Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhandlung zum tödlichen Schuss beim Film Rust mit Baldwin
dreamweaver
2024-03-03, 17:13:47
Seit einigen Tagen läuft ja der Prozess gegen Hannah Gutierrez, Armourer (Waffenmeisterin) am Filmset Rust.
Die Verhandlungstage werden live übertragen und sind auch weiterhin abrufbar:
Tag 1 https://www.youtube.com/watch?v=dImjzszIg0Y
Tag 2 https://www.youtube.com/watch?v=0al45swEWvU
Tag 3 https://www.youtube.com/watch?v=hsK2Y03srlc
Tag 4 https://www.youtube.com/watch?v=u24ZTeWe9NY
Tag 5 https://www.youtube.com/watch?v=BAkf6xGly04
Tag 6 https://www.youtube.com/watch?v=pyxJAZww-2s
Tag 7 https://www.youtube.com/watch?v=Ad90f6I0rUo
Ich habe mir einiges angeschaut (große Teile der Aufzeichnungen sind Pausen, man muss also nicht die ganzen Stunden voll anschauen).
Teils ganz interessant, auch die Aussagen von Experten zum Thema Waffenhandhabung/Waffenmeister am Filmset.
Die Verteidigung scheint darauf aus zu sein, daß die Sicherheitskette nicht nachvollziehbar ist, teils sogar nachdem die Polizei vor Ort war (der eine Detective/Cop machte den Fehler und ließ einen unberechtigten Zivilisten über das Sicherungsband in den betreffenden Waffenprop-Wagen hineingreifen [Tag 1, Benevidez]). Am Ende braucht die Verteidigung nur "berechtigte Zweifel" aufkommen lassen.
Mein Eindruck:
  Baldwin hat eigentlich die Hauptverantwortung. Wenn er die Waffe nicht auf jemanden gerichtet hätte, wäre auch keiner getroffen worden (vom Querschläger mal abgesehen). In der Szene war es eigentlich gar nicht vorgesehen, daß Baldwin mit der Waffe zielt. Es sollte nur ein close-up vom langsamen ziehen der Waffe aus dem Holster sein.
  Gutierrez hätte die Waffe nach Übergabe nicht aus den Augen lassen dürfen und natürlich die Munition verlässlich checken müssen (vorausgesetzt, daß niemand danach noch die Munition ersetzt hat). Ihr Umgang und Lagerung der Waffen und Munition vor Ort war teils fragwürdig (diverse Zeugenaussagen der Crew)
  Die Produktion hat an allen Ecken und Enden gespaart. Gutierrez hatte wohl ihre vereinbarte Stundenzeit als Waffenmeisterin am Set schon aufgebraucht.
  Diverse Verfehlungen von Schauspielern/Stuntman mit Waffenumgang (gezeigte Videos in der Verhandlung). Dazu Tag 6, Aussage vom Armourer-Experten Carpenter, der die ganzen Verfehlungsvideos analysiert.
  Zwei versehentliche Schüsse mit Platzpatronen in den Tagen vor dem Unglück (ich glaube beide, aber mindestens einer von Propmaster Zachary).
  Gutierrez, eine 24-jährige mit so einer Verantwortung unter hektischem Stress, es war ihr zweiter Film.
  Gutierrez war als Armourer dem Propmaster (Sarah Zachary) unterstellt (auch eine junge eher unerfahrene Person). Gleichzeitig war Gutierrez nur Parttime-Armourer weil sie auch noch bei den Props allgemein helfen musste. Als Armourer hatte sie aber ihre Chefin (Zachary) als "Hilfskraft engagiert", die ihr bei den Waffen hilft. In der Position war die Chefin (Zachary) also ihr (Gutierrez) unterstellt. Und es gab wohl auch Stress zwischen den beiden.
What could possibly go wrong...
Am Ende eine ganze Latte von Verfehlungen und Fragwürigkeiten an zig Stellen, die dann wohl in einem katastrophalen Moment endeten. Quasi das Schweizer-Käse-Modell
Die Käselöcher als Schwachstellen können unerwartet ihre Größe und Lage verändern. Bei einer ungünstigen Kombination vieler ursächlicher Faktoren entwickeln sich einzelne Fehler zu Schäden, Unfällen oder katastrophalen Folgen. Im Modell liegen dann die Käselöcher auf einer Linie und es entsteht die „Gelegenheit zu einer Flugbahn“, so Reason, die alle Sicherheitsbarrieren überwindet
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer-K%C3%A4se-Modell
dreamweaver
2024-03-07, 07:46:30
Urteil gegen Gutierrez ist raus: Schuldig wegen fahrlässiger Tötung. Die Strafe wird erst später festgelegt.
War wohl auch kein Weg dran vorbei. Als Armourer ist es Ihre Verantwortung, was da in der Waffe steckt. Ebenso ist es ihr Job sich nicht drängeln zu lassen, egal ob großer Star oder noname Schauspieler.
Als nächstes wird sich dann wohl Baldwin vor Gericht verteidigen (lassen) müssen. Wird sicher interessant.
blackbox
2024-03-07, 09:13:47
Warum sind an einem Flimset überhaupt echte Munition nötig? Oder echte Waffen?
dreamweaver
2024-03-07, 09:50:51
Natürlich wird am Filmset keine echte Munition benötigt. Sie darf auch gar nicht da sein.
Der Regisseur Souza, der auch getroffen wurde, wollte nicht wahrhaben, daß er von einer echten Kugel getroffen wurde. Das hat er auch in seiner Aussage während der Verhandlung gesagt. Erst als sie ihm im Krankenhaus das Röntgenbild mit der Kugel in seinem Schulterblatt zeigten, hat er es geglaubt.
Echte Waffen werden halt genutzt, damit es glaubwürdiger rüberkommt. Oftmals wird auch mit Platzpatronen geschossen wegen Rückstoß, Knall und Rauch. Da gibt es verschieden stark gefüllte Varianten, jenachdem ob Kinder oder Tiere am Set sind, ist die Füllmenge an Schießpulver dann geringer.
Wahrscheinlich hat Gutierrez selbst (unabsichtlich) die echte Munition an das Set gebracht und dort "unabsichtlich verteilt". In der Verhandlung konnte man ja auch anhand von Bildern vom Set im Patronengürtel von Baldwin (anhand des Primers/Zünders der Patronen) erkennen, daß er wohl mindestens eine echte Patrone im Gürtel stecken hatte, anstatt nur Dummy Rounds (also leere Patronen, auch kein Schießpulver). Die Dummy Rounds erkennt man, wenn man sie schüttelt, weil da kleine Kugeln drin sind. Das hat Gutierrez wohl beim Laden der Waffe am Unglückstag verpeilt. Die Verteidigung hatte ja u.a. damit argumentiert, daß es am Set durch den Wind und die vielen Leute zu laut gewesen sei, um das Rascheln der Kügelchen zu hören, und sie vielleicht deshalb eine echte Patrone irrtümlich in den Revolver geladen hatte.
Wie man es auch dreht, sie hat die Verantwortung über die Waffen. Das ist ja gerade ihr Job.
sandokan
2024-03-07, 11:28:45
Warum sind an einem Flimset überhaupt echte Munition nötig? Oder echte Waffen?
John Woo hatte oftmals scharfe Waffen am Set. 
In "The Killer" hat Chow Yun-Fat z.B. gegen Ende des Films plötzlich eine Narbe unter dem Auge. Die stammt von einem Splitter der während das Abfeuerns echter Waffen am Set entstanden ist. :eek:
Scheint wohl was mit Realismus zu tun zu haben. Dürfte heute aber eher selten der Fall sein.
Fliwatut
2024-03-07, 11:53:38
CGI wird teurer als mit mit echten Waffen Platzpatronen zu verschießen.
Durango
2024-03-07, 14:17:56
Warum sind an einem Flimset überhaupt echte Munition nötig? Oder echte Waffen?
Es ist eine Low-Budget-Produktion, wo halt viele billige Trottel am Werk waren.
Schuld ist die Waffenmeisterin allemal. Ihr einziger Job war es, die Versicherung gegen die billigen Trottel zu sein. Nur war sie halt selber einer.
anddill
2024-03-07, 14:21:03
Das sind Amis, die ballern natürlich nach Feierabend nen bisschen auf Coladosen. Klar liegt da echte Munition rum.
dreamweaver
2024-03-07, 16:32:23
Es ist eine Low-Budget-Produktion, wo halt viele billige Trottel am Werk waren.
Schuld ist die Waffenmeisterin allemal. Ihr einziger Job war es, die Versicherung gegen die billigen Trottel zu sein. Nur war sie halt selber einer.
Es war tatsächlich keine Low-Budget-Produktion.
