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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : brauche hilfe bei meinem teleskop


beta3
2003-06-07, 21:09:48
hab jetzt wiedermal mein altes teleskop rausgekramt
eines vorweg, habe meine bedienungsanleitung verloren
auf dem teleskop is ein pickerl, wo folgendes drauf steht:
45060
D=60mm F=900mm
Coated Optics
Made in China

hab außerdem drei versch. dinge, durch die man am "anfang" durchschaut, mit jeweils einer okularlinse und beschriftung
die beschriftung:
1. SR4mm
2. H=12.5mm
3. K25

dann gibt es nochwas zum draufstecken zwischen okularlinse und dem rest des telesopkes
es is ein ca. 10cm langes rohr und folgendes steht oben:
2X
Barlow Lens

will jetzt wissen was das alles bedeutet

Kampf Ameise
2003-06-07, 23:34:40
Original geschrieben von beta3

will jetzt wissen was das alles bedeutet

probiers doch aus und schau was passiert, ausserdem gibts auch google da kannste ja auch mal suchen...

eingentlich kann man bie google alles eintippen und schauen was kommt.

Amarok
2003-06-07, 23:47:53
Original geschrieben von beta3
hab jetzt wiedermal mein altes teleskop rausgekramt
eines vorweg, habe meine bedienungsanleitung verloren
auf dem teleskop is ein pickerl, wo folgendes drauf steht:
45060
D=60mm F=900mm
Coated Optics
Made in China

hab außerdem drei versch. dinge, durch die man am "anfang" durchschaut, mit jeweils einer okularlinse und beschriftung
die beschriftung:
1. SR4mm
2. H=12.5mm
3. K25

dann gibt es nochwas zum draufstecken zwischen okularlinse und dem rest des telesopkes
es is ein ca. 10cm langes rohr und folgendes steht oben:
2X
Barlow Lens

will jetzt wissen was das alles bedeutet
D=60mm ist der Objektivdurchmesser
f=900mm ist die Brennweite des Teleskops
H=12,5mm, SR4mm, K=25 ist die Brennweite der Okulare

Brennweite Teleskop/Brennweite Okular= Vergrößerung

eine Barlowlinse verdoppelt die Vergrößerung des Teleskops.

Bei deinem Teleskop ist aber höchtens eine Vergrößerung bis Max.120 sinnvoll (eher weniger...), also höchstens das 12.5er oder 25er reinsetzen, wenn du stärker vergrößerst siehst du nicht mehr...(Auflösung entscheidet bei einem Teleskop, nicht die Vergrößerung, und die ist vom Durchmesser abhängig)

aths
2003-06-12, 15:35:24
Original geschrieben von beta3
hab jetzt wiedermal mein altes teleskop rausgekramt
eines vorweg, habe meine bedienungsanleitung verloren
auf dem teleskop is ein pickerl, wo folgendes drauf steht:
45060
D=60mm F=900mmObjektiv-Durchmesser 60 mm, damit bekommst du ein Auflösungsvermögen von ca. 2" (2 Bogensekunden) hin.

Die Objektiv-Brennweite beträgt 900 mm. Objektivbrennweite / Okularbrennweite bestimmt dann die Vergrößerung.

Außerdem lässt sich die Blende berechnen: Objektivbrennweite / Objektivöffnung. Macht hier 900/60 = 15. Das heißt, dass die Lichtstärke recht klein ist (je größer die Blende, desto kleiner die Lichtstärke.) Man könnte jetzt denken, das sei ein Nachteil, ist es aber nicht. Denn die Objekte, die man mit deinem Fernrohr besonders gut sehen kann (darauf komme ich noch zu sprechen) profitieren von hohen Vergrößerungen, und weniger von hoher Lichtstärke.

Ein zustätzlicher Vorteil von deinem Öffnungverhältnis von f/15 ist, dass die Abbildungsqualität sehr gut ist. Du hat ein Fraunhofer-Objektiv (worauf ich auch noch zu sprechen komme) welche je bessere Bilder liefert, desto größer die Brennweite im Verhältnis zur Öffnung ist.
Original geschrieben von beta3
Coated OpticsDas ist die Art der Vergütung. Linsen werden vergütet, um die Reflektionen zu verringern, also die Transmission (den Lichtdurchlass) zu steigern. Es gibt auch Fully Coated, was heißen würde, dass _alle_ Glas-Luft-Flächen vergütet wären. Es gibt auch Multi Coated, was heißt, dass die Vergütung auf das gesamte sichtbare Licht optimiert ist (und nicht auf nur eine Farbe.) Demzufolge gibt es auch Fully Multicoated :)

