Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wird AAA-Spieleentwicklung zu Private Equity?
=Floi=
2024-05-18, 22:12:39
Hi
Ich frage mich, wo die publisher das geld nehmen sollen, bis ein AAA Titel fertig ist?! Die games werden immer teurer und es kann sich keiner leisten 5-6 jahre so viel gewinn dafür aufzuwenden. Die aktionäre wollen quartalsweise geld.
Nur PE hätte so viel risikokapital um das zu stemmen und die zeitspanne wäre auch ideal. Wie seht ihr das?
Florian
TheCounter
2024-05-18, 23:02:18
Ich seh schon, irgendwann folgen alle dem CIG Modell :ugly:
Die erreichen die Milliarde an Einnahmen noch bevor das Spiel offiziell erschienen ist ;D
Eventuell kann KI ja helfen, die Kosten zu senken. Wer weiß, vielleicht gibts demnächst eine KI, die auf "procedural generation" spezialisiert ist und die Spielwelten während des Spielens bzw. kurz vorher erst erschafft :D
Gebrechlichkeit
2024-05-19, 01:18:40
Back to roots:
no open world crap
no multiplayer crap
consolen mit nur 4gb sysram , vram max 6gb, "rtxchip/cache" 8gb+
spiele klein halten, lineare Welten
mehr Fokus auf PS2 bzw. Dreamcast-esque Spiele
wer nach 30 Jahren Kaunterschtreik immernoch ballern muss ... zockt halt auf dem pezeh.
Neues virtua Tennis rausbringen
Gegen ein neues Tokyo Extreme Racer bzw. Virtua striker hätte ich nichts dagegen oder Daytona bzw. Ridge Racer T4
Endlich Halbes Leben Teil Drei spielen können
....
Colin MacLaren
2024-05-19, 06:56:55
Der klassische AAA-Gamer stirbt aus, der dürfte im Schnitt mittlerweile 40 sein. Die junge Generation zockt Minecraft, Fortnite, Valorant oder andere Service-Titel, die man gut streamen kann und für die es keine potente Hardware braucht.
Ich denke wir werden in Zukunft einfach wieder mehr kleinere Studios sehen, die mit Early Access ihre eigenen Projekte finanzieren und dann genau das produzieren, was die Fans in ihrer Nische wollen. Oder man macht relativ kleine Spiele, die trotzdem Spaß machen, wie so ziemlich alles von Nintendo. Das muss ja nicht schlecht sein.
Am Ende würden zwei - vier große AAA-Blockbuster pro Jahr auch völlig ausreichen. Wer soll die denn alle spielen?
DraconiX
2024-05-19, 07:37:39
Der Erfolg der Nintendo Switch ist ja nicht von ungefähr. Mittlerweile muss ein Spieler, welche AAA+ Spiele spielen mag ja nicht nur die Investition in das Spiel einberechnen, sondern auch die Investition in neue Hardware. Macht ein Spiel dadurch mehr Spaß? Ich denke nicht. Verkaufen sich die AAA+ Titel dadurch besser? Ich glaube nicht.
Was ich in den letzten Jahren so mitbekommen haben: AAA Titel werden hoch angepriesen und extrem gehypt. Dann erscheinen sie, haben kurzfristig einen hohen Absatz und verschwinden dann wenige Wochen später in der Versenkung und keiner spricht mehr darüber - machen die Studios damit Gewinn? Weiß man nicht, kann ich mir aber kaum vorstellen.
Ich gehe da mal ganz plakativ von mir aus. Mag ich AAA+ Titel? Ja natürlich, das ist mal ganz nett anzuschauen, aber langfristigen "Spielspaß" bringen die wenigstens. Ein real im Wind wehender Graßhalm mit Wasserperlen und einer Raube daran bei einem FPS ist nett anzuschauen aber bringt kein Mehrwert für das eigentliche Spiel. Nicht umsonst sind solche Spiele wie Minecraft, CS, Fortnite, D3 etc so extremst erfolgreich das sie auch noch nach so vielen Jahren mit unzähligsten Spielern gespielt werden. Und Titel wie Starfield, Horizon und Ark verlieren kurz wenige Wochen nach Release 90%+ ihrer Spieler.
Ich sehe immer wieder in irgendwelchen News: "Wer hat die stärkste Konsole? Sony oder MS?" - das spielt eigentlich keine Rolle. Weil die beste Konsole mit dem meisten Spielspaß ist eben die Switch!
Marscel
2024-05-19, 13:53:14
Neinneinnein, man müsste einfach mal die Marktsegmente klar sehen und einfach dahin gezielt entwickeln:
Segment 1: Zoomer und alle anderen leicht gelangweilten. Hier kannst du mit Generative AI sicher irgendein Standardkonzept von Game immer und immer wieder aufziehen ohne allzu viel Personal darauf zu binden, musst aber alle Plattformen bedienen, technischer Blendfaktor ist nicht ganz so wichtig. Da gibts dann Assassins Creed 49 und Far Cry 32 und sowas für den ewigen Vollpreis, weil Quadruple-A.
