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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umschulung mit Mitte 40 zum Fachinformatiker Systemintegration


Goser
2023-11-13, 08:33:55
Hat jemand hier eine Ausbildung oder Umschulung in den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration gemacht?

Ich muss mich beruflich neu aufstellen und das scheint eine gute Option zu sein.
Komme aus einem ganz anderen Feld und jetzt heißt es Hobby zum Beruf machen.
Mit mitte 40 joa, wieder Schulbank drücken, mit viel zu jungen Menschen, davor graut es mir am meisten XD Zum Glück ist das ja nur ein bis zweimal die Woche.

Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr ähnliches hinter euch?

Backbone
2023-11-13, 13:29:50
Ich hab höchsten Respekt für Leute die sich neu orientieren und hätte kein Problem jemanden „nur“ wegen des fortgeschrittenen Alters einzustellen.
Sei dir aber bitte über eines im Klaren: Wenn du den Abschluss in der Tasche hast, geht das lernen erst los. Nach einigen Jahren bist du dann „gut“ und nach weiteren Jahren „sehr gut“. Wir haben hier manchmal unschüler da sitzen, die „Exchange Administrator“ sein wollen, dabei nicht wissen was SMTP ist und völlig entrüstet vom Hof Düsen weil wir sie nicht mit Handkuss und 5k brutto + Dienstwagen einstellen.

Zwergi
2023-11-13, 13:40:52
Ja. Einjährige Umschulung zum Systemadministrator fürs Gesundheitswesen.
Das war aber Vollzeit und die Altersstruktur gut durchmischt, von 26 bis 58 war alles dabei, die meisten in unserem Alter. Also das muss dich nicht besorgen. :)

KriNemeth
2023-11-13, 13:46:20
Bin ausgebildeter FISI.
Das bringt dich durch die Ausbildung:
https://www.rheinwerk-verlag.de/it-handbuch-fuer-fachinformatiker-der-ausbildungsbegleiter/?v=3756&GPP=openbook

... und ja es ist ein stetiges Lernen.

PHuV
2023-11-13, 13:48:06
Ja. Einjährige Umschulung zum Systemadministrator fürs Gesundheitswesen.

Geht es etwa in diese Richtung?
Bericht: IT-Sicherheit in Gesundheitsämtern vernachlässigt (https://www.heise.de/news/Bericht-IT-Sicherheit-in-Gesundheitsaemtern-vernachlaessigt-9404608.html)
Hier mal die Kommentare lesen. Scheint ja wohl nicht besonders erfolgreich zu laufen. Das Du direkt persönlich direkt dafür nichts kannst, ist mir klar, ich sehe hier eher, daß Du und andere für die Versämnisse und Fehler anderer mangels Finanzen und gescheiten Strukturen als Alibi verheizt werdet. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber eine einjährige Umschulung erlaubt nur den notwendigsten Betrieb zu stützen, mehr nicht.
Mit mitte 40 joa, wieder Schulbank drücken, mit viel zu jungen Menschen, davor graut es mir am meisten XD Zum Glück ist das ja nur ein bis zweimal die Woche.
Mach es, und wenn Du Dich dann nicht allzu ungeschickt anstellst, hast Du sicher immer Arbeit bis zur Rente. Wichtig ist, was Du dann im Job machst und hier noch an Wissen und Experise rausholen kannst.
... und ja es ist ein stetiges Lernen.
Richtig, man muß hier permanent nachlernen und am Ball sein. Beispielsweise mußte ich jetzt auch letztes Jahr auf was komplett anderes schwenken, was vorher überhaupt nicht mein Bereich war und vieles neu war, und das mit 55.
Wir haben hier manchmal unschüler da sitzen, die „Exchange Administrator“ sein wollen, dabei nicht wissen was SMTP ist und völlig entrüstet vom Hof Düsen weil wir sie nicht mit Handkuss und 5k brutto + Dienstwagen einstellen.
Ja, das kenne ich auch, absolut übel, was sich da auf dem Arbeitsmarkt so bewegt.