Dass deine Optik nicht voll multivergütet ist, ist für einen Nicht-Profi (der ja ohnehin anderes Gerät nutzen würde) kaum von Belang.
Original geschrieben von beta3
Made in ChinaBeinahe alle "billigen" Teleskope sind in China hergestellt.
Original geschrieben von beta3
hab außerdem drei versch. dinge, durch die man am "anfang" durchschaut, mit jeweils einer okularlinse und beschriftung
die beschriftung:Es gibt heutzutage keine einlinsigen Okulare mehr :)
Original geschrieben von beta3
1. SR4mmEin Ramsden-Okular (2 Linsen) mit 4 mm Brennweite.
Original geschrieben von beta3
2. H=12.5mmEin Huygens-Okular (2 Linsen) mit 12,5 mm Brennweite.
Original geschrieben von beta3
3. K25Ein Kellner-Okular (3 Linsen) mit 25 mm Brennweite und "Weitwinkel"-Eigenschaft.

Es gibt eine Möglichkeit, dein Fernrohr aufzuwerten. Dazu ist es notwendig, dass der Okular-Auszug imstande ist, Okulare mit 31,8 mm Steckhülse aufzunehmen. Das kannst du entweder im Okular-Auszug oder an deinen jetzigen Okularen ausmessen. Falls die Größe nur 25,4 mm ist, da gibt es Adapter, was natürlich erhöhten Aufwand bedeutet, und zudem kann man so genannte Übersichts-Okulare nicht ausnutzen (durch die Abschattung am Rand.) Jedenfalls sind die ersten beiden von dir genannten Okulare praktisch Schrott: Unbequem im Einblick-Verhalten, nicht so tolle Bildqualität.

Im 31,8-mm-Format (gemeint ist wie gesagt nicht die Brennweite, sondern der Steckdurchmesser) gibt es massenhaft Okulare, die sowohl gut als auch preiswert sind. Für ein "besseres" Okular kann man zwar durchaus 40 € rechnen, dafür ist die Abbildungs-Qualität sichtlich besser. Das tolle ist, dass solche Okulare für ein mögliches nächstes Fernrohr gleich übernommen werden können.
Original geschrieben von beta3
dann gibt es nochwas zum draufstecken zwischen okularlinse und dem rest des telesopkes
es is ein ca. 10cm langes rohr und folgendes steht oben:
2X
Barlow LensJa, dieses Teil verlängert scheinbar die Objektiv-Brennweite, bei dir um Faktor 2. Barlow-Linsen (eigentlich bestehen die aus mindestens 2 Linsen) die billigen China-Geräten beiliegen (was hier der Fall ist) taugen nicht viel.
Original geschrieben von beta3
will jetzt wissen was das alles bedeutet Hoffe, etwas geholfen zu haben.

Nun zu den angesprochenen Ergänzungen. Du hast ein Fernrohr nach Fraunhofer-Bauart. Das Objektiv besteht also aus 2 Linsen, zwischen denen ein genau berechneter Luftspalt ist. Das Licht geht also durch Linse-Luft-Linse, wobei die Luft als optisches Element hier von Bedeutung ist. Einzelne Linsen haben den Nachteil, dass der Brennpunkt nur für eine Wellenlänge (in unserem Fall gleichbedeutend mit Lichtfarbe) gilt.

Ein Fraunhofer-Objektiv korrigiert das Bild aber auf gleich _2_ Farben, und zwar auf 2 Grundfarben. Wegen dem Öffnungverhältnis von f/15 bei nur 60 mm Öffnung ist der Farbfehler bei dir aber _vollkommen unkritisch_, und praktisch gar nicht vorhanden.

Die "nur" 60 mm Öffnung lösen, wie gesagt, bis zu 2" auf. Wieviel kann man da sehen? Der Mond hat eine scheinbare Größe von ungefähr 1800". Auf dem Mond kannst du also viele Details sehen. Auf dem Jupiter kannst du mindestens 2 Wolkenstreifen sehen, und natürlich seine Monde. Auf dem Saturn wirst du den Ring ausmachen können. Der Mars steht vor der Tür, er wird in einigen Wochen so dicht kommen, dass du die Chance hast, sogar auf dem Mars was zu sehen (genauer gesagt, dunkle Flächen.) Die Venus sollte ihre Phasen zeigen.

Dein Fernrohr kannst du erst dann ausnutzen, wenn du halbwegs vernünftige Okulare hast. Das K25 scheint durchaus brauchbar, für geringere Okular-Brennweiten (also stärkere Vergrößerungen) gibt es besseres.

