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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Glaubt ihr an ein Tachyonenuniversum?


Cadmus
2003-04-29, 23:00:21
Tachyonen sind hypothetische Teilchen, die noch nie beobachtet wurden und es gibt keine Theorie, die Tachyonen unbestreitbar voraussagt.
Man schreibt den Tachyonen zu, dass sie sich schneller als das Licht bewegen und nach Einsteins Realtivitättheorie nicht auf kleinere Geschwindigkeiten abgebremst werden können.
Da in unserem Universum die Lichtgeschwindigkeit die obere Grenze darstellt (Tadryonenuniversum), wäre es doch möglich, das es auch raumartige Bereiche (ich sage nicht Universum im ontologischen Sinne, mir fällt nur kein anderer Begriff für den Thread-Titel ein))gibt, in dem sie die untere Grenze darstellt.
Wäre so ein Bereich für den Menschen zugänglich?
Gelten in so einem Bereich dieselben naturwissenschaftlichen Gesetze wie im Tadryonenuniversum?
Welche Obergrenze seitens der Geschwindigkeit gibt es in einem Tachyonen-Raum?
Das einzige, was sich wirklich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen kann, ist der Raum, denn der ist nicht an Masse gebunden. Allerdings haben Tadryonen eine (nicht verschwindende) Ruhemasse, also könnte es sein, das Tachyonen ebenfalls eine Masse haben.
Metamathematiker könnten das Ganze wohl in Formeln fassen und ausdrücken, sich das vorzustellen ist allerdings ziemlich schwierig.

Viking-Warrior
2003-04-29, 23:15:43
Wie du selbst sagst, sich das vorzustellen, ist verdammt schwierig.
Außerdem gehen wir bei unsreren Formel von unserem Universum aus. Das lässt sich wohl kaum auf ein anderes Universum übertragen, dort gelten ganz andere Naturgesetze als bei uns.

Haarmann
2003-04-30, 09:23:52
Aös Teslaverseuchter ;) muss ich an Skalarwellen und somit überlichtgeschwindigkeit glauben... Aber Skalarwellen sind keine Teilchen im eigentlichen Sinne ;).

Vedek Bareil
2003-04-30, 17:43:35
Originally posted by Haarmann
Aös Teslaverseuchter ;) muss ich an Skalarwellen und somit überlichtgeschwindigkeit glauben... mal eine Frage an dich: nimmt diese Skalarwellentheorie ein bevorzugtes Bezugssystem (z.B. das Ruhsystem eines Äthers) an, oder führt die überlichtschnelle Ausbreitung der Skalarwellen zu Kausalitätsverletzungen?
Daß zumindest eines von beidem zutreffen muß, ist dir klar, oder?


Aber Skalarwellen sind keine Teilchen im eigentlichen Sinne ;). von Skalarwellen sollte man annehmen, daß sie Wellen eines skalaren Feldes sind (warum sonst sollten sie Skalarwellen heißen?). Quantisiert man dieses Feld, sollte man Feldquanten erhalten. Demnach sollte ein Skalarwelle einen Strom solcher Feldquanten darstellen (so wie eine elektromagnetische Welle ein Strom von Photonen ist).

Haarmann
2003-04-30, 21:57:57
Vedek Bareil

Passende "Skalarwellenüberlagerungen" ergeben "sichtbare" Ergenisse im "klassischen" Raum.
Und nein, es gibt kein spez Bezugsystem (Ich mag aber Äther im Gegensatz zu vielen, denn dessen Gegenbeweis ist so stichhaltig, dass ich auch 1+1=3 beweisen kann auf dessen Grundlage). Eine einzelne Skalarwelle hat fies gesagt, solange sie alleine bleibt, keinerlei Auswirkungen auf uns.

