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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux-Kernel einer Distri selber kompilieren


Spartakus
2003-06-17, 19:12:28
Die Distribution heißt Mandrake Linux 9.1.

Die Kernel-Sourcen hab ich bereits "installiert" von einer der Installations-CDs der Distribution. Sie befinden sich jetzt, so wie es sein soll, unter "/usr/src/linux-version".

Ich hatte mir jetzt vorgestellt, die Sourcen neu zu kompilieren um nicht benötigte Pakete außen vor zu lassen. Um dabei nicht irgendwelche mandrake-spezifischen Einstellungen zu übersehen und mit der Ausgangslage 'korrekter Kernel' zu beginnen bei der Kernel-Konfiguration, wollte ich die angeblich bereits vorhandene ".config"-Datei benutzen. Ich hab aber keine auf der Platte.

Jetzt die Fragen:

Lohnt sich das überhaupt, den Kernel anzupassen und zu kompilieren? Ich hab z.B. kein ISDN, W-LAN, bla, bla. Das könnte ich dann z.B. komplett weglassen beim übersetzen.
Oder ist der von Mandrake installierte Kernel bereits in einem gescheiten Zustand? (Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, weil die ja nicht von einer speziellen PC-Config ausgehen können).

Und wo finde ich das ".config"-File, dass ich gerne einlesen möchte?

MfG

Ganon
2003-06-17, 19:44:01
Meistens ist das config-File in /boot

Dort vielleicht vmlinuz.config, oder so! Musst mal gucken!

Lohnen tut sich das nicht! Das System wird nicht schneller dadurch! Da ISDN und WLAN alles Module sein müssten, dürften die nicht geladen sein!

Aber wenn du lange weile hast, dann mache es ruhig!

Aber bringen wird es nix, außer vielleicht ein bisschen Erfahrung!

Exxtreme
2003-06-17, 20:43:26
Also wenn dein System gut läuft und deine HW komplett erkannt und eingebunden ist, dann lohnt sich das Kernel-kompilieren normalerweise nicht.

schroedinger
2003-06-18, 00:27:56
Meiner Meinung nach bringt ein Kernelkompilieren einem normalen Benutzer nicht allzuviel, ausser eventuell viel Stress. (Dieses vergessen jenes vergessen, und nochmal kompilieren,...)

Wenn du aber heiss auf mehr Performance und Sicherheit bist, dann solltest du deinen Kernel sehrwohl neukompilieren. Mandrake 9.1 verwendet meines Wissens nach einen Kernel der Version 2.4.20. Vor kurzem ist aber der Kernel der Version 2.4.21 herausgekommen. Die Vorteile liegen in unzähligen Bugfixes, in einer besseren Performance und Ansprechbarkeit unter hoher "IDE-Last" (heftiges lesen und schreiben auf Festplatte),...

Bezüglich deiner .config (versteckte Datei, mit "ls -a" sichtbar) Datei: Ich habe keine Ahnung von Mandrake; aber falls du sie gefunden hast, brauchst du diese nur in das Verzeichnis deiner entpackten Kernelquellen kopieren. Dann brauchst du nur mehr kompilieren und fertig (meistens fertig ;-)).

ActionNews
2003-06-18, 07:40:57
Vielleicht solltest du dir auch die aktuelle C't kaufen. Da ist ein Artikel drin wie man neue Treiber unter Linux installiert und auch eine Anleitung wie man dabei den Kernel patcht und kompiliert! Da sind viele nützliche Tipps drin :)! (Ausgabe 13/03)

CU ActionNews

Spartakus
2003-06-18, 13:27:02
So richtig scheint sich das Neukompilieren des Kernels ja nicht zu lohnen. Wobei es schon mal 'ne nette Beschäftigung wäre. Ist halt so 'n Bastelersatz für die Modelleisenbahn. :D

Was mich an Mandrake stört ist die subjektiv langsamer Geschwindigkeit gegenüber z.B. der Redhat-Distribution.
Mandrake 9.1 und Redhat 9.0 installieren die selben Versionen von GNOME und trotzdem scheint mir Redhat schneller zu sein als Mandrake.

Meiner Meinung nach kann es dafür ja nur 2 Gründe geben: dicker (nicht angepasster) Kernel und zu viele standardmäßig laufende Prozesse.

Mal angenommen, am Kernel liegt es nicht. Die meisten "Features" und Treiber werden bzw. kann man ja als Module einbinden, damit die nicht standardmäßig im RAM rumgammeln.