Ich halte ungefähr 80-100x Vergrößerung für das Optimum bei deinem Gerät. Weil du eine so große Objektiv-Brennweite hast, kannst du noch relativ hohe Okular-Brennweiten nehmen und kommst trotzdem auf gute Vergrößerungen. Das ist ein Vorteil, denn je kleiner die Brennweite des Okulars, desto dichter musst du mit dem Auge an die Linse, um das vollständige Bild sehen zu können.

Ob du überhaupt Okulare "nachrüsten" kannst hängt wie gesagt vom Steck-Durchmesser des Okularauszuges ab. Wenn er das "gängige" Format von 31,8 mm hat, bieten sich 2 Möglichkeiten an:

A) Ein zusätzliches Okular, ein Plössl mit 10 mm Brennweite, oder

B) Zwei zusätzliche Okulare, ein Plössl mit 9 mm und ein Plössl mit 12 mm Brennweite.

Hier kann man sich übrigens mal umsehen: http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#plossl

beta3
2003-06-12, 16:14:25
danke für die ganzen infos

aber was is ne bogensekunde?

aths
2003-06-12, 18:08:35
Original geschrieben von beta3
danke für die ganzen infos

aber was is ne bogensekunde? Eine Bogensekunde ist ein sehr kleiner Teil eines Kreises :)

Ein Kreis hat bekanntlich 360°, eine Minute ist 1°/60, und 1 Sekunde ist 1'/60. Eine Bogensekunde ist also der 1/1296000ste Teil eines Kreises.

Um "Minute" und "Sekunde" nicht mit zeitlichen Begriffen zu verwechseln, sagt man auch Bogenminute oder eben Bogensekunde.

Der Himmel ist zur Positionsbestimmung in °, ' und " (Grad, Minute und Sekunde) unterteilt. Man kann diese Maßeinheiten auch für scheinbare Abstände verwenden. Beispielweise kannst du mit deiner Optik mal austesten, ob du bei ruhiger und klarer Luft einen Doppelstern getrennt kriegst, dessen Komponenten einen scheinbaren Abstand von 2" haben. (Nicht 2 Zoll, sondern 2 Bogensekunden :))

(del)
2003-06-12, 18:25:13
was grad is weißt du aber? bogenminute ist grad / 60 und sekunge is minute / 60. glaub ich. aber was meint er damit bei der auflösung?

[edit] da war wieder ma einer schneller:respekt:

aths
2003-06-12, 18:33:06
Original geschrieben von bazooka
was grad is weißt du aber? bogenminute ist grad / 60 und sekunge is minute / 60. glaub ich. aber was meint er damit bei der auflösung? Ja das Orignalpost (inzwischen editiert) war falsch.

Die Auflösung einer Optik mit endlichem Durchmesser ist immer begrenzt. Es gibt keine allgemeingültige Formel, um das Auflösungsvermögen zu berechnen (da es auch nicht "das" Auflösungsvermögen gibt, man muss hierfür weitere Kriterien angeben) und so arbeitet man meistens mit ein paar Faustformeln. Wird das Teleskop auf den Himmel gerichtet, interessiert natürlich, welche Details überhaupt noch wahrnehmbar sind. Für sein Fernrohr gilt, dass sich zwei punktförmigen Objekte noch gerade so trennen lassen, sofern ihr scheinbarer Abstand nicht kleiner als 2" ist. (Ob die "echte" Grenze nun 1,9" oder 2,1" ist, sei mal dahin gestellt.)

aths
2003-06-13, 15:58:18
BTW, mein neues Teleskop wird wohl doch nicht mehr diese Woche kommen, das finde ich ärgerlich :motz:

Amarok
2003-06-13, 16:08:48
Original geschrieben von aths
BTW, mein neues Teleskop wird wohl doch nicht mehr diese Woche kommen, das finde ich ärgerlich :motz:
:P + :tröst2:


Zum Thema.

aths hat sehr schön und genau die unterschiedlichen Begriffe erklärt. Noch ein paar Ergänzungen:

Du wirst kaum 2" Auflösung hinbekommen, nicht mit diesem Fernrohr, nicht mit diesen Okularen. Es ist eine theoretische Angabe, nicht mehr.


Und zum Thema Teleskop: Ich werde so in 1 Monat ein SC mit 0.96 Strehl bekommen :D:D

aths
2003-06-13, 19:48:22
Original geschrieben von Amarok
Und zum Thema Teleskop: Ich werde so in 1 Monat ein SC mit 0.96 Strehl bekommen :D:D Alter Angeber :P :P :P Mein zukünftiges Rohr wird ebenfalls von hervorragender Abbildungsleistung sein.

beta3
2003-06-13, 19:54:23
was is SC?
was is strehl?

hast du auch mal eine galaxie, ne nove oder ne supernove gesehen?

