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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche CPU für neuen, langlebigen PC?


Der_Korken
2024-01-05, 00:07:33
Hallo zusammen,

ich helfe aktuell einem Freund von mir nach langer Zeit wieder einen PC zusammenzustellen. Der aktuelle Unterbau ist über 10 Jahre alt, d.h. es wird ein kompletter Neubau. Aktuell grübeln wir darüber, welche CPU am besten passen würde, denn daraus würde sich das Board ergeben. Es ist kein reiner Spielerechner, sondern er soll auch hobbymäßig zum Programmieren oder für Bildbearbeitungsprogramme (z.B. Panoramaaufnahmen als Einzelbildern zusammensetzen) genutzt werden.

Weitere Anforderungen:
- Der Rechner soll sehr lange halten
- Idle-Verbrauch ist relevant, weil der Rechner oft an ist
- Es besteht kein übermäßiger Bedarf an vielen schnellen SSDs, d.h. sowas wie ein X670-Board ist nicht notwendig (wäre sonst Ausschluss für Intel gewesen)
- Preisvorstellung ist sehr variabel. Es darf ruhig was kosten, wenn es sinnvoll ist. Mit 1000€ für den Rechner ohne GPU schien er einverstanden.
- Kein Tuning, d.h. Undervolting und RAM-Optimierung sind irrelevant. Es zählt nur wie es out-of-the-box läuft

Mein aktueller Favorit wäre der 14700K für ca. 420€. Performance-technisch scheint er keine Schwächen zu haben: ST ist leicht besser als beim etwa gleichteuren 7900X, MT ist ungefähr gleich wenn man den Verbrauch angleicht (mit 253W ist der 14700K schneller) und in Spielen ist der Ryzen ohne RAM-Tuning deutlich inkonsistenter, d.h. knickt öfter mal ein - vor allem bei Titeln die wirklich mit wenig fps laufen wie z.B. Anno 1800 oder Starfield (laut Reviews der 14000er CPUs von Computerbase und Hardware Unboxed). In Spielen allein wäre der 7800X3D schneller, dafür ist der 14700K aber bei ST bis zu 20% schneller, bei MT je nach Powerlimit sogar 50 bis 65%. Bitte auch bedenken, dass der Rechner lange halten soll und Spiele in 5 Jahren höhere Anforderungen an die Kernzahl haben werden. Der 7800X3D scheint mir von den Stärken her zu einseitig und weniger zukunftssicher. Den 7900X3D halte ich für eine schlechte CPU, die wegen Aufteilung in Cache- und Non-Cache-CCD bereits heute in Spielen nicht mehr den vollen Vorteil des 3D-Caches auf die Straße bekommt.

Was mich beim 14700K verunsichert ist der hohe Verbrauch bei Last und dass ich selber keine Erfahrung mit modernen Intel-Systemen habe (mein letzter war ein Ivy).
- Kann man den Maximalverbrauch bei allen Boards drosseln um nicht immer die vollen 253W anliegen zu haben? Bei AMD ist das kein Problem.
- Gibt es zwischen AM5 und S1700 große Qualitätsunterschiede, die für eine der beiden Seiten sprechen?
- Ich habe aber schon öfter gelesen, dass vier DIMMs bei AMD große Probleme machen. Ist das bei Intel auch so? Geplant wären eher 2x16GB, aber wenn vier DIMMs so zickig sind, lieber gleich 2x32GB kaufen wo es aktuell nicht so teuer ist?

Gibt es noch Aspekte, die ich übersehen habe und entweder für Intel oder AMD sprechen würden? Man könnte noch diskutieren, ob generell eine günstigere CPU genommen werden sollte. Allerdings spart das in der Gesamtrechnung nicht so viel, da Board+RAM auch >400€ kosten, wenn zu 2x32GB gegriffen wird und das Board kein Ramsch sein soll.

dildo4u
2024-01-05, 06:07:07
Support für ein späteres Upgrade?
Intel soll angeblich ein großen Sprung mit der nächsten Generation machen aber Sockel 1700 ist eine Sackgasse.
Es ist extrem wichtig zu wissen ob ihm Mehr als 8 Kerne wirklich was bringen selbst Video Schnitt hängt eher an der GPU.

Der i9 verhält sich nicht großartig anders als i7.

