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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 200 watt boxen an autoradio


(del)
2003-05-12, 15:09:09
Ich soll fürn kumpel 2 200 wattboxen (?) innen golf einbauen. und zwar ohne verstärker zwischen radio und boxen.
Also gehn wir ma davon aus, dass die boxen mehr brauchen um ausgereizt zu sein, als das radio bringt.
Frage: Mahc ich dabei irgendwas kaputt, was ist zu beachten? was passiert wenn ich das radio voll aufdreh? (kumpel hat nämlich gesagt, dass das radio vor die hunde geht, wenn ich voll aufdreh, glaub ich aber nicht, weil nach meinem physikverständnis die boxen nicht mehr "saugen" können wie kommt.

Gunaldo
2003-05-12, 16:08:02
dran und gut. ist kein problem

kritisch wirds nur bei zu dünnen kabel oder wenn die boxen zu viel power bekommen. ist aber normal beides nur mit endstufe der fall.

MISTEL X
2003-05-12, 16:08:57
Originally posted by bazooka
Ich soll fürn kumpel 2 200 wattboxen (?) innen golf einbauen. und zwar ohne verstärker zwischen radio und boxen.
Also gehn wir ma davon aus, dass die boxen mehr brauchen um ausgereizt zu sein, als das radio bringt.
Frage: Mahc ich dabei irgendwas kaputt, was ist zu beachten? was passiert wenn ich das radio voll aufdreh? (kumpel hat nämlich gesagt, dass das radio vor die hunde geht, wenn ich voll aufdreh, glaub ich aber nicht, weil nach meinem physikverständnis die boxen nicht mehr "saugen" können wie kommt.

Die Hochtöner können schaden nehmen sobald Dein Autoradio das Verzerren anfängt. Weil durch das Verzerren verwandelt sich das Sinussignal in eine Mischung zwischen Sinus und Rechteckspannung. daher entstehen laut Fourier die harmonischen Vielfachen der übertragenen Freguenz und dadurch wird zuviel Leistung in Deinem kleinen Hochtöner umgesetzt, sodass die Spule von ihm durchbrennt.

Deinem Autoradio passiert dabei nichts. Nur bei einem Kurzschluß, (oder bei zu wenig Ohm der Lautsprecher) kann die Endstufe Deines Radios Schaden nehmen, wenn diese nicht abgesichert ist.

(del)
2003-05-12, 20:47:34
thankyou
also einbauen und kein problem

ThePiet
2003-05-12, 21:46:02
Würde ich persönlich nicht machen denn es gibt da eine Faustregel der Verstärker sollte immer ein bißchen mehr Leistung bringen als die Boxen ziehen können. Denn wenn man Boxen mit z.B. 200 Watt hat und bloß nen 100 Watt Verstärker dann sendet der Verstärker unter Vollast Rechtecksignale und diese zerstören mit der Zeit unweigerlich die Boxen.

mfg

Gunaldo
2003-05-13, 13:07:37
aber normalerweise hört man schon wenn man sich dem kritischen bereich nähert und da das kein hörgenuß mehr ist wird man wohl leiser machen bzw. auf keinen fall lauter aufdrehen.

(del)
2003-05-13, 18:58:11
Kann mir jemand das mit der rechteckspannung genauer erklären?

anddill
2003-05-13, 19:10:39
Oh Gott, ihr seit alle Spezialisten...;D
Klemm ran, und gut ist. Wenn die Belastbarkeit der Boxen höher ist als die Ausgangsleistung des Verstärkers, dann haben die eben nur noch etwas Reserve. Außerden haben Lautsprecher im Fullrangebetrieb, also wenn sie den ganzen Frequenzbereich wiedergeben müssen, eher ein Problem mit der Membranauslenkung als mit der elektrischen Belastbarkeit. Kannst ja mal 200 Watt "Bass" an einen 16er Lautsprecher anlegen. Der hopst aus dem Korb.
Ein heutiges Autoradio hat etwa eine Ausgangsleistung von 20W Sinus pro Kanal (es sei denn, es ist ein Werksradio, die krepeln entweder bei 4W oder 12W rum). Das lastet einen guten 16er schon aus. Mechanisch, nicht elektrisch. Willst Du mehr, mußt Du den Bass abschnippeln und an einen (aktiven!) Subwoofer leiten. Dann machen 50Watt für den Beispiel-16er Sinn. 30W reichen für einen 13er oder 10er, wenn ein Sub mithilft.

