Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie geht man mit einem brüchigen Lebenslauf um?
Hallo zusammen,
mein Lebenslauf ist ziemlich krumm und löchrig und ich frage mich oft, wie man damit umgehen kann. Nach einem sehr guten Abi habe ich einen technischen Studiengang im MINT-Bereich angefangen, der sich aber ewig hingezogen hat: 13 Semester für den siebensemestrigen Bachelor. Danach konnte ich immerhin zwei Jahre arbeiten, bevor mich psychische Probleme komplett rausgehauen haben. Fünf Jahre lang war ich praktisch arbeitsunfähig und habe nur ab und zu kleine Hilfsjobs gemacht. Irgendwann habe ich mich dann an den Master gewagt und war schon fast durch, als bei mir hormonproduzierende Tumore im Kopf und in den Nieren entdeckt wurden. Das erklärt im Nachhinein vermutlich auch einiges an meinen psychischen Problemen. Nach den OPs und einer langen Erholungsphase habe ich die Masterarbeit letzte Woche endlich abgeschlossen – die Arbeit mit 1,3 und das (universitäre) Masterstudium mit 1,8 sogar gar nicht mal so schlecht.
Trotzdem bleibt das Gefühl, dass ich fast 18 Jahre gebraucht habe, während andere schon längst Karriere gemacht haben. Ich hänge locker zehn Jahre hinterher und frage mich ständig: „Warum ich?“ Einerseits bin ich froh, dass ich gesundheitlich stabiler bin und es mir heute deutlich besser geht. Andererseits fällt es mir schwer, die Vergangenheit loszulassen. Dazu kommt noch, dass ich in Schule und Studium ziemlich viel Mobbing abbekommen habe: ich war der „komische Frank“, nerdig, Eigenbrötler, eher schmächtig, und als es mir am schlechtesten ging, haben manche das auch noch ausgenutzt, um zuzutreten, so wie Hyänen.
Jetzt sitze ich hier mit einem Masterabschluss in der Tasche, aber einem sehr brüchigen Lebenslauf. Und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll, sowohl, was Bewerbungen angeht, als auch innerlich, um nicht ständig die verlorene Zeit zu sehen. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Tipp, wie man so etwas besser annehmen kann.
Das Einzige, worauf ich ein bisschen mit Optimismus zurückblicke, ist, dass ich mir über die Jahre eine ziemlich breite Allgemeinbildung angeeignet habe. Ich interessiere mich für vieles – Astronomie, Pharmakologie, Medizin, Technik und noch so einiges mehr. Aber ganz ehrlich: Wen juckt das am Ende?
Viele Grüße,
"Frank"
thomasius
2025-09-19, 07:22:21
Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du trotz einiger widrigkeiten so einen hohen Abschluss erreicht hast.
Privat
einfach gesag (schwer gemacht) sei zufrieden mit dir selbst, oben der Satz war ernst gemeint, andere Menschen schaffen es nciht. Die Menschen sind nicht gleich, bei nicht allen verläuft es linear und direkt und das ist nicht schlimm
Jobmäßig
Grundsätzlich seh ich da überhaupt keine Probleme, ich lese öfters Lebensläufe und führ gelegentlich bewerbungsgespräche. Mein Rat: geh offen damit um, natürlich soll man keine persönlich Dinge reinschreiben, aber was man gemacht hat, (Job, Ausbildung,Nebenjbs).. immer rein in einen Lebenslauf.
Krnakheit widrigkeiten würde ich im Anschreiben was dazu schreiben.
Für mich als Chef ist es immer schlimmer, wenn ich angelogen werde über Dinge, wenn ich die später rausfinde, ist es für mich ein Vertrauensbruch.
Natürlich wirst du ein paar ticken weniger Einladungen wegen deiner Ehrlichkeit bekommen, aber dann sind die anderen die dummen. Ich habe in meinem Team auch einen Studienabbrecher, der erst mit mitte 30 dann eine Lehre gemacht hat, der stellt manche Ingenieure in den Schatten... natürlich wird das auch honoriert.
00-Schneider
2025-09-19, 08:17:02
Einfach im Lebenslauf lügen. Wird eh niemand nachprüfen, wo du gearbeitet hast.
Einfach im Lebenslauf lügen. Wird eh niemand nachprüfen, wo du gearbeitet hast.
Dümmste Idee ever :rolleyes:, natürlich wird das von einigen geprüft. Sobald Du im ÖD tätig bist und eine Sicherheits- und Sabotageschützprüfung bekommst, werden solche Sachen sofort entdeckt.
