Rangy
2003-04-01, 17:58:43
Hemer/Berlin/Genf - An der lebensbedrohlichen Lungenkrankheit SARS ist jetzt auch ein Deutscher erkrankt. Es handelt sich um einen 72-jährigen Mann aus dem nordrhein-westfälischen Hattingen, der nach der Rückkehr von einer Reise nach Vietnam und Singapur mit hohem Fieber in eine Fachklinik in Hemer eingeliefert worden war. Labortests im Tropeninstitut Hamburg ergaben nun, dass der Rentner an der in Südostasien grassierenden Viruserkrankung leidet. Er bleibt den Angaben vom Dienstag zufolge auf der Isolierstation.
Behörden besorgt
Die deutschen Behörden sind wegen der Lungenkrankheit zunehmend besorgt. "Es ist nach wie vor möglich, dass Leute nach Deutschland einreisen, die sich bereits infiziert haben", sagte die zuständige Infektionsexpertin des hessischen Sozialministeriums, Angela Wirtz. Allein am Frankfurter Flughafen träfen täglich Dutzende von Flugzeugen aus Hongkong, Singapur und Peking ein.
Experten: Kein Grund zur Panik
Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin warnte jedoch erneut vor Panikreaktionen. Verglichen etwa mit Influenza sei bei SARS keine seuchenartige Ausbreitung zu beobachten, sagte Institutsdirektor Bernhard Fleischer. Das Virus werde "durch Direktkontakt mit Erkrankten" und nicht "auf der Straße" übertragen.
Fünf Fälle in Deutschland
Insgesamt verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation WHO in Deutschland bis zum Dienstag fünf SARS-Fälle, neben Hemer auch in Frankfurt am Main, München, Warendorf und Mannheim. Hinzu kämen neun bis zehn Verdachtsfälle - sämtlich Personen, die mit Grippesymptomen aus der betroffenen Region in Asien eingereist seien. Sie alle befinden sich in Quarantäne.
WHO zuversichtlich
Die WHO ist derweil zuversichtlich, die lebensgefährliche Lungenkrankheit unter Kontrolle zu bekommen. Bis auf China und Hongkong sei dies bereits in Vietnam, Singapur und im kanadischen Toronto gelungen, erklärte WHO-Experte David Heyman in Genf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bisher weltweit 1.622 SARS-Fälle und 58 Tote gezählt.
Besser nicht nach Südostasien
Von Reisen nach Südostasien wird zurzeit dennoch abgeraten. Wer unbedingt dorthin fahren müsse, sollte nach Möglichkeit große Menschenansammlungen meiden und einen Mundschutz mitnehmen. Ähnliche Ratschläge kamen von der deutschen Tourismusbranche. Vor allem in Hongkong sowie weiteren Städten in China, Vietnam, Singapur und Thailand empfehle sich "eine Atemschutzmaske", sagte der Präsident des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbandes (DRV), Klaus Laepple. Dies gelte auch für "die Transitbereiche auf Flughäfen". Nach DRV-Angaben gibt es bislang noch keine nennenswerten Stornierungen deutscher Urlauber für Südostasien. (pf/ddp/dpa)
Was haltet ihr von der ganzen Sache?
Behörden besorgt
Die deutschen Behörden sind wegen der Lungenkrankheit zunehmend besorgt. "Es ist nach wie vor möglich, dass Leute nach Deutschland einreisen, die sich bereits infiziert haben", sagte die zuständige Infektionsexpertin des hessischen Sozialministeriums, Angela Wirtz. Allein am Frankfurter Flughafen träfen täglich Dutzende von Flugzeugen aus Hongkong, Singapur und Peking ein.
Experten: Kein Grund zur Panik
Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin warnte jedoch erneut vor Panikreaktionen. Verglichen etwa mit Influenza sei bei SARS keine seuchenartige Ausbreitung zu beobachten, sagte Institutsdirektor Bernhard Fleischer. Das Virus werde "durch Direktkontakt mit Erkrankten" und nicht "auf der Straße" übertragen.
Fünf Fälle in Deutschland
Insgesamt verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation WHO in Deutschland bis zum Dienstag fünf SARS-Fälle, neben Hemer auch in Frankfurt am Main, München, Warendorf und Mannheim. Hinzu kämen neun bis zehn Verdachtsfälle - sämtlich Personen, die mit Grippesymptomen aus der betroffenen Region in Asien eingereist seien. Sie alle befinden sich in Quarantäne.
WHO zuversichtlich
Die WHO ist derweil zuversichtlich, die lebensgefährliche Lungenkrankheit unter Kontrolle zu bekommen. Bis auf China und Hongkong sei dies bereits in Vietnam, Singapur und im kanadischen Toronto gelungen, erklärte WHO-Experte David Heyman in Genf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bisher weltweit 1.622 SARS-Fälle und 58 Tote gezählt.
Besser nicht nach Südostasien
Von Reisen nach Südostasien wird zurzeit dennoch abgeraten. Wer unbedingt dorthin fahren müsse, sollte nach Möglichkeit große Menschenansammlungen meiden und einen Mundschutz mitnehmen. Ähnliche Ratschläge kamen von der deutschen Tourismusbranche. Vor allem in Hongkong sowie weiteren Städten in China, Vietnam, Singapur und Thailand empfehle sich "eine Atemschutzmaske", sagte der Präsident des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbandes (DRV), Klaus Laepple. Dies gelte auch für "die Transitbereiche auf Flughäfen". Nach DRV-Angaben gibt es bislang noch keine nennenswerten Stornierungen deutscher Urlauber für Südostasien. (pf/ddp/dpa)
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