Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Traumobjektive
Okay, ich hatte schon vorher Fotoapparate, aber 2015 eine zwar kleinformatige aber anspruchsvolle Kompaktkamera gekauft. Zwei Jahre später, ich erwerbe ASPC-Kameras, vor knapp zwei Jahren endlich eine Vollformat-Spiegelreflex. Nur, ohne Profi-Objektive. Bis heute.
Heute. DER Tag. Meine Traum-Objektive wurden geliefert, 85 mm 1.4 und 28 mm 1.4. Die Dinger sind natürlich super. Hab heute direkt in der Firma ein paar Bilder gemacht, die Büro-intern Meme-Potenzial haben. Und am Abend, Gewitter in Nürnberg während zunächst noch die Sonne schien. Hab Bilder gemacht und ja, die sehr teuren Objektive können gute Bilder machen. Mit Lichtstimmung und so.
Einerseits, jaaa! Hab ein paar Porträt-Aufnahmen gemacht und ja die Bilder sind sehr gut. Andererseits, diese Profi-Objektive sind letztlich dann doch nur Objektive. Das Weitwinkel hat natürlich, und erst recht im Nahfokus, Schwächen, besonders in den Bildecken sichtbar. Mit praxishahen Einstellungen ist das Bild natürlich sehr gut. Das Porträt-Tele, also das ist noch mal extra-krass. Hab natürlich nur eine Handvoll Bilder gemacht und merke, gerade Gruppenporträts sind nicht so leicht.
Jedenfalls, ich hatte diese Objektive im Auge und sich das Geraffel leisten zu können ist wie ein Traum. Um dann zu merken, auch sehr teure Objektive für eine D780 müssen bedient werden. Und ich bin trotz all der Zeit jetzt nicht so der tolle Fotograf. Die Ausrüstung ist jetzt im Haus, aber Fotos werden nicht besser indem man Geld ausgibt. E-Bike-Akku wird geladen, so einige Touren stehen vor mir, es gibt viel zu tun.
Shink
2024-05-17, 11:49:51
Freut mich für dich!
Vielleicht werden die Fotos nicht besser, aber schlechter hoffentlich auch nicht. Ich weiß nicht, welche Objektive das sind und wie viel du dafür gezahlt hast, aber vielleicht ist es eh eine Wertanlage in Zeiten der Inflation...
Mr. Pink
2024-05-18, 02:43:50
E-Bike-Akku wird geladen, so einige Touren stehen vor mir, es gibt viel zu tun.
Das wichtigste überhaupt. Das ganze Geraffel bringt nix wenn es zuhause herumliegt. :)
msilver
2024-05-18, 07:56:28
Viel Spaß! Welche Kamera ist es denn und welche objektive genau?
Mr. Pink
2024-05-18, 12:40:38
Welche Kamera ist es denn
Um dann zu merken, auch sehr teure Objektive für eine D780 müssen bedient werden.
:)
Freut mich für dich!
Vielleicht werden die Fotos nicht besser, aber schlechter hoffentlich auch nicht. Ich weiß nicht, welche Objektive das sind und wie viel du dafür gezahlt hast, aber vielleicht ist es eh eine Wertanlage in Zeiten der Inflation...
Nikkor 28 mm 1.4E und 85 mm 1.4G.
2200 bzw 1600 Euro. Inzwischen gibts vor allem das 28-er auch etwas günstiger. Ganz ehrlich? In Dingen Bildauflösung in den Ecken und möglichst wenig lila Farbsäumen um harte Kontraste sind die 1,8-Versionen besser, zu einem Drittel des Preises. Der Lichtgewinn beim 1,4-er ist nur gut eine halbe Blende. Aber die 1,4-er haben andere Vorteile. Die Farben sind besser, nuancierter, ich kann schwache Kontraste angenehm abbilden. Der Kontrast der scharfgestellten Bildteile ist gut, nicht überkorrigiert. Das Bokeh spielt in einer anderen Liga. Nicht völlig perfekt bei diesen Objektiven, aber es ist sehr gut. Vor allem freut man sich aber beim sanfteren Übergang von scharfgestellten zum unscharfen Bereich. Bei anderen Objektiven die ich kenne wird versucht, so gut es geht erst mal noch die Schärfe zu halten. Nicht so hier. Damit reicht auch ein nominell kleiner Blur-Kernel aus, den Vordergrund gut abzuheben. Die Bildqualität ist so gut, dass ich mich gewundert hatte dass die exportierten Jpegs angesichts der Jpeg-Limitierung noch so viele Schattierungen abbilden können.
Im Nahfokus lässt die Knackigkeit erwartungsgemäß nach sofern man die Blende nicht ein gutes Stück zumacht. Insgesamt sehe ich keine technisch-perfekte Abbildung, sondern eine Darstellung mit sagen wir mal Charakter. Beim 28-er freut man sich dann über die Möglichkeit, im Weitwinkel überhaupt noch wahrnehmbare Hintergrundunschärfe hinzubekommen. Das Bokeh hat hier und da Schwächen aber im Vergleich mit den Porträt-Modi von Handys wirkt die Person eben nicht umrissen und ausgeschnitten, sondern als Motiv des Umgebungs-Porträts. Die Farben sind anscheinend noch besser als bei meiner bisherigen Referenz, dem 24 mm 1,8. Wobei das 24-er insgesamt etwas höher auflöst, bevorzuge ich das 28 1,4 für Porträts.
Das 85-er ist so unfassbar gut, die Schärfeleistung hat ihren Spitzenwert bereits um f/4 (nicht erst bei Blende 5,6).
Das wichtigste überhaupt. Das ganze Geraffel bringt nix wenn es zuhause herumliegt. :)
Vor zwei Wochen war das Event, Firmenausflug. Hatte die Zeit bis dahin die neuen Objektive täglich eingesetzt um sie besser kennenzulernen. Und nach dem Event dann noch ein nettes Porträt-Shooting von einer Kollegin mit zwei ihrer Freundinnen. Das ist schon schön.
Aktuell bin ich es leid, das Profi-Zeug zu schleppen und nutze meine D7500 :ugly: natürlich mit leichtgewichtigen Objektiven. Ganz ehrlich? Solange man nicht im 1:1-Zoom die Pixel untersucht, sind die Unterschiede gering. Vorhanden, aber (bis auf seltene Ausnahmen) nicht wesentlich.
Aber, zum 28 1.4 mit der Vollformat: Bis dato war meine Vorstellung vom Jeden-Tag-und-den-ganzen-Tag-Objektiv ein 35 mm mit Blende 1,4. Hab schon eins mit 1,8, bei 28 mm jedoch zuvor nur eins mit 2,8 also dann das 1,4-er Weitwinkel mit 28 und nicht 35 mm gekauft. Inzwischen finde ich meine alte Denkweise fragwürdig: Erst entscheiden was ich gerne hätte? Kann man machen aber ich hab jetzt so viel Praxis mit dem 28-er, dass ich damit meine Vision umsetzen kann.
Metalmaniac
2024-06-29, 00:32:01
Sowas wie ein Traum Objektiv habe ich wohl nicht, aber mein letztjährig erworbenes Tamron 35-150mm F2-2.8 käme dem wohl sehr nahe. Dabei hatte ich noch Pech als Nutzer von Nikons Z-Mount. Es gab nichtmal Gerüchte darüber, dass es das alsbald nativ für den Z-Mount geben würde. Also hatte ich es für Sony E-Mount gekauft und mittels Megadap ETZ21 Adapter an meiner Nikon Z9 angebracht. Und eine Schottland Reise damit bestritten. Zwar sagt man, dass dieses Objektiv vor allem für Hochzeits Fotografen empfehlenswert wäre, aber es war auch auf meiner Reise nahezu perfekt. Für die wenigen Momente, wo ich mehr Weitwinkel benötigte, da hatte ich auch noch das Nikon Z 14-30 F4 dabei. Ansonsten war das Objektiv super und ich habe tolle Bilder für uns als Erinnerung dieser tollen Reise damit gemacht.
Allgemein betrachtet ist wohl die fotografische Priorität ausschlaggebend, was jeder als sein Traumobjektiv bezeichnet. Als Allrounder ist wohl schon mein beschriebenes 35-150 mit relativ hoher Lichtstärke ganz gut zu gebrauchen. Desweiteren wäre auch ein 24-70 F2.8 für viele Gelegenheiten perfekt. Und natürlich, um die Holy Trinity zu verwenden, noch ein 14-24 F2.8 und ein 70-200 F2.8. Ich selber habe nur letzteres. Unten rum reicht mir das gute Nikon Z 14-30 F4, als Standard Objektiv oder Immer-Drauf habe ich das Nikon Z 24-120 F4. Dazu habe ich die sehr guten Festbrennweiten 35, 50 und 85 mit Blende 1.8. Viel besser geht nicht. Nur unwesentlich für exorbitant mehr Geld in Form von den beiden F1.2ern 50 und 85mm. Aber klar, besäße ich diese, wären das wahrscheinlich meine Traum-Objektive.:wink:
Vento
2024-06-29, 01:06:22
Bei mir ist das Plena heute angekommen, auch so etwas wie ein persönliches Traumobjektiv, da ein echtes Privileg mit so einem faszinierenden Hochleistungs-Objektiv arbeiten zu dürfen und das absolute Highlight meiner Ausrüstung.
Ist ein ziemliches Biest mit 995 g + 82mm Filterdurchmesser, liegt aber von der Formgebung trotzdem extrem satt und komfortabel in der Hand, Z8 wäre aber vom Format der passendere Body.
Viel konnte ich zum Abend dann nicht mehr machen, auf Dezentrierung getestet und ein paar torture tests im Bezug auf Color Fringing gemacht.
Ich konnte nicht einmal bei brutalsten Vergrößerungen einen Hauch davon @ f/1.8 erkennen.
Das es sich hier um ein absolut außergewöhnlich performantes Objektiv handelt, lässt sich schon nach den ersten kurzen Tests sagen.
Ich meine, ich bin verwöhnt von meinen anderen Z S-Objektiven, speziell die Festbrennweiten, Z 50/1.8 S, Z MC 105/2.8 VR S und das Z 400/4.5 VR S sind alle erstklassig, oder auch mein 35/2 Apo-Lanthar, und ich hatte schon seit Mitte der 80er Jahre High-End-Objektive wie das 85/1.2 L, die ihrer Zeit weit voraus waren, oder hochwertige Mamiya 645 Sekor Mittelformat Objektive, aber das ist definitiv eine ganz neue Liga für mich.
Der Look aus extrem hoher Auflösung schon bei f/1.8 und dieses traumhafte Bokeh zu welchem dieses Objektiv in der Lage ist, wirkt in manchen Szenen schon fast surreal von der empfundenen Plastizität.
Ich denke, Nikon ist hier einen Schritt weiter gegangen und das Plena ist ein Beispiel dafür, was wir in Zukunft mit exotischen Objektiven aufgrund der technischen Möglichkeiten noch von Nikon sehen werden, die das Z-Mount (größtes Vollformat Mount was größere image circle erlaubt) den Objektiv-Designern bietet.
Das Plena ist da mit dem Noct zusammen so etwas wie der Vorreiter, wo man die Möglichkeiten des großen Mountdurchmessers ingenieurtechnisch wirklich kompromisslos ausgenutzt hat, mit deutlich vergrößerten hinteren Elementen/image circles.
Gibt da eine sehenswerte, dreiteilige "The Making of Plena" Reihe aus der australischen Nikon Werbekampagne mit Interviews der verantwortlichen Nikon Designer aus dem Plena Team, wo das schön erläutert wird.
Da wird auch der Prototyp gezeigt, 112mm Frontelement, ein Ungetüm von 135/1.8 und in der Doku gehen sie dann darauf ein, wie man nach und nach Lösungen gefunden hat, um es abzuspecken und die Leistung in ein noch handelbares Objektiv zu transformieren.
Wird auch schön erklärt das sie ihr Ziel ein annähernd Vignetting freies Bokeh zu erzielen nur mit dem größeren Image circle realisieren konnten.
Ohne die Möglichkeiten durch das große Z-mount quasi oversized zu agieren und damit das Vignetting und die swirly Bokeh Effekte, so wie Abberationen auf ein Minimum zu reduzieren, bräuchte man eben riesige Frontelemente, wie beim Prototyp, was dann im Bezug auf Abmessungen, Filterdurchmesser, Gewicht, kaum mehr praktikabel ist,
Zumal die aufwändigsten und teuersten Glassorten/besten Coatings verbaut sind, die es auch braucht um solche Lichtstärken bei 135mm noch so extrem hochgradig korrigiert zu bekommen, was den Preis bei 112mm Glas dann ebenfalls aus allen Relationen fallen lassen würde.
In Zukunft wird Nikon sicherlich weitere, außergewöhnliche Designziele verfolgen, die diese Möglichkeiten nutzen, sei es mit dem Schwerpunkt die Lichtstärke ans Limit zu bringen, wie beim Noct, oder erstmalig in einem derartigen Objektiv die negativen Bokeh Effekte von Vignettierung bei derartig lichtstarken Objektiven weit offen weitestgehend zu eliminieren wie beim Plena, oder neue zukünftige extreme Zoomkonstruktionen, auch wenn das auf Grund des enormen Entwicklungs- und Fertigungsaufwandes und damit auch Preises auf wenige Exoten und außergewöhnliche Konstruktionen begrenzt sein dürfte.
https://i.postimg.cc/Gp9SWPpc/Prototyp-Plena.jpg (https://postimg.cc/R35RfHf8)
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Es ist zwar noch etwas zu früh nach den ersten Tests, aber das Nikon das Plena als "even better than S-Line" und in Bezug auf die Gesamtabbildungsleistung als ihr bisher bestes Z-Objektiv, trotz 58/0.95 Noct für 8,5k bezeichnet, scheint keine Übertreibung zu sein.
