Diskussion zu: Die AMD-Geschäftsergebnisse im vierten Quartal sowie Gesamtjahr 2022

[Leonidas]

Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/die-amd-geschaeftsergebnisse-im-vierten-quartal-sowie-gesamtjahr-2022

[Platos]

Also bei Client liegt AMD also genau so schlecht da wie Intel. Umsatz halbiert ist schon krass.

Bei der Gaming-Sparte können sie sich natürlich auch nur dank den Konsolen halten.

[Gast]

An den im Vergleich zu AMD noch schlechteren Intel-Geschäftszahlen sieht man, dass sich Intel offenbar nicht ohne illegale Geschäftspraktiken über Wasser halten. Kein Wunder, dass dieser Konzern angesichts seiner Misswirtschaft auf Milliarden an staatlichen Transferleistungen angewiesen ist, d.h. sich auf Steuerzahlerkosten bereichert. Nach erfolgreicher Lobbyarbeit beim "Chips Act" pampern allein die USA die Halbleiterindustrie und insbesondere Intel wieder mit 52 Mrd. $ an Steuergeldern und die EU-Steuerzahler will Intel auch zur Kasse bitten. Das zeigt wieder einmal, dass Kapitalismus nicht funktioniert. Die Steuerzahler sollten sich das nicht länger gefallen lassen und diese technologiebremsende Leiharbeitsbude abwickeln.

[bloodflash]

Evtl. sollte man bei den Zahlen erwähnen, dass AMD zusätzlich noch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um ca. 50% hochgezogen hat.

[amdfanuwe]

durch die (über die nächsten Quartale noch) abzuzahlende Übernahme von Xilinx generell stark gedrückt werden, ohne diesen Effekt würde AMD bei grob 1,1 Mrd. Dollar Quartalsgewinn stehen.
AMD hat da nichts abzuzahlen. Ist alles schon bezahlt.

Bitte mal verstehen: Die GAAP Zahlen sind die für die Steuer schön gerechneten Zahlen.
So wie man das Arbeitszimmer, Arbeitsmittel etc. oder das Haus per AFA über 50 Jahre abschreiben kann, schreibt AMD bestimmte Werte aus der Xilinx Übernahme ab.
Das führt halt dazu, dass aus dem Gewinn von $1,1 Milliarden ein steuerrelevanter Gewinn von
$41 Millionen übrig bleibt und entsprechend weniger Steuern zu zahlen sind.
Das läuft noch über die nächsten 15 Jahre.
Wäre also besser die non-GAAP Gewinne in die Grafik mit aufzunehmen um den halbwegs realen Gewinn im Blick zu haben.

[Gast]

na wenn man das mal mit vor corona vergleicht
https://www.3dcenter.org/news/die-amd-geschaeftsergebnisse-im-vierten-quartal-2019
vs
https://www.3dcenter.org/news/die-intel-geschaeftsergebnisse-im-vierten-quartal-2019

Client bei AMD und Intel Q4 vs Q1 jeweils niedriger
Server bei AMD mehr bei Intel deutlich weniger

ich finde die zahlen top

[OpenVMSwartoll]

Ja, man hat es gut geschafft, in Summe der Sparten sich stabil aufzustellen. Der Post-Corona-Einbruch hat AMD nicht so hart getroffen wie Intel.

[amdfanuwe]

Ja, man hat es gut geschafft, in Summe der Sparten sich stabil aufzustellen. Der Post-Corona-Einbruch hat AMD nicht so hart getroffen wie Intel.
Als AMD letztes Jahr noch Kapazitätsbeschränkt war, haben sie lieber Server statt Mobile beliefert.
Intel hat nach besten Kräften Mobile geflutet. Post Corona sitzen nun alle auf "alten" Notebooks und wollen die erst mal loswerden, bevor sie die Lager mit neuen Chips füllen.

[OpenVMSwartoll]

Als AMD letztes Jahr noch Kapazitätsbeschränkt war, haben sie lieber Server statt Mobile beliefert.
Intel hat nach besten Kräften Mobile geflutet. Post Corona sitzen nun alle auf "alten" Notebooks und wollen die erst mal loswerden, bevor sie die Lager mit neuen Chips füllen.