MISTEL X
2003-05-14, 14:49:40
Originally posted by anddill
Oh Gott, ihr seit alle Spezialisten...;D
Klemm ran, und gut ist. Wenn die Belastbarkeit der Boxen höher ist als die Ausgangsleistung des Verstärkers, dann haben die eben nur noch etwas Reserve. Außerden haben Lautsprecher im Fullrangebetrieb, also wenn sie den ganzen Frequenzbereich wiedergeben müssen, eher ein Problem mit der Membranauslenkung als mit der elektrischen Belastbarkeit. Kannst ja mal 200 Watt "Bass" an einen 16er Lautsprecher anlegen. Der hopst aus dem Korb.
Ein heutiges Autoradio hat etwa eine Ausgangsleistung von 20W Sinus pro Kanal (es sei denn, es ist ein Werksradio, die krepeln entweder bei 4W oder 12W rum). Das lastet einen guten 16er schon aus. Mechanisch, nicht elektrisch. Willst Du mehr, mußt Du den Bass abschnippeln und an einen (aktiven!) Subwoofer leiten. Dann machen 50Watt für den Beispiel-16er Sinn. 30W reichen für einen 13er oder 10er, wenn ein Sub mithilft.

Das Kompliment geb ich Dir zurück ;D

Wolfram
2003-05-14, 20:32:14
bazooka, wenn das Autoradio eine schlappe Endstufe hat und die "200W"-Lautsprecher einen schlechten Wirkungsgrad, dann kann es passieren, daß der Verstärker anfängt zu clippen, wenn Du voll aufdrehst, d.h. stark zu verzerren. Das kann schnell die Hochtöner killen. Andererseits rate ich mal, daß die "200W-Boxen" 1. weitaus weniger Sinusleistung vertragen und 2. schon lange vorher so stark verzerren, daß man das als Warnsignal nicht überhören kann;D Und wie MISTEL X schon sagte: Keine 4-Ohm-Lautsprecher an einen 8-Ohm-Verstärker anschließen.

wirkstoff
2003-05-17, 21:30:34
also du musst schon auf die OM schauen habe auch zwei 200watt boxen mit 4-8 OM verbaut muss aber auch das radio beherschen sonst kann es passieren das dir das radio dursch pfeift hrhr wenn es natürlich sich nicht abschält

DocEvil
2003-05-17, 21:52:34
OHM heisst das, ist ein mass für den widerstand der lautsprecher und ist im standard-autoradionbereich immer 4OHM, also spielt das keine rolle. (ja, ich weiss, im bass-bereich werden auch 2OHM-LS verwendet).
Und wie anddill schon sagte, hier wird es keiner schaffen, die 200W-lautsprecher (zul. maximallast) an einem 30Watt-autoradio zu zerstören, auch die hochtöner nicht.
Die lautsprecher sind hier eher "untertaktet", das entpricht ungefähr dem gleichen als wenn ihr einen pentium200 auf 30MHz laufen lasst ;)

barracuda
2003-05-17, 23:09:53
Originally posted by DocEvil
Und wie anddill schon sagte, hier wird es keiner schaffen, die 200W-lautsprecher (zul. maximallast) an einem 30Watt-autoradio zu zerstören, auch die hochtöner nicht.
Wo hat er das gesagt? Außerdem ist o. a. Zerstörung sehr wohl möglich, weil das Ausgangssignal durch Clipping einen DC-Anteil erhalten kann, was die Schwingspule killt.
Originally posted by DocEvil
Die lautsprecher sind hier eher "untertaktet", das entpricht ungefähr dem gleichen als wenn ihr einen pentium200 auf 30MHz laufen lasst ;)
Äpfel != Birnen.