Ich bin definitiv geflasht bisher und muss mir echt verdammt viel Mühe geben diesem absurden optischen Potential auch nur ansatzweise fotografisch gerecht zu werden.
Das ist definitiv ein neues Level, sogar im Vergleich zu meinen besten Z-primes und schreit förmlich nach einem höher auflösenden Sensor.
Für ein erstes Foto, abseits von Testbildern, hat es dann doch noch gereicht.
Rose am Familiengrab, ließ sich kombinieren mit dem Kirchturm, der für die Dezentrierungsüberprüfung herhalten musste. ;)
https://live.staticflickr.com/65535/53822008857_64760a8565_k.jpg (https://flic.kr/p/2q14S6X)Grave rose in the evening sun (https://flic.kr/p/2q14S6X) by Vento (https://www.flickr.com/photos/192347044@N07/), auf Flickr
Monkey
2024-06-29, 08:28:58
Ich kann deine Faszination für die Optik schon nachvollziehen, gerade bei jemanden der nen Haufen Primes mit Charakter hat aber besonders heute wo jeder nach Optiken mit besagten Charakter und Imperfektionen sucht wirkt das plena so völlig falsch.
Ein größerer Bildkreis als benötigt ist etwas dass ich schon seit langem Versuche zu vermeiden eben weil die Ränder die Magic Sauce bei Objektiven sind. Bei mir shiftet der Job mehr und mehr Richtung Video und gerade da ist das Thema so viel viel spannender und die Optiken sind so dramatisch unterschiedlicher als es bei Fotooptiken ist. Wenn wir über über Traum Objektive sprechen wären das aktuell für mich die Canon Sumire an FF oder Schneider Kreuznach xenar an s35/apsh/c. Auch schön sind die Zeiss CP.2 Superspeed wovon ich mir jetzt ein 35 T1.5 besorgt habe - sind aber leider FF linsen und eine FF cine cam hab ich leider nicht, bis auf die r3/5 aber das sind keine wirklichen cine Kameras.
Vento
2024-06-29, 09:10:13
Ich hab hier dutzende "Charakter-Objektive" rumliegen, ob jetzt CZJ Biotar 58/2 mit 11 blades, oder das nFD 85/1.2 L, Tomioka 55/1.4 und viele mehr.
Letztendlich ist Charakter ja eine nette Umschreibung für optische flaws, sei es sphärische Aberrationen, SA glow, Vignetting, Astigmatismus, sehr weich und kontrastarm offenblendig, Vignetting Effekte, extrem softe bis hin zu verwaschenen Randbereiche, Color fringing, LoCA, field curvature, u.s.w..
So etwas kann situativ, oder für einen ganz bestimmten Look sehr effektiv funktionieren.
Gibt ja auch Fotografen die, die Swirly-Bokeh Effekte lieben und kreativ einsetzen, aber es ist nicht ansatzweise vergleichbar mit der Performance die ein modernes Objektiv wie das Plena abliefert in der Qualität des Bokehs.
Letztendlich, das wird auch schön erklärt in den Videos, sind derartige flaws fast immer kontraproduktiv für das Bokeh, sei es Katzenaugen förmige Highlights in der Peripherie, Zwiebelringe und Doppelkonturen, so wie Color Fringing in den Rändern der Highlights wirken in der Summe massiv störend und disharmonisch im Bezug auf die Bokehqualitäten.
Neben einer möglichst schönen, gleichmäßigen und weichen Transition, Schärfenübergang, will ich da ein Bokeh, was so wenig Fehlerquellen und Ablenkung/Distracting ist, wie möglich und einfach nur ein harmonischer Schmelz ist.
Oder auch flaws wie SA glow, der situativ nice sein kann, aber nicht als permanentes Defizit.
Das gilt auch für Vignetting, was situativ schön sein kann, ich aber jederzeit nachträglich einfügen kann, wohingegen ich es bei einem Randabfall von 2-3 EV permanent korrigieren muss, wenn ich es nicht will und damit im Post Processing die Randbereiche massiv pushen muss.
Also auch so etwas will ich nicht als dauerhaftes Defizit, wenn es nicht sein muss.
Color Fringing ist bei Objektiven wie dem Canon 85/1.2 L offenblendig so übel, das man es in vielen Lichtsituationen kaum offenblendig nutzen kann.
Der SA glow und die Softness und Kontrastarmut bei f/1.2 kann situativ schön wirken, wenn ich etwas Verträumtes visualisieren will, aber es limitiert den Nutzen dieses Objektives ganz massiv.
Die Fehler sind bei f/1.2 so gravierend im Vergleich, das man es nur für Spezialfälle tolerieren kann, wo es kreativ hilfreich ist.
Man hat also ein Objektiv mir so vielen flaws bei f/1.2, das der Nutzen deutlich eingeschränkt ist.
Du hast also einen Sportwagen am Limit, der seine PS aber bei f/1.2 nicht auf die Straße bekommt, sondern erst ab f/2-2.8 so richtig in Fahrt kommt.
Was ihn zwar @ f/1.2 für die Lust nach einer Vintage Kaffeefahrt prädestiniert, aber eben auch nicht mehr.
Kürzlich habe ich mit dem Canon 85/1.2 L zwei große Bokeh-Panoramen von Autos bei höheren Kontrasten geschossen und die Ausbeute war leider unbrauchbar, weil Augenkrebs bezüglich CA.
Bei dem Level an Color Fringing hilft dann aucn PP nicht mehr weiter, oder artet in massive Arbeit aus.
Jeweils 50 Bilder Multi-Row Panorama für die Tonne, weil das Objektiv bei den Lichtverhältnissen seine schäbige Fratze @ f/1.2 zeigt, ich diese Blende für diese Art Panorama aber leider benötige und nicht zwecks CA-Kontrolle auf f/2.8-4 abblenden kann.
Vom Randabfall @ f/1.2, der bei jedem der 50 Panoramabilder vor dem Zusammenfügen zu beheben ist, wollen wir da gar nicht erst anfangen.
Auch kann ich keine Nachteile an einem größeren Image circle erkennen.
Möglichst hohe Auflösung und Kontrastwerte bis in die Randbereiche, so wie Minimierung jeglicher störenden Vignettierungs Einflüsse auf das Bokeh sind absolut wünschenswert für ein solches Objektiv, da man bereits bei f/1.8 ein Level erreicht, wo man keine Kompromisse mehr eingehen muss.
Das zeichnet nämlich Charkaterobjektive mit derartigen optischen Fehlern dieser Kategorie aus, sie sind voll geöffnet nur eingeschränkt nutzbar, beziehungsweise haben dort am meisten flaws.
Das kann nett sein, wenn man einen bestimmten Vintage Look haben will, aber ist keine Basis für ein so lichtstarkes Tool, welche man dauerhaft tolerieren will und mutiert ganz schnell zu einem One-trick-pony in der Fotografie.
Das Plena ist auch alles andere als klinisch, es löst brutal auf, aber hat eine Wirkung mit dem wunderschönen Bokeh, die extrem harmonisch und organisch wirkt.
Schärfe/Auflösung kann ich im PP jederzeit herausnehmen, wenn mir im Portraitbereich bei einigen Personen das Level zu hochauflösend ist, Details nachträglich einfügen kann ich nicht und Nachschärfen ersetzt mir auch keine Auflösung/Feindetails, wenn ich sie für den Anwendungsbereich benötige.
Selbst flaws, wie Kontrastarmut, SA glow kann ich problemlos einfügen via PP, umgekehrt ist das unmöglich.
Man kann auch jederzeit einen Tiffen Black Mist oder Glimmer Filter nutzen, wenn man Softness und etwas SA Glow simulieren will und hat trotzdem ein überragend korrigiertes Objektiv, wenn man damit z.B. Cityscapes, Nighscapes, Astro oder Panoramen machen möchte, ohne diese Flaws permanent zu haben.
Vielleicht solltest du es mal ausprobieren, bevor du es hier disqualifizierst.
Ich habe viel Erfahrung mit Objektiven über 40 Jahre, besitze selber über 2 Dutzend aus allen Dekaden angefangen von den 50ern, über die 60er, 70er, 80er, 90er bis heute, von Kleinbild über Mittelformat und durch die Bank hochwertig.
Keines der Objektive die ich hatte oder nutzen konnte, hat mich so beeindruckt wie das Plena und damit ist nicht alleine die technische Perfektion gemeint, sondern wie harmonisch und schön es dabei im Rendering ist.
Das es bei modernen, extrem hochauflösenden Objektiven häufig ein Spagat ist, steht außer Frage, aber hier ist Nikon definitiv ein aussergewöhnliches Objektiv gelungen, das eben diesen Spagat mit Bravour bewältigt.
Die Reviews sind sich da auch durch die Bank einig, das dieses Objektiv nicht nur technisch zu den besten seiner Art gehört, sondern auch in der Schönheit des Renderings, der Schärfetransition und des Bokehs extrem harmonisch und gelungen ist.
Das ist kein computergeneriertes Hochleistungsobjektiv ohne Seele, sondern hier ist jegliches Know How und Herzblut seitens der besten Nikon Ingenieure eingeflossen, um ein sehr besonderes Objektiv zu bauen, welches viel mehr als durch seine technische Perfektion, durch sein wunderschönes, harmonisches Rendering überzeugt.
Keines meiner vergleichbaren Objektive hat offenblendig auch nur ansatzweise einen so schönen und gleichmäßigen Übergang von Vordergrund zur Schärfenebene zum Hintergrund, das ist absolute Sahne und in der Gesamtharmonie von Schärfe/Schärfeübergang/Bokehqualitäten weit oberhalb des Niveaus aller meiner bisherigen und bekannten Optiken.
Vento
2024-06-29, 10:03:13
Zwei schöne Videos die das Potential demonstrieren, wenn der Fotograf es zu nutzen weiß.
In beiden Videos gibt es auch reichlich Videofootage, das zweite ausschließlich Video, also vielleicht eher für dich interessant.
Auch dein Fazit, das wo jeder nach Optiken mit besagten Charakter und Imperfektionen sucht, das Plena so völlig falsch wirkt, kann ich nicht nachvollziehen, beziehungsweise nur wenn man gerade auf dem Vintage Trip ist und nie über Jahrzehnte mit deratigen Imperfektionen leben musste.
"Charakterobjektive", Vintage Look mit haufenweise Imperfektionen gibt es wie Sand am Meer und sehr, sehr situativ können die für die Intention das perfekte Match sein, Objektive wie das Plena, die offenblendig kaum noch Vignetting Effekte auf das Bokeh besitzen, dazu auch noch ein so sagenhaft schönes Bokeh rendern können, gibt es dagegen mit diesen Eckdaten derzeit nur ein Einziges.
Also wenn der Markt etwas nicht braucht, dann noch mehr Vintage Objektive mit massenhaft optischen Flaws, sondern mehr Objektive der Sorte des Plena, die nicht nur bei den technischen, optischen Qualitäten die Messlatte neu definieren, sondern auch im Bereich Bokeh, Rendering Qualität für Brennweiten dieser Lichtstärke einen neuen Level definieren.
Das jemand der nur moderne Objektive, überwiegend Zooms kennt, denen häufig die Seele fehlt und die für Testcharts optimiert werden, deshalb zu klinisch daherkommen, der Vintage Look sehr reizt kann ich verstehen.
Aber das Plena hat nichts mit dieser Kategorie moderner Objektive zu tun, die einfach nur scharf und auskorrigiert sind bis der Arzt kommt, das ist die Kategorie Meisterhandwerk im Bereich des modernen Objektivbaus.
Ein Ergebnis jahrelanger Arbeit, mit dem Ziel ein solches Objektiv zu bauen, was bisher so in der Form und Qualität nicht möglich war, einige der besten und erfahrensten Nikon Objektiv Konstrukteure, auf das sie zurecht stolz sind und sein können.
Ich gebe dir Brief und Siegel das dieses Objektiv einen legendären Status besitzen wird in etlichen Jahren, wie bei einigen angesagten Vintage Optiken braucht es dann für manche Nostalgie um das zu erkennen.
NcyaEwwnakw
Im zweiten Video wird häufiger mit Focus Shift/Schärfenverlagerung gearbeitet, da sieht man herrlich wie wunderschön die Übergänge und das Bokeh dabei ist.
Einfach mal in 4k oder das obere Video in 8k und im Vollbild genießen, wer dann noch der Meinung ist, das so etwas völlig falsch ist, der ist entweder auf dem ganz harten Vintage Trip, oder hat absolut keine Ahnung von der Materie, oder beides.
X0zkUe-OVWI
Im US Fred Miranda Forum tummeln sich teilweise einige ganz extreme User, die wirklich alles an Ausrüstung besitzen was edel ist, inklusive Mittelformat, Ausrüstung im sechsstelligen Bereich kommt da bei einigen zusammen.
Also User die seit Jahrzehnten die besten Optiken kaufen, die der Markt hergibt, den Überblick und direkten Vergleich haben und auch noch formatübergreifend unterwegs sind und auch hier die Meinung:
Das P1 Schneider Blue Ring 150mm f2.8 LS, das er erwähnt kostet übrigens knapp das Vierfache eines Plena.