AXXWxYd3tI0

x-force
2024-01-05, 06:46:28
aufrüsten ist die bessere variante:

am5, 7800x3d

wenn es zu langsam wird auf die aktuelle x3d variante upgraden. 7000er ist gerade die erste generation auf am5, da wird noch einiges kommen.

intel mainboards sind sondermüll, bevor du sie überhaupt eingebaut hast.

T86
2024-01-05, 08:29:44
Ein Rechner der jetzt 10 Jahre alt ist und zum arbeiten bisher für ihn noch gereicht hat scheint mir keine übermäßige Anforderung zu sein.

Ich würde jetzt tatsächlich auch nicht übertreiben und gucken das man zwar hochwertige Komponenten kauft wie ein vernünftiges Netzteil und kein Mainboard was auf Kante genäht ist
Ebenso ein Bogen um Aio kühler machen aber für den Workflow den er s da hat würde vermutlich ein ryzen 3600 oder ein 6 kerniger intel der 8gen schon ein Sprung sein

Er hat einfach vor 5 Jahren das aufrüsten verschlafen und sich dann weitere 5 Jahre sinnlos gequält.

Erklären ihm das heute Hardware vermutlich nicht mehr 10 Jahre macht und übertreibt es nicht.
Auf extreme Lebensdauer auslegen macht nie Sinn.
Weder von Verbrauch was die Leistung betrifft noch von der Leistung als solche.
Ein sparsames System ist nie schnell genug um Ur Alt zu werden und ein high end System wird’s auch selten aufgrund der Belastung der Komponenten wegen Temperaturen und Verbräuchen.

Ich würde Mittelklasse am5 kaufen und später die CPU aufrüsten oder ein einfacheres so 1700 Intel System und früher ersetzen.
Ob i5 - i7 oder i9 ist vollkommen egal - für Bilder bearbeiten braucht man keine vielen Kerne
Da würde auch ein 4 Kerner reichen

Ohne gpu
https://geizhals.de/wishlists/3505978
Zb

Micha80
2024-01-05, 10:52:31
Die meisten genannten Anforderungen schaffen alle heutigen Plattformen. Bei "Der Rechner soll sehr lange halten" kommt nur AMD AM5 in Frage. Bin 2017 mit der AMD AM4 Platform (dem Vorgänger) einem Ryzen 1600 eingestiegen und nutze diese Plattform heute mit dem 5800X3D immer noch. Also im 7ten Jahr.

Vorschlag:
ASRock B650 Board
Ryzen 7600 6-Kerne oder 7700 8-Kerne
32GB RAM
Was spielt er denn mit dem 10 Jahre alten Rechner? Ggf. reicht erst einmal die iGPU vom Ryzen?
SSD
Ca. 500 Watt Netzteil
usw.

MiamiNice
2024-01-05, 11:03:27
Lange halten ≠ lange aufrüstbar

Nur so btw.

dildo4u
2024-01-05, 11:08:04
Gute Boards sind heute so teuer das man besser dafür Sorgen kann das man Zen 6 3D drauf nutzen kann.

Dadurch das die Nachfrage nach AMD so gestiegen ist zahlt man Teilweise höher Preise als bei Intel.

E39Driver
2024-01-05, 12:59:25
Wenn Langlebigkeit gefordert ist, schließt sich der Sockel 1700 doch eh aus. Da kommt nicht weiteres mehr.

Statt einem 450€ teurem i7 14700k würde ich für rund 100€ mehr einfach direkt den R9 7950X3D nehmen. Da hast du dann in Gaming das Beste vom Besten und in Anwendungen ist der auch flotter bei deutlich weniger Strombedarf. Und in 5 Jahren hast mit dem AM5 Board immer noch die Möglichkeit mal eine neue CPU drauf zu setzen

Der_Korken
2024-01-05, 13:12:01
Lange halten ≠ lange aufrüstbar

Nur so btw.

So ist es. Im Grunde können wir nur annehmen, dass Zen 5 noch für AM5 kommt. Für Zen 6 ist das völlig unklar, da AMD nur Support bis 2025 versprochen hat. Wenn ein 8950X3D mit 8+8 Kernen das Maximum ist, was in den Sockel geht, ist ein 14700K imho nicht so weit davon entfernt. Ein 7800X3D würde dem gegenüber bloß 50€ sparen und Aufrüsten kostet extra. Die Situation ist mit AM4 und Zen 1 überhaupt nicht vergleichbar imho.

Ein Rechner der jetzt 10 Jahre alt ist und zum arbeiten bisher für ihn noch gereicht hat scheint mir keine übermäßige Anforderung zu sein.