Ob man das Qunatisieren kann, weiss ich wiederum nicht,denn die Theorie dazu ist noch nicht wirklich fertig (offenbar). Man sagt bisher nur aus, was in unserem "Raum" damit machbar ist, nicht wie es dort, wo die "Teils" durchschweben aussieht. Von daher muss ich passen, was deren Raum angeht. In unserer Existenz würden diese "Wellen" z.B. ein Beamen erlauben. Oder halt nen grooossen Knall ;).

Vedek Bareil
2003-04-30, 22:28:38
Originally posted by Haarmann
Und nein, es gibt kein spez Bezugsystem d.h. also wenn ich an einen weit entfernten Beobachter eine Skalarwelle sende, und der mir ein Antwortsignal ebenfalls per Skalarwelle zurücksendet, dann kann es passieren, daß das Antwortsignal bei mir ankommt, bevor ich meine Skalarwelle losgeschickt habe, so daß die Kausalität verletzt ist?
Das folgt aus der Relativität der Gleichzeitigkeit: was in dem einen Bezugssystem eine überlichtschnelle Bewegung ist, ist in einem anderen BS eine Zeitreise in die Vergangenheit. Daß sich daraus kausale Schleifen ergeben, ließe sich nur durch die Annahme eines bevorzugten BS vermeiden.


(Ich mag aber Äther im Gegensatz zu vielen, denn dessen Gegenbeweis ist so stichhaltig, dass ich auch 1+1=3 beweisen kann auf dessen Grundlage). es gibt keinen Gegenbeweis. Die Annahme eines Äthers ist im heutigen Weltbild der Physik schlicht nicht erforderlich, weswegen man ganz im Sinne von Occam's Rasiermesser (wenn zwei Theorien gleichermaßen mit der Empirie übereinstimmen, zieht man die einfachere von beiden vor) darauf verzichtet, sie zu machen.

Haarmann
2003-05-01, 07:25:38
Vedek Bareil

Das mitem Äther wollte ich nur mal noch so hinzulegen, da unsere Dödellehrer uns DEN Gegenbeweis dazu geliefert haben ;). Ich wiederum sagte nur, das Experiment beweist, dass Äther keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit von Photonen hat... Und Äther ist manchmal notwendig.

Das Problem mit dieser Skalarwelle ist, dass sie einzeln, also ohne Überlagerung durch ne 2te wohl kaum je "empfangen" werden kann. Messgeräte für diese Art von Wellen sind jedenfalls noch nicht bekannt.

Suche sonst mal nach ner guten Quelle, so man denn sowas findet. Sind dünn gesäht und Vieles ist nur Spekulation, was man vor die Augen kriegt zum Lesen. Aber als ich bei der Swisscom war, hatte ich ja Zeit zum Surfen und Suchen ;)

Aragon
2003-05-01, 10:39:42
.

Vedek Bareil
2003-05-01, 18:17:13
Originally posted by Aragon
Ich denke alle geladenen Tachyonen, sofern sie nicht erst vor kurzem entstanden sind, müßten daher eine praktisch fast unendlich hohe Geschw. bei vernachlässigbarer Energie aufweisen. das Problem dabei ist wiederum die Relativität der Gleichzeitigkeit: die Eigenschaft einer unendlichen Geschwindigkeit, eben eine unendliche Geschwindigkeit zu sein, ist nicht lorentz-invariant.
Ein Tachyon, das in dem einen Bezugssystem S1 beinahe unendlich schnell fliegt, bewegt sich in einem anderen BS S2 rückwärts in der Zeit. Das bedeutet, daß die zeitliche Komponente des Vierer-Impulses, d.h. die Energie, des Tachyons in S2 negativ ist.
Daraus folgt, daß es für die Energie eines Tachyons keine Untergrenze geben kann (eine solche würde ein bevorzugtes BS auszeichnen, in dem sie gerade Null wäre), die Energie vielmehr beliebig negativ werden kann.
Ein elektrisch geladenes Tachyon würde daher unaufhörlich Cerenkov-Strahlung aussenden, während seine Energie gegen minus unendlich streben würde.

betasilie
2003-05-01, 18:34:13
Da gab es doch mal an einer japanischen Unviversität ein Experiment, wo angeblich Antizeitphänomene bei Laserversuchen beobachtet wurden. Denkbar wäre, dass Photonen kurzzeitig, aus Sicht unseres Bezugssystems, in Tachyonen gewandelt wurden und zurück, und durch die entgegengesetzte Bewegung in Zeit der Photonen im tachyonischen Zustand das Antizeitphänomen zustande kam. ???