"The combination of sharpness and bokeh wide open is the best I have seen in any lens so far, clearly out doing the Noct, 200mm f2.0 VR, 400mm f2.8 S TC and even 85mm f1.2 S. The only lens I have used that may be even better is the P1 Schneider Blue Ring 150mm f2.8 LS.
Nikon has come up with an absolute wonder of a lens.
https://www.fredmiranda.com/forum/ufiles/93/2629593.jpg"
https://www.fredmiranda.com/forum/topic/1827499/1#16365433
superdash
2024-06-29, 13:28:17
Zwei schöne Videos die das Potential demonstrieren, wenn der Fotograf es zu nutzen weiß.
In beiden Videos gibt es auch reichlich Videofootage, das zweite ausschließlich Video, also vielleicht eher für dich interessant.
Auch dein Fazit, das wo jeder nach Optiken mit besagten Charakter und Imperfektionen sucht, das Plena so völlig falsch wirkt, kann ich nicht nachvollziehen, beziehungsweise nur wenn man gerade auf dem Vintage Trip ist und nie über Jahrzehnte mit deratigen Imperfektionen leben musste.
"Charakterobjektive", Vintage Look mit haufenweise Imperfektionen gibt es wie Sand am Meer und sehr, sehr situativ können die für die Intention das perfekte Match sein, Objektive wie das Plena, die offenblendig kaum noch Vignetting Effekte auf das Bokeh besitzen, dazu auch noch ein so sagenhaft schönes Bokeh rendern können, gibt es dagegen mit diesen Eckdaten derzeit nur ein Einziges.
Also wenn der Markt etwas nicht braucht, dann noch mehr Vintage Objektive mit massenhaft optischen Flaws, sondern mehr Objektive der Sorte des Plena, die nicht nur bei den technischen, optischen Qualitäten die Messlatte neu definieren, sondern auch im Bereich Bokeh, Rendering Qualität für Brennweiten dieser Lichtstärke einen neuen Level definieren.
Das jemand der nur moderne Objektive, überwiegend Zooms kennt, denen häufig die Seele fehlt und die für Testcharts optimiert werden, deshalb zu klinisch daherkommen, der Vintage Look sehr reizt kann ich verstehen.
Aber das Plena hat nichts mit dieser Kategorie moderner Objektive zu tun, die einfach nur scharf und auskorrigiert sind bis der Arzt kommt, das ist die Kategorie Meisterhandwerk im Bereich des modernen Objektivbaus.
Ein Ergebnis jahrelanger Arbeit, mit dem Ziel ein solches Objektiv zu bauen, was bisher so in der Form und Qualität nicht möglich war, einige der besten und erfahrensten Nikon Objektiv Konstrukteure, auf das sie zurecht stolz sind und sein können.
Ich gebe dir Brief und Siegel das dieses Objektiv einen legendären Status besitzen wird in etlichen Jahren, wie bei einigen angesagten Vintage Optiken braucht es dann für manche Nostalgie um das zu erkennen.
https://youtu.be/NcyaEwwnakw
Im zweiten Video wird häufiger mit Focus Shift/Schärfenverlagerung gearbeitet, da sieht man herrlich wie wunderschön die Übergänge und das Bokeh dabei ist.
Einfach mal in 4k oder das obere Video in 8k und im Vollbild genießen, wer dann noch der Meinung ist, das so etwas völlig falsch ist, der ist entweder auf dem ganz harten Vintage Trip, oder hat absolut keine Ahnung von der Materie, oder beides.
https://youtu.be/X0zkUe-OVWI
Im US Fred Miranda Forum tummeln sich teilweise einige ganz extreme User, die wirklich alles an Ausrüstung besitzen was edel ist, inklusive Mittelformat, Ausrüstung im sechsstelligen Bereich kommt da bei einigen zusammen.
Also User die seit Jahrzehnten die besten Optiken kaufen, die der Markt hergibt, den Überblick und direkten Vergleich haben und auch noch formatübergreifend unterwegs sind und auch hier die Meinung:
Das P1 Schneider Blue Ring 150mm f2.8 LS, das er erwähnt kostet übrigens knapp das Vierfache eines Plena.
Ich kann die Faszination verstehen, aber etwas übertrieben ist das schon, insbesondere weil Nikon/Canon/Sony/Fuji ihre RESTLICHEN Hausaufgaben nicht machen. Alle, wirklich alle Hersteller von Kamerasystemen haben es verschlafen ihre Software wirklich zu modernisieren.
Es ist zwar nett, wenn sich hier einige quasi einen runterholen auf tolle objektive, was ich gar nicht absprechen will. Aber währenddessen werden die großen Kameras rechts überholt von den wahnsinnigen Features der Smartphones.
Warum zur Hölle gibt es kein mini-lightroom direkt auf der Kamera mit einem App store und Zugang zu social Media usw. Es gibt nicht eine große Kamera die so etwas bietet. Und so gehen Jahr für Jahr die verkaufszahlen nach unten und immer mehr Leute verabschieden sich von den großen Kameras.
Mit Hilfe von KI wird sich das bokeh bald noch besser simulieren lassen, so dass dies kein großartiges Alleinstellungsmerkmal mehr sein wird.
Zudem ist es auch witzig: man kauft sich eine 45MP Kamera für 5000 Euro und objektive für nochmal mehr. Danach schießt man Bilder, bei denen die Wimpern scharf sind und der Rest unscharf. In den unscharfen Bereichen spielt die Auflösung jedoch gar keine Rolle mehr, da wurden 2MP reichen, um es hochzuskalieren ohne dass ein Unterschied erkennbar ist. Ich finde das absurd.
Vento
2024-06-29, 13:45:50
Im Bezug auf die große Masse und vor allem die jüngeren Generationen würde ich dir absolut Recht geben.
Aber es gibt eben auch die Kategorie der absoluten Enthusiasten und natürlich die Profis, für die diese Kategorie Gear gedacht ist.
Nicht das die Erleichterungen für ihre Arbeit nicht begrüßen, aber am Ende zählt da ausschließlich Qualität und Flexibilität und darauf sind viele der Profi-Kameras ausgelegt.
Schon vom Format RAW, was für die Masse sicherlich nicht ideal ist, dazu sind die Profimodelle hochgradig komplex, also eine komplett andere Orientierung als ein Produkt für die Masse.
Genauso orientiert sich ein Objektiv wie das Plena an dem Profisegment, da wo eben auf die feinen Nuancen größten Wert gelegt wird.
Das so etwas dann auch von Enthusiasten gekauft wird, wie mir, die einfach große Freude an derartiger Objektivkunst haben, ist dann ein anderes Thema.
Der Grundgedanke ist ein Nischen-Objektiv, welches mit maximalem Aufwand für den professionellen Anwender entwickelt wurde, der keine Kompromisse eingehen will.
Das so etwas dann schnell für Kopfschütteln sorgt, wenn man nicht zu den Enthusiasten gehört ist normal, so geht es mir bei anderen Hobbys.
Auto z.B, nacktes Fortbewegungsmittel für mich, da schlackere ich mit dem Kopf wenn ich Leute sehen die mit Enthusiasmus dort massenhaft Geld reinstecken, oder Fahrräder für xxk, aber ich kann den Grundgedanken, die brennende Leidenschaft für faszinierende Technik natürlich vollends nachvollziehen.
Handy ist da keine Alternative und übt auch nicht den gleichen Reiz aus.
Der liegt ja gerade darin es selber zu machen, inklusive Bearbeitung und nicht darin alles über K.I. zu automatisieren, dazu geht es auch um die Qualität, sei es aus Obsession und Freude daran, oder weil man gerne groß druckt, oder als Profi darauf angewiesen ist.
Blur K.I. Tools wie von Adobe sind ja schon heute sehr weit, jedenfalls seit man die Maskierungsoptionen deutlich verfeinert hat, aber das wird noch lange dauern, bis man diese Subtilität einer Optik imitieren kann, die mit Aufwand dafür gebaut wurde.
Es sieht eben noch immer künstlich aus mit dem Blur-Tool, nicht so natürlich, organisch wie bei einer in dem Bereich optimierten Optik.
Den Handymarkt wird man nicht wieder zurückgewinnen, für Social Media, Bilder im Netz und Co. ist das ideal, fast schon Overkill bei den neusten Handys und es braucht nicht mehr.
Der Markt der Nikon, Canon, Sony noch bleibt, ist neben dem Profisegment der Enthusiasten Bereich, hoffnungslos überaltert und natürlich immer mehr das Videosegment, wo man anders als im reinen Fotobereich noch Wachstum generieren kann.
Dafür bauen sie ihre Produkte, die immer videolastiger werden, dort bei den Specs den meisten Fortschritt machen und da braucht es kein Lightroom eingebaut, oder Blur-K.I. Tool in der Kamera, die Klientel setzt sich nach dem Shooting an den Rechner und will die Bilder selber bearbeiten und in einem Format was maximale Qualität und Flexibilität ermöglicht.
Shink
2024-06-29, 14:08:16
Warum zur Hölle gibt es kein mini-lightroom direkt auf der Kamera mit einem App store und Zugang zu social Media usw. Es gibt nicht eine große Kamera die so etwas bietet. Und so gehen Jahr für Jahr die verkaufszahlen nach unten und immer mehr Leute verabschieden sich von den großen Kameras.
Die Zielgruppe will das nicht. Warum soll man das alles mit der Kamera können, wenn man ja eh ein Handy/Tablet/Notebook hat, die das in wenigen Jahren besser können.
Wird wohl diese "Digital rot"-Sache sein. Optik behält seinen Wert. Digitaltechnik altert super schnell. Bei Software ist es noch schlimmer, die schimmelt schon beim Auspacken.
https://en.wikipedia.org/wiki/Zeiss_ZX1
https://en.wikipedia.org/wiki/Samsung_Galaxy_NX
https://www.notebookcheck.com/Kamera-Flaggschiff-mal-andersrum-Die-Yongnuo-455-ist-eine-neue-Micro-Four-Thirds-Systemkamera-mit-4G-faehigem-Android-Smartphone.550668.0.html
https://www.gsmarena.com/panasonic_lumix_smart_camera_cm1-6675.php
Asaraki
2024-06-29, 15:19:41
Cooler thread! Ich mag „Charakterglas“ und muss sagen die Diskussion ist fast 1:1 auf Mikrofone übertragbar :D
Danke für die netten Ausführungen Vento.
Grüsse von einem mitleser, der längst alle Objektive verkauft hat :-/
Argo Zero
2024-06-29, 17:22:16
Grüsse von einem mitleser, der längst alle Objektive verkauft hat :-/
Gute Entscheidung :D
Ich bin auch mal alle Etappen durch und habe ein 300mm durch das Feld geschleppt für Hundefotos. Mittlerweile habe ich nur noch eine digitale Messsucher mit einer Festbrennweite (und noch eine Fuji für Party-Fotos, weil die ooc geil ausschauen).
Kurz: Es reicht mir.
Wenn ich sehe, mit was für einer "Knippse" meine Lieblingsfotografen* durch die Gegend laufen kam ich zu dem Entschluss, dass weniger mehr sein muss. Dem war dann am Ende auch so :)
* z.B. Daido Moriyama
Monkey
2024-06-29, 18:14:25
Ich hab hier dutzende "Charakter-Objektive" rumliegen, ob jetzt CZJ Biotar 58/2 mit 11 blades, oder das nFD 85/1.2 L, Tomioka 55/1.4 und viele mehr.
Letztendlich ist Charakter ja eine nette Umschreibung für optische flaws, sei es sphärische Aberrationen, SA glow, Vignetting, Astigmatismus, sehr weich und kontrastarm offenblendig, Vignetting Effekte, extrem softe bis hin zu verwaschenen Randbereiche, Color fringing, LoCA, field curvature, u.s.w..
So etwas kann situativ, oder für einen ganz bestimmten Look sehr effektiv funktionieren.
Gibt ja auch Fotografen die, die Swirly-Bokeh Effekte lieben und kreativ einsetzen, aber es ist nicht ansatzweise vergleichbar mit der Performance die ein modernes Objektiv wie das Plena abliefert in der Qualität des Bokehs.
Letztendlich, das wird auch schön erklärt in den Videos, sind derartige flaws fast immer kontraproduktiv für das Bokeh, sei es Katzenaugen förmige Highlights in der Peripherie, Zwiebelringe und Doppelkonturen, so wie Color Fringing in den Rändern der Highlights wirken in der Summe massiv störend und disharmonisch im Bezug auf die Bokehqualitäten.
Neben einer möglichst schönen, gleichmäßigen und weichen Transition, Schärfenübergang, will ich da ein Bokeh, was so wenig Fehlerquellen und Ablenkung/Distracting ist, wie möglich und einfach nur ein harmonischer Schmelz ist.
Oder auch flaws wie SA glow, der situativ nice sein kann, aber nicht als permanentes Defizit.
Das gilt auch für Vignetting, was situativ schön sein kann, ich aber jederzeit nachträglich einfügen kann, wohingegen ich es bei einem Randabfall von 2-3 EV permanent korrigieren muss, wenn ich es nicht will und damit im Post Processing die Randbereiche massiv pushen muss.
Also auch so etwas will ich nicht als dauerhaftes Defizit, wenn es nicht sein muss.
