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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Boeing-Thread - Was läuft schief bei Boeing?


BlacKi
2024-03-13, 10:40:47
Nach den ganzen 737 max problemen, reihen sich nun einige andere qualitätsmängel ein. trotz reduzierter produktion.
dazu kommt, je stärker die finanzielle krise wird, umso stärker gerät auch die produktion unter druck.

Die Vertrauenskrise in Boeing hat sich weiter verschärft, nachdem das US-Justizministerium eine strafrechtliche Untersuchung eines Unfalls eingeleitet hat. Die Aktien fielen am Montag in New York um bis zu 4,4 % und verzeichneten damit den stärksten Einbruch innerhalb eines Tages seit dem 25. Januar.
der vorläufige Bericht der zuständigen Ermittlungsbehörde NTSB in den USA legt offen, dass an dem herausgerissenen Rumpfteil der Boeing 737-9 Max offenbar vier wichtige Bolzen fehlten. Hinter der Tragfläche befinde sich im Rumpf der Maschine ein Loch, erklärt Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt gegenüber Capital. Bei einer größeren Zahl von Passagieren könne dort ein zusätzlicher Notausstieg eingebaut werden, sonst werde die Öffnung mechanisch verschlossen. Dieser Verschluss war nach ersten Erkenntnissen aber offenbar nicht vorhanden, sodass sich das Teil kurz nach dem Start der Maschine löste. „Dass das Teil praktisch überhaupt nicht befestigt war, ist schlicht nicht vorstellbar“, sagt Großbongardt. „Es ist inzwischen deutlicher als je zuvor, dass es Boeing bei massivste Qualitätsprobleme in der Kontrolle gibt.“ Wenige Tage nach dem Zwischenfall fanden United Airlines und Alaska Airlines beim Überprüfen der weiteren Max-Maschinen lose Schrauben – an eben dem Rumpfbauteil, aus dem das Fenster herausgebrochen war.
Dieser Vorfall ist bei Weitem aber nicht der einzige: 2023 wurden an einigen Boeing-Maschinen falsch gebohrte Löcher und unsachgemäß hergestellte Beschläge festgestellt. 2018 und 2019 führte eine mangelhafte Cockpit-Software bei der 737-Max-8 sogar dazu, dass zwei Flugzeuge abstürzten und 346 Menschen ums Leben kamen.

https://finanzmarktwelt.de/wp-content/uploads/2024/03/boeing-airbus-scaled.jpg

Laut einem jüngstem Bericht der New York Times ist Boeing bei umfangreichen Sicherheitsprüfungen der FAA an der 737 MAX-Modellen bei mehr als einem Drittel der Tests durchgefallen. Und erst vor wenigen Stunden wurde laut der BBC bekannt, dass der ehemalige Boeing-Mitarbeiter John Barnett, der 32 Jahre für das Unternehmen tätig war und als Whistleblower massive Probleme bei Boeing aufdeckte, tot aufgefunden wurde.
https://finanzmarktwelt.de/boeing-krise-verschaerft-sich-umfangreiche-qualitaetsmaengel-304035/


Dann noch hier:

Eine zwei Jahrzehnte alte 777 der United Airlines verlor letzte Woche über San Francisco ein Rad und beschädigte mindestens ein Auto auf einem Parkplatz,
-py_ujeNhaE


und nun auch noch der vorfall mit einer 787, angeblich auch technisch verursacht. ein passagier berichtet, der pilot kam raus und hat sich erkundigt was passiert sei. die amaturen im cockpit gingen wenige sekunden einfach aus.
kcBvufnmd18


ich denke Boeing hat sich diesen Thread verdient.

Laz-Y
2024-03-13, 11:15:48
Wenn ich raten müsste dann läuft das wahrscheinlich wie überall. Die BWLer haben übernommen und die Abläufe zutotegespart.

Deathstalker
2024-03-13, 11:25:57
Und erst vor wenigen Stunden wurde laut der BBC bekannt, dass der ehemalige Boeing-Mitarbeiter John Barnett, der 32 Jahre für das Unternehmen tätig war und als Whistleblower massive Probleme bei Boeing aufdeckte, tot aufgefunden wurde.
Das finde ich viel schlimmer.

Ansonsten ist das nicht BWL'er. Die wissen das Fachkräfte etwas kosten und die wissen auch, das Qualitätskontrollen beim Kunden teurer sind als inhouse.
Es sind unfähige Führungskräfte die außer Narzissmus nichts können. Dann werden Vorgaben gemacht die im gesetzten Zeitrahmen nicht möglich sind. Wer dagegen aufmuckt und mit der Realität argumentiert bekommt Stress bis er entweder die Klappe hält oder durch einen Ja-Sager ersetzt wird. Der Ja-Sager lässt sich dann 2 Jahre später versetzen, diesmal höhere Position weil er ja "großes" geleistet hat. Währenddessen ist das Projekt durch die große Leistung nicht 2 Jahre hinterm Zeitplan sondern jetzt schon 4. Weil wenn manche Leute mit anpacken ist das als würden 3 weitere loslassen. Kommt die nächste Pappnase die vollmundig was verspricht und Druck nach unten für Wunder ausübt. Noch mehr fähige Leute gehen und der Rest fängt an Dokumentationen aufzubauen a la "Arsch an die Wand" für das mittlerweile täglich stattfindende Fingerpointing.
Das ganze 10 Jahre später und du hast genau diesen Zustand. Ab Abteilungsleiter alles höhere rauswerfen wäre jetzt eigentlich die Devise. Was wird dann aber gemacht? Arbeitskreis aka Taskforce gebildet um erstmal ein Audit und eine Evaluation durchzuführen warum es scheitert. Währenddessen geht der Abstieg munter weiter.