Also liegt die niedrigere Geschwindigkeit (DMA ist aktiviert; alle Treiber laufen) von Mandrake wohl an zu vielen nebenbei laufenden automatisch gestarteten Prozessen.

Problem: Man kann die natürlich nicht alle abschalten. ^^ Immerhin konnte ich deren Zahl schon mal auf 19 reduzieren. Is zwar schön, dass man die englischen Erklärungen übersetzen kann für die Prozesse, aber das muss ja dann nciht heißen, dass man weiß, ob man deren Autostart deaktivieren kann.

Ich schweife vom Thema ab. :D

Spartakus
2003-06-18, 13:28:45
Die neue C't befindet sich übrigens bereits in meinem Besitz. :) Wegen dem Blatt bin ich auch mal auf die Idee gekommen, den Kernel an mein System anzupassen.

Desti
2003-06-18, 13:31:43
Komisch, bei mdk sollte eigentlich die .config bei den kernelsourcen liegen, ich hab immer selbstgemachte Kernels :D

Exxtreme
2003-06-18, 13:36:13
Original geschrieben von Spartakus
Was mich an Mandrake stört ist die subjektiv langsamer Geschwindigkeit gegenüber z.B. der Redhat-Distribution.
Mandrake 9.1 und Redhat 9.0 installieren die selben Versionen von GNOME und trotzdem scheint mir Redhat schneller zu sein als Mandrake.

Das Problem hatte ich auch. MDK9.1 ist auch bei mir signifikant langsamer und träger gewesen als RH9. Deswegen bin ich auch ungestiegen.

Am Kernel wird's aber sicher nicht liegen. Man kann den Kernel schon abspecken aber direkt Geschwindigkeit wird es nicht bringen... es wird aber einige MB an RAM sparen.

Spartakus
2003-06-19, 15:25:00
".config"-Datei liegt den Sourcen bei? Hab ich auch erst gehofft / gedacht, aber dem war nicht so. Muss ich nochmal genauer schauen, wenn Uni vorbei ist.
Theoretisch müssten das .Config-File der Kernel-Sourcen von der Mandrake-CD ja sogar schon tauglich sein, so dass ich einfach dieses Config-File finden muss am Ordner und eben dies und das nach meinen Wünschen anpasse.

Mittlerweile kann man auch den neuen endgültigen Kernel 2.4.21 als Mandrake-Version ziehen. Das wäre sogar mal ein Grund, das Teil selber zu backen. :)

@Exxtreme: Die Redhat-Distri ist eigentlich besser als die Mandrake-Distri. Aber neben der Performance zählt für mich auch sehr stark das Handling. Mandrake bietet dem User z.B. einen Menü-Editor. Für mich als Ordnungsfanatiker (nur am Rechner ^^) eine Wohltat. Außerdem hatte ich öfters Probleme, neue RPMs für Redhat zu besorgen. Für Mandrake findet man vieles auf www.rpmfind.net , aber neuere Versionen des Mozilla-Browsers (z.B.) hab ich für Redhat noch nicht gefunden. Vor allem DAS Paket ist besonders wichtig, weil man mit den Original-Sourcen von www.mozilla.org kein gescheites Font-Antialiasing hinbekommt. Aber das Problem hatten wir ja schon mal. :D

Exxtreme
2003-06-19, 15:27:51
Original geschrieben von Spartakus
Vor allem DAS Paket ist besonders wichtig, weil man mit den Original-Sourcen von www.mozilla.org kein gescheites Font-Antialiasing hinbekommt. Aber das Problem hatten wir ja schon mal. :D
Doch, man kriegt's hin ohne, daß man den Mozilla neu kompilieren muss.

Man muss nur eine config-Datei leicht ändern.

Spartakus
2003-06-19, 15:31:27
Original geschrieben von Exxtreme
Doch, man kriegt's hin ohne, daß man den Mozilla neu kompilieren muss.

Man muss nur eine config-Datei leicht ändern.

Schneller als die Studenten. ^^ *auf die Uhr guck*

Eigentlich muss man nur den Font-Ordner eintragen (ich hab mir ein paar True-Types von Windows gezogen) und dann Antialiasing aktivieren und ein bissel runterstufen, damit das nicht aussieht wie besoffen.

War glaub ich die Datei "unix.all" im "Prefs"Ordner. Müsste ich jetzt erst nachschauen.

Aber eine so ausgezeichnet Qualität, wie es die Redhat- und Mandrake-Progger hinbekommen, hab ich bei weitem nicht erreicht.