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Aragon
2004-07-08, 20:59:19
In der Nähe von Deneb (oben links) im Sternbild Schwan befinden sich ein großer Nebelkomplex, bestehend aus dem Nordamerikanebel (NGC 7000) und dem Pelikannebel (IC 5067 - IC 5070). Beides sind Emissionsnebel (H2-Regionen), deren Wasserstoffgas von sehr heißen Sternen ionisiert wird und ein Linienspektrum ausstrahlt. Sie befinden sich am Rande eines Spiralarms der Milchstraße und sind ca. 3000 Lichtjahre von uns entfernt. Die Nebel werden nicht von Deneb angeregt, der nur ca. 1500 Lichtjahre von uns entfernt ist, sondern von jungen, sehr heißen, blauen Sternen die sich direkt im Nebelkomplex befinden.

Aragon
2004-07-10, 14:36:58
Bisher durften die Aufnahmeserien nicht zu lange dauern, da sich die Sternbilder weiterdrehen (um 15° nach Westen in einer Stunde). Mein Blickfeld ist durch die Logiawände auf ca. 90° begrenzt. Wenn ein Winkel in Rektaszension von 60° fotografiert werden soll, darf daher die Aufnahmeserie nicht länger als 2 Stunden dauern.
Deshalb habe ich mein Pogramm so abgeändert, daß es die Durchmusterung jetzt auch entgegen der Sternbilddrehung durchführen kann. Wenn man die Belichtungszeiten entsprechend anpasst, kann man dann den Himmel die ganze Nacht hindurch ablichten.
Gestern habe ich dies erstmalig getestet und die Himmelsregion zwischen Herkules bis Schwan mit dem 55mm Objektiv fotografiert (ca. 60° x 30°). Die Aufnahme der Bilderserie (54 Stück) dauerte knapp 5 Stunden.

Nachdem die Aufnahmen zusammengesetzt sind, fallen mir unterschiedlich große Überschneidungen der Einzelbilder in Rektaszensionsrichtung (Ost-West Richtung) auf. Von Unten (Süden = Horizont) nach Oben (Norden = Zenit) nehmen die Überlagerungen der benachbarten Bilder zu. Sie steigt, beginnend von keinerlei Überschneidung am Horizont, bis ca. 100 Pixel im Zenit (ca. 1/4 der Bildbreite).

Vermutlich werden die Überschneidungen durch zu ungenaue Einnordung hervorgerufen. Jedenfalls nehmen die Fehler zu, je größer der fotografierte Winkel in Deklination ist. Mir scheint: ohne bessere Ausrichtung des Teleskops, sollten die Bildfelder des Mosaiks kleiner gewählt werden. Wer hilft mir beim Einscheinern?

aths
2004-07-10, 17:04:56
Hast du den Nebel im Schwan aufgenommen? Bitte etwas mehr Infos dann :) Wo und wann, wie lange, ...

Aragon
2004-07-10, 21:42:25
Klar, alle Aufnahmen die ich zeige habe ich selbst aufgenommen :)
Das Einzelbild ist aus der ersten Aufnahmeserie. Diese habe ich am 7.Juli von meiner Logia aus aufgenommen.

Aufnahmesystem: Starlight XPress MX7C, Belichtungszeit 5 Minuten
Optik: Objektiv 35mm mit IR-Filter und UHC-Schmalband-Filter, abgeblendet um 2 Stufen auf Blende 5,6
Nachführung: Meade ETX 105

Um das Bild auf die 20 kB Größe zu reduzieren, habe ich die Auflösung auf 376 x 290 halbiert.

PS: Wie gehts deinem Vixen-Apo? Wann gibts wieder einen Beobachtungsbericht?

aths
2004-07-10, 22:52:51
Original geschrieben von Aragon
PS: Wie gehts deinem Vixen-Apo? Wann gibts wieder einen Beobachtungsbericht? Dann, wenn ich ihn wieder mal einsetze :) Zwischendurch hab ich ihn ein paar mal auf Jupiter gehalten bzw. auf unseren Mond.

Aragon
2004-07-11, 20:15:07
Achso. Ich dachte schon der APO ist immer noch bei Vixen zur Reparatur.

Zum Abschluß habe ich noch eine weitere Funktion in das Programm zur Himmelsdurchmusterung eingebaut.
Diese passt die verschiedenen Hintergrundhelligkeiten zwischen den Bildern an (Normalisierung).

Mit voller Auflösung (sehr stark komprimiert):

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/Mosaik_normalized.jpg

Mit halber Auflösung:

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/Mosaik_2x2_normalized.jpg


Im verkleinerten Bild des Mosaiks sieht man den Unterschied:

Links: Originalmosaik
Rechts: Nach Normalisierung der Bildhintergründe

aths
2004-07-11, 23:05:04
Original geschrieben von Aragon
Achso. Ich dachte schon der APO ist immer noch bei Vixen zur Reparatur.Da war er nie.

bröckelkacke
2004-07-11, 23:16:58
Gestern habe ich zum ersten Mal den double-double in Lyra getrennt - hüpfhüpf. Obwohl ich schon öfters Mondschatten auf Jupiter gesehen habe, habe mir sorgen gemacht, dass mein 8" Dob eine Gurke ist, weil ich den double-double nicht getrennen konnte aber er ist keine Gurke - bei 133x habe ich den double-double in Lyra wundervoll getrennt.
Merke: Schiebe es nicht auf den Dobson, denn er ist perfekt. :massa:

Aragon
2004-07-18, 09:54:04
Am Freitag habe ich mein ETX aufgebaut und ein wenig Piggy-Down fotografiert. Nur zu Testzwecken und daher mit nur 10s Belichtungszeit am 35 mm Weitwinkel an der MX7C. Der UHC-Schmalband war diesmal nicht eingesetzt.

Es war eine klare, dunstfreie Nacht und keine Wolken am Himmel zu erkennen.
So habe ich einfach mal ohne klares Ziel auf den Sternenhimmel gehalten. Die Bilder waren aber trotz der kurzen Belichtungszeit voller Wolken. Das war ärgerlich, aber da ich ehe schon sehr müde war habe ich die Bilderserie abgebrochen und meinen Schönheitsschlaf nachgeholt.

Erst am nächsten Tag, nachdem ich auf meiner Sternkarte überprüft habe welche Himmelsregion ich die Nacht zuvor fotografiert hatte, wurde mir klar woher die angeblichen Wolken kamen. Das waren keine Wolken sondern die Milchstrasse.

Aragon
2004-07-22, 17:45:47
Leider ist mein H-Alpha Sonnenteleskop (Coronado PST) noch nicht eingetroffen. Daher gibt es noch keine Protuberanzen und Filamente der aktiven Sonne zu bewundern, sondern nur eine Gruppe größerer Sonnenflecken.

Auf dieser Aufnahme (Meade ETX mit Glassonnenfilter und TouCam) ist ein Gebiet von 440 000 x 330 000 Kilometern zu sehen. Dies entspricht inetwa 1/40 der gesamten Sonnenoberfläche.

Die beiden dunklen Sonnenflecken haben einen Durchmesser von ca. 25 000 Kilometern und sind somit doppelt so groß wie die Erde. Sie bedecken zusammengenommen weniger als 1/6000 der gesamten Sonnenoberfläche. Selbst wenn von diesen beiden dunklen Sonnenflecken keinerlei Licht ausgestrahlt würde, sinkt der bei uns eintreffende Lichtstrom um weniger als ein Promille (-> die Winterklamotten können im Schrank bleiben).

Original geschrieben von Amarok
Mein Aufschrei beim Artikel war rein rhetorisch, ich habe derzeit selbst keine CCD-Kamera mit Kühlung, aber bei uns im Verein besitzen die meisten eine Kamera, da arbeite ich auch mit.

Ich werde mir wahrscheinlich die Starlight Xpress HX916 oder 716 zulegen.

Und, hast du schon oder kaufst du noch?

Amarok
2004-07-22, 22:13:39
Original geschrieben von Aragon

Und, hast du schon oder kaufst du noch?
Nein, habe komplett umdisponiert...Werde mir die Canon D10 kaufen, warte noch bis nächstes Monat...

Schöne Bilder übrigens von dir...

Aragon
2004-07-23, 13:03:36
Original geschrieben von Amarok
Nein, habe komplett umdisponiert...Werde mir die Canon D10 kaufen, warte noch bis nächstes Monat...

Schöne Bilder übrigens von dir...
Momentan sind die Preise für die Canon EOS am fallen. Da kann sich Warten auszahlen. Mit dem großen Chip und der hohen Auflösung sind sicher sehr detailreiche Übersichtsaufnahmen (Piggyback) möglich. Nur das Scharfstellen könnte mit dem kleinen TFT-Sucher etwas problematisch sein. Der CMOS-Chip soll ja, bis auf seine H-alpha-Schwäche, recht empfindlich und rauscharm sein. Da wirst du sicher auch die schwierigere Fokalfotografie meistern, und faszinierende Bilder hinbekommen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt was dein Gespann (C11 und die Canon) im Vergleich zu meinem ETX, C8 und MX7C mit Stadthimmel so hergibt.


