Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung, Kontovollmacht usw.

[Bolek]

Ich bin single und allmählich in dem Alter, in welchem man sich Gedanken über das eigene (unerwartete) Ableben oder Dahinsiechen macht (36). Ein Unfall oder eine Krankheit wie z.B. Krebs können jederzeit zuschlagen. Daher dachte ich mir, wäre es eine gute Idee ein bis zwei Familienmitglieder damit zu bevollmächtigen mich im Falle einer gravierenden Behinderung oder des Exitus zu vertreten. Habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht bzw. entsprechende Vollmachten und Verfügungen aufgesetzt? Falls JA: Wo habt ihr das machen lassen? Eigenregie oder unter Zuhilfenahme eines Notars / Anwalts / Arztes? Und was habt ihr darin grob geregelt?

Mich überfordert dieses Thema, daher dachte ich mir, frage ich mal hier nach. Vor allem diese verschiedenen Arten von Vollmachten und Verfügungen verwirren mich. Da gibt es ja zig Ausdifferenzierungen.

Bei meiner Bank hab ich schon geguckt und da gibt es Formulare für eine Bankkontovollmacht mit diversen Optionen (Mit Bankkarte, ohne Bankkarte usw. etc. pp.)

[Tintenfisch]

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[greeny]

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Das hab ich auch...

Eine Freundin von mir hat das zusammen mit ihrer Hausärztin gemacht, die entsprechende Unterlagen da hatte...

[YeahBuoy!]

Wir haben das, also Patientenverfügung, beim Notar machen lassen in Zusammenspiel mit dem Testament. Man kann das sicherlich auch mit einer der unzähligen Mustervollmachten regeln die man bspw. bei den Ärztekammern herunterladen kann, aber wir hatten so viele Fragen wie man es richtig gestaltet das aus unserer Sicht eine fachliche Beratung notwendig war.

Es gibt da ja so ein paar Sachen zu beachten:

- Es muss sichergestellt sein das Bevollmächtigte neben der eigentlichen Vollmacht auch Zugriff auf die Verfügung selbst haben und die sollte aktuell sein. Ganz triviales Beispiel; Du hast eine Verfügung aufgesetzt, die Vollmachten verschickt und alles ist erstmal paletti. Dann änderst du deine Meinung bspw. zum Thema künstliche Beatmung, modifizierst die Verfügung und legst diese nur bei dir daheim im Ordner in einem Safe ab. Der Unglücksfall tritt ein, und dein Bevöllmächtigter hat keine Ahnung wo dein Safeschlüssel ist. So was kann man bspw. mit einer Hinterlegung am Amtsgericht vermeiden, kostet nur ein paar Euro, aber der Bevöllmächtigte hat erheblich leichter Zugriff darauf was du willst.

- Man kann nicht jeden Fall abbilden in der Verfügung. Es macht durchaus Sinn ein paar Sätze zu schreiben was deine Vorstellung eines lebenswerten Daseins aus gesundheitlicher Perspektive ist oder was deine Ängste in dem Zusammenhang sind. Das erleichtert es dem Bevollmächtigten enorm zu deuten was du eigentlich möchtest.

- Ich würde stark dazu raten exakt zwei enge Freunde / Familienmitglieder aus der näheren Umgebung auszuwählen und mit denen ausführlich zu besprechen ob sie überhaupt damit klar kämen in so einer Extremsituation entscheiden zu können. Der Bevollmächtigte muss nicht zustimmen das du ihn einsetzt, wird aber dennoch im Unglücksfall hinzugezogen. Das kann schon zu extremen psychologischem Druck führen.

Ich würde daher raten das du dich bei einem Notar bezüglich der Kosten mal schlau machst, und wenn es finanziell vertretbar ist dann einmal intensiv das Thema vorbereitest damit im schlimmsten Fall alles geregelt ist.

Edit: Meinte statt Amtsgericht eigentlich das Vorsorgeregister da hier auch die Ärzte im Notfall die Verfügung anfordern können. Die Urkunde braucht man trotzdem da dort nur der Inhalt aber nicht die Urkunde selbst gespeichert wird, hier kommt dann das Amtsgericht ins Spiel. Siehe https://www.vorsorgeregister.de/hilfe/faq

[Mark3Dfx]

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Einmal zusammen ausfüllen und Thema ist abgehakt.

Wenn du 13€ ausgeben willst kannst online du über die Notarkammer
eine Vertrauensperson und den Ablageort deiner Dokumente hinterlegen.
https://www.vorsorgeregister.de/

https://www.test.de/Vorsorgeregister-So-melden-Sie-Vorsorgevollmacht-und-Patientenverfuegung-5152958-0/

[Bolek]

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Vielen Dank für eure Hilfe. Das hört sich gut an. Das ganze dann ins Vorsorgeregister zu verfrachten kann sicherlich nicht schaden.

[readonly]

Gibt es doch auch als PDF Ausgabe online. Hatte ich mir heute morgen mal geholt.

Bin da auch gerade im Thema

[Mark3Dfx]

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Das ganze dann ins Vorsorgeregister zu verfrachten kann sicherlich nicht schaden.

Genau, wir haben die Vorgängerversion im Zeitschriftenladen (Bahnhofsbuchhandlung) gekauft.
Einen Sonntagnachmittag zusammen ausgefüllt,
in einem separaten Ordner abgelegt und im Vorsorgeregister angemeldet.

Erledigt :D