sei laut
2023-11-13, 13:56:01
Mit mitte 40 joa, wieder Schulbank drücken, mit viel zu jungen Menschen, davor graut es mir am meisten XD Zum Glück ist das ja nur ein bis zweimal die Woche.
1-2 mal die Woche? Bei dem Ausbildungsberuf gibt es Blöcke, 2 Wochen Schule, 4 Wochen Betrieb.
Bei uns war damals eine mit 34, für die war das super (davor Studium ohne Berufsaussicht). Aber die hatte bereits einen Betrieb, wo sie zuvor als Nebenjob gearbeitet hatte und das nun mit der Ausbildung untermauern wollte. (und halt Anwendungsentwicklung)

Und ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass aus "Hobby zum Beruf" gerne mal das Hobby entfällt.
Also ich mach als persönliche Weiterbildung selbst noch privat was, aber weniger als davor.
Und ich würde heute was anderes machen, aber das ist Charaktersache. Mir gefällt nicht die Richtung, in die sich IT entwickelt.

Zwergi
2023-11-13, 13:58:05
Geht es etwa in diese Richtung?
Bericht: IT-Sicherheit in Gesundheitsämtern vernachlässigt (https://www.heise.de/news/Bericht-IT-Sicherheit-in-Gesundheitsaemtern-vernachlaessigt-9404608.html)
Hier mal die Kommentare lesen. Scheint ja wohl nicht besonders erfolgreich zu laufen. Das Du direkt persönlich direkt dafür nichts kannst, ist mir klar, ich sehe hier eher, daß Du und andere für die Versämnisse und Fehler anderer mangels Finanzen und gescheiten Strukturen als Alibi verheizt werdet. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber eine einjährige Umschulung erlaubt nur den notwendigsten Betrieb zu stützen, mehr nicht.

Mach es, und wenn Du Dich dann nicht allzu ungeschickt anstellst, hast Du sicher immer Arbeit bis zur Rente.

Höhö, ja, ist total überteuerter und von Vetternwirtschaft durchzogener Bockmist. Ärzte sind gesetzlich verpflichtet sich für 3000 € so einen "Konnektor" zu kaufen und ist eigentlich nur ein VPN-Zugang :freak:

Aber das IHK-Zertifikat sieht gut aus und ich kann mich als Junior Admin auch auf andere Stellen bewerben. Ob da Gesundheitswesen auf meiner Bewerbung steht, interessiert keine Sau :D

PHuV
2023-11-13, 13:59:46
Und ich würde heute was anderes machen, aber das ist Charaktersache. Mir gefällt nicht die Richtung, in die sich IT entwickelt.
Geht mir genauso. Da werden zuviele Baustellen gleichzeitig aufgemacht und sich verzettelt ohne Ende, weil nur wenige einen Plan haben, die meisten das aber nicht umsetzen können, und die wenigsten eigentlich wirklich verstehen, was Sache ist. Macht so keinen Spaß mehr, und es wird zuviel und zuschnell mit vermeidlich neuen unausgereiften Technologien nachgeschoben, daß man kaum hinterher kommt.
Aber das IHK-Zertifikat sieht gut aus und ich kann mich als Junior Admin auch auf andere Stellen bewerben. Ob da Gesundheitswesen auf meiner Bewerbung steht, interessiert keine Sau :D
Das ist doch schon mal gut. Wichtig ist, daß Du irgendwo einen guten Einstieg hast und Du dort Dich entsprechend gut weiterbilden kannst. Bei mir ist die Situation schon seit Jahren so, Training direkt on the job oder im Projekt. :freak:

Zwergi
2023-11-13, 14:12:37
Geht mir genauso. Da werden zuviele Baustellen gleichzeitig aufgemacht und sich verzettelt ohne Ende, weil nur wenige einen Plan haben, die meisten das aber nicht umsetzen können, und die wenigsten eigentlich wirklich verstehen, was Sache ist. Macht so keinen Spaß mehr, und es wird zuviel und zuschnell mit vermeidlich neuen unausgereiften Technologien nachgeschoben, daß man kaum hinterher kommt.

