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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Empire Earth Review


Amarok
2001-11-26, 11:23:09
Hab am Wochenende mit Empire Earth begonnen.

Einmal mal was wieder für Stategie-Fans ;)

Andre
2001-11-26, 14:06:31
Super, freu mich auf Dein Review, Amarok !

Yomin
2001-12-05, 19:58:13
wo bleibt sie denn?

Amarok
2001-12-06, 21:38:25
Ab Sonntag hier zu lesen, vielleicht sogar schon am Freitag (Hab die Woche 4 Nachtdienste = 108 Wochenarbeitsstunden ) Außerdem ist das Spiel ziemlich komplex, da muss man sich schon etwas mehr damit beschäftigen.

Yomin
2001-12-07, 21:22:12
*mitleidhab*
*glückwünsch*

Amarok
2001-12-09, 13:20:07
Hab gerade die ersten MP-Schlachten hinter mir, sollte sich für heute Abend also ausgehen.

Amarok
2001-12-12, 11:45:45
Hier der erste Test: Bin natürlich für jede Kritik dankbar!

Ist überhaupt mein erstes Review (Vorschläge, Kai???)

Soetwas zu schreiben ist doch ein wenig anders als Krankengeschichten :D:D:D



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Begonnen hatte alles mit Dune, dann kam C&C, Warcraft 2, Starcraft und schließlich Age of Empires. Die Echtzeit-Strategie war geboren und ihr Erfolg ist bis heute nicht auf zu halten.
Mit Empire Earth hat nun ein neuer Vertreter die Bühne betreten und versucht natürlich alles besser, aufregender und schöner zu machen.

Der Designer des Spiels, Rick Goodmann, der schon bei AoE seine Finger im Spiel hatte (Designer), erschuf mit Empire Earth ein wahrlich epochales Spiel. Wie in seinem berühmten Vorgänger muss sich der Spieler durch die historischen Epochen der Menschheitsgeschichte kämpfen, jedoch ist gerade hier ein, zumindest inhaltlich, bedeutender Unterschied fest zu stellen: Der Spieler durchlebt nicht nur vergangene Zeiten, sondern kämpft sich auch durch zukünftige Epochen. (Vorzeit, Steinzeit, Kupferzeit, Bronzezeit, Mittelalter, Renaissance, Imperial, Industrie, Atom, Digital, Nano). Ob man jetzt die griechische Geschichte inklusive Odysseus und Troja nachspielt, im 1. Weltkrieg die Deutschen verkörpert oder in einem Zukunftsszenario


Wie in anderen Echzeit-Strategie-Spielen üblich sammelt man zur Einheiten- bzw. Gebäudeproduktion und zur Weiterentwicklung seiner Einheiten oder Gebäude Nahrung, Holz, Stein und Eisenerz. Wenn man genug Ressourcen angehäuft hat ist es auch schließlich möglich in ein neues Zeitalter zu springen. Soweit unterscheidet sich Empire Earth somit kaum von AoE1+2. Ein Novum ist jedoch der Zivilisationsbaukasten. Hier kann man so genannte „Zivilisationspunkte“, die man sich durch besondere Leistungen (z.B. Rettung einer Frau oder Photographieren von Gebäuden) verdient hat, einsetzen. Dadurch werden z.B. die Baukosten von Gebäuden niedriger oder Einheiten haben von vornhinein eine größere Reichweite. Das kann einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber den anderen Zivilisationen ergeben.
Die Aufgaben, die man zu bewältigen hat, sind sehr vielfältig: Treffen mit anderen Verbündeten, Fliehen aus einer feindlichen Stadt, oder dem Besetzen anderer Siedlungen; hier haben sich die Designer wirklich Mühe gemacht. So schnell kommt hier keine Langeweile auf. Die Missionen sind aber allesamt ziemlich anspruchsvoll, vor allem im fortgeschrittenen Spielverlauf. Da sind auch Profis gefordert.

