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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Braucht neue Hardware ein paar Stunden, um stabil zu laufen?


Matti
2024-04-26, 18:04:25
Hallo,
ich habe ein seltsamen Phänomen: Ein neu zusammengebauter Rechner hatte mehrere unerklärliche Abstürze. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, habe ich CPU, GPU und RAM sowohl einzeln als auch in allen möglichen Kombinationen gestresst und keine Fehler gefunden. Seltsamerweise hatte ich seit den Stress-Tests auch keine Abstürze mehr. Braucht neue Hardware ein paar Stunden, um stabil zu laufen? Es handelt sich um einen Ryzen 8600G auf einem A620i Mainboard mit Teamgroup-RAM.

Rooter
2024-04-26, 18:16:47
Äh, nein!
Spätestens nach dem 2. Neustart sollte Windows alle Treiber beisammen haben. Eigentlich aber schon nach dem ersten.

RAM sowohl einzeln als auch in allen möglichen KombinationenVermutlich ist das die Erklärung, den RAM mal neu gesteckt und ein Kontaktproblem ist beseitigt. X-D

MfG
Rooter

Matti
2024-04-26, 18:27:19
Hab nicht neu gesteckt. Ich hab mal den RAM, mal die CPU, mal die GPU, sowie alle möglichen Kombinationen der 3 Komponenten gestresst. Es ist ein Linux-System, aber ich glaub nicht, dass das für das Phänomen relevant ist.

Capone2901
2024-04-26, 21:18:14
Klingt für mich mehr nach Soft- als nach Hardware. Hardware ist idR. entweder bei Lieferung defekt oder läuft zumindest erstmal eine gewisse Zeit, bevor sie einen Defekt bekommt.

Matti
2024-04-26, 22:45:18
Mal ein paar Ideen ... keine Ahnung ob eine davon zutrifft...

Vor vielen Jahren habe ich mal gelesen, dass sich Hardware besser übertakten lässt, wenn sie "eingebrannt" wird. Ich habe zwar nicht übertaktet, aber vielleicht gibt es bei neuer Hardware ähnliche Effekte, da sie auch schon auf Normaltakt viel näher an den physikalischen Grenzen operiert.

Der RAM könnte beim Stresstest einige Bereiche selbst als instabil erkannt haben und Reserve-Bereiche aktiviert haben. Das gleiche könnte auf die CPU zutreffen, die ja 2 inaktive Kerne hat und wegen Instabilität eines Kernes die inaktiven gewechselt hat.

T86
2024-04-26, 22:58:03
Ram hat keine Reserve Zellen… das gibts nur bei ssds

Deaktivierte Kerne haben zumeist einen Defekt.
Oder zumindest einer von 2 Schaft die Takt Vorgabe bei Spannung x nicht.
Einmal deaktiviert lässt es sich nicht rückgängig machen da
Viele dieser deaktivierungen als Lasercut im Silizium erfolgen.
Also quasi in Hardware von der Strom Versorgung zb abgeschnitten werden.

Matti
2024-04-29, 16:29:52
Leider hat sich das Problem nicht von selbst gelöst. Hab mal einen anderen CPU-Stresstest laufen lassen, und damit friert das System reproduzierbar ein. Also ist wahrscheinlich die CPU defekt. Oder mit wesentlich geringerer Wahrscheinlichkeit Mainboard oder Netzteil.

Exxtreme
2024-04-29, 16:38:03
Das kann auch der RAM sein. Was ist das für ein RAM und was ist das für ein Motherboard?

Cubitus
2024-04-29, 17:20:35
Was sagen denn die Windows-Logs?

Matti
2024-04-29, 17:43:44
Den RAM hab ich mit 2 verschiedenen Programmen getestet und keine Fehler gefunden. Und der CPU-Test, der zum Absturz führt, arbeitet mit sehr wenig Speicher, so dass er größtenteils im CPU-Cache läuft. Also kann man den RAM als Ursache nahezu ausschließen.