Das ist doch schon mal gut. Wichtig ist, daß Du irgendwo einen guten Einstieg hast und Du dort Dich entsprechend gut weiterbilden kannst. Bei mir ist die Situation schon seit Jahren so, Training direkt on the job oder im Projekt. :freak:

Aktuell bin ich im Support für eine zwielichtige Firma die alten Omas 4000 € Staubsauger andreht ;D Also Erfahrung ja, aber ob die so hilfreich ist. Immerhin kann ich jetzt auch mit Blue Office umgehen. ^^
Aber ich habe gleich ein Vorstellungsgespräch, also drückt mir die Daumen. :)

Lurtz
2023-11-13, 14:31:49
Geht mir genauso. Da werden zuviele Baustellen gleichzeitig aufgemacht und sich verzettelt ohne Ende, weil nur wenige einen Plan haben, die meisten das aber nicht umsetzen können, und die wenigsten eigentlich wirklich verstehen, was Sache ist. Macht so keinen Spaß mehr, und es wird zuviel und zuschnell mit vermeidlich neuen unausgereiften Technologien nachgeschoben, daß man kaum hinterher kommt.

Keine Sorge, jetzt kommt KI, da werden die dummen Menschen einfach wegrationalisiert und plötzlich funktioniert alles ;D

Duran05
2023-11-13, 17:36:08
Keine Sorge, jetzt kommt KI, da werden die dummen Menschen einfach wegrationalisiert und plötzlich funktioniert alles ;D

Denkfehler. Die KI unterscheidet nicht zwischen Qualität, die rationalisiert auch die Guten und Besten weg.
Wenn der Kundensupport durch ein Programm übernommen werden kann wird das umgesetzt und selbst der erfahrenste wird raus sein.

40 Jahre ist noch kein Alter um aufzugeben, aber ich halte Umschulungen für überbewertet. Du kannst in vielen Bereichen schon ohne Abschluss einsteigen.
Je nach Region ist das Arbeitsmarktpotential hoch oder gar nicht vorhanden.

Ich kann dir sagen, das bei uns viele Umschüler keinen Job gefunden haben der längerfristig war.
Vielleicht solltest du auch mal über ein Studium nachdenken, das kannst du ja auch noch nebenbei fahren. Ausbildung bedeutet zum Teil unter 1300 Euro...

Blase
2023-11-13, 18:14:44
Ich bin auch FiSi - Ausbildung ist ewig her.

Das Alter sehe ich nicht unbedingt als Problem. Dir muss aber klar sein, dass du dich mit den jungen Leuten eben auch auf dem Arbeitsmarkt wirst messen müssen. Aufgrund deines Alters darf dir unterstellt werden, dass du gut mit Menschen kannst, dass du die Zähne auseinander bekommst und dich ausdrücken kannst. Reden und der Umgang mit Menschen ist, in der Regel und wie in fast allen anderen Berufen, das A und O. Davon ausgehend, dass das Geschriebene so stimmt, hebt dich dein Alter und deine (allgemeine Lebens-) Erfahrung von den Jungen Leuten positiv ab. Aber die fachliche Komponente ist für einen frisch ausgelernten FiSi natürlich ebenfalls von zentraler Bedeutung. Und hier wirst du kaum "mehr" auf der Pfanne haben, als der 20+ jährige Absolvent. Wenn überhaupt - je nachdem, wie lange die Umschulung geht und wie intensiv sie läuft. Ein Azubi hat neben seinem Blockunterricht immerhin im Betrieb auch 40 Stunden die Woche Praxiserfahrung - i.d.R. drei Jahre lang. Wie hier schon geschrieben wurde, ist nach der Ausbildung dann keineswegs "fertig", aber bei diversen Umschülern, die ich bisher kennen gelernt habe, ist die fachliche Basis ziemlich dünn...

Mein Rat also - lass dich vom "Alter" nicht abschrecken. Es bringt auch große Vorteile gegenüber den Berufsanfängern mit sich. Aber gleichzeitig darf man von dir erwarten, dass du wirklich "Gas" auf deinem zweiten Bildungsweg gibst und dich nicht auf der Umschulung "ausruhst". In der IT hörst du nie auf zu lernen...