Color Fringing ist bei Objektiven wie dem Canon 85/1.2 L offenblendig so übel, das man es in vielen Lichtsituationen kaum offenblendig nutzen kann.
Der SA glow und die Softness und Kontrastarmut bei f/1.2 kann situativ schön wirken, wenn ich etwas Verträumtes visualisieren will, aber es limitiert den Nutzen dieses Objektives ganz massiv.
Die Fehler sind bei f/1.2 so gravierend im Vergleich, das man es nur für Spezialfälle tolerieren kann, wo es kreativ hilfreich ist.
Man hat also ein Objektiv mir so vielen flaws bei f/1.2, das der Nutzen deutlich eingeschränkt ist.
Du hast also einen Sportwagen am Limit, der seine PS aber bei f/1.2 nicht auf die Straße bekommt, sondern erst ab f/2-2.8 so richtig in Fahrt kommt.
Was ihn zwar @ f/1.2 für die Lust nach einer Vintage Kaffeefahrt prädestiniert, aber eben auch nicht mehr.
Kürzlich habe ich mit dem Canon 85/1.2 L zwei große Bokeh-Panoramen von Autos bei höheren Kontrasten geschossen und die Ausbeute war leider unbrauchbar, weil Augenkrebs bezüglich CA.
Bei dem Level an Color Fringing hilft dann aucn PP nicht mehr weiter, oder artet in massive Arbeit aus.
Jeweils 50 Bilder Multi-Row Panorama für die Tonne, weil das Objektiv bei den Lichtverhältnissen seine schäbige Fratze @ f/1.2 zeigt, ich diese Blende für diese Art Panorama aber leider benötige und nicht zwecks CA-Kontrolle auf f/2.8-4 abblenden kann.
Vom Randabfall @ f/1.2, der bei jedem der 50 Panoramabilder vor dem Zusammenfügen zu beheben ist, wollen wir da gar nicht erst anfangen.
Auch kann ich keine Nachteile an einem größeren Image circle erkennen.
Möglichst hohe Auflösung und Kontrastwerte bis in die Randbereiche, so wie Minimierung jeglicher störenden Vignettierungs Einflüsse auf das Bokeh sind absolut wünschenswert für ein solches Objektiv, da man bereits bei f/1.8 ein Level erreicht, wo man keine Kompromisse mehr eingehen muss.
Das zeichnet nämlich Charkaterobjektive mit derartigen optischen Fehlern dieser Kategorie aus, sie sind voll geöffnet nur eingeschränkt nutzbar, beziehungsweise haben dort am meisten flaws.
Das kann nett sein, wenn man einen bestimmten Vintage Look haben will, aber ist keine Basis für ein so lichtstarkes Tool, welche man dauerhaft tolerieren will und mutiert ganz schnell zu einem One-trick-pony in der Fotografie.
Das Plena ist auch alles andere als klinisch, es löst brutal auf, aber hat eine Wirkung mit dem wunderschönen Bokeh, die extrem harmonisch und organisch wirkt.
Schärfe/Auflösung kann ich im PP jederzeit herausnehmen, wenn mir im Portraitbereich bei einigen Personen das Level zu hochauflösend ist, Details nachträglich einfügen kann ich nicht und Nachschärfen ersetzt mir auch keine Auflösung/Feindetails, wenn ich sie für den Anwendungsbereich benötige.
Selbst flaws, wie Kontrastarmut, SA glow kann ich problemlos einfügen via PP, umgekehrt ist das unmöglich.
Man kann auch jederzeit einen Tiffen Black Mist oder Glimmer Filter nutzen, wenn man Softness und etwas SA Glow simulieren will und hat trotzdem ein überragend korrigiertes Objektiv, wenn man damit z.B. Cityscapes, Nighscapes, Astro oder Panoramen machen möchte, ohne diese Flaws permanent zu haben.
Vielleicht solltest du es mal ausprobieren, bevor du es hier disqualifizierst.
Ich habe viel Erfahrung mit Objektiven über 40 Jahre, besitze selber über 2 Dutzend aus allen Dekaden angefangen von den 50ern, über die 60er, 70er, 80er, 90er bis heute, von Kleinbild über Mittelformat und durch die Bank hochwertig.
Keines der Objektive die ich hatte oder nutzen konnte, hat mich so beeindruckt wie das Plena und damit ist nicht alleine die technische Perfektion gemeint, sondern wie harmonisch und schön es dabei im Rendering ist.
Das es bei modernen, extrem hochauflösenden Objektiven häufig ein Spagat ist, steht außer Frage, aber hier ist Nikon definitiv ein aussergewöhnliches Objektiv gelungen, das eben diesen Spagat mit Bravour bewältigt.
Die Reviews sind sich da auch durch die Bank einig, das dieses Objektiv nicht nur technisch zu den besten seiner Art gehört, sondern auch in der Schönheit des Renderings, der Schärfetransition und des Bokehs extrem harmonisch und gelungen ist.
Das ist kein computergeneriertes Hochleistungsobjektiv ohne Seele, sondern hier ist jegliches Know How und Herzblut seitens der besten Nikon Ingenieure eingeflossen, um ein sehr besonderes Objektiv zu bauen, welches viel mehr als durch seine technische Perfektion, durch sein wunderschönes, harmonisches Rendering überzeugt.
Keines meiner vergleichbaren Objektive hat offenblendig auch nur ansatzweise einen so schönen und gleichmäßigen Übergang von Vordergrund zur Schärfenebene zum Hintergrund, das ist absolute Sahne und in der Gesamtharmonie von Schärfe/Schärfeübergang/Bokehqualitäten weit oberhalb des Niveaus aller meiner bisherigen und bekannten Optiken.
Wahrscheinlich bin ich da einfach die komplett falsche Zielgruppe.
Das was du (richtigerweise) als Fehler der Optiken beschreibst ist aber eben genau das was den Charakter definiert. Man kauft sich auch nicht einfach irgendeine Linse und ist dann genervt das man CA hat. Man schießt mit solchen Optiken bewusst Projekte die den entsprechenden Look haben sollen. Will ich also Donuts und busy bokeh, sowie tolle skintones mit weichem Fall off sind die fd eine perfekte Wahl. Nebenbei sind die k35 nicht umsonst die begehrtesten Linsen der Welt, Original quasi nicht verfügbar und als rehoused FD immernoch unbezahlbar. Da kommt kein Leica oder Nikkor hinterher.
Rehoused Helios wurden bei Batman oder Dune II verwendet eben weil sie diesen Look haben denn die haben, komplett Imperfekt. Selbiges gilt für die arri DNA Linsen die wohl Minolta als donor lenses haben, die Liste könnte man belibigv weiterführen.
Das andere Problem dass ich sehe ist einfach dass es jetzt scheinbar das plena gibt, aber wo ist der Rest aus der Familie? 14/24/35/50/85 dazu und wir reden hier von einer ganz anderen Geschichte. Das zb bringt mich auch dazu dieses oder nächstes Jahr das Canon Ef L lineup komplett zu machen. Die Optiken passen von Look her alle gut zueinander - Mix and match.
Ich verstehe natürlich aber auch das dir das plena super gefällt, das Argument mit dem brenziner Zeugs oder Panos kann ich komplett nachvollziehen.
Das plena wird aus meiner Sicht niemals begehrt oder legendär. 135er mit großer Blende sind trivial, die Optik steht alleine da, sie ist einfach nur Clean. Das ist kein Canon 200 1.8, oder ein Sumilux, oder ein Zeiss Superspeed, keine panavision Linse, kein k35 oder oder oder.
Das Bild mit dem Hund zeigt mir eigentlich wo das Problem mit der Optik liegt, für mich zumindest. Es wird jeder Scheiss fotografiert der absolut nichtssagend ist, nichts zeigt außer ein extrem extrem unscharfes bokeh. Selbiges gilt für die Laternen Fotos bei fredmirand. Diese Video Samples finde ich auch richtig scheiße, findest du sowas inspirierend? Ich sehe das nur Runde bokeh Balls und nix anderes, nichmal ein schönes grading.
Nochmal kurz zusammengefasst, ich verstehe deine Faszination und finde das auch super wenn jemand soo Boch auf Fotografie hat. Aber ich finde die Optik ist nichts über das man mehrere Seiten schreiben könnte. Ist nur "yet another unscharfer Hintergrund" Objektiv.
PS: Alles bissel durcheinander, bin im Fahrrad Urlaub und schreibe am Handy.
PPS: Wie ekelhaft ist das Forum eigentlich am Handy wenn man nicht nur lesen möchte
Vento
2024-06-30, 00:37:41
Ich denke wir gehen hier von sehr unterschiedlichen Ansätzen aus.
Im Gegensatz zu dir, besitze ich nicht nur das Plena, welches du aburteilst ohne es je benutzt zu haben, sondern auch die Cousins der Canon K35 Objektive, das FD 85/1.2 L und ich hatte früher auch das FD 24/1.4 L, welches heute auf Grund seine Seltenheit ein Vermögen wert wäre.
Ich hatte hier bereits vor 2-3 Jahren mal das große Video zu den K35 hier eingestellt.
https://www.premiumbeat.com/blog/canon-k35s-vs-canon-fds/
Beide sind sehr nah dran vom Rendering Style zu den K35 Optiken, nur das Letztere noch kontrastärmer weit offen sind und diese Look von Regisseuren bewusst in manchen Szenen eingesetzt werden.
Ich habe also den direkten Vergleich und bei allen Qualitäten dieser Objektive, so sind sie doch meilenweit von den Qualitäten eines Plena bei offener Blende entfernt.
Bei der Fotografie brauche ich kein One-trick-pony für eine Szene, dafür habe ich meine Vintage Objektive, ich arbeite in ganz unterschiedlichen Bereichen, von Portrait, über Landschaft, Panoramen, Cityscapes, u.v.m..
Ich suche also nicht nach einem speziellen Look, einem dedizierten Flaw den ich in einer Szene einsetzen kann, oder in einem Abschnitt wie im Film, sondern nach Objektiven die möglichst vielseitig sind und sich damit für unterschiedliche Anwendungsbereiche eignen.
Da geht es um die objektivierbaren Kriterien einer möglichst guten Bildqualität und in dem Punkt liegen da Welten und gut 40 Jahre Entwicklung optischer Konstruktionen zwischen den Objektiven.
Ähnlich wie der orangene Color Cast des Canon FD 85/1.2 L @ f/1.2, für Fotografie ein Horror, weil kaum korrigierbar, im Film kann das aber gewünscht sein und der Grund ein solches Objektiv für bestimmte Szenen einzusetzen.
Das ist auch der wesentliche Grund für die absurden Preise der K35 Objektive, was zurückgeht auf Kultfilme wie Alien, oder Rocky 2, wo teilweise mit diesen Objektiven gearbeitet wurde.
Die K35s haben 1977 einen Academy Award gewonnen und daher rührt der Kult um diese Optiken.
Dazu sind gut erhaltene Modelle so unfassbar selten, das es den Preis ins Absurde treibt.
Film, speziell Kinofilm und Fotografie sind zwei sehr unterschiedliche Bereiche, wo die Anforderungen massiv divergieren können.
Beim Film geht es eben viel mehr um einen passenden Look, so nutzt man z.B.. in manchen Filmen mit Zeitblenden, Vintage Optiken für die Vergangenheit und moderne Optiken für die Gegenwart Parts.
Auch geht es da teilweise um ganz spezielle Fehler, wie bestimmte Flare Effekte, die moderne Optiken durch immer bessere Coatings so nicht mehr aufweisen, in der Fotografie aber vielfach auch nicht wünschenswert sind.
Der Grund warum die K35 so beliebt sind, sind neben dem kontrastarmen Rendering bei f/1.2, sind die heftigen flares und Halation characteristics.
Das sind Dinge die ich in der Fotografie nicht haben will, oder nur bei ganz bestimmten Shootings, wo mir diese Charakteristika helfen meine Message zu transportieren.
So werden Objektive in Filmen vielfach eingesetzt um ganz bestimmte Stimmungen/Looks zu erzeugen, die zum Narrativ passen.
Es geht dabei nicht um maximale Bildqualität, die in vielen Bereichen objektivierbar ist und wo mein FD 85/1.2 L gegen ein Plena komplett ab-stinkt, sondern um einen zur Story, meist Teilen der Story, oder nur einzelne Szenen passenden Look.
Entsprechend weiß auch ein Regisseur der mit K35 beim Film gearbeitet hat, das die Objektive mit modernen Optiken in vielen Bereich nicht mithalten können.
Darum geht es ihm aber überhaupt nicht, sondern er will die massiven Flares, die ihm ein auf einem FD 85/1.2 L basierenden optischen Konstruktion des K35 ermöglicht.
Er will den soften, kontrastarmen Look, den leichten Color Cast für bestimmte Szenen.
All of that said, I don't expect the K35s to hold up to resolution and chromatic aberration tests in the way that a modern CAD lens would. 35 years is a long time and surely modern techniques yield scientifically better optics. But they are excellent lenses full of character.
https://nofilmschool.com/2012/05/canon-k35-lenses
Das in der Fotografie deutlich anders, nicht das diese speziellen Objektive nicht ihren Einsatzbereich hätten, aber dort brauche ich Objektive für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen, wo jeder dieser Flaws absolut kontraproduktiv ist und ein Mangel darstellt.
Will ich Astro machen, kann ich das FD 85/1.2 L in die Tonne klopfen, da absurdes CA weit offen, Ränder butterweich und unscharf und haufenweise Coma Smearing.
