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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : How to convert a Raver


Yomin
2003-06-19, 19:47:56
tja in diesem Thread widme ich mich einem Problem vor dem vllt schon andere gestanden sind.
Die Story begann so: Habe zufällig im Internet (icq um genau zu sein) jemanden gefunden, der in meinem Ort wohnt (ok.. sie hat mich gefunden)
naja nach einem längeren Gespräch bin ich dann draufgekommen, dass ich sie eigentlich kennen müsste (im RL).Dann stellte sich raus, dass sie rave hoert.

Rave.. das ist doch diese neue Designer-Musikrichtung bei der normal-usern schlecht wird. (ausser bei Fatboy Slim.. der is cool) und so dachte ich mir: da muss man was machen!

Darum werde ich jetzt versuchen diesem armen Mädchen zu helfen...
Leider hab ich keinen Plan wie..

wenn jemand Tipps hat, dann her damit

Kenny1702
2003-06-19, 20:09:32
Warum soll sie nicht Rave hören? Außer weil es dir nicht gefällt?
Vielleicht sollte sie dich "konvertieren", weil du das Falsche hörst.

Na ja, das Wichtigste ist IMO den Musikgeschmack des anderen zu respektieren. Das heißt nicht, daß du dann immer Rave hören mußt.
Wenn du ihr etwas von deiner Musikwelt zeigen willst, dann solltest du auch bereit sein, etwas von ihrer aufzunehmen (oder ertragen;D).
Wenn sie bei dir zu Besuch ist, dann hast du ja im gewissen Rahmen die "Musikhoheit", da kannst du ja Sachen aussuchen, die gefallen können. Wenn sie ihr nicht gefallen, spätestens wenn sie es sagt, auch ihre Wünsche aufnehmen... laß sie etwas aus deiner CD-Sammlung aussuchen (die wahrscheinlich kein Rave enthält), dann weißt du, was sie für "normale" Sachen mag... sind aber nur so Ideen;).

pubi
2003-06-19, 20:12:37
Original geschrieben von Kenny1702
Warum soll sie nicht Rave hören? Außer weil es dir nicht gefällt?
Vielleicht sollte sie dich "konvertieren", weil du das Falsche hörst.

Na ja, das Wichtigste ist IMO den Musikgeschmack des anderen zu respektieren. Das heißt nicht, daß du dann immer Rave hören mußt.
Wenn du ihr etwas von deiner Musikwelt zeigen willst, dann solltest du auch bereit sein, etwas von ihrer aufzunehmen (oder ertragen;D).
Wenn sie bei dir zu Besuch ist, dann hast du ja im gewissen Rahmen die "Musikhoheit", da kannst du ja Sachen aussuchen, die gefallen können. Wenn sie ihr nicht gefallen, spätestens wenn sie es sagt, auch ihre Wünsche aufnehmen... laß sie etwas aus deiner CD-Sammlung aussuchen (die wahrscheinlich kein Rave enthält), dann weißt du, was sie für "normale" Sachen mag... sind aber nur so Ideen;).
Full Ack.
Mit meinem Musikgeschmack waere die Auswahl ziemlich klein, wenn ich darauf bestuende, dass sie es auch hoeren muesste. Anscheinend ist aus irgendeinem Grund Industrial/Noise bei der Jugend nicht sehr beliebt. Naja, oder ich kenn bloss keine Sau die's hoert ;)

WBM
2003-06-19, 20:13:19
Sich seine Bekannten nach dem Musikgeschmack auszusuchen halte ich für ein Armutszeugnis...
akzeptiere die Musik die sie gehört, genauso wie sie deine respektiert.
Leben und leben lassen würde ich da mal empfehlen. Was ich sage heißt ja nicht, dass man bei der Musik nicht auf einen Nenner kommen kann, frag sie doch einfach mal ob sie auch anderes mag was du vielleicht auch anhören kannst ;)

Anárion
2003-06-19, 20:16:10
Original geschrieben von WBM
Sich seine Bekannten nach dem Musikgeschmack auszusuchen halte ich für ein Armutszeugnis...
akzeptiere die Musik die sie gehört, genauso wie sie deine respektiert.
Leben und leben lassen würde ich da mal empfehlen. Was ich sage heißt ja nicht, dass man bei der Musik nicht auf einen Nenner kommen kann, frag sie doch einfach mal ob sie auch anderes mag was du vielleicht auch anhören kannst ;)

Absolutes Ack!

sun-man
2003-06-19, 20:27:50
tja in diesem Thread widme ich mich einem Problem vor dem vllt schon andere gestanden sind.
Darum werde ich jetzt versuchen diesem armen Mädchen zu helfen...