Wir tun uns tatsächlich schwer abzuschätzen, wieviel Leistung wirklich sinnvoll ist, aber die alte Kiste pfeift schon seit Jahren aus dem letzten Loch bzw. einige Dinge, die er gerne tun würde, laufen gar nicht erst darauf.


Ebenso ein Bogen um Aio kühler machen


Guter Punkt, danke.


aber für den Workflow den er s da hat würde vermutlich ein ryzen 3600 oder ein 6 kerniger intel der 8gen schon ein Sprung sein


Ein Sprung ja, aber ein paar neuere Spiele dürfen es dann doch gerne sein. Die Crux ist, dass nicht alle Spiele gut optimiert sind. Wir würden z.B. gerne mal wieder 7 Days To Die zocken, aber das hat aus meiner Erinnerung (wir haben es schon eine ganze Weile nicht mehr angefasst) in großen Gefechten auf quasi jedem Rechner geruckelt. Meist ist es in solchen Fällen die CPU, weil der Gamecode an einem Mainthread hängt. Da sind historisch gesehen Zen 3, Alder Lake und der 3D-Cache krasse Gamechanger gewesen.


Er hat einfach vor 5 Jahren das aufrüsten verschlafen und sich dann weitere 5 Jahre sinnlos gequält.


In der Tat. Wir haben ihn mit seinem alten PC lange genug aufgezogen, weil er immer mit Abstand der letzte ist, der fertig geladen hat ;D


Erklären ihm das heute Hardware vermutlich nicht mehr 10 Jahre macht und übertreibt es nicht.
Auf extreme Lebensdauer auslegen macht nie Sinn.
Weder von Verbrauch was die Leistung betrifft noch von der Leistung als solche.


Eigentlich hält Hardware mittlerweile so lange wie noch nie. Mit einer 10-Jahre alten GPU (780Ti oder 290X) kann man heute immer noch was anfangen, da beide DX12 unterstützen und von der Rohleistung her immernoch 1080p mit Low/Medium schaffen. Nur der VRAM wird schnell zu klein. Vor 10 Jahren (also 2014) konnte man sich eine damals 10-Jahre alte Karte nur in die Vitrine stellen, denn da reden wir von der Generation 9800Pro oder FX5900Ultra. Ohne Shader-Modell 3 ist da kein halbwegs aktuelles Spiel auch nur gestartet, geschweige denn hätte es in den mickrigen 256MB-Speicher gepasst.


Ein sparsames System ist nie schnell genug um Ur Alt zu werden und ein high end System wird’s auch selten aufgrund der Belastung der Komponenten wegen Temperaturen und Verbräuchen.

Ich würde Mittelklasse am5 kaufen und später die CPU aufrüsten oder ein einfacheres so 1700 Intel System und früher ersetzen.
Ob i5 - i7 oder i9 ist vollkommen egal - für Bilder bearbeiten braucht man keine vielen Kerne
Da würde auch ein 4 Kerner reichen

Ohne gpu
https://geizhals.de/wishlists/3505978
Zb

Da geben ich dir durchaus Recht: Hardware hat ein gewisses Verfallsdatum, egal wieviel Geld man zum Release dafür ausgibt. Das Extrembeispiel wäre quasi sich einen Threadripper mit 256GB RAM zu kaufen mit der Absicht auch in 10 Jahren noch genug Rechenpower zu haben, ohne zu bedenken, dass die CPU bis dahin ein einziger ST-Krüppel sein wird und man auch von anderen technischen Entwicklungen (z.B. AI-Beschleuniger im SoC) nicht profitieren kann.

Dagegen finde ich den 14700K noch relativ human. Die Plattformkosten sollten anteilsmäßig nicht zu hoch werden, denn wenn er z.B. in 4-5 Jahren aufrüstet, muss er Board und RAM zu 100% neu kaufen. Deswegen war mein Motto: Lieber ein paar Kerne mehr, damit die Kiste ein paar Jahre länger halt und man von der Investition in Board+RAM mehr hat. Es ist aber natürlich schwer vorherzusagen, was in vielen Jahren dann der Flaschenhals sein wird und am Ende ist es was ganz anderes als die MT-Leistung.