Also alles richtig gemacht. Non-GAAP sieht in meinen nicht vollumfänglich gebildeten Augen sehr befriedigend aus.

[Gast Ritis]

Gaming ist doch nicht durch PS5 und XSX gerettet. Dort verteilen sich die Umsätze relativ gleichmässig nach dem Boom zum Launch. Die wissen doch am Ende wie viele Kosolen die im Monat produzieren können, das bleibt sich gleich mit den Ordern für mehr Chips. Niemand bezahlt gerne Chips auf Halde. Die Orders sind lange durch auch wenn für die Kosolen mal zwischendurch ganz andere Bauteile Lieferschwierigkeiten hatten.

AMD ist im Gaming mit GPUs und Konsole relativ stabil. Man kann jetzt nicht behaupten die hätten zuvor Millionen von RNDA2 verkauft. Wären die RDNA2 und RDNA3 im Preis besser weg gekommen wäre da mehr Umsatz möglich gewesen, so bliebs auf dem Niveau der vorherigen Quartale.

Gamer sind doch nicht bescheuert, natürlich verkauften sich CPUs fürs Gaming nach wie vor solange der Preis OK ist (Zen3/AM4), kleine Martanteile im Vergleich zum Rest. Was im Client weggebrochen ist sind Laptop und andere OEM-Ware mit CPUs. Da hat es AMD genauso getroffen wie Intel, vielleicht nicht ganz so extrem weil verhältnismässig doch mehr DIY-PC-Gamer als OEM-PCs.

Nicht gleich alles auf den Kopf stellen bei der Interpretation nur weil schon wieder 1-1/2 Monate rum sind und das Gedächtnis nachlässt. ;D

[OpenVMSwartoll]

Gaming ist doch nicht durch PS5 und XSX gerettet. Dort verteilen sich die Umsätze relativ gleichmässig nach dem Boom zum Launch. Die wissen doch am Ende wie viele Kosolen die im Monat produzieren können, das bleibt sich gleich mit den Ordern für mehr Chips. Niemand bezahlt gerne Chips auf Halde. Die Orders sind lange durch auch wenn für die Kosolen mal zwischendurch ganz andere Bauteile Lieferschwierigkeiten hatten.

[...]

Gamer sind doch nicht bescheuert, natürlich verkauften sich CPUs fürs Gaming nach wie vor solange der Preis OK ist (Zen3/AM4), kleine Martanteile im Vergleich zum Rest. Was im Client weggebrochen ist sind Laptop und andere OEM-Ware mit CPUs. Da hat es AMD genauso getroffen wie Intel, vielleicht nicht ganz so extrem weil verhältnismässig doch mehr DIY-PC-Gamer als OEM-PCs.

Nicht gleich alles auf den Kopf stellen bei der Interpretation nur weil schon wieder 1-1/2 Monate rum sind und das Gedächtnis nachlässt. ;D

CPUs gehören aber nicht zur Gaming-Sparte. Mal von AMD kopiert:



Gaming segment revenue was $1.6 billion, down 7% year-over-year driven by lower gaming graphics sales partially offset by higher semi-custom product revenue. Operating income was $266 million, or 16% of revenue, compared to $407 million or 23% a year ago. The operating income and margin decreases were primarily due to lower graphics revenue.



Natürlich sind hier die Konsolen ein Standbein; der Umsatz wird ja immer noch generiert. Und da bei der PS5 der Bedarfsberg gerade befriedigt wird, hat man wahrscheinlich Kapazitäten umgeschichtet. AMD war ja in der Lage, alles an Wafern umzusetzen, sprich musste Produkte priorisieren. Offensichtlich sehr klug gehandhabt.

[Gast Ritis]

CPUs gehören aber nicht zur Gaming-Sparte. Mal von AMD kopiert:

Natürlich sind hier die Konsolen ein Standbein; der Umsatz wird ja immer noch generiert. Und da bei der PS5 der Bedarfsberg gerade befriedigt wird, hat man wahrscheinlich Kapazitäten umgeschichtet. AMD war ja in der Lage, alles an Wafern umzusetzen, sprich musste Produkte priorisieren. Offensichtlich sehr klug gehandhabt.

Standbein ja, aber keine Rettung die irgendetwas locker kompensiert. Konsole hat auch geringere Margen.

