nggalai
2003-05-21, 09:55:32
Nachbarn -- der Feind von nebenan
Sascha.rb, 21. Mai 2003
(.rb) Dienstag abend, Zeit der Ruhe und Entspannung. Na ja, Montag muss man die frische Woche mit Drinks willkommen heissen, Mittwoch ist Dinner angesagt, Donnerstag gibt's Arbeit, Freitag muss man sich fürs Wochenende einstimmen . . . also bleibt nur Dienstag für ruhiges reflektieren und zeitiges zu Bett gehen.
Ausser bei mir. Ich teile mir eine, rein akustisch gesprochen natürlich, ca. 5cm dicke Pappwand mit meinem Nachbarn. Der Typ ist eigentlich ganz in Ordnung, wir tauschen gerne am Wochenende Zigaretten über den Balkon aus und liefern uns lockere Musik-Gefechte. Letztes Wochenende z.B. gewann Marilyn Manson knapp gegen Italo-Pop, zur Freude der übrigen Bewohner der Überbauung dauerte das Match auch nur 30 Minuten, und schon 15 Minuten später hat das Pfeifen in meinen Ohren nachgelassen. Kurz gesagt, keine nachbarschaftlichen Probleme.
Wäre da nicht eine Liste von Fakten.
1) Der Mann ist leicht aufbrausend und etwas "simpel" gestrickt. Hört gerne Dancefloor und Popmusik. Bevorzugte Kommunikationsform ist "ey, Alter, ey". Nur lauter.
2) Der Mann hat(te) eine Freundin.
3) Diese (Ex-)Freundin ist extrem nervig, ziemlich aggressiv und laut.
Dank 1) und 3) führten Mann und Freundin regelmässig äusserst enthusiastisch Streit. So richtig, wie aus dem Bilderbuch. Sachen werden rumgeworfen, Gekreische, Weinen, Fluchen -- und alles in etwa 3 Sprachen (der Mann könnte Italiener sein, die Freundin scheint aus Ex-Jugoslawien zu kommen). Die ersten paar Mal war's noch unterhaltsam, aber nach ein paar Monaten hat man das dann gehört, die besten Sprüche notiert, und würde gerne wieder in Ruhe schlafen können.
Danach sah's letzte Woche auch aus. Nach einem wirklich heftigen Streit, sogar für die Verhältnisse meiner Nachbarn, blieb der Mann weinend in seiner Wohnung zurück und hörte sich Eros Ramazotti an, während die (Ex-)Freundin laut fluchend von dannen ging. Endlich Ruhe! Nach bald 2 Jahren endlich Ruhe! Weil, wenn die beiden nicht gerade stritten oder sich Zigaretten von mir ausliehen, waren sie sexuell beschäftigt. Und das sehr. Ebenfalls dank Punkte 1) und 3), oben, waren diese Eskapaden einerseits von lautem "Soooo geil!"-Gekeuche des Nachbarn und ohrenbetäubendes Gekreische und Gestöhne seiner Freundin begleitet. Und die beiden sind jung, die haben noch Pfeffer in den Lenden. Das geht dann stundenlang so, und wäre auch mit Wänden, in welche man nicht mit einem festen Tritt ein Loch rein machen könnte, kaum zu ertragen. Ich erinnere an den 1.August, Nationalfeiertag, als die beiden Nachmittags um 3 ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgingen und in der ganzen Überbauung die Fenster geschlossen wurden. Die einzigen, die das lustig fanden, waren die Kinder im Hof, welche Schweizerfahnen-wedelnd und mit grossen Augen das Echo von der gegenüberliegenden Wohnsiedlung her (100m Luftlinie) bewunderten.
"Hör mal! DA machen's was, und es klingt auch von DORT. Du Mammi, was machen die denn?"
Jedenfalls war ich guter Dinge, dass Schlaf ohne Ohropax endlich ein Ding des Möglichen wurde. Aber schon eine Woche später, an diesem Schicksalsschwangeren Dienstag abend, wusste ich, dass ich mich grausig getäuscht hatte.
Die (Ex-)Freundin kam vorbei, um noch ein paar Sachen zu holen. Das führte dann zu einem 2stündigen Fluch- und Schimpfmarathon. Na ja, dachte ich mir, das wird wohl das letzte mal gewesen sein. Um Mitternacht konnte ich endlich einschlafen. Aber, was war das? Um 2 Uhr 30 wurde ich unsanft aus dem Schlaf entführt. Oh nein. Versöhnungsfick. Das dauerte dann nochmals so 30-45 Minuten, in welchen die (Ex-)Freundin offenbar nochmals der ganzen Welt beweisen wollte, wie "geil" sie's doch findet, von meinem Nachbarn gerammelt zu werden. Als ich dann heute Morgen um 6 Uhr übermüdet aufstand, waren die beiden schon wieder bei der Sache. Jaja. Junge Liebe.
Ich werde jedenfalls meine Konsequenzen ziehen. Entweder werde ich mein Wohn-/Schlafzimmer umstellen müssen, und eine Bücherwand auf die Demarkationslinie pflanzen, oder meinen Nachbarn das beiliegende Geschenk machen. Momentan tendiere ich eher zur zweiten Lösung . . .
Sascha.rb, 21. Mai 2003
(.rb) Dienstag abend, Zeit der Ruhe und Entspannung. Na ja, Montag muss man die frische Woche mit Drinks willkommen heissen, Mittwoch ist Dinner angesagt, Donnerstag gibt's Arbeit, Freitag muss man sich fürs Wochenende einstimmen . . . also bleibt nur Dienstag für ruhiges reflektieren und zeitiges zu Bett gehen.
Ausser bei mir. Ich teile mir eine, rein akustisch gesprochen natürlich, ca. 5cm dicke Pappwand mit meinem Nachbarn. Der Typ ist eigentlich ganz in Ordnung, wir tauschen gerne am Wochenende Zigaretten über den Balkon aus und liefern uns lockere Musik-Gefechte. Letztes Wochenende z.B. gewann Marilyn Manson knapp gegen Italo-Pop, zur Freude der übrigen Bewohner der Überbauung dauerte das Match auch nur 30 Minuten, und schon 15 Minuten später hat das Pfeifen in meinen Ohren nachgelassen. Kurz gesagt, keine nachbarschaftlichen Probleme.
Wäre da nicht eine Liste von Fakten.
1) Der Mann ist leicht aufbrausend und etwas "simpel" gestrickt. Hört gerne Dancefloor und Popmusik. Bevorzugte Kommunikationsform ist "ey, Alter, ey". Nur lauter.
2) Der Mann hat(te) eine Freundin.
3) Diese (Ex-)Freundin ist extrem nervig, ziemlich aggressiv und laut.
Dank 1) und 3) führten Mann und Freundin regelmässig äusserst enthusiastisch Streit. So richtig, wie aus dem Bilderbuch. Sachen werden rumgeworfen, Gekreische, Weinen, Fluchen -- und alles in etwa 3 Sprachen (der Mann könnte Italiener sein, die Freundin scheint aus Ex-Jugoslawien zu kommen). Die ersten paar Mal war's noch unterhaltsam, aber nach ein paar Monaten hat man das dann gehört, die besten Sprüche notiert, und würde gerne wieder in Ruhe schlafen können.
Danach sah's letzte Woche auch aus. Nach einem wirklich heftigen Streit, sogar für die Verhältnisse meiner Nachbarn, blieb der Mann weinend in seiner Wohnung zurück und hörte sich Eros Ramazotti an, während die (Ex-)Freundin laut fluchend von dannen ging. Endlich Ruhe! Nach bald 2 Jahren endlich Ruhe! Weil, wenn die beiden nicht gerade stritten oder sich Zigaretten von mir ausliehen, waren sie sexuell beschäftigt. Und das sehr. Ebenfalls dank Punkte 1) und 3), oben, waren diese Eskapaden einerseits von lautem "Soooo geil!"-Gekeuche des Nachbarn und ohrenbetäubendes Gekreische und Gestöhne seiner Freundin begleitet. Und die beiden sind jung, die haben noch Pfeffer in den Lenden. Das geht dann stundenlang so, und wäre auch mit Wänden, in welche man nicht mit einem festen Tritt ein Loch rein machen könnte, kaum zu ertragen. Ich erinnere an den 1.August, Nationalfeiertag, als die beiden Nachmittags um 3 ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgingen und in der ganzen Überbauung die Fenster geschlossen wurden. Die einzigen, die das lustig fanden, waren die Kinder im Hof, welche Schweizerfahnen-wedelnd und mit grossen Augen das Echo von der gegenüberliegenden Wohnsiedlung her (100m Luftlinie) bewunderten.
"Hör mal! DA machen's was, und es klingt auch von DORT. Du Mammi, was machen die denn?"
Jedenfalls war ich guter Dinge, dass Schlaf ohne Ohropax endlich ein Ding des Möglichen wurde. Aber schon eine Woche später, an diesem Schicksalsschwangeren Dienstag abend, wusste ich, dass ich mich grausig getäuscht hatte.
Die (Ex-)Freundin kam vorbei, um noch ein paar Sachen zu holen. Das führte dann zu einem 2stündigen Fluch- und Schimpfmarathon. Na ja, dachte ich mir, das wird wohl das letzte mal gewesen sein. Um Mitternacht konnte ich endlich einschlafen. Aber, was war das? Um 2 Uhr 30 wurde ich unsanft aus dem Schlaf entführt. Oh nein. Versöhnungsfick. Das dauerte dann nochmals so 30-45 Minuten, in welchen die (Ex-)Freundin offenbar nochmals der ganzen Welt beweisen wollte, wie "geil" sie's doch findet, von meinem Nachbarn gerammelt zu werden. Als ich dann heute Morgen um 6 Uhr übermüdet aufstand, waren die beiden schon wieder bei der Sache. Jaja. Junge Liebe.
Ich werde jedenfalls meine Konsequenzen ziehen. Entweder werde ich mein Wohn-/Schlafzimmer umstellen müssen, und eine Bücherwand auf die Demarkationslinie pflanzen, oder meinen Nachbarn das beiliegende Geschenk machen. Momentan tendiere ich eher zur zweiten Lösung . . .