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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Steuererklärung


astro
2003-05-27, 10:56:43
weiss jemand von euch, bis wann man seine lohnsteuererklärung für 2002 abgeben muss? soweit ich weiss hat man ein ganzes jahr zeit, aber ein paar kumpels von mir meinten, das muss bis zum 31.5. fertig sein.
und noch was: kennt einer ein gutes prog, um die erklärung zu erstellen?

danke,
astro :smokin:

JFZ
2003-05-27, 11:12:20
Stimmt beides!

Je nachdem ob du verpflichtest bist, eien Erklärung abzugeben (dann zum 31.5) oder nicht (dann haste mehr Zeit, ich weiß aber NICHT genau wie lange)

verpflichtest bist du nicht, wenn du nur einen Job hast, wo der arbeitgeber eh monatlich eine Pauschale einbehält, es also darumgeht, daß du was zurückkriegst.
Wenn du aber mehrere Jobs hast, bist du verpflichtest, weil dein Arbeitgeber nicht die korrekte Summe hat schon abführen können...

So oder so würde ich die einfach mal bis ende Mai abgeben, dann hast du die vom Tisch :)

stabilo_boss13
2003-05-27, 13:54:12
Bist du verpflichtet, die Einkommensteuererklärung abzugeben, musst du diese grundsätzlich bis zum 31.5. des darauffolgenden Jahres beim Finanzamt eingereicht haben. Also Steuererklärung 2002 bis 31.5.2003.

Wer zur Abgabe der Steuererklärung nicht verpflichtet ist, aber eine Einkommensteuerveranlagung beantragen will muss den Antrag in Form des ausgefüllten Steuererklärungsvordrucks grundsätzlich bis zum Ablauf des auf den Veranlagungszeitraum folgenden zweiten Kalenderjahres gestellt haben, für 2003 also bis zum 31.12.2005.

Übrigens gibt es die Begriffe Lohnsteuererklärung und Lohnsteuerjahresausgleich nicht. Für alle gilt der Begriff Einkommensteuererklärung.

Du solltest aber schnellstens den Antrag stellen, da normale Arbeitnehmer in der Regel immer eine Rückzahlung erhalten.

Falls du keine Besonderheiten hast (weiter Weg zur Arbeit mit eigenem PKW, pflegebedürftige Angehörige, Mieteinnahmen, Zinserträge), reicht es, auf das Forumlar deine persönlichen Daten und die Zahlen von der Lohnsteuerkarte einzutragen. Dafür brauchst du keine Software.

Empfohlen wird allgemein das von Wiso (http://www.buhl.de/produkte/steuern/sparbuch/). Du kannst die Erklärung auch direkt beim Finanzamt (https://www.elster.de/index.htm) machen. Zur Zeit kann man das Programm nur herunterladen. Später wird auch die Online-Erklärung möglich sein.

Falls du irgendwelche Sparguthaben hast, und keine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragt hast, dann hat deine Bank/Sparkasse die Zinsabschlagssteuer einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Die kannst du dir nur auf diesem Wege wieder holen.

astro
2003-05-27, 14:27:14
danke für die antworten! gott sei dank hab ich doch noch ein wenig länger zeit als 4 tage =)

astro :smokin:

DEAF BOY
2003-05-28, 15:46:19
Lass dir von Steuerberater besorgen.

Donnervogel
2003-05-29, 02:06:40
Original geschrieben von stabilo_boss13
...Falls du keine Besonderheiten hast (weiter Weg zur Arbeit mit eigenem PKW, pflegebedürftige Angehörige, Mieteinnahmen, Zinserträge), reicht es, auf das Forumlar deine persönlichen Daten und die Zahlen von der Lohnsteuerkarte einzutragen. Dafür brauchst du keine Software.
Es gibt immer Besonderheiten, in dem (http://www.buhl.de/produkte/steuern/sparbuch/) schau einfach mal unter "TIPS und TRICKS" nach. So kann man z.B. auch Kosten für Nadel/Faden/Reisverschlüsse/Knöpfe zum reparieren von Dienstkleidung, sowie das reinigen der Dienstkleidung (zu Hause) mit (x) mal Kochwäsche á (y-Betrag) und mit (x) mal Buntwäsche á (z-Betrag) absetzen, sowie Kosten für die Anschaffung bzw. Reparatur der Waschmaschine (anteilig) angeben, Fahrten zu Bewerbungsgesprächen (Einladung aufheben), Eigenanteile für Rezepte, Zahnersatz, Sehhilfen (Brille), und vieles mehr. Es gibt auch die Möglichkeit hier und dort Pauschalbeträge anzugeben. Natürlich liegt manches auch im Ermessen des "Finanzbeamten", allerdings weist dieses Programm darauf hin, wie es auch auf Fehler hinweist.
Wenn du dieses Programm (bei PEARL billiger, bei Freunden umsonst), z.B. abonnierst, bekommst du es jedes Jahr pünktlich, und vor allem preiswerter. Und (Rechnung oder Kontoauszug aufheben) die Unkosten dafür kannst du auch wieder absetzen.
Noch Fragen? - Private Nachricht, oder hier.

sun-man
2003-05-29, 02:46:19
Hi,
ich hab es letztes Jahr beim Steuerberater machen lassen, Kosten...350€ (ging nicht anders, da zuviele Steuerkarten und zuviele Sachen die ich nicht wußte).
Dieses Jahr hab ich WiSo Sparbuch verwendet, der Steuerberater hätte ja mind. 350€ mehr rausholen müssen...was er nicht gemacht hätte.

MFG

Wolfram
2003-05-29, 03:16:18
Bleibt noch die Frage, on im WiSo-Sparbuch irgendwas drinsteht, das man nicht auch zB per Internet in Erfahrung bringen kann. Und: Ob man im Zweifel durch so ein Buch auf einen Steuerberater verzichten kann.

Ich würde beides verneinen. Einmal WiSo-Buch gekauft, nicht wieder. Wenn Ihr etwas nicht wißt: Ruft beim Finanzamt an. Fragt Euren Sachbearbeiter. Der beißt nicht (meistens). ;)

Mähman
2003-05-29, 10:55:57
So viel ich weiss, gibt es in Deutschland eine Quellensteuer, ist dies richtig? Da gibts daneben im Normalfall wohl nicht mehr allzuviel auszufüllen. Bei uns in der Schweiz ist dies leider anders, da müssen wir jedes Jahr eine volle Steuererklärung ausfüllen und haben dabei jeweils nur so um die zwei bis drei Monate Zeit... Ich hätte auch viel lieber eine Quellensteuer wie in Deutschland.

stabilo_boss13
2003-05-30, 20:25:27
Original geschrieben von Mähman
So viel ich weiss, gibt es in Deutschland eine Quellensteuer, ist dies richtig? Da gibts daneben im Normalfall wohl nicht mehr allzuviel auszufüllen. Bei uns in der Schweiz ist dies leider anders, da müssen wir jedes Jahr eine volle Steuererklärung ausfüllen und haben dabei jeweils nur so um die zwei bis drei Monate Zeit... Ich hätte auch viel lieber eine Quellensteuer wie in Deutschland. Ich glaube du meinst die Lohn-/Kirchen- usw. steuer. Bei uns in Deutschland werden die Steuern auf den Lohn jeden Monat vom Arbeitgeber einbehalten. Wir sehen das Geld also nie! In der Schweiz erhaltet ihr ja immer das Bruttogehalt/-lohn und müsst eure Steuern selber bezahlen. Oder irre ich mich da?

Mähman
2003-05-30, 21:37:31
Original geschrieben von stabilo_boss13
Ich glaube du meinst die Lohn-/Kirchen- usw. steuer. Bei uns in Deutschland werden die Steuern auf den Lohn jeden Monat vom Arbeitgeber einbehalten. Wir sehen das Geld also nie! In der Schweiz erhaltet ihr ja immer das Bruttogehalt/-lohn und müsst eure Steuern selber bezahlen. Oder irre ich mich da?

Nein, da hast Du recht. Ich meinte eben mit der Quellensteuer, dass das Geld für die Steuern direkt vom Lohn abgezogen wird. Ich finde dies ganz praktisch, da hat man immer den Durchblick. Bei uns ist das System recht verworren, und plötzlich kommt eine Steuerrate, die mehr als einen ganzen Nettomonatslohn ausmachen kann. Die ersten zwei Raten betragen oft je 40% der gesamten geschuldeten Steuer, die letzte 30%. Doch gibt es je nach Kanton riesige Unterschiede, so zahlt man in einzelnen Kantonen doppelt soviele Steuern wie in anderen. Schliesslich kommt noch die Bundessteuer hinzu, was im Endeffekt einer vierten Rate gleichkommt. Wenigstens diese Steuer ist in allen Kantonen gleich. Habt Ihr in Deutschland auch je nach Bundesländern unterschiedliche Steuern?

sun-man
2003-05-31, 02:31:39
Hi,
nein, AFAIK sind die Steuern in ganz Deutschland gleich hoch. Kirchensteuer IMHO auch.
Das einzige wo man etwas sparen kann wäre die Krankenversicherung (Pflicht), je nach gewählter Versicherung kann man da ein paar Euros sparen. Ich zahl ganz grob gerechnete 40-44% meines Gehaltes an Steuern im Monat. Das ist ganz schön bitter IMHO, denn das für was ich zahle wird hier immer weiter gekürzt/gestrichen und zusammengestaucht....tja, und wenn ich Arbeitslos werde dann bekomme ich noch 400€ weniger im Monat als den Betrag den ich derzeit monatlich an Steuern zahle.

MFG

Marcel
2003-05-31, 03:09:59
Elster (http://www.elster.de) geht ab für 'ne Mark. Bietet zu jedem Feld 'ne kurze Erklärung, wo man die Daten herkriegt, man kann die Daten schonmal zum Finanzamt hinpusten, man darf sich verschreiben und kann's nochmal korrigieren, einfach geil. Und sowas vom Finanzamt. Cool.

sun-man
2003-05-31, 03:16:57
Hi,
nützt aber nix wenn die pennen. Ich warte seit Wochen auf meinen Bescheid da ich einen nicht unerheblichen Betrag nachzahlen muß und die rühren sich nicht.
Einziger Vorteil, ich war da und der konnte mir relativ schnell und genau sagen wieviel es nun wirklich ist.
Der Vorteil für die ist einfach das alle Daten schon dort eingetragen sind wo sie hingehören.
Im großen und ganzen sehe ich ELSTER aber auch als sehr gutes Tool bzw als ne gute Einrichtung an.
Gerade wenn man z.B. mit WiSo arbeitet. Man tippelt sich dumm und dämlich, stellt alles zusammen schickt es ab und findet noch was.....wenn der noch immer abzuschickende Papierkram noch nicht weg ist, dann ändert man einfach das wichtige schickt es neu ab. Mit ner normalen Erklärung müßte man alles neu ausfüllen (schlimmstenfalls) oder duzende Seiten ausdrucken.

MFG

Lethal Master
2003-05-31, 12:12:47
Original geschrieben von DEAF BOY
Lass es dir von Steuerberater besorgen.

Das ist aber jeden seine Sache wir man das regelt ! ;D

Mähman
2003-06-02, 22:13:54
Original geschrieben von Mogul
Hi,
nein, AFAIK sind die Steuern in ganz Deutschland gleich hoch. Kirchensteuer IMHO auch.
Das einzige wo man etwas sparen kann wäre die Krankenversicherung (Pflicht), je nach gewählter Versicherung kann man da ein paar Euros sparen. Ich zahl ganz grob gerechnete 40-44% meines Gehaltes an Steuern im Monat. Das ist ganz schön bitter IMHO, denn das für was ich zahle wird hier immer weiter gekürzt/gestrichen und zusammengestaucht....tja, und wenn ich Arbeitslos werde dann bekomme ich noch 400€ weniger im Monat als den Betrag den ich derzeit monatlich an Steuern zahle.

MFG

Liefert man in Deutschland tatsächlich einen so hohen Anteil des Einkommens an den Staat ab? Gibt es hier auch das System der Steuerprogression, d.h. je höher das Einkommen, desto höher der prozentuale Anteil an Steuern (Grenzsteuersatz)?

Mähman
2003-06-06, 23:26:25
Original geschrieben von Mähman
Liefert man in Deutschland tatsächlich einen so hohen Anteil des Einkommens an den Staat ab? Gibt es hier auch das System der Steuerprogression, d.h. je höher das Einkommen, desto höher der prozentuale Anteil an Steuern (Grenzsteuersatz)?

Eine Antwort auf diese Frage würde mich wirklich sehr interessieren. Wie hoch ist der Anteil des Einkommens, der in Deutschland für Steuern abgeliefert werden muss? Was ist darin inbegriffen (z.B. auch die Krankenkassenbeiträge? Diese werden in der Schweiz separat geschuldet und sind extrem hoch.)?

sun-man
2003-06-07, 00:21:36
Hi,
fragt mich nicht nach den Prozenten.
Von Gehalt geht ab:
Arbeitslosen-, Kranken-, Rentenversicherung, Lohnsteuer und unser altehrwürdiger Solidaritätszuschlag.
Ich hab dieses Jahr schon ~7200€ nur an diesen Versicherungen gezahlt.
Das Problem bei uns ist aber das System und IMHO auch die Gewerkschaften. Wenn ich es wirklich schaffen sollte bis zur Rente zu arbeiten dann werde ich (derzeit) noch ~68% meines Durschnittsgehaltes an Rente bekommen. Theor. zum aktuellen Zeitpunkt ist das nicht unbedingt wenig aber bis zu meiner Rente hab ich nochmal eben 34 Jahre zu arbeiten. Jedes jahr was ich früher in Rente gehe kostet mich empfindlich viel Geld und jedes Jahr arbeitlos zu sein auch (was ja derzeit auch keine Kunst ist).
Da unsere Politiker alles dafür tun damit wir weniger Rente bekommen und das es kaum noch Aussichten für ~50 jährige gibt an ordentliche Arbeit zu kommen brauche ich an meinen Ruhestand eh nicht zu denken.

MFG

Mähman
2003-06-11, 20:06:45
Danke für die interessanten Infos. Die Steuern sind wirklich in jedem Land komplett anders geregelt, schwierig, hier noch den Überblick zu behalten...

stabilo_boss13
2003-06-11, 22:16:11
Das Steuersystem in Deutschland ist recht kompliziert. Aber wer nur mal ausrechnen will, wieviele Steuern und Sozialabgaben er bezahlen muss, kann sich mit dieser Freeware behelfen: http://www.lohn-software.de/sw006.html

Mähman
2003-06-11, 23:09:48
Danke für den Link. In der Schweiz ist das Steuersystem allerdings auch enorm kompliziert; je nachdem, in welchem Kanton man wohnt, sind die Steuern sehr unterschiedlich. Die Krankenkassen laufen bei uns separat, und auch hier gibt es je nach Region (nicht nur Kanton) und Krankenkasse enorme Unterschiede.