Laut SAG (Screen Actors Guild) liegen diese bei $700.000 - $2.000.000.
Rust hatte aber 7 - 8 Millionen Dollar. 
Hier gibts ein paar Infos dazu, für welche Teile der Crew etc. wieviel Budget angesetzt war:
https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/rust-budget-star-producer-armorer-fees-revealed-1235041946/
Durango
2024-03-07, 21:24:49
Es war tatsächlich keine Low-Budget-Produktion.
Laut SAG (Screen Actors Guild) liegen diese bei $700.000 - $2.000.000.
Rust hatte aber 7 - 8 Millionen Dollar. 
Hier gibts ein paar Infos dazu, für welche Teile der Crew etc. wieviel Budget angesetzt war:
https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/rust-budget-star-producer-armorer-fees-revealed-1235041946/
Was man an Geld hat und was man damit erreichen will, sind zwei verschiedene Sachen. Den neuesten Avengers für 8 Millionen machen zu wollen würde jeder als Low-Budget bezeichnen.
dreamweaver
2024-07-10, 20:15:40
Erster Verhandlungstag nun gegen Baldwin (gerade live):
https://www.youtube.com/watch?v=1imH2_gyfec
Das Eingangsstatement der Anklage machte ziemlich deutlich imho, daß Baldwin eine Mitschuld hat. Er hat unbestreitbar die Waffe auf eine Person gerichtet. Die Verteidigung argumentiert quasi, daß man als Actor schon mal mit der Waffe "rumfuchtelt", zielt, etc. wegen der Immersion. Allerdings handelt es sich bei der Waffe nicht um eine Atrappe, Baldwin wusste das einwandfrei. Ob er dann noch den Abzug aus Versehen oder mit Absicht oder überhaupt gedrückt hat, ist zwar eine Zusatzfrage, aber er hat mit der Waffe auf eine Person gezielt, obwohl es in der Szene nicht mal darum ging, mit der Waffe überhaupt zu zielen.
Die Verteidigung hat ja vor der Verhandlung immerhin einen Punkt bei der Richterin "gewonnen", daß es in der Verhandlung nur um Baldwin als Schauspieler geht, nicht als einer der Produzenten. Damit fällt natürlich ein Teil der Anklage weg, daß Baldwin auch als Produzent Verantwortung trägt.
Florida Man
2024-07-10, 20:29:03
Ich habe keine Ahnung, wie das rechtlich zu bewerten ist. Aber wenn mir jemand eine scharfe Wumme in die Hand drückt, dann kontrolliere ich immer selbst, ob die Waffe geladen ist. Ich würde mich nie darauf verlassen, was mir andere sagen. 
Oder man drückt die Trommel halt immer komplett durch und zielt dabei auf die "Waffenmeisterin", wäre auch ein Weg. 
Kurz: Ja, Alec sollte aus meiner Sicht definitiv in den Knast.
Dr. Lars Sahmströhm
2024-07-11, 11:20:02
Aber wenn mir jemand eine scharfe Wumme in die Hand drückt, dann kontrolliere ich immer selbst, ob die Waffe geladen ist. Ich würde mich nie darauf verlassen, was mir andere sagen. 
Auf einem Schießstand, ja. Aber doch nicht auf einem Filmset, wo man den Umgang mit "Prop-Waffen" gewöhnt ist, also grundsätzlich einen viel laxeren Umgang pflegt, weil die Dinger ja normalerweise nicht mit scharfer Munition geladen sind. Dass dies in dem Fall anders war, liegt wohl an einer Kette aus Schlampigkeiten, die mehrere Personen zu verantworten haben, wobei die Waffenmeisterin m.A.n die Hauptverantwortung trägt und Baldwin höchstens eine Teilschuld zuzuschieben ist.
Argo Zero
2024-07-11, 12:02:40
Puh was eine Scheiße.
Ich hab natürlich nur oberflächlich Artikel gelesen aber bei so einer wichtigen Position erwarte ich ehrlich gesagt das Wort "Team". 
Heißt, es kontrollieren unter der Führung eines Waffenmeisters nochmal zwei weitere Personen die komplette Munition und Waffen.
Der Mensch macht IMMER Fehler. Aber die Chance, dass drei Menschen in Folge Fehler machen ist sehr gering.
sven2.0
2024-07-11, 12:10:47
Der Mensch macht IMMER Fehler. Aber die Chance, dass drei Menschen in Folge Fehler machen ist sehr gering.
https://en.wikipedia.org/wiki/Swiss_cheese_model
Fliwatut
2024-07-11, 12:18:36
Ich habe den Fall nicht verfolgt, mir scheint das aber "involuntary manslaughter" zu sein, darauf stehen in Kalifornien 2-4 Jahre Knast.
Geklärt werden muss imho, ob der Schauspieler vorher prüfen muss, ob die Waffe mit scharfer Munition geladen ist oder nicht. Dafür spielt dann auch eine Rolle, wie das bisher bei Filmproduktionen gehandhabt wurde, haben die Schauspieler das vorher nie getan, wird es wohl schwierig, Baldwin ein Fehlverhalten nachzuweisen.
DeusExMachina
2024-07-11, 12:28:24
Dazu müsste jede Kugel einzeln gecheckt werden, das ist in meinen Augen nun wirklich nicht Aufgabe des Schauspielers. Bei einem Revolver siehst du das in der Trommel nicht ohne diesen zu entladen; bei einer automatischen Waffe, müsste der Schauspieler dann sogar eine vielzahl an Kugeln einzeln aus dem Magazin nehmen, überprüfen, und wieder laden, dafür ist dann schon eher ein Spezialist gefragt.
Döner-Ente
2024-07-11, 12:49:34
Imho würde Baldwin nur eine Mitschuld tragen, wenn er beim unnötigen Rumfuchteln mit der Waffe (also nicht bei einer gewollten Schussabgabe als Teil des Drehbuchs) geschossen hätte, es dort seit eh und je üblich wäre, dass Schauspieler die Ihnen von Profis ausgehändigten Waffen nochmals fachkundig selber überprüfen, er das aber entgegen dem üblichen Procedere in diesem Fall nicht getan hätte oder die Ausrüstungsmeisterin für jeden klar ersichtlich überhaupt keine Ahnung gehabt hätte, was sie tut.
Ansonsten gilt Arbeitsteilung und dass man sich als Profi in Metier A drauf verlassen können muss, dass ein Profi in Metier B seinen verdammten Job richtig macht. Und dass Firmen, die das Produkt "Film" herstellen, dafür auch die passenden Leute einstellen. Und entsprechende Anweisungen wie "Achtung, Filmset, keine scharfe Munition benutzen!" oder "Achtung, Filmset und es wird scharfe Munition genutzt, sicherheitshalber bitte jede Waffe dreimal durchchecken!" erteilt.
ilPatrino
2024-07-11, 14:21:59
naja, daß an filmsets überhaupt schußfähige waffen verwendet werden dürfen, hat ja schon für genug tote und verletzte gesorgt. daß man da keine entsprechenden vorschriften erläßt, ist zumindest mir unverständlich - ist ja nicht so, daß es keine billigen möglichkeiten gibt, seien es replika-schreckschußwaffen, replika-co2 oder unbrauchbar gemachte "echte".
daß man eine potentiell scharfe waffe nicht nochmal überprüft (ein kurzer blick ins magazin oder nach vorne in die trommel reicht, um schreckschuß von scharf zu unterscheiden) ist mir ebenfalls unverständlich.
daß man überhaupt scharfe mumpeln in die nähe eines filmsets bringt, ist aber auch maximal wahnsinn - insofern würde ich beiden eine mitschuld geben - profi oder nicht. wenn dir jemand ein potentiell gefährliches teil in die hand drückt, mußt du wenigstens rudimentär sicher gehen, daß die sicherungsmaßnahmen intakt sind...
Κριός
2024-07-11, 15:35:44
Dazu müsste jede Kugel einzeln gecheckt werden, das ist in meinen Augen nun wirklich nicht Aufgabe des Schauspielers. Bei einem Revolver siehst du das in der Trommel nicht ohne diesen zu entladen; bei einer automatischen Waffe, müsste der Schauspieler dann sogar eine vielzahl an Kugeln einzeln aus dem Magazin nehmen, überprüfen, und wieder laden, dafür ist dann schon eher ein Spezialist gefragt.
Vor allem sieht die Attrappenmunition doch echter Munition ähnlich aus, damit beim Nachladen oder Checken der Kammer nicht dem Zuschauer auffällt das alles Fake ist.