Mache ich Bokeh Panormanen, die gleichen Probleme, Color Cast der nicht mal im PP wirklich zu beherrschen ist, CA bis zu Abwinken, Field Curvature und zu viel Randabfall, mal abgesehen von den Vignetting Folgen auf das Bokeh Katzenaugen, Doppelkonturen und Zwiebelringen.
Dazu kommt, das die K35 Objektive, anders als die FD Cousins, mit 14 Blendenlamellen ausgerüstet sind und dadurch deutlich rundere Bokeh Highlights bieten.
Man hat also hier Aufwand betrieben, um genau den Effekt zu minimieren, den das Plena als Schwerpunkt hat.
Also man hat den K35 extra 14 Blades verpasst, um möglichst runde Bokeh Highlights zu bekommen, genau das was du beim Plena, was das vergleichsweise in Perfektion beherrscht, als lächerlich abtust.
Was mir an dem Punkt schon zeigt, das du nicht wirklich in der Materie drin bist und diese Objektive vermutlich noch nicht einmal selber benutzt hast, sonst wüsstest du das genau das einer der weiteren Gründe ist, warum die K35 so beliebt sind.
Im Klartext die Regisseure, die mit K35 gearbeitet haben, wollten möglichst runde Bokeh Highlights und ein butterweiches Bokeh, deshalb 14 Blades, die gleichen Kriterien die beim Plena das Hauptziel waren.
They have 14 aperture blades which makes for perfectly round, pleasing bokeh highlights. One blade in the 35mm lens is stuck, so I'll need to have it serviced.
https://nofilmschool.com/2012/05/canon-k35-lenses
Die hochwertigen Canon FD Objektive wie das 24/1.4 L, 85/1.2 L, oder auch das 135/2 sind wunderbare Objektive voller Charakter, aber in ihrem Einsatzbereich für die Fotografie voll geöffnet deutlich limitiert und nicht mehr auf der Höhe der Zeit in vielen Bereichen.
Will ich allerdings diese Monster Flares, sehr weiche Schärfe bei f/1.2 und wenig Kontrast, den speziellen Vintage Look, dann sind die erste Wahl.
Aber das macht sie nicht zu den besten Objektiven dieses Planeten, technisch sind sie weit unterlegen und der Look ist im Film sicherlich sehr beleibt, in der Fotografie aber auf Grund der vielen Schwächen bei f/1.2 sehr limitiert einsetzbar.
Ein Filmregisseur interessiert das nicht, der will das perfekte Tool, den perfekten Look für seine Story und setzt dann solche Objektive in Szenen ein, wo dieser Look das Storytelling unterstreicht.
Der Regisseur hat aber auch Zugriff auf jegliches Objektiv, leiht sich also notfalls die K35 für ein Setting, in einem seiner Filme und das war es dann.
Beim nächsten Film hat er wieder andere Prioritäten.
In der Fotografie brauche ich aber Objektive die mir einen breiten Anwendungsbereich erschließen und möglichst wenige Flaws mitbringen, die in vielen fotografischen Bereich absolut unerwünscht sind.
Beim Cinema habe ich meistens andere Prioritäten, da will ich eben diesen Film-like Look, den mir Fehler wie die heftigen Flares, Lichthhöfe, Halos und das weichere Rendering im Vergleich zu modernen Optiken bietet, die eben nicht so Kino-like, filmisch anolog wirken, sondern eher zu hochauflösend, zu Videolike, wirken können, zu wenig nach Film aussehen, den die Leute eben noch immer auch mit vielen dieser speziellen Flaws verbinden, eben mehr Kino-like, wie auch bei 24p vs 60fps.
Letztendlich ist das ein Look den man mit Film/Kino verbindet, wo der Bedarf für noch hochauflösendere und bessere korrigierte Objektive gar nicht so besteht wie in der Fotografie, weil der Look moderner Optiken häufig nicht der Erwartungshaltung an den Look eines Kinofilm entspricht, wenn plötzlich keine Flares, Halos, SA glow, e.t.c. vorhanden sind.
Das sind auch nur bedingt Kriterien einer guten Bildqualität, viele der gewünschten Effekte und damit Looks im Film, sind in etlichen Bereichen der Fotografie unerwünschte Flaws und unerwünschte optische Mängel.
Das ist nice wenn ich gezielt diesen Look in meinem Bild haben will, aber definitiv nicht das Non Plus Ultra in Sachen Objektivtechnik, sondern wird eben genau gegenteilig eingesetzt, bewusster Einsatz von optischen Fehlern/Schwächen/Defiziten als Stilmittel, der insbesondere zum Kinofilm und den erwarteten filmischen Look passt, weniger digital dadurch rüberkommt, weil es die Fehler, den Look den man vom analogen Film kennt besser emuliert.
Auch kann ich damit in manchen Filmen ideal den Zeitgeist treffen, drehe ich einen 70er mit Travolta und Schlaghose, oder eben 80er Style, dann kann ich mit den passenden Objektiven natürlich auch den perfekten Look in den Köpfen der Leute imitieren.
Deshalb sind diese Optiken aber noch lange nicht der Holy Grail der Objektivkunst und alles moderne ist Müll und kann nicht dagegen anstinken, sondern einfach in dem Fall der perfekte Fit, weil sie durch ihre Flaws den Look perfekt emulieren
Das sind aber Kriterien die in weiten Teilen der Fotografie so nicht relevant sind, wo es häufig sogar gegenteilig ist, weil bestimmte Anwendungsbereiche mit zu vielen Flaws nicht vernünftig realisierbar sind und wenn man das unbedingt will, dann ist man vermutlich mit einer alten analogen SLR besser unterwegs.
Wenn man so will, ist das Kino eben auch zu Teilen Gefangener seiner eigenen Immersion.
Das man auf Objektive wie die K35 zurückgreift, liegt nicht am überlegenen Rendering, das keiner in 40 Jahren Optikbau jemals wieder erreicht hat, sondern ist darin begründet das sie den Look den man vom Film erwartet einfach besser reproduzieren können, als ein Großteil moderner Optiken.
Ich habe beide Objektive hier, weder bei der Qualität des Bokehs noch bei der Transition der Schärfenebene kann das Canon dem Plena das Wasser reichen, auch wenn es für sich genommen sehr schön rendert.
Darauf kommt es aber für den Regisseur der mit K35 arbeitet auch gar nicht an, weil der Look des Canon eben sehr viel filmischer ist, durch seien vielen Flaws.
Das ist aber nichts was in der Fotografie sonderlich von Vorteil wäre und der Regisseur würde andere Optiken nutzen, wenn das der Erwartungshaltung des Publikums an den Film besser entsprechen würde.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, man ist also ähnlich wie bei 24p auch ein Stück weit Sklave dieser Erwartungshaltung und nutzt diese Objektive nicht weil sie die Krönung des Objektivbaus darstellen und heutige Konstrukteure ahnungslos sind, sondern weil sie den gewohnten Look eines Kinofilm besser repräsentieren.
Fotografie hat diesen Bereich ebenfalls, aber es ist ein Bruchteil und man ist nicht so abhängig von einem sehr filmischen, fast analogen Vintage Look um eine bestimmte Erwartungshaltung bei der Klientel zu erfüllen und damit sehr viel freier bei der Auswahl, zumal ein Großteil der Aufgabenbereiche die objektivierbaren Kriterien eine guten Bildqualität benötigt und keinen Loók den man mit einem Kinofilm assoziiert und deshalb auf alte Optiken zurückgreift.
Bei einem Filmschaffenden kann ich es verstehen, er nutzt das Tool was seine Vision am besten transportiert und was der Erwartungshaltung der Konsumenten am besten entspricht.
Das sind noch immer eher analog, filmisch wirkende Looks, deshalb nutzt man die Optiken die dem am ehesten entsprechen.
Moderne Hochleitungsoptiken, dazu noch 60FPS und die Immersion ist bei vielen kaputt.
Aber abseits davon kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn man sich dadurch selber nur noch auf Vintage Look einschränkt, das zum einzig Wahren und heiligen Gral ausruft und Kinotrends, die vor allem in der Erwartungshaltung an einen Look begründet sind, hinterherrennt und sich damit selber der Vielfalt und Schönheit moderner Optiken beraubt.
Auch wenn die verlinkten Videos und Fotos alle Müll sind, dann zeig doch mal deine herausragenden Arbeiten.
Das Letzte was ich von dir gesehen habe, waren ein paar Fotos im Bilderthread, die eher kritisch kommentiert wurden, weil banal und nicht einmal technisch wirklich gut.
Monkey
2024-06-30, 06:57:04
Also ich muss sagen, ist schon erschreckend wie persönlich du eine andere Meinung wahrnimmst wenn man deine esoterische Techniknerd Meinung nicht teilen kann oder will.
Ich bin gerade im Urlaub, wenn ich Ende nächster Woche wieder nen ordentlichen Monitor vor den Augen habe werde ich mit deinen ganzen Text Mal durchlesen.
Auch wenn die verlinkten Videos und Fotos alle Müll sind, dann zeig doch mal deine herausragenden Arbeiten.
Das Letzte was ich von dir gesehen habe, waren ein paar Fotos im Bilderthread, die eher kritisch kommentiert wurden, weil banal und nicht einmal technisch wirklich gut.
Findest du das nicht trivial ein paar Laternen zu fotografieren oder ein Mädel im Park während sie irgendwo sitzt? Nein wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich entspricht das genau der Inspiration die du magst. Das letzte was ich hier gepostet hatte waren ein paar Auto Bilder, hab hier noch nie wirklich meine Arbeiten hochgeladen, weder freie Sachen noch Kundenjobs oder Urlaubsfotos. Ich hab nicht den Drang danach hier im Forum was hochzuladen und auch hab ich weder deine Blümchen, Hunde oder Pferdefotos kritisiert.
Edit: Kurz über deinen Text geflogen, glaub du verstehst nicht worum es mir ging. Es ging mir darum Objektive entsprechend ihres Looks zu verwenden und das Ultra cleane einfach nicht gefragt sind weil sie eben generisch aussehen. Und was machst du? Schreibst wieder 4 Seiten Fantasieabhandlungen über optische Fehler.
Sowas wie ein Traum Objektiv habe ich wohl nicht, aber mein letztjährig erworbenes Tamron 35-150mm F2-2.8 käme dem wohl sehr nahe. Dabei hatte ich noch Pech als Nutzer von Nikons Z-Mount. Es gab nichtmal Gerüchte darüber, dass es das alsbald nativ für den Z-Mount geben würde. Also hatte ich es für Sony E-Mount gekauft und mittels Megadap ETZ21 Adapter an meiner Nikon Z9 angebracht. Und eine Schottland Reise damit bestritten. Zwar sagt man, dass dieses Objektiv vor allem für Hochzeits Fotografen empfehlenswert wäre, aber es war auch auf meiner Reise nahezu perfekt. Für die wenigen Momente, wo ich mehr Weitwinkel benötigte, da hatte ich auch noch das Nikon Z 14-30 F4 dabei. Ansonsten war das Objektiv super und ich habe tolle Bilder für uns als Erinnerung dieser tollen Reise damit gemacht.
Allgemein betrachtet ist wohl die fotografische Priorität ausschlaggebend, was jeder als sein Traumobjektiv bezeichnet. Als Allrounder ist wohl schon mein beschriebenes 35-150 mit relativ hoher Lichtstärke ganz gut zu gebrauchen. Desweiteren wäre auch ein 24-70 F2.8 für viele Gelegenheiten perfekt. Und natürlich, um die Holy Trinity zu verwenden, noch ein 14-24 F2.8 und ein 70-200 F2.8. Ich selber habe nur letzteres. Unten rum reicht mir das gute Nikon Z 14-30 F4, als Standard Objektiv oder Immer-Drauf habe ich das Nikon Z 24-120 F4. Dazu habe ich die sehr guten Festbrennweiten 35, 50 und 85 mit Blende 1.8. Viel besser geht nicht. Nur unwesentlich für exorbitant mehr Geld in Form von den beiden F1.2ern 50 und 85mm. Aber klar, besäße ich diese, wären das wahrscheinlich meine Traum-Objektive.:wink:
Die 2,8-er Zooms finde ich zu klobig und schwer. Das 24-120 f/4 habe ich in der DSRL-Version für Nikon. Optisch nicht perfekt, trotzdem laut Lightroom-Statistik mein meistgenutztes Vollformat-Objektiv. Einfach ein praktisches Teil. Ein 24-120 f/4 und 35 oder 50 mm 1,8 (nur eines von beiden) würde mich fast alle Fotos die ich aufnehme, in einer Qualität aufnehmen lassen die gut genug ist.
Abgesehen von anderen Fotografen hat mich noch keiner gefragt welches Objektiv eingesetzt wurde.
Dazu kommt, das die K35 Objektive, anders als die FD Cousins, mit 14 Blendenlamellen ausgerüstet sind und dadurch deutlich rundere Bokeh Highlights bieten.
Man hat also hier Aufwand betrieben, um genau den Effekt zu minimieren, den das Plena als Schwerpunkt hat.
Ich hab den einen Punkt rausgegriffen, weil ich mir ein paar ältere Nikon-Objektive mit sieben oder neun Lamellen extra gekauft habe, welche gerade sind und ein eckiges Bokeh erzeugen wenn man moderat abblendet. Ich finde dies je nach Situation schön. Wobei, ganz ehrlich, keiner der Leute die meine Fotos sehen, darauf überhaupt achtet. Ich versuche trotzdem, die Möglichkeiten zu haben einen gewünschen Look zu erzeugen.
