Grund, mich selbst um die Abwicklung zu kümmern. KFZ-Versicherungen habens eher nicht so mit der freiwilligen, großzügigen Schadensregulierung.

Dass die Aktion deiner Frau nicht sonderlich helle war brauchen wir dir nicht weiter zu erklären, denke ich. Das ändert aber nichts an der Schuldfrage. Selbst wenn die Straßenbahn gegen das Fahrzeug eines Falschparkers fährt ist der Straßenbahnfahrer schuld, nicht der Falschparker.

F5.Nuh
2023-01-23, 23:42:39
Sie hatte die Kinder im Auto und wollte diese zur Schule fahren. Also lange warten war nicht drin und die Gasse ist so eng, sie war stark verwundert was dort ein LKW zu tun hat.

Mich persönlich wundert es sowieso, wie der Typ darauf kommt dort zu wenden?!? Es ist wirklich eng.

Meine Frau war natürlich auch etwas überfordert, drei Kinder im Auto und der kleinste gerade erst 14 Monate jung.

Das die Polizei aber direkt meine Frau beschuldigt verstehe ich einfach nicht. Der LKW Fahrer ist da falsch reingefahren im Gegenverkehr und es ist wirklich kein Platz z wenden... Etwas weiter kurz nach der Ortschaft hätte er total easy wenden können.

Die Rückleuchte rechts ist gebrochen und die Stoßstange stark verkratzt. Der Fahrer ist mit dem Schmutzfänger in den Polo gekracht. Der LKW hat nichts.

Wie gesagt ich war zur Schulung

[MK2]Mythos
2023-01-24, 01:21:55
Meine persönliche Meinung dazu entspricht ungefähr der von Korfox. Wo immer ein LKW abbiegt oder rangiert, egal ob rückwärts oder vorwärts, gucke ich dass ich ihm genug Platz lasse bzw ggf auch machen kann. Ich habe selber einen LKW Führerschein und bin deswegen vielleicht ein bisschen sensibler bei dem Thema, aber so ein paar Basics über Sichtbereiche sollte man auch als PKW Fahrer bzw allgemein als Verkehrsteilnehmer drauf haben. Dass das nicht so ist, sieht man ja auch immer wieder an den schrecklichen Fahrradunfällen mit LKWs.
Die Schuldfrage in der Situation dürfte aber eigentlich eindeutig sein und wird vermutlich beim LKW Fahrer landen. Was die Polizei da behauptet oder kommentiert, ist erstmal einigermaßen nebensächlich. Die Versicherungen bzw deren Rechtsabteilungen klären das untereinander.
Da du dich gefragt hast, wie der LKW den Polo beim rückwärts fahren übersehen konnte: So wie du das da eingezeichnet hast, ein LKW als Banane, ist es klar dass du nicht nachvollziehen kannst wie das passieren konnte. Aber damit der LKW den Anhänger rückwärts rechts um die Kurve zirkeln konnte, musste er die Zugmaschine rückwärts mehr oder weniger genau in die Richtung eures Polos fahren und der Polo war damit komplett im toten Winkel durch die Fahrerkabine bzw ggf durch den vorderen Bereich des Aufliegers.
"Ich seh dich, also musst du mich auch sehen können" stimmt leider in der Realität nicht. :)

Korfox
2023-01-24, 07:40:33
Sie hatte die Kinder im Auto und wollte diese zur Schule fahren. Also lange warten war nicht drin und die Gasse ist so eng, sie war stark verwundert was dort ein LKW zu tun hat.

[...]

Meine Frau war natürlich auch etwas überfordert, drei Kinder im Auto und der kleinste gerade erst 14 Monate jung.

Naja, wenn sie dann auf die Polizei warten durfte hat das ja sehr gut funktioniert.

Das die Polizei aber direkt meine Frau beschuldigt verstehe ich einfach nicht.
Die Polizei darf die Schuldfrage gar nicht klären und auch niemanden beschuldigen. Dazu gibt es letztlich Gerichte, häufig klären die Versicherungen das untereinander.
Die Polizei ist ausschließlich zur Unfallaufnahme und zur Fertigung eines Unfallberichtes da. Wenn der Polizist eine Meinung hat, dann ist es ihm freilich nicht verboten, diese auch zu äußern.