Das was thomasius empfielt ist gut. Bleib bei der Wahrheit. In meinen bald 40 Jahren Arbeiten bin ich immer bei der Wahrheit und ehrlich geblieben, und langfristig hat sich das als beste Vorgehensweise erwiesen, auch bei heiklen Situationen. Menschen wie vernünftige Vorgesetzte verstehen sehr wohl Probleme im Alltag, und nehmen das eher hin, als wenn Du sie anlügst. Lügen kostet Kraft wie Energie, und Du mußt einiges tun, um Lügen zu verdecken. Es fordert ständig Deine Aufmerksamkeit, daß Du Dich nicht verplapperst, daher würde ich es, gerade in Deiner Situation, lassen. Wenn der neue AG kein Verständnis für Deine bisherige Entwicklung hat, sorry, was erwartest Du dann weiter von ihm?
Wichtig ist jetzt für Dich, daß Du in die Praxis kommst und beruflich einsteigst. Was Du nebenbei Dir noch angeeignet hast, ist - sorry - erst mal irrelevant und bringt Dich hier nicht weiter, solange das für Deinen Job, den Du tatsächlich ausübst, nicht von Belang ist. Hast Du denn schon überhaupt irgendwo mal in einem Betrieb, Firma, ÖD richtig gearbeitet, als Werksstudent, Praktikum usw? Uni und Ausbildung ist das eine, wichtig ist, was Du dann an der tatsächlichen Arbeitsstelle leistest, und da ist nochmal eine entsprechende Einstiegs- und Lernkurve zu erwarten, und Du mußt Dich mit dem Umfeld der Tätigkeit (Administration, Regelwerk, Firmenkultur) und Kollegen integrieren können. Gute Arbeitgeber achten heute sehr wohl genau darauf, daß die Softskills von AN heute gut ins Team passen und diese sich entsprechend einfügen und anpassen können.
Wenn Du nicht weiter weißt, wie Du vorgehen sollst:
KI - Für fertig studierte Personen bietet die Agentur für Arbeit Beratung im Bereich Berufsberatung im Erwerbsleben an, um beim Berufseinstieg zu unterstützen und berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Terminvereinbarungen erfolgen meist über die bundesweite Hotline unter 0800 4 555500, das Kontaktformular der Agentur für Arbeit oder durch direkte Kontaktaufnahme mit der für Sie zuständigen Agentur für Arbeit in Berlin, beispielsweise der Hochschulberatung oder dem Jobcenter.
Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zum sehr gut bestandenem Masterabschluss. Ich selbst habe für mein Diplom auch 13 Semester gebraucht. Regelstudienzeit 8 Semester. Habe trotzdem einen Job gefunden. Kommt halt auch drauf an wie man sich im persönlichen Gespräch gibt. Lügen würde ich nicht. Lügen kommen so oder so immer mal ans Tageslicht.
Bleib selbstbewusst und verinnerlich Deine eigene Stärke. Hatte früher an der Uni auch immer das Gefühl, dass ich der dümmste Mensch sei, naja die richtigen dummen Menschen traf ich dann erst nach der Uni :)
Hallo Thomasius,
danke dir erstmal für deine Antwort. Soweit ich weiß, studier(t)en wir ja beide dieselbe Richtung.
Ich versuche ständig, an mir selbst zu arbeiten. Mal klappt das besser, mal weniger, aber ich bleibe dran und gebe nicht auf. Sehr geholfen hat es mir, in manchen Bereichen einen Schlussstrich zu ziehen: bei „Freunden“, Bekanntschaften, meinem Lebensstil und bestimmten Angewohnheiten, und mir dort etwas Neues aufzubauen. Das hat meiner Psyche wirklich gutgetan und fühlt sich an wie ein frischer Start.
Auch dein Tipp, offen damit umzugehen, war für mich wichtig. Ich hatte schon angefangen zu überlegen, mir irgendeine Ausrede oder ein Konstrukt zusammenzuschustern. Stattdessen werde ich es, wie du vorgeschlagen hast, im Anschreiben kurz und klar erklären: dass es früher Probleme gab, die aber erledigt sind. Wobei ich es auch nicht schönreden möchte. Es gibt viele, auch gerade im akademischen Umfeld, die solche Dinge kritisch sehen. Entgegen mancher „Mythen“ ist das akademische Feld, sei es Universität, Forschung oder Institute, sehr kompetitiv, und Fehler bzw. Imperfektionen werden nur selten toleriert. Explizit wird Toleranz geheuchelt, implizit wird dann häufig geghostet.
Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du trotz einiger Widrigkeiten so einen hohen Abschluss erreicht hast.