MISTEL X
2003-05-18, 00:58:49
Originally posted by DocEvil
OHM heisst das, ist ein mass für den widerstand der lautsprecher und ist im standard-autoradionbereich immer 4OHM, also spielt das keine rolle. (ja, ich weiss, im bass-bereich werden auch 2OHM-LS verwendet).
Und wie anddill schon sagte, hier wird es keiner schaffen, die 200W-lautsprecher (zul. maximallast) an einem 30Watt-autoradio zu zerstören, auch die hochtöner nicht.
Die lautsprecher sind hier eher "untertaktet", das entpricht ungefähr dem gleichen als wenn ihr einen pentium200 auf 30MHz laufen lasst ;)


Wenn man keine Ahnung hat, sollte man lieber nichts schreiben!

Durch einen zu schwachen Verstärker kann man sehr wohl einen Lautsprecher zerstören. Hab es weiter oben schon mal erklärt warum!

MISTEL X
2003-05-18, 01:02:07
Clipping ist die häufigste Ursache für Defekte an Lautsprechern. Clipping entsteht, wenn eine Endstufe übersteuert wird, d.h., wenn man versucht, ihr eine höhere Leistung abzuverlangen, als sie zu liefern in der Lage ist.


Bei Gitarrenverstärkern ist der Effekt oft gewollt, aber bei Lautsprechersystemen ist er nicht nur unangenehm sondern gefährlich für die Hochtöner. Vom Frequenzspektrum her äußern sich Verzerrungen in einer überproportionalen Zunahme des höheren Frequenzanteils, wodurch die Hochtöner erheblich stärker belastet werden, als das im normalen Betrieb der Fall ist. Die Folge: Die empfindliche Hochtöner-Schwingspule brennt durch.


Alles klar?!

MISTEL X
2003-05-18, 01:05:54
Originally posted by MISTEL X
Clipping ist die häufigste Ursache für Defekte an Lautsprechern. Clipping entsteht, wenn eine Endstufe übersteuert wird, d.h., wenn man versucht, ihr eine höhere Leistung abzuverlangen, als sie zu liefern in der Lage ist.


Bei Gitarrenverstärkern ist der Effekt oft gewollt, aber bei Lautsprechersystemen ist er nicht nur unangenehm sondern gefährlich für die Hochtöner. Vom Frequenzspektrum her äußern sich Verzerrungen in einer überproportionalen Zunahme des höheren Frequenzanteils, wodurch die Hochtöner erheblich stärker belastet werden, als das im normalen Betrieb der Fall ist. Die Folge: Die empfindliche Hochtöner-Schwingspule brennt durch.


Alles klar?!


Noch eins drauf:


Mit Clipping wird das Übersteuerungsverhalten von Endstufen bezeichnet. Jede Endstufe hat eine maximale Ausgangsspannung, bedingt durch die Sekundärspannung des internen Schaltnetzteils. Gibt man jetzt zum Beispiel ein Sinus auf den Eingang mit kleiner Amplitude, so verstärkt die Endstufe dieses Signal spannungsmässig. Wenn man die Amplitude am Eingang vergrössert (also das Radio lauterdreht) wird logischerweise auch die Ausgangsspannung grösser. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt, nämlich der maximalen Ausgangsspannung. Wenn man jetzt noch lauter macht, als die Endstufe ausgangsseitig Spannung hergibt, beginnt nun das Clipping. Die Endstufe fängt an, die Spitzen mehr und mehr zu kappen, je nach dem wie gross das Clipping ist. Es entsteht für eine kurze Zeit (für Lautsprecher schädliche) Gleichspannung am Ausgang. Während dieser Zeit "steht" die Membran (mit dem Auge nicht wahrnehmbar, da nur eine sehr kurze Zeit, wenige Ms) und erhält so keine Kühlung, es wird aber trotzdem Leistung zugeführt. Die Schwingspule wird also thermisch übermässig belastet, abhängig von der Stärke des Clippings. Daraus folgt, wenn es der Woofer nicht verarbeiten kann, die elektrische Zerstörung der Schwingspule. Laut Cerwin-Vega! sterben 80% aller Lautsprecher nicht wegen zu viel (sauberer) Leistung, sondern an unterdimensionierten Endstufen, die im Vollclipping gefahren werden, da sie hoffnungslos übersteuert sind.

Novan
2003-05-18, 02:11:53
Also das mit dem Clipping, das stimmt so, doch muß man dazu sagen, das man auch dementsprchende Musik braucht.