Hollywood Fake Munition sieht nicht aus wie die hier öffentlich verfügbaren Attrappen:
https://qph.cf2.quoracdn.net/main-qimg-5d822717e81669279f96cf55238a0c92-lq
arcanum
2024-07-11, 15:47:36
Komisch, dass er außerhalb der Rolle auf eine Person zielt und abdrückt. Abseits dieser "Anomalie" ist die dafür beauftrage Sicherheitsexpertin zuständig, dass die Sicherheit bei Nutzung gewährleistet ist:
Ich nutze auf dem Firmengelände eine Leiter die bricht und eine Person unten erschlägt.
Ich fahre ein Firmenfahrzeug auf dem Werksgelände, bei dem die Bremsen versagen weil es nicht gewartet wurde.
Flugzeug in der Luft und eine Tür fliegt während des Flugs raus - hätten Pilot oder Flugbegleiter jetzt die Tür besser checken sollen?
Den Schuh würde ich mir nicht anziehen wollen, egal ob Pistole oder etwas anderes. Soll ich jetzt jedes mal vor Fahrantritt Bremsflüssigkeit und -Schläuche prüfen oder eine 100m lange Leiter auf Sicherheit testen und mich nicht darauf verlassen, dass die zuständigen Personen ihre Pflicht erfüllen? Eine Pistole ist auf einem Filmset eine Arbeitsmaterial wie jedes andere auch und wenn es nicht zu meiner Rolle (hihi) gehört die Waffe zu prüfen, warum sollte ich dann daran Schuld sein wenn sie Mangelhaft ist?
dreamweaver
2024-07-11, 16:24:53
Auf einem Schießstand, ja. Aber doch nicht auf einem Filmset, wo man den Umgang mit "Prop-Waffen" gewöhnt ist, also grundsätzlich einen viel laxeren Umgang pflegt, weil die Dinger ja normalerweise nicht mit scharfer Munition geladen sind. Dass dies in dem Fall anders war, liegt wohl an einer Kette aus Schlampigkeiten, die mehrere Personen zu verantworten haben, wobei die Waffenmeisterin m.A.n die Hauptverantwortung trägt und Baldwin höchstens eine Teilschuld zuzuschieben ist.
Würde ich auch so sehen. Eine gewisse Mitschuld wird bei Baldwin wohl bleiben, denke ich. Er hat mit der Waffe auf eine Person gezielt. Eigenmächtig, unnötig, ohne Skript.
Der etablierte Waffenmeister, der in der Verhandlung gegen Hannah ausgesagt hat, meinte auch ganz klar, daß es sowas bei ihm nicht geben würde (rumgefuchtele mit Waffen, auf Personen zielen etc.).
Gut, man weiß natürlich nicht, wie es bei den ganzen Produktionen so abläuft, von denen man keine Behind-the-Scenes Videos zu sehen bekommt. Spätestens nach diesem Fall drüfte aber in jeder Produktion nun peinlichst darauf geachtet werden.
ilPatrino
2024-07-11, 17:41:10
Vor allem sieht die Attrappenmunition doch echter Munition ähnlich aus, damit beim Nachladen oder Checken der Kammer nicht dem Zuschauer auffällt das alles Fake ist.
Hollywood Fake Munition sieht nicht aus wie die hier öffentlich verfügbaren Attrappen:
https://qph.cf2.quoracdn.net/main-qimg-5d822717e81669279f96cf55238a0c92-lq
die "echt aussehenden" fake mumpeln nutzt man ja an solchen stellen wie patronengurten oder wenn man das nachladen zeigen will - normalerweise verwendet man hier einfach leere (mir klapperkugeln gefüllte) patronen. könnte man problemlos so gestalten, daß die zwar echt aussehen, aber einfach nicht ins patronenlager passen dürfen (zu groß, zu lang - hauptsache man kann ne waffe damit nicht laden) im patronengurt oder im modifizierten magazin fällt der millimeter mehr im durchmesser ja nicht auf und du hättest trotzdem keine möglichkeit, die dinger in ne waffe zu packen.
oder als ganz extreme variante - die fake-mumpeln am set kriegen verpflichtend extrem auffällige muster (gut unterscheidbar zwischen dummy und platzpatrone) verpaßt und es wird ne frei/günstig nutzbare standard-ki gebastelt, die die muster erkennt und im film durch die gewünschten patronen ersetzt...
anyway, wird imho alles nicht so schnell passieren...
Durango
2024-07-11, 22:32:24
Würde ich auch so sehen. Eine gewisse Mitschuld wird bei Baldwin wohl bleiben, denke ich. Er hat mit der Waffe auf eine Person gezielt. Eigenmächtig, unnötig, ohne Skript.
Der etablierte Waffenmeister, der in der Verhandlung gegen Hannah ausgesagt hat, meinte auch ganz klar, daß es sowas bei ihm nicht geben würde (rumgefuchtele mit Waffen, auf Personen zielen etc.).
Scheint mir aber Schuld der Waffenmeisterin zu sein. Der Baldwin kann ja nicht ahnen, dass da echte Patronen drin sind oder er nicht rumfuchteln soll. Man hat einen Waffenmeister ja auch, damit man legal abgesichert ist. Ein guter Waffenmeister hätte einfach alles gestoppt und die Waffen eingesammelt. Gehört ja auch zur Aufgabe, Schauspieler entsprechend zu unterrichten. Außer natürlich es ist passiert und Baldwin hat es einfach ignoriert.
[MK2]Mythos
2024-07-11, 23:05:04
Bekomme ich eine Waffe in die Hand gedrückt, gehe ich immer von einem geladenen Zustand aus und so behandele ich sie auch. Das ist das oberste Gebot im Umgang mit Schusswaffen. Baldwin hat ganz klar Mitschuld, bzw sogar die absolute Hauptschuld, für mein Verständnis.
[dzp]Viper
2024-07-11, 23:10:22
Mythos;13576448']Bekomme ich eine Waffe in die Hand gedrückt, gehe ich immer von einem geladenen Zustand aus und so behandele ich sie auch. Das ist das oberste Gebot im Umgang mit Schusswaffen. Baldwin hat ganz klar Mitschuld, bzw sogar die absolute Hauptschuld, für mein Verständnis.
Ne die Hauptschuld hat weiterhin die Waffenverantwortliche. Wieso? Weil sie dafür verantwortlich war, dass keine geladene Waffe ihren Bereich verlässt. Das ist ihre Aufgabe.. ihr Job...  
Aber Baldwin hat eine Teilschuld weil er, obwohl er gar nicht musste, auf jemanden gezielt hat. Das stand wohl nicht im Drehbuch... er hat es wohl aus Spass oder wieso auch immer, trotzdem gemacht.
aufkrawall
2024-07-11, 23:24:30
Wieso sollte man davon ausgehen, an einem Filmset scharfe Munition anzutreffen? Als nicht Fachkundiger würde ich nicht einmal davon ausgehen, dass an Filmsets mit echten Waffen gearbeitet wird. Etwas anderes wäre natürlich, wenn Baldwin wusste, dass es echte Waffen sind. Setzt allerdings nicht die erste Anmerkung außer Kraft. Und my 2 cents wären, dass echte Waffen an Filmsets gar nicht legal sein sollten. Ist doch komplett absurd. Warum nicht gleich echte Raketenwerfer oder Panzer mit scharfer Munition? :freak:
Durango
2024-07-12, 02:12:42
Mythos;13576448']Bekomme ich eine Waffe in die Hand gedrückt, gehe ich immer von einem geladenen Zustand aus und so behandele ich sie auch. Das ist das oberste Gebot im Umgang mit Schusswaffen. Baldwin hat ganz klar Mitschuld, bzw sogar die absolute Hauptschuld, für mein Verständnis.
Er ist Schauspieler, kein Soldat.
Du hast einen Waffenmeister, damit deinen Schauspieler, der vermutlich keine Ahnung von Waffen hat, keine Schuld trifft.
Duran05
2024-07-12, 03:19:08
Dann muss der Waffenmeister den Schauspieler schulen.
Das wurde wohl auch schon zur Sprache gebracht. Es sollte nicht nur "in die Hände geben und vergessen" sein.
Die Waffengesetze gelten für jedermann. Auch am Filmset, ist nur eine Sache des Ortes (regional).
Eine Teilschuld wird er wohl bekommen, wenns dumm läuft wird er noch verurteilt. Die 30 übergangenen Sekunden zum prüfen schützen dich halt nicht wenn es um sterbende Menschen geht.
Würdet ihr mit einer Waffe die ihr nicht kennt auf fremde zielen und abdrücken? (stattdessen: Sich kurz 20 Minuten einweisen lassen).
Finde es auch heftig das die Waffenmeisterin nur 18 Monate bekommen soll. Durch das schwere vergehen sollte eher mehr sein... 18 Monate für ein Leben!! Das lohnt sich ja richtig.
Durango
2024-07-12, 05:08:46
Dann muss der Waffenmeister den Schauspieler schulen.