BlacKi
2024-03-13, 11:28:32
bin kein bwler, aber irgendeiner wird durch den kostendruck bei der sicherheit an kritischen stellen einsparungen vorgeschlagen haben.

Vergangene Woche teilte die FAA mit, sie habe "Verstöße bei der Kontrolle der Fertigungsprozesse, der Handhabung und Lagerung von Teilen sowie der Produktkontrolle bei Boeing" festgestellt.https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/boeing-max-sicherheit-produktionsprobleme-alaska-delta-test-100.html

Surrogat
2024-03-13, 11:30:51
das bei Boeing einiges schief läuft, ist nichts wirklich neues, das wusste auch schon John Barnett, der als Whistleblower bekannt wurde und nun tot aufgefunden wurde. Natürlich Suizid, was auch sonst :rolleyes:

https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article250543964/South-Carolina-Boeing-Whistleblower-tot-aufgefunden.html

Meridian12
2024-03-13, 11:32:55
Wenn ich raten müsste dann läuft das wahrscheinlich wie überall. Die BWLer haben übernommen und die Abläufe zutotegespart.

Denke ich auch. So ein Desaster wie Anfangs der 90er mit Opel unter Lopez.

Lopez war der Sargnagel für Opel. Fast auf Augenhöhe mit VW damals, aber dann hat er Opel zu Tode gespart.Die Qualität war teilweise unter aller Sau.

Denke genau das gleiche wurde bei Boing gemacht. Ahnungslose BWL Idioten haben das Ruder übernommen und man konnte sparen,sparen,sparen.

Und für jeden gesparten Dollar macht man jetzt 20 Euro weniger Gewinn.

Surrogat
2024-03-13, 11:50:22
Lopez war der Sargnagel für Opel. Fast auf Augenhöhe mit VW damals, aber dann hat er Opel zu Tode gespart.Die Qualität war teilweise unter aller Sau.

beschränkte sich nicht auf Opel, war nur der bekannteste Hersteller...
Ich erinnere mich an Türgriffe bei Jaguar aus Billigplastik, Hartplastikwüsten bei VW im Cockpit und Motoren die gerne mal bei Vollgas abschalteten, sofern sie denn die gefakten Diesel-Thermofenster überhaupt einhielten etc.pp
Die Industrie ist voll damit....

Poekel
2024-03-13, 12:04:55
Last Week Tonight hatte dazu letzte Woche auch eine Folge gemacht:
Q8oCilY4szc

Die Probleme werden mit einer Änderung der Führungskultur im Rahmen des Mergers mit McDonnell Douglas in Verbindung gebracht, die verstärkten Fokus auf Gewinne auch zu Lasten von Qualität und Sicherheit gelegt hat.

Es wird aber auch die Rolle der FAA angesprochen, die sich vor allem auf Selbstauskünftige Boeings verlassen hat, und sogar Boeing-Angestellte als FAA-Inspektoren eingesetzt hat, was zu ineffektiver Regulierung geführt hat, die dann die Cost-Cutting-Maßnahmen ermöglicht hat.

ilPatrino
2024-03-13, 12:06:23
die fusion mit mdd hat dazu geführt, daß aus der technikgeführten eine mit unfähigen mdd-bwlern geflutete firma wurde.

too late

Mark3Dfx
2024-03-13, 12:30:29
Die 737 ist technisch absolut ausgereizt, wie 1944 die Bf-109.
Um effizienter zu werden müssen immer größere Fans unter die Tragfläche geschraubt werden,
da limitiert aber das zu "kurze" Fahrwerksdesign aus den late 60s.

Es müsste eine komplett neue "737" entwickelt werden.

ilPatrino
2024-03-13, 12:43:41
Die 737 ist technisch absolut ausgereizt, wie 1944 die Bf-109.
Um effizienter zu werden müssen immer größere Fans unter die Tragfläche geschraubt werden,
da limitiert aber das zu "kurze" Fahrwerksdesign aus den late 60s.

Es müsste eine komplett neue "737" entwickelt werden.

da ist ja nur ein kleiner teil, die komplett neue 787 hat ja die gleichen probleme

Κριός
2024-03-13, 12:53:58
Die 737 ist technisch absolut ausgereizt, wie 1944 die Bf-109.
Um effizienter zu werden müssen immer größere Fans unter die Tragfläche geschraubt werden,
da limitiert aber das zu "kurze" Fahrwerksdesign aus den late 60s.

Es müsste eine komplett neue "737" entwickelt werden.