Aragon
2003-05-01, 21:02:17
Originally posted by Vedek Bareil
das Problem dabei ist wiederum die Relativität der Gleichzeitigkeit: die Eigenschaft einer unendlichen Geschwindigkeit, eben eine unendliche Geschwindigkeit zu sein, ist nicht lorentz-invariant.
Ein Tachyon, das in dem einen Bezugssystem S1 beinahe unendlich schnell fliegt, bewegt sich in einem anderen BS S2 rückwärts in der Zeit. Das bedeutet, daß die zeitliche Komponente des Vierer-Impulses, d.h. die Energie, des Tachyons in S2 negativ ist.
Daraus folgt, daß es für die Energie eines Tachyons keine Untergrenze geben kann (eine solche würde ein bevorzugtes BS auszeichnen, in dem sie gerade Null wäre), die Energie vielmehr beliebig negativ werden kann.
Ein elektrisch geladenes Tachyon würde daher unaufhörlich Cerenkov-Strahlung aussenden, während seine Energie gegen minus unendlich streben würde.

Ja du hast recht (-> Minkowski-Diagramme). Irgendwie ist das alles völlig absurd (Tachyonen -> So´n Quatsch) ;)

mfG
Helmut

Haarmann
2003-05-02, 13:43:12
Ich wundere mich immer wieder, wie man Gesetzte auf was anwenden will, für das die Gültigkeit dieser Gesetze nie bewiesen wurde ;).

Vedek Bareil
2003-05-02, 21:32:54
Originally posted by Haarmann
Ich wundere mich immer wieder, wie man Gesetzte auf was anwenden will, für das die Gültigkeit dieser Gesetze nie bewiesen wurde ;). zu den Grundlagen der Wissenschaft zählt die Vorstellung, daß man vom Bekannten auf das Unbekannte schließen kann.
Wäre diese Vorstellung gänzlich falsch, wäre jegliche Form von Wissenschaft (also z.B. auch eine, die deine Skalarwellen zu erforschen versucht) ebenso sinnlos wie unmöglich.

Haarmann
2003-05-02, 21:58:31
Vedek Bareil

Biste da sicher?
Neue Sachen erfordern oft neue Varianten

Vedek Bareil
2003-05-03, 00:24:37
Originally posted by Haarmann
Biste da sicher? absolut. Wäre es z.B. unzulässig, aus der Tatsache, daß sich zwei gleichnamige elektrische Ladungen in Deutschland die letzen 100 Jahre lang gegenseitig abgestoßen haben, zu schließen, daß zwei gleichnamige elektrische Ladungen in China oder auf dem Mars oder im Andromedanebel heute dasselbe tun und auch morgen tun werden, wäre es unmöglich, Physik zu betreiben.


Neue Sachen erfordern oft neue Varianten aber eben nicht grundsätzlich. Die wissenschaftliche Methode arbeitet so, daß man versucht, etwas Neues erst einmal mit den bestehenden Theorien zu beschreiben. Erst wenn sich das als nicht möglich herausstellt, entwickelt man neue Theorien.

Haarmann
2003-05-03, 09:26:01
Vedek Bareil

Tja... ich denke die Unterschiede zwischen China und Deutschland sind auch gering ;). Gewichte in D und aufm Mond wiederum ändern sich auch... Lag wohl an der Umgebung. Ich bin immer vorsichtig mit solchen Sachen. Besonders dann, wenn man Einsteins Formeln auf Teilchen anwenden will, die es laut Einstein nicht gibt ;).