Wenn deine Frau ein Verwarnungsgeld aufgebrummt bekommen hat würde ich Einspruch einlegen - mindestens mit dem Hinweis, dass die Schuldfrage aktuell ungeklärt ist. Ihr kann ja erstmal kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Und in der Annahme, dass dein Bild korrekt ist (abgesehen davon, dass der LKW für Kreisverkehre konstruiert ist - es geht eher darum, dass deine Frau wirklich mit dem Fahrzeug komplett in der Abbiegespur stand) kann da auch kein Verwarnungsgeld ausgesprochen werden. Anders, wenn sie nicht komplett in ihrer Spur ist (dann hat sie halt eine OWI begangen, Schuld am Unfall bekommt sie dadurch noch lange nicht).

...und der Polo war damit komplett im toten Winkel...
Um Sascha von Fahrnünftig zu zitieren:
"Wenn alle Spiegel richtig eingestellt sind, dann hat ein LKW auch keinen toten Winkel.".
Tatsächlich liegt es bei mir auch nicht daran, dass ich sage, dass man LKW (und Busse und Blaulichtfahrzeuge und Müllabfuhren und Straßenwachten...) Zeit und Raum zum Rangieren geben sollte. Natürlich ist das ein Argument, dass der Fahrer auch nur zwei Augen und 8 Spiegel hat und der LKW einfach immer die Fähigkeit hat, mein Auto innert kürzester Zeit in einen Totalschaden zu verwandeln.
Aber hauptsächlich liegt das daran, dass der LKW-Fahrer nun wirklich genug Stress hat - gerade in so engen Straßen/Gassen. Und der Busfahrer ebenso.
Mich kostet es 10 Sekunden - wegen mir auch 2 Minuten - da stehen zu bleiben und den LKW rangieren zu lassen (oder eben eine Engstelle passieren zu lassen, in der ich Vorfahrt hätte, oder, oder, oder). Der LKW hingegen verliert dadurch deutlich mehr Zeit. Erstens muss er viel vorsichtiger und genauer rangieren, was das ganze Manöver langsamer macht und zweitens bin ich ja nicht der einzige, der auf seinen Vorrang pocht, weswegen der LKW potentiell sogar komplett geblockt wird, weil es den Autofahrern halt einfach scheißegal ist, dass er nicht parken, sondern rangieren will.

Wir haben hier eine Zufahrtsstraße in die Stadt, die wechselseitig Parklücken parallel zur Fahrbahn hat (Restbreite sind dann ca. 1,7 Autobreiten). Es kommt sehr häufig zu ewigen Wartezeiten, weil die Leute nicht kapieren, dass man den Bus durch lassen sollte. Nein, man erzwingt sich sein Recht, hat noch zwei Autos hinter sich, die das genauso machen. Der erste steht dann hinter dem nächsten parkenden Auto auf der eigenen Seite, die Autos dahinter blockieren die Engstelle auf der anderen Seite und der Bus versucht sich in Luft auszulösen.

F5.Nuh
2023-01-24, 11:56:05
Da der LKW den Blinker gesetzt hatte, ging meine Frau davon aus, dass er auf die Tankstelle möchte, da dies (vor der Tankstelle - Auedeich) eine Einbahnstraße ist.

P.S. Die Kinder wurden von einer Bekannten abgeholt und zur Schule gefahren.

Mein Gutachter sagt auch, dass es recht eindeutig ist.

Ich melde mich, wenn es ein Update gibt.

Tony Gradius
2023-01-24, 21:51:26
Die Polizei darf die Schuldfrage gar nicht klären und auch niemanden beschuldigen. Dazu gibt es letztlich Gerichte, häufig klären die Versicherungen das untereinander.
Die Polizei ist ausschließlich zur Unfallaufnahme und zur Fertigung eines Unfallberichtes da. Wenn der Polizist eine Meinung hat, dann ist es ihm freilich nicht verboten, diese auch zu äußern.



Ja, genau. Und wenn die Polizisten dann vor Gericht als sachverständige Zeugen vernommen werden, drängt sich dem Gericht sicher die Frage auf, warum die Frau des Threaderöffners hier offensichtlich als Unfallbeteiligter 01 -und somit für die Polizei als Unfallverursacher- in dem Sachverhalt erfasst wurde.
Verzeihung, aber das klingt, als ob du da ein wenig unterschätzt, wie prägend in so einem Sachverhalt die polizeiliche Unfallaufnahme ist.