Eigentlich reicht ein ausreichend programmiertes Software Update. Das Problem mit den neuen Triebwerken ist eigentlich gar nicht so schlimm.

Da die Triebwerke nur passen, wenn sie weiter nach vorne verlagert werden, verlagert sich somit auch der Schwerpunkt der Maschine. Eine Software kann dem entgegen wirken und "gegensteuern".

Das hat man bei Boing auch gemacht. Aber man hat auf Redundanz verzichtet. AFAIK hat die 737 Max 2 Sensoren die sich um das Problem kümmern und das Verhalten des Flugzeugs auf normales Niveau bringen. Eines vorne, eines hinten. Sobald aber eines der Sensoren ausfällt ist das Flugzeug nicht mehr steuerbar.

Airbus hat glaube ich schon ähnliches gemach mit 3 Sensoren. Dadurch hat man eine Redundanz.

Ein weiterer Fehler war, dass man weder Piloten, noch Airlines über die neue Software in Kenntnis gesetzt hat. Boing sagte den Kunden einfach wer 737 geflogen ist, der kann auch die Max fliegen. Es gibt keinerlei Änderungen.

Das sind alles Dinge, wo ein hochrangiger Ingeneur eigentlich alles unter trockene Tücher hätte bringen müssen. Sagt eigentlich nur aus, dass niemand mehr im Vorstand ist, der eine Ahnung hat wie man ein Flugzeug baut.

ilPatrino
2024-03-13, 13:27:01
boeing war mal so zuverlässig, daß die faa ihnen fast blind vertraute. hat ja auch funktioniert, bis die schlipsies von mdd den laden übernommen haben und die mechanismen, die bereits mdd in die scheiße geritten hatten, auch in boeing zu integrieren. seitdem läuft gar nichts mehr rund...

Κριός
2024-03-13, 17:27:06
Last Week Tonight hatte dazu letzte Woche auch eine Folge gemacht:
https://youtu.be/Q8oCilY4szc


Ich kann seine ulkige liberale Art normalerweise ja gar nicht ab. Aber inhaltlich ist das wirklich informativ.

ChaosTM
2024-03-13, 17:29:38
Es gibt zu dem Thema auch ganz brauchbare Youtube Dokus und eine auf netflix (Downfall).
Das hier ist aber am kompaktesten..

Joe
2024-03-13, 17:41:04
Der TLDR für Boeing ist doch einfach "Was passiert wenn man in einer Tech Firma die Erbsenzähler und Anwälte regieren lässt anstelle der Ingenieure und Nerds".
Die Lösung ist auch ganz Klar: Dreistelligen Millionenbetrag an McKinsey Zahlen und noch mal 5000 Erbsenzähler und Anwälte einstellen :uclap:

seaFs
2024-03-13, 17:44:23
Das hat man bei Boing auch gemacht. Aber man hat auf Redundanz verzichtet. AFAIK hat die 737 Max 2 Sensoren die sich um das Problem kümmern und das Verhalten des Flugzeugs auf normales Niveau bringen. Eines vorne, eines hinten. Sobald aber eines der Sensoren ausfällt ist das Flugzeug nicht mehr steuerbar.

Airbus hat glaube ich schon ähnliches gemach mit 3 Sensoren. Dadurch hat man eine Redundanz.

Nicht ganz. Die Ingeniuere haben ein System mit redundanten Sensoren gebaut, ein Sensor in der linken Tragfläche, einer in der rechten Tragfäche.
Da es ein System mit zwei Sensoren ist und damit sehr wichtig für die Sicherheit des Flugzeuges ist (kenne die genauen Zusammenhänge ad hoc nicht), benötigte die Einführung des neuen (Sicherheits-)Systems eine Rezertifizierung des gesamten Flugzeugs durch die FAA, was natürlich Kosten und Wartezeiten bei der Auslieferung bedeutet.

Um der Rezertifizierung der 737 Max zu entgehen, wurde beschlossen, das redundante Sensorsystem nicht mehr redundant zu machen. Dadurch war es per Definition der FAA kein sicherheitsrelevantes System mehr und eine Rezertifizierung nicht mehr nötig. Die Software entschied dann, auf welchen der beiden Sensoren sie sich bezieht.

Bei den beiden schweren Unfällen vor einigen Jahren ist im Flug genau der Sensor ausgefallen/verstopft/zugefroren, welcher vom System verwendet wurde. Der andere, nicht benutzte Sensor war intakt.

AtTheDriveIn
2024-03-13, 17:51:18
Bin bei einer Firma beschäftigt mit ähnlicher Größe wie Boeing. Geschäftsbereich: Windenergiebranche. Also was man da so mitbekommt wie Engineering Projekte ablaufen... Muss nichts mit Amerika zu tun haben, sondern wahrscheinlich tendiert jede große Organisation in die gleiche Richtung irgendwann. Unsere Konkurrenz hat scheinbar ähnlichen Mist gebaut, wenn man die Medien verfolgt.