Gestern hat Mr. Findnix auch wieder ein bisschen am Sternenhimmel gespielt und sein ETX gequält.

Aufnahmesystem: MX7C an 55mm Objektiv. Jede der Aufnahme ist 60s belichtet.

Eine Steigerung der Belichtungszeit auf 5 Minuten bringt nahezu keinerlei Verbesserungen. Für mich sahen die länger belichteten Aufnahmen identisch aus. Allenfalls eine kaum mehr wahrnehmbare Abnahme des Rauschens ist noch feststellbar.

Nordamerikanebel links von Deneb im Sternbild Schwan

Linkes Bild ist ohne UHC-Filter (Blende 4)
Rechtes Bild ist mit UHC-Schmalband (Blende 2,8)

Aragon
2004-07-23, 13:05:23
Emmissionsnebel der Sadr umgibt ebenfalls im Sternbild Schwan

Linkes Bild ist ohne UHC-Filter (Blende 4)
Rechtes Bild ist mit UHC-Schmalband (Blende 2,8)

Aragon
2004-07-23, 13:06:17
Das ist der Blick von meiner Logia während einer warmen Sommernacht. Auf der linken Seite ist der Ansbacher Fernmeldeturm zu sehen. Das Bild ist mit der TouCam-SC1 aufgenommen und 1s belichtet.

Inzwischen suche und finde ich die Himmelsobjekte auch ohne das böse Goto. Sollen Himmelregionen fotografiert werden, ist die Suche mit Teilkreisen viel einfacher, da ich dann die Kamera und Gegengewichte direkt anbringen kann.
Wenn ich Goto verwende, kann ich das immer erst nach der Ausrichtungsprozedur, da sonst die Kamera oder die Gegengewichte am Gehäuse anschlagen.
Die normalen Teilkreise sind aber nichts für Mr. Findnix. Da muß man immer ein Referenzobjekt kennen, mit dem die Teilkreise geeicht werden. Und wie soll Mr. Findnix indem Sternengewimmel schon Deneb oder Sadr ausmachen?
Da Mr. Findnix aber kein Looserfix sein wollte, hat er sich überlegt ob das mit den Teilkreisen nicht ohne Referenzobjekte geht.
Und tatsächlich ist dies möglich, woraufhin Mr. Findnix freudestrahlend gleich seine Teilkreise festklebte und statt der Skala für die Nördliche Halbkugel jene für die Südliche Hemisphäre verwendet. Natürlich reicht dies alleine noch nicht aus, aber jetzt ist Mr. Findnix erst mal Mr. Verratnix.

Aragon
2004-08-07, 19:31:27
Gestern hatte ich beide Teleskope für einen Vergleich aufgestellt:

das ETX 105 (f=1540 mm) und
das Celestron C8 (f=2000 mm) auf Superpolaris mit Skysensor 3

Ort: Ansbach, Logia
Zeit: 06.08.2004 zwischen 11:00 bis 01:00

Beobachtet habe ich mit dem Meade Plössl 26 mm. Dadurch ist das Bild im C8 geringfügig größer.
Hier die Ergebnisse der kleinen Tour.

M57 Ringnebel:
der Ring bleibt im C8 immer deutlich sichtbar, auch wenn man nicht vorbeiguckt.

M27 Hantelnebel:
Die Hantelform ist im C8 etwas deutlicher zu sehen.

M11 Offener Sternhaufen:
Hier ist der Unterschied am deutlichsten. Einige neue Sterne des Haufen werden im C8 sichtbar.

M15 Kugelsternhaufen
In der Mitte ist der helle Kern und drumherum ein diffuser Lichtschein zu erkennen. Es ergeben sich kaum sichtbare Unterschiede zum ETX.
Dem Vixen Skysensor 3 schmeckte der Kugelsternhaufen auch nicht sorecht. Zuerst sollte er den Weg von M11 nach M15 finden. Anstatt den kürzesten Weg zu nehmen, schwenkte der jedoch gleich um ca. 180° in Rektaszension. Nachdem dann nach ca. 20 Minuten M15 eingestellt sein sollte, lag er jedoch um einige Grad daneben. Fündig würde der Skysensor erst, nachdem ich M15 vom Hauptstern im Pegasus (Markab) angefahren habe.

Hmm, eigentlich habe ich bessere Ergebnisse erwartet. Der Effekt welcher sich durch das "Sehen lernen" ergibt, erscheint mir größer als der zwischen einer 4 und 8 Zoll Optik.

Unten noch ein Photo des Ringnebels, erstellt am C8 mit TouCam-SC1. Die Aufnahme ist 30 sek belichtet. Weil die Einnordung recht schlecht war, sind trotz der kurzen Belichtungszeit, bereits Strichspuren erkennbar.

Aragon
2004-09-03, 20:11:25
Nachdem sich gestern nacht, sogut wie kein Wölkchen blicken ließ, habe ich den Teleskopkram wieder ausgepackt. Zwischen 22:30 bis ca. 02:00 leistete das ETX Schwerstarbeit und fotografierte die Milchstrasse und den Mond.



Mosaik der Milchstrasse (bestehend aus insgesamt 80 Aufnahmen - Originalgrösse 7520 x 4640 Pixel)

Die Aufnahme erfolgte mit der MX7C (kein Binning) und einem Foto-Objektiv 55 mm (Blende 2).
Belichtungszeit je Aufnahme: 1 Minute

Nachdem das Mosaik zusammengefügt war, hat es sich auf knapp 140 MByte aufgebläht. Und nach der Farb-Synthese (die ca. 2 Stunden dauerte und kein brauchbares Ergebnis erzeugte) waren es dann sogar über 400 MByte.
Eine Weiterverarbeitung des Bildes ist ohne vorheriges Binning nicht mehr möglich. Jede Aktion (Low-Pass, High-Pass-Filter, Saturation etc.) legt sonst den Rechner für Stunden lahm.

Eine verkleinerte (4x4 Binning) und auf 500 KByte komprimierte Version:

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/SW_Mond_Milchstrasse_80Aufn_4x4.jpg

Damit die Grösse des Himmelsausschnitts (ca. 67° x 40°) besser einzuschätzen ist, habe ich links unten den Mond in das Mosaik kopiert.


Selbiges für ein Einzelbild der Serie in Originalgrösse (NGC7000, 752 x 580 Pixel):

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/C_Mond_NGC7000.jpg

Die Tiefe der Aufnahme beträgt ca. 15 mag (-> Grenzgröße = scheinbare Helligkeit eines gerade noch sichtbaren Sterns):
(V=735 Ph in 60 s, A=600 mm^2, Q=0,25 -> I2=0,085 Ph/s/mm^2)

m2 = -2,67 + 2,5*log(1E+6/0,085) = 15,1 mag

Dies entspricht, in der Entfernung des Nordamerikanebels (3000 Lichtjahre), einem Stern mit der absoluten Helligkeit von 0,7 Sonnenleuchtkräften.



Mond-Mosaik (12 Aufnahmen)

Aufnahme mit TouCam am ETX-Okularanschluß.
Wie man am fertigen Bild erkennt, sind die Stellimpulse für die Montierung etwas zu lang. Das Teleskop fährt in beiden Achsen zu weit, sodaß an den Nahtstellen der Bilder jeweils Teile der Mondoberfläche fehlen.

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/Mond_12Aufn.jpg

Aragon
2004-09-11, 11:32:07
Durch ein paar weitere Programm-Verbesserungen, ist es mir erstmalig gelungen ein farbiges Mosaik zu erstellen.

Die bisherigen Probleme entstanden aufgrund der enormen Zunahme der Dateigröße. Diese macht eine weitere Bildverarbeitung bei großen Mosaiken nahezu unmöglich. Um dies zu vermeiden erledigt mein Programm die Bildverarbeitung jetzt noch vor dem Zusammenfügen der Bilder, also am Einzelbild.

Die Unterschiede sieht man in den beiden Mosaiken. Diese wurden absichtlich mit zu kurzen Stellimpulsen aufgenommen. So fallen die Anpassungen sofort ins Auge.
Die Bildüberschneidungen (in x-Richtung ca. 220 Pixel und senkrecht ca. 70 Pixel) sowie eine waagrechte Verschiebung von 18 Pixeln und senkrechte Verschiebung von 20 Pixeln zwischen den Bildreihen (vermutlich verursacht durch ungenaue Einnordung des Teleskops) wurden vom Programm nachträglich korrigiert.

Die Bilder habe ich gestern mit der MX7C (kein Binning) am 200mm Teleobjektiv bei Blende 5,6 aufgenommen und jeweils eine Minute belichtet. Rechts oben ist der "Golf von Mexiko", dies ist der südliche Teil des Nordamerikanebels, zu erkennen. Im nicht korrigierten Mosaik ist dieser doppelt vorhanden.