Privat
einfach gesagt (schwer gemacht) sei zufrieden mit dir selbst, oben der Satz war ernst gemeint, andere Menschen schaffen es nicht. Die Menschen sind nicht gleich, bei nicht allen verläuft es linear und direkt und das ist nicht schlimm
Jobmäßig
Grundsätzlich sehe ich da überhaupt keine Probleme, ich lese öfters Lebensläufe und führ gelegentlich Bewerbungsgespräche. Mein Rat: geh offen damit um, natürlich soll man keine persönlich Dinge reinschreiben, aber was man gemacht hat, (Job, Ausbildung, Nebenjobs).. immer rein in einen Lebenslauf.
Krankheit Widrigkeiten würde ich im Anschreiben was dazu schreiben.
Für mich als Chef ist es immer schlimmer, wenn ich angelogen werde über Dinge, wenn ich die später rausfinde, ist es für mich ein Vertrauensbruch.
Natürlich wirst du ein paar ticken weniger Einladungen wegen deiner Ehrlichkeit bekommen, aber dann sind die anderen die dummen. Ich habe in meinem Team auch einen Studienabbrecher, der erst mit Mitte 30 dann eine Lehre gemacht hat, der stellt manche Ingenieure in den Schatten... natürlich wird das auch honoriert.
Entgegen mancher „Mythen“ ist das akademische Feld, sei es Universität, Forschung oder Institute, sehr kompetitiv, und Fehler bzw. Imperfektionen werden nur selten toleriert. Explizit wird Toleranz geheuchelt, implizit wird dann häufig gehostet.
Wenn Du künftig gewillt bist, Deinen Job ordentlich zu machen, und Dich in ein Team bzw. Umfeld entsprechen einfügen kannst, sind Imperfektionen kein Thema. Es gibt kein Umfeld, wo nicht auf schrullige Typen und seltsame Menschen gestoßen bin, die haben alle "ihr Ding" und ihr Päckchen zu tragen. Solange das Umfeld einigermaßen paßt, geht das alles. Toxische Arbeitsplätze sollte man dagegen strikt meiden und wirklich sofort gehen, wenn man es bermerkt.
Argo Zero
2025-09-20, 17:29:51
@Gast
Genau, wen juckt es.
Am Ende zählt eh nur Ausbildung und/oder Berufserfahrung.
Wie viele Vorstellungsgespräche habt ihr denn schon auf der anderen Seite des Tisches gemacht? 
Wenn mir jmd da seine Lebensstory auftischt gehen zumindest meine Mundwinkel dezent nach unten
Ich habe meine Party-Semester damals dezent umgedeutet :wink:
Oder denkt ihr das Job-Angebot ist "ehrlich"
Wie viele Vorstellungsgespräche habt ihr denn schon auf der anderen Seite des Tisches gemacht? 
So grob 50. Was mich mehr interessiert hat war, wie der Bewerber Interesse am Thema signalisiert hat. Langes Studium oder Lücken im Lebenslauf waren mir egal. Wichtiger war mir, ob der Typ ins Team passt, Interesse und Motivation ersichtlich warnen. Hat bei grob 90% der Leute funktioniert.
Blase
2025-09-21, 11:20:55
Es wird wahrscheinlich gar nicht mal wenige Personaler oder andere Gruppen am anderen Ende des Schreibtisches geben, für die der "ehrliche" Lebenslauf eine Red Flag ist. Da machst du nichts. Da wirst du wahrscheinlich konsequent aussortiert. Isso. 
Wie auch herb hier drüber wäre uns ein solcher Lebenslauf eher egal - sofern (und das ist der springende Punkt!!!) der Bewerber glaubhaft vermitteln kann, dass diese Zeit hinter ihm liegt und er unfassbar motiviert ist, diese fehlende Zeit nun mit Vollgas aufzuholen. Denn wie Frank richtig bemerkt hat, haben andere in seinem Alter zig Jahre Berufserfahrung voraus. Ist das aber für uns glaubhaft und der Bewerber passt ins Team... dann los!
Wenn natürlich Bedenken bestehen, dass auf einen potenziellen Bewerber kein Verlass in dem Sinne besteht, als dass ihn seine Vergangenheit wieder einholt und er möglicherweise schubweise Wochen oder gar Monate ausfallen könnte... Sind wir ehrlich. Natürlich macht ein potenzieller Arbeitgeber einen weiten Bogen um diesen Kandidaten. Nachvollziehbar.
Du, Frank, musst also bereits im Anschreiben ganz klar vermitteln, dass das zwar ein Kapitel deines Lebens war, dieses aber klar und unwiderruflich hinter dir liegt. Nicht ganz leicht. Angriff könnte hier die beste Verteidigung ein. Geh offensiv damit um...
... die Alternative, eben nicht bei der Wahrheit zu bleiben, ist schwer einzuschätzen. Wir reden hier eben nicht nur von ein, zwei "Party-Semestern", die man sicherlich auch ganz nett anderweitig verpacken kann. Aber ich will der Option nicht gänzlich abgeneigt gegenüber stehen. Wäre nur die Frage, was man sinnvoll aus dieser Zeit (oder Teilen davon) machen könnte...