Ich sage mal so, man kann fast alles zerstören, doch kann man auch aufpassen.
Deshalb mein rat, mach einfach mal dran und guck dir das Schauspiel an (hör dir es an).

Dann weißt du auch was los ist. Clipping ist so eine Sache, viele Leute hören gerne mit sehr viel Höhen eingestellt. Das kann durchaus zu zerstörungen führen.

Man sollte das nicht unterschätzen, aber auch nicht überbewerten.

Ansonsten muß ich mich leider meinem Vorredner anschließen. Allerdings muß ich auch sagen, dass das mit der Gleichspannung auch etwas mit dem Lautsprecher zusammenhängt. Der Lautsrecher ist einfach zu träge um den kurzen Signalimpulsen zu folgen, er bleibet (mehr oder weniger) auf der Stelle und bekommt deshalb kein Kühlung.

tja, wie ist das im Leben, no risk no fun.

Tom Servo
2003-05-18, 02:51:32
So wie ich das verstehe, muss er nun entweder andere Lautsprecher einbauen. Also welche die einen möglichst hohen Wirkungsgrad haben (die Wattzahl der Boxen ist eigentlich egal, nur haben Watt-starke Boxen idR einen miesen Wirkungsgrad), damit man sie gar nicht so laut aufdreht, dass der Verstärker übersteuert. Oder er braucht einen ordentlichen Verstärker.

Oder reicht ein gutes Radio mit Brückenverstärker (20W je Kanal) aus?

Hier (http://groups.google.com/groups?hl=de&lr=lang_de|lang_en&ie=UTF-8&safe=off&selm=6se4jr%24pq0%241%40news00.btx.dtag.de) steht was zur Lautsprecherauswahl für normale Autoradios.

DocEvil
2003-05-18, 12:05:04
Originally posted by MISTEL X
Wenn man jetzt noch lauter macht, als die Endstufe ausgangsseitig Spannung hergibt, beginnt nun das Clipping. Die Endstufe fängt an, die Spitzen mehr und mehr zu kappen, je nach dem wie gross das Clipping ist. Es entsteht für eine kurze Zeit (für Lautsprecher schädliche) Gleichspannung am Ausgang. Während dieser Zeit "steht" die Membran (mit dem Auge nicht wahrnehmbar, da nur eine sehr kurze Zeit, wenige Ms) und erhält so keine Kühlung, es wird aber trotzdem Leistung zugeführt. Die Schwingspule wird also thermisch übermässig belastet, abhängig von der Stärke des Clippings. Daraus folgt, wenn es der Woofer nicht verarbeiten kann, die elektrische Zerstörung der Schwingspule.
hm, du redest hier jetzt von der bass-schwingspule(woofer), nicht von den hochtönern. Eine bassschwingspule eines 200W-lautsprechers dürfte aber IMHO auch kurzzeitig das DC-signal eines 30W-autoradios aushalten (P=14V²/4OHM=49Watt).
Wie es beim clipping tatsächlich bei den hochtönern ausschaut, kann ich nicht sagen, erfahrungsgemäss habe ich aber noch keinen defekten fall bei solcher kombination gesehen. Die hoch- und mitteltöner und ja über reihenschaltung mit einem elko relativ zuverlässig DC-geschützt, wie soll hier soviel leistung durch das übersteuern an der spule ankommen? Ich gebe zu ich kann mit das immer noch nicht ganz vorstellen, vielleicht kann das mal einer ausrechnen bzw grafisch zeigen ;)

MISTEL X
2003-05-18, 12:31:04
Originally posted by DocEvil

hm, du redest hier jetzt von der bass-schwingspule(woofer), nicht von den hochtönern. Eine bassschwingspule eines 200W-lautsprechers dürfte aber IMHO auch kurzzeitig das DC-signal eines 30W-autoradios aushalten (P=14V²/4OHM=49Watt).
Wie es beim clipping tatsächlich bei den hochtönern ausschaut, kann ich nicht sagen, erfahrungsgemäss habe ich aber noch keinen defekten fall bei solcher kombination gesehen. Die hoch- und mitteltöner und ja über reihenschaltung mit einem elko relativ zuverlässig DC-geschützt, wie soll hier soviel leistung durch das übersteuern an der spule ankommen? Ich gebe zu ich kann mit das immer noch nicht ganz vorstellen, vielleicht kann das mal einer ausrechnen bzw grafisch zeigen ;)

Ich habe das nur ausgeschnitten und hier eingefügt.