- Projekte starten wenn nicht mal alle Requirements definiert sind.
- Kostenziele werden völlig utopisch gesetzt und sind unvereinbar mit Qualität.
- Schnell schnell schnell. Müssen vor der Konkurrenz am Markt sein.
- Engineering Ressourcen werden allokiert, obwohl sie bereits völlig ausgelastet sind. Belastung steigt über vertretbares Level
- Prozesse einhalten? Stören nur wenn man schnell sein will.
- Sourcing gibt vor, welcher Zulieferer genommen wird (hint: immer der, der am günstigsten ist).
- Risiken die während der Entwicklung auftauchen, werden nicht gemanaged. Stehen auf einer PPT und werden vom Leadership vergessen.
- Entscheidungsträger wechseln alle 1-2 Jahre und tragen keine Verantwortung (wollen nur die Kohle).
- Auf die Experten (die die Komponenten und Systeme entwickeln) wird nicht gehört. Äußert man Bedenken zu häufig, ist man Troublemaker.
- Produkt Prototype sind nicht mal ansatzweise validiert, aber es wurden schon 500+ an Kunden verkauft, mit garantierter Übergabe und Zuverlässigkeit, sonst Strafe.
- Mitten im Projekt eine große Reorganisation.
- Gesunder Menschenverstand wird immer weniger.
- Lessons learned vom letzten Projekt.... Nur wenn zufällig noch einer da ist, der es weiß.

Resultat:
Produkt wurde nochmal neu entwickelt. 500M Rückstellung für Qualitätsfehler im Feld.

ilPatrino
2024-03-13, 18:03:27
außerdem hat man, ohne dies irgendwem (z.b. den piloten) mitzuteilen, das verhalten der flughilfen geändert und die priorität umgekehrt. nun konnte der computer die manuelle trimmung des piloten permanent und laufend gegenkorrigieren, ohne daß der was dagegen unternehmen konnte. außer das system komplett zu deaktivieren, aber das stand auf irgendeiner seite im anhang des handbuches.

alles nur, um eine rezertifizierung des flugzeugs und eine aufwendige pilotenausbildung zu vermeiden, da offenkundig bedienungsgleich zum vorgänger.

AtTheDriveIn
2024-03-13, 18:08:34
Ich bin mir sicher, für die Idee so die Rezertifizierung zu umgehen, gab es einen dicken Award.

Heelix01
2024-03-13, 20:00:59
Time to market und kosten … wie immer.

[…]

Klingt wie bei uns ;D Gruß von der Konkurrenz.

x-force
2024-03-13, 20:20:24
Um der Rezertifizierung der 737 Max zu entgehen, wurde beschlossen, das redundante Sensorsystem nicht mehr redundant zu machen. Dadurch war es per Definition der FAA kein sicherheitsrelevantes System mehr und eine Rezertifizierung nicht mehr nötig. Die Software entschied dann, auf welchen der beiden Sensoren sie sich bezieht.

dafür müssten alle beteiligten inkl gesetzesmacher enteignet und zu zwangsarbeit verpflichtet werden.

das problem an der ganzen sache sind auch nicht die bwler, sondern dass man, egal was man studiert, oder im besten fall auch nicht studiert hat :freak:, für seine arbeit nicht uneingeschränkt haftbar ist.

AtTheDriveIn
2024-03-13, 20:27:58
dafür müssten alle beteiligten inkl gesetzesmacher enteignet und zu zwangsarbeit verpflichtet werden.

das problem an der ganzen sache sind auch nicht die bwler, sondern dass man, egal was man studiert, oder im besten fall auch nicht studiert hat :freak:, für seine arbeit nicht uneingeschränkt haftbar ist.

Nein, das ist nicht das Problem. Das wäre völlig irre. Das Problem ist das ignorieren des guten alten magischen Dreiecks des Projektmanagements. Bei dem Fall Boeing hat man Qualität/Compliance sträflich ignoriert.

x-force
2024-03-13, 20:50:34
doch ist es, du kannst es 1:1 auch auf politik und verwaltung anwenden.

ein beispiel, von denen es garantiert tausende gibt:

glaubst du es würde jedes jahr nach dem frost aufs neue mit billigstem schrott mangelhaft geteert werden, anstatt einmal was ordenliches mit fundament zu machen, was dann mindestens 30 jahre hält, wenn die entsprechende verwaltungsperson anschließend privatinsolvenz anmeldet?

der nächste, der pfuschen lässt, überlegt sich dann genau, ob es ihm sein zuhause wert ist.

das problem der heutigen zeit ist (nicht vorhandene) verantwortung.

joe kongo
2024-03-13, 20:55:25
Aus ner Doku, Boeing war anfangs eine Bude aus lauter Ingenieuren bis ganz rauf zum Management.
Danach kamen Kapitalisten, machten daraus Geld, und es ging bergab.