MfG Blase
Marscel
2025-09-21, 11:57:42
Nach den OPs und einer langen Erholungsphase habe ich die Masterarbeit letzte Woche endlich abgeschlossen – die Arbeit mit 1,3 und das (universitäre) Masterstudium mit 1,8 sogar gar nicht mal so schlecht.
Wenn du sagst, dass dein Studium sich aus schweren gesundheitlichen Problemen deutlich verzögert hat: So what. Konntest du es aufholen und schaffen? Anscheinend ja. iU zu Leuten, die zehn oder mehr Jahre viel versuchen und am Ende immer noch ohne irgendwas da stehen.
Je nach dem, was du genau studiert hast, musst du aktuell damit rechnen, dass du vielleicht nicht die erste Wahl für Stellen mit Erfahrung bist, wenn da jemand anderes mit mehr spez. Erfahrung zeitgleich anklopft, oder jemand vielleicht mal fragt. Bessere Vorgesetzte tun das neutral, weil sie wissen, dass es Lebensumstände gibt, andere, die man generell meiden sollte, werfen dich damit in eine Grube, um zu schauen, ob du da jetzt rauskommst.
Aber grundsätzlich ist das hier nichts, worüber man sich große Sorgen machen braucht. Nur nicht, wie hier schon gesagt, zu sehr deine Lebensstory im Ausreden-Modus verkaufen.
Argo Zero
2025-09-21, 12:06:58
Wie viele Vorstellungsgespräche habt ihr denn schon auf der anderen Seite des Tisches gemacht? 
Wenn mir jmd da seine Lebensstory auftischt gehen zumindest meine Mundwinkel dezent nach unten
Ich habe meine Party-Semester damals dezent umgedeutet :wink:
Oder denkt ihr das Job-Angebot ist "ehrlich"
Ich habe noch gar kein Bewerbungsgespräch auf der Arbeitnehmerseite gehabt xD
Bisher immer nur eingestellt.
Das Menschliche und der persönliche Eindruck stehen deutlich über dem Lebenslauf. Ein Team, das menschlich funktioniert ist einfach produktiver.
PatkIllA
2025-09-21, 12:09:31
Die Frage ist doch eher ob man mit dem Lebenslauf durch die KI und fachfremde HR Vorselektion kommt...
Argo Zero
2025-09-21, 13:06:54
Kommt halt drauf an, wo man sich bewirbt.
Konzerne sind da bestimmt anders als kleine Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeiter.
Duran05
2025-09-21, 14:56:29
Die großen Konzerne sieben da ganz extrem aus.
So extrem das man denken kann es ist eine Diskriminierung.
Es geht denen oft kaum um Qualifikationen. Die Jobs sind teilweise immer noch ausgeschrieben nach der Bewerbung für einige Monate obwohl gesagt wurde sie hatten nur 1 Stelle zu besetzen!
Du gehst dorthin, passt 95% auf das Profil und wirst nicht genommen... am Ende wundern sich alle.
Bei kleinen firmen ist die Chance größer weil die eben nicht die Auswahl haben und man kennt sich.
Mir hat mal einer erzählt, bist du 2-4 Jahre raus giltst du bei denen als ungelernt' - ist natürlich blödsinn vorallem wenn du dich selbst "immer up2date" hälst. Das ist eben die moralische Verrottung die wir sehen.
Eine Krankheit kommt teilweise nicht zur Sprache weil du dir damit Chancen kaputtmachst. Du kannst es ja probieren...
Allerdings werden auch Frauen aussortiert die "Pflegefall oder Kind" hatten. Man befürchtet ja weitere "Pflegefälle"
Wenn 85% der Manager schon als nicht gut bewertet werden sind es sicher auch 2/3 HR.
Wenn du eine große Lücke hast versuch es mit Sportverletzungen und ähnlichem.
"Jetzt wieder fit" und nicht "der könnte Depressionen und Burnout gehabt haben".
Generell musst du aber sehr wenig dazu sagen, teilweise die Fragen auch ignorieren und mal selber eine stellen. "Wie war denn der vorherige MA oder warum ging er?" (Treffer versenkt)
Einen Satz musst du dir merken: Du bist nicht deine Vergangenheit! Du bist was du morgen sein willst. ;)
Argo Zero
2025-09-21, 15:04:48
Die Frage ist auch, ob man im Konzern eine Nummer sein will oder im kleinen Unternehmen ein bedeutsamer Faktor.
fezie
2025-09-21, 18:18:51
Also ich hab auch große Lücken im Lebenslauf. Weil es mir auch psychisch nicht gut ging.