Ganz sicher nicht. Warum soll ausgerecnet Sie sich anpassen, bist Du was besseres weil Du was anderes hörst.....oder ist "Rave" (womit Du wohl eher Techno in irgendeiner Stilrichtung meinst) eine niedere Lebenskultur die es gilt auszumerzen ? Hilf Dir selbst und schau mal über den Tellerrand. etwas mehr Toleranz könnte Dir auch nicht schaden.

Gast
2003-06-19, 21:40:10
Original geschrieben von Yomin
tja in diesem Thread widme ich mich einem Problem vor dem vllt schon andere gestanden sind.
Die Story begann so: Habe zufällig im Internet (icq um genau zu sein) jemanden gefunden, der in meinem Ort wohnt (ok.. sie hat mich gefunden)
naja nach einem längeren Gespräch bin ich dann draufgekommen, dass ich sie eigentlich kennen müsste (im RL).Dann stellte sich raus, dass sie rave hoert.

Rave.. das ist doch diese neue Designer-Musikrichtung bei der normal-usern schlecht wird. (ausser bei Fatboy Slim.. der is cool) und so dachte ich mir: da muss man was machen!

Darum werde ich jetzt versuchen diesem armen Mädchen zu helfen...
Leider hab ich keinen Plan wie..

wenn jemand Tipps hat, dann her damit probiers net wenn du an ihr "interesse" hast....

Boris
2003-06-19, 21:48:02
hmm.. du könntest ihr höchstens zeigen dass es auch andere musik gibt die gut ist bzw. ihr mal ein paar metal lieder oder so vorspielen... (du hörst doch metal/rock, oder?)

Gast
2003-06-20, 00:48:36
Aber wenn du das machst, dann eher zufällig und bloss nich penetrant.
gibt nix schlimmeres als Leute, die einem "ihre" Musik aufdrücken wollen, damit erreicht man eher das Gegenteil. Bei mir und meiner Freundin wars so: sie hörte eher Charts, ich höre Punk/Rock und ab und zu etwas Metal. Im Auto hab ich dann die Mucke immer laufen gehabt, allerdings nich, um sie zu überzeugen, sondern weil ich im Auto immer Mucke höre. Irgendwann hat sie dann mal nach der einen oder anderen Band gefragt und mich gebeten, ihr mal was aufzunehmen.

Solange für den anderen "seine" Mucke nicht das Wichtigste auf der Welt ist und man ohne daß man die Mucke nicht gut findet auch nicht an den anderen rankommt, isses doch egal, was man so hört, auch wenn natürlich jeder denkt, daß die Lieblingsmucke die einzig richtige ist.

(del)
2003-06-21, 21:18:55
guter rave ist gute musik so einfach. wer sagt denn das nur hip-hop, pop und rock gut ist???

rave und techno ist doch was total cooles, hören ja schliesslich nicht viele leute... kannst sie also als alternativ einstufen und das macht leute doch interessant. daraus ergeben sich doch interessante gespräche ('wie kommst du auf rave')...
im gegenzug wird sie deine musik wahrscheinlich auch nicht lieben..
aber das ist ja rein spekulativ...

wowbagger
2003-06-22, 12:05:28
@mayday: da stimmte ich dir zu!

ich hab mir schon oft genug anhören müssen, dass techno in allen richtungen (ich hör vor allem schranz und trance) keine Musik sei, weil da ja keine Instrumende dabei währen... Noja davon abgesehen, dass sogut wie alle Bands die Sounds elektronisch aufarbeiten [ob das so is, weil die musiker net spielen könnne, lasse ich in dieser argumentation weg], ist es doch egal, wie die musik erzeugt wird. ausserdem kann man auf techno in der disse richtig cool abgehn, was bei hiphop net geht, da kann man nur "kopfnicken"... Ich sag immer:

"Lieber zu Techno zappeln, als zu HipHop Affenbewegungen machen",


wobei ich anmerken muss, dass ich auch HipHop höre...