Ebenso kann man direkt seine eigenen Einheiten oder Gebäude durch Aufbrauchen von Rohstoffen verbessern, jedoch sind hierbei Grenzen gesetzt. So ist es nur möglich pro Kategorie 2-mal eine Verbesserung durch zu führen. Auch wirkt diese Verbesserung nur für die jeweilige Karte, während die Verbesserung im Zivilisationsbaukasten für die gesamte Kampagne gilt.


Die einzelnen Truppengattungen gliedern sich grob in 3 Arten: Stich-, Schlag-, und Bogenwaffen. Mit einem Trupp von Bogenschützen gegen Schwertkämpfer anzutreten grenzt dabei an Selbstmord, ist jedoch gegen Stichwaffen äußerst effektiv. Diese wiederum sind gegen Schlagwaffen von Vorteil. Mehrmals kam es während eines Spiels vor, dass man trotz zahlenmäßig deutlicher Überlegenheit seiner Bogenschützen ziemlich schnell sein Ende gegen die Schwertkämpfer erlebte.
Ebenso sind die Helden oft von entscheidender Bedeutung ob eine Schlacht für oder gegen einem ausfällt. Es gibt hier 2 Arten von Helden: Krieger und Strategen. Erstere sind besonders stark im Kampf und heben die Ausdauer der Armee, letztere sollte man besser nicht in die Schlacht werfen, sie sind besonders effektiv aus der Entfernung. Sie heben ebenfalls die Moral, können aber zusätzlich noch die Feinde durch einen Schlachtruf demoralisieren.

Immer wieder wird das Geschehen durch in der Spielgrafik dargestellte Videos unterbrochen. Sie unterbrechen zwar manchmal den Spielfluss, jedoch wird dadurch die doch interessante Story der unterschiedlichen Völker recht gut erzählt.

Die Bedienung ist ebenfalls stark an AoE angelehnt, wirkt jedoch ausgereifter. Mit einem Linksklick erfolgt die Markierung der Einheit bzw. mit Linksklick-Halten kann ein Rahmen über mehrere Einheiten gezogen werden. Bei Doppelklick auf eine Einheit werden alle Einheiten desselben Typs markiert, jedoch nur, und das ist ein Manko, die gerade innerhalb des Bildschirms liegen. Es ist deshalb etwas problematisch, da man etwas zu wenig herauszoomen kann. Und gerade hier gibt es eine Neuerung: Mit dem Mausrad kann man sich stufenlos in das Geschehen zoomen (mittels Mausrad), wobei man aus der Vogelperspektive in die Sicht eines Ego-Shooters zoomt. In dieser Einstellung ist zwar die Ansicht ganz nett, jedoch wird sie praktisch nie benötigt, da die nahe Ansicht taktisch keinerlei Vorteile bietet, eher im Gegenteil, die Übersicht geht hier total verloren. Ein Drehen des Bildes ist jedoch nicht möglich, ist hier jedoch als positiv zu bewerten. Ebenfalls positiv ist die automatische Suche der Einwohner nach den nächst besten Rohstoffen. Das erspart manches unnötige Geklicke.

Die Grafik selbst ist durchaus ansprechend. Die Bäume und Felder bewegen sich im Wind, das Wasser kräuselt vor sich hin, allerhand wildes Getier (Giraffen, Hasen, Nashörner usw.) bevölkert die Karten und die Explosionen sind für einen Echtzeit-Strategie-Titel recht gut. Auch die bunte Aufmachung (z.B. knallrote Hausdächer) wirkt frisch. Jedoch in der schon oben erwähnten Nahsicht sind die Figuren ziemlich polygonarm. Sie erinnern hier stark an Black & White.

Beschädigte Objekte entflammen, wie schon früher gesehen, wobei hier durchaus etwas mehr Liebe zum Detail angebracht gewesen wäre. Zwar versinken die entsprechend zerstörten Gebäude, jedoch hätte man sich etwas mehr als nur züngelnde Flammen erwarten dürfen.