Bin offen damit umgegangen und jetzt glücklich bei meinem derzeitigen Arbeitgeber. Firma hat nur ca. 10 Mitarbeiter.
Wenn ein Chef ein Problem damit hat, dann wäre das eh nicht das Richtige für mich.
Ein familiärer und sozialer Betrieb ist mir wesentlich lieber wie ein Großunternehmen.
thomasius
2025-09-22, 08:56:20
Wie viele Vorstellungsgespräche habt ihr denn schon auf der anderen Seite des Tisches gemacht? 
Wenn mir jmd da seine Lebensstory auftischt gehen zumindest meine Mundwinkel dezent nach unten
Ich habe meine Party-Semester damals dezent umgedeutet :wink:
Oder denkt ihr das Job-Angebot ist "ehrlich"
ca.15 ich will nicht die lebensgeschichte hören, aber wenn ich nach den lücken frage, will ich die wahrheit hören. Und ich frage immer nach lücken oder wenn ein zeugnis fehlt.
p.s. party semester umdeuten bringt eher keine punkte bei mir, soviel menschenkenntnis habe ich um die personen zu durchschauen, da ich selber von der fraktion war. punkte bringt eher mir zu sagen, da habe ich party gemacht und gut....  allerdings ist es nur bei mir so, andere mögen da anders reagieren.
Colin MacLaren
2025-09-22, 10:42:10
Ich erzähle immer "Ich brauchte fürs Vordiplom das Latinum. Daher hatte ich ein Fernstudium als Vorbereitung gemacht. Das wurde in der Uni aber nicht anerkannt und sie ließen mich nicht zur Prüfung zu. So musste ich den kompletten Latinumskurs an der Uni nachholen, was mich drei Semester gekostet hat. Als ich dann so weit war, bekam ich mein Bafög mehr und musste viel arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Damals bekam man bei den meisten Nebenjobs nur 5 EUR/h. Da habe ich dann xy gemacht und dort geabreitet, um mri ein Polster anzusapren, bis ich das Studium abschließen konnte."
Klingt halt besser als "Ich habe zwei Jahre lang Everquest 2 gespielt und dann mit dem Studium weitergemacht, als alle in der Gilde zu WoW abgwandert sind, denn WoW fand ich doof."
Ich erzähle immer "Ich brauchte fürs Vordiplom das Latinum. Daher hatte ich ein Fernstudium als Vorbereitung gemacht. Das wurde in der Uni aber nicht anerkannt und sie ließen mich nicht zur Prüfung zu. So musste ich den kompletten Latinumskurs an der Uni nachholen, was mich drei Semester gekostet hat. Als ich dann so weit war, bekam ich mein Bafög mehr und musste viel arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Damals bekam man bei den meisten Nebenjobs nur 5 EUR/h. Da habe ich dann xy gemacht und dort geabreitet, um mri ein Polster anzusapren, bis ich das Studium abschließen konnte."
https://content.imageresizer.com/images/memes/RDJ-boring-meme-1.jpg
Ich habe 20 Semester studiert und kam nie in die Verlegenheit so was zu erzählen
Florida Man
2025-09-22, 11:39:01
lol Jungs! Das interessiert fast keine Sau.  Ich habe einen schlechten Hauptschulabschluss, in meinem Lebenslauf steht "2001: Schulabgang". Ich wurde noch nie nach Schulabschluss, Ausbildung, Studium gefragt. Ich habe für das Deutsche SportFernsehen, Die Zeit, für ERGO, Hamburger Traditionsunternehmen und heute für Microsoft Partner gearbeitet. Mein aktueller Chef hat mich mal vor 10 Jahren auf einer Firmenfeier gefragt: "Was hattest Du noch mal studiert?" Nichts. "Achso, Du hatest na ne Ausbildung gemacht" Äh ja so ungefähr. Ich kenne kein Unternehmen, wo der Lebenslau mehr als 5 Jahre in die Vergangenheit eine Rolle spielt. 
Wenn Dich jemand auf die lange Lücke anspricht: Du bist halt viel gereist, hattest eine Freundin im Ausland. Versteht jeder.
Colin MacLaren
2025-09-22, 14:47:33
https://content.imageresizer.com/images/memes/RDJ-boring-meme-1.jpg
Ich habe 20 Semester studiert und kam nie in die Verlegenheit so was zu erzählen
Ich erhöhe auf 27.
Aber die Frage kam durchaus, warum das erste Studium so lang ging.
Duran05
2025-09-22, 17:03:28
ca.15 ich will nicht die lebensgeschichte hören, aber wenn ich nach den lücken frage, will ich die wahrheit hören. Und ich frage immer nach lücken oder wenn ein zeugnis fehlt.