In den letzten Jahren habe ich einige Motto-Partys fotografiert und für mich war es teils wichtig, auch mit dem Objektiv die Stimmung zu treffen. Meine letzte Motto-Party habe ich mit technisch deutlich besseren Objektiven abgelichtet. Die Fotos sind auch gut, hier hatte ich bei einigen (aber nicht allen) Bildern im Post dann eine Sepia-Tönung genommen um die Zeit zu treffen, dennoch wirken die Bilder auf mich eher modern nur eben dass sie eine Motto-Party zeigen.
Letztlich glaube ich ist nicht mal das Wichtigste, dass eine bestimmte Methode genutzt wird sondern sich der Kameramann Gedanken macht, wie er das Event abbildet und dass seine Interpretation eine Sicht darbietet, die seine Vorbereitung zeigt. Meine Zuschauerschaft sind keine Highend-Fotografen die das Bokeh unter die Lupe zu nehmen, stattdessen zählt der richtige Moment, oder auch das Storytelling innerhalb der Galerie. Dieses mal hatte etwas neues probiert, das hatte so mittelgut funktioniert. Wenigstens hatte ich im Vorfeld einen Plan. Denke dass das wichtiger ist, als deutlich rundere Bokeh-Highlights.
Vento
2024-07-01, 05:01:09
Das runde Bokehhighlights in der Peripherie bei offener Blende, genau wie hochwertiges Equipment keine guten Fotos macht, sondern der Fotograf und das relativ unabhängig vom Gear auch mit einem 70er Jahre Objektiv für 10,- von ebay, ich denke diese Weisheit ist in der Fotografie jetzt keine neue Erkenntnis.
Wenn, dann sollte man es schon in den richtigen Kontext setzen.
Wir reden hier von Spezial-/Hochleistungsobjektiven, die primär für die Bedürfnisse professioneller Porträtfotografie ans technische Limit gebracht werden und nicht davon, das man ein solches Objektiv benötigt, um gute Fotos zu machen.
Sondern davon ein Tool für dieses Spektrum zu konstruieren, welches den höchsten Ansprüchen der Zielklientel gerecht wird.
Wo man also auch sehr viel Aufwand in die letzten Nuancen investiert.
Als Besitzer und Käufer von vergleichbar, hochgezüchteten und teuren Portraitspeziaslisten aus dem Nikon F-mount, sollte dir das eigentlich klar sein.
Nicht anders war das bei den K35 Objektiven.
Eines davon basiert ja auf der gleichen optischen Konstruktion, wie das Canon FD 85mm 1:1.2 S.S.C. Aspherical, welches mit Ausnahme von 9 Blendenlamellen wiederum identisch ist mit meinem Canon nFD 85/1.2 L mit 8 Blendenlamellen.
Auch diese sind seinerzeit absolute Spezialisten für professionelle Portraitfotografie gewesen und das Ganze wurde, um den höchsten Ansprüchen zu genügen bei der K35 Version auf 14 Blendenlamellen aufgerüstet.
Vom Spirit der Konstrukteure sind sich diese Konstruktionen also sehr ähnlich und beide haben, oder setzen aktuell, Maßstäbe in diesem Objektiv-Segment.
Das Canon FD 85mm 1:1.2 S.S.C. Aspherical und damit auch der Nachfolger waren seinerzeit weit voraus und bieten eine außergewöhnliche Kombination aus einem offenblendig sehr soften, eher kontrastarmen Rendering, der Zeit entsprechend mit vielen Aberrationen insbesondere im Bezug auf CA, LoCA, Flares, massiver Kontrastabfall durch Veiling Flares, haben aber abgeblendet ab circa f/2.8 einen komplett anderen Look.
https://phillipreeve.net/blog/review-canon-fd-85mm-f1-2-s-s-c-aspherical/
Dann ist das Objektiv enorm scharf, hochauflösend, auch CA, LoCA zeigen abgeblendet nicht mehr ihre schäbige Fratze, mit einem sehr modernen, für diese Dekade regelrecht cleanen Charakter, sehr viel ähnlicher heutigen Optiken.
Ich habe so viele Vintage Optiken, das Canon FD 85/1.2 L wirkt dagegen, abgeblendet ab circa f/2-f/2.8 komplett anders, wesentlich moderner, weil seiner Zeit in der Schärfe, Auflösung offenblendig für diese Dekade meilenweit voraus.
Zentral deutlich schärfer als der AF-Nachfolger, das erste EF 85/1.2 L und die EF Version II.
In der Mehrzahl der Szenen wo sie das verwenden, in bekannten Filmen wie Alien, einigen TV-Serien und anderen Kinofilmen, wollen die also gar nicht den offenblendigen Look, sondern setzen das K35 ein, wegen des sehr modernen Looks abgeblendet, der aber dabei immer noch einen filmischeren, Kino-like Charakter besitzen, als hochmoderne CAD basierende Optiken.
In einem der Links in meinem anderen Post geht der Regisseur darauf ein, das man die K35 in einem Film mit Zeitblenden für die Moderne eingesetzt hat.
Das alles sind Gründe, neben dem Kult und Hype um Filme wie Alien, warum die im Kinobereich so beliebt sind.
Davon abgesehen sind die Original K35 extrem selten und gehören damit zu den teuersten Objektiven am Markt überhaupt, selbst geliehen kosten die ein Vermögen.
Auch das hilft dem Kult.
Wie sehr so etwas die Preise und damit den Kult treibt, sieht man schön am Canon FD 85mm 1:1.2 S.S.C. Aspherical und dem, bis auf die 9 vs 8 Blendenlamellen in der optischen Konstruktion identischen Nachfolgemodell FD 85/1.2 L.
Die wirst du, abgesehen von Sample Variationen, nicht auseinander halten können.
Das eine kriegst du in gutem Zustand ab circa 700,-, das andere wenn überhaupt > 5000,-.
Mach da jetzt ein passendes Rehousing von und dann haben wir den Gegenwert eine Mittelklassewagens.
Weiterer Faktor der dort wichtig ist, das gleich komplette Sets mehrerer hochwertige Brennweiten verfügbar sind, mit identischem Glas/Grading.
Auch das ist einer der Gründe warum die FD basierenden K35 so beliebt sind, weil Canon zu der Zeit und um diesen Look geht es den Kinoschaffenden, die damit arbeiten überwiegend, hatte man mit dem 24/1.4 L, 50/1.2 L, 85/1.2 L, oder auch dem 135/2, welches bei manchen K35 ergänzt wurde, Objektive die ihrer Zeit damals voraus waren.
Das es bei den 70er, 80er Objektiven in dieser Qualität nicht viel Vergleichbares gibt, also die Auswahl an kompletten Brennweiten-Sets dieser Güteklasse + Lichtstärke gering ausfällt, ist ein weiter Grund warum die K35 im Cinema/diverse TV-Serien so beliebt sind.
Gibt eben nicht so viele Alternativen aus diesen Dekaden, die als Set dieses Level haben, so brennweitenübergreifend am Limit von der Lichtstärke, gibt es eigentlich gar nichts Vergleichbares aus der Zeit.
Also viele Faktoren, die in großen Teilen der Fotografie keine Relevanz besitzen, wo ich ein viel breiteren Anwendungsbereich abdecken muss und die Anforderungsprofile an die Optiken damit viel unterschiedlicher ausfallen.
Fotografie hat dagegen in vielen Bereichen ein komplett anderes Spektrum.
Da habe ich Landschaftsfotografie, Architektur, Sportfotografie, Astro, Wildlife, Night-/Cityscapes, Panoramafotografie, Reproduktion, Makro und viele andere Bereiche, wo die objektivierbaren Kriterien einer guten Bildqualität, zu denen Bokeh nicht gehört, eine übergeordnete Rolle spielen.
Da kann ich zu umfangreiche Aberrationen weder offenblendig noch abgeblendet gebrauchen und manche Objektive mit zu viel davon, oder sehr schäbigen Aberrationen für bestimmte Anwendungen wie Field Curvature, Astigmatismus, LoCA (da auch im PP kaum handelbar) sind dann nahezu unbrauchbar in einigen Themenbereichen, oder aber erst deutlich abgeblendet.
Entsprechend wird dich ein Profi in diesen Segmenten auslachen, wenn du ihm sagt, moderne Objektive sind überflüssiger generischer Müll, schau was die im Kino nutzen, K35 und Co., Vintage or nothing.
Oder wenn du einen Spruch raus haust, von wegen größere Image Cirle ist Müll, Ränder dürfen ruhig butterweich und verschmiert sein, Vignetting, Flare, bissl CA, Coma, Field Curvature wo die Schärfeebene nicht plan ist, her damit, bringt alles Charakter und alles andere ist überflüssig und klinisch, wo genau das der worst Case für viele fotografische Themen wäre.
Wo moderne Objektive und die teilweise drastischen Verbesserungen insbesondere bei extrem lichtstarken Optiken weit offen ein Segen sind, was nicht bedeutet das Vintage-Objektive nicht ebenfalls ihre Berechtigung besitzen und in Teilaspekten, wenn es um einen bestimmten Look/Rendering Style geht, auch die klar bessere und passendere Wahl sein können.
Hier mal ein Beispiel vom LoCA und zusätzlichem Color Fringing in den Bokeh balls des 85/1.2 L SSC, weit geöffnet und das geht noch deutlich schlimmer.
https://www.flickr.com/photos/96189377@N08/31230760004/sizes/o/
Hier ein Beispiel für heftige Flares, Veiling Falre Effekte, sehr nice wenn ich es kreativ einsetzen will, im Kino häufig gewollt um den Look eben filmisch zu halten, in der Fotografie in vielen Bereichen ein deutlicher Makel, so lange ich nicht speziell Fotos mit Monster-Flares machen will.
https://www.flickr.com/photos/96189377@N08/31697027420/sizes/o/
Vielleicht versteht man dann eher, warum mich solche Kommentare, Herzlichen Glückwunsch zum Kauf des Plena, auch wenn es leider überflüssiger, generischer Objektiv Müll ist, einfach nur noch zum Kopfschütteln bringen, zumal ich diese FD Objektive aus dem FF kenne und dazu noch den direkten Vergleich mit einem Plena habe.
Da beurteilt jemand aus seiner Film/Video Bubble, ein Objektiv was derzeit zurecht von den Fachleuten sehr gepraised wird, was er selber noch nie in den Fingern hatte und disqualifiziert es als überflüssigen, generischen Müll und stellt Objektive, die ich selber seit 35 Jahren besitze und noch heute nutze, die er selber vermutlich auch noch nie genutzt hat, als den heiligen Graal dar, obwohl das mit weiten Teilen der Fotografie überhaupt nicht zu tun hat und die Kriterien dort häufig ganz andere sind.
So etwas bringt mich in Rage.
Monkey
2024-07-01, 08:43:52
Vielleicht versteht man dann eher, warum mich solche Kommentare, Herzlichen Glückwunsch zum Kauf des Plena, auch wenn es leider überflüssiger, generischer Objektiv Müll ist, einfach nur noch zum Kopfschütteln bringen, zumal ich diese FD Objektive aus dem FF kenne und dazu noch den direkten Vergleich mit einem Plena habe.
Da beurteilt jemand aus seiner Film/Video Bubble, ein Objektiv was derzeit zurecht von den Fachleuten sehr gepraised wird, was er selber noch nie in den Fingern hatte und disqualifiziert es als überflüssigen, generischen Müll und stellt Objektive, die ich selber seit 35 Jahren besitze und noch heute nutze, die er selber vermutlich auch noch nie genutzt hat, als den heiligen Graal dar, obwohl das mit weiten Teilen der Fotografie überhaupt nicht zu tun hat und die Kriterien dort häufig ganz andere sind.
So etwas bringt mich in Rage.
Ich bin seit 17 Jahren hauptberuflich Fotograf, kenne viele Fotografen, habe Assistenten die in Dortmund Fotografie studieren, kenne mittlerweile dutzend Leute die nur Video machen und niemand, wirklich niemand benutz: erstens ein 135er für Portrait, zweitens will keine Sau so ein cleanes Bild, drittens weil keine Sau mehr Bilder mit abartiger Unschärfe - bis auf so Internet helden wie du wahrscheinlich. Ich raff auch nicht warum du dich so an deinen fd Linsen so hochziehst, ich habe dir gesagt dass die k35 aus guten Grund begehrt sind, genau wie alle Linsen die einen eigenen Charakter haben. Ich hab selber fd Linsen und verwende die nicht weil das ohne rehousing einfach alte Linsen sind die im Mount hin und her wackeln.
Da kannst du noch 100 Seiten ausführen wie ein Typ aus'm DSLR Forum, du kannst noch ewig über Astrofotografie schreiben und trotzdem Schlösser in Sepia und bunte Blumen zeigen. Wenn man deine Postings Mal anschaut merkt man dass es dir primär um die Technik geht, der gestalterische Prozess oder auch das Verständis seriell zu denk, Strecken in einen Look zu schießen kommt bei dir doch gar nicht an.
Du rennst durch die Gegend, schießt 2-3 Bilder und schreibst 5 Seiten drüber welche Optik du genommen hat und welche ISO/Blende.
Junge Junge
nalye
2024-07-01, 08:59:52
niemand, wirklich niemand benutz: erstens ein 135er für Portrait
Hu, meine besten Portraits habe ich mit einem 135 gemacht :ugly: Was wird denn da sonst benutzt? 85er?