Und wenn dir wirklich was an dem Mädel liegt, dann respektiere sie wie sie is!

Xanthomryr
2003-06-22, 14:27:27
Original geschrieben von Mayday
rave und techno ist doch was total cooles, hören ja schliesslich nicht viele leute... kannst sie also als alternativ einstufen

:lolaway:

Weil´s kaum einer hört ist auch immer so wenig los auf der Loveparade.

Vor 12 Jahren war alles noch schön im Underground und das Feiern hat noch Spass gemacht.
Kein Vergleich zu heute.

Naja, aber es werden langsam wieder weniger Ravemitläufer und in nochmal 12 Jahren sind wir vielleicht wieder im Underground, wo wir hingehören.

Bakunin3
2003-06-22, 15:36:16
Original geschrieben von Yomin
Darum werde ich jetzt versuchen diesem armen Mädchen zu helfen...
Leider hab ich keinen Plan wie..

wenn jemand Tipps hat, dann her damit

Nimm ihr die Pillen weg, dann macht's ihr keinen Spaß mehr und sie wird wieder normal. :)

B3

Anárion
2003-06-22, 15:37:15
Original geschrieben von Bakunin3
Nimm ihr die Pillen weg, dann macht's ihr keinen Spaß mehr und sie wird wieder normal. :)

B3

Nimmt dem Bakunin die Vorurteile und er wird vielleicht zufrieden sein hier in Deutschland und vielleicht sogar Mensch.

Bakunin3
2003-06-22, 15:43:41
Original geschrieben von Anárion
Nimmt dem Bakunin die Vorurteile und er wird vielleicht zufrieden sein hier in Deutschland und vielleicht sogar Mensch.

Falsch Anárion: "nehmt" muß es heißen. ;)

B3

Anárion
2003-06-22, 15:52:21
Original geschrieben von Bakunin3
Falsch Anárion: "nehmt" muß es heißen. ;)

B3

Nö Michail, ich übe mich im "ugs." ;) Will mich doch integrieren ;)

Bakunin3
2003-06-22, 16:19:15
Vorbildlich! :D

B3

PS: Aber mal im Ernst: Einige "Raver" aus meiner - weiteren - Bekanntschaft sagen selbst: Die Musik mach ihnen nur so richtig Spaß, wenn sie sich was einpfeifen und dann marathonartig abhotten können.

Endorphine
2003-06-22, 19:15:41
Original geschrieben von Bakunin3
Aber mal im Ernst: Einige "Raver" aus meiner - weiteren - Bekanntschaft sagen selbst: Die Musik mach ihnen nur so richtig Spaß, wenn sie sich was einpfeifen und dann marathonartig abhotten können. Wie schön, dass du davon gehört hast, dass einige so sein sollen und das dann automatisch auf alle verallgemeinerst, die gelegentlich elektronische Musik hören.

Exxtreme
2003-06-22, 19:31:34
Original geschrieben von Bakunin3
Nimm ihr die Pillen weg, dann macht's ihr keinen Spaß mehr und sie wird wieder normal. :)

B3
:lol:

Da kenne ich einen Witz:

Was sagt ein Raver auf auf einem Rave wenn ihm die Pillen ausgegangen sind?


- Mann, ist die Musik heute aber shice.

;)

(del)
2003-06-23, 07:32:33
mäßig :(

Gast
2003-06-23, 07:59:57
Original geschrieben von Mayday
mäßig :(

Pahh ,der witz soll ja auch nicht der/die raver verstehen sondern der NORMALE mensch :D

(del)
2003-06-24, 07:34:28
auch sehr maßig :(

Asaraki
2003-06-24, 08:50:51
hmmm traut sich unser yomin nicht mehr in den thread? *gg*

aber vielleicht kann mir ja einer die frage beantworten :
Was für ne Musikrichtung is Underworld?

Xanthomryr
2003-06-24, 14:00:08
Underworld ist Techno Urgestein, auch wenn sie noch andere Stile in ihre Musik einfließen lassen.