SW-Mosaik nur normalisiert:

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/Mosaik_unbearbeitet.jpg

Farb-Mosaik mit Bildvorverarbeitung (Farb-Synthese, Deinterlace, Antialiasing und Normalisierung) sowie anschließender Bildeinpassung (Border-Cut):

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/C_Mosaik_bearbeitet.jpg


Desweiteren ist es jetzt möglich Mosaike zu erstellen, wobei jedes Bild des Mosaiks wiederum aus vielen aufsummierten Einzelbildern besteht. Da nur das Bilder knipsen, nicht jedoch die anschließende Addition über den Astroart-Preprozessor vollautomatisch abläuft, werde ich dies allerdings nur selten anwenden.

PS:
Das obige Mosaik besitzt eine Auflösung von ca. 4 Megapixeln und erreicht somit knapp die gleiche Auflösung von Amarok's Canon 10D.
Dagegen hat mein bisher fettestes Mosaik eine Größe von knapp 35 Megapixeln.
Und eine der weltgrößten astronomischen MegaCam´s (großes CCD-Array am Observatorium in Chile) kann Himmelsaufnahmen mit einer Auflösung von knapp 70 Megapixeln erstellen.

Und was lernen wir daraus?
Wofür andere millionenschwere Ausrüstung benötigen, das bekommen Anfänger mit preiswerten HighTec-Teleskopen vom Technologieführer Meade: hier dem kleinen aber feinen ETX hin;)

MeLLe
2004-09-13, 07:46:39
Aragon ... irgendwie sind die Links zu deinen Bildern nicht ganz ok,
ich bekomme immer einen "Seite nicht gefunden"-Fehler ... Schade :(

Gast
2004-09-13, 12:29:01
Ich hab vor kurzem den Uranus, Neptun und Pluto gesehen !

Was das für ein Teleskop war, weiß ich nicht, aber es war sehr teuer ;D

Dazu dann noch paar Sterne gesehen die schon in 1 Million Jahren sterben und diese GEschichten :D

War wirklich geil, aber die 3 Planeten waren trotzdem nur so klein wie Sterne am Himmel, aber sie haben sich trotzdem deutlichen in Farbe/blinken etc. von diesen unterschieden

Aragon
2004-09-13, 22:01:41
Aragon ... irgendwie sind die Links zu deinen Bildern nicht ganz ok,
ich bekomme immer einen "Seite nicht gefunden"-Fehler ... Schade :(
Sorry, du mußt "Ziel speichern unter" und die Dateien erst auf die Festplatte kopieren. Ich weiß leider nicht wie dies zu ändern ist. :(

Aragon
2004-10-26, 20:16:51
Ein letztes Bild des "Golf von Mexiko" (der südliche Teil des Nordamerikanebels). Aufgenommen mit der MX7C und einem 200mm Teleobjektiv Blende 5,6 (8 Aufnahmen mit je 60s addiert).

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/NGC7000_filtered.jpg

Unten das auf 376 x 290 verkleinerte Bild.

Aragon
2004-10-26, 20:20:41
Protuberanzen am Sonnenrand aufgenommen mit der TouCam und 2x Barlow.
Mit der TouCam bekomme ich kein scharfes Bild. Der Fokus liegt zuweit innen. Deshalb habe ich die Barlowlinse dazwischen gesetzt. Klappt aber auch nicht richtig. Ich habe die TS-Barlow mit verschieden langen Adapterhülsen probiert und sogar die Barlowlinse direkt am TouCam-Adapter angeschraubt. Besser wie unten gezeigt wirds aber nicht.


Die komplette Sonne (dazu habe ich die TouCam hinters 26 mm Okular gehalten).
Visuell sind die Gaseruptionen und Oberflächendetails allerdings erheblich kontrastreicher zu erkennen.


Mit dem Elektr. Okular werden mehr Oberflächendetails sichtbar. Das Bild ist einen Tag später aufgenommen. Die Protuberanzen am Sonnenrand waren wieder verschwunden. Dafür sieht man jetzt deutlich am oberen Rand ein dunkles fadenförmiges Filament. Im Prinzip sind Filamente und Protuberanzen das Gleiche. Das Filament ist eine Gaseruption vor der Sonnenscheibe. Ist so ähnlich wie beim Griff einer Tasse. Dreht man die Tasse um 90 Grad wird aus dem gebogenen Henkel (-> Protuberanz) ein länglicher Strich (-> Filament).
Daneben gibt es auch Fackeln, die heißer wie die Sonnenoberfäche sind, und im Bild heller erscheinen.

Aragon
2004-10-26, 20:23:25
Die Himmelsregion zwischen M33 (links unten im Sternbild Dreieck) und der Andromedagalaxie.
Aufgenommen mit der Astrokamera und einem 135mm Teleobjektiv Blende 4 und je 180s belichtet.
Leider sind auf einigen Bildern deutliche Nachführfehler aufgetreten. Auf länger belichteten Bildern (> 15 Minuten) konnte man sogar den periodischen Fehler des ETX erkennen. Die Strichspuren der Sterne sahen dann sinusförmig aus.

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/nO_Mosaik_Andromeda_klein.jpg

Unten das stark verkleinerte Bild.

PS: Übermorgen, am 28.10 gibt es eine totale Mondfinsternis. Allerdings leider frühmorgens um 04:08.

aths
2004-10-26, 20:31:57
OMG ich wünschte, meine neue Wohnung hätte einen Balkon.

Amarok
2004-10-26, 22:05:28
Ich habe mir vor kurzem mal eine Webcam zugelegt, verzweifelte Stunden vor diverser Software verbracht und dann ist das rausgekommen :)

Daten: C11, Barlow 2-fach, knapp über 600 Bilder aufgenommen, gestacked mit Giotto, bearbeitet mit Photoshop

Aragon
2004-10-27, 19:47:00
OMG ich wünschte, meine neue Wohnung hätte einen Balkon.
Noch besser: ein Flachdach mit Rundumsicht.

Ich habe mir vor kurzem mal eine Webcam zugelegt, verzweifelte Stunden vor diverser Software verbracht und dann ist das rausgekommen :)
Das soll jetzt aber nicht heißen, daß die Regierung dir keine Canon D10 genehmigen wollte, und du dich jetzt mit der billigen Webcam zufrieden geben mußt :(


Daten: C11, Barlow 2-fach, knapp über 600 Bilder aufgenommen, gestacked mit Giotto, bearbeitet mit Photoshop
Schöne und detailreiche Aufnahme der "fast Sonne" Jupiter.
Siehst du den auch visuell so farbenfroh?

Gast
2004-10-28, 14:13:14
OMG ich wünschte, meine neue Wohnung hätte einen Balkon.
und ich wünschte, die blöden Wolken würden mal freie Sicht geben. Leider war heute früh (also 0:00 bis 7:00 Uhr) hier in Dresden wirklich rein gar nichts zu sehen, ausser grau in grau am Himmel. *gggrrrrr*

-frank

Amarok
2004-10-28, 17:41:49
Das mit der Kamera habe ich ein wenig verschoben... Das Geld haben wir für einen Urlaub auf Zypern verwendet....(DA war der Himmel toll, die Fomalhaut so hoch ist wundervoll....)

Zur Aufnahme: Sie sieht zwar nicht allzu schlecht aus, ist aber für mein Gerät doch noch sehr detailarm. Hängt nicht nur mit der relativen Horizontnähe Jupiters zusammen, ich muss einfach noch viel über die neue Technik lernen.

Die Farben kommen so hin, sind in Natura noch etwas frischer. Vor allem bei Saturn ist der Anblick bilderbuchmäßig.

Wie gesagt, bin noch weit von einem wirklich guten Bild entfernt, werde mal am Mond noch etwas üben.

Amarok
2004-12-27, 17:28:26
Nach einem wirklich saumäßigem Wetter das die letzten Wochen hier war konnte ich endlich einmal den wolkenlosen Himmel letzte Woche bestaunen und meinen ersten Saturn mit der Webcam einfangen. Das Seeing war mies, meine Erfahrung mit der Webcam war noch mieser und so entstand dieses Bild.

Daten:

C11, Philips Webcam, KEINE Barlow, aus einem avi mit 2000 Bildern 25% verwendet, gestacked mit Registax 3.0


BTW: Dieses Photo widme ich jemandem ;)

mrdigital
2004-12-27, 19:20:26
Wie funktioniert denn das mit der ToYou Cam, mit welcher Software nehmt ihr die Bilder auf? Kann mir da einer von euch ein paar Links posten?

Amarok
2004-12-27, 20:06:40
ich nehme einfach mit dem schon beiliegendem Program ein avi auf. Eine weitere Möglichkeit wäre direkt mit "Giotto".

http://www.videoastronomy.org/giotto.htm#z_download

Kurzfassung:

1) Avi-Aufnehmen
2) In das jeweilige Programm einlesen (mir ist da Registax lieber)
3) damit bearbeiten (diese Beschreibung würde hier den Rahmen sprengen...;), ist jedoch das Wesentliche)


Hier noch der andere Link:

http://registax.astronomy.net/

mrdigital
2004-12-27, 20:40:03
hehe oft einfacher als vermutet ;) Danke Dir!