Welche Wahrheit soll das sein? Scheint mir ein Muster zu sein was den ein oder anderen Bewerber abschreckt.
Was machst du denn wenn mal einer kommt und nicht darüber reden will und einfach schweigt?
Den Abbruch irgendeines Kurses aus Gründen ist nachvollziehbar, "ist einfach so, danach bessere Wahl getroffen.."
Am besten antworten wir alle demnächst nur noch: War zuhause und saufen. Mit Arbeitsleistung haben diese Fragen doch wenig zu tun. Dickes Erbe ist ein Grund nicht direkt loszulegen.
Mit KI gehe ich mal stark von aus kommen neue Gesetze, man würde ja sonst alles diskriminieren.
Nakai
2025-09-22, 20:08:51
Es gibt bei Vorstellungsgesprächen und Bewerbungen kein festes Pattern. Ich durfte zwar auch schon einige Vorstellungsgespräche führen, aber meine Lessons Learned daraus ist, dass man sehr oft nicht vom Vorstellungsgespräch auf die zukünftige Arbeitsleistung schließen kann. Am Ende vom Tag muss es einfach fürs Team passen und die Probezeit sollte hier explizit als solche Verstanden werden. Ist nach ein paar wenigen Monaten schon klar, dass da ein paar Probleme vorliegen, sollte man schnell die Reißleine ziehen bzw. die 6 Monate ausnutzen und früh klar kommunizieren, dass nach den 6 Monaten es nichts mehr wird. IMO.
thomasius
2025-09-23, 07:27:09
Welche Wahrheit soll das sein? Scheint mir ein Muster zu sein was den ein oder anderen Bewerber abschreckt.
Was machst du denn wenn mal einer kommt und nicht darüber reden will und einfach schweigt?Den Abbruch irgendeines Kurses aus Gründen ist nachvollziehbar, "ist einfach so, danach bessere Wahl getroffen.."
A.
Nichts , dass kann ich verstehen und akzeptiere es.
Wie bereits geschrieben wurde müssen die Leute ins Team passen, bei uns im Geschäft müssen nunmal mehrere Leute immer zusammen arbeiten. Eine Person, die mich anlügt will ich nicht im Team haben, jemand der entsprechend die Wahrheit sagt oder eben nicht darüber reden will und das kommuniziert, damit habe ich kein Problem.
Nach einzelnen Kursen , was auch immer frage ich nicht. Es geht ja hier darum, wenn jeman 20 statt 10 Semester gebraucht hat. Bei 14 Semestern würde ich nichtmal fragen, nur mal so als Beispiel.
Ich führe meist 2 Bewerbungsgespräche, das erste ist zum ersten kennenlernen und ich klopfe ein paar absolut grundlegende fachliche sachen + sprachliche Kenntnisse ab, ich stelle ausführlichst die Firma und den Arbeitsplatz vor, zeige das Büro, den Arbeitsplatz. Zeige ein altes Projekt und was die Tätigkeit von dem Bewerber gewesen wäre. am ende will ich ein grobes gehalt wissen.
Wenn das für mich soweit ok war, aber auch für den Bewerber gibt es ein 2. Gespräch, da ist dann der Geschäftsführer dabei, er stellt meist 1 maxmal 2 fachliche FRagen, Kandidat muss sich nochmal kurz vorstellen, ich sag meist nicht mehr so viel (mein chef kennt den Kandidaten, ich habe ihm natürlich vorher erzählt, was er gemacht hat und wie ich ihn einschätze) es geht nur darum die Person kennenzulernen, ich stelle dann meist 1-2 private FRagen (wobei mich die antwort gar nicht so sehr interessiert, die reaktion ist wichtig) am ende werden die konditionen verhandelt. Für mich steht eigentlich nach dem ersten Gespäch schon fest ob ich denke, dass die Person zu uns passt, dass 2 . Gespräch ist nur zu Sicherheit. Ganz selten habe ich mich im laufe des 2 Gespräches nochmal umentschieden.
Warum der Aufwand, wir brauchen im Schnitt 2 Jahre um Personen einzuarbeiten, ich kann es mir kaum leisten, dass ich in der Probezeit die Reißleine ziehe. Der Aufwand jemanden einzuarbeiten ist immens, Lehrgänge + auch die verminderte Arbeitsleistung, der Kollegen, die Personen einarbeiten + die nicht produktivität der Neueinstellung am Anfang.
Bis jetzt musste ich nur 1x in der Probezeit kündigen, dass aber schon nach 4 Wochen.
Was man noch sagen muss , wir sind ein kleines Unternehmen 45 Angestellte und bearbeiten Projekte in der Anlagenplanung in der Chemie, Raffinerie.