Der Underworld Klassiker schlechthin ist REZ, bringt auf einem Rave alle zum Schreien. :D

Asaraki
2003-06-24, 14:06:31
also is Underworld "echter Techno"? oder irgendne untergruppe von techno?

ich hab da absolut keine ahnung von ;)

Anárion
2003-06-24, 14:11:02
Underworld ist 'ne Mischung aus Techno, Dub und Rock.

Der ursprüngiche Techno ist eigentlich der Detroit. Irgendwie hat sich dann der Name Techno als Oberbegriff etabliert, was eigentlich falsch ist. Ambient z.B. gab es schon vor dem Detroit und dennoch wird er zu den Unterarten des Techno dazugezählt.

Xanthomryr
2003-06-24, 14:12:14
Für mich ist Underworld echter Techno.

Ich halte auch nix von diesen ganzen Stil Schubladen.
Für mich gibt´s House, Techno, Acid, Gabber und Ambient.
Ob es sich da jetzt um Progressive,Trance, Schranz, Industrial oder sonst was handelt ist mir ziemlich wurst.

Anárion
2003-06-24, 14:17:59
Original geschrieben von Grendel
Für mich ist Underworld echter Techno.

Das mag ja sein, dennoch muß man hier den eigenen Geschmack außen vor lassen wenn es um die Definition bzw. "roots" geht. Der Begriff Techno ist in Detroit entstanden, dort liegen seine Ursprünge.

Xanthomryr
2003-06-24, 14:36:25
Okay, wenn es um die Definition geht hast du recht, Techno wurde ca. 1981 in Detroit geboren(Juan Atkins,Derrick May, Kevin Saunderson).

Xanthomryr
2003-06-24, 14:39:24
Hier ein wenig Techno Geschichte.
Dürfte für den ein oder anderen interessant sein.

http://www.aeonflux.co.uk/radio/history.php

http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&uid=CASS80306240853&sql=C793

Andre
2003-06-24, 14:47:31
Original geschrieben von Yomin
tja in diesem Thread widme ich mich einem Problem vor dem vllt schon andere gestanden sind.
Die Story begann so: Habe zufällig im Internet (icq um genau zu sein) jemanden gefunden, der in meinem Ort wohnt (ok.. sie hat mich gefunden)
naja nach einem längeren Gespräch bin ich dann draufgekommen, dass ich sie eigentlich kennen müsste (im RL).Dann stellte sich raus, dass sie rave hoert.

Rave.. das ist doch diese neue Designer-Musikrichtung bei der normal-usern schlecht wird. (ausser bei Fatboy Slim.. der is cool) und so dachte ich mir: da muss man was machen!

Darum werde ich jetzt versuchen diesem armen Mädchen zu helfen...
Leider hab ich keinen Plan wie..

wenn jemand Tipps hat, dann her damit

[ ]Du weißt wovon du redest.
[x] Du hast keinen Plan, was Rave/Techno bedeutet.

Xanthomryr
2003-06-24, 14:56:09
Rave.. das ist doch diese neue Designer-Musikrichtung bei der normal-usern schlecht wird.

Hehe, neu ist diese Musik weiß Gott nicht, gibt´s schon über 20 Jahre!!!

DrumDub
2003-06-24, 16:19:54
ich dachte rave wär eigentlich als begriff tot, aber so kann man sich täuschen. hier muss wohl ein wenig aufklärung betrieben werden, was grendel ja auch schon gemacht hat. rave stand mitte der 1990er eher für kommerziellen "deppen"- oder "kirmes"-techno ala marusha, kam aber ursprünglich aus manchester (club "the hacienda") als begriff für die bands, die noch mit "echten" instrumenten ende der 1980er psychedlische rave-musik in anlehung an die psychedliche musik der 1960er ala pink floyd gemacht haben. dazu gehörten unter anderem emf, the stone roses, eskimos & egypt, primal scream und die happy mondays...

edit: muss mich wohl korrigieren, obwohl ich den begriff rave wie oben beschrieben in erinnerung hatte... *eg*