Das wurde wohl auch schon zur Sprache gebracht. Es sollte nicht nur "in die Hände geben und vergessen" sein.
Die Waffengesetze gelten für jedermann. Auch am Filmset, ist nur eine Sache des Ortes (regional).
Eine Teilschuld wird er wohl bekommen, wenns dumm läuft wird er noch verurteilt. Die 30 übergangenen Sekunden zum prüfen schützen dich halt nicht wenn es um sterbende Menschen geht.
Würdet ihr mit einer Waffe die ihr nicht kennt auf fremde zielen und abdrücken? (stattdessen: Sich kurz 20 Minuten einweisen lassen).
Finde es auch heftig das die Waffenmeisterin nur 18 Monate bekommen soll. Durch das schwere vergehen sollte eher mehr sein... 18 Monate für ein Leben!! Das lohnt sich ja richtig.
Du überschätzt das Ganze. Schauspieler sind selten die Hellsten, die Filmpatronen sollen ja echt aussehen, Zeit ist teuer bei Filmen und da kursieren mehr als nur eine Waffe rum. Bei so großen Produktionen muss man dem anderen vertrauen oder der Film wird nie fertig. Zumal Baldwin ein Egomane ist und nie daran denken würde, er könne einen Fehler machen.
Den Berichten nach war die Produktion dort ziemlich locker und billig (was extra billige Schauspieler bedeutet). Waffen wurden einfach so rumgereicht, Schüsse lösten sich mehrfach und es wurden noch mehr echte Patronen gefunden.
Die Waffenmeisterin hat vermutlich selber Dummypatronen gebastelt (einziger Unterschied bei Filmen ist das fehlende Pulver) und sich vertüdelt weil unfähig. Die Ermittler haben echte Patronen in Kulissen, Munitionskisten und mehreren Gürteln gefunden.
Duran05
2024-07-12, 05:40:24
Nur weil er Schauspieler ist, darf er nicht besser behandelt werden. Als Jury sowieso.
Und noch etwas: Wieviele Waffen lagen am Platz herum? Wenn es mehrere waren, kann jederzeit eine ausgetauscht worden sein. Die neue dann ungeprüft übernehmen wäre schon mehr als nur fahrlässig.
Man stelle sich mal vor es gibt Spielzeugpistolen und echte. Und plötzlich ballert einer mit der echten herum weil er sie verwechselt hat. Das schützt dich nicht.
Döner-Ente
2024-07-12, 09:01:22
Mythos;13576448']Bekomme ich eine Waffe in die Hand gedrückt, gehe ich immer von einem geladenen Zustand aus und so behandele ich sie auch. Das ist das oberste Gebot im Umgang mit Schusswaffen. Baldwin hat ganz klar Mitschuld, bzw sogar die absolute Hauptschuld, für mein Verständnis.
Nach der Logik bist ja auch du schuld, wenn du jemanden mit dem Auto totfährst, weil die Werkstatt geschlampt hat und deswegen die Bremsen versagten.
Nach der Logik bist ja auch du schuld, wenn du jemanden mit dem Auto totfährst, weil die Werkstatt geschlampt hat und deswegen die Bremsen versagten.
Wenn du gezielt auf eine Menschenmenge zufährst obwohl das nicht der Verkehrsführung entspricht?
Die Teilschuld sehe ich.
Döner-Ente
2024-07-12, 09:36:48
Wenn du gezielt auf eine Menschenmenge zufährst obwohl das nicht der Verkehrsführung entspricht?
Ist er?
Ich hatte das immer so verstanden, dass sich der konkrete Schuss schon im Rahmen des Drehs gelöst hat und nicht bei einem nicht notwendigen Rumgewedel mit der Waffe abseits des Drehs.
Würdet ihr mit einer Waffe die ihr nicht kennt auf fremde zielen und abdrücken? 
Also, ich würde, wenn ich eine Waffe in der Hand habe, immer Safety einhalten und davon ausgehen, dass sie geladen ist, und immer prüfen, ob sie geladen ist und wie. Ich finde, Baldwin hat definitiv Teilschuld, egal was da vorgefallen ist.
Mythos;13576448']Bekomme ich eine Waffe in die Hand gedrückt, gehe ich immer von einem geladenen Zustand aus und so behandele ich sie auch. Das ist das oberste Gebot im Umgang mit Schusswaffen. Baldwin hat ganz klar Mitschuld, bzw sogar die absolute Hauptschuld, für mein Verständnis.
So sehe ich das auch.
Ist er?
Ich hatte das immer so verstanden, dass sich der konkrete Schuss schon im Rahmen des Drehs gelöst hat und nicht bei einem nicht notwendigen Rumgewedel mit der Waffe abseits des Drehs.
Im Eingangspost steht, dass das Zielen oder gar Schießen in der Szene nicht vorgesehen war. Darauf basiert meine Aussage, da ich den Fall selbst nicht näher verfolge.
€: Zumindest in D. bezieht sich das WaffG auch auf das Führen von Waffen. Da könnte man sich nicht einfach damit rausreden, dass die Orga ja jemanden Verantwortlichen benennt - ist dem Gesetz schlicht wurscht. Hier müsste ein Schauspieler wohl einen Schein erwerben. In den USA... Nun... kA.
Döner-Ente
2024-07-12, 10:00:13
Im Eingangspost steht, dass das Zielen oder gar Schießen in der Szene nicht vorgesehen war. Darauf basiert meine Aussage, da ich den Fall selbst nicht näher verfolge.
€: Zumindest in D. bezieht sich das WaffG auch auf das Führen von Waffen. Da könnte man sich nicht einfach damit rausreden, dass die Orga ja jemanden Verantwortlichen benennt - ist dem Gesetz schlicht wurscht. Hier müsste ein Schauspieler wohl einen Schein erwerben. In den USA... Nun... kA.
Klick: (https://de.wikipedia.org/wiki/Rust_(Film))
"Geprobt wurde ein Schusswechsel innerhalb einer Holzkirche."
vs
"Zudem habe in der entsprechenden Szene gar kein Schuss im Drehbuch gestanden."
Wenn man sich aber den ganzen Artikel mal durchliest, wie viele der Beteiligten schon vorher anderswo wegen laxem Umgang mit Waffen aufgefallen oder rausgeflogen sind und wie sorglos der Umgang damit insgesamt war....wtf.
[MK2]Mythos
2024-07-12, 10:17:52
Er ist Schauspieler, kein Soldat.
Du hast einen Waffenmeister, damit deinen Schauspieler, der vermutlich keine Ahnung von Waffen hat, keine Schuld trifft.
Das hat doch nichts mit Soldat oder nicht Soldat zutun. Jeder Mensch mit mehr als drei Gehirnzellen kann abschätzen dass eine Schusswaffe im Zweifel im Wimpernschlag tötet.
Wenn dir der nötige Respekt und die Sachkenntnis fehlt, eine Waffe zu führen, dann lass es einfach bleiben. Wenn man mit Waffen, deren Ladungszustand man nicht kennt, rumfuchtelt, auf Menschen zielt und abdrückt, ist man auch daran schuld wenn man dabei jemanden erschießt.
Verschiedene Munition ist klar gekennzeichnet. 
Ich mag Alec Baldwin auch, aber er steht nicht über dem Gesetz und wenn es sich so zugetragen hat wie bisher beschrieben, dann hat er natürlich schuld daran dass er einen Mensch erschossen hat.
Ich wäre beim Filmdreh niemals auf die Idee gekommen, dass da scharfe Munition rumliegen könnte. Ich prüfe doch auch nicht die Wasserpistolen vor der Wasserschlacht, ob da vielleicht irgendwelche Säure statt Wasser drin ist.
Wenn es üblich ist, dass da scharfe Munition benutzt wird, was ich für absolut irrsinnig halten würde, ist das natürlich was anderes, aber von Grund auf davon ausgehen kann man jawohl nicht.
Argo Zero
2024-07-12, 10:25:49
Mythos;13576612']Das hat doch nichts mit Soldat oder nicht Soldat zutun. Jeder Mensch mit mehr als drei Gehirnzellen kann abschätzen dass eine Schusswaffe im Zweifel im Wimpernschlag tötet.
Wenn dir der nötige Respekt und die Sachkenntnis fehlt, eine Waffe zu führen, dann lass es einfach bleiben. Wenn man mit Waffen, deren Ladungszustand man nicht kennt, rumfuchtelt, auf Menschen zielt und abdrückt, ist man auch daran schuld wenn man dabei jemanden erschießt.
Verschiedene Munition ist klar gekennzeichnet. 
Ich mag Alec Baldwin auch, aber er steht nicht über dem Gesetz und wenn es sich so zugetragen hat wie bisher beschrieben, dann hat er natürlich schuld daran dass er einen Mensch erschossen hat.