Philipus II
2023-01-24, 23:04:55
Lettzeres sehe ich anders. Polizisten gelten als glaubwürdige Zeugen, wenn es um die Wiedergabe von Sachverhalten geht. Unter Juristen gilt ihr Verständnis für die rechtlich korrekte Würdigung dieser Sachverhalte aber als gering. Wenn der Polizist sagt, dass du mit deinem Auto gegen einen stehenden LKW gefahren bist und er das selbst gesehen hat hast du ein Problem. Sagt der Polizist, dass du den Unfall verursacht hast, weil du an einer Stelle rumgestanden bist, an der du nix zu suchen hattest, ein Verkehrsteilnehmer ab rückwärts in dein Fahrzeug gefahren ist, wird der Richter den Sachverhalt von der rechtlichen Bewertung trennen.

Subjektiv ist die juristische Ausbildung normaler Polizisten irgendwie völlig unzureichend. Viele Einschätzungen haben eher Stammtischniveau. Aber nicht ohne Grund ist im Strafverfahren die Staatsanwaltschaft Herrin des Verfahrens und die Polizisten nur deren Hilfspersonen. Die Anforderungen an Polizisten und Staatsanwälte/Richter sind aus gutem Grund sehr unterschiedlich. Die Ausbildung folgt ebenfalls diesem Muster.

Ich empfehle weiterhin, den Schaden über einen Anwalt abwickeln zu lassen. Dort bekommt mana uch eine fundierte fachliche Meinung.

Plutos
2023-01-25, 03:15:12
Frau hat zu wenig Zeit eingeplant, ist durch Insassen abelenkt/überfordert mit der Fahrzeugführung, ignoriert die Bitte, mit Abstand zu warten, fährt in den Gefahrenbereich/Rangierbereich, weil "ist ja frei", stellt sich in den toten Winkel, hupt rechtzeitig rum (wer hupt hat Recht oder was?)…IMHO verstandsmäßige Schuld der Frau selbst. Toll ist ja auch die Verwunderung, was ein LKW da macht…wenn mal jemand auf der Straße liegt o.ä., wundert man sich auch stark und fährt einfach drüber? :confused:

"Wie sehr willst du einen Unfall provozieren?" - Frau: "JA!" ;D

Stormtrooper
2023-01-25, 07:56:47
Frau hat zu wenig Zeit eingeplant, ist durch Insassen abelenkt/überfordert mit der Fahrzeugführung, ignoriert die Bitte, mit Abstand zu warten, fährt in den Gefahrenbereich/Rangierbereich,

Die kann sich aufhalten wo so sie.
Die erhöhte Sorgfaltspflicht beim Rückwärtsfahren wiegt hier schwerer als alles andere.
Erst Recht wenn die Frau zum Zeitpunkt der Kollosion stand und das kann ein Gutachter leicht feststellen.

Und warum soll die Frau einer Bitte zum warten nachkommen?
Der LKW hätte schlicht warten müssen bis die Einweiser ihm ein Zeichen geben das alles frei ist und sobald da jemand da steht, hätten sie dem Fahrer ein Zeichen geben müssen das er stehen bleiben MUSS.

f10
2023-01-25, 09:13:43
Entweder der Fahrer LKW hat sein Fahrzeug unter Kontrolle oder nicht. Und das hat er scheinbar nicht. Kann ja statt dem Polo auch eine Omi gewesen sein, die gerade von A nach B läuft. Die Rolle der Einweiser finde ich hier eigentlich mit am fragwürdigesten.

kmf
2023-01-25, 09:35:21
Also ich seh da auch die Schuld eindeutig bei der Polofahrerin. Sie hat die Aufforderung des Einweisers ignoriert.
Der LKW musste zum Rangieren die Gegenfahrbahn benutzen. Dies war sichtbar durch das Rangierpersonal abgesichert. In so einem speziellen Fall muss man einfach Kommandos der Rangierperson befolgen.

Warten wir ab, wie das Gericht letztlich entscheidet.

Chrisch
2023-01-25, 09:47:38
Klar wäre es höflicher gewesen zu warten, aber der "Einweiser" ist nicht weisungsbefugt was den Verkehrsfluss angeht. Demnach muss der Einweiser halt den LKW Fahrer darauf hinweisen das dort ein Hindernis steht und er nicht weiter zurück setzen kann/darf.

blackbox
2023-01-25, 09:55:36
Eindeutig weiß ich nicht, aber defintiv Teil/Mitschuld.
Sie hat den Anweisungen nicht folge geleistet und somit die Situation zusätzlich erschwert/verschärft. Der LKW Fahrer muss sich auch irgendwo auf den Einweiser verlassen können, auch wenn er am Ende die Verantwortung trägt.
So ein LKW braucht nun mal Platz zum Rangieren und nur weil da Platz ist, fährt man mit gesunden Menschenverstand nicht hin.