"Schon 1989 war in England ein neues Wort für Acid/House/Techno Parties aufgetaucht, das Wort 'Rave'. Ich fragte einen unserer Friends von unserer damaligen englischen Plattenfirma, was das Wort 'Rave' eigentlich zu bedeuten habe. Er erklärte mir, dass, wenn ein Kid am Wochenende in die Disco an der Ecke geht, um sich mal richtig auszutoben, das normal sei. "But if you're a raver", dann sei das deinen Eltern unheimlich, die wüssten nicht so genau, wo du da hingehst und was du da machst. Das sei auch ein Aufstand gegen die Erwachsenen. Ich glaube bis zu diesem Punkt war das alles nur Musik gewesen, eine Party, auch experimentell und kunstmäßig, doch an diesem Punkt wurde eine Jugendbewegung daraus. Das war neu.

Alldieweil es im Rock'n'Roll nicht so voranging, entschloß sich ein englischer Musikjournalist wenig später, das Zauberwort 'Rave' kurzerhand als Oberbegriff für ein paar Gitarrenbands aus Manchester umzufunktionieren. Was diese Bands mit Rave zu tun hatten, ausser, dass sie vielleicht mal eine Ecstasy in der Hacienda eingeworfen hatten, blieb im Dunkeln."

(Westbam in "The Age Of The DJ-Mixer", 1996


Entstehung von Techno

Während in den 70ern Bands wie Kraftwerk noch Pioniercharakter hatten, wurden gegen Ende des Jahrzehnts für Songproduktionen immer öfter nicht nur herkömmliche Instrumente, sondern auch Synthesizer verwendet und in den 80er Jahren schließlich war elektronische Pop-Musik längst nichts mehr Ungewöhnliches. Techno wurde zur damaligen Zeit von seinen ersten Interpreten sowie heute rückblickend als logische Konsequenz der allgemeinen Technologisierung eben auch in der Musikbranche gesehen und oftmals sogar als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine bezeichnet. Schon damals beginnt Techno, den langsam aufkeimenden Trend zum verstärkten Gebrauch des Computers widerzuspiegeln und ist somit nach wie vor Reflexion von Aspekten unserer Gesellschaft.

Während sich Techno zur damaligen Zeit in Europa allerdings noch oftmals dem Vorwurf ausgesetzt sah, durch den alleinigen Einsatz elektronischer Geräte und dem Fehlen "echter" Instrumente eine gewisse Kälte auszustrahlen, wurde es in den USA wesentlich offener empfangen: bereits 1982 verbanden Afrika Bambaataa & The Soul Sonic Force in dem Track "Planet Rock" Auszüge aus Kraftwerk-Stücken mit Rap und schufen so ein heutiges Subgenre von Techno, nämlich Electro. In der folgenden Zeit wurden große Mengen von Electro/Rap-Fusionen produziert, solange bis der unvermeidliche Overkill Electro für lange Zeit nahezu komplett von der Bildfläche verschwinden ließ und gleichzeitig HipHop, wie man ihn heute kennt, ins Leben rief. Ein internationales Revival von Electro setzte dann 1996 ein, dem von Detroits Seite allerdings nicht viel Neues hinzugefügt wurde: zwar antwortete man mit einer Schwemme neuer Labels und Musikern, diese widmeten sich jedoch alle der Old School, indem sie bereits Dagewesenes wieder aufgriffen und intensivierten und somit nichts Innovatives schufen. In Deutschland hatte Electro anfangs nicht genügend Eigendynamik, und somit musste dann trotzdem meistens wieder auf Techno zurückgegriffen werden, um die Leute zum Feiern zu bewegen. In den letzten Jahren hat sich diesbezüglich jedoch einiges getan: Electro erfreut sich stets zunehmender Beliebtheit, es wird von vielen DJs und, im Gegensatz zu früher, auch von zahlreichen Clubs supportet. Doch zurück zu 1982:

Ebenfalls ungefähr zu dieser Zeit verarbeiteten die beiden Detroiter Juan Atkins und Richard Davies den Einfluss, den Kraftwerk auf sie ausgeübt hatte, in der Gründung des Projekts "Cybotron", und kombinierten die elektronischen Klänge der deutschen Band mit British New Wave. 1984 produzierten sie den Track "Techno City" womit sie ihrer Musik einen Namen gaben und gleichzeitig ein neues Genre erschufen. Als sich 1985 die beiden dann trennten, gründete Juan Atkins das Soloprojekt Model 500 und begann außerdem, mit Plattenspielern und dem TR 808 Drumcomputer aufzulegen.