Civtam
2025-09-23, 23:15:50
Ich arbeite im sozialen Bereich. Brüchige Lebensläufe können hier in Verbindung mit der richtigen Ausbildung und einer glaubhaften Reflektion des eigenen Anteils ein Qualitätsmerkmal und sein…
Softskills sind da ja auch wichtiger als alles andere. 
Hatte auch noch nie eine negative Rückmeldung für drei Studiengänge an drei Orten mit insgesamt 12 Semestern und keines abgeschlossen. Zwei Jahre Internetcafe in Thailand und danach noch nen Jahr jobben vor der Ausbildung mit 30 war auch nie ein Problem. Im Gegenteil, bei meinen Bewerbungsgesprächen ging es immer sehr locker zu mit viel Gespräch über alles und ernsthaftes Interesse daran. Meine Quote liegt bei 100% Zusagen und der Möglichkeit mich in Ruhe für den für mich stimmigsten AG zu entscheiden.
Wenn ich im Bewerbungsprozess die Wahl zwischen einem Kandidaten habe, der mit 24 sein Masterstudium abgeschlossen hat, und einem, der dies erst mit 38 getan hat, tendiere ich klar zum Jüngeren. Nicht, weil ich dem Älteren die Leistung grundsätzlich nicht zutrauen würde, sondern weil ich auch meine Entscheidung absichern muss: Sollte ein Kandidat nicht die erwartete Performance bringen, kann ich mich darauf berufen, dass meine Wahl im Auswahlprozess die naheliegendste und risikoärmste war. Außerdem bevorzuge ich junge Talente, die ich entwickeln, prägen und motivieren kann.
Duran05
2025-09-25, 17:46:43
Gast, das Risiko ist beim Jüngeren höher, hat weniger Lebenserfahrung vorzuweisen. Wie stehts um das Durchhaltevermögen? Das kannst du mit Anfang 20 nicht wissen anhand der Daten.
Um das rauszufinden wäre es klüger die beiden jobben zu lassen oder eine praktische Aufgabe erledigen zu lassen.
Wenn der Ältere schneller ist, hast du ja nicht die beste Wahl getroffen.
Du schreibst von Studium, gäbe es den 3. Azubi in der Liste der schon 3 Jahre +2 Jahre im Betrieb war, solltest du dir den eher mal ansehen.
Gast, das Risiko ist beim Jüngeren höher, hat weniger Lebenserfahrung vorzuweisen. Wie stehts um das Durchhaltevermögen? Das kannst du mit Anfang 20 nicht wissen anhand der Daten.
Um das rauszufinden wäre es klüger die beiden jobben zu lassen oder eine praktische Aufgabe erledigen zu lassen.
Wenn der Ältere schneller ist, hast du ja nicht die beste Wahl getroffen.
Du schreibst von Studium, gäbe es den 3. Azubi in der Liste der schon 3 Jahre +2 Jahre im Betrieb war, solltest du dir den eher mal ansehen.
Der Jüngere steht aber voll im Saft des Lebens. Der hat Power, Motivation, Durchhaltevermögen und will was schaffen. Der Ältere wird bald 40 und dann fangen die Wehwehchen und chronischen Krankheiten an, Testosteron fällt steil ab, Stresstoleranz nimmt ab, Rate an Krebserkrankungen nimmt statistisch spürbar zu...
Dicker Igel
2025-09-25, 18:05:04
Mein Lebenslauf ist auch eher ein Abenteuer vorm Herren und mir war das schon immer völlig egal! AGs, die bei mir in Frage kommen, bekommen von mir nur Wahrheiten vermittelt und das am besten persönlich. Wenn denen das nicht passt, ist es wohl eh nichts für mich. Ich sehe Arbeit auch grundsätzlich als Mittel zum Zweck, was aber nicht bedeutet, dass ich mich nicht hineinknie. Ehrensache - aber was bedeutet das in der heutigen, verlogenen Gesellschaft schon noch? 
Ich wüßte jedenfalls nicht, wieso ich bei Bewerbungen lügen sollte? Ich bin wer ich bin und ehrlich geht die Welt zu Grunde!
Yggdrasill
2025-09-25, 18:09:22
Wenn ich im Bewerbungsprozess die Wahl zwischen einem Kandidaten habe, der mit 24 sein Masterstudium abgeschlossen hat, und einem, der dies erst mit 38 getan hat, tendiere ich klar zum Jüngeren. Nicht, weil ich dem Älteren die Leistung grundsätzlich nicht zutrauen würde, sondern weil ich auch meine Entscheidung absichern muss: Sollte ein Kandidat nicht die erwartete Performance bringen, kann ich mich darauf berufen, dass meine Wahl im Auswahlprozess die naheliegendste und risikoärmste war. Außerdem bevorzuge ich junge Talente, die ich entwickeln, prägen und motivieren kann.
