PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man von einem NAS die Daten retten, nachdem es einmal abgestürzt ist?


Platos
2023-05-25, 01:08:45
Erstmal: Ich habe kein NAS.

Ich frage mich allerdings, ob bei einem NAS (vor allem bezogen auf Synology) nach einem Ausfall von irgendwas (ausser natürlich der Festplatten) die Daten noch gerettet werden können, wenn man einen RAID 5/6 benutzt (also wenn man sie z.B alle gemeinsam am PC anschliesst. Möglicherweise kann man sie ja dann mit einem Tool wieder auslesen oder so).

Geht sowas? Ein Beispiel wäre, dass Software-technisch etwas abschmiert beim NAS oder eben hardwaretechnisch (ausser der Festplatten).

Kann mir da jemand Auskunft geben?

Die Frage bezieht sich darauf, dass ich irgendwann neuen Speicher brauche (8-12TB nutzbarer Speicher) und bei einem RAID 5/6 ist dann eben der Preis günstiger, wie wenn ich mir 3 Spiegelungen auf externen HDDs anfertige.

Aber ein NAS ist eig. nicht für die Datensicherheit da, eher für die Bereitstellung. Die Festplatten sind (im Homebereich) ja selten das Problem, vor allem bei einem RAID 6. Da schmiert eher was an der Software ab oder aber an der Hardware (abseits der Festplatten). Deshalb die Frage, ob die Daten so noch auslesbar bleiben. Denn bei einem RAID 5/6 sind die Daten ja schliesslich auf allen Platten "wild" verteilt und so ohne weiteres nicht mehr auslesbar.

Edit: Natürlich muss man bedenken, dass bei einem NAS nicht nur kosten durch die Festplatten anfallen. Das ist natürlich klar.

Julius
2023-05-25, 07:09:02
Kannst von einer Synology in die andere die Festplatten komplett rein bauen. Damit kommst wieder an die Daten rann wenn die alte Synology NAS kaputt geht.

Aber das alles is keine Datensicherung. Kauf dir USB Festplatte und lass von der Synology NAS ein Backup automatisch drauf machen. Alles andere bringt dir nix Sicherheit. Raid ist kein Backup

user77
2023-05-25, 08:52:19
Da hatte einer die gleiche Frage:

https://administrator.de/forum/synology-nas-defekt-raid-5-retten-6858724827.html#comment-6898382462

du kannst die Platten ein ein anderes Synology NAS einbauen und wirst gefragt ob du die Daten übernehmen willst. Habe ich selbst schon gemacht und funktioniert einwandfrei.

Aber: NAS mit Raid ist kein Backup, du "musst" die Daten natürlich auch noch backuppen (USB oder weitere NAS)

myMind
2023-05-25, 08:59:49
1. Das was Julius sagt.
2. Vielleicht noch zur Ergänzung. Die Consumer-NASen beruhen meines Wissens nach alle auf Linux-mdraid.

Ich würde auch immer dazu raten bei einem Geräteausfall die Vorgehensweise des NAS-Herstellers zu befolgen. Also typischerweise neues kompatibles Gerät kaufen. Platten umbauen. Aber grundsätzlich hätte man auch mit Linux eine Chance sich die Daten zusammenzubasten. Das nur zur Einordnung der technischen Basis. Siehe z.B. https://www.ufsexplorer.com/de/articles/storage-technologies/synology-hybrid-raid/

Platos
2023-05-25, 14:15:07
Ihr habt Recht, ein NAS ist kein Backup. Speicher ist nur so teuer (wenn man viel braucht und Spiegelungen macht) und beim Raid5 kann man sich 4 Platten kaufen und kann 3 davon nutzen. Aber stimmt schon, ein NAS ist nicht für die Datensicherheit da.

externe 3.5" Festplatten haben auch nur noch smr Festplatten drinn. Wobei das bei einem Datengrab eig. gar nicht so schlimm ist (meine jetzigen 4TB sind das auch).

Kennt hier jemand irgend eine Möglichkeit, 3 Festplatten an einem Laptop und PC (nicht gleichzeitig) anzuschliessen für 30 Euro? Ich finde zwar haufenweise 2-Bays für 2 Festplatten für so ~ 30-35 Euro, aber danach gibts nur gleich 4-er und die starten eig. so ab 50, was zu teuer ist für mich (bei den Internen HDDs ist es wesentlich einfacher, smr zu vermeiden).

Milchkanne
2023-05-26, 09:58:03
NAS kann natürlich schon ein Backup sein. Wenn man die Daten sonst lokal speichert, ist die Kopie auf dem NAS natürlich ein Backup. Gut bei 12TB eher selten.

Ich kenn mich mit Synology nicht wirklich aus. Aber die DS120j gibts für <100€, 14TB Platten für <200. Mit 300 ist man dann für ein System dabei. Aber zum doppelten Preis bekommt man ja dann noch ein Backup NAS. Das kann man sicherlich irgendwie konfigurieren, dass das als Backup taugt. Wenn die Daten eh doppelt gespeichert sind, würde ich mir Gedanken machen, ob ich mir Raid5 überhaupt antue. Zumal jede Platte auch ~10€/Jahr Strom verbraucht

Klar, wenn das Synology jetzt nen Exploit hat, kann es passieren, dass beide gleichzeitig verschlüsselt werden... Na ja, wie gesagt. Das zweite möglichst nicht von aussen zugänglich machen.

PatkIllA
2023-05-27, 15:18:44
Das ist aber immer was proprietäres? Also ohne nicht mal eben an Linux anklemmen?

kadder
2023-05-30, 19:20:27
Synology verwendet etwas, was grundsätzlich mit Linux kompatibel ist. Gibt es sogar eine Anleitung: https://kb.synology.com/en-id/DSM/tutorial/How_can_I_recover_data_from_my_DiskStation_using_a_PC

mawel
2023-06-01, 08:50:32
Ich würde Dir raten mal einen Blickauf Unraid zu werfen, da dort eben aus gutem Grund kein Raid im klassischen Sinne verwendet wird.
Die Daten werden immer genau einer HDD zugewiesen und durch eine zusätzliche Parity Disk gesichert. Selbst für den unwahrscheinliche Fall, dass ein Rebuild scheitert kann man problemlos auf jede gesunde DatenHDD unter Linux zugreifen.
Du kannst dabei alle HDD Größen mixen und beliebig erweitern, wobei die Kapazität der Parity HDD immer >= der größten Daten HDD entsprechen sollte wenn kein Platz verloren gehen soll.
Weitere Vorteile gegenüber Synology wäre z.B.
- nicht an bestimmte Hardware gebunden, es reicht fast jeder alte PC
- praktisch unbegrenzter Supportzeitraum
- beliebig nachträglich erweiterbar