Demzufolge, wenn eine Barkeeper Szene im Film gedreht wird und der Schauspieler aka Barkeeper mixt ein Getränk und der andere Schauspieler, der davon nippt, stirbt, dann hat der Barkeeper teilschuld, weil er die Flüssigkeiten nicht kontrolliert hat.
Wenn das so wäre, gäbe es nur noch Theater ohne Gegenstände.
Exxtreme
2024-07-12, 10:36:19
Ich wäre beim Filmdreh niemals auf die Idee gekommen, dass da scharfe Munition rumliegen könnte. 
Die Ermittler haben noch viel mehr scharfe Munition am Set gefunden. :freak: Jetzt ist halt die Frage ob Baldwin wusste, dass am Set scharfe Munition rumfährt oder nicht? Wenn ja, dann hätte er extrem vorsichtig sein müssen. Obwohl da eine Waffenmeisterin da war.
Von daher, ich glaube schon, dass er eine Teilschuld bekommt.
[MK2]Mythos
2024-07-12, 10:41:07
Diese ganzen krummen Vergleiche hier. Das kann echt nur von jemandem kommen der noch nie mit scharfen Schusswaffen hantiert hat. Da fehlt echt jegliche Sensibilität im Umgang mit Schusswaffen.
Döner-Ente
2024-07-12, 10:49:09
Ja nun, wir reden von Amerika. Da muss man gewisse kulturelle Eigenheiten schon berücksichtigen und kann nicht hiesige Maßstäbe ansetzen. Das gesamte Verhältnis zu Schusswaffen ist dort bekanntlich ein vollkommen anderes.
Nichts desto trotz würde ich nach Lektüre des Wiki-Artikels mittlerweile meinen, dass Baldwin insofern eine Mitschuld haben könnte, als dass die chaotischen Zustände am Set ihm nicht entgangen sein könnten und er insofern sich nicht vielleicht zu 100% auf "ich mach meine Arbeit, die machen ihre, wird schon richtig sein, was die machen" zurück ziehen kann.
Die Ermittler haben noch viel mehr scharfe Munition am Set gefunden. :freak: Jetzt ist halt die Frage ob Baldwin wusste, dass am Set scharfe Munition rumfährt oder nicht? Wenn ja, dann hätte er extrem vorsichtig sein müssen. Obwohl da eine Waffenmeisterin da war.
Von daher, ich glaube schon, dass er eine Teilschuld bekommt.
Wenn scharfe Munition da rumliegt, wo sie nichts zu suchen hat, liegt das nicht in der Verantwortung des Schauspielers, sondern der Person, die dort so nen Mist verzapft. Wenn ich meinen Prop DC-15S Blaster aus dem Holster ziehe, prüfe ich auch nicht, ob der vielleicht doch echt und mit scharfer Munition geladen ist.
Wenn es üblich ist, dass scharfe Munition an einem Filmset rumliegt, dann ist es fahrlässig und dumm.
registrierter Gast
2024-07-12, 10:58:24
Mythos;13576627']Diese ganzen krummen Vergleiche hier. Das kann echt nur von jemandem kommen der noch nie mit scharfen Schusswaffen hantiert hat. Da fehlt echt jegliche Sensibilität im Umgang mit Schusswaffen.
Exakt. Baldwin ist Schauspieler und kein Waffenmeister. Daher vertraute er auf die Arbeit anderer. Sehe da kein Fehlverhalten bei ihm.
arcanum
2024-07-12, 11:10:52
Wenn ich mir den Wiki-Artikel anschaue, würde ich da eine ganze Reihe weiterer Personen noch mit in die Verantwortung ziehen... Mindestens diejenigen, die für die Sicherheit am Set verantwortlich sind und den Regieassistenten, der ihm die Waffe in die Hand gedrückt hat. So wie das ablief kann man niemanden freisprechen, der mit Sicherheit, Waffen oder Munition zu tun hatte.
ilPatrino
2024-07-12, 11:41:10
Wenn scharfe Munition da rumliegt, wo sie nichts zu suchen hat, liegt das nicht in der Verantwortung des Schauspielers, sondern der Person, die dort so nen Mist verzapft. Wenn ich meinen Prop DC-15S Blaster aus dem Holster ziehe, prüfe ich auch nicht, ob der vielleicht doch echt und mit scharfer Munition geladen ist.
wenn dir jemand eine fremde *echte* knarre in die hand drückt, ist es egal, was er sagt - du überprüfst den ladezustand selber. in deutschland, in den usa. auf schießständen, beim bund, bei der us army, im garten. 
wenn dir jemand eine pistole in die hand drückt, die nicht auf den ersten blick als spielzeug erkennbar ist, gehst du erstmal davon aus, daß sie echt und geladen sein könnte. wenn du eine echte knarre hast, verleihst und wiederkriegst, überprüfst du den ladezustand.
standardverhalten beim umgang mit waffen. überall.
Wenn es üblich ist, dass scharfe Munition an einem Filmset rumliegt, dann ist es fahrlässig und dumm.
absolut richtig, aber offenbar üblich. gab ja schon genug tote und verletzte...
dreamweaver
2024-07-12, 11:49:17
Wieso sollte man davon ausgehen, an einem Filmset scharfe Munition anzutreffen? Als nicht Fachkundiger würde ich nicht einmal davon ausgehen, dass an Filmsets mit echten Waffen gearbeitet wird. Etwas anderes wäre natürlich, wenn Baldwin wusste, dass es echte Waffen sind. Setzt allerdings nicht die erste Anmerkung außer Kraft. Und my 2 cents wären, dass echte Waffen an Filmsets gar nicht legal sein sollten. Ist doch komplett absurd. Warum nicht gleich echte Raketenwerfer oder Panzer mit scharfer Munition? :freak:
Insgesamt wurden am Set 13 echte Waffen von der Polizei eingesammelt.
"Alle" wussten, daß auch echte Waffen am Set verwendet werden.
Es gab in den Tagen davor 2 "aus Versehene" Schüsse mit Platzpatronen.
Es wurde an den Tagen davor mit den Waffen und echter Munition "nach Feierabend oder während Freizeit" geschossen, zum Spaß.
Es gab wohl die obligatorische Einweisung von Hannah zum Umgang mit Waffen zu Drehbeginn. Afaik war Baldwin da aber nicht dabei.
Abgesehen davon hat Baldwin selber angegeben, daß er viel Erfahrung mit echten Waffen hat durch seine Karriere als Schauspieler.
Fliwatut
2024-07-12, 12:01:23
Abgesehen davon hat Baldwin selber angegeben, daß er viel Erfahrung mit echten Waffen hat durch seine Karriere als Schauspieler.
Das ist schlecht, denn das könnte für das Gericht bedeuten, dass er mehr Sorgfalt hätte walten lassen müssen.
Argo Zero
2024-07-12, 12:10:23
Mythos;13576627']Diese ganzen krummen Vergleiche hier. Das kann echt nur von jemandem kommen der noch nie mit scharfen Schusswaffen hantiert hat. Da fehlt echt jegliche Sensibilität im Umgang mit Schusswaffen.
Lehrgang für neue Schauspieler:
Vor jedem Dreh, öffne jede Patrone und schaue, dass kein echtes Pulver drinnen ist.
Ich vermute dann dauern die Dreharbeiten von John Wick nur mehrere Jahre ^^
ilPatrino
2024-07-12, 12:38:30
Lehrgang für neue Schauspieler:
Vor jedem Dreh, öffne jede Patrone und schaue, dass kein echtes Pulver drinnen ist.
Ich vermute dann dauern die Dreharbeiten von John Wick nur mehrere Jahre ^^
du mußt doch nur dafür sorgen, daß nur schußunfähige waffen, nur platzpatronen und nur inkompatible "echt aussehende" dekomunition am set verwendet werden dürfen und waffe und magazin immer getrennt übergeben werden müssen - fertig ist die laube. gefahr vielleicht nicht gebannt, aber um 98% reduziert...
Döner-Ente
2024-07-12, 12:51:51
Wenn ich mir den Wiki-Artikel anschaue, würde ich da eine ganze Reihe weiterer Personen noch mit in die Verantwortung ziehen... Mindestens diejenigen, die für die Sicherheit am Set verantwortlich sind und den Regieassistenten, der ihm die Waffe in die Hand gedrückt hat. So wie das ablief kann man niemanden freisprechen, der mit Sicherheit, Waffen oder Munition zu tun hatte.
Jap. Das ist an so vielen Stellen schief gelaufen, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Ob Baldwin nun noch ne Mitschuld kriegt oder nicht, eine ganze Latte an weiteren Personen, die dort mit sicherheitsrelevanten Dingen zu tun hatten, haben sich unverantwortlich verhalten.