BlacKi
2024-03-13, 23:22:49
der nächste, der pfuschen lässt, überlegt sich dann genau, ob es ihm sein zuhause wert ist.

das problem der heutigen zeit ist (nicht vorhandene) verantwortung.


das hat dann halt aber auch konsequenzen. zb. das fehlen von risikobereitschaft, falls überhaupt noch jemand verantwortung übernehmen will.


ich denke, es ist relativ egal. das größte problem ist, das die firma nichtmehr pleite gehen darf.



ich mein, dasselbe problem haben wir doch auch bei der deutschen bahn, nur statt vielen toten, gibts viele verspätete, oder ganze ausfälle.


falls die konsequenzen zu heftig für die firma sind, bekommen sie geld vom staat reingeschoben. to big to fail.

wandermann
2024-03-14, 01:01:44
Boeing ist als Firma für die USA genau so strategisch wichtig wie Intel & Nvidia. Die Firma wird nicht untergehen, man wird Airbus nicht den Markt überlassen. Von daher ist es auch schwierig hier etwas rein rational herzuleiten, man weiß am Ende nie wer da alles Interessen darin hat und hier wird bestimmt nicht so streng nachgegangen wie bei VW oder Glyphosat ;D

Wie der Aktienkurs die letzten Jahre doch noch so stabil steht ist für mich ein großes Mysterium. Airbus wird aber für Jahrzehnte der Premiumhersteller sein, was für Europa nicht schlecht ist.

x-force
2024-03-14, 02:14:00
das hat dann halt aber auch konsequenzen. zb. das fehlen von risikobereitschaft, falls überhaupt noch jemand verantwortung übernehmen will.

ich denke, es ist relativ egal. das größte problem ist, das die firma nichtmehr pleite gehen darf.


das problem dabei ist halt, dass man mit fremdkapital weniger vorsichtig umgeht. aber gut, will man sich das als anlagemöglichkeit erhalten, muss das unternehmen, wie du sagst, natürlich pleite gehen können.

jedesmal aufs neue faszinierend wofür der wähler sich ins portemonnaie greifen lässt. :freak:

AtTheDriveIn
2024-03-14, 06:05:45
Überleg mal wie persönliche Haftung überhaupt durchgesetzt werden sollte? Massenhaft Ermittlerteams, die Firmen nach Beweisen durchsuchen und Gerichtsverfahren? Utopisch. Gibt es nur bei groben Vergehen (Dieselmanipulation etc), zu recht.

Auerdem ist es nunmal so, das man in keiner Organisation frei entscheiden kann. Es ist immer ein Abwägungsprozess. Dein Beispiel mit schlechten Straßen ist doch genau das. Es wird kurzfristig eine kostengünstige Verbesserungen angestrebt, keine Dauerlösung für die keine Resourcen da sind. Was soll da haftbar gemacht werden?

/dev/NULL
2024-03-14, 08:41:28
Bin bei einer Firma beschäftigt mit ähnlicher Größe wie Boeing. Geschäftsbereich: Windenergiebranche.
[..]

Resultat:
Produkt wurde nochmal neu entwickelt. 500M Rückstellung für Qualitätsfehler im Feld.

Dachte es klingt wie Gamesa aber dafür ist die Rückstellung zu klein ;-)

Hab das gefühlt je größer die Firmen sind desto mehr Prozesse und Beschäftigung mit sich selbst hat man. Sinnfreie Meetings und Projekte wo gefühlt mehr "Manager PM/PO/PQSB/P whatever" an Board sind, aber keinen eine Entscheidung treffen will (bis auf den nächsten Meetingtermin). Minimalst-Tasks die von der Entwicklung auf 1-3 Mann Monate geschätzt werden. Rechtlicher Overhead (OSS Clearing), Exportkontrolle die jedesmal von 0 anfangen.
Dazu "ChefChefs" die aus höchster Flughöhe reinstechen und mal eben ihre letzte "genial idee vom Golfspielen" in den fertig ausgeplanten nächsten Release drücken.
Sobald die Quartalszahlen sich eintrüben werden sofort ressourcen gespart und das MVP (minimal nutzbare Produkt/Featurespec) abgespeckt.. (Was passiert, wenn man aus dem minimum was rausstreicht?!?.. genau es wird unnutzbar. Danach fast es keiner mehr an und man wundertz sich das es niemand nutzt und beklagt die investierte zeit.

Auf der anderen Seite sehe ich auch, dass Ingeneure es gern mit "was wäre wenn" zu weit treiben. da werden nötige Verbesserungen verzögert, weil es könnte ja in der Zukunft irgendwann einen Randcase geben, bei dem vielleicht was schiefgeht - also machen wir mal lieber nichts.

Mir fehlt da gesunder Menschenverstand: lass uns die 90% jetzt machen/testen/freigeben und wenn der Kunde an den Paramtern dreht.. ja dann kann halt was kaputt gehen.. solange das nicht im default ist..
(Beim Flugzeug gibt es da sicher eine andere Herangehensweise.)

E39Driver
2024-03-14, 08:51:42
Ich sehe Boeing in ähnlichen Problemen wie Intel. Man hat als riesiger schwerfälliger Tanker durch Selbstgefälligkeit und Management-Fehlentscheidungen etwas den Marktanschluss verloren und hinkt technologisch nun leicht hinterher. Dennoch würde ich beide Firmen nicht abschreiben und Mittel- bis Langfristig kann sich das Blatt wieder komplett wenden. Zudem ist Boeing für die US-Rüstungsindustrie Systemrelevant und wird im Fall des Falles sicherlich gerettet werden, wenn notwendig.