Bei Hochtöner ist es so, wie ich schon weiter oben ausgeführt habe, wegen den Vielfachen Harmonischen Wellen die entstehen wenn man nen Verstärker übersteuert und dadurch der Hochtöner mehr Leistung umsetzten muss als für die er eigentlich ( bei Normalen Betrieb) gedacht ist und dadurch die Spule durchbrennt. Daher ist es leicht mit einem schwachen Verstärker eine " Starke" Lautsprecherbox zu zerstören ( Hochtöner) .

Ist nun mal so PUNKT!

MISTEL X
2003-05-18, 12:38:18
Also :

Jedes Signal, egal welche Form es besitzt, setzt sich in Wirklichkeit aus Sinussignalen zusammen. Errechenbar mit der Fourierreihe. Je weniger ein Signal mit der Form eines Sinus zu tun hat, desto mehr überlagerte Sinuswellen sind nötig um dieses Signal darzustellen. Die sogenannten Harmonischen Vielfachen. Beim Übersteuern einer Endstufe wir nun der Obere und der Untere Teil der Sinuswelle abgeschnitten und es entsteht je nach übersteuern ein mehr oder weniger genaues Rechtecksignal. Dieses Rechteck signal setzt sich aber in Wirklichkeit aus Sinuswellen zusammen ( sind überlagert). Diese Sinuswellen befinden sich aber jetzt in viel höheren Frequenzen als das ursprüngliche Signal, daher wird mehr Leistung in den Höheren Frequenzen übertragen und somit der Hochtöner überfordert.

Alles klar???

Wenn nicht, einfach mal googel, oder Elektrotechnik studieren :-)

Edit: Habs so einfach wie möglich gehalten. Habe Prüfung über dieses Thema geschrieben und besitze reichlich Literatur darüber, wenn einer was darüber lesen will, soll er mir einfach seine Email Adresse nennen und ich schicke ihm dann was.

DocEvil
2003-05-18, 12:52:00
ich glaube da kann ich dir folgen, höhere frequenzen -> scheinwiderstand des reihenelkos wird niederohmiger -> höherer strom durch die spule des hochtöners.
Abhilfe würde doch hier dann eine hochwertige frequenzweiche schaffen, die die hohen frequenzen wieder kappt?

MISTEL X
2003-05-18, 13:51:52
Originally posted by DocEvil
ich glaube da kann ich dir folgen, höhere frequenzen -> scheinwiderstand des reihenelkos wird niederohmiger -> höherer strom durch die spule des hochtöners.
Abhilfe würde doch hier dann eine hochwertige frequenzweiche schaffen, die die hohen frequenzen wieder kappt?

So ist es leider nicht ganz, aber das hier niederzuschreiben ist einfach zu müssig. vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir sage, das die Wertigkeit der Frequenzweiche keine rolle spielt, weil die Frequenzen die die Spule zerstören sich immer noch zum Teil im Bereich bis 100Khz befinden. Vielleicht so : Du übersteuerst einen Verstärker, und willst gerade eine Frequnz von z.b 4000 Hz übertragen, da Du aber Übersteuerst wird daraus ein überlagertes Signal von Sinuswellen bis z.b: 100khz und höher. das heißt Dein Hochtöner bekommt jetzt zahlreiche Sinuswellen gleichzeitig und diese übertragen auch die Leistung dementsprechend und für soviele gleichzeitige Sinuswellen ( Leistung) sind die Hochtöner nicht ausgelegt, weil ja im Normalfall sowas nicht auftritt. Deiner Weiche ist das egal sie leiten bloß die Signal gemäß Ihrer frequenz weiter an die Lautsprecher.