Argo Zero
2024-07-12, 12:52:25
du mußt doch nur dafür sorgen, daß nur schußunfähige waffen, nur platzpatronen und nur inkompatible "echt aussehende" dekomunition am set verwendet werden dürfen und waffe und magazin immer getrennt übergeben werden müssen - fertig ist die laube. gefahr vielleicht nicht gebannt, aber um 98% reduziert...
Da bestätigt sich wiederum die Vermutung von anddill. Die haben nach Feierabend bestimmt herumballern wollen...
[MK2]Mythos
2024-07-12, 13:16:47
Jap. Das ist an so vielen Stellen schief gelaufen, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Ob Baldwin nun noch ne Mitschuld kriegt oder nicht, eine ganze Latte an weiteren Personen, die dort mit sicherheitsrelevanten Dingen zu tun hatten, haben sich unverantwortlich verhalten.
Ich finde es wirklich faszinierend wie du und andere von "unverantwortlich" usw bei der restlichen Crew sprecht, aber gleichzeitig dem Schützen, der mit einer geladenen Waffe rumgefuchtelt, auf einen Menschen gezielt und geschossen hat, eine ungewisse Schuld zusprecht. Hinterfrag dich mal selber ob da nicht einfach die Sympathie für den Schauspieler das Urteil trügt.
Exxtreme
2024-07-12, 13:19:49
Ja nun, wir reden von Amerika. Da muss man gewisse kulturelle Eigenheiten schon berücksichtigen und kann nicht hiesige Maßstäbe ansetzen. Das gesamte Verhältnis zu Schusswaffen ist dort bekanntlich ein vollkommen anderes.
Waffen sind auch in den USA kein Spielzeug.
Wenn scharfe Munition da rumliegt, wo sie nichts zu suchen hat, liegt das nicht in der Verantwortung des Schauspielers, sondern der Person, die dort so nen Mist verzapft. Wenn ich meinen Prop DC-15S Blaster aus dem Holster ziehe, prüfe ich auch nicht, ob der vielleicht doch echt und mit scharfer Munition geladen ist.
Wenn es üblich ist, dass scharfe Munition an einem Filmset rumliegt, dann ist es fahrlässig und dumm.
Wenn du ein Kind überfährst dann kannst du dich auch nicht ausreden, dass die Eltern schuld sind weil sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Und zweitens, das was Baldwin da gemacht hat, gehörte offenbar nicht zum Film und nicht zum Drehbuch. Er hat die Waffe offenbar "aus Spaß an der Freud'" auf eine Person gerichtet und abgedrückt. Sprich, war nichteinmal Teil seiner Arbeit. :freak:
ilPatrino
2024-07-12, 13:20:29
Da bestätigt sich wiederum die Vermutung von anddill. Die haben nach Feierabend bestimmt herumballern wollen...
was ja keine vermutung war - die *haben* nach feierabend auf einer nahegelegenen shooting range mit *den filmwaffen* scharf geschossen, wobei offenbar noch scharfe mumpeln in den waffen waren, als sie ans set zurückgebracht wurden...daß mußte baldwin auch gewußt haben, selbst wenn er nicht dabei war...
Döner-Ente
2024-07-12, 13:26:53
Mythos;13576759']IHinterfrag dich mal selber ob da nicht einfach die Sympathie für den Schauspieler das Urteil trügt.
Ich kenne keinen einzigen Film von dem.
Ich bin nur ein Freund davon, dass jeder seinen Job macht, das vernünftig, die Verantwortung übernimmt, wenn er dabei Scheiße baut, aber sich weder fremde Verantwortungen selber auflädt noch in die Schuhe schieben lässt.
Was imho zieht ist das Argument, dass Baldwin die unmöglichen Zustände am Set wohl kaum entgangen sein könnten und er deswegen zu mehr Sorgfalt als üblich verpflichtet gewesen wäre.
Grundsätzlich ist es aber nicht der Job eines Schauspielers, sich um Technik und Requisiten am Set zu kümmern.
ilPatrino
2024-07-12, 13:40:17
Was imho zieht ist das Argument, dass Baldwin die unmöglichen Zustände am Set wohl kaum entgangen sein könnten und er deswegen zu mehr Sorgfalt als üblich verpflichtet gewesen wäre.
Grundsätzlich ist es aber nicht der Job eines Schauspielers, sich um Technik und Requisiten am Set zu kümmern.
da er gleichzeitig produzent des films war, spricht das eher gegen ihn, weil er damit maßgeblich für die zustände verantwortlich war...wenn ich das richtig mitgekriegt hab, haben die auch sonst überall gespart...lange drehtage. aus finanziellen gründen war ein großteil der truppe weit weg untergebracht und hatte zusätzlich noch lange autofahrten von und zum drehort. viele leute waren in mehreren rollen unterwegs, was die arbeitsbelastung und konzentration massiv beeinträchtigt haben dürfte - daß baldwin nicht als produzent angeklagt wurde, sondern "nur" als schauspieler, soll imho ein gefährliches präzedenzurteil verhindern...
€dit grade gesehen: laut gesetzlicher und gewerkschaftlicher vorschriften liegt die komplette verantwortung am set beim waffenverantwortlichen...
Wenn du ein Kind überfährst dann kannst du dich auch nicht ausreden, dass die Eltern schuld sind weil sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Und zweitens, das was Baldwin da gemacht hat, gehörte offenbar nicht zum Film und nicht zum Drehbuch. Er hat die Waffe offenbar "aus Spaß an der Freud'" auf eine Person gerichtet und abgedrückt. Sprich, war nichteinmal Teil seiner Arbeit. :freak:
Ich habe auch ganz ohne zu prüfen mit dem Prop Blaster in vollen Hallen "rumgeballert" und bin einfach davon ausgegangen, dass der nicht echt ist und keine scharfe Munition drin hat, weil es gar keinen Sinn macht, dass es anders sein könnte.
dreamweaver
2024-07-12, 14:33:46
Das ist schlecht, denn das könnte für das Gericht bedeuten, dass er mehr Sorgfalt hätte walten lassen müssen.
Wie genau er sich da ausgedrückt, weiß ich jetzt nicht mehr. Aber gestern in der Verhandlung gab es ein Video vom Polizisten, der Baldwin und andere aus der Kirche beaufsichtigen musste. Eigentlich sollten die untereinander gar nicht reden. Der Polizist hatte Baldwin darauf auch zweimal hingewiesen, aber letztlich wohl nicht energisch genug. Da mag auch ein gewisser Respekt gegenüber Baldwin dabei gewesen sein, bzw. "bloß keinen Ärger mit einem Hollywood Star einhandeln...". Egal, jedenfalls ist auf dem Video zu sehen und hören, wie Baldwin  mit anderen darüber spricht, daß das doch gar nicht passieren kann, er hat schon so oft mit Waffen am Set hantiert, Blanks, Dummies, etc. kann alles gar nicht sein. Genau dieses Video hat und wird die Anklage dazu nutzen, daß Baldwin nicht unterstellt werden kann, er wäre ein Noob in Bezug auf Waffen.
Afaik hat er später auf dem Polizeirevier (wo von es auch ein Video gibt) ebenfalls nochmal solche Äußerungen getätigt. Das Argument, daß Baldwin also nicht "wusste", was er da in der Hand hatte und wie das alles so funktioniert, wird daher nicht ziehen.
Und wenn mich Recht erinnere fiel gestern auch die Aussage, daß Baldwin zu Drehbeginn oder bei der Planung für seinen Charakter die "Biggest Gun" forderte...
Duran05
2024-07-12, 15:52:47
Das macht es noch fahrlässiger wenn jemand Ahnung hat und trotzdem nicht elementare Grundregeln einhält.
Und gerade die USA müsste da eine besondere Stellung haben. Waffen werden auch von Personen getragen die kaum Erfahrung darin haben. Es gab sie ja sogar beim Walmart!
Er kann sich also nicht damit rausreden das eine Waffe in der Hand von Umgangspflicht entbindet...
Die Frage ist jetzt, was ist eine angemessene Strafe? Nur Geld zahlen finde ich etwas daneben, das hätte keinen echten Lerneffekt.
ilPatrino
2024-07-12, 15:54:11
Ich habe auch ganz ohne zu prüfen mit dem Prop Blaster in vollen Hallen "rumgeballert" und bin einfach davon ausgegangen, dass der nicht echt ist und keine scharfe Munition drin hat, weil es gar keinen Sinn macht, dass es anders sein könnte.
naja, ein lichtschwert überprüfe ich auch nicht, bevor ich damit meinem sohn auflauere, aber zwischen einem garantiert funktionsunfähigen spielzeug, was auch eindeutig kein echtes vorbild hat, und einer scharfen waffe, die dir als "dont worry, ist ungeladen" in die hand gedrückt wird, ist es schon ein kleiner unterschied.
hättest du bei ner luftpistole oder einer schreckschußwaffe auch bedenkenlos in die menge gefeuert, wenn sie dir jemand als ungeladen in die hand drückt?
