PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Die Intel-Geschäftsergebnisse im vierten Quartal sowie Gesamtjahr 2023


Leonidas
2024-01-26, 02:44:52
Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/die-intel-geschaeftsergebnisse-im-vierten-quartal-sowie-gesamtjahr-2023

MD_Enigma
2024-01-26, 09:24:49
Das sieht aus wie ein Taschenspieler-Trick in der Finanzkiste. Wäre interessant zu wissen, woher der "plötzliche" Geldregen in Q4 kommt.

Legendenkiller
2024-01-26, 09:36:10
Wieso Intel hat da so ca. 13Mrd. laufende Kosten. Die sind halt sehr Fix, egal wieviel/wenig sie verkaufen.
Schon weil sie mit sicherheit die Prokuktion einfach weiter laufen lassen, Chipfertigung hat lange Durchlaufzeiten. Die laufenden Kosten sind viel höher als die Stückkosten, die man sparen könnte wenn man nichts Produziert.

Bei 12 Mrd Umsatz machen Sie 1 Mrd Verlust.
Bei 15 Mrd Umsatz machen Sie 2 Mrd Gewinn.
Bei 20 Mrd Umsatz würden die Kosten leicht auf 14 Mrd steigen und sie würden 6 Mrd Gewinn machen.
Aber ja, kreative Buchführung ist da natürlich auch dabei ;-)

Wenn du noch mehr brauchst streckst du noch Abschreibungen oder verschiebst Investitionen nach hinten.
Wenn ich mir die Zahlen so ansehen haben sie so 0,5 Mrd "eingespart" , das sind 4% Kosteneinsparung, das geht immer.

ChaosTM
2024-01-26, 09:36:59
Intel kann liefern, AMD leider nicht immer. Da sind eigene Fabs schon recht praktisch, selbst wenn sie technisch schon ziemlich hinterherhinken.

Das wird schon passen.

hardtech
2024-01-26, 10:41:06
intel aktie geht 11,5% nach unten.
amd, asml und nvidia haben in 1 monat tw 30% hinzugewonnen.

schon erstaunlich, dass vor nicht allzu langer zeit intel so viel gewinn gemacht hat wie amd umsatz.

MiamiNice
2024-01-26, 10:54:41
Netter Zeitpunkt um nachzukaufen.

Gast
2024-01-26, 11:17:13
Sicherlich zur Verwunderung einiger lief wieder einmal die Consumer-Sparte bei Intel am besten – obwohl man hier doch nun nicht gerade besonders griffige Angebote hat bzw. mit der 14. Core-Generation nun wahrlich keine Bäume ausreißt

Eher wie es zu erwarten war. Die Consumer-Sparte ist die einzige die nicht meilenweit hinterherhinkt.

Klar die 14er Generation war Stagnation, aber Stagnation auf hohem Niveau.

Eher für Verwunderung sorgt, dass die Datacenter-Sparte nicht weiter zurückfällt, da sieht man ja überhaupt kein Land gegen AMD. Aber da dürfte wohl der AI-Boom helfen, die eigentlichen Arbeiter sind da andere und die CPU spielt keine so große Rolle, da hilft es schon wenn man liefern kann um die AI-Beschleuniger anderer Hersteller zu befeuern.

maximus_hertus
2024-01-26, 13:32:31
Nach Einschätzung des Tech-Experten Timothy Arcuri von der Bank UBS boten die Aussagen von Intel Licht und Schatten. Negativ sei, dass die Ziele für das laufende erste Quartal hinter den Annahmen der meisten Marktakteure zurückgeblieben seien. Die gute Nachricht sei, dass Intel die bilanziellen Risiken für den Rest des Jahres in den Griff zu bekommen scheine. Auch hätten Aussagen des Managements in einer Telefonkonferenz die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich Intel in zwei Unternehmen aufspalten könnte - ein Szenario, das Arcuri schon länger favorisiert.


Das hört sich erstmal ein wenig "wild" an.


Ansonsten grob wie erwartet. AMD kann wohl nicht im OEM MArkt das liefern, was gebraucht wird (bzw. das ganze Paket mit Support und Co., da gehört viel mehr dazu als nur ein Prozessor).

Dazu ist AMD wohl recht konservativ bei den bestellten Wafern @ TSMC.


Intel ist aktuell schwierig zu prognostizieren. Arrowlake und Co. könnten (positiv) einschlagen, aber auch eine komplette Enttäuschung sein.