Das ein 38-jähriger nach 3-4 Jahren wieder wechselt ist eher unwahrscheinlich wenn sonst alles passt. Ein 24-jähriger Master sieht die ersten paar Arbeitgeber eher als Möglichkeit sich beruflich zu profilieren und zu verbessern. Das heißt, du bildest jemanden aus, der mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wechselt wenn er genug Erfahrung gesammelt hat. Außer du kannst ihm eine stetige Verbesserung (Aufstieg/Gehalt) auf dem Niveau eines Arbeitgeberwechsels bieten, dass ist aber eher selten. 
Aber ich musste über die "Absicherung" herzlich lachen. So funktionieren heutzutage "Entscheidungen": bürokratisch und ohne formales Risiko für den "Entscheider". Da kann man auch gleich eine Exceltabelle mit der Auswahl beauftragen.
Mortalvision
2025-09-25, 18:57:26
Ich erhöhe auf 27.
Ich reduziere auf 12 ;D
Aber danach habe ich halt fünf Jahre für die Doktorarbeit gebraucht. 427 Seiten schreiben sich nicht so leicht :freak:
Karriere macht man im Alter von 25 bis 40. Mit 40 sollte man bereits etabliert sein.
Wenn der neue AG kein Verständnis für Deine bisherige Entwicklung hat, sorry, was erwartest Du dann weiter von ihm?
Verständnis und Toleranz ;D
Hast Du denn schon überhaupt irgendwo mal in einem Betrieb, Firma, ÖD richtig gearbeitet, als Werksstudent, Praktikum usw
Ja. Diverse Jobs während des Abis, des Studiums, zwischen dem Studium.
Natürlich auch diverse Praktika.
Duran05
2025-10-04, 03:21:58
Der Jüngere steht aber voll im Saft des Lebens. Der hat Power, Motivation, Durchhaltevermögen und will was schaffen. Der Ältere wird bald 40 und dann fangen die Wehwehchen und chronischen Krankheiten an
Das betrachte ich als totalen Lebensirrtum. Mit 40 weiß man was man kann und ist erfolgreich in diesem Bereich.
Die Power haben diese Menschen ebenfalls, manche fangen Business ja auch erst später an.
Die Erfahrung und Expertise übersteigt die Wehwehchen bei weitem.
Das du von Stresstoleranz sprichst ist auch merkwürdig, die meisten nach der Schule haben keine Techniken drauf und können schlecht damit umgehen.
Du findest auch genügend Beispiele in der Wirtschaft oder im Sport.
Verständnis und Toleranz ;D
Bekommst du leider nicht, wenn du von oben herab angeschaut wirst ist das Verachtung und keine Toleranz mehr.
So geht es in der Firma meist weiter, wenn die Personen da mitspielen.
Mein Lebenslauf ist auch eher ein Abenteuer vorm Herren und mir war das schon immer völlig egal! AGs, die bei mir in Frage kommen, bekommen von mir nur Wahrheiten vermittelt und das am besten persönlich.
Hängt sicherlich von der Wohnumgebung ab.
Du sagst es war denen egal... hier war es noch nie egal. Man schaute immer auf Lebenslauf und stellte darauf basierend fragen.
Es gibt viele unangebrachte Fragen, die musst du nicht beantworten. Die Frage zum Beispiel wieviel du noch laufen hast ist überflüssig, da reicht es das die wissen das du frei bist ab Datum X.
Wollen Sie schwanger werden ist auch so eine bescheuerte Frage.
Es gibt auch schon Manipulation bei Bewerbungsgesprächen, einfach mal im Web danach suchen.
Dicker Igel
2025-10-04, 08:08:01
Ich sags mal so: In meinem Leben war ich nur 3x angestellt, den größten Teil war/bin ich selbstständig.
Ich sags mal so: In meinem Leben war ich nur 3x angestellt, den größten Teil war/bin ich selbstständig.
Was empfindest Du als angenehmer? Anstellung oder Selbstständigkeit?
Es gibt viele unangebrachte Fragen, die musst du nicht beantworten. Die Frage zum Beispiel wieviel du noch laufen hast ist überflüssig, da reicht es das die wissen das du frei bist ab Datum X.
Wollen Sie schwanger werden ist auch so eine bescheuerte Frage.
Es gibt auch schon Manipulation bei Bewerbungsgesprächen, einfach mal im Web danach suchen.
Mich haben sie während eines Bewerbungsgespräches gefragt: "Sind Sie mobbingresistent"?
Ich habe geantwortet: "Ich breche Mobber-Knochen und ziehe danach vors Arbeitsgericht". Hat denen nicht gefallen ;D
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