Duran05
2024-07-12, 15:56:47
Das ist auch ein schönes Beispiel. Wenn du ein Lichtschwert hast mag das noch ok sein wenn es aus nur leuchten besteht.
Es wäre aber nicht okay eine Art Schwert / Klinge mit sich herumzutragen wenn Klingen ab einer gewissen Länge untersagt sind in der Öffentlichkeit.
Die Informiertheit obliegt auf jedem Fall dem Nutzer und nicht anders herum.
Fliwatut
2024-07-12, 16:03:03
Genau dieses Video hat und wird die Anklage dazu nutzen, daß Baldwin nicht unterstellt werden kann, er wäre ein Noob in Bezug auf Waffen.
Das Argument, daß Baldwin also nicht "wusste", was er da in der Hand hatte und wie das alles so funktioniert, wird daher nicht ziehen.
Das sehe ich auch so, mir scheint, Baldwin hat schlechte Karten, normalerweise sind die US-Gerichte bei sowas sehr streng und nehmen auch wenig Rücksicht auf Promistatus. Finde ich auch richtig so.
Exxtreme
2024-07-12, 16:11:41
Ich habe auch ganz ohne zu prüfen mit dem Prop Blaster in vollen Hallen "rumgeballert" und bin einfach davon ausgegangen, dass der nicht echt ist und keine scharfe Munition drin hat, weil es gar keinen Sinn macht, dass es anders sein könnte.
Wenn man in einem Kettcar durch die Gegend fährt dann passt man auch nicht so auf wie mit einem normalen Auto weil man weiss, dass das ein Kettcar ist. Fährt man aber ein Auto dann sieht die Sache anders aus. Und da würde eine Ausrede ala "ich wusste gar nicht, dass das ein Auto ist weil mir ein Kettcar ausgehändigt wurde" auch nicht ziehen. Und genau diese Problematik wird Baldwin wohl bekommen. Er kennt sich offenbar aus was Waffen angeht und das wird man wohl gegen ihn verwenden.
Wenn man in einem Kettcar durch die Gegend fährt dann passt man auch nicht so auf wie mit einem normalen Auto weil man weiss, dass das ein Kettcar ist. Fährt man aber ein Auto dann sieht die Sache anders aus. Und da würde eine Ausrede ala "ich wusste gar nicht, dass das ein Auto ist weil mir ein Kettcar ausgehändigt wurde" auch nicht ziehen. Und genau diese Problematik wird Baldwin wohl bekommen. Er kennt sich offenbar aus was Waffen angeht und das wird man wohl gegen ihn verwenden.
Wie gesagt, warum sollte man am Filmset damit rechnen müssen, dass dir dort scharfe Waffen in die Hand gedrückt werden? Meinst du beim Tatort oder anderen deutschen Produktionen wäre sowas möglich?
ilPatrino
2024-07-12, 16:55:07
Wie gesagt, warum sollte man am Filmset damit rechnen müssen, dass dir dort scharfe Waffen in die Hand gedrückt werden? Meinst du beim Tatort oder anderen deutschen Produktionen wäre sowas möglich?
weil sie nach feierabend mit den teilen rumgeschossen haben und weil er als produzent gewußt haben sollte, daß mehrere leute des teams während der dreharbeiten gekündigt haben, weil ihnen der umgang mit den waffen und mit *scharfer munition* am set zu gefährlich und unverantwortlich erschien?
dreamweaver
2024-07-12, 17:38:04
Und auch weil ganz legal im Film/am Set mit Platzpatronen geschossen wurde. 
Unabhängig von scharfer Munition, hätte auch eine Platzpatrone drin sein können.
dreamweaver
2024-07-12, 19:20:24
Puh, kurios heute. Die Verteidigung will den ganzen Fall wegen Verfahrensfehlern sowohl der Polizei, als auch der Anklage (auch schon im Fall von Hannah) hochgehen lassen.
Dabei gehts hauptsächlich darum, woher die scharfe Munition stammen könnte bzw. wie sie ans Set gelangen konnte. Wenn ich es richtig verstanden habe, vermutet die Verteidigung gar Sabotage am Rust Set, weil jemand Hannah gekündigt haben wollte.
Hat natürlich eigentlich alles nichts mit Baldwin zu tun, bzw. spielt keine Rolle weil er hatte die Waffe in der Hand, hat damit gezielt und wohl auch den Abzug gedrückt. Aber Verfahrensfehler sind halt doof...
Durango
2024-07-12, 20:30:24
Mythos;13576612']Das hat doch nichts mit Soldat oder nicht Soldat zutun. Jeder Mensch mit mehr als drei Gehirnzellen kann abschätzen dass eine Schusswaffe im Zweifel im Wimpernschlag tötet.
Der Logik nach kannst du beim Filmdreh gar keine Waffen verwenden.
Wie gesagt, warum sollte man am Filmset damit rechnen müssen, dass dir dort scharfe Waffen in die Hand gedrückt werden? Meinst du beim Tatort oder anderen deutschen Produktionen wäre sowas möglich?
Eben. Ab einem bestimmten Punkt muss der Schauspieler halt den Produzenten vertrauen.
ilPatrino
2024-07-12, 21:01:41
Der Logik nach kannst du beim Filmdreh gar keine Waffen verwenden.
Eben. Ab einem bestimmten Punkt muss der Schauspieler halt den Produzenten vertrauen.
warum? prüfen, ob und womit eine waffe geladen ist, dauert je nach waffe 4..10 sekunden, wenn du garantieren kannst, daß die echt aussehenden, leeren prop-patronen am gürtel oder in der packung sicher in keine waffe passen. die paar sekunden sind immer drin...
btw war er auch der produzent und wußte als solcher von den unzulänglichkeiten seiner waffentante, aber die büchse wollte keiner aufmachen...
Durango
2024-07-12, 21:05:56
warum? prüfen, ob und womit eine waffe geladen ist, dauert je nach waffe 4..10 sekunden, wenn du garantieren kannst, daß die echt aussehenden, leeren prop-patronen am gürtel oder in der packung sicher in keine waffe passen. die paar sekunden sind immer drin...
btw war er auch der produzent und wußte als solcher von den unzulänglichkeiten seiner waffentante, aber die büchse wollte keiner aufmachen...
In deiner naiven Weltvorstellung mag das so sein. Bei realen Filmproduktionen dagegen nicht.
Baldwin war nicht an Personalentscheidungen beteiligt.
Duran05
2024-07-12, 21:25:59
Die Logik ist, Menschen sind für sich selbst verantwortlich. Und das ist manchmal auch richtig, vorallem wenn man Experten in der Nähe hat zum fragen stellen ! Die Möglichkeit hatte er.
Das ist ja am ehesten mit einem Autogurt zu vergleichen. Ob du dich anschnallst oder nicht ist dir überlassen aber trotzdem bist du verantwortlich wenn du es nicht tust oder stirbst oder dabei erwischt wirst. ;)
Wenn jemand sie raushaben wollte und das tatsächlich sabotiert hat, dann wird demnächst noch wer angeklagt.
Und dann stellt sich auch die Frage ob der Verantwortliche nicht für ausreichend Sicherheit gesorgt hat. So oder so, alle sind am Arsch!
ilPatrino
2024-07-12, 21:37:42
In deiner naiven Weltvorstellung mag das so sein. Bei realen Filmproduktionen dagegen nicht.
weswegen es halt hin und wieder tote und verletzte gab. die sag hat schon für deutlich weniger gestreikt...
btw, weil vorhin john wick genannt wurde - da wurde das mit den waffen von anfang an absolut konsequent durchgezogen - keine einzige echte waffe am set...
dreamweaver
2024-07-13, 00:03:33
Boom, das wars.
Duran05
2024-07-13, 00:57:17
Komisches Verfahren?
Das Verfahren gegen Hollywoodstar Baldwin wegen eines tödlichen  Schusses auf eine Kamerafrau ist eingestellt worden. Die Richterin  begründet den Schritt damit, dass der Verteidigung vorsätzlich  Beweismittel vorenthalten worden seien. 
Anwalt Alex Spiro legte Beweise dafür vor, dass der Polizei  scharfe Munition im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss übergeben  worden war, deren Existenz den Anwälten Baldwins aber nicht mitgeteilt  worden sei. Daraufhin entschied Richterin Sommer, dass das Vorenthalten  durch die Staatsanwaltschaft vorsätzlich gewesen sei.