MfG Blase

PHuV
2023-11-14, 15:50:41
Keine Sorge, jetzt kommt KI, da werden die dummen Menschen einfach wegrationalisiert und plötzlich funktioniert alles ;D
Wir haben bis heute noch keine KI, das ist die größe Illusion. Wir haben ein statistisch/stochastisches Analyseverfahren, was mathematisch sehr effizient Zusammenhänge bilden kann, aber mehr nicht. Wir sind noch Jahrzehnte, wenn nicht noch länger von KI entfernt.

Rancor
2023-11-14, 16:04:55
1-2 mal die Woche? Bei dem Ausbildungsberuf gibt es Blöcke, 2 Wochen Schule, 4 Wochen Betrieb.

In NRW nicht. Unsere Azubis haben ganz normal 1 - 2 Tage Berufsschule in der Woche.

Und ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass aus "Hobby zum Beruf" gerne mal das Hobby entfällt.

Da stimmt ich dir voll zu. Hobby IT und IT als FISI sind 2 vollkommen unterschiedliche Dinge.

pest
2023-11-14, 20:30:42
Wir haben bis heute noch keine KI

viele Tageszeitungen verwenden jetzt bereits ChatGPT und Ähnliches. Man sieht es nicht direkt.

Acid-Beatz
2023-11-14, 21:16:12
Mit mitte 40 joa, wieder Schulbank drücken, mit viel zu jungen Menschen, davor graut es mir am meisten XD Zum Glück ist das ja nur ein bis zweimal die Woche.

Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr ähnliches hinter euch?

In Bayern bist Du mit Abitur oder abgeschlossener Berufsausbildung von der Berufsschulpflicht befreit, heißt Du kannst Dich ganz zu 100% der Arbeit widmen, so der Betrieb es will oder Du keinen Bock auf Berufsschule hast ;D
Zwischen und Endprüfung wird aber natürlich auch regulär mit allen anderen geschrieben. Schätze mal eine ähnliche Regelung gibt es in anderen Bundesländern auch!

Zumindest gehört haben sollte man von dieser Option mal denke ich, sollte die Berufsschule in irgendeiner Art und Weise ein psychisches Hindernis darstellen ;)

Rooter
2023-11-14, 21:17:38
Wir haben bis heute noch keine KI, das ist die größe Illusion. Wir haben ein statistisch/stochastisches Analyseverfahren, was mathematisch sehr effizient Zusammenhänge bilden kann, aber mehr nicht. Wir sind noch Jahrzehnte, wenn nicht noch länger von KI entfernt.Hängt von deiner Definition von KI ab. Ich vermute du meinst eine generelle KI.
Ist mir aber ganz recht so, aus einer generellen KI kann nämlich recht schnell eine Super KI werden. :eek:

https://www.techopedia.com/wp-content/uploads/2023/03/f07f0d6e-b092-4765-9eae-3bda312eb2a3.png

[/offttopic]

MfG
Rooter

PHuV
2023-11-14, 22:00:31
Hängt von deiner Definition von KI ab.
Nope, sondern die KI, die heute tatsächlich vorhanden ist, also das, was Deine Grafik als Narrow KI bezeichnet. Das ist ja nicht von mir "erfunden".

Ich vermute du meinst eine generelle KI.
DU :biggrin: meinst wohl eine allgemeine künstliche Intelligenz. General wird mit im Allgemeinen biggrin: mit allgemein übersetzt. Das gibt es bis heute noch nicht oder nur in der Fantasie.

Ja, das chinesische Zimmer von John Searle (er lebt sogar noch :eek:) tauchte damals in den Vorlesungen in den 80er auf, wobei bei uns von schwacher und starker KI gesprochen wurde. Im Endeffekt hat sich genau das Gedankenexperiment von ihm damals bestätigt, gängige KI-Systeme können hervorragend mit Sprache umgehen, ohne deren echten Kontext jemals erfassen zu können.