Amarok
2004-12-28, 16:57:21
Oh, habe ich jetzt erst gesehen: Große Korrektur: Das Photo vom Jupiter weiter oben habe ich mit dem C8 geschossen.....

Aragon
2005-01-02, 15:41:45
Na wie es aussieht bekomme ich jetzt Konkurrenz. Amarok hat sich auf die Planeten eingeschossen.

Für alle die es uns nachmachen wollen: Seit gewarnt !!!

Für solche Bilder reicht ein Ritsch Ratsch Klick nicht aus. Da steckt eine ganze Menge Arbeit drin.


a) Objekt im Teleskop suchen
b) scharfstellen (den richtigen Fokus zu finden ist schon etwas Glücksache)
c) Aufnahmen nachbearbeiten

Im Sommer ist es ja ok. Nur im Winter bei Eiseskälte fehlt mir häufig die rechte Lust dazu. Da schaue ich lieber nur von drinnen oder bastle an meiner Ausrüstung (EQ-2 autoguiding fähig gemacht, Handsteuerbox gebaut, Adapter zur Befestigung der beiden ETX und des TS-Richfield Refraktors auf der Superpolaris konstruiert -> das ETX soll damit den Himmel abschwenken und ein Mosaik aufnehmen, während die Superpolaris das ETX autoguided, einscheinern mit dem Meßokular geübt ...)

Joe
2005-01-02, 16:37:36
In unserm Gymnasium hier gibts ein doch recht ansehnliches Teleskop das man auch so nutzen kann hab vor paar Jahren mal den Saturn gesehen als er ganz nah war DAS war vielleicht ein anblick da is mir die Kinnlade offen gestanden :D

Amarok
2005-01-02, 19:28:36
In Natura sieht er ja wirklich prächtig aus, der Kleine.

Die Kälte macht mir nicht so viel aus, bin sie eh vom Laufen gewöhnt. Gute kleidung und es geht schon. Lediglich der Aufbau kann happig werden, wenn man das kalte Metall angreift kann schon mal die Haut kleben bleiben ;)

Mühsam ist auch das Warten bis das Telekop ausgekühlt ist, da vegehen gute 2 Stunden.

Als nächstes werde ich mal längere avis aufnehmen (bei hoffentlich besserem Seeing).

Auch muss ich jetzt mal die Verbindung Guide 8.0 und OTE mal ausprobieren......

Amarok
2005-01-02, 19:31:35
Seit gewarnt !!!


Seid


:biggrin:

Aragon
2005-01-02, 23:53:05
[athsmode on]

ZUr Aufnahme: Sie sieht zwar nciht allzu schlecht aus, ist aber für mein Gerät doch ncoh sehr detaiöarm. Hängt nicht nur mit der relativen Horizontnähe Jupiters zusammen, ich muss einfach noch viel über die neue Technik lernen.

Die Farben kommen so hin, sind in Natura noch etwas frischer. Vor allem bei Satrum ist der Anblick bilderbuchmäßig.

Wie gesagt, bin noch weit von einem wirklich guten Bild entfernt, werde mal am Mond noch etwas üben.

..
C11, Philips Webcam, KEINE Barlow, aus einem avi mit 2000 Bildern 25% verwendet, gestacked mit Registax 3.0


BTW: Dieses Photo wideme ich jemandem ;)
[athsmode off]
:):):)

aths
2005-01-03, 02:05:13
In unserm Gymnasium hier gibts ein doch recht ansehnliches Teleskop das man auch so nutzen kann hab vor paar Jahren mal den Saturn gesehen als er ganz nah war DAS war vielleicht ein anblick da is mir die Kinnlade offen gestanden :DJaja, der gute Saturn. Cassini-Teilung praktisch umlaufend, dazu die "Bauchbinde" ... *in Erinnerungen schwelg*

Amarok
2005-01-03, 21:04:57
[athsmode on]
[athsmode off]
:):):)


Wo? Was?


:biggrin:

Backet
2005-01-03, 22:31:51
Wann hast du die BIlder gemacht vom Saturn? Uhrzeit?

Hab letzte Woche zwar ein paar Nebel gesehen , aber hier ind er Stadt ist echt nix zum spechteln.
Ich treff mich mit ein paar Spechtler auf einem alten Militärgelände in der Nähe von Oppenwehe. Da ist es wirklich dunkel und keine Thermik stört.

Hab nen GSo 680 8" auf ner EQ 5 Mit Velour verkleidet und Entlüftung eingebaut . Mach aber keine Fotografie. Nur reine Beobachtung.

Amarok
2005-01-03, 23:35:12
War am 22.12, 20.00 Uhr

Aragon
2005-01-05, 17:49:42
Von gestern Abend ganz frisch auf den Tisch: Meine erste guiding Aufnahme:

Erstellt mit der EQ-2 und einem TS-Refraktor 80/400 mm.
Kamera: MX7C mit Focalreducer 0,5x im Selfguiding Modus
Belichtungszeit: 15 min

Die fotografierte Region dürfte wohl allgemein bekannt sein. Auch für Goto verwöhnte Astronomen sehr leicht zu finden und daher sehr beliebt.

PS: Damit gehe ich wieder in Führung und hänge Amarok mit seiner 80 sek Belichtung des Saturns ab (obwohl er ja von denen nur 20 sek verwendet hat) :):):)

Amarok
2005-01-05, 20:48:33
Junge, nimm deine Pferde in den Stall ;)

Aragon
2005-01-07, 11:58:33
Gestern Abend konnte man, durch die Wolkenlücken hindurch, immer wieder einen Blick auf den Sternenhimmel erhaschen. Gegen 21 Uhr gab es dann auch bereits größere Lücken, und ich blickte in den Werbepausen von "Was tun wenns brennt" auf Pro7, durch meinen kleines Linsenteleskop in die Unendlichkeit. Richtig los gings natürlich erst nach dem der Film zu Ende war.

Der benutzte TS-Refraktor 80/400mm ist ein fotographisch lichtstarkes Instrument (f5). Mit dem 26 mm Okular wird ca. 15 fache Vergrößerung bei 5 mm Austrittspupille erreicht. Insofern dachte ich eigentlich, größere DeepSky-Objekte wären mit dem Teil besser sichtbar als im ETX.
Komischerweise war dies aber gar nicht der Fall. Als ich die 3x Barlow benutzte, um höhere Vergrößerungen zu erzielen, war der Orionnebel deutlicher zu sehen.
Da das Bild auf der Netzhaut jetzt die ca. 10 fache Fläche einnimmt, sollte das doch eigentlich umgekehrt sein?
Beim Andromedanebel war es genauso, allerdings weniger stark ausgeprägt.
Irgendwie komisch. Die Sichtbarkeit scheint auch stark von der Bildgröße auf der Netzhaut abzuhängen.

Zum fotographieren hatte ich diesmal keine Lust. Kurz vorm einpacken konnte ich mich jedoch noch mal kurz aufraffen, und den Orionnebel einfangen. Allerdings nur mit der TouCam. Damit die schändlich schlechte Qualität nicht ganz so gut sichtbar ist, und mir keine Knüppel von den Modem-Nutzern drohen, habe ich die Bilder verkleinert und sehr stark komprimiert. Links TouCam-SC1 60 sek belichtet und rechts die Aufnahme der normalen TouCam.
So wie es aussieht, kann auch die zur Langzeitbelichtung umgebaute TouCam keine richtige Astrokamera ersetzen. Die MX7C erzielte mit Integrationszeiten von nur 1 sek bereits weit bessere Ergebnisse.

Frank
2005-01-09, 22:37:08
"Machholz meets Seven Sisters" wollte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen. Allerdings war ich die letzten Tage nur normal zu Hause - also Großstadt = Nachthimmel, der den Namen nicht verdient. Für nur kurz mal vom Hinterhof spechteln lohnt es auch nicht den 6 Zöller irgendwo aufzubauen. Also kurzerhand bloß den 8x50 Sucher auf die Montierung und runter: der Anblick war ganz nett - trotz des nicht sichtbaren schweifes. Der Nebelfleck war im Sucher sofort auszumachen und natürlich mit den Plejaden in einem Bild. Heute hab ich nochmal fix ein Foto gemacht (Brennweite 170mm, manuell nachgeleiert :D, ISO 400, F3.5, 15s Beleichtungszeit (leider Maximum), nicht weiter bearbeitet nur verkleinert) - rechts oben ist Machholz doch schon etwas sichtbar:
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~fh468638/temp/m45_macholz.jpg

Aragon
2005-01-10, 21:22:02
Hallo Frank,

also deine "Seven Sisters" sehen so wie die Plejaden aus.
Aber was zum Teufel ist Machholz? Ein Komet?

Nach der benutzten Brennweite und der Winkelausdehnung der Plejaden zu urteilen, fotografierst du chemisch.
Also ein eingescanntes chemisches Foto?