In Zusammenhang mit Detroit und Juan Atkins muss auf jeden Fall auch Kevin Saunderson genannt werden, die zusammen mit Derrick May von der Presse auch die "Belleville Three" (sie besuchten alle drei die gleichnamige High-School) genannt wurden und als Urväter des Techno gelten. Im Booklet seiner im März 2002 veröffentlichten Mix-CD sagt Kevin Saunderson von sich selbst "I am now known for being one of the creators of Techno", und hat damit mehr als Recht, was ihm unter anderem auch durch seine großen kommerziellen Erfolge beispielsweise als Inner City mit "Big Fun" oder "Good Life" bestätigt wird. Erstaunlicherweise konnte sich Techno jedoch weder in seiner Geburtsstadt Detroit noch landesweit durchsetzen, da in den USA weiterhin HipHop und Rap wesentlich populärer waren. Es gelangte aber ca. 1988, vor allem durch den Virgin-Sampler "Techno! The New Dance Sound from Detroit", über England nach Europa und erfreute sich dort größter Beliebtheit. Es löste den gerade zu Ende gehenden Acid-House-Boom ab und machte in Deutschland Frankfurt und Berlin zu Technohochburgen. Durch die eben gefallene Mauer und die Vereinigung beider Stadtteile wurde in Berlin kreatives Potential freigesetzt, das sich durch viele illegale Parties in einfallsreichen Locations wie Abbruchhäusern, Industriehallen, Theatersälen etc. bemerkbar machte. Die auf diesen Parties vorherrschende Musikrichtung war eine extrem harte Variante von Techno, deshalb auch Tekkno oder Hardcore Techno genannt, und wurde als "eine Art Marschmusik für Roboter" (Spiegel, '91) oder die "härteste Tanzmusik aller Zeiten" (Stern,'92) bezeichnet. Aus dem Underground in die Öffentlichkeit gelangte Tekkno unter anderem durch die von Wolle Neugebauer veranstalteten Tekknozid-Parties direkt nach der Maueröffnung, und der Dance Hall Sendung des Radiosenders DT 64 mit Marusha, durch welche es ermöglicht wurde, die Musik auch außerhalb Berlins zu verbreiten. Interessanterweise zog dieses Subgenre von Techno auch erste Modetrends mit sich, und zwar Camouflage-Klamotten, weiße Handschuhe, Müllwesten, Wasserspritzpistolen oder in extremeren Fällen Gasmasken oder Staubsauger auf dem Rücken.

Schon 1992 distanzierten sich immer mehr Leute von Hardcore-Techno, lediglich in den Benelux-Ländern konnte es sich weiterhin behaupten, und entwickelte sich sogar noch weiter, und zwar zu dem, was man dann Gabber nannte. Zentraler Ort der Entwicklung war hierbei Rotterdam, Labels wie Rotterdam Records sind repräsentativ für den Sound, der immer wieder versuchte, die Grenzen an Härte und Schnelligkeit zu brechen und teilweise über 200 bpm aufwies. Bereits zur damaligen Zeit waren in den Niederlanden Raves mit 20.000 Besuchern keine Seltenheit. Laut Aussage von Paul Estak, Labelmanager und Produzent von Rotterdam Records, interessierten sich ca. 70% der aller Jugendlichen dort für House und Techno, was unter anderem auch mit der Tatsache, dass Fußball und Techno dort sehr eng miteinander verbunden war, zusammenhing. Es kam oft vor, dass die Fans sonntags nach dem Rave gemeinsam ins Stadion gingen, genauso wie während der Halbzeit im Fussballstadion Gabber zum Anheizen der Fans gespielt wurde.