Die Qualitätsprobleme müssen energisch angegangen werden um wieder Vertrauen zu erlangen. Aber ansonsten vom Portfolio sehe ich Boeing insgesamt nicht schlecht aufgestellt. Man hinkt halt nur bei den Standardrumpf-Flugzeugen hinterher. Die 737 ist dem A32x NEO technisch unterlegen und lässt sich nur mit den Argumenten niedrigerer Preis und bessere Lieferzeiten verkaufen. Und zudem das Airlines eben auch strategisch denken und durchaus Interesse haben das bestehende Duopol halbwegs aufrechtzuerhalten und deswegen auch immer mal wieder eine 737 Bestellung droppen werden, um den Konkurrenzkampf aufrechtzuerhalten. Trotzdem an die 737 muss Boeing ran und mit Hochdruck einen echten Nachfolger entwickeln. Denn in den nächsten Jahren wird absehbar der modernere A220 mit den geplanten Versionen 500 & 900 auch von unten den Markt aufrollen und alles kleiner als A321 und 737 Max10 eigentlich obsolet machen.

Bei den Großraumjets sehe ich Boeing hingegen besser positioniert als Airbus. Der Kampf 787 gegen A330 Neo ist wie 737 gegen A32x Neo, nur diesmal genau umgekehrt. Der A330 ist technologisch ausgereizt und verkauft sich nur noch über die Argumente niedrigerer Preis und Lieferbarkeit. Und bei der 777 gegen den A350 fehlt dem Airbus-Modell noch der entsprechende große Gegenpart zur 777-9x. Ein verlängertes Modell A350 1100 wäre eigentlich überfällig um zukünftig ausgeflottete 747 und A380 halbwegs ersetzen zu können. Ebenso fehlt eine Frachtversion, gerade als Frachter verkauft sich die 777 wie geschnitten Brot.

Abschließend lässt sich auch festhalten, dass Airbus über die letzten Dekaden insgesamt 2 Fehlentwicklungen am Markt vorbei vollzogen hat. Und dies mit der A340 und dem A380 auch noch in der Klasse der teuer zu entwickelnden Großraumjets. Während bei Boeing höchstens die 757 als Fehlentwicklung am damaligen Markt vorbei zu bezeichnen ist. Trotzdem hat die 757 sich auch über 1000 mal verkauft. Das Modell kam einfach 30 Jahre zu früh, jetzt aktuell fehlt so ein Modell im Portfolio und wäre perfekt gegen A321 positioniert

josefYY
2024-03-14, 09:45:47
Wenn ich raten müsste dann läuft das wahrscheinlich wie überall. Die BWLer haben übernommen und die Abläufe zutotegespart.
In Spiegel gab es zuletzt einen langen Artikel.
Resümee: Genau deine Aussage.

ingenieure haben nicht mehr viel zu melden, da die BWLer den Laden nun schmeissen.

BlacKi
2024-03-14, 10:16:26
edit:

schon wieder etwas. die quellen streiten sich aber noch darum was es wirklich war. offiziell soll es ein wartungsproblem sein.

Wie die Fluggesellschaft gegenüber der New York Post mitteilte, handelt es sich bereits um den fünften Zwischenfall innerhalb einer Woche.
Am Montag startete Flug 830 zu einer 14-stündigen Reise von Sydney nach San Francisco, aber nur zwei Stunden nach dem Start musste die Maschine wegen eines "Wartungsproblems" umgeleitet werden.

Mitten in der Luft verlor die Boeing 777-300 plötzlich Treibstoff. Die Piloten hatten keine andere Wahl, als wieder umzukehren und in Sydney notzulanden.https://www.tag24.de/thema/flugzeug-news/aerger-um-boeing-reisst-nicht-ab-maschine-verliert-treibstoff-waehrend-flug-3127904

NTV spricht von einem brennenden reifen. bzw. hydraulikflüssigkeit soll ausgetreten sein.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Schreck-an-Bord-von-Boeing-777-300-Pilot-muss-notlanden-article24802868.html




Ich sehe Boeing in ähnlichen Problemen wie Intel. Man hat als riesiger schwerfälliger Tanker durch Selbstgefälligkeit und Management-Fehlentscheidungen etwas den Marktanschluss verloren und hinkt technologisch nun leicht hinterher. Dennoch würde ich beide Firmen nicht abschreiben und Mittel- bis Langfristig kann sich das Blatt wieder komplett wenden. Zudem ist Boeing für die US-Rüstungsindustrie Systemrelevant und wird im Fall des Falles sicherlich gerettet werden, wenn notwendig.

Die Qualitätsprobleme müssen energisch angegangen werden um wieder Vertrauen zu erlangen. Aber ansonsten vom Portfolio sehe ich Boeing insgesamt nicht schlecht aufgestellt. Man hinkt halt nur bei den Standardrumpf-Flugzeugen hinterher. Die 737 ist dem A32x NEO technisch unterlegen und lässt sich nur mit den Argumenten niedrigerer Preis und bessere Lieferzeiten verkaufen. Und zudem das Airlines eben auch strategisch denken und durchaus Interesse haben das bestehende Duopol halbwegs aufrechtzuerhalten und deswegen auch immer mal wieder eine 737 Bestellung droppen werden, um den Konkurrenzkampf aufrechtzuerhalten. Trotzdem an die 737 muss Boeing ran und mit Hochdruck einen echten Nachfolger entwickeln. Denn in den nächsten Jahren wird absehbar der modernere A220 mit den geplanten Versionen 500 & 900 auch von unten den Markt aufrollen und alles kleiner als A321 und 737 Max10 eigentlich obsolet machen.