-------------

Weiß jemand was zur Powerbegrenzung von Intel-CPUs?
Und was mir noch eingefallen ist: Die 7000er Ryzens unterstützen einen hybriden GPU-Modus, wo die iGPU den Desktop darstellt und die dGPU nur in Spielen aktiv wird. Hat jemand Erfahrung damit, ob das in der Praxis gut funktioniert? Das wäre bezüglich Idle-Verbrauch wieder ein Pluspunkt für AMD.

dildo4u
2024-01-05, 13:21:19
Idle hängt massiv vom Board ab PCGH hat hier AM4 und Intel als beste Option.
Kann man aber senken wenn man kein High-End Board nutzt.

https://www.pcgameshardware.de/Ryzen-5-7500F-CPU-280112/Tests/Benchmark-Preis-Review-Kaufen-vs-7800X3D-7600-1437264/3/


Als Beispiel ein 7700X System mit 33 Watt idle.

https://youtu.be/P2CUi9W2DI0?si=9lAVYQMIv1Jt0Oth&t=612

vinacis_vivids
2024-01-05, 15:22:55
Ich bin beim 7950X und hoffe er kann 5+ Jahre mithalten.

Fusion_Power
2024-01-05, 15:38:12
Korrigiert mich wenn ich mich irre aber AMD hat doch aktuell die bessere Energieeffizienz als Intel oder? Ich weiß das sicher vom mobile Bereich. Desktop sollte da aber auch mit rein zählen, oder?
Einige der kommenden Desktop Ryzen 8000er (https://www.pcgameshardware.de/CPU-CPU-154106/News/AMD-Ryzen-8000G-Desktop-APUs-Spezifikationen-1436403/) haben sogar die Radeon 780M eingebaut, damit kann man teils schon auf ne dedizierte GPU verzichten, falls das ein Faktor sein sollte.

Der_Korken
2024-01-08, 01:14:13
Die meisten genannten Anforderungen schaffen alle heutigen Plattformen. Bei "Der Rechner soll sehr lange halten" kommt nur AMD AM5 in Frage. Bin 2017 mit der AMD AM4 Platform (dem Vorgänger) einem Ryzen 1600 eingestiegen und nutze diese Plattform heute mit dem 5800X3D immer noch. Also im 7ten Jahr.

Vorschlag:
ASRock B650 Board
Ryzen 7600 6-Kerne oder 7700 8-Kerne
32GB RAM
Was spielt er denn mit dem 10 Jahre alten Rechner? Ggf. reicht erst einmal die iGPU vom Ryzen?
SSD
Ca. 500 Watt Netzteil
usw.

AM5 ist beim Aufrüsten eigentlich nicht relevant besser. Sobald die aktuelle Gen so langsam ist, dass es nervt, zieht ein Zen 5 auch keine Wurst mehr vom Teller.

Ansonsten hat er aktuell eine RX570, die er sich irgendwann mal als Ersatz gekauft hat für seine kaputte GPU. Die ist massiv oversized für den Unterbau, aber würde vorübergehend erstmal reichen, damit die Kiste läuft. Er plant mittelfristig irgendwas im Bereich 7800XT/RTX4070 nachzukaufen, da er einen 4K-Monitor an dem Rechner betreiben will. Zum Arbeiten versteht sich, bevor jemand sagt er soll sich zum zocken lieber was kleineres kaufen.

Korrigiert mich wenn ich mich irre aber AMD hat doch aktuell die bessere Energieeffizienz als Intel oder? Ich weiß das sicher vom mobile Bereich. Desktop sollte da aber auch mit rein zählen, oder?
Einige der kommenden Desktop Ryzen 8000er (https://www.pcgameshardware.de/CPU-CPU-154106/News/AMD-Ryzen-8000G-Desktop-APUs-Spezifikationen-1436403/) haben sogar die Radeon 780M eingebaut, damit kann man teils schon auf ne dedizierte GPU verzichten, falls das ein Faktor sein sollte.

APUs sind völlig egal. Durch den reduzierten Boost-Takt und verkleinerten Cache werden die in Spielen und ST-Lasten deutlich langsamer als Raptor Lake sein.

Aktueller Stand ist nach wie vor entweder der 14700K oder ein AM5 als Budget-Ausführung. Er scheint selber zum 14700K zu tendieren.

Monsta
2024-01-10, 18:59:08
Ist der 7800x3d nicht schneller günstiger und deutlich sparsamer? sollte also auch leiser betrieben werden können.

Ich würde die voll ausgefahrenen Intels aktuell nicht kaufen.
Der hohe Stromverbrauch stellt auch mehr Anforderungen an Mainboard Netzteil und Kühlung.
Auch die Pflege der Kühlkomponenten ist bei so einem Biest wichtig.