In Deutschland begann die Kommerzialisierung des Techno schließlich 1992, als die großen Plattenfirmen auf Techno aufmerksam wurden, was nicht zuletzt mit der immer größer werdenden Love Parade (es waren bereits 15000 Leute dabei) zu tun hatte. Sie versuchten die für sie neue Musikrichtung zu vermarkten, was allerdings weder bei Partybegeisterten noch bei der breiten Masse auf offene Ohren stieß und daher nicht wirklich zu Verkaufserfolgen führte. Die Plattenindustrie zog sich deshalb vorerst wieder zurück, bis schließlich 1994 mit Acts wie beispielsweise Marusha der kommerzielle Durchbruch geschafft und eine neue Stilrichtung erschaffen war: Rave-Techno, von Gegnern auch "Spielzeug"- oder "Kirmestechno" genannt. Tracks wie "Somewhere over the Rainbow" können als _wenn auch vielleicht ungewollte- Vorläufer von den in den folgenden Jahren kommerziell äußerst erfolgreichen Dancefloor-Tracks gesehen werden, deren Interpreten meist nach zielgruppenspezifischen Aspekten ausgesucht wurden und deren Image ebenfalls so designed wurde, dass es für die breite Masse möglichst verkaufsanimierend wirkte. Folglich kamen die meisten Stars dieser bedauernswerten, da einzig und allein kommerziellen Gesichtspunkten entsprungenen Entwicklungsform von Techno nicht aus der Szene und störten sich deshalb, mit Blick auf ihren Kontostand, auch nicht daran, dass sie von wirklichen Technoliebhabern kaum Zuspruch bekamen. Problematisch war nur, dass Projekte wie Scooter oder Blümchen für die Allgemeinheit, die sich mit elektronischer Musik noch nicht oder kaum auseinandergesetzt hatte, als repräsentativ betrachtet wurde und sie daher oftmals _ nachvollziehbarerweise - wenig Verständnis für die Szene aufbrachte. Doch auch Szeneinsider spalteten sich mit der leidigen Diskussion um Underground und Kommerz in zwei Lager auf: während die einen die gesamte Entwicklung gut hießen, weil sie nun ihr Hobby zum Beruf machen konnten und außerdem auf diesem Wege eine wesentlich breitere Masse überhaupt auf elektronische Musik (auch wenn diese wirklich teilweise qualitativ alles andere als hochwertig war) aufmerksam wurde, gab es natürlich auch genügend Gegner der Kommerzialisierung, die den wirklichen Spirit des Techno verwässert sahen, den alten Zeiten nachjammerten oder vielleicht auch einfach nur neidisch waren, dass sie es nicht geschafft hatten, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Fakt war auf jeden Fall, dass nun die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten war und Techno anfing, zu einer Art modernen Pop zu werden: die Musikindustrie war nun dazu bereit, die "Technorevolution" in die allgemeine Unterhaltungsmaschinerie einzugliedern. Während Techno zu Beginn selbst noch als integrales Teil von House betrachtet wurde und House der Oberbegriff für den Sound, der in den Clubs lief, war, etablierte es sich nun durch den wachsenden Bekanntheitsgrad immer mehr zum Oberbegriff für elektronische Musik.

Eine weitere Konsequenz der immensen Charterfolge war neben dem Unmut in der Technogemeinde die Geburt des Subgenres Intelligent Techno, welches seinen Ursprung in England hatte, auch dort als Gegenpol zu Hardcore und kommerzieller Dance Music fungierte, und daher bestrebt war, seinen Konsumenten etwas komplett Anderes als das bisher Erhältliche zu bieten. Im Gegensatz zum allgemeinen Geschehen im Bereich der elektronischen Musik setzte man hier vor allem auf Minimalismus, reduzierte also den Sound nüchtern auf wenige Elemente, und versuchte, Tracks zu produzieren, die eher für das Wohnzimmer als für den Club gedacht waren, oder wie es auf dem CD-Cover des vermutlich für das Genre namensgebende Release des britischen Labels Warp Records "Artificial Intelligence" ausgedrückt wurde:

"Artificial Intelligence is electronic 'Listening music' for Long journeys quiet nights and club drowsy dawns. Listen with an open mind." Es handelte sich also hierbei nicht mehr vorrangig um Musik, zu der man tanzen können musste, sondern eher um den Akt des Hörens der Musik. Dadurch, dass sich die Produzenten dieser Musik von dem Klischee, dass ein Track auf dem Dancefloor funktionieren muss, frei machten, wurden kreative Freiräume geschaffen, die die Produktion eines vollkommen neuen Sounds ermöglichten, für dessen Verbreitung unter anderem Projekte wie The Future Sound of London oder Aphex Twin sorgten.