Mainboard ist Asrock A620i Mini-ITX.

Zombiewars92
2024-04-29, 18:33:53
Servus Matti,

was für ein Stress-Test benutzt du?

Falls du Prime 95 nimmst, kann es sein das (wie mein Vorredner erwähnte) es am Ram liegt. Hatte da auch schon Probleme bzw. Abstürze weil die Timings nicht gestimmt haben. (Das liegt nicht an der Last sondern an den Lastwechseln)

Manche Tests stressen das System anders oder mehr, auch wenn es immer 100% sein sollten (Ja bei Prime95 beim Ram nicht der Fall), allerdings ist die Kombination aus Ram und CPU meist aussagekräftiger (meine Erfahrung).

Check mal im Bios die Settings der Ram-Riegel, denn meistens ist es so das die Standardwerte sogar von eigentlichen Spezifikationen abweichen (auch bei XMP).
Bei den AMD-Boards kann es zusätzlich auch mal die "SOC-Spannung" sein.

Wenn diese zu niedrig ist (beim Einstellen allerdings vorsichtig hochgehen und zu erst die Spezifikationen der CPU nachlesen) schmiert das System teilweise beim Hochfahren oder unter Teillast/Last ab. Das hängt zwar auch größtenteils mit dem Ram zusammen, hat mir aber schon bei mehreren Systemen Probleme bereitet.

Ansonsten kann es natürlich auch ein Defekt sein, allerdings merkt man das deutlich und die CPU würde wahrscheinlich im Windows/Linux schon die Grätsche machen.

Du kannst ja mal ein Bild deiner Bios-Einstellung bezüglich Ram und CPU posten, sowie die Hardware-Spezifikationen dann kann man der Sache auf den Grund gehen.

Gruß Robin

Matti
2024-05-01, 11:19:41
RAM ist Teamgroup 5600 CL32. Hab ihn genommen, weil es keinen 5200er mit guten Timings gibt. Damit alle Komponenten innerhalb ihrer Spezifikation laufen, lasse ich den RAM aber nur mit 5200MHz und 1.1V SoC/VDDIO laufen.

Matti
2024-05-02, 23:28:17
Konnte das Rätsel lösen: Einer der Kerne hat die Turbo-Frequenz nicht geschafft. In einem reinen Multi-Thread-Lasttest wird wegen abgesenkter PPT der maximale Turbo nicht erreicht. Aber ein Single-Thread-Lasttest auf wechselnden Kernen erreicht den maximalen Turbo und führte zu reproduzierbaren Abstürzen. Seit 2 Tagen ist eine neue CPU drin und seit dem habe ich keine Abstürze mehr. Da es für Linux keine guten CPU-Stresstests gibt, habe ich selbst einen programmiert.

samm
2024-05-03, 11:08:13
Da es für Linux keine guten CPU-Stresstests gibt, habe ich selbst einen programmiert.Ist der Sourcecode dafür zufällig nach github o.ä. hochgeladen? Wäre interessiert :)

Matti
2024-05-04, 00:01:46
Kann ich machen. Wird aber etwas dauern, bis ich dazu komme.

Gast
2024-05-06, 16:19:52
Corecycler ist doch ein python-script. Ergo sollte das auch unter Linux laufen? Aber mehr Auswahl ist immer gut!

Virtuo
2024-05-07, 10:49:15
Auf Linux gibt es GtkStressTesting. Das ist ganz gut.
Hatte ein ähnliches Problem. Mein Ryzen 5 2600 ist sporadisch abgestürzt, ca. 1x pro Tag. Hatte auch Netzteil oder Board in Verdacht, weil RAM-Tausch nichts gebracht hat. Jetzt habe ich ihn gegen einen Ryzen 9 5900x getauscht, sonst nichts geändert und keine Abstürze mehr.