Bei den Großraumjets sehe ich Boeing hingegen besser positioniert als Airbus. Der Kampf 787 gegen A330 Neo ist wie 737 gegen A32x Neo, nur diesmal genau umgekehrt. Der A330 ist technologisch ausgereizt und verkauft sich nur noch über die Argumente niedrigerer Preis und Lieferbarkeit. Und bei der 777 gegen den A350 fehlt dem Airbus-Modell noch der entsprechende große Gegenpart zur 777-9x. Ein verlängertes Modell A350 1100 wäre eigentlich überfällig um zukünftig ausgeflottete 747 und A380 halbwegs ersetzen zu können. Ebenso fehlt eine Frachtversion, gerade als Frachter verkauft sich die 777 wie geschnitten Brot.

Abschließend lässt sich auch festhalten, dass Airbus über die letzten Dekaden insgesamt 2 Fehlentwicklungen am Markt vorbei vollzogen hat. Und dies mit der A340 und dem A380 auch noch in der Klasse der teuer zu entwickelnden Großraumjets. Während bei Boeing höchstens die 757 als Fehlentwicklung am damaligen Markt vorbei zu bezeichnen ist. Trotzdem hat die 757 sich auch über 1000 mal verkauft. Das Modell kam einfach 30 Jahre zu früh, jetzt aktuell fehlt so ein Modell im Portfolio und wäre perfekt gegen A321 positioniert


viel text, aber am ende ist airbus nichtmal vernichtende konkurenz. boeing scheitert gerade am eigenen ego.


man sollte nicht vergessen, weder airbus noch boeing können genug flugzeuge liefern. das ist komplett anders wie auf dem auto markt. wenn man heute ein flugzeug dort bestellt, dann bekommt man es fast 10 jahre später erst. so lange ist die warteschlange.


selbst wenn boeing ihre flugzeugproduktionskapazitäten vervierfachen würde, könnte man die marktnachfrage nicht decken.


auch airbus hat probleme mit produktionsteigerungen. die zulieferer müssen auch mitspielen und für manche ist das ein rießiges problem, oft fehlt der platz, oder man hat das personal nicht um aufzustocken.


im prinzip haben beide hersteller luxusprobleme. und boeing schaufelt sich gerade selbst stolperfallen, denn man muss garnicht konkurenzfähige preise bieten um seine flugzeuge an den mann zu bringen.

Triniter
2024-03-14, 14:48:12
Man muss an der Stelle eines wissen. In der Luftfahrt wird ja gemäß DO-178B entwickelt. Das erfordert einen sehr strikten Software-Entwicklungsprozess inklusive entsprechender Qualitätsprozesse. Sprich b evor überhaupt etwas in der Software geändert werden darf muss der komplette formale System- und Softwareentwicklunsprozess durchlaufen sein (Spezifikation, Architektur, Reviews, ...) erst dann darf was in der Software geändert werden.
Um das dann entsprechend nach zu prüfen werden Assessments gemacht und ganz am Ende müssen Entwickler und Manager unterschreiben sich an das alles gehalten zu haben. Wenn hinterher raus kommt, man hat sich nicht dran gehalten haften die Personen dann tatsächlich persönlich und zwar bis hoch ins Management.
Jetzt gibt es zwischen Europa (also Airbus) und den USA aber einen sehr wichtigen Unterschied. In Europa MUSS der Entwickler und sein Manager unterschreiben der wirklich an der Umsetzung beteiligt war. In den USA können diese Unterschriften deligiert werden. Und das passiert für richtig viel Geld. Sprich du kannst dir da tatsächlich dein Leben mit einem gewissen Risiko vergolden wenn du die Unterschrift für so ein Produkt leistest. Mit dem Risiko das du halt hinterher in den Knast wanderst. In Europa hält man das für zu risikoreich und scheinbar bewahrheitet sich das gerade.

[MK2]Mythos
2024-03-14, 15:30:19
In der Luftfahrt wird gemäß Part 21J entwickelt und Part 21G hergestellt. Das steht am Anfang. Haftbar ist grundsätzlich jeder der irgendwas zertifzieren oder Forms ausstellen darf.
Ich weiß nicht was du mit deiner Ausführung erklären willst, aber das hat nichts mit den Boeing Problemen zutun. Accountable Manager gibt es übrigens hier genauso wie im FAA Raum. Das hoheitliche, also amtliche Abnahmen von entsprechend qualifizierten und zertifizierten Personen durchgeführt werden, ist kein Boeing "Problem". Das wird in der gesamten Branche gemacht weil das Personal von den Ämtern sich im Detail überhaupt nicht mit dem Produkt so auskennen (können) wie das der Hersteller tut. Dafür existieren diverse Prozesse die tief ins Luftrecht gehen.
Bei Boeing wurden aber bereits genehmigte (und auditkritische) Prozesse im Lauf der Zeit immer weiter "optimiert", das sind ganz offensichtlich Einsparmaßnahmen die aus betriebswirtschaftlicher Sicht entgegen jeder (entwickelten) Sicherheitskultur stehen. Diese Entwicklung begann mit der Herrschafft der BWLer in diesem Unternehmen, die vielen Probleme neu entwickelter Flugzeuge sind eine direkte Folge davon, genauso wie die Qualitätsmängel in der Produktion.