Und was verstehst du unter "kurz mal bloß den Sucher auf die Montierung". Hab ich ja noch nie gehört, daß man einen Sucher auch ohne das Teleskop an die Montierung anschrauben kann.

Frank
2005-01-10, 21:34:52
Hallo Frank,

also deine "Seven Sisters" sehen so wie die Plejaden aus.
Aber was zum Teufel ist Machholz? Ein Komet?

Nach der benutzten Brennweite und der Winkelausdehnung der Plejaden zu urteilen, fotografierst du chemisch.
Also ein eingescanntes chemisches Foto?

Und was verstehst du unter "kurz mal bloß den Sucher auf die Montierung". Hab ich ja noch nie gehört, daß man einen Sucher auch ohne das Teleskop an die Montierung anschrauben kann.
Genau Plejaden. Ein andere Name ist Seven Sisters oder einfach bloß schlicht M45. Machholz ist ein Komet, der in den letzten 3 Tagen an dieser Stelle vorbeigezogen ist (oder besser Machholz, Donald ist ein Hobbyastronom der diesen Kometen durch schlichtes vergleichen von Sternkarten als erster entdeckt hat). Man braucht aber mindestens ein Fernglas um ihn auszumachen. Infos zb. hier: http://www.ki.tng.de/~winnie/kometen/aktuell.html

Die Fotografie ist digital entstanden - mit einer ganz normalen Olympus Ultrazoom, die bis 420mm Brennweite (umgerechnet auf normal Film) geht. Aber 170mm brauchte es damit alles in ein Bild passt. Durch die 15sek Maximum ist der Komet ja auch kaum auf dem Foto sichtbar. War ja aber auch bloß aus Jux. Viele gute Fotos gibt es hier: http://www.astronomie.de/fachbereiche/kometen/c2004-q2-machholz/index.htm

Und zum Sucher: einfach den 6" Tubus von der Montierung runter und nur den Sucher solo drauf. Sah zwar russisch aus - aber das ist das ganze ja sowieso. :D

Amarok
2005-01-11, 14:33:33
Machholz kann man schon mit freiem Auge sehen, hat ungefähr dzt. 4mag.

Und zu Machholz gibt es eine nette Geschichte, die schon des öfteren vorkommt. 2 von unserem Club haben den Kometen schon 3 (!) Monate vor der Entdeckung durch Machholz aufgenommen, ihn jedoch nicht als neues Objekt erkannt....leider. Macht aber auch nichts, nach einem von ihnen ist schon ein Komet benannt worden....

Frank
2005-01-11, 15:39:18
Machholz kann man schon mit freiem Auge sehen, hat ungefähr dzt. 4mag.Theoretisch schon - praktisch von einer Großstadt aus nicht. :( Wobei ich gestern Nacht mit dem Fahrrad unterwegs war - bei einer mal etwas dunkleren Ecke konnte man ihn dann auch ohne Hilfsmitteln sehen.

Backet
2005-01-25, 12:55:13
Habe es gestern nach einigen Wochen mal wieder geschafft nach draussen zu kommen und zu spechteln. Allerdings war der Mond so hell, das man fast blind wurde.
Saturn war schlecht zu sehen, und Deepsky war eine Katastrophe bei dem Mond.
Na toll.
Naja, hoffentlich kriegen wir bald klarere Nächte.


BTW. Hab mir jetzt mal die Baadersonnenfolie gegönnt. Hat einer vielleicht ne gute Bauanleitung für eine Fassung aus Metall , oder Holz ? Sollte für ein 8" Newton sein.

Danke

Meta
2005-01-25, 16:45:23
Mach dir nix draus, bei mir in Tirol is schon seit Tagen voll der Schneefall. Es ist nicht nur eiskalt, es ist auch noch ne Wolkendecke so dicht wie meine Tischplatte.

*seufz*

Meta

Amarok
2005-01-25, 17:33:01
BTW. Hab mir jetzt mal die Baadersonnenfolie gegönnt. Hat einer vielleicht ne gute Bauanleitung für eine Fassung aus Metall , oder Holz ? Sollte für ein 8" Newton sein.


Keines von beiden, nimm einen Karton...


Wickle einfach mehrere Streifen von deinem Karton um die Öffnung eines Newton und klebe sie zusammen. Anschließend schneide eine entsprechende Öffnung aus einem anderen Kartonstück aus und klebe die Folie drauf. Das ganze klebst du nun auf den (spiralförmig) geklebten Karton und fertig ist dein Sonnenfilter.

Backet
2005-01-25, 17:41:18
Du meinst in etwa wie hier.....................


http://www.baader-planetarium.de/zubehoer/zubsonne/astro_solar_folie/bauanleitung.htm



So werd ich es wohl machen. Oder ich frag mal nen Kumpel(Tischler) ob er mir mal was vernünftiges zusammenschustert.

Amarok
2005-01-25, 17:48:50
Du meinst in etwa wie hier.....................


http://www.baader-planetarium.de/zubehoer/zubsonne/astro_solar_folie/bauanleitung.htm



So werd ich es wohl machen. Oder ich frag mal nen Kumpel(Tischler) ob er mir mal was vernünftiges zusammenschustert.
Genau...so habe ich mir bei meinem alten Teleskop den Filter zusammen gebastelt.

Wenn dein Freund dir was konstruiert ist das auch OK, aber pass auf, dass das Ding nicht vom Teleskop rutschen kann.

Backet
2005-01-25, 17:53:08
Hab hier noch Velourfolie rumliegen. Damit werd ich wohl die Innenseite des Filters bekleben, damit es fest an dem Tubus anliegt.
Ein Glück das Eheweib gerade son Buchbindekurs mitmacht. Hab hier die unglaublichsten Pappressourcen in OWL.
Richtig gute dicke Pappe .

Aragon
2005-03-05, 13:39:33
In den letzten Wochen gab es vereinzelt wieder klare Nächte. Trotzdem konnte ich meine Teleskope auf der Logia nicht aufstellen, da diese komplett eingeschneit ist. Daher war gestern erst mal Schneeschippen und Eishacken angesagt.
Die Mosaik-SW habe ich um ein paar Funktionen ergänzt. Jetzt können schlechte Aufnahmen aussortiert und ggf. einige Aufnahmeeinstellungen (Belichtungszeit, Bildaddition, Nachfrage) während der Aufnahmeserie noch geändert werden oder aus Tabellen ausgelesen werden. Gestern waren die Bedingungen wegen ein paar rauchender Schornsteine nicht optimal. Daher habe ich die neuen Funktionen gleich mal getestet.


Aufnahme: MX7C mit 135mm Teleobjektiv Blende 4 (inklusive UHC-Schmalband- und IR-Sperr-Filter). Jede Aufnahme ist 180s belichtet.

Unten die verkleinerte Version des Mosaiks (3x3 gebinnt)

Das Mosaik in voller Auflösung (knapp 4 Megapixel):

http://www.nrg.to/Helmut_Kueppers/Orion_filtered_9Aufn.jpg

Auf dem Bild tritt die erhebliche Differenz der Flächenhelligkeit des Orion- und des Pferdekopfnebels deutlich zutage. Wird die Histogrammkennlinie verändert bis der Orionnebel strukturiert erscheint, ist der Pferdekopf- und Flammennebel verschwunden. Die Einzelbilder der Nebel verschleiern diese Unterschiede, da dort jedes Objekt optimal eingestellt werden kann (siehe Bild unten)

Nachdem die Sichtbedingungen bis dahin recht ansprechend waren, wollte ich noch weitere Objekte anfahren. Die Ausrichtungsprozedur des ETX hatte ich allerdings nicht ausgeführt. Somit war kein Goto möglich. Stattdessen habe ich das Gesichtsfeld der Astrokamera verwendet, um die Entfernung vom linken Gürtelstern des Orion zum Sternhaufen und Nebel NGC2237 zu bestimmen. In CdC entsprach das einem Schwenk von etwa 3,5 mal nach Osten und 3 mal nach Norden. Und tatsächlich wurde der Nebelkomplex sowie die umliegenden Offenen Sternhaufen nach dem Schwenk sichtbar. Leider zog sich der Himmel kurz darauf wieder zu, sodaß mir keine weiteren Aufnahmen mehr gelungen sind.

Aragon
2005-04-03, 19:28:27
Endlich, der Winter ist vorbei und die Wolken haben sich verzogen. Gleichzeitig bedeutet das allerdings auch: angenehmes Klima -> mehr gucken und weniger fotografieren. Von den letzten 3 Nächten habe ich daher nur eine zum Fotos schiessen genutzt.