Aber um etwas ausuzuholen, ich hänge mich ausdrücklich an den Begriff "Intelligenz" dran. Und nochmals, wir haben nichts im entferntesten von Intelligenz in dem, was sich heute KI in irgend einer Form nennt. Für "Intelligenz" braucht es ein paar mehr Dinge, die wir hier aber philosophisch und psychologisch und biologisch usw. erläutern müßten. Die heute KI ist im Endeffekt nur eine komplexerer "deterministischer endlicher Automat" (Begriff aus der Informatik) mit etwas anderen Mittel. Aber es beruht alleine auf Mathematik bzw. deterministischen Algorithmen. Intelligenz geht aber weit darüber hinaus, daß läßt sich nicht simpel nur mit Mathematik und Algorithmen erfassen. Bzw. man streitet bis heute in diversen wissenschaftlichen Disziplinen erbittert darüber, wie und ob das überhaupt so möglich ist.
viele Tageszeitungen verwenden jetzt bereits ChatGPT und Ähnliches. Man sieht es nicht direkt.
Das sie es verwenden ist ein ganz anderes Thema. Und ich sehe es eher als Werkzeug, wie ein Übersetzer, oder erweiterter bzw. komplizierterer Suchbefehl (wie SQL oder sonstwas) mit einer riesigen Datenbank dahinter. ;D Das man damit vielleicht einige Arbeitsplätze sparen kann, dem widerspreche ich nicht. Aber ich weigere mich bis heute, das Ding irgendwie als intelligent bezeichnen oder sehen zu wollen.

Du hast doch vielleicht auch schon mit Cuda, Jupyter Notebook und Co. etwas herumgespielt? Oder schon mal Massendatenauswertungen in die Richtung ML/DL gemacht? Ich hab ja ein paar solcher Systeme aufgesetzt und mit den Businessanalysten bzw. Datascientisten Datenauswertungen mit verschiedenen Methoden durchgeführt. Intelligenz dahinter habe ich noch keine gefunden, eher schnödes Rechnen.

Durango
2023-11-21, 21:48:45
Wir haben bis heute noch keine KI, das ist die größe Illusion. Wir haben ein statistisch/stochastisches Analyseverfahren, was mathematisch sehr effizient Zusammenhänge bilden kann, aber mehr nicht. Wir sind noch Jahrzehnte, wenn nicht noch länger von KI entfernt.
Diese "KI" funktioniert auch nur bei Sachen, die nicht so genau sein müssen. Bei Bildern oder Text super. Bei komplexen Programmen oder Mathematik nicht so.

Florida Man
2023-11-22, 21:21:54
Ich rate Dir davon ab.

ianm
2023-11-23, 16:15:42
Hat jemand hier eine Ausbildung oder Umschulung in den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration gemacht?

Ich muss mich beruflich neu aufstellen und das scheint eine gute Option zu sein.
Komme aus einem ganz anderen Feld und jetzt heißt es Hobby zum Beruf machen.
Mit mitte 40 joa, wieder Schulbank drücken, mit viel zu jungen Menschen, davor graut es mir am meisten XD Zum Glück ist das ja nur ein bis zweimal die Woche.

Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr ähnliches hinter euch?

Ich hab das gemacht, Umschulung zum FISI, bin im März mit 43 fertig geworden.

Habe früher studiert, abgebrochen, bzw. eine meiner letzten Prüfungen endgültig nicht bestanden. Jahrelang ohne Abschluss gearbeitet, in 2020 arbeitslos geworden. Anfang 2021 Termin beim Arbeitsamt gehabt, mir wurde ein Bildungsgutschein angeboten und ich habe meine Umschulung beim Anbieter Comcave gemacht. Wer hier nicht auch selbst gelernt hat, war mMn aufgeschmissen. Die Güte des Lehrkörpers war mal besser, mal schlechter. Alles online, trotzdem musste man ab Mitte 2021 vor Ort am Standort sein und sich dort einloggen. Zehn Monate Praktikum, mein Betrieb hat mich hinterher übernommen.