Florida Man
2024-03-14, 20:02:22
Boeing hat vor 20 Jahren aufgehört, Flugzeuge zu bauen. Die Firmenzentrale zog ganz weit weg von den Montagestätten und alles - bis zum Rumpf-Bau - wurde "outtasekd". Heute Bauen 600 direkte Firmen mit tausenden Subunternehmen die Flugzeuge. Man ist heute übrigens stolz darauf, kein Ingenieurs- sondern ein Finanzunternehmen zu sein.

[MK2]Mythos
2024-03-15, 16:43:45
Da haste den heise-Artikel ja gut zusammengefasst. ;)
https://www.heise.de/news/United-Airlines-Boeing-hat-Jahrzehnte-Problem-9652985.html

ChaosTM
2024-03-15, 16:54:58
https://www.netflix.com/at/title/81272421

Geht etwas tiefer als John Olivers Kurzversion.

[MK2]Mythos
2024-03-15, 22:42:28
https://www.netflix.com/at/title/81272421

Geht etwas tiefer als John Olivers Kurzversion.
Jep, gute Doku die es eigentlich gut auf den Punkt bringt und sich mit meiner Erinnerung deckt.
Als ich 2018 mein Type Rating für die 737 Max machte, war MCAS auch nur eine Randnotiz und ich weiß auch noch genau wie anfangs auch unsere Piloten der Meinung waren dass die Abstürze eher durch den schlechten Ausbildungsstand zu erklären waren. Fakt ist aber, wenn man in einer kritischen Flugphase mit solchen Problemen konfrontiert wird und sich keinen Reim daraus machen kann und vorallem auch quasi keine Reaktionszeit hat, dann führt das zum Absturz. MCAS ist vom Konzept und der Umsetzung ein völlig misslungenes System mit dem Boeing - und das wird ja in der Doku auch deutlich - versucht hat, die nach der x-ten Modifikation an der 737 völlig misslungene Balance dieses Flugzeugs irgendwie wieder herzustellen.

Joe
2024-03-15, 23:44:57
War es nicht auch Boeing die dieses Software Feature zur Stabilisierung in Turbolenzen als Landehilfe Copy Pasted haben? Dann haben Sie festgestellt, dass es 10x so viel Anstellwinkel bei den Kontrollflächen für diese Funktion brauchen würde und haben gesagt: YOLO! Und das Ding hatte nicht mal die nötigen Redundanzen für so eine Kritische Funktion weil es eigentlich als Convenience Feature gedacht war.

Aber da wunder mich gar nix. Wir haben einen Kunden aus dem Mittelstand der so ziemlich alle großen Luft und Raumfahrtfirmen der Westlichen Welt beliefert.
Letztens hatte ich da wieder Teile in der Hand, die an die ISS geschraubt werden :naughty: aber ich schweife ab...
Jedenfalls werden die natürlich regelmäßigen Audits unterzogen. Insbesondere von den US Firmen und insbesondere von US Firmen für die das Lieferkette für Rüstungsproduktion ist.
Und was ich da so gehört hab ist die Prüfung von Lockheed etwa so wie wenn der Adjudicator ins Continental kommt und Bei Boeing bauen Sie einfach zwei Wochen Biergarten im Hof auf und machen jeden Tag Bier und BBQ.

AtTheDriveIn
2024-03-16, 07:49:00
Und der nächste Vorfall: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boeing-erneute-panne-usa-100.html

[MK2]Mythos
2024-03-16, 07:58:20
Naja, selbst wenn man nicht vom Fach ist, kann man verstehen dass Probleme mit einer 25 Jahre alten Maschine Wartungsmängel sind und nichts mit dem Hersteller Boeing und dessen Qualitätsprobleme in den letzten 10 Jahren zutun haben.

AtTheDriveIn
2024-03-16, 08:46:00
Ja natürlich, aber in der aufgeheizten Stimmung wird das den nächsten Kursrutsch auslösen.

phizz
2024-03-24, 18:29:00
Endlich laufen meine Airbus Aktien seit Corona.

Joe
2024-03-28, 18:14:56
_ueJkZ8OcLo

joe kongo
2024-05-02, 20:51:38
Jetzt hats den 2.ten Whistleblower erwischt,
binnen 2 Wochen an einer bakteriellen Lungenentzündung verstorben.
https://archive.ph/tYe5T

BlacKi
2024-05-02, 21:12:45
a serious bacterial infection, Methicillin-Resistant Staphylococcus Aureus, or MRSA.MRSA

Joe
2024-05-02, 21:33:04
Gefährlicher als Fenster in Moskau.