Dutzende Offener Sternhaufen und Galaxien habe ich mit dem ETX und dem C8 beobachten können. Weil mich der Sucher des C8 immer schon genervt hat, habe ich diesen inzwischen durch einen kleinen Richfield-Refraktor ersetzt (80/400 mm -> eh aths, was hast du für einen mickrigen Sucher! Schäm dich und kauf dir mal was anständiges wenn du schon kein Goto magst). So kann man von oben reinschauen und muß sich nicht wie aths den Hals verenken. Außerdem kann man das Teil dann auch noch als Leitrohr zur Langzeitbelichtung verwenden. Um später mal automatisch erstellte Mosaike mit Langzeitbelichtung durch Autoguiding erstellen zu können (ohne für jedes Bild einen neuen Leitstern zu verwenden), habe ich mir auch noch was besonderes einfallen lassen und dann entsprechendes zusammengebastelt.

So genug gefaselt, kommen wir nun zu den bewunderten Himmelsjuwelen.
Besonders schön waren die beiden Sternhaufen M46 und M47. Die Einzelsterne dieser Offenen Haufen sind so hell, das bereits kleinste Teleskope und Feldstecher ein eindrucksvolles Beobachtungserlebnis bringen.
Außerdem soll sich mitten im Haufen M46 ein sehr kleiner planetarischer Nebel vor den neugierigen Augen der Astronomen versteckt haben. Leider hatte sich der Bursche zu gut versteckt und ich konnte ihn nicht finden :(

Manche der Sternansammlungen waren auch so groß, daß ihr Charakter erst durch ein wenig herumschwenken erkennbar wird (z.B. M44 und M48)

Weil ich anschließend auch noch Funzeln sehen wollte, habe ich die Metall-Leine aufgespannt und die Stadtbeleuchtung mit einem Sichtschutzvorhang ausgesperrt.
Anschließend wurden die Galaxien im Löwen und der Virgo Galaxienhaufen angesteuert. Die vielen Funzeln konnten mich jedoch nicht so recht begeistern, da man sie nur erahnen konnte. Selbst die hellsten Galaxien im Virgo Haufen (M87 und M86) zeigten keinerlei Details, und sahen alle gleich aus. Nur bei NGC2903 (im Löwen) konnte ich die längliche Form erahnen. Irgendwie wußte ich aber nie so recht ob ich da wirklich was sehe, oder der Fleck nur Einbildung ist.

Nachdem ich ein Dutzend Galaxien angesteuert hatte (Goto sei Dank) hatte ich genug von den Funzeln und wollte wieder mal was helleres aufspüren und bin zuerst zum Saturn und dann zum Jupiter geschwenkt.
Der Saturn stand da allerdings bereits recht weit im Westen und recht nahe an der Hauswand. Entsprechend war das Bild recht verwabbert und nicht richtig scharf zu kriegen. Den Ring war sehr gut zu erkennen, die Teilung überhaupt nicht. Auch von den Saturn-Monden habe ich keinen erkennen können.
Vom Jupiter nix neues: 2 Wolkenbänder und alle 4 galiläischen Monde.

Fotografiert habe ich nur wenig:

* die Offenen Sternhaufen M46 + M47, M48 und NGC2539 mit 135 mm als Einzelbilder
* den Haufen M46 zusätzlich auch noch als 3x4 Mosaik mit dem ETX (1600 mm Brennweite)
* den Zentralbereich des Virgo Galaxienhaufens (ca. 15 Galaxien) als 3x3 Mosaik mit 135 mm
* 6x6 Sternfeld-Mosaik vom Rinderhirten nach Osten mit dem 55 mm Objektiv

Das Stellsystem des Mosaik-Programms habe ich komplett umgeschrieben. Das System synchronisiert jetzt direkt auf die Himmelskoordinaten (über Goto-Steuersequenzen). Außerdem habe ich nun auch den Einfluß der Deklination auf den erfassten Bildwinkel berücksichtigt.
Bei den Mosaiken der Milchstrasse vom letzten Jahr hatte ich mich gewundert, warum die Bilder beim Schwenk nach oben ineinander laufen und dies auf Aufstellungfehler geschoben. Ich denke inzwischen, das dies ist nicht stimmt. In Wirklichkeit wirkt dies hervorgerufen, weil das Teleskop auf Geodäten (Linien gleicher Rektaszension) zum Pol hin schwenkt. Und am Pol laufen alle Geodäten zusammen. Dies muß beim erfassten Bildwinkel berücksichtigt werden.
Direkt am Pol hilft das natürlich auch nicht mehr, weil dort die Aufnahmen verzerrt (gebogen) werden müßten. Aber bis dahin reicht mein Blickfeld von der Logia ehe nicht.

Bisher hatte ich aber noch keine Lust die Bilder zu verarbeiten.

Aragon
2005-04-08, 22:00:09
Das große Bild zeigt die beiden Offenen Sternhaufen M46 und M47.
Im großen Mosaik ist der planetarischen Nebel NGC2438 (Durchmesser ca. 1 Bogenminute) und der Zentralstern gut zu erkennen.

Aragon
2005-04-24, 23:14:22
Galaxien- und Sternhaufen

Der Virgo-Galaxienhaufen ist mit einer Entfernung von ca. 70 Mio J und einem Durchmesser von 15 Mio LJ der uns nähest gelegene Haufen extragalaktischer Sternensysteme. Er besteht aus ca. 2500 helleren Mitgliedern. Im Zentrum befindet sich
die elliptische Riesengalaxie M87 (im Bild ganz Rechts). Dieses auch als starke Radioquelle VirgoA bekannte Sternensystem besitzt die 10 fache Masse der Milchstrasse. Hochauflösende Aufnahmen von M87 zeigen einen mehrere 1000 LJ langen Materiestrahl, der aus dem Kern herausschießt.

Aber nicht nur Sterne und Galaxien bilden durch die Schwerkraft gebundene Cluster. Die Galaxienhaufen bilden wiederum Supercluster und in noch größeren Dimensionen offenbart sich eine wabenförmige Struktur. Eine dieser größten Blasen-Wände wird als die "Große Mauer" bezeichnet. Diese gigantische 600 Mio LJ lange Galaxienhaufenansammlung erstreckt sich am Firmament über einen Winkel von ca. 130° x 7°. Ihre Dicke beträgt ca. 10 bis 15 Mio LJ.

Unten das Mosaik des Virgo-Galaxienhaufens (Aufnahme: MX7C mit 135 mm Teleobjektiv).
Darunter die beiden Offenen Sternhaufen NGC 2539 und M48 (Aufnahme: MX7C mit 135 mm Teleobjektiv).

http://img297.imageshack.us/img297/258/swnwmosaikvirgobezeichnet3va.th.jpg (http://img297.imageshack.us/my.php?image=swnwmosaikvirgobezeichnet3va.jpg)

Aragon
2005-05-13, 18:00:21
Eine Überraschung.

Vor einiger Zeit hatte ich Deep-Sky, abwechselnd mit meinem C8 und dem ETX 105 beobachtet, um die Leistung der beiden Teleskope zu vergleichen. Damals war ich etwas verwundert, warum der Sprung von 4 Zoll auf 8 Zoll Öffnung Deep-Sky mäßig so wenig bringt. Jetzt wurde mir klar, warum es mir damals so erschien.

Gestern Abend zeigte der Himmel in einer klaren Nacht sehr viele Sterne. Deshalb entschied ich mich: heute nix Foto, nix Goto, nix Elektronik-Schnickschnack. Also nur das C8 aufgebaut, aber ohne Elektronik. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich auch das ETX für den Notfall rausstellte.

Also gegen 22 Uhr gings dann los. Die Sternkarte geholt und mit dem Himmel verglichen. Was ist das für ein heller Stern im Süden? Ist das Arktur? Ne, dafür steht der zuweit im Süden. Verflixt, das fängt ja schon gut an.

Um Hilfe schreiend und panisch fluchend bauen sich sofort unsägliche Gedanken auf: Verwirrung -> Panik -> böses Goto

Bevor die Panik mich jedoch überwältigen konnte, kam die Erleuchtung: Vielleicht ist es ein Planet?

Also schnell mit dem C8 draufgehalten. Im neuen Bombastik-Sucher war das Finden kein Problem. Und tatsächlich: Der Stern entpuppte sich als Jupiter. Juch Hu, der Sucher ist ein Finder! Erfahrene Astronomen schimpfen den Finder als Farbfernseher (80/400 Fraunhofer-Refraktor). Also gleich aufs Ganze und flugs die 3x Barlow mit einem 12,4 mm Okular in den Finder eingesetzt (ergibt ca. 100-fache Vergrößerung). Oh Schreck, jetzt umgibt ein kräftiger blau-grüner Farbsaum den Jupiter. Das Bild ist dermaßen miserabel, daß ich selbst die beiden Wolkenbänder nicht erkennen kann. Überhaupt ist das Bild nicht annähernd Scharfzukriegen. Hmm, der Farbsaum ergibt sich weil die Brennpunkte verschiedenfarbiger Lichtstrahlen nicht übereinstimmen. Was können Farbfilter hier bewirken?
Es zeigt sich: der Orange- oder Gelb-Filter können den Farbsaum stark unterdrücken. Jetzt ist das Bild scharfzustellen und die beiden Wolkenbänder werden gut sichtbar. Die Verbesserung ist so enorm, daß mir Jupiter im Refraktor besser gefällt wie im C8 (die Optik meines C8 tendiert imho in Richtung Gurke:( ).