Karümel
2024-07-01, 09:25:39
Hu, meine besten Portraits habe ich mit einem 135 gemacht :ugly: Was wird denn da sonst benutzt? 85er?
Die wenigsten haben aber ne Hasselblad, das ist doch dann schon was anderes, oder?
Argo Zero
2024-07-01, 11:09:34
Hu, meine besten Portraits habe ich mit einem 135 gemacht :ugly: Was wird denn da sonst benutzt? 85er?
Ich nehm meistens mein 35er oder auch mal 50mm.. Für 28mm trau ich mich nicht nah genug ran auch wenn ich die 28mm Bruce Gilden Fotos geil finde ^^
nalye
2024-07-01, 11:25:54
Die wenigsten haben aber ne Hasselblad, das ist doch dann schon was anderes, oder?
Bin mittlerweile auf Sony spiegellos umgestiegen, meine Praeferenzen haben sich geaendert und ich brauchte mehr Geschwindigkeit und einen schnelleren AF.
Monkey
2024-07-01, 15:55:47
Hu, meine besten Portraits habe ich mit einem 135 gemacht :ugly: Was wird denn da sonst benutzt? 85er?
35 bis max 70, eher 50, ich find schon ein 85er mittlerweile fast zu lang wenn ich ehrlich bin, hab damit aber auch Bilder gemacht die mir heute noch gefallen! Klar kann nach auch 100-135 nehmen aber dann hast du ziemlich Platte Bilder und "emotional" kommt da auch nix rüber weil du ewig weit weg bist oder der Ausschnitt ätzend eng wird.
Aber klar sollte auch sein das man mit einem 35er nicht 20cm vorn Gesicht steht.
Edit: Mal eben geguckt, glaub ich hab meiste mit dem 24-70 geschossen
35 bis max 70, eher 50, ich find schon ein 85er mittlerweile fast zu lang wenn ich ehrlich bin, hab damit aber auch Bilder gemacht die nur heute noch gefallen! Klar kann nach auch 100-135 nehmen aber dann hast du ziemlich Platte Bilder und "emotional" kommt da auch nix rüber weil du ewig weit weg bist oder der Ausschnitt ätzend eng wird.
Bei mir ähnlich. 85 mm ist für mich grenzwertig. Je nach Location kann man das schon machen, längere Objektive würden dann doch ziemlich speziell. Insgesamt nehm ich lieber 50 mm, gerade da ich gerne auch mal die Person vollständig im Bild habe. 35 mm (bzw auf APS-C 23 mm) habe ich auch schon eingesetzt, für Ganzkörper-Porträts aber auch Kopf-Schulter-Porträts. Eigentlich würde ich gerne mehr mit 28 mm experimentieren aber finde mal Modell die Lust haben, sich ungewöhnlich ablichten zu lasen.
Bei 85 mm muss man relativ viel Abstand haben, das Gesicht wirkt voller, Augen stehen näher zusammen, und der Eindruck wenn ich das mache ist distanziert. Ist natürlich die Frage was man darstellen möchte, ein Chef der sich schon mit seiner Pose absetzen möchte, bevorzugt vielleicht den Business-Stil mit langen Brennweiten. Für mich als Amateur ist der Reiz bei Porträts dass ich versuche zu zeigen, was ich in der Person sehe. 50 mm, aus der Hand ohne Stativ, funktioniert bei mir am besten.
x-force
2024-07-02, 01:16:36
für mich gilt bei der aufnahme und wiedergabe vor allem eins: hifi, also bestmögliche reproduktion.
will ich verfälschen und dem ganzen meinen stempel aufdrücken, mache ich das über enstprechende software.
die aufgerufen preise für optisch mangelhafte objektive lassen darauf schließen, dass es vor allem marketing und psychologie ist. aus konstruktiver sicht ist sowas definitiv nicht teurer zu produzieren, solange man keine exotischen bildfehler erzeugen will.
ich denke ein photoshop guru kann mit einem perfekten objektiv eine handvoll scherben ersetzen.
im audiobereich erinnert es an gesoundete lautsprecher, die absichtlich verfärben.
eine paar wenige ausgewählte tracks klingen eindrucksvoll, dafür nervt es schnell und details gehen unter. den gleichen effekt erreicht man viel einfacher mit einem eq.
Monkey
2024-07-02, 08:09:01
Der Vergleich hinkt aber, wirklich passen würde der Vergleich ein altes Neumann zu nutzen für Gesang XY statt einem cleanen Sennheiser oder so - oder einen Moog Synthesizer statt was mit cubase zu basteln und am Ende Filter nach Filter drauf zu legen.
Bzgl dem plena hab ich mehrfach geschrieben dass ich die Faszination für die Technik nachvollziehen kann, aber ich sehe da keine Optik die irgendwie geil ist. OK wenn man den Hintergrund einfach heftig unscharf haben will und rundes bokeh will ist es wahrscheinlich toll. Für mich ist das nichts
x-force
2024-07-02, 13:44:41
nochmal ein gedanke zur ganzen unschärfe:
haben sich die plenoptischen kameras mittlerweile etwas weiter entwickelt?
spätestens mit tiefeninformation sollte die software doch jede fehlabbildung simulieren können.
Monkey
2024-07-02, 18:01:22
Glaub die Lytro sind ja heftig gefloppt und seit dem hab ich nichts mehr mitbekommen
für mich gilt bei der aufnahme und wiedergabe vor allem eins: hifi, also bestmögliche reproduktion.
will ich verfälschen und dem ganzen meinen stempel aufdrücken, mache ich das über enstprechende software.
die aufgerufen preise für optisch mangelhafte objektive lassen darauf schließen, dass es vor allem marketing und psychologie ist. aus konstruktiver sicht ist sowas definitiv nicht teurer zu produzieren, solange man keine exotischen bildfehler erzeugen will.
ich denke ein photoshop guru kann mit einem perfekten objektiv eine handvoll scherben ersetzen.
im audiobereich erinnert es an gesoundete lautsprecher, die absichtlich verfärben.
eine paar wenige ausgewählte tracks klingen eindrucksvoll, dafür nervt es schnell und details gehen unter. den gleichen effekt erreicht man viel einfacher mit einem eq.
Das eine ist nicht das andere. Randabschattung im Objektiv und Vignette per Software sehen anders aus. Es kommt schon vor dass ich in Lightroom per Kamera-Profil erst die Randabschattung wegrechnen lasse um dann mit der Software die Ecken/Ränder abzudunkeln um die Mitte zu betonen, aber das ist faul. Bessere Ergebnisse erziele ich mit Aufnahmen in welchen die Abschattung physikalisch erzeugt wird.
Selbst man mit einem Objektiv eher mit Problemen umgehen muss, wie Kontrastschwäche im Gegenlicht, dann nimmt man das Objektiv wenn dieser Effekt gewollt und ansonsten eines mit moderner Vergütung. Im Audiobereich bin kürzlich auf Sennheiser HD 650 umgestiegen, die für mich bisher neutralsten noch Consumer-tauglichen Kopfhörer und genieße das. Weil die Produzenten den Klang bereits in den Master gebracht haben und man die Reproduktion des Werks nicht verfälschen will. Heißt aber nicht dass man bei der Aufnahme Mikrofone genutzt hat die perfekt sind, oder einen Gitarren-Verstärker der möglichst neutral ist.
Der Vergleich hinkt aber, wirklich passen würde der Vergleich ein altes Neumann zu nutzen für Gesang XY statt einem cleanen Sennheiser oder so - oder einen Moog Synthesizer statt was mit cubase zu basteln und am Ende Filter nach Filter drauf zu legen.
Bzgl dem plena hab ich mehrfach geschrieben dass ich die Faszination für die Technik nachvollziehen kann, aber ich sehe da keine Optik die irgendwie geil ist. OK wenn man den Hintergrund einfach heftig unscharf haben will und rundes bokeh will ist es wahrscheinlich toll. Für mich ist das nichts
Das 85-er 1,4 das ich gekauft habe, hat offenblendig einen radialen Effekt der mir nicht bewusst war. Noch nicht direkt Katzenaugen-Bokeh aber geometrische Verzeichnung ist da. Für mich ein Werkzeug das ich in Zukunft einsetzen kann oder mit moderatem Abblenden minimiere. Das Objektiv in der Fujifilm X100F hat offenblending im Nahfokus Kontrast- und Konturschwächen, das erzeugt einen verträumten Effekt. Wenn ich von Offenblende f/2 auf zum Beispiel 2,5 abblende, ist das Bild schon besser aber hat noch ein bisschen diesen Traum-Effekt. Damit sind einige Porträts ziemlich schön geworden. Man muss wissen wo die Abbildungsfehler liegen und inwieweit man sie haben will, dann bringen sie eine Stimmung die digital kaum erreichbar ist, jedenfalls nicht so greifbar-real wirkt. Dauert natürlich zu lernen, wie man damit umgeht und ganz ehrlich von den Leuten die meine Fotos sehen, wird kaum jemand bemerken dass ich für die Atmosphäre einige Optikfehler in moderater Stärke bewusst hatte einfließen lassen. Bei einigen Objektiven denke ich dass optische Kompromisse dem Kostenpunkt zu schulden sind, bei anderen wirkt es auf mich so als hätten die Konstrukteure beim Design darauf geachtet dass wenn schon Fehler reinkommen, die zumindest in bestimmten Blenden-Bereichen eher als Gestaltungsmittel denn als Nachteil nutzbar wären. Ich als Anwender habe natürlich zu tun, das Objektiv erst mal richtig kennenzulernen aber brauche bislang auch keine physikalische Perfektion.
x-force
2024-07-03, 23:31:08
Das eine ist nicht das andere. Randabschattung im Objektiv und Vignette per Software sehen anders aus. Es kommt schon vor dass ich in Lightroom per Kamera-Profil erst die Randabschattung wegrechnen lasse um dann mit der Software die Ecken/Ränder abzudunkeln um die Mitte zu betonen, aber das ist faul. Bessere Ergebnisse erziele ich mit Aufnahmen in welchen die Abschattung physikalisch erzeugt wird.
könntest du mir mal anhand zweier bilder ein beispiel geben? software vs hardware
Vento
2024-07-04, 13:37:03
Würde mich ebenfalls interessieren.
Was ich mich allerdings frage, warum lässt man erst das Vignetting via Lens Profil rausrechnen, um dann im Anschluss via Post Processing neuerliches Vignetting wieder einzufügen.
Das Nikkor AF 85mm f/1.4 (https://phillipreeve.net/blog/review-nikon-af-85mm-1-4-d-the-ideal-portrait-lens/#Vignetting) bringt ja von Haus aus schon etwas mehr als 2 Blendenstufen/EV Randabfall mit bei f/1.4.
Da ist es komplett kontraproduktiv, wenn ich das erst an den Rändern via Profil korrigieren lasse, was ja bedeutet es muss in dem Bereich um circa 2EV gepusht werden, was je nachdem wie aggressiv ich den File noch bearbeiten möchte, am Ende zu Noise führen kann, um es im Anschluss dann via Software wieder abzuschatten.
Beim Nikkor AF 28mm f/1.4 (https://phillipreeve.net/blog/review-nikon-af-28mm-1-4-d-the-wide-angle-noct-nikkor/#Vignetting) sind es gar 2,6 EV Randabfall offenblendig.
Also auch hier absolut kein Grund es erst raus rechnen zu lassen, um es im Anschluss via Software neuerlich einzufügen.
Ein Randabfall von 2.1 EV oder 2.6 EV ist schon ein ganzer Batzen und frisst in den Randbereichen einiges des verfügbaren Dynamikumfangs, wenn ich dort pushe.
Für den Fall das ich die Belichtung in den Schatten zusätzlich noch pushen muss, weil z.B. auf die wichtigsten Highlights belichtet wurde, um diese zu erhalten, mit dem Spielraum im Hinterkopf den man grundsätzlich bei den Schatten hat mit einem Body mit gutem Dynamikumfang, ohne dabei zusätzlichen Noise zu bekommen, bin ich dann bereits deutlich limitierter.
Da macht es mehr Sinn das natürliche Vignetting der Objektive nicht zu korrigieren, wenn man den Effekt haben will, oder nur um Betrag X abzumildern.
Aber nicht erst weg rechnen lassen, um ihn dann wieder künstlich einzufügen.
Ansonsten hat man im PP natürlich viel mehr Möglichkeiten Einfluss auf Vignetting/Randabdunklung zu nehmen.
Nicht nur das ich den Betrag dort exakt wählen kann, ich kann auch mit Abstufungen/Verlauf arbeiten, den Radius verändern und vieles mehr.
Ich kann damit also das Vignetting, die Randabschattungen viel feiner und genauer dosieren, bis hin zu feinsten Abstufungen/Gradationen/Verläufen innerhalb der Abschattungen, den exakten Bereich bestimmen und vieles mehr.
Wohingegen ich auf das natürliche Vignetting eines Objektives im Detail kaum Einfluss habe, ich kann es weg rechnen durch Anhebung der Belichtung in diesen Bereichen, manuell oder via Profil, aber ich habe nicht diese feinen Tools um es exakt dem Motiv bis ins kleinste Detail hin anzupassen, also Radius verändern, Rundheit variieren, mit Gradation arbeiten., u.v.m.