Amarok
2003-06-13, 22:53:48
Strehl ist ein Mass für die optische Abbildungsqualität.Er weist den Anteil des Lichtes aus, der direkt in das beugungsscheibchen geht und nicht, durch optische Fehler, verloren geht.

Perfekte Optik hat einen Wert von 1 (=100% des Lichtes bleibt erhalten), gut kann man so ab 0.85 (=85%)sagen. Massenteleskope kommen kaum über 0.5.


Es gibt dann noch PV-Werte, RMS, aber das würde hier wohl zu weit führen, oder?


Ach ja, SC ist ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop

Amarok
2003-06-13, 23:13:54
Original geschrieben von aths
Alter Angeber :P :P :P Mein zukünftiges Rohr wird ebenfalls von hervorragender Abbildungsleistung sein.
Wie? Du hast noch kein Rohr? :bäh2:

Amarok
2003-06-13, 23:14:54
Original geschrieben von beta3

hast du auch mal eine galaxie, ne nove oder ne supernove gesehen? Ja, von alledem schon mehrere.

beta3
2003-06-13, 23:56:00
kannst du mir sagen wo ne galaxie is?
eine die man schön beobachten kann

weißt du auch einen standort einer nova

aths
2003-06-14, 15:21:43
Original geschrieben von beta3
kannst du mir sagen wo ne galaxie is?
eine die man schön beobachten kann

weißt du auch einen standort einer nova Also der Crab-Nebel ist der Überrest einer Supernova. Galaxien, nun, da gibts die Andromeda-Galaxis und im "Haar der Jungfrau" (Jungfrau meint das Sternbild) den Virgo-Haufen, wo sich _massenhaft_ Galaxien tummeln. Um solche Objekte vernünftig zu sehen, hast du zuwenig Öffnung bei deinem Teleskop. Dein Rohr ist besser geeignet für den Mond und die Planeten. Deep Sky geht prinzipiell auch, aber viel ist da nicht zu sehen, mit etwas Glück verwaschene Flecken.

Werde nachher noch etwas mehr dazu schreiben.

aths
2003-06-14, 15:23:05
Original geschrieben von Amarok
Wie? Du hast noch kein Rohr? :bäh2: Ich hab doch gleich einen Binokular-Ansatz mitbestellt und brauche Glasweg-Korrektoren, die Vehrenberg sich erst mal von Baader liefern lassen muss.

aths
2003-06-14, 17:49:44
Original geschrieben von beta3
kannst du mir sagen wo ne galaxie is?
eine die man schön beobachten kann

weißt du auch einen standort einer nova Also weiter oben zählte ich Dinge auf, die du mit dem Rohr nicht sehen kannst, deswegen würde ich mich aber nicht grämen. Dein Fernrohr hat im Vergleich zu den besseren Amateur-Geräten fast nichts gekostet :) und so kannst du preiswert ausprobieren, ob dir das Hobby überhaupt mehr Geld wert ist. Gegenüber dem bloßem Auge oder einem normalen Feldstecher kann dein Teleskop beeindruckende Bilder aus dem All liefern.

Ich hatte selbst mal einen Refraktor mit 60 mm Öffnung. Bei "nur" 56x Vergrößerung war der Mond schon eine wirkliche Wucht! Du bekommst mit deinem Okular H12.5 eine Vergrößerung von 72x, was dein Teleskop schon ganz gut ausreizt, ohne es zu überfordern.

Was sieht man mit 72x auf dem Mond? Das hängt nicht nur von der Öffnung ab, sondern entscheidend auch von der Geduld des Beobachters. Ein schneller Blick beeindruckt, aber daran hat man sich auch schnell gewöhnt. Wenn du danach schnell weiter zum nächsten Objekt gehst, wirst du nicht viel davon haben.

Um den Mond auszukosten musst du ihn geduldig beobachten. Mehrere Minuten. Dazu brauchst du eine Mondkarte, um die großen Gebiete benennen zu können, und auch eine Handvoll Krater.

Wenn du über einen Zeitraum hinweg den Mond geduldig beobachtest, siehst du Dinge, die du vorher immer übersehen hast. Um die Leistung einer Optik auszunutzen, ist Geduld ganz wesentlich. Denn nicht immer ist gutes Wetter, und selbst bei scheinbar klarer Sicht kann es sein, dass die Luftunruhe schon bei 72x die Details "verschmiert".