Nunja genug gespielt, jetzt wirds ernst:
Finden Anfänger, deren Himmelsorientierung jeden Astronomen in schallendes Gelächter ausbrechen läßt, die Deep-Sky Perlen auch ohne Teleskop-Elektronik?

So ganz ohne Hilfsmittel geht es natürlich nicht. Von daher habe ich mal einen Blich in CdC riskiert und dort die Koordinaten von M3 abgelesen. Dann den Stundenwinkel und DEC am Teleskop eingestellt und das Teleskop zeigt gegen die Hauswand und nix mit M3. Aufgeregt renne ich, immer zum ETX schielend, auf dem Balkon umher. Was ist jetzt los? Das habe ich doch schon oft gemacht und es hat bisher immer geklappt? Wieso heute nicht? Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Der Fehler liegt bei genau 90° (Teleskop falsch zusammengebaut -> normalerweise ist die Stellung des Befestigungsarms unerheblich, nicht jedoch bei meiner speziellen Aufsuchmethodik). Ich hatte aber keine Lust den Arm abzuschrauben, und entschied mich stattdessen zum Stundenwinkel aus CdC einfach 6 Stunden hinzuzuaddieren.

Und schwupps neu abgelesen und eingestellt und M3 war sofort im Finder zu sehen. Auch in meinem neuen 2 Zoll 50mm Deep-Sky Okular ist der Kugelsternhaufen sofort erkennbar. Verwundert reibe ich mir die Augen. Irgendwas ist hier faul.

Wieso sehe ich den Kugelsternhaufen in meinem großen C8 nicht anders wie im Finder (3 Zoll)?

Nunja, Deep-Sky Objekte sind eigenwillig und verbergen ihre Geheimnisse vor allzu unfähigen Zuschauern. Das Auflösungsvermögen des Auge ist unter schwachen Lichtverhältnissen (Stäbchensehen) vermutlich sehr schlecht. Um daher mehr Details wahrzunehmen, muß man die Vergrößerung steigern.

Als ich die Vergrößerung von 40 fach auf 160 fach steigerte sah der Kugelsternhaufen plötzlich überwältigend anders aus. Dutzende Einzelsterne um den immer noch diffusen Kern wurden jetzt sichtbar. Wobei der Kugelsternhaufen jetzt das gesamte Gesichtsfeld ausfüllte. Wow, das hereinzoomen in den Haufen war sehr faszinierend. Jedenfalls konnte ich mich nicht sattsehen und daher kaum mehr aufraffen etwas neues einzustellen.

Zum Abschluß schwenkte ich dann zum Kugelsternhaufen M5. Auch dieser sieht im C8 bei entsprechender Vergrößerung prachtvoll aus. Vergleichsweise habe ich die Vergrößerung im Finder auch mal bis 100-fach hochgetrieben. Der Kugelsternhaufen war jedoch nicht in Einzelsterne aufzulösen. Er blieb dort ein runder schimmernder Fleck.

Ein kurzer Schwenk zum großen Herkules-Haufen M13 landete wieder vor der Hauswand. Der große Kugelsternhaufen stand noch zuweit im Osten. Da es bereits gegen 24 Uhr ging war es dafür zu spät.

xcv
2005-05-13, 20:32:46
Konnte man nicht gestern irgendwas ausseregewönliches sehen ???

Aragon
2005-05-13, 22:20:31
Konnte man nicht gestern irgendwas ausseregewönliches sehen ???
Z.B. die ISS?

Aragon
2005-05-29, 09:52:38
Die Verbesserung ist so enorm, daß mir Jupiter im Refraktor besser gefällt wie im C8 (die Optik meines C8 tendiert imho in Richtung Gurke:( )
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil :)

Das C8 ist doch in Ordnung, nur seeinganfälliger.
Gestern hatten wir hier eine perfekte Nacht und der 8 Zöller konnte zeigen was in ihm steckt.

M13:
Mit steigender Vergrößerung flog ich, wie in einem sehr schnellen Raumschiff, auf den großen Kugelsternhaufen M13 im Herkules zu. Selbst das Zentrum wurde vom C8 noch in Einzelsterne aufgelöst. Beginnend mit 80 facher und über 150 sowie 320 facher Vergrößerung gehend, konnte ich mich in den Haufen hineinzoomen. Bei 480 facher Vergrößerung wurde das Bild dann langsam weich und lieferte keine knackscharfen punktförmigen Sterne mehr.
Jetzt bin ich doch verwundert wie gigantisch anders der Haufen aussieht, wenn man den Anblick mit dem vergleicht der sich im immerhin 80 mm großen Sucher-Refraktor ergibt. Dort wurden überhaupt keine Einzelsterne sichtbar (die Vergrößerung wurde bis auf 100 fach hochgezogen).

Aragon
2005-09-02, 19:47:14
Zwei neue Aufnahmen:

a) Ansicht der Milchstrasse:
MX7C mit 35mm Objektiv, Blende 4 je 5 min belichtet.
Mosaik zusammengesetzt aus 6x7 Aufnahmen und nachträglich 2x2 gebinnt.

http://img141.imageshack.us/img141/1739/2x2kleinnomosaik3pj.th.jpg (http://img141.imageshack.us/my.php?image=2x2kleinnomosaik3pj.jpg)



b) NGC7000
MX7C mit 350mm, Blende 5 je 30 sek belichtet
Mosaik zusammengesetzt aus 4x5 Aufnahmen in Originalgröße


http://img43.imageshack.us/img43/60/mosaikkleinkoorigiert2wu.th.jpg (http://img43.imageshack.us/my.php?image=mosaikkleinkoorigiert2wu.jpg)

Aragon
2005-09-03, 22:14:24
Mein erster Versuch, durch synthetisch generierte Flatfields, den aufgehellten Himmelshintergrund aus dem Bild herauszurechnen:

http://img48.imageshack.us/img48/7669/synthetischesflatfieldmosaik2x.th.jpg (http://img48.imageshack.us/my.php?image=synthetischesflatfieldmosaik2x.jpg)

aths
2005-11-06, 18:11:18
Nachts ist es kälter als draußen. Um durch ein vernünftiges Fernrohr gucken zu können, muss man entweder zur Sternwarte fahren, oder zunächst viel schleppen, mindestens eine halbe Stunde aufbauen, und darf beim Abbau schön kaltes Metall anfassen. Warum tut man sich das an?

Weil es sich lohnt.

Wo: Wismar
Wie: Diesige Luft, heller Himmel
Was: Mars, Orionnebel
Wann: Nacht vom 5. 11. 05 auf den 6. 11. 05.
Womit: Vixen 4" ED f/9, Baader 60° Bino, 2x 25 mm LV, 2x 9 mm LV.

Gestern, als ich kurz von 20:00 Uhr noch einkaufen war, sah ich einen hellen hellorangen Punkt am Himmel – wird wohl der Mars sein. Später gehe ich vors Haus und sehe, dass der Mars von der Wiese vorm Haus aus zu sehen ist. Also baue ich das Teleskop auf und sage via ICQ einem Freund bescheid, der ganz in der Nähe wohnt. Während des Aufbaus kommen noch vier Jugendliche vorbei.

Das Fernrohr richtig aufzustellen dauert immer länger, als man denkt. Dann das Problem den großen Wagen zu finden, um von dort den Polarstern zu bestimmen. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass der noch im Aufgang befindliche große Wagen eben nur teilweise zu sehen war, weil umliegende Wohnblöcke viel verdecken. Ich holte noch fix den Feldstecher (unentbehrlich, um mal schnell im Himmel zu rühren.) Die Montierung wurde ganz grob eingenorded und los gings.

Der Mars entpuppte sich bei 63x als kleines, bei 174x also größeres, eher gelbes Scheibchen. Man sah keine Polkappen. Rechts oben war ein längliches Dunkelgebiet zu erkennen. Insgesamt eher enttäuschend, vor zwei Jahren war mehr drin (rötliche Oberfläche, mindestens eine Polkappe, gräuliche Dunkelgebiete.) (Später stellte ich fest, dass der Mars (http://www.calsky.com/cs.cgi?mlevel=2&obs=39571027371949&cha=7&sec=5&sub=1&renbuild=&startDay=6&startMonth=11&startc=20&startd=0&starti=5&startad=0&startHour=0&startMin=1&startSec=25&timebuild=&Go.x=19&Go.y=15&Go=Go%21&pattern=on&useDSS=on&size=200&moons=on&aperture=0&horizontal=on&objectname=Bewegen+Sie+den+Mauszeiger+um+Objektnamen+zu+sehen&m=&obsbuild=2&user=&pw=) tatsächlich keine Polkappen zeigte, und ein längliches Dunkelgebiet, das wir gesehen haben. Danke an Frank für den Tipp.)
Den Jugendlichen, die auch mal gucken durfte, wurde es zu kalt. Einigen von ihnen drückte ich meinen Feldstecher (10x40) in die Hand, damit sie damit mal die Plejaden angucken. Die kommen im Feldstecher sehr gut, während sie im Teleskop wenig beeindrucken. Einer hätte gerne den Mond gesehen, aber der war noch nicht aufgegangen.

