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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klage Sozialgericht, Sozialverband ok?


Gast
2023-11-06, 15:10:00
Hallo,

einem Bekannten wurde von der Rentenversicherung ein Antrag abgelehnt und auch der Widerspruch wurde zurückgewiesen. Nun wurde vor ein paar Monaten Klage beim Sozialgericht eingereicht, vertreten wird er vom Sozialverband Deutschland. Er hat dann dort beim Sozialverband mal nachgefragt, ob er einen Anwalt braucht und es wurde ihm gesagt, dass das beim Sozialverband auch Juristen sind die sich um solche Fälle kümmern.
Er ist aber trotzdem ein wenig unsicher, ob er durch den Sozialverband gut genug vertreten wird oder ob er sich doch besser einen Anwalt nehmen sollte.
Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen mit sowas oder kennt sich damit aus? Wird er vom Sozialverband gut vertreten?

Döner-Ente
2023-11-06, 15:50:38
Münze werfen oder das Orakel von Delphi befragen. Natürlich werden beim SoVD, wenns ans Klageverfahren geht, Juristen dran- und hintersitzen und offensichtlich ist dein Bekannter bereits (zahlendes) Mitglied beim SoVD, ansonsten würden die ihn nämlich nicht vertreten.
Ob die Juristen dort nun besser oder schlechter sind als z. B. ein renommierter Top-Fachanwalt für Sozialrecht oder der nächste Feld-Wald-und-Wiesen-Dorfanwalt...

Wenn das nun nicht gerade ein Supersonderspezialfall ist, würde ich erst mal davon ausgehen, dass die Leute beim SoVD schon wissen, was sie tun, weil sie mit Widersprüchen/Klageverfahren bei den üblichen Themen wie Erwerbsminderung/Reha etc. tagtäglich zu tun haben.
Und, nachdem der Bekannte dort eh schon Mitglied ist und Beiträge zahlt, würde ich die machen lassen. An der teilweise ewig langen Verfahrensdauer vor Sozialgerichten wird auch der beste extra Fachanwalt nichts ändern können.

Monger
2023-11-06, 16:11:29
Meine Erfahrung mit Anwälten ist eher ernüchternd. Viele sind total unter Wasser. Unserer hat den Fall nur deshalb verloren, weil er Fristen verpasst hat.
Da denke ich mir bei nem großen Verband: die haben durchaus nen Ruf zu verlieren, und viel Erfahrung mit Justiz. Die werden schon darauf achten mit wem sie da zusammenarbeiten.

00-Schneider
2023-11-06, 16:23:29
Unserer hat den Fall nur deshalb verloren, weil er Fristen verpasst hat.


Ja lol.

Gabs da wenigstens eine Entschädigung für diesen Fehler?

Monger
2023-11-06, 16:48:05
Ja lol.

Gabs da wenigstens eine Entschädigung für diesen Fehler?
Wir hätten unseren eigenen Anwalt wegen Verfahrensfehler auf Schadensersatz verklagen können, aber im Endeffekt hatten wir weder die Kraft noch die Zeit um das durchzuziehen. Ging auch nicht um sowas riesiges.

Gast Threadersteller
2023-11-06, 17:10:14
Ja, er ist Mitglied im Sozialverband, es geht um einen Rentenantrag.
Ob ein Anwalt nun gut oder nicht so gut ist weiß man ja nie. Es geht darum, ob das beim Sozialverband halt echte Anwälte sind oder nur Sachbearbeiter, die mal eine Fortbildung in Rechtsfragen gemacht haben (ok, vielleicht etwas hart ausgedrückt, aber das war halt die Frage).
Und dann kommt noch von einem anderen Bekannten die Aussage, er solle sich mal einen richtigen Anwalt besorgen, der dann auch mal das ganze beschleunigen soll. Deshalb die Unsicherheit.

Fragman
2023-11-06, 17:46:59
Der Fall den ich kenne hat sich ewig gezogen, über Jahre.
Es ging auch um Rente, in dem Fall dann Frühverrentung aus gesundheitlichen Gründen.
Das Problem war damals, das sich die verschiedenen Träger den Ball gegenseitig zuschieben wollten um die Zahlungen zu vermeiden.
Der Fall war eigentlich klar, aber das zählt nicht wenn die Träger das alle unterschiedlich sehen.
Der Sozialverband hat das übernommen.
Das lief soweit auch alles recht automatisch im Hintergrund ab.
Nur die ganzen Arztbesuche und Gutachten und Gegengutachten sowie die Rennerei und was weiß ich nicht alles hat so ziemlich an den Nerven genagt.

Jetzt reine Spekulation:
Ob man das mit einem extra Anwalt beschleunigen könnte kann ich nicht sagen.
Einfach mal einen Fachanwalt aufsuchen und nachfragen.
Ob man das Mandat einfach so weitergeben kann weiß ich auch nicht.
Da sollte man gegebenenfalls beim Sozialverband nachfragen um eventuelle Probleme zu vermeiden?

EureDudeheit
2023-11-07, 08:19:45
Ja, er ist Mitglied im Sozialverband, es geht um einen Rentenantrag.
Ob ein Anwalt nun gut oder nicht so gut ist weiß man ja nie. Es geht darum, ob das beim Sozialverband halt echte Anwälte sind oder nur Sachbearbeiter, die mal eine Fortbildung in Rechtsfragen gemacht haben (ok, vielleicht etwas hart ausgedrückt, aber das war halt die Frage).
Und dann kommt noch von einem anderen Bekannten die Aussage, er solle sich mal einen richtigen Anwalt besorgen, der dann auch mal das ganze beschleunigen soll. Deshalb die Unsicherheit.


Typisches Stammtischgelaber von Leuten, die keine Ahnung haben. Beim SOVD sowie beim VdK arbeiten zu 99% Juristen mit 2. Staatsexamen. Auch ein Anwalt (der Unterschied zu einem Juristen mit 2. Staatsexamen ist nur, dass der Anwalt bei der Kammer gemeldet ist), kann nichts an der Verfahrensdauer vor dem Sozialgericht ändern. Zumal die meisten Juristen bei den Verbänden Syndikusrechtsanwälte sind.
Aber soll er ruhig 1000 Euro nochmal für das Klageverfahren bei einem Anwalt hinlegen oder wenigstens 200€ Selbstbeteiligung.

Gast Threadersteller
2023-11-08, 13:02:52
@EureDudeheit

Ok, danke dir für diese Info, das hört sich schon mal sehr beruhigend an.