anddill
2003-05-18, 20:44:37
Leute, Leute, ihr macht ein Schwein tot hier...:D
Wenn das ein Unbedarfter liest, wird er ganz schwindelig im Kopf. Ihr schneidet hier einen Haufen Themen an, die sicher von Bedeutung sind, wenn man eine Anlage mit 3 Amps und 18 Chassis in einem Auto verbauen will, aber bei einem simplen Autoradio mit Lautsprechern dran ist das bedeutungslos. Was denkt Ihr, was passiert, wenn man ein Autoradio mit 20W Sinus übersteuert, und dieses Signal einem 16er Koax oder Combosystem zuführt??
1. Es klingt scheußlich
2. Es klingt grauenvoll
3. Nix
4. das Radio schaltet ab
Die in der normalen Preisklasse verbauten Hochtöner müssen sehr robust sein, da sie nicht mit einer aufwendigen Weiche betrieben werden, sondern nur mit einem einfachen Kondensator davor, der auch reichlich Mittenanteile durchläßt. Also sind die Schwingspulen recht kräftig ausgelegt, und mit Ferrofluid gekühlt. Bei besseren Lautsprechern ist ein Schutzelement in der Weiche. Entweder eine einfache Glühbirne (wenn der Strom steigt, wird sie warm und der Wiederstand steigt sprunghaft), oder eine Halbleitersicherung (diese Scheiben, die wie ein großer Keramikkondensator aussehen). Damit wird der Hochtöner geschützt. Und dem Tieftöner macht das Klipping gar nichts aus. Die Leistung in seinem Frequenzbereich steigt nämlich nach dem Einsetzen des Clippings kaum noch. Und das mit der Gleichspannung ist Nonsens. Der Witz ist ja gerade, daß die abgeschnittenen Signalspitzen, wenn man sie als Spektrum betrachtet, nur aus überlagerten hochfrequenten Oberwellen bestehen. Und davon bekommt der Tieftöner nicht viel mit, da er enweder per Weiche oder konstruktionsbedingt spätestens ab 5kHz nicht mehr mitspielt.
Das erste, was da aufgibt, sind die Ohren des Zuhörers. Und wenn nicht, dann braucht der kein Autoradio mehr, sonden nen Termin bei der Audiometrie.
Und warum wird das Radio abschalten? Musik ist dynamisch, besteht aus lauten und leisen momenten. Die Verstärker und deren Kühlung sind dafür ausgelegt. Dreht man jetzt voll auf, werden die lauten Passagen abgeschnitten und den leisen gleichgemacht. Dadurch wird der Verstärker heiß. Irgendwann begrenzt die Endstufe dann den Strom (SOAR-Schutz), oder schaltet einfach ganz ab.

..,-
2003-05-19, 17:21:19
Erstaunlich. MISTEL X hat es von Anfang an völlig korrekt erklärt und trotzdem muss noch soviel dazu geschrieben werden.

Tatsache ist: Hochtöner können nicht nur durch clippende Verstärker zerstört werden, sie werden auch tagtäglich auf diese Art und Weise verbraten. Es gibt immer wieder völlig gehörlose Volldeppen, die Problemlos jedes Klagen der Lautsprecher überhören, bis die Schwingspule zusammengeschmolzen ist. Das ist Alltag bei jedem Lautsprecherhersteller/-vertrieb. Passive Schutzschaltungen wie Glühlämpchen (ala JBL Control One) oder VDRs verringern zwar das Problem (und sorgen von Anfang an für einen "Klang", bei dem man den Plunder lieber gleich ausgeschaltet lässt), sind aber längst nicht so zuverlässig wie aktive Lösungen.

Wenn auf der anderen Seite bazookas Kumpell nicht zu der oben genannten Klientel gehört (ganz sicher kann man sich ja nicht sein, wenn er unbedingt 200 Watt Boxen haben will), dann hat anddill natürlich Recht damit, dass es vermutlich gar keine Probleme geben wird. Der limitierende Faktor ist nunmal einzig und allein der Verstärker. Die "200 Watt Boxen" gehen natürlich kein bisschen füher kaputt, als "30 Watt Boxen". So what?

Immerhin: Ich bin äußerst positiv überrascht, dass heute scheinbar niemand mehr der alten Stiftung-Warentest-Fehlinformation nachhängt, die Boxen müssten immer "mehr Watt haben" als der Verstärker. Das ist doch wirklich sehr erfreulich.

anddill
2003-05-19, 17:49:54
Originally posted by ..,-
Tatsache ist: Hochtöner können nicht nur durch clippende Verstärker zerstört werden, sie werden auch tagtäglich auf diese Art und Weise verbraten. Es gibt immer wieder völlig gehörlose Volldeppen, die Problemlos jedes Klagen der Lautsprecher überhören, bis die Schwingspule zusammengeschmolzen ist. Das ist Alltag bei jedem Lautsprecherhersteller/-vertrieb.