Nun zur KI: Diese ist grundsätzlich nicht schlecht, hat jedoch einige Schwächen. So ist es nicht verständlich, dass meine Einwohner untätig herumstehen, obwohl sie schon einer Arbeit zugeordnet worden sind. Es scheint, als ob sie gerade in diesen Situationen Schlange stehen würden, obwohl, wenn sie sich nur etwas seitlich bewegen würden, die Arbeit ohne Probleme aufnehmen könnten. Hier ist die helfende Hand gefragt.
Ebenso kommt es immer wieder vor, dass Schiffe oder größere Landeinheiten nicht vorwärts kommen, weil sie sich ineinander verhaken, oder bei Konfrontationskurs immer wieder aneinander fahren und nicht ausweichen. Dies hat so manchen Neustart notwendig gemacht, da ein Angriff nicht effektiv genug ausgeführt werden konnte. Dieses Manko sollte im nächsten Patch unbedingt beseitigt werden (obwohl schon längst einer existiert!)

Am Umfang von Empire Earth gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Es gibt 4 unterschiedliche Kampagnen (Russen, Deutsche, Griechen, Engländer), die mit steigendem Schwierigkeitsgrad die Geschichte der jeweiligen Länder erzählen. Vorher sollte man jedoch, auch die Profis in Sachen Echtzeit-Strategie, das Tutorial durchspielen, da hier doch die Eigenheiten des Spiels gut erklärt werden, und die sind für ein erfolgreiches Bestehen wichtig, denn der Computer ist ein wahrlich harter Gegner, der äußerst aggressiv vorgeht. Noch dazu ist es nicht möglich im Kampagnen-Modus den Schwierigkeitsgrad zu ändern.
Bei der Zufallskarte kann man in einem Spiel die gesamte Menschheitsgeschichte „nachspielen“. Dabei wählt man die Anzahl der Computergegner, den Schwierigkeitsgrad, Spielgeschwindigkeit und andere Parameter. Wählt man bei der Größe der Karte „gigantisch“, so ist diese wirklich imposant. Da kann es schon eine Weile dauern bis man in das letzte Zeitalter vorgerückt ist.

Der Editor ist ebenfalls gut gelungen, hier sind keine Wünsche offen geblieben. Hier können sich die Bastler so richtig austoben.

Der Multiplayer-Modus ist noch etwas verbesserungswürdig. Bei den Gefechten kommt es trotz auch schneller DSL-Verbindungen öfters zu einem doch hohen Ping, der ärgerliche Verzögerungen bewirkt. Auch sind leider zum Zeitpunkt dieses Reviews noch relativ wenig Spieler im Netz, sodass es etwas länger dauern kann bis man den richtigen „Partner“ gefunden hat. Ebenfalls auffällig ist das auch im Multi-Player-Modus aggressive vorgehen der Computergegner. Selbst wenn man zu 3 gegen die KI ankämpft kann es doch vorkommen, dass man relativ schnell sein Ende findet.
Dennoch macht besonders das Team-Deathmatch höllisch Spaß.



Hardwareanforderungen:
Laut Sierra: Windows® 98/ME/2000
350-er Prozessor oder besser
64 MB RAM
550 MB freier Festplattenspeicher
4 MB AGP oder 16 MB PCI 3D-Grafikkarte mit 16 Bit Farbtiefe
DirectX-kompatible Soundkarte
8x CD-ROM-Laufwerk
28.8 Kbps-Modem


Im Testssystem (1 GHZ-Prozessor, 256 RAM, Geforce 256 DDR) kam es bei einer Auflösung von 1280x768 bei 32 Bit zu doch vereinzelten Aussetzern, vor allem zu Beginn der jeweiligen Missionen. Das Spiel lief ebenfalls stabil, ohne Abstürze. Die oben angeführten Mindestanforderungen sind höchstens bei geringster Auflösung und einem Minimum an Details anzuraten.


Fazit:
Empire Earth ist ein würdiger Nachfolger von Age of Empires mit einigen noch verbesserungswürdigen Feinheiten. Hervorzuheben ist vor allem, dass man hier das erste Mal auf Basis der Echtzeit-Strategie die vergangene und zukünftige Geschichte der Menschheit nach- bzw. vorspielen kann. Anfänger werden jedoch aufgrund des doch hohen Schwierigkeitsgrades einige Probleme haben. Für Profis ist es jedoch genau das richtige Spiel um manche lange Winterabende zu verbringen.