Wie bei Planeten leider immer, bekomme ich das Bild im Bino leider nicht zur Deckung, andere haben damit kein Problem.

Wir beiden Verbliebenden guckten weiter zum Kriegsgott und diskutierten die Marsfarbe, die weniger rötlich war, als erwartet. Vielleicht hängt das vom Lichteinfallswinkel der Sonnenstrahlen ab? Der Mars steht ja fast in Opposition. Immerhin: Das Bildwabern nahm inzwischen ab, wahrscheinlich weil das Fernrohr inzwischen besser auskühlte. Was aber blieb waren leichte Farbsäume, auf der einen Seite grünlich oder bläulich, auf der anderen eher rötlich. Ist das Fernrohr etwa mit 174x schon überfordert? Wahrscheinlicher ist wohl, dass es an der Luft lag – der Mars stand über dem Wohnblock.

Wäre noch mehr zu sehen? Das Programm "Stellarium" zeigt: Orionnebel und Saturn. Dazu müsste man aber den Blick nach Süden frei haben, das Fernrohr müsste demnach woanders aufgebaut werden. Ich sage jemandem aus dem Studentenwohnheim bescheid, das in der Nähe ist, und wir fahren das Fernrohr, grob in seine Teile zerlegt, mit dem Auto dorthin. Denn dort gibt es einen kleinen Hügel, von dem man gute Sicht nach Süden hat.

Dort wurde das Teil also neu aufgebaut. Für den anderen, der uns auch Kaffee gekockt hat, noch mal der Mars. Die Farbsäume waren, wenn ich mich recht entsinne, fast weg. Sterne sind in jedem Fall ein Genuss: punktförmig, absolut klar, wie feinste Nadelstiche.

Dann weiter zu M42, dem Orionnebel. Bei 63x im Bino: Herrlich, obwohl der Himmel ziemlich hell war. Die feuchte Luft sorgte dafür, dass das Streulicht der Stadt ziemlich hoch reichte, so war der Saturn, der lt. Computer längst aufgegangen war, partout nicht zu sehen. Auf diesem Hügel hatte ich, als ich selbst noch im Studentenwohnheim wohnte, ja öfters beobachtet, und da waren einfach mehr Sterne zu sehen als dieses mal.

Den Orionnebel bekomme ich im Bino problemlos zur Deckung. Beidäugige Beobachtung ist ein echter Komfortgewinn. Kneife ich ein Auge zu, ist vom Nebel weniger zu sehen, als wenn ich entspannt mit beiden Auge gucke – durch indirektes Gucken lassen sich auch die "Schwingen" gut ausmachen. Ich wünsche mir, das Fernrohr dereinst an einem rabenschwarzen Nachthimmel an Deeksky-Objekten zu testen.

Meine beiden Freunde hatten mit dem Nebel etwas mehr Probleme, aber dafür braucht man auch Übung, um ihn bei so einem hellen Himmel in seiner Ausdehnung zu sehen. Beide bekamen es dann mit etwas Geduld auch hin, beiden fiel das kleine Stern-Trapez aus, welches im Nebel eingebettet ist.

Leider konnte ich den Karkoschka nicht finden, und wusste nicht, wo man jetzt nach h+x suchen müsste, ein Doppelsternhaufen der im Teleskop beeindruckt. Wahrscheinlich wäre es aber eh zu hell gewesen. Dem anderen gab ich noch mal den Feldstecher damit er sich wenigstens die Plejaden ansieht. Er wollte die ganze Zeit fotografieren (was mangels Kamera mit T2-Anschluss und mangels Nachführmotor allerdings unmöglich war), während der andere das Live-Erlebnis im Fernrohr bevorzugt.

Zuletzt – der Saturn wollte sich partout nicht zeigen – M42 noch mal ohne Bino bei 37x. Kleiner und etwas heller war er – vom Nebel sah man vor allem bei indirekter Betrachtung etwas mehr. Bei dunklerem Himmel müsste er bei 46x im Bino perfekt kommen.

Nur zwei Objekte an einem Abend: Ohne Karkoschka und bei dem schlechten Himmel war eben nicht mehr drin. Eins ist aber fakt: Ich muss mich um eine warme Unterhose kümmern. Der Winter naht mit seinen astronomischen Prachtstücken.

Aragon
2006-06-18, 11:27:58
Beobachtungsort: Birkach 49° 24' Nord; 10° 20' Ost
Beobachtungszeit: 17. Juni 2006 von 23:30 bis ca. 2:00
Grenzgröße: besser als 6 mag
Optik: Vixen ED80/600 auf ETX-Montierung

Anhand von Lichtverschmutzungskarten habe ich einen dunklen Standort, ca. 25 km nordwestl. von Ansbach ausgewählt und gestern zum ersten mal dort mit dem kleinen Vixen beobachtet.
Der Himmel ist dort übersät mit Sternen und auch die Milchstraße ist im Osten als waagrecht stehendes Band, das sich nach Rechts in zwei Arme aufteilt, deutlich zu erkennen. Ein phantastischer Anblick :)
Also Teleskop aufgebaut und zunächst im AltAz-Modus ausgerichtet.

Dann den Ringnebel in der Leier angefahren. Der Rauchring springt einem auch ohne jegliche DeepSky-Filter sofort ins Auge. Indirektes Sehen ist nicht erforderlich. Der Himmelhintergrund ist auch bei großer Autrittspupille schön dunkel. Ein eingeschraubter UHC-Filter verbessert die Sichtbarkeit nicht mehr.

Danach zum Hantelnebel. Auch der ist nicht zu übersehen. Bedingt durch seine Größe sogar noch besser zu erkennen. Auch hier erweist sich der UHC als unnötig.

Mal was neues ausprobieren und ein paar Galaxien im Virgo ansteuern. M87 ist als schwacher Lichtfleck ohne Konturen und nur indirekt zu erkennen. Gleiches ergibt sich bei M49 und M88. Irgendwie nicht sonderlich beindruckend. Beindruckender ist M86 und M89. Nicht weil hier mehr zu sehen ist, sondern weil im 32mm Okular mehrere Galaxien auf einmal zu sehen sind.

Weiter zum großen Kugelsternhaufen M13 im Herkules. Jetzt passiert ein Maleur. Beim Anfahren bleibt der dicke 2"-Zenitspiegel an einem Standbein der Montierung hängen.
Also ETX ausschalten und Ausrichtungsprozedur neu durchlaufen. Damit dies nicht mehr passiert, bin ich in den Polarmodus gewechselt. Die Ausrichtung erweist sich als problematisch. Die ungefähre Ausrichtung nach Kompaß ist zu ungenau. Das ETX fährt den ersten Ausrichtungsstern (Vega) entsprechend schlecht an. Nun bin ich es gewohnt die Basis der Montierung zu drehen, damit der Aufstellungsfehler korrigiert wird. Das erweist sich bei dem unebenen Boden hier aber als nicht empfehlenswert. Die Montierung muß neu nivelliert werden. Nachdem die Hürde genommen ist geht es weiter.

Also ein neuer Versuch M13 zu erwischen. Der Kugelsternhaufen (KH) hebt sich sehr deutlich vom Himmelshintegrund ab. Trotzdem sind keinerlei Einzelsterne erkennbar (32mm Plössl). Aber KH gieren nach Vergrößerung. Im 13 mm Hyperion sind noch keine Einzelsterne zu erkennen. Nach der weiteren Steigerung auf 120 fache Vergr. mit dem 5 mm Hyperion sind ein paar Randsterne sehr undeutlich erkennbar. Ich weiß nicht ob es nur Einbildung war. Denn diese flackerten irgendwie, mal kurz erkennbar dann wieder verschwunden. Vermutl. verursacht durch indirektes sehen. Meint man einen zu sehen, verschwindet der sofort wieder wenn richtig hingeschaut wird.

Inzwischen krabeln auch etliche ungebetene Besucher herum. Eine Motte liebt das rote Licht des Displays und läßt sich nicht verscheuchen. Lästiger sind die vereinzelt auftauchenden Mücken. Ein kleiner Wurm erkundet die neuen Hyperions im Okularkoffer.
Mit der Zeit wird das ganze Equipment feucht. Der Beobachtungsplan ist völlig durchnässt, die Okulare, Zenitspiegel und Teleskop beschlagen. Zum Glück nur von außen und nicht auf den Linsen.
Die Füße des klappbaren Beobachtungsstuhls haben sich durch den unebenen Untergrund verbogen. Mehrmals wäre ich fast heruntergeplumpst. Der Stuhl ist eindeutig zu labil. Da muß etwas stabileres her.

Langsam endet die astronomische Dämmerung und der Mond wird am Osthorizont unterhalb der Milchstraße sichtbar. Schnell nach Deneb gefahren, neu synchronisiert und ab nach NGC