Der Mond sieht je nach Beleuchtung (also in welcher Phase er gerade ist) anders aus. Ganz besonders verändert sich das Bild am Hell-Dunkel-Übergang (der "Terminator" genannt wird.) Strahlt die Sonne direkt von oben auf einen Krater, sind sie manchmal gar nicht mehr zu erkennen. Kommt das Licht von der Seite, werfen die Kraterwälle Schatten, welche das Objekt richtig schön hervorheben.

Nun wird einem das nicht geschenkt, der Mond ist mit 72x schon ganz schön groß (scheinbare Entfernung nur noch ca. 5300 km) aber das Auge muss erst mal auf das Erkennen von Mond-Details trainiert werden. Das wird Wochen, Monate dauern.


Jupiter zeigt dir zwei Wolkenbänder und seine Monde, Saturn zeigt seinen Ring - wenn du Beobachtungserfahrung sammelst, hast du Chancen, Ende August den Mars nicht nur als Scheibchen zu sehen, sondern ebenfalls Oberflächendetails.

Amarok
2003-06-15, 00:10:23
Original geschrieben von beta3
kannst du mir sagen wo ne galaxie is?
eine die man schön beobachten kann

weißt du auch einen standort einer nova
Am besten kannst du wohl die Andromeda-Galaxie sehen, die ist im Moment jedoch sehr scher, da sie im Sternbild Andromeda liegt und am Abend derzeit nicht sichtbar ist. Aber man kann sie sehr gut schon im Feldstecher sehen, wenn man weiß wo sie ist.

Schau mal bei www.astronomie.de oder www.waa.at vorbei. Da findest viele sehr nützliche Informationen, auch über Geräte u.a.

und die beste "Restnova" ist sicher M1, wie schon von aths erwähnt (Krebsnebel) im Stier, oder M57 in der Leier, der ist im Moment sehr gut zu sehen, aber deine Öffnung wird da nciht viel hergeben.

aths
2003-06-15, 17:03:11
... weshalb man ihm imo lieber erzählen sollte, wo er mit seinem Teleskop was sieht :)

beta3
2003-06-15, 17:47:24
wie teuer ist überhaupt ein richtiges professionelles teleskop, mit dem man alles oder fast alles sehen kann

aths
2003-06-15, 17:55:12
Original geschrieben von beta3
wie teuer ist überhaupt ein richtiges professionelles teleskop, mit dem man alles oder fast alles sehen kann So ein Teleskop gibt es nicht.

Wenn man ein größeres Teleskop kaufen will, muss man wissen, worauf man scharf ist. Es gibt sehr viele unterschiedliche Bauweisen, jede mit ihren Vor- und Nachteilen.

Für Privatleute mit einem Budget, die mit ihrem Teleskop aber transportabel bleiben wollen, gibt es z.B. 8-Zoll-Spiegel (203 mm Öffnung) in Kompaktbauweise. Das Rohr selbst wiegt nur 5-6 kg, eine passende Montierung inkl. Stativ ist also für ca. 1000 € zu kriegen (sofern man nicht fotografieren will, dann wäre eine noch stabilere Montierung zu empfehlen.)

Man muss nun wissen, dass solche Geräte immer einen Kompromiss darstellen. Um die Bauweise kurz zu kriegen, musste zwangsläufig eine suboptimale Bauart gewählt werden. Das Bild was man dann hat ist nicht so gut, wie man es mit 8 Zoll Öffnung hinkriegen könnte. Dafür ist das Teleskop kleiner, leichter, und preiswerter.

Fast alle Spiegel-Teleskope haben einen Fangspiegel, was den Kontrast senkt. Dafür kann man zum gleichen Preis mit Spiegeln ein Teleskop mit größerer Öffnung bauen, als mit Linsen.

Für ca. 2000 - 3000 € bekommt man schon viel.

Beliebte Vertreter sind z.B. das C8 von Celestron, oder das VMC200L von Vixen.

Ich habe jetzt ein Teleskop bestellt, was wohl noch etwas teurer wird (worauf natürlich lange gespart werden musste.) Das ist aber kein besonders großes Teil (es hat nur 102 mm Öffnung) aber ein besonders gutes Gerät. Nämlich ein so genannter ED-Apochromat (ein Linsenteleskop mit Spezial-Linsen) aber kein Billig-Teil von Meade (:P Amarok) sondern immerhin von Vixen :)

Würde man die Einzelpreise zusammen rechnen, achherrje, wird einem schlecht: Der Tubus kostet lt. Liste 2500 €, die Montierung inkl. Stativ 1000 €, der Binokuar-Ansatz 470 € (damit kann man beidäugig beobachten) dazu kommt ein Anschluss-Adapter, 2 Glasweg-Korrektoren (à 124 €), und 3 Okular-Paare (also 6 Okulare) lt. Liste à 159 €. Dann habe ich ein stabilieres Stativ bestellt (Einzelpreis ca. 400 € statt ca. 300 €) und noch etwas Kleinkram. Nun sollte man nicht die Einzelpreise zusammenrechnen, im Paket kriegt man da logischerweise einen Rabatt, der sich gewaschen hat.