Kann ich eigentlich kaum glauben, so blöd kann doch gar keiner sein. Woher hast Du die Info? Würde mich mal interessieren. Ich kann da nur von meinen Erfahrungen ausgehen, und mir ist noch nie ein Hochtöner kaputtgegangen. Ich habe auch etliche Car-Hifi Anlagen für andere ein- oder umgebaut, und da ist auch noch nie ein Hochtöner draufgegangen.
Allerdings habe ich mehrere Subwoofer auf dem Gewissen. Bei einem hat sich doch tatsächlich die Schwingspule hinter dem Magnetspalt beim Aufschlagen auf die Polplatte regelrecht vernietet. Das war mein 20er von VEB Keramische Werke Hermsdorf, verkauft unter dem Namen RFT anno 1992. :(
Ansonsten das übliche, also gerissene Membranen, abgerauchte Schwingspulen, abgerissene Drähte zwischen Terminal und Spule und zerfallene Sicken.
Du siehst, ich betreibe mein Zeug nicht immer im Schongang:D
Aber Hochtöner? Nee, noch nie. Kann natürlich auch daran liegen, daß mein Bekanntenkreis und ich nicht zu den "völlig gehörlosen Volldeppen" gehören.

..,-
2003-05-19, 19:26:36
Originally posted by anddill
Allerdings habe ich mehrere Subwoofer auf dem Gewissen. Bei einem hat sich doch tatsächlich die Schwingspule hinter dem Magnetspalt beim Aufschlagen auf die Polplatte regelrecht vernietet. Das war mein 20er von VEB Keramische Werke Hermsdorf, verkauft unter dem Namen RFT anno 1992. :(
Hehe, das kommt wohl auch vor. Bei den meisten Tieftönern ist die Konstruktion ja so, dass die Zentrierspinne auf die Polplatte aufschlägt, bevor die Schwingspule die hintere Eisenplatte berührt. Dass im letzteren Fall das überstehende Ende des Schwingspulenträgers sich dauerhaft verformt (Alu) oder zerknittert wird (Papier) oder zerbröselt (sprödere Werkstoffe wie Nomex) ist ja klar. Aber auch, wenn die Spinne zuerst anschlägt, kann der Wumms so heftig sein, dass sich der Träger in sich gestaucht wird und an den Polteilen festklemmt.

Allerdings hört man auch das meiner Meinung nach auch rechtzeitig ... ;) :naughty: ;) ... wenn man will ...

Ansonsten das übliche, also gerissene Membranen, abgerauchte Schwingspulen, abgerissene Drähte zwischen Terminal und Spule und zerfallene Sicken.
Zumindest für die zerfallenen Sicken kann der Anwender ja in der Regel nichts (grobe Gewaltanwendung mal ausgenommen). Das passiert eigentlich nur bei Schaumstoffsicken und die haben nunmal (immer noch) eine begrenzte Lebensdauer. Aber wie bekommst du gerissene Membranen hin, ohne mit einem harten, spitzen Gegenstand reinzupopeln? Nur durch Lautstärke wär das ja schon eine Leistung ... =)

Aber Hochtöner? Nee, noch nie. Kann natürlich auch daran liegen, daß mein Bekanntenkreis und ich nicht zu den "völlig gehörlosen Volldeppen" gehören.
Meine Erfahrungen entstammen in erster Linie meiner Studienzeit, als ich - statt zu studieren - lieber bei einem ortsansässigen Hersteller Tief- und Mitteltöner zusammengeklebt, Weichen berechnet und gelötet und eben Reklamationen für die Vertriebsprodukte abgewickelt habe. Ich gebe zu, dass die McFarlow-Hochtöner auch mit Ferrofluid-Füllung im Luftspalt nicht die solidesten waren (mit ETON gab es deutlich weniger Rücklauf, allerdings auch insgesammt geringere Stückzahlen). Aber was einem da - gerade aus der Auto-HiFi-Palette - vorgelegt wurde "war schon so in der Packung", das war schon heftig. Schwingspulen, die erst vom Träger gerutscht und dann verbrutzelt waren, wurden immer vorsichtshalber kostenlos ersetzt, aber komplett schwarzgebackene Hochtöner-Spulen waren durchaus an der Tagesordnung.