Wertung:

Steuerung: 8
Grafik: 8
Sound: 7
Multiplayer: 7
Spielspaß: 8

Amarok
2001-12-13, 19:13:29
Kein Kommentar zum Artikel ???

Thowe
2001-12-13, 19:32:23
Doch,

da ich das Spiel bislang nicht kenne, aber wie viele andere halt die anderen Vertreter wie AOE 1+2, würde ich behaupten wollen, das der Bericht in dieser Form sehr gut ist.

dagmundna
2001-12-14, 00:45:44
Yep, sehr guter Artikel. Und inhaltlich stimmt auch alles. Die Wertung kann ich nach längerem spielen auch nachvollziehen.

-<dag>-

Kai
2001-12-26, 00:05:10
Guter Artikel!

Habe auch mit einer Rezension gewartet bis ich das Spiel hatte. Soll ich Dir den Wertungskasten vorbereiten?

Amarok
2001-12-26, 11:35:34
Würd mich freuen.

Bilder sind auch schon fertig....

Leonidas
2001-12-28, 22:15:05
Exzellent.

TomJakkobee
2002-01-11, 03:01:26
Ahem, die Grafik, exzellent?!?

Doch wohl nur in der entferntesten Zoomstufe!

In der Nahaufnahme (in welcher auch die Zwischensequenzen gezeigt werden, bleibt Legokastenoptik auf PSone Niveau übrig. wozu also 3D? AoE2 hat die klar bessere Grafik.

Wozu ein epischer Handlungsspielraum, wenn die Kampagnen nur Ausrisse daraus erfassen? wozu Cyberepochen, wenn die Antike/das Mittelalter sich (wohl aufgrund der AoE Erfahrungen) als einzige Zeitalter problemlos spielen und steuern lassen?

Das Spiel hat unendlich viel Potential, man hätte die Lizenz zum Gold-Disc Status nach Japan verkaufen sollen. Die wissen, wie man ein Spiel ausbalanciert....

TomJakkobee
2002-01-11, 03:03:01
PS, Amarok, das sollte keinesfalls Kritik an Deinem Artikel, sondern eine abweichende Meinung zu deiner Bewertung sein...

Kai
2002-01-12, 02:59:09
@ Amarok: Wie waren die Punkte ? Ich poste dann hier den Wertungskasten ...

Amarok
2002-01-12, 20:42:59
Originally posted by TomJakkobee
Ahem, die Grafik, exzellent?!?

Doch wohl nur in der entferntesten Zoomstufe!

In der Nahaufnahme (in welcher auch die Zwischensequenzen gezeigt werden, bleibt Legokastenoptik auf PSone Niveau übrig. wozu also 3D? AoE2 hat die klar bessere Grafik.

Wozu ein epischer Handlungsspielraum, wenn die Kampagnen nur Ausrisse daraus erfassen? wozu Cyberepochen, wenn die Antike/das Mittelalter sich (wohl aufgrund der AoE Erfahrungen) als einzige Zeitalter problemlos spielen und steuern lassen?

Das Spiel hat unendlich viel Potential, man hätte die Lizenz zum Gold-Disc Status nach Japan verkaufen sollen. Die wissen, wie man ein Spiel ausbalanciert....
Abweichende Meinung ist vollkommen OK.
Ich bin auch darauf eingegangen, dass in der Nahansicht die Grafik ziemlic polygonarm ist.
Auch darf man nicht vergessen, dass ein Strategiespiel ist, kein Shooter und hier ist eine 8 durchaus angebracht.

Amarok
2002-01-12, 20:44:17
Originally posted by Kai
@ Amarok: Wie waren die Punkte ? Ich poste dann hier den Wertungskasten ...
@ Kai

Wertung:

Steuerung: 8
Grafik: 8
Sound: 7
Multiplayer: 7
Spielspaß: 8

Gesamt: 8

Danke!

Leonidas
2002-01-20, 12:00:08
Ok. Schickt mir einer die Screenies, den Text und den Kasten zusammen zu?

Amarok
2002-01-21, 18:11:11
Originally posted by Leonidas
Ok. Schickt mir einer die Screenies, den Text und den Kasten zusammen zu?

folgt noch heute.....