Im Idealfall hat mein Objektiv also möglichst wenig Randabfall, da die Optionen/Feinabstufungen/Einflussnahmen es nachträglich einzufügen die Möglichkeiten eines natürlichen Vignettierung weit übertreffen.
Hat mein Objektiv aber von Haus aus schon heftige 2-3 EV Randabfall, dann muss ich es in jedem Bild zwingend pushen, wo ich es nicht haben will.
Da ist der umgekehrte Fall vorzuziehen, Objektiv mit wenig oder nur sehr moderatem Vignetting, will ich mehr haben, dann stehen mir via PP massenweise Optionen zur Verfügung es komplett individuell nachträglich zu setzen.
Speziell bei Objektiven, die sich für einen breites Spektrum von Anwendungen eignen, ist das eigentlich vorzuziehen.
In Anwendungsbereichen wo es kontraproduktiv sein kann, habe ich dann keine Probleme und muss auch die Randbereiche nicht permanent um 2-3 EV pushen, da wo ich es haben will füge ich es mit sehr fein einstellbaren Vignetting-Tools via PP individuell nachträglich ein.
Von daher würde mich hier ein Vergleich ebenfalls interessieren, da es in meinen Augen komplett gegenteilig ist.
Aber ich lasse mich gerne belehren. :)
Mr_Snakefinger
2024-07-05, 10:42:13
Würde mich ebenfalls interessieren.
Was ich mich allerdings frage, warum lässt man erst das Vignetting via Lens Profil rausrechnen, um dann im Anschluss via Post Processing neuerliches Vignetting wieder einzufügen.
Weil das Motiv, auf den man den Blick lenken möchte zum Beispiel im Randbereich liegt und man die Vignette nicht um das Zentrum herum haben will, sondern gezielt setzen möchte.
Aber die Antwort hast Du dir doch selber schon gegeben?!
Metalmaniac
2024-07-13, 00:34:57
Die Frage am Ende ist, kann eine Festbrennweite mit all ihren Einschränkungen ein Traumobjektiv darstellen? Für manchen wahrscheinlich schon, aber ich selber bin mehr für die Flexibilität von Zoom Objektiven. Wie schon erwähnt, das Tamron 35-150 F2-2.8 ist weit vorne bei mir momentan (an der Z9, an der Zf ist es zu groß und unhandlich).
Bei DSLR hatte ich das Sigma 24-35 F2 ART quasi dauerhaft an meiner damaligen Nikon D850, der wohl besten DSLR ever. Und habe damit viele überragende Portraits von meiner Familie und vor allem von meiner Enkeltochter machen dürfen. Mehr Brennweite wäre dann und wann wohl mal angebracht gewesen, aber bevor ich mir das Tamron 35-150 F2.8-4 holen konnte, war ich schon auf Nikon Z umgestiegen. Das aber wäre durchaus schon damals eine Traumlinse geworden. Wiewohl das lichtstärkere aktuelle Tamron 35-150 nochmals die Messlatte höher setzt. Doch damals hatte ich noch das Tamron 70-200 F2.8 G2 an der D850. Auch dies hat famos abgeliefert. Von daher, Traumlinse ist subjektiv und temporär besetzt. Je nach Auge des Betrachters.
Mr_Snakefinger
2024-07-13, 14:34:00
Die Frage am Ende ist, kann eine Festbrennweite mit all ihren Einschränkungen ein Traumobjektiv darstellen? Für manchen wahrscheinlich schon, aber ich selber bin mehr für die Flexibilität von Zoom Objektiven. Wie schon erwähnt, das Tamron 35-150 F2-2.8 ist weit vorne bei mir momentan (an der Z9, an der Zf ist es zu groß und unhandlich).
Genau an der Linse überlege ich deswegen auch schon seit Ewigkeiten.
Aktuell fahre ich meistens die Kombination Tamron 28-75/2.8 plus Tamron 17-28/2.8. Am häufigsten Nutzen tue ich wohl das 28-75, weil es mir auf Reisen und auch mit Menschen die meiste Flexibilität bringt, ohne groß Rumschrauben oder zu viel Gewicht schleppen zu müssen. Größtenteils bewege ich mich wohl bei 35-75mm, das Weitwinkel nutze ich eigentlich nur auf Reisen für wirklich große Landschaften, für Späße wie Polarlichter etc.
Allerdings merke ich auch immer wieder mal, dass mir sowohl auf Reisen als auch bei der People-Fotografie ab und an ein wenig mehr Tele fehlt: 105-135mm fände ich ab und zu schon nett.
Bisher kompensiere ich das im Landschaftsbereich mit einem alten Sony 70-350mm - eine APS-C Linse, die ich entweder an meiner alten APS-C Kamera nutze oder an meiner A7MIV im Crop-Modus. In beiden Fällen habe ich also einen Brennweitenbereich von 105-525mm (an der A7M4 fehlen logischerweise dann Megapixel). Das reicht mir locker aus, taugt aber für People oder Lowlight natürlich nicht wirklich, weil das Ding eben nur 4.5-6.3 als maximale Offenblende hat.
Da ich Tiere/Wildlife nur seeeeeehr selten mache und wirklich viel Tele dementsprechend wenig brauche wäre das 35-150/2-2.8 mit Ausnahme des Mehrgewichts zum 28-75 eine echte Allzweckwaffe für mich. Vielleicht nicht unbedingt ein "Traum-Objektiv" per se, aber aber definitiv ein "Wunsch-Objektiv".
Die Frage am Ende ist, kann eine Festbrennweite mit all ihren Einschränkungen ein Traumobjektiv darstellen? Für manchen wahrscheinlich schon, aber ich selber bin mehr für die Flexibilität von Zoom Objektiven. Wie schon erwähnt, das Tamron 35-150 F2-2.8 ist weit vorne bei mir momentan (an der Z9, an der Zf ist es zu groß und unhandlich).
Bei DSLR hatte ich das Sigma 24-35 F2 ART quasi dauerhaft an meiner damaligen Nikon D850, der wohl besten DSLR ever. Und habe damit viele überragende Portraits von meiner Familie und vor allem von meiner Enkeltochter machen dürfen. Mehr Brennweite wäre dann und wann wohl mal angebracht gewesen, aber bevor ich mir das Tamron 35-150 F2.8-4 holen konnte, war ich schon auf Nikon Z umgestiegen. Das aber wäre durchaus schon damals eine Traumlinse geworden. Wiewohl das lichtstärkere aktuelle Tamron 35-150 nochmals die Messlatte höher setzt. Doch damals hatte ich noch das Tamron 70-200 F2.8 G2 an der D850. Auch dies hat famos abgeliefert. Von daher, Traumlinse ist subjektiv und temporär besetzt. Je nach Auge des Betrachters.
Das Objektiv das ich mit der D780 am häufigsten nutze, ist insgesamt das 24-120 f/4. Lichtstark genug für eigentlich alles, dazu schöner Zoombereich. Seit den Traumobjektiven allerdings liegt das Zoom erst mal ziemlich oft im Schrank.
Bei Festbrennweiten funktioniert es anders, diese schränken ein aber das führt dazu, mehr zu experimentieren. Die Ausbeute insgesamt ist vielleicht nicht ganz so hoch, aber das was funktioniert, ist gefühlt besser.
Aber ich lasse mich gerne belehren. :)In Lightroom habe ich nur Objektiv-Profil an oder aus, also geometrische Verzerrung und Vignette gleichzeitig entfernt, oder nichts von beidem. Da müsste ich dann im Einzelfall schauen was nun besser ist aber wenn man mit vielen Bildern zurückkehrt hat man nicht die Zeit, beliebig lange an einem Bild zu probieren. Vignette dann, sofern gewünscht, wieder digital reinrechnen zu lassen ist der einfachere Weg.
Zumal man bei echter Randabschattung und Off-Center-Bildzuschnitt eine Ecke viel dunkler hätte als die anderen.
Bei einigen Fotos, wie Porträts, nehme ich mir im Einzelfall schon die Zeit und probiere ob es mit natürlicher Randabschattung klappt. Natürliche Abschattung sieht besser aus, irgendwie als wäre da noch Tiefeninformation mit reingerechnet. Seitdem ich die Traumobjektive habe, habe ich 8600 Bilder gemacht (4000 alleine mit dem 28-er) da kann ich nicht für jedes einzelne Foto beliebig lange in Lightroom rumspielen, da muss effizient ein sinnvolles Custom-Preset genutzt und noch schnell Belichtung bisschen nachgeregelt werden. (Und beim 28-er leider oft noch mit etwas mehr Arbeit der lila Farbsaum rausgenommen werden).
Mr_Snakefinger
2024-07-26, 18:03:08
In einem Anfall von GAS habe ich mir das 35-150 jetzt tatsächlich mal geordert. War jetzt nicht wirklich notwendig, aber da es eh schon länger auf der Liste stand und aktuell noch die Tamron Sommer-Aktion läuft, habe ich die Gelegenheit mal genutzt.
Ich bin jetzt mal gespannt, wie es sich anfühlt - insbesondere mit dem doppelten Gewicht im Vergleich zum 28-75. Sehe aber durchaus Potenzial, es trotz des Gewichtes als Immerdrauf zu nehmen.
Ob es als Reise-Linse taugt, weiß ich noch nicht, das kommt wahrscheinlich stark auf das Ziel an. Wenn ich bereits vorher weiß, dass ich vermutlich mehr Brennweite benötige, dann würde ich weiterhin die Kombi 28-75 plus Tele mitnehmen.
Stichwort Tele: tausche gerade im gleichen Zug das alte Sony 79-350/4.5-6.3 gegen das Tamron 70-300/4.5-6.3 aus.
Klingt erstmal nach Blödsinn, aber das Sony ist halt eine APS-C Linse und das Tamron ein VF. Mit Inzahlungnahme vom Sony zahle ich fast keinen Aufpreis für das Upgrade und bin nicht mehr gezwungen auf die Vorteile des Sensor zu Verzichten (habe aber im Bedarfsfall die Möglichkeit, in den Crop-Modus zu wechseln, sollte das wirklich mal erforderlich sein).
Ich glaube, ich bin dann vorerst mal gewaschen und geföhnt.
Monkey
2024-07-27, 10:15:22
Nach den letzten zwei Wochen muss ich sagen das mein aktuelles Traumobjektiv primär aus guter Mechanik besteht. Ich war mit der C300 3 und dem alten 17-55 2.8 IS unterwegs und der Plastikkaufen fällt förmlich auseinander wenn man fokussiert, dann das Sigma 18-35 drauf geschraubt und wieder den Horror erlebt. Dass das Teil nicht parfokal ist weiss man ja, aber das 2mm Änderung an der Brennweite gefühlt in komplett Bildunschärfe resultieren ist einfach zum kotzen. Ist jetzt aber auch egal weil der ganze Kram verkauft wird...
Mein aktuelles Traunobjektiv wäre das Canon 24-70 2.8 mit PL mount und 180 Grad Fokus... Da es das aber nicht gibt wäre ein Canon 15,5-47 T2.8, das Arri 15,5-45 T2.8 oder das Angenieux optimo 16-42 T2.8 ein Traum! Aber das zu bezahlen muss erstmal wollen (für gebrauchte)...
Mr_Snakefinger
2024-07-28, 00:08:28
In einem Anfall von GAS habe ich mir das 35-150 jetzt tatsächlich mal geordert. War jetzt nicht wirklich notwendig, aber da es eh schon länger auf der Liste stand und aktuell noch die Tamron Sommer-Aktion läuft, habe ich die Gelegenheit mal genutzt.
Ich bin jetzt mal gespannt, wie es sich anfühlt - insbesondere mit dem doppelten Gewicht im Vergleich zum 28-75. Sehe aber durchaus Potenzial, es trotz des Gewichtes als Immerdrauf zu nehmen.
Puh... Also angekommen ist es schonmal, aufgrund des Wetters hat es heute aber nicht zu mehr gereicht, als ein paar Testschüsse zu Hause, wo ich mir vor allem mal die Schärfe in dem Bereich angeschaut habe, den ich sonst auch mit dem 28-75 abdecken würde.
Da muss man sagen, dass Tamron echt abgeliefert hat: Getestet habe ich bei 35, 50 und 75mm (jeweils bei 2.8, 5.6 und 8.0) und überall ist das 35-150 einen kleinen Tick schärfer, sowohl in der Mitte als auch an den Rändern.
Für den Bereich zwischen 2.0 und 2.8 habe ich natürlich keinen Vergleich, aber das sieht mir auch ziemlich gut aus - die Randabschattung und Randunschärfe ist natürlich stärker, aber ansonsten ist es okay, zumal ich den Blendenbereich (da, wo er zur Verfügung steht) eher als "Reserve" betrachte, wenn ich mit der 2.8 mal nicht hinkomme.
Allerdings ist das Teil auch sonst ein Monster: das doppelte Gewicht zum 28-75 war mir zwar in Zahlen klar, aber ich hatte bisher nicht wirklich eine Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, dass dann auch in der Hand an der Kamera zu haben. Das ist schon eine andere Nummer, zumal neben dem reinen Gewicht die schiere Größe dazu kommt.
Ich hoffe jetzt, dass das Wetter morgen - wie angekündigt - besser ist, damit ich das Teil mal im Einsatz testen kann. Glaube schon, dass das Ding richtig Spaß machen kann, was natürlich hinfällig ist, wenn ich es aufgrund von Größe/Gewicht nicht draufschraube oder es im Handling so unangenehm ist, dass es zum Krampf wird...
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