Selbstverbastelte und/oder völlig ungeeignete Weichen tragen sicher ein gutes Stück weit mit zu zerstörten Hochtönern bei, aber mickrige Verstärker spielen mindestens genau so eine Rolle.

anddill
2003-05-19, 22:33:38
Originally posted by ..,-

Allerdings hört man auch das meiner Meinung nach auch rechtzeitig ... ... wenn man will ...



Theoretisch schon. Aber bei einem Subwoofer im Kofferraum merkt man es nicht sofort, wenn die enstehenden Verzerrungen zum einen von der Konstruktion bedämpft werden und zum anderen von den Kickbässen übertönt. Aber die Hauptursache war die Endstufe. Conrad hatte da mal eine Baureihe im Angebot, die sich Maxsound nannte. Die waren so gold/silbern. Sehr solide gebaut und recht preiswert. Davon hab ich etliche verbaut, auch bei mir (Ich hab die immer noch). Nun ist es normalerweise so, daß ein Lautsprecher bei extremer mechanischer Überlastung auch elektrisch darauf reagiert. Die Schwingspule verläßt irgendwann den Luftspalt. Dabei reduziert sich schlagartig der Scheinwiderstand, und die Stromaufnahme wird nur noch durch den Ohmschen Widerstand begrenzt. Die Enstufe clippt, und man hört es. Aber irgendwie ahben die bei den Maxsound-Endstufen die Strombegrenzung vergessen. Die Teile treiben wirklich jeden Lautsprecher über seine mechanische Grenze, ohne daß man es bemerkt. Wir haben mal an eine kleinere Endstufe dieser Baureihe ein Kickbassystem mit je 2 16ern pro kanal angeklemmt. Einfach parallel, also 2 Ohm pro Kanal. Vorher hing eine Kenwood mit 2 x 150W Sinus dran. Die Maxsound hatte etwas weniger. Angeklemmt, und--> Test.
Wow, laut...
Wow, kickt klasse
mal lauter machen..., ups, da hat die Kenwood sonst schon lange aufgegeben....
noch lauter...
boahhh, da geht noch was...
die Garagenwände verschwimmen langsam....
immmer noch Luft...
...Rtttattatatattt...rattatat.rattter... Ups, Anschlag.
Schnell abgeschaltet. Die Lautsprecher habens überlebt :D

Originally posted by ..,-


Zumindest für die zerfallenen Sicken kann der Anwender ja in der Regel nichts (grobe Gewaltanwendung mal ausgenommen). Das passiert eigentlich nur bei Schaumstoffsicken und die haben nunmal (immer noch) eine begrenzte Lebensdauer. Aber wie bekommst du gerissene Membranen hin, ohne mit einem harten, spitzen Gegenstand reinzupopeln? Nur durch Lautstärke wär das ja schon eine Leistung ... =)

Ja, Schaumstoffsicken von irgendwelchen Billigtreibern in Papptonnen. Und dann im Auto, bei Hitze und Feuchtigkeit etc. Und dann als Endstufe die Maxsound :D
Die hatte auch die Membranen und Anschlußlitzen auf dem Gewissen. Ich hatte mal eine Weile so ein Bass-Test-CD rumfliegen. Die, und ne Maxsond als Antrieb, das war der Tod jeden Subs.

Originally posted by ..,-
Selbstverbastelte und/oder völlig ungeeignete Weichen tragen sicher ein gutes Stück weit mit zu zerstörten Hochtönern bei, aber mickrige Verstärker spielen mindestens genau so eine Rolle.

Stimmt, das ist sicher ein wichtiger Punkt. Was mir da manche Leute angeschleppt hatten. So nach dem Motto: "Ich hab hier nen Lautsprecher drin, dann hab ich da noch nen Hochtöner von XYZ, und da ist auch noch ne´Weiche, kannste mir das mal anklemmen?"