Jetzt der Witz - es gibt einen anderen Tubus, für "nur" 1500 €, der am Himmel mehr zeigt. Dieses Teil ist aber ein wenig umständlicher in der Handhabung (es muss hin und wieder justiert werden, braucht länger zum Auskühlen, und er ist auch etwas schwerer.)

Was ich da bestellt habe, ich lediglich gehobene Markenware, kein echtes HighEnd-Zeug. Ich darf sogar das erst mal ausprobieren, wenn es da ist, um mich möglicherweise noch anders zu entscheiden. Bevor man so viel Geld ausgibt, ist das auch erforderlich.

Professionelle Teleskope sind allerdings unerschwinglich, hier geht es bei einigen Zehntausend Euro überhaupt erst los. Die Montierung erfordert platzmäßig einen geräumigen Geräteschuppen im Vorgarten, denn solche Dinger können nur stationär betrieben werden, transportabel sind sie nicht.

Wer für wenig Geld viel sehen will, das geht auch. Hier empfehlen sich Newton-Teleskope nach Dobson-Bauart. Die Nachführung eines Objektes ist weniger bequem, und die preiswerten Dobsons haben natürlich nicht die allerbeste mechanische und optische Qualität. Ein Mittelguter Dobson zeigt pro Euro trotzdem das meiste am Himmel.

Sehr große Teleskope in Privatbesitz sind fast immer Dobsons, weil man die Größe nur so in einem sinnvollen finanziellen Rahmen gestalten kann. Die Gitterrohr-Bausweise ermöglicht zudem Transportabilität selbst bei riesigen Teilen.

beta3
2003-06-15, 18:21:04
was ist ein tubus? das rohr?
warum muss ein tubus auskühlen? wird es heiß`?

das beste teleskop íst doch noch das hubbleteleskop im all, oder?

aths
2003-06-15, 18:40:19
Original geschrieben von beta3
was ist ein tubus? das rohr?
warum muss ein tubus auskühlen? wird es heiß`?

das beste teleskop íst doch noch das hubbleteleskop im all, oder? Der Tubus ist das Rohr, ja. Er muss auskühlen, weil die Nacht kalt ist :) die Luft im Tubus aber noch warm. Die Thermik die dann entsteht, lässt das Bild "zittern", bzw. macht es unscharf. (Deshalb auch bitte nicht durchs Fenster beoabachten, weder durch ein geschlossenes, noch durch ein offenes. Der Thermik wegen sollte man damit draußen sein, am besten dort, wo keine warme Abluft von Häusern oder Industrie-Anlagen die Luftruhe stört.)

Auf der Erde gibt es Teleskope, die zusammen geschaltet genauere Messungen als das Hubble-Teleskop vornehmen können.

Amarok
2003-06-15, 18:43:48
Original geschrieben von beta3
was ist ein tubus? das rohr?
warum muss ein tubus auskühlen? wird es heiß`?

das beste teleskop íst doch noch das hubbleteleskop im all, oder?
Der Tbus ist das Rohr, bei den SCs ist der Tubus von der Umgebung "abgedichtet". d.h. dass im inneren des Teleskops eine andere Temperatur herrscht wenn man es aus der Wohnung in den z.B. Garten stellt. Vor allem im Winter ist das ein Problem. Die Warme Luft im Tubus flimmert und so flimmert dann auch das Bild des Sterns --> Unschärfe. (Denke an eine Heieß Luft über dem Asphlat...)
Deshalb muss man solche Teleskope auskühlen lassen. (es gibt ein paar Tricks wie es schneller geht..)

Das Hubblle ist erstklassig, aber nicht mehr das Beste: Mittlerweile gibt es sogenannte "adaptive optiken" die besser sind. Dabei werden viele Einzelspiegel so copmutergesteuert, dass sie die Luftunruhe wegfiltern. Dann schließe man noch ein paar Teleskope zusammen und schon hat man ein perfektes Bild.