Und was ist jetzt mit der Toten? Bleibt die etwa tot?
Warum sollte es nicht möglich sein zu ermitteln, mit diesen (neuen) Aussagen?
Die Medien schweigen sich zu konkreten Details wieder mal aus. Dann gibt man dem ganzen eine neue Bedenkzeit von ein paar Wochen.
Oder hat nun wer getrickst und sabotiert? Fragen über Fragen
ChaosTM
2024-07-13, 07:01:58
Als Schauspieler sollte man annehmen können/dürfen, das einem die Props Leute keine scharf geladene Waffe hinhalten für die Drehs.
Völlig irre das ganze.
dreamweaver
2024-07-13, 10:11:23
Als Schauspieler an einem Set, an dem es von echten Waffen nur so wimmelt und wo auch mit Platzpatronen geschossen wird, sollte man annehmen, daß man sich an grundlegende Regeln zum Umgang mit echten Waffen hält, finde ich.
Fliwatut
2024-07-13, 11:10:52
Gibt es denn eine neue Verhandlung mit allen Beweisen, auf die sich die Verteidigung vorbereiten kann oder war es das endgültig?
ChaosTM
2024-07-13, 11:12:24
Als Schauspieler an einem Set, an dem es von echten Waffen nur so wimmelt und wo auch mit Platzpatronen geschossen wird, sollte man annehmen, daß man sich an grundlegende Regeln zum Umgang mit echten Waffen hält, finde ich.
Auf einem Set haben scharfe Waffen, außer in den Händen der Security, absolut nichts verloren.
Jesus was ein Clusterfuck
I--SjII0VCs
Fliwatut
2024-07-13, 11:19:16
Es ist natürlich auch unverantwortlich und skandalös von der Polizei oder Staatsanwaltschaft, Beweise zurückzuhalten, besonders wenn die den Angeklagten entlasten.
Es ist natürlich auch unverantwortlich und skandalös von der Polizei oder Staatsanwaltschaft, Beweise zurückzuhalten, besonders wenn die den Angeklagten entlasten.
Unfassbar was da abgelaufen ist.
registrierter Gast
2024-07-13, 12:30:51
Gibt es denn eine neue Verhandlung mit allen Beweisen, auf die sich die Verteidigung vorbereiten kann oder war es das endgültig?
Endgültig. Aus und vorbei.
Fliwatut
2024-07-13, 12:35:42
Endgültig. Aus und vorbei.
Puh, dann sollten die Verantwortlichen ihren Job quittieren.
Exxtreme
2024-07-13, 12:39:01
https://www.n-tv.de/leute/Prozess-gegen-Alec-Baldwin-voellig-ueberraschend-eingestellt-article25084882.html
"Die späte Entdeckung dieser Beweismittel würde die "grundsätzliche Fairness" des Verfahrens beeinflussen, sagte Sommer. Es gebe keine Möglichkeit für das Gericht, dieses Versäumnis richtigzustellen, fuhr sie fort. Die Einstellung des Verfahrens sei der einzige Rechtsbehelf."
Japp, wohl die einzig richtige Entscheidung. Da fragt man sich schon was die Staatsanwaltschaft geritten hat. Womöglich wollten sie ihn eingebuchtet sehen um die eigene Karriere zu pushen.
Surrogat
2024-07-13, 12:51:50
Da fragt man sich schon was die Staatsanwaltschaft geritten hat. Womöglich wollten sie ihn eingebuchtet sehen um die eigene Karriere zu pushen.
Geltungsdrang, einmal im Leben einen richtigen Promi eingebuchtet zu haben, sowas versuchst du aber auch nur einmal, dann bist du verbrannt, und genau das ist da passiert.
Ist es eigentlich aktuell Mode in den USA seltsame Brillen zu tragen, von denen manche aussehen als wenn sie beim Discounter für 1,99 zu haben waren? Baldwin hat da auch sowas auf, viel zu klein und dann diese Farbe...aber nun ja, ist ja nicht strafbar :cool:
dreamweaver
2024-07-13, 13:24:58
Auf einem Set haben scharfe Waffen, außer in den Händen der Security, absolut nichts verloren.
Spielte bei der Anklage in diesem Fall aber keine Rolle, da alle Beteiligten wussten, daß es sich um echte Waffen handelt. Diese Waffen wurden offensichtlich ausdrücklich erwünscht und waren ja nicht aus Versehen am Set.
ChaosTM
2024-07-13, 13:28:37
Dann muss man mit so was rechnen. Mir tut die Kamerafrau natürlich leid, aber soviel Unsinn ist unentschuldbar. 
Baldwin trifft das sicher keine Schuld, sondern das geht aufs Konto des Idioten der das genehmigt hat.
GBWolf
2024-07-13, 14:00:40
Dann muss man mit so was rechnen. Mir tut die Kamerafrau natürlich leid, aber soviel Unsinn ist unentschuldbar. 
Baldwin trifft das sicher keine Schuld, sondern das geht aufs Konto des Idioten der das genehmigt hat.
Der Produzent? War Baldwin.
readonly
2024-07-13, 14:15:14
Natürlich ist er verantwortlich, aber als Produzent wurde eine Waffenmeisterin engagiert. Damit ist seine Schuldigkeit erstmal getan. 
Warum sich da scharfe Munition am Set befand, zumal die neuen Beweise ja wohl von weiteren scharfen Patronen zeugen, das muss geklärt werden. Nicht ob eine Person schuldig ist, die davon ausgegangen war dass alles in Ordnung ist , wenn eventuell auch fahrlässig, aber in gutem Glauben eine Waffe auf jemanden richtet und diese dann losging (er will ja angeblich nicht abgedrückt haben). Da war mehr im Busch und eventuell hat die Waffenmeisterin einfach durchgedreht und ist mit ihren 18 Monaten noch glimpflich davon gekommen.
Surrogat
2024-07-13, 14:19:29
Hat denn das nachträgliche auftauchen von Beweisen nun auch Auswirkungen auf das Urteil gegen die Waffenmeisterin? Deren Anwälte werden den Fall deswegen doch sicherlich neu aufrollen...
dreamweaver
2024-07-13, 14:38:40
Hat denn das nachträgliche auftauchen von Beweisen nun auch Auswirkungen auf das Urteil gegen die Waffenmeisterin? Deren Anwälte werden den Fall deswegen doch sicherlich neu aufrollen...
Von einigen Comments habe ich gehört, daß es technisch keine Auswirkungen auf den Prozess der Waffenmeisterin haben soll. Aber, ihr Anwaltsteam könnte bei der Anklage nochmal nachforschen ob da nicht auch schon solche Sachen abgelaufen sind.
Fusion_Power
2024-07-13, 14:49:21
Kommt mir jetzt so vor als gäbs zwar ne Einstellung des Verfahrens, aber im Grunde wurde da immer noch kein Sachverhalt aufgeklärt oder der Prozess eindeutig mit Schuld oder Unschuld des Angeklagten beendet. Weird.
Wie so ein Prozess wohl in Deutschland abgelaufen wäre?
Fliwatut
2024-07-13, 15:01:20
Werden denn jetzt die Leute angeklagt, die die Beweise vorenthalten haben? Oder ist das in den USA nicht kriminell?
Duran05
2024-07-13, 16:04:13
Da wird eher nichts passieren und aus den Medienartikeln ergibt sich auch nicht warum nicht weiter prozessiert werden kann.
Im Prinzip ging es um Schädigung der einen Seite. Aber der Sachverhalt ist offen.
Dann ist eine Unterbrechnung für ein paar Wochen-Monate ne Option um alle auf den neuesten Stand zu bringen.
Und was hat das finden dieser Munition jetzt für einen Unterschied gemacht? 20x DPA Meldung durch Google liefert keine Antwort. :D
dreamweaver
2024-07-13, 18:48:22
Das Problem ist, daß die Rechte von Baldwin vom Staat verletzt wurden, da der Verteidigung nicht alle Beweise, die der Anklage vorlagen, zur Verfügung gestellt wurden. Somit blieb der Richterin keine andere Möglichkeit als den Prozess direkt abzubrechen. Ob diese Beweise irgendeine Relevanz für Baldwin hätten, hat nur die Verteidigung zu entscheiden. Das konnte sie aber nicht. Und das öffnen der Beweistüte von der Richterin direkt im Verhandlungssaal lässt natürlich nie und nimmer adäquat Zeit für die Verteidigung die Beweismittel ausführlich abzuklopfen. Der Prozess hatte ja Monate/Jahre Vorlaufzeit, für beide Seiten.
Der Prozess kann auch nicht wieder anderweitig neu aufgerollt werden (gegen Baldwin).
Die Betrogenen sind die Hinterbliebenen von Hutchins.
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