1994 war auch das Jahr, in dem erstmals die Öffentlichkeit auf das in der Szene vorherrschende Drogenproblem aufmerksam wurde; in den meisten Massenmedien waren reißerische Berichte über Ecstasy zu finden. Als jedoch der Berliner Verein Eve & Rave mit ihrer Broschüre über Party-Drogen einen Versuch der Aufklärung und Eindämmung von Risiken startete, sahen sie sich sogar mit einem Indizierungsantrag der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften konfrontiert, der dann jedoch abgelehnt wurde. Das Heftchen war aufgrund der Uneinigkeit und des fehlenden Konzeptes innerhalb der zuständigen Ämter mal erlaubt und dann wieder verboten, wurde aber schließlich in leicht veränderter Form endgültig zugelassen, womit ein Schritt in die richtige Richtung der aufklärenden Drogenpolitik gemacht wurde.

Nachdem Techno 1994 erstmals kommerziell sehr erfolgreich war, setzte sich diese Entwicklung in den darauf folgenden Jahren fort. Weiterhin stieg die Anzahl der Dancefloorproduktionen und des "Eurotrashs" (wie z.B. Scooter) in den Charts, aber auch der Markt für qualitativ hochwertige Musik, die aus der Szene kam, wurde breiter. Techno wurde immer facettenreicher und ständig wurden neue Variationen davon geschaffen, wodurch es nicht mehr einen großen, alles verändernden Trend, sondern eher viele kleine nebeneinander her existierende Strömungen gab, die sich einerseits ständig gegenseitig befruchteten und beeinflussten, aber auch in sich neue Richtungen einschlugen und genauso gerne klassisches Material wieder aufbereiteten.

Ein Beispiel für eine Techno-Variante neueren Datums aus dem mitteldeutschen Raum ist Schranz. Der Begriff wurde von Chris Liebing geprägt, der 1998 seine Geburtstagsfeier im Frankfurter Omen "Birthday Schranz" nannte, nachdem er die Bezeichnung auch schon des öfteren vorher in Plattenläden verwendet haben soll. Obwohl der Erfinder selbst über diesen Begriff sagt "Für mich war es nie eine Musikrichtung. Es sind Sounds, die übersteuert sind, Krach eben. Ich gehe davon aus, dass eine neue Generation herangewachsen ist, die sich mit den Begriffen Techno oder Trance nicht mehr identifizieren möchte.", versteht man im Großen und Ganzen darunter Progressive Techno, was eine härtere Variante von Techno mit großem Hang zur Monotonie ist. In Zusammenhang mit diesem harten Technosubgenre findet gerne die polarisierende Aufteilung in Hasser und Liebhaber statt, der wechselseitiges Unverständnis zugrunde gelegt ist und die eine indifferente Haltung unmöglich erscheinen lässt.

Als logische Folge des zunehmenden Variantenreichtums wird auch das Angebot in den Plattenläden und Clubs immer umfangreicher: Während mittlerweile in der Clublandschaft für nahezu jeden Geschmack etwas zu finden ist, werden die Record Stores mit einer Flut von Releases konfrontiert, die es neuen Interpreten und kleineren Labels nicht gerade einfach macht, aufzufallen und sich zu behaupten, da es für die Läden einfacher ist, ihre hauseigenen Produkte, Favourties oder nur noch die wirklich großen Renner zu vertreiben. Durch die fragmentartige Entwicklung und die somit immer schwieriger werdende Klassifizierung der einzelnen Subgenres entwickelt sich "Techno" immer mehr von der spezifischen Musikbezeichnung zu einem Überbegriff, der einerseits viele verschiedene Erscheinungsformen von elektronischer Musik einschließt, andererseits aber auch den gesamten Lifestyle, den die "Raving Society" zelebriert, und damit eine Lebenshaltung, die sich bewusst auf die moderne Technologie einlässt.

http://www.techno.de/news/specials/technokultur/history-of-techno/index.html