Genau richtig hast Du das zitiert: "gaming graphics sales partially offset by higher semi-custom product revenue.... primarily due to lower graphics revenue.

Es bleibt dabei. Die Konsolen haben nichts gerettet, höchstens Dellen ausgebügelt wo AMD eigentlich höhere Einnahmen vorhergesagt hatte, die Margen aber für GPUs unerwartet klein ausfallen mussten. Hier ist man hinter den Erwartungen zurück, auch wenn eher gleich blieb.

CPUs hat AMD verkauft, jede Menge an Gamer, am Ende aber nur eine Fussnote im Vergleich zum Rest was man an Desktop/Laptop Produkten nicht absetzen konnte. OEMs machen hier die Bestellungen, die sind auf die Bremse weil Intel die CPUs in Q3 auf Halde in den Markt druckgepresst hat. Dann macht Intel 1 Quartal keinen Umsatz mehr und die OEMs müssen dieses Jahr erst mal das Intel-Zeug loswerden.

AMD muss noch länger ein dickes Brett bohren will man bei OEM Desktop/Laptop Ware ähnlich bedeutend werden wie Intel.

[OpenVMSwartoll]

Standbein ja, aber keine Rettung die irgendetwas locker kompensiert. Konsole hat auch geringere Margen.

Genau richtig hast Du das zitiert: "gaming graphics sales partially offset by higher semi-custom product revenue.... primarily due to lower graphics revenue.

Es bleibt dabei. Die Konsolen haben nichts gerettet, höchstens Dellen ausgebügelt wo AMD eigentlich höhere Einnahmen vorhergesagt hatte, die Margen aber für GPUs unerwartet klein ausfallen mussten. Hier ist man hinter den Erwartungen zurück, auch wenn eher gleich blieb.

[...]



Zu den Margen habe ich gar nichts gesagt; Revenue sind Einnahmen, sprich Umsatz.

Näheres lässt sich aber bei AMD nachlesen.

[Rabiata]

Es bleibt dabei. Die Konsolen haben nichts gerettet, höchstens Dellen ausgebügelt wo AMD eigentlich höhere Einnahmen vorhergesagt hatte, die Margen aber für GPUs unerwartet klein ausfallen mussten. Hier ist man hinter den Erwartungen zurück, auch wenn eher gleich blieb.

Lisa Su hat im "Q4 2022 Earnings Call" gesagt, daß AMD "underdelivered" hat, um Bestand in der Lieferkette abzubauen. Explizit für CPUs, sinngemäß auch bei GPUs.

Das hat die Marge pro GPU erst mal hoch gehalten (siehe auch die Straßenpreise), aber natürlich auch die verkauften Stückzahlen verkleinert.
Mittlerweile geht es aber bei der RX 7900 XT deutlich runter im Preis, ab 929,-€ für die ASUS Radeon RX 7900 XT bei Caseking und Computeruniverse. Da war das Release der 4070 Ti wohl ein wichtiger Arschtritt. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

[Leonidas]

AMD hat da nichts abzuzahlen. Ist alles schon bezahlt.

Mein Fehler. Hätte ich genauer schreiben können. Update hinzugefügt.



Wäre also besser die non-GAAP Gewinne in die Grafik mit aufzunehmen um den halbwegs realen Gewinn im Blick zu haben.

Nicht in die Grafik, aber in die Tabelle. Das wäre in der Tat sinnvoll. Non-GAAP nominell oder besser gleich operativ?

[amdfanuwe]

Mein Fehler. Hätte ich genauer schreiben können. Update hinzugefügt.





Nicht in die Grafik, aber in die Tabelle. Das wäre in der Tat sinnvoll. Non-GAAP nominell oder besser gleich operativ?
Geht ja nur darum, die Richtung des Gewinns zu sehen.
Ich würde den Non-GAAP Operating Income nehmen, wie AMD ihn auf den Folien ausweist. Ist einfacher zu finden.
82553

In der Grafik wäre es auch interessant, sieht man halt auf einen Blick wohin es läuft.
So wie es jetzt ist, sind das ja die zu versteuernden Gewinne bzw. Gewinn nach Steuern.
Da sieht man nicht, ob es bei der Firma wirklich schlecht gelaufen ist oder diese nur kreativ die steuerlichen Freiheiten nutzt (wie aktuell AMD für die nächsten 15 Jahre).
Da wundert man sich, wie manche Firmen existieren können die keine Gewinne machen. Gutes Beispiel ist da auch Amazon, fast nie Gewinn gemacht.