Von 8 Leuten in meiner Gruppe am Standort war ich der Einzige, welcher innerhalb von zwei Jahren fertig wurde. Ein anderer könnte später fertig geworden sein, da habe ich keinen Kontakt mehr. Alle anderen schmissen unterwegs hin - oder wurden geschmissen, weil z.B. kein Praktikumsplatz gefunden wurde.

Ich arbeite nun im öffentlichen Dienst an einer Uni. Ja, ich merke jeden Tag wo meine Lücken sind, habe trotzdem Bock drauf und zum Glück einen Kollegen der es mir nicht übel nimmt, wenn ich auch mal auf dem Schlauch stehe. Es gibt noch viel zu Lernen und ob ich im ÖD bleibe weiß ich noch nicht. Als Hauptproblem sehe ich die fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wie andere schon sagten, ich habe jetzt zwar einen Schein wo drauf steht ich kann was, aber es wird noch dauern bis ich wirklich gut bin. Ich kann mich gut in neue Sachverhalte einarbeiten, einzig die Zeit dazu muss ich suchen. Sowas geht momentan nur nach der Arbeit, es ist zuviel zu tun.

Bereut habe ich es nicht. Ich habe 25 Jahre Erfahrungen im PC-Bereich, aber IT Hobby und FISI sind wirklich verschiedene Welten. Das sollte man vorher wissen. Nun freue ich mich jetzt einen Job zu haben, der mir Spaß macht und für Berufseinsteiger ok bezahlt wird (TV-L E9a). IT-Systemadmin werde ich aber nicht für immer bleiben wollen, dafür interessiert mich andere Bereiche zu sehr.

prinz_valium_2
2023-11-23, 17:12:47
Einfach machen. Ohne Witz.
Ich glaube ich werde bald auch noch mal doch zu Ende studieren.

Why not

E39Driver
2023-11-29, 15:16:33
Hat jemand hier eine Ausbildung oder Umschulung in den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration gemacht?

Ich muss mich beruflich neu aufstellen und das scheint eine gute Option zu sein.
Komme aus einem ganz anderen Feld und jetzt heißt es Hobby zum Beruf machen.
Mit mitte 40 joa, wieder Schulbank drücken, mit viel zu jungen Menschen, davor graut es mir am meisten XD Zum Glück ist das ja nur ein bis zweimal die Woche.

Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr ähnliches hinter euch?

Schwierig. Ist der Grund für den Ausbildungswunsch, dass du dir davon wirklich neues praktisches Wissen versprichst oder eher die perspektive zukünftig einen Job im IT Umfeld mit besserer Bezahlung zu finden?

Was die Wissensvermittlung angeht, würde ich die Ausbildung nicht überbewerten. Das meiste wirst du eher in deiner täglichen Berufspraxis lernen. Wenn du hier eh entsprechendes IT Wissen auch ohne Ausbildung nachweisen kannst, ist das beim jetzigen Fachkräftemangel ein sehr guter Türöffner um an solche Jobs zu kommen mit mittlerer Bezahlung. Wenn es hingegen um sehr gut bezahlte Jobs gehen soll, bringt dir die Ausbildung auch nichts. Hier zählt dann nur praktische Qualifikation im entsprechenden Fachgebiet oder alternativ ein Studium.

Mein Rat wäre die Bewerbung eben ohne die Ausbildung zu versuchen. Und ansonsten wenn es um Wissensvermittlung geht (und es die Vorqualifizierung hergibt) eher Richtung Abend- oder Fernstudium zu gehen. Ich behaupte selbst ein abgebrochenes Informatikstudium zählt bei der Einstellung mehr als eine Fachinformatiker-Ausbildung.

Ich selbst habe meinen Wirtschaftsinformatik Bachelor und Master auch erst in Abendstudium-Form nachgeholt neben einer Vollzeit 40h Arbeitswoche. Wobei ich dort auch erst in meinen 20ern war. War eine harte Zeit aber schaffbar. Jetzt aktuell mit Ende 30 und familiärer Bindung könnte ich mir so eine Doppellast realistisch nicht mehr auf mehrere Jahre vorstellen