Segment 2: Die Benchmarker. Hier gehts insbesondere darum, dass das Spiel ""gut"" aussieht, also irgendwelche neuen Features nutzt und die Grafikkarte zum Brutzeln bringt, am besten Nvidia-exklusiv, damit man einen Benchmark-Thread im Lieblingsforum aufmachen kann, Spielkonzept nicht so wichtig, also Personal inbesondere auf Bleeding-Edge und Mikrooptimierung ansetzen, muss dafür primär auch nur der PC sein.
Segment 3: Erlebnisspieler. Die möchten Content, eine Story, was Ausgefallenes, was Unterhaltendes, etwas, das in Erinnerung bleibt und sich gut anfühlt, wenn man darauf Zeit verwendet. Technischer Blendfaktor ist nicht so wichtig, wenns gut ist, tuts auch Pixel-Art oder Handzeichnung, also als Entwickler auf Kreativität setzen und nicht so auf Assets der nächsten Generation, und vielleicht kommt da was raus, was die Leute noch viele, viele Jahre später in Erinnerung haben und feiern.
Loeschzwerg
2024-05-19, 14:13:09
Ich sehe mich da mittlerweile ganz klar in "Segment 3", obwohl ich früher auch eher Fraktion "Grafikhure" war.
Simon Moon
2024-05-19, 22:12:14
Die Studios legen viel zu viel Wert auf Grafik und beschraenken sich beim Gameplay auf die staendig selben uninspirierten Konzepte. Wenn man sich dann sowas wie Manor Lords anschaut, das von einer Person entwickelt wird, fragt man sich schon ob diese gigantischen Millionenbetraege nicht einfach verbranntes Geld sind. Klar, das Spiel sieht nicht aus wie ein aktuellerAAA Title, aber immer noch besser als alles von vor 10 Jahren.
https://manorlords.com/
Duran05
2024-05-19, 22:21:22
Die Preise sind größtenteils durch eigene Kapitalentscheidungen in die Höhe getrieben.
Riesiges Marketingbudget (xx Millionen oder dreistellig), Lizenzgebühren (Sport, Filmlizenz), Orchestermusik bzw. Lizenzmusik und so weiter...
Generell kann man mit einer Engine schon verdammt viel erreichen, die Grafiker sorgen dafür das nicht alle Objekte wie kopiert aussehen und die Entwickler müssen gescheites Gameplay schaffen.
Da ist es meist zu sehen, ob 5, 20, 200 oder 400 Mann dran gearbeitet haben. Bei Starfield muss man sagen hat die große Masse es nicht gebracht.
Man muss sich mehr auf die inneren Werte besinnen. Gameplay Fokus höher, andere Bereiche gutes Mittelmaß, spart Millionen.
@Entwicklung 2000 - 2024
Die Anzahl der Gamer hat sich in dieser Zeit auch extrem erhöht. Heute kannst du ein gutes Spiel 10 Millionen mal verkaufen. Zukünftig werden es über 30 Millionen sein.
Zu meiner Zeit waren Spiele bereits ein Erfolg die 500.000 oder 800.000 Einheiten schafften. Man solle nicht erzählen das Geld reiche nicht, das ist Faktor 20-30 bei den Einnahmen.
Exxtreme
2024-05-19, 22:43:24
AAA-Spiele sind bereits jetzt fast immer fremdfinanziert. Und deshalb hat man in AAA-Spielen auch so viel DEI-Content. Da gibt es sehr billig Fremdkapital von Blackrock wenn man das macht. Und Blackrock macht das weil sie wohl staatliche Regulierung fürchten, die sie dazu zwingt etc.
Ansonsten sieht es für mich derzeit nach einer AAA-Blase aus. Corona hat hier seinen Teil beigetragen. Und die Analysten sind wohl davon ausgegangen, dass es mit dem Wachstum der Computerspiele so weiter geht. Und dem ist nicht so.
Die Studios legen viel zu viel Wert auf Grafik und beschraenken sich beim Gameplay auf die staendig selben uninspirierten Konzepte. Wenn man sich dann sowas wie Manor Lords anschaut, das von einer Person entwickelt wird, fragt man sich schon ob diese gigantischen Millionenbetraege nicht einfach verbranntes Geld sind. Klar, das Spiel sieht nicht aus wie ein aktuellerAAA Title, aber immer noch besser als alles von vor 10 Jahren.
https://manorlords.com/
Nun, Manor Lords wird nicht nur von einer Person entwickelt, das war ein schicker Marketing Gag.
Und was das "besser als alles von vor 10 Jahren" angeht: 2014 kam u.a. Mario Kart und GTA V. Das mit einem nicht mal halbfertigen Siedlungssimulatior zu vergleichen ist schon mutig.
Natürlich melken die grossen Studios erfolgreiche Konzepte. Da ist schliesslich ein grosser Wasserkopf durchzufüttern. Und der Kunde will das ja so, die Masse kauft das Zeug. Genau das gleiche Spiel mit den MTX, da hat EA ja seine goldene Kuh gefunden. Und der Kunde gibt ihnen recht.
Gleichzeitig gibt es eine Menge toller kleiner Studios die sehr gute Spiele basteln. Man darf sich nur nicht von den Typen irritieren lassen, die meinen ein Spiel wäre unspielbar, wenn es nicht 200Hz bei 4k nativ mit RT bringt.
Also locker bleiben. Der Untergang der Computerspiele wurde schon öfter angekündigt. Er wird nicht kommen.
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