[amdfanuwe]

Nicht gleich alles auf den Kopf stellen bei der Interpretation nur weil schon wieder 1-1/2 Monate rum sind und das Gedächtnis nachlässt. ;D
Anscheinend schon das Ende des Mining Booms vergessen, weshalb die Lager mit GPUs gefüllt sind und AMD deshalb weniger in den Channel geliefert hat.

[Gast]

Es wird alle treffen, habe ich schon damals gesagt. Auch AMD.

Fanboys werden jubeln.
Weil sie nicht sehen wollen, wie viel AMD 2020-2022 verloren/an Potential ausgelassen hat. Und intel gewonnen. AMD war technisch überlegen, konnte aber nicht liefern. intel hätte nicht (ganz) so viel abgesetzt und AMD wäre jetzt stärker abgestürzt, einfach weil von höherem Niveau.
Über die GPU-Sparte schweigt man besser. Von den Konsolen-APUs abgesehen, im Grunde ein Desaster, welches nur über Preis zu kaschieren war und ist.

[Exxtreme]

Es wird alle treffen, habe ich schon damals gesagt. Auch AMD.

Fanboys werden jubeln.
Weil sie nicht sehen wollen, wie viel AMD 2020-2022 verloren/an Potential ausgelassen hat. Und intel gewonnen. AMD war technisch überlegen, konnte aber nicht liefern. intel hätte nicht (ganz) so viel abgesetzt und AMD wäre jetzt stärker abgestürzt, einfach weil von höherem Niveau.
Über die GPU-Sparte schweigt man besser. Von den Konsolen-APUs abgesehen, im Grunde ein Desaster, welches nur über Preis zu kaschieren war und ist.

Trotzdem kommt bei AMD noch Gewinn raus während Intel rote Zahlen schreibt. Also hat AMD schon einiges richtiger gemacht. :) Und ja, Intel braucht diesen kleinen Nackenschlag womöglich. Sie sind zu bequem und träge geworden.

[Gast]

sie haben keinen gewinn gemacht, sondern 149 mio miese. durch steuernachlässe im nachgang ging es dann ins plus.

hat nichts mit gewinn erwirtschaften zu tun.

server ist stabil geblieben, gaming ist eingebrochen, wie bei allen. also auch amd ist für gamer zu teuer. bei mickrigen marktanteilen fällt es eben nicht so ins gewicht.

ob da überhaupt schon zen4 mit verwurstet wurde ist fraglich, das dürfte die verluste noch deutlicher steigern. schlechtes ergebnis und kompletter wachrüttler sollte das für amd sein. bei zen ist die luft raus und rdna3 ist eh ein rohrkrepierer bisher.

schönreden hilft da kaum.

[Gast]

Trotzdem kommt bei AMD noch Gewinn raus während Intel rote Zahlen schreibt. Also hat AMD schon einiges richtiger gemacht. :) Und ja, Intel braucht diesen kleinen Nackenschlag womöglich. Sie sind zu bequem und träge geworden. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun - auch wenn ich letzterem zustimme -, aber da das scheinbar ernst gemeint war, ist es unsinnig aufzeigen zu wollen, dass und warum "richtiger gemacht" zwar der Meinung der Börse entspricht, aber im Grundsatz trotzdem falsch ist. Aber summiere einfach mal auf. Sagen wir 5 Jahre.

Und wech. Eine Zeit lang ging es ja ganz gut, aber inzwischen sind es wieder nicht nur die Forumsbeiträge, sondern schon Leos Schlussfolgerungen.

[Tobalt]

Ich finde AMD ist ein Paradebeispiel dafür, dass die ganzen CFO, CSO und CXyZOs im Unternehmen einfach mal mehr die Fresse halten sollten. So ein Unternehmen wird nicht mit buchhalterischen Tricks und Marketingkampagnen nachhaltig groß,

sondern mit überlegener Technologie, deren Entwicklung halt einfach dauert.