@aths

Wer sagt, dass mein Neues ein Meade ist ;)

EDIT: aths war schneller (und hat genau das Gleiche gesagt;))

beta3
2003-06-15, 18:45:04
zusammengeschaltet, aber alleine ned
das hubble war ganz schön teuer, 2,2milliarden us dollar
aber es hat ne niedrige auflösung (2,560,000 pixel)

Amarok
2003-06-15, 18:49:41
Original geschrieben von beta3
zusammengeschaltet, aber alleine ned
das hubble war ganz schön teuer, 2,2milliarden us dollar
aber es hat ne niedrige auflösung (2,560,000 pixel)
Nein, die Auflösung ist schon hervorragend, du darfst da nicht nach den Pixel gehen.

beta3
2003-06-15, 18:50:46
wieso

das mit den pixel ist auf der offiziellen hubble-seite gestanden
hier könnt ihr es selbst nachlesen
http://www.hubblesite.org/reference_desk/glossary/n-q.shtml
einfach bis pixel scrollen

Amarok
2003-06-15, 18:57:54
Pixel ist NICHT Auflösung!

Die Kamera mag zwar so ausgestattet sein, aber das ist heir egal. Die Auflösung vom Teleskop ist 0.05 Bogensekunden! (Du würdest theoretisch einen Menschen in über 6000 km als längliche Abbildung erkennen...

Um noch einen Vergleich zu bringen: Meine Kamera hat über 3 Millionen Pixel, dann müsste sie doch besser als das Hubbleteleskop sein, oder? ;)

aths
2003-06-15, 19:07:12
Es kommt ja nicht zuletzt darauf an, auf welcher Fläche die Pixel angeordnet wurden, und auch, bei welchen Vergrößerungen die Pixelzahl noch ausgenutzt wird.

beta3
2003-06-15, 19:09:19
ein pixel ist ein farbpunkt
mehrere pixel bilden ein bild

meine kamera hat eine auflösung von 640x480
-> sie hat ne auflösung von 0,3MPxl
(so steht es jedenfalls auf einer internetseite)

das auflösung mit bogensekunden zu tun hat, hab ich noch nie gehört

Amarok
2003-06-15, 19:38:41
Original geschrieben von beta3
ein pixel ist ein farbpunkt
mehrere pixel bilden ein bild

meine kamera hat eine auflösung von 640x480
-> sie hat ne auflösung von 0,3MPxl
(so steht es jedenfalls auf einer internetseite)

das auflösung mit bogensekunden zu tun hat, hab ich noch nie gehört
Tja, es ist genau umgekehrt. Die Auflösung wird in Bogensekunden angegeben.

Sieh dir oben mein Beispiel an: Meine Kamera hätte dann eine bessere Auslösung als das Hubble-Teleskop.

Außerdem kann die Pixelgröße ja auch variieren.

Noch ein Beispiel: Photographiere einmal mit deiner Kamera normal, dann (wenn möglich) durch ein Teleobjektiv. Wo wirst mehr Details erkennen können (z.B. bei einem entferntem Haus)?

Noch was: Die Sache mit der Auflösung der Kameras: Wird das gleiche Bild mit unterschiedlicher pixelanzahl aufgenommen sind mehr Pixel/Fläche auf dem Photo vorhanden. Dadurch ist auch die Auflösung besser (da ja pro Pixel weniger Bogengrade/sekunden abgebildet werden., aber die Pixelanzahl sagt nicht direkt etwas über die Auflösung an und für sich aus.

beta3
2003-06-15, 19:46:50
kann kein teleobjektiv anschließen, hab auch keins

mit einem teleobjektiv wird es vergrößert, deswegen sieht man mehr details und hubble hat sicher einen besseren zoom als deine kamera

was ist mit der auflösung eines monitors, die wird auch in pixel angegeben, ich habe z.b. eine von 1600x1200
oder mit der auflösung von einem gedrucktem oder gescanntem papier, die wird in dpi angegeben

Amarok
2003-06-15, 20:32:35
Original geschrieben von beta3
kann kein teleobjektiv anschließen, hab auch keins

mit einem teleobjektiv wird es vergrößert, deswegen sieht man mehr details und hubble hat sicher einen besseren zoom als deine kamera

was ist mit der auflösung eines monitors, die wird auch in pixel angegeben, ich habe z.b. eine von 1600x1200
oder mit der auflösung von einem gedrucktem oder gescanntem papier, die wird in dpi angegeben
Nein, Hubble zoomz nicht. Du missverstehst hier ein paar Begriffe.

PC-Technik ist etwas anderes als optische Physik.

Die Auflösung eines Teleskops (wie auch Hubble eines ist) ist durch den Durchmesser des Spiegels oder der Linse definiert. Je größer, desto besser ist die Auflösung. (und auch das Sammelvermögen des Lichts. Da gibt es keine Pixel.