Tja, dumm gelaufen und das nur wegen ein paar Sekunden Ersparnis. Aber so ist das bei deutschen Autofahrern, da geht es immer nur um Sekunden, da nimmt man Gefahren bewusst in Kauf. (soll jetzt kein Bashing gegen seine Frau sein, ist ein allgemeines Problem, erlebe ich tagtäglich als Radfahrer)

Korfox
2023-01-25, 10:43:29
Also ich seh da auch die Schuld eindeutig bei der Polofahrerin. Sie hat die Aufforderung des Einweisers ignoriert.

Sie hat den Anweisungen nicht folge geleistet und somit die Situation zusätzlich erschwert/verschärft.
Und der Einweiser trug ne blaue Uniform mit drei silbernen Sternen drauf, oder wie kommt ihr auf die Einschätzung?
Der Einweiser ist nicht weisungsbefugt. Niemandem gegenüber. Das habe ich in #4 schon geschrieben und es wurde hier auch wiederholt.

F5.Nuh
2023-01-25, 11:17:17
Da dort schon ein Fahrzeug Stand, hat die Lotsin sowieso verhauen.

Der LKW Fahrer muss meiner Meinung nach dennoch genaustens gucken wo er hinfährt. Dazu gehört als LKW Fahrer auch an einer dazu passenden Stelle zu wenden. Diese Stelle ist wirklich sehr eng und eine Einbahnstraße.

Ich habe der Firma jetzt die Kosten vorgeschlagen also 50 Euro Rückleuchte und 300 Euro Stoßstange lackieren.

Der ADAC hat mir den Rechtschutz bestätigt und nun warte ich die Antwort ab. Notfalls geht es zum Gutachter und es läuft über die Versicherung mit Anwalt usw.

Ich habe aber auch zu meiner Frau gesagt, dass Sie doch lieber hätte warten sollen. Die Gesamtsituation war einfach nicht Transparent und die Laeien als Lotsen nicht geschult nichts...

Crazy_Bon
2023-01-25, 11:35:04
Wenn der eine "Einweiser" so weit weg steht, frage ich mich, ob er immer noch im Sichtfeld des LKW-Fahrers war. Beim zweiten "Einweiser" war das Führerhaus zwischen PKW und ihm, mit eingeschränkter Sicht auf das Geschehen hätte er nicht gefahr- und schadensfrei lotsen können/dürfen, letztendlich ist der LKW-Fahrer der gelackmeierte.
Anwälte werden das schon regeln.

kmf
2023-01-25, 11:40:09
Wer sagt, dass ein Rangierhelfer geschult sein muss? Es kommt darauf an, dass er bei solch einer Situation per Handzeichen oder per Zuruf aufmerksam macht, dass eine gefahrenträchtige Situation vorliegt und alle involvierten Personen Vorsicht walten lassen.
Deine Frau ist angesprochen worden, stehen zu bleiben, weil wahrscheinlich zuvor schon Signal an den LKW-Fahrer ergangen war, sich in Bewegung zu setzen.

F5.Nuh
2023-09-29, 21:08:53
Kurz als Feedback: Die Richterin hat uns 100% Recht gegeben.

Sie unterstreichte den Punkt, dass das Fahrzeug (unser Polo) dort einige Minuten stand mit einem anderen Fahrzeug und der LKW Fahrer beim zurück fahren nicht auf die Spur geachtet hat.

Cool war, dass der ADAC kulanter weise mein zweites Fahrzeug und meine Frau im Nachgang voll versichert hat :)


Zitat:"§ 9 Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren
(5) Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen in ein Grundstück, beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist;

Du hast also 100% Recht gehabt. Die Lotsende Dame war auch vor Ort im Gericht sehr unhöflich zu meiner Frau und es hat sich rausgestellt, dass Sie nicht erwähnt hat, dass ein weiteres Fahrzeug vor meiner Frau war + dass Sie mit dem Rücken zum LKW stand.. :freak:

Argo Zero
2023-09-29, 22:05:33
Freut mich, dass es so für euch ausgegangen ist.
Man kann nicht einfach blind rückwärts fahren mit nem LKW. Da kann auch mal ein Kind oder sonst was herum stehen...