Bei den Servern schafft man es auch nicht, so richtig klar in Führung zu gehen und man verliert eher noch weiter Marktanteile an AMD. Das fatale ist hier, dass sobald AMD über einen gewissen Zeitraum einen gewissen Marktanteil erobert hat, dieser auch nciht mehr "mal eben" von Intel wieder einkassiert werden kann.

So wie es aussieht wird die Data Center und AI Group noch lange in einer Art "Tal der Tränen" verweilen. AMDs Data Center Group könnte schon bald 50% vom Revenue von Intels Data Center Group erreichen. Beim operation Income liegt AMD schon vorne.

Genau diese Data Center Sache (AMD wird wohl langfristig "Fuß fassen" und mehr als relevant bleiben) tut Intel richtig weh, da dies auch enorm Marge und damit Gewinne kostet.

Selbst wenn eine kommende Gen wieder deutlich vorne liegt, wird es viele Jahre brauchen, um wieder bei der Marge groß "aufzutrumpfen".


Beim Thema AI ist Intel in einer nicht ganz vorteilhaften Position. Die Aussichten sind dort nciht wirklich für Freudensprünge gut und Mittelfristig wird sich daran wohl wenig ändern.



Ich frage mich, wenn dieses "in 2 Firmen aufspalten" wirklich passieren sollte, welche Bereiche wo landen würden?

Gast
2024-01-26, 14:05:52
Und allem Unken zum Trotz machen sie reichlich Gewinne. Solange das so ist kann AMD mit den Armen, Beinen und sonst was hampeln. Blau vom Thron zu stoßen werden diese nie schaffen. Mittlerweile frage ich mich wie lange die noch RDNA2 und Zen3 verkaufen wollen.

Intel gibt den Kindern neue Name und weiter geht's...und bleibt trotz allem vorne, Nvidia wird förmlich alles aus der Hand gerissen. Paar verkaufte AMD CPUs bei MF machen halt nicht das Groß aus und spiegeln auch keine Marktverteilung wieder, gleiches gilt für RDNA2 oder RDNA3. Da scheint MF noch Tausende von in den Lagern zu liegen haben und AMD hat sich beim Absatz komplett verkalkuliert, wobei man dumme Verträge mit TSMC geschlossen haben muss und diese Mengen immer noch abnehmen muss.

E39Driver
2024-01-26, 14:13:53
Ich frage mich, wenn dieses "in 2 Firmen aufspalten" wirklich passieren sollte, welche Bereiche wo landen würden?

Hmm wäre doch sehr naheliegend das Foundry-Geschäft als eigenständige Firma raus zu schneiden, so wie AMD es damals mit Global-Foundrys gemacht hat. So spart man sich einiges an finanziellen Risiken

Gast
2024-01-26, 14:31:42
Hmm wäre doch sehr naheliegend das Foundry-Geschäft als eigenständige Firma raus zu schneiden, so wie AMD es damals mit Global-Foundrys gemacht hat. So spart man sich einiges an finanziellen Risiken

Und verliert die Vorteile, durch die man eben so viel liefern kann und im OEM Geschäft vorne ist..
Ich denke das wäre eher verkehrt. Aber ich bin halt kein VWLer.

maximus_hertus
2024-01-26, 15:18:56
Hmm wäre doch sehr naheliegend das Foundry-Geschäft als eigenständige Firma raus zu schneiden, so wie AMD es damals mit Global-Foundrys gemacht hat. So spart man sich einiges an finanziellen Risiken

Jau, darauf hätte ich selber kommen können. Das hört sich jedenfalls durchaus plausibel an. Die Frage wäre dann, wie das dann strukturiert wäre.



Und allem Unken zum Trotz machen sie reichlich Gewinne.

Wer hat den behauptet, dass Intel keine Gewinne mehr machen würde?

Dennoch ist der Trend sicherlich nicht so "geil" (für Intel):

2018: 21,1 Mrd
2019: 21,0 Mrd
2020: 20,9 Mrd
2021: 19,9 Mrd
2022: 8,0 Mrd
2023: 1,7 Mrd



Solange das so ist kann AMD mit den Armen, Beinen und sonst was hampeln. Blau vom Thron zu stoßen werden diese nie schaffen.

Das ist auch nicht das aktuelle Ziel von AMD. Die kommen von so einem tiefen Tal der Tränen und mit Lisa Su haben sie eine Spitze, die eine klare Strategie verfolgt. AMD geht es so gut wie noch nie in ihrer Geschichte. Man ist dabei sich einen echten "Speckgürtel" anzufressen, so dass man eben nicht mehr wegen einem schlechten Launches sofort wieder fast pleite ist.

Intel kann mit den Armen, Beinen und sonst was hampeln und von LEadership sprechen, erstmal müssen sie liefern ;) Und zwar pünktlich ;)




Mittlerweile frage ich mich wie lange die noch RDNA2 und Zen3 verkaufen wollen.

So lange sie noch Produkte auf Lager haben und es eine Nachfrage gibt.



Intel gibt den Kindern neue Name und weiter geht's...und bleibt trotz allem vorne,

Vorne bzgl. Verkaufszahlen? Jo, das wäre aber so oder so passiert, AMDs Strategie ist nicht auf maximalen Marktanteil (um jeden Preis) ausgelegt (das bedeutet nciht das AMD alles richtig macht, sondern ist nur die Feststellung, dass sie eben eine bestimmte Strategie verfolgen). Selbst wenn AMD doppelt so schnell wäre und dabei nur die hälfte an Watt verballert würde Intel mehr verkaufen. AMD kann schlicht nicht mal eben die Produktionsmenge vervielfachen. Dazu muss man bei der Produktionsmenge weit im voraus planen und buchen. Das geht nicht mal eben über Nacht.



Nvidia wird förmlich alles aus der Hand gerissen. Paar verkaufte AMD CPUs bei MF machen halt nicht das Groß aus und spiegeln auch keine Marktverteilung wieder,

Wer hat denn behauptet, dass MF die MArktverteilung für die ganze Welt wiederspiegelt?



gleiches gilt für RDNA2 oder RDNA3. Da scheint MF noch Tausende von in den Lagern zu liegen haben und AMD hat sich beim Absatz komplett verkalkuliert, wobei man dumme Verträge mit TSMC geschlossen haben muss und diese Mengen immer noch abnehmen muss.

Jetzt wird es ganz wild. Also Lagerware bei MF = Zeichen für komplette Fehlkalkulation?

Lehdro
2024-01-26, 15:19:51
Ich frage mich, wenn dieses "in 2 Firmen aufspalten" wirklich passieren sollte, welche Bereiche wo landen würden?
Fertigung als eigenständige Foundry.
Rest wird gesundgeschrumpft und auf den Kern konzentriert, ein Traum für Aktionäre :rolleyes:

Solange das so ist kann AMD mit den Armen, Beinen und sonst was hampeln. Blau vom Thron zu stoßen werden diese nie schaffen.
Sag das Intels Datacenterjungs. Trotz massiver Rabatte und wiederholter Kampfansage keine Marktanteile abgeben zu wollen, verliert man eben diese. Währenddessen kann sich AMD im Serversegment in Margen suhlen und von einem Höhenflug zum Nächsten eilen. Für Intel bleiben da nur saure Kirschen, zum Beispiel Strafzahlungen bei Supercomputern, wegen Verspätungen :wink:

hardtech
2024-01-26, 16:46:45
Netter Zeitpunkt um nachzukaufen.

du willst intel nachkaufen?
oder geht es um andere titel?

Gast
2024-01-29, 12:52:41
Und verliert die Vorteile, durch die man eben so viel liefern kann und im OEM Geschäft vorne ist..
Ich denke das wäre eher verkehrt. Aber ich bin halt kein VWLer.
Intel will die Foundry's auch für andere Firmen öffnen. Wenn die aber noch direkt zu Intel, einem direkten Konkurrenten gehören, wer würde denn dann da fertigen lassen?
Vorteil ist auch immer relativ. Diesen Vorteil hatte AMD auch mal. AMD's ehemaliger Vorteil produziert in einem zugekauften 12nm Prozess, während AMD 5nm nutzt. Historisch betrachtet hatte AMD 32nm, als Intel 14nm hatte. Das war einer der Gründe, warum Intel so überlegen war (zu der Zeit waren 2 Full Nodes noch fast 1/4 Verbrauch oder 3/4 Verbrauchsreduktion).

In der Produktion up to date zu bleiben kostet Unsummen an Geld. Intel hatte da bisher aufgrund der Stückzahl, und, weil man früher führend war, keine Probleme. Aber inzwischen scheint die Fertigung eher in der Diskussion zu stehen, weil TSMC da in den letzten Jahren sehr zuverlässig gute Fortschritte gebracht hat, Intel aber nicht. Selbst Samsung ist eine Alternative zu Intel. Und sie planen ja auch nicht einmal ihre eigenen Produkte rein für ihre eigene Fertigung, einige Tiles kaufen sie ja von TSMC zu.
Kurz gesagt: Die Fertigung ist sicherlich ein Grund, warum Intel Chips mehr verbrauchen als AMD Chips. Kann daher durchaus sein, dass Intel das ähnlich löst wie AMD damals.