Auch hat die Brennweite (wie es auch bei den Teleobjektiven angegeben ist nur bedingt etwas mit der Bergrößerung bei Teleskopen zu tun. Die wird erst, wie schon oben erwähnt, auch durch das Okular bestimmt. Brennweite Obejektiv/Brennweite Okular = Vergrößerung. Würde ich jetzt wie bei deinem Teleskop ein theoretische 2mm Okular einsetzen würdest du eine Vergrößerung von 450-fach erhalten. Da wirst du aber nichts sehen, da alles unscharf erscheint. (=das Auflösungsvermögen deines Rohrs ist zu schlecht.) Wenn du jetzt ein Teleskop mit 30cm Öffnung hättest mit einer Brennweite von 3m (wie ein klassisches SC), und ein 5mm Okular einsetzt, dann hättest du eine Vergrößerung von 600 und bei guter Luft (=Seeing) könntest du sogar ganz gut Details erkennen. (goßer Durchmesser des Teleskops = gute Auflösung = stärkere Vergrößerung möglich).

Jetzt alles klar?

aths
2003-06-16, 04:45:39
beta3,

Amarok meint das physikalische Auflösungsvermögen. Zunächst hat auch ein Bild aus Licht (was wir mit dem Auge sehen können) ein Auflösungsvermögen, abhängig von der Wellenlänge des Lichtes. Der Ort eines Photons ist prinzipiell nicht genau bestimmbar, und deshalb kommt auch die Mikroskopie an ihre Grenzen: Irgendwann kann man da nicht mehr vergrößern, ohne diese Unschärfe sichtbar mitzuvergrößern.

Bei Teleskopen ist die Sache etwas anders, da es zwar eine vergrößerte Abbildung erzeugt, aber das Bild immer noch kleiner "als in echt" ist, wir holen die Objekte scheinbar ran, aber sehen sie trotzdem noch kleiner als wären sie direkt vor uns.

Ein Teleskop verändert durch Brechung und / oder Reflektion den Lichtweg so, dass das möglich ist: Beispielsweise wird das Lichtbündel, was bei dir vorne reingeht (von 60 mm Durchmesser, da 60 mm Öffnung) auf 1 mm zusammengepresst. Man spricht dann auch von einer Austrittspupille von 1 mm.

In der Praxis ist das ein brauchbarer Wert, um kontrastreiche, schöne Bilder zu bekommen. Je nach Bauart kann man mit kleinerer Austrittspupille arbeiten (also die Vergrößerung erhöhen) und hier lassen Linsenteleskope prinzipiell kleinere Austrittspupillen (sprich höhere Vergrößerungen pro Öffnung) zu, als Spiegelteleskope, dafür sind größere Öffnungen bei Spiegelteleskopen meistens preiswerter.

Wird die Austrittspupille zu klein, wird das Bild flau und kontrastarm, und verwaschen. Größere Öffnungen erlauben eine gleich große AP bei höheren Vergrößerungen. Die Öffnung bestimmt die Auflösung. Zwar kannst du mit passendem Zubehör z.B. 300x vergrößern, du siehst aber nicht mehr Details als z.B. mit 120x, du siehst sogar weniger.

Um nun ein allgemeines Maß dafür zu finden, fragt man, welches kleinste Detail am Himmel man mit einer gegebenen Optik noch erkennen kann. Bei dir liegt die theoretische Grenze bei ungefähr 2 Bogensekunden. Ob du sie erreichst hängt von der Qualität der Öffnung ab. Solche Tests kann man an Doppelsternen machen, wo der Abstand bekannt ist.

beta3
2003-06-16, 18:11:41
verstanden
kann ich irgendwie feststellen, welche auflösung mein auge meine kamera (im handbuch und auf der website steht nur was von pixel) hat?

Amarok
2003-06-16, 18:33:15
Ein gutes Auge schafft eine Bogenminute, mit viel Übung geht es noch ein wenig besser.

beta3
2003-06-17, 19:56:47
das wäre dann 1/21600 teil eines kreises

ein freund hat mir erzählt, dass man auch satelliten mit dem bloßem auge erkennen kann, geht das?
ich hab noch nie welche gesehen, nur sterne, den mond und flugzeuge am himmel

Amarok
2003-06-17, 20:37:24
Original geschrieben von beta3
das wäre dann 1/21600 teil eines kreises

ein freund hat mir erzählt, dass man auch satelliten mit dem bloßem auge erkennen kann, geht das?
ich hab noch nie welche gesehen, nur sterne, den mond und flugzeuge am himmel
Satelliten zu sehen ist kein Problem.

Hier (www.heavens-above.com) eine sehr gute Website wo du die aktuellen Durchgänge der Satelliten findest.