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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : extrasolare Planeten - eine Übersicht / Wahrscheinlichkeit für Leben?


Cadmus
2003-05-28, 17:16:37
Vielleicht haben sich schon einige Leute gefragt, wie wohl die Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems aussehen, welche Bedingungen auf ihnen herrschen, ob auf ihnen Leben möglich ist, usw. Ich habe mal, nach den heute bekannten Daten, eine kleine Übersicht von extrasolaren Planeten zusammengestellt. Es sind die, die z.Z. am besten erforscht sind, bis auf die, die extrem weit entfernt sind, und die man nur mit dem Gravitationslinseneffekt gefunden hat. Aufgrund der gewaltigen Entfernungen sollte bitte niemand verwundert sein, das es größtenteils jupiterähnlich Gasriesen sind. Erdähnlich Planeten sind einfach zu klein oder werden von ihrer Muttersonne überschienen. Vergesst es bitte, wenn ihr vorhabt, diese mit euren heimischen Reflektoren und Refraktoren zu beobachten, es wird euch nicht gelingen;).
Wenn ihr Ergänzungen haben solltet, immer her damit, die Astro-Cracks unter euch haben bestimmt noch interessante Infos auf Lager.
[ a) L° = Sonnenleuchtkräfte, M° = Sonnenmassen]
[ b) Me = Erdmassen]

1) 51 Pegasi im Sternbild Pegasus
a) Der Stern:

- Sterntyp/ Spektralklasse: gelber Zwerg/G5 V
- Leuchtkraft: 1,32 L°
- Masse: 1,32 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 5750 K
- Entfernung: 42 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser am Äquator: ~ 85000 km
- Masse: ~ 190 Me
- Entfernung vom Stern: 0,05 AE
- Umlaufzeit: 4,2 Tage
- Tagestemperatur: ~ 1300 °C

Fazit: Die Astronomen sind sich nicht sicher, ob der Planet eine Wasserstoffatmosphäre besitzt, oder ob er eine übergroße terrestrische Welt ist. Wie auch immer, die Strahlung vom Mutterstern röstet den Planeten, während er von den Gezeitenkräften regelrecht durchgeknetet wird. Ein extrem lebensfeindlicher Planet.

2) 55 Cancri im Sternbild Krebs
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Zwerg/G8 V
- Leuchtkraft: 0,61 L°
- Masse: 0,95 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 5250 K
- Entfernung: 41 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser am Äquator: ~ 120000 km (Saturngrösse)
- Masse: ~ 270 Me
- Entfernung vom Stern: 0,11 AE
- Umlaufzeit: 14,7 Tage
- Tagestemperatur: ~ 800 °C

Fazit: Derselbe Fall wie bei 51 Pegasi: Wegen der Nähe zum Stern ergibt sich eine vulkanisch sehr aktive Welt mit einem Treibhauseffekt, der unsere Vorstellungen weit überschreitet. An der Oberfläche regnet Schwefelsäure in Ozeane aus geschmolzenem Gestein, Blitze aus erdgroßen schwefelsauren Wolken erhellen die Nachtseite des Planeten, und Vulkane von gigantischen Ausmaß schleudern glutflüssigen Felsen Tausende von Kilometern weit. Praktisch eine Mischung aus Venus und Jupiter, die kein bekanntes Leben zulassen würde. Würde der Vorstellung einer Hölle am nächsten kommen...

3) Tau Boötes im Sternbild Bärenhüter
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Zwerg/F9 V
- Leuchtkraft: 3 L°
- Masse: 1,37 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 6500 K
- Entfernung: 51 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser: ~ 150000 - 200000 km (unterschiedliche Angaben)
- Masse: ~ 1400 Me
- Entfernung vom Stern: 0,041 AE
- Umlaufzeit: 3,3 Tage
- Tagestemperatur: ~ 2000°C

Fazit: Ein seltsamer Planet. Tau Boötes ist seinem Stern so nahe wie kaum ein anderer Planet, etwa 24 mal näher als die Erde unserer Sonne. Die hohe Temperatur und der starke Sonnenwind tragen die Atmosphäre davon, Leben ist mehr als unwahrscheinlich.

4) 70 Virginis im Sternbild Jungfrau
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Zwerg/G4 V
- Leuchtkraft: 2,86 L°
- Masse: 1,1 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 5500 K
- Entfernung: 59 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser: ~150000 - 180000 km
- Masse: ~ 2350 Me
- Entfernung vom Stern: 0,48 AE
- Umlaufzeit: 116,7 Tage
- Tagestemperatur: ~ 85 °C

Fazit: Ein außergewöhnlich schwerer Planet, aber auch einer der vielversprechendsten. Seine Umlaufbahn liegt so nahe am Stern, dass flüssiges Wasser existieren kann, allerdings nicht auf dem Planeten selbst: Genau wie Jupiter dürfte er fast nur aus Wasserstoff und Helium bestehen. Heiß, ohne Wasser und feste Oberfläche ist 70 Virginis äußerst lebensfeindlich. Aber genau wie Jupiter kann auch 70 Virginis von Monden umgeben sein, und dort mag es ganz anders aussehen. Wegen der höheren Schwerkraft des Gasriesen wären seine Monde größer als die von Jupiter, sie könnten größer als die Erde sein. Die inneren Monde, von den gewaltigen Gezeitenkräften und dem immensen Magnetfeld von 70 Virginis belastet, würden dem Erdmond gleichen. Weiter draußen, vielleicht von eigenen Magnetfeldern geschützt, könnten durchaus terrestrische Welten liegen. Die schwersten besäßen dünne Atmosphären aus Stickstoff. Menschen könnten dort nicht leben, doch würde der Atmosphärendruck ausreichen, um Seen oder sogar Meere aus Wasser zu behalten. Erwärmt von der nahen Sonne, kann in solchen Gewässern die langsame biologische Evolution in Gang kommen. Monde konnten aber noch nicht nachgewiesen werden, und der Planet ist, wie schon gesagt, lebensfeindlich.

5) 16 Cygni B im Sternbild Schwan
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Zwerg/G3 V
- Leuchtkraft: 1,33 L°
- Masse: 1 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 5700 K
- Entfernung: 56 Lichtjahre
- Dieser Stern ist Teil eines Doppelsystems. 16 Cygni A und B umkreisen sich in einem Abstand von 700 AE einmal in 100000 Jahren.

b) Der Planet:

- Durchmesser: ~ 150000 km
- Masse: ~ 550 Me
- Entfernung vom Stern: von 0,6 bis 2,7 AE, extrem exzentrisch (Exzentrizität = 0,69!)
- Umlaufzeit: 2,2 Jahre
- Oberflächentemperatur: von -90 bis +120 °C, je nach Position

Fazit: Aufgrund der Exzentrizität hohe Temperaturschwankungen. Wahrscheinlich ein Gasriese mit vielen Monden, der Leben eigentlich nicht gestattet. Die extreme Umlaufbahn hat für eventuelle Monde Folgen. Falls 16 Cygni B einem annähernd erdschweren Mond besitzt, würden seine Ozeane im Sommer verdampfen und im Winter als Eispanzer die Oberfläche verhüllen. Wäre die Masse geringer, würde das Wasser im Laufe der Zeit ins All entweichen, genau wie auf der Venus. Ansonsten bleibt das Wasser lange genug in der Atmosphäre, um jeden Herbst abzuregnen und die Ozeane aufzufüllen. Naht der Winter, wachsen die Polkappen, bis der ganze Mond tiefgefroren ist, um dann im Frühling langsam aufzutauen. Auf solch einer Welt ist die Entstehung von Leben nur schwer vorstellbar.

6) Iota Horologii im Sternbild Pendeluhr
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Zwerg/ G0 V
- Leuchtkraft: 1,1 L°
- Masse: 1,05 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 6000 K
- Entfernung: 56 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser: ~ 170000 km
- Masse: ~ 720 Me
- Entfernung vom Stern: 0,93 AE
- Umlaufzeit: 320 Tage
- Oberflächentemperatur: ~ 30 °C

Fazit: Ein interessanter Planet - ein Gasriese wie die meisten anderen Exoplaneten auch, aber in genau der richtigen Entfernung zu seiner Sonne, um auf einem hypothetischen Mond flüssiges Wasser zu ermöglichen. Ein solcher Mond wäre größer als die des Jupiter und besäße eine chemische Zusammensetzung wie erdähnliche Planeten. Allerdings verläuft die Umlaufbahn von Iota Horologii sehr exzentrisch (E=0,38), und ein erdgroßer Mond mit einem Atmosphärendruck von einem Bar würde zwischen einem sibirischen Winter und einem Sommer in den Tropen pendeln. Die Entstehung von Leben auf solch einer Welt wäre durchaus wahrscheinlich, auch Menschen würden überleben können. Alles in allem wäre ein Mond die beste Basis für Leben im Bereich dieses Planeten.

7) 47 Ursae Majoris im Sternbild Großer Bär
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Zwerg/G1 V
- Leuchtkraft: 1,8 L°
- Masse: 1,05 M°
- Oberflächentemperatur: ~ 5800 K
- Entfernung: 46 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser: ~ 160000 km
- Masse: ~ 780 Me
- Entfernung vom Stern: 2,1 AE
- Umlaufzeit: 3 Jahre
- Oberflächentemperatur: - 80 °C

Fazit: Wie Jupiter wird 47 Ursae Majoris nicht viel Wasser in der Atmosphäre enthalten. Wegen den Gasanteilen in der Atmosphäre und der niedrigen Oberflächentemperatur ist Leben kaum wahrscheinlich. Aber auf möglichen Monden könnte man sehr wohl Eis finden. Sie haben wahrscheinlich felsige Silikatkerne und -mäntel, und ihre Oberflächen dürften von einer dicken Eisschicht bedeckt sein. Größere, tektonisch aktive Monde werden Kanäle und Täler aufweisen, wo große Wasserströme von geothermischer Hitze aufgetaut werden und dann wieder einfrieren, sobald die Wärme entwichen ist. Aber alles in allem zu kalt für höher entwickeltes Leben.

8) Lalande 21185 b, c, d im Sternbild Großer Bär
a) Der Stern:

- Sternentyp/Spetralklasse: Roter Zwerg/ M2 V
- Leuchtkraft: 0,024 L°
- Masse: 0,3 M°
- Oberflächentemperatur: 3000 K
- Entfernung: 8,3 Lichtjahre

b) Die Planeten:

Lalande 21185 b:

- Durchmesser: ~ 130000 km
- Masse: ~ 280 Me
- Entfernung vom Stern: 2 AE
- Umlaufzeit: 5,8 Jahre
- Oberflächentemperatur: -150 °C

Fazit: Wie bei Jupiter besteht wohl auch die Atmosphäre von Lalande 21185 b aus Wasserstoff und Helium. Seine Monde sind gefroren und öde, nur aus Wasser, Methan und Ammoniakeis gebildet, vielleicht mit einem kleinen felsigen Kern. Falls ein Mond dem Planeten sehr nahe kommt, setzen die Gezeitenkräfte genug Wärme frei, um Geysire aus flüssigem Methan anzutreiben, doch zuwenig für unterirdische Ozeane oder Vulkanismus. Absolut lebensfeindlich, sowohl Planet als auch Mond(e).

Lalande 21185 c:

- Durchmesser: ~ 150000 km
- Masse: ~ 500 Me
- Entfernung vom Stern: 10 AE
- Umlaufzeit: 30 Jahre
- Oberflächentemperatur: -220 °C

Fazit: Lalande 21185 c ist ein Planet ähnlich wie Neptun, nur mehr als dreimal so groß. Sehr weit entfernt von der schwachen Sonne ist er unvorstellbar kalt, blau vom Methan und in ewiger Dämmerung. Die Monde wären dunkel und vereist, keinerlei Leben könnte sich entwickeln.

Lalande 21185 d:

- Durchmesser: ?
- Masse: ?
- Entfernung vom Stern: 11-12 AE
- Umlaufzeit: ~ 35 - 40 Jahre
- Oberflächentemperatur: max. -230 °C

Fazit: Der Planet ist so gut wie garnicht erforscht, alle Werte sind noch ungenau. Aber es lässt sich jetzt schon sagen, das es ein eiskalter, finsterer und absolut
lebensfeindlicher Planet ist.

9) 14 Herculis im Sternbild Hercules
a) Der Stern:

- Sternentyp/Spetralklasse: Gelber Zwerg/ K0 V
- Leuchtkraft: 0,75 L°
- Masse: 0,8 M°
- Oberflächentemperatur: 5100 K
- Entfernung: 59 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser: ~ 180000 km
- Masse: ~ 1050 Me
- Entfernung vom Stern: 2,5 AE
- Umlaufzeit: 4,5 Jahre
- Oberflächentemperatur: -140 °C

Fazit: Aufgrund der Entfernung zu seiner Sonne ist der Planet sehr kalt, Leben könnte dort faktisch nicht existieren. Allerdings ist 14 Herculis mehr als dreimal so schwer wie Jupiter, und das hat Auswirkungen auf seine Umgebung. Ein derart massereicher Planet kann von einer Vielzahl großer, sogar erdgroßer Monde umgeben sein. Da diese Monde aus einer relativ kalten Materiewolke hervorgegangen wären, enthielten sie einen hohen Anteil an Gasen und Wasser. Ein erdgroßer Mond von 14 Herculis würde seine innere Energie nicht nur aus dem Zerfall radioaktiver Elemente beziehen, sondern auch aus der Gezeitenreibung des Planeten. Mit einer dichten, wärmeabsorbierenden Atmosphäre könnte er trotz der geringen Sonneneinstrahlung von Ozeanen aus flüssigem Wasser bedeckt sein, die hunderte von Kilometern tief sind. Die tektonischen Kräfte könnten mit ihrer Energie sogar Leben ermöglichen. Vielleicht kein hochentwickeltes, aber Bakterien und größere Einzeller wären denkbar.

10) Ypsilon Andromedae b, c, d im Sternbild Andromeda
a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: Gelber Unterriese F6 IV
- Leuchtkraft: 3,3 L°
- Masse: 1,3 M°
- Oberflächentemperatur: 6300 K
- Entfernung: 44 Lichtjahre

b) Die Planeten:

Ypsilon Andromedae b:

- Durchmesser: ~ 100000 km
- Masse: ~ 220 Me
- Entfernung vom Stern: 0,06 AE
- Umlaufzeit: 4,6 Tage
- Oberflächentemperatur: ~ 2000°C

Fazit: Eine strukturlose Gluthölle, ähnlich der Venus, nur noch extremer. Sehr lebensfeindlicher Ort.

Ypsilon Andromedae c:

- Durchmesser: ~ 250000 km
- Masse: ~ 670 Me
- Entfernung vom Stern: 0,83 AE
- Umlaufzeit: 240 Tage
- Oberflächentemperatur: ~ 85 °C

Fazit: Wäre der Stern nicht so heiß, hätte sich durchaus Leben entwickeln können. Ein sehr grosser Planet, vermutlich begleitet von vielen Monden, der wahrscheinlich ausser karger Gesteinswüsten wenig zu bieten hat.


Ypsilon Andromedae d:

- Durchmesser: ~ 550000 km
- Masse: ~ 1400 Me
- Entfernung vom Stern: 2,5 AE
- Umlaufzeit: 3,5 Jahre
- Oberflächentemperatur: -40 °C

Fazit: Der größte heute bekannte Planet, mehr als 40 mal größer ale die Erde. Dieser Titan könnte ein marsähnliches Klima bieten, und, wie auch Ypsilon Andromedae c, von einer Armada von Monden begleitet werden. Der Planet, wie auch die Monde, könnten Lebensquellen darstellen, wenn die Evolution die Lebewesen an die Kälte angepasst hat, wäre höherentwickeltes Leben durchaus denkbar.

11) MACHO-98-BLG-3 im Sternbild Schütze

a) Der Stern:

- Sternentyp/ Spektralklasse: ?
- Leuchtkraft: ?
- Masse: ?
- Oberflächentemperatur: ?
- Entfernung: 15000 Lichtjahre

b) Der Planet:

- Durchmesser: 10000 - 20000 km (?)
- Masse: 1 - 2 Me (?)
- Entfernung vom Stern: 1 - 2 AE (?)
- Umlaufzeit: 1 Jahr (?)
- Oberflächentemperatur: ?

Fazit: Wurde durch den Gravitationslinseneffekt entdeckt: Von einem fernen Stern erreicht nur wenig Licht die Erde. Zieht ein anderer, unsichtbarer ( im Sinne von: von der Erde aus nicht sichtbar, auch nicht mit den besten Beobachtungsgeräten) Stern jedoch genau in Blickrichtung vorbei, bündelt er mit seiner Schwerkraft das Licht des Sterns und läßt ihn heller erscheinen. Ein zweiter, kurzer Helligkeitssprung könnte einen Planeten des Vordergrundsterns verraten. So ist es hier geschehen. Weder vom Stern noch vom Planeten wissen wir etwas, es wird nur gemutmaßt, das der Planet erdähnlich ist, und wir werden ihn höchstwahrscheinlich niemals wiedersehen. Deswegen ist die Frage nach Leben bedeutungslos.

pubi
2003-05-28, 23:59:55
Interessant, aber eine menschenaehnliche Rasse werden wir wohl nicht dort vorfinden, falls wir mal die Moeglichkeit dazu haben. Hmm, ich weiss jetzt nicht ob ich "zum Glueck" oder "Schade eigentlich" sagen soll ;)

aths
2003-05-29, 10:57:05
Je kälter, desto langsamer die chemischen Reaktionen, desto langsamer eine Evolution, desto weniger Energie für die Evolution... Wir sind auf der Erde z.B. relativ dicht vor der Obergrenze für Wärme: Ab 60° denatorieren Einweiße.

Korak
2003-05-29, 11:24:54
Wurden Planeten nicht Anfangs über die Rotation der Sterne gesucht? Also wenn ein Stern eiert muss eine Masse in der Nähe sein. Dadurch war man aber nur in der Lage wirkliche Riesen zu finden.

Der Linseneffekt ist afaik recht neu. Und ich meine gehört zuhaben, dass die ersten Entdeckungen nicht mit riesen Teleskopen gemacht wurden, sondern mit 'normalen' kleinen. Insofern ist es schon möglich, dass man selbst auch was entdecken kann.
Das Problem ist da wohl nur die Zeitdauer des 'Lichtblitzes' bzw. dessen Helligkeit. Je weiter das DIng weg is desto kürzer ist die Erhellung.

Cadmus
2003-05-29, 14:03:56
Wurden Planeten nicht Anfangs über die Rotation der Sterne gesucht? Also wenn ein Stern eiert muss eine Masse in der Nähe sein. Dadurch war man aber nur in der Lage wirkliche Riesen zu finden.

Nach demselben Prinzip wurde 1846 der Planet Neptun von J.G.Galle entdeckt, und zwar auf der Grundlage von Bahnbestimmungen die U.J.Leverrier aus Störungen in der Bahn des Uranus ableitete.
Bei Sternen ist die Bahnabweichung aber viel geringer. Der Grund ist in den großen Unterschied der Massen zu suchen. Der Planet zieht den Stern aufgrund seiner Schwerkraft an, allerdings nur geringfügig. Daraus resultiert, das der Planet nicht nur um den Stern kreist, sondern sich beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen, der jedoch tief innerhalb der Atmosphäre des Sterns liegt (das gleiche passiert auch mit Erde und Mond). Da der Stern dann eine (sehr geringe) Unwucht erfährt, kann man in etwa die Masse des Planeten bestimmen.

Asuka
2003-05-29, 15:39:25
Von den o.g. halte ich Leben auf Ypsilon Andromedae c am wahrscheinlichsten, auch wenn es dort heißer ist (80°) - aber es gibt ja auch bei uns schon Organismen, die an derartige temperaturen bestens angepaßt sind.

Korak
2003-05-29, 15:45:53
Original geschrieben von Strafer
Nach demselben Prinzip wurde 1846 der Planet Neptun von J.G.Galle entdeckt, und zwar auf der Grundlage von Bahnbestimmungen die U.J.Leverrier aus Störungen in der Bahn des Uranus ableitete.
Bei Sternen ist die Bahnabweichung aber viel geringer. Der Grund ist in den großen Unterschied der Massen zu suchen. Der Planet zieht den Stern aufgrund seiner Schwerkraft an, allerdings nur geringfügig. Daraus resultiert, das der Planet nicht nur um den Stern kreist, sondern sich beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen, der jedoch tief innerhalb der Atmosphäre des Sterns liegt (das gleiche passiert auch mit Erde und Mond). Da der Stern dann eine (sehr geringe) Unwucht erfährt, kann man in etwa die Masse des Planeten bestimmen.


Ja klar.

Alles richtig. Nur, dass man bei Sternen noch den Vorteil hat, dass sich diese zusätzlich verformen.

Marmicon
2003-05-29, 15:46:15
"Iota Horologii" hört sich auch vielversprechend an

Asuka
2003-05-29, 15:56:31
Original geschrieben von Capt Archer
"Iota Horologii" hört sich auch vielversprechend an

Scon, aber da ist noch diese unschöne Sache: "Allerdings verläuft die Umlaufbahn von Iota Horologii sehr exzentrisch (E=0,38), und ein erdgroßer Mond mit einem Atmosphärendruck von einem Bar würde zwischen einem sibirischen Winter und einem Sommer in den Tropen pendeln." Solche drastischen Klimaschwankungen wären auf Dauer nicht sehr bekömmlich...

Braincatcher
2003-05-29, 16:16:07
Original geschrieben von Asuka
Scon, aber da ist noch diese unschöne Sache: "Allerdings verläuft die Umlaufbahn von Iota Horologii sehr exzentrisch (E=0,38), und ein erdgroßer Mond mit einem Atmosphärendruck von einem Bar würde zwischen einem sibirischen Winter und einem Sommer in den Tropen pendeln." Solche drastischen Klimaschwankungen wären auf Dauer nicht sehr bekömmlich...

Genauso wenig wie durchschnittlich 80°C, auch wenn solche Schwankungen wie oben besch****n sind, damit sich intelligentes Leben entwickelt.;)
Aber genauso wie die Evolution die Lebewesen an solche Schwankungen anpassen könnte, wär's bestimmt auch bei so ner hohen Temperatur von 80°C denkbar.

Cadmus
2003-05-29, 16:39:54
Es ist eigentlich nur sinnvoll, wenn man bei Klasse G Sternen nach Planeten sucht, die Klassen W,O,B,A,F gehen zu verschwenderich mit ihrer Energie um, sie kollabieren meistens, bevor sich Leben auf eventuellen Planeten bilden könnte.
Die Klassen K und M sind relativ kühle Sterne (Riesen oder Zwerge), bei denen eventuelle Planeten eiskalt wären, eine Kälte, die jedes Leben tötet, siehe das Lalande-System. Kommt aber, wie gesagt, auch auf die Größe der Sterne an.

FeuerHoden
2003-06-02, 16:10:42
Kennt ihr die Sendung Alpha Centauri auf BR ?

Da hat der Prof. Lesch mal gesagt das über 90 % (evt. 97 %) der Sonnen in der Milchstraße zu groß sind. Und über 90 % von den restlichen waren glaub ich zu klein.

Er hat zwar nur von der Milchstraße gesprochen aber im großen und ganzen hört sich das ziemlich ernüchternd an.

Marmicon
2003-06-02, 16:35:06
da hab ich nen letztens nen interessantes Buch dazu gelesen:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3404601114/qid=1054564408/sr=1-1/ref=sr_1_0_1/028-5219400-7695728

Gast
2003-06-03, 14:43:52
Original geschrieben von Strafer
welche Bedingungen auf ihnen herrschen, ob auf ihnen Leben möglich ist, usw. wie kann sich nur irgendwer einbilden zu wissen wo leben möglich ist und wo nicht, leben nach unserer vorstellung muss nicht die einzige lebensmöglichkeit sein, bzw nach unserem massstab wie die natur sein muss dass leben existieren kann, die menschen sind dumm....

0711
2003-06-03, 14:44:14
Original geschrieben von Gast
wie kann sich nur irgendwer einbilden zu wissen wo leben möglich ist und wo nicht, leben nach unserer vorstellung muss nicht die einzige lebensmöglichkeit sein, bzw nach unserem massstab wie die natur sein muss dass leben existieren kann, die menschen sind dumm.... ^^

Cadmus
2003-06-03, 16:09:46
Original geschrieben von Gast
wie kann sich nur irgendwer einbilden zu wissen wo leben möglich ist und wo nicht, leben nach unserer vorstellung muss nicht die einzige lebensmöglichkeit sein, bzw nach unserem massstab wie die natur sein muss dass leben existieren kann, die menschen sind dumm....
Deine Meinung in Ehren, aber ich kann mir nicht vorstellen, das auf Planeten mit Temperaturen von 2000°C oder horrenden Minusgraden irgendeine Form von Leben existieren kann, und sei sie noch so abstrakt.

Braincatcher
2003-06-06, 14:05:48
Original geschrieben von Strafer
Deine Meinung in Ehren, aber ich kann mir nicht vorstellen, das auf Planeten mit Temperaturen von 2000°C oder horrenden Minusgraden irgendeine Form von Leben existieren kann, und sei sie noch so abstrakt.
Pokemon?:D

Cadmus
2003-06-20, 19:57:27
Original geschrieben von Braincatcher
Pokemon?:D

AAHHHHHHHHHH!!!!!!!!!:weg::weg::weg:

Aber mal im Ernst: Wer sagt denn, das die ganzen Horrorgestalten, die wir von Fernsehen und PC her kennen, nicht wirklich existieren? Man denke an Alien, ET, Alf, Metroids, Dieter Bohlen.

Es könnte genauso gut intelligente Einzeller geben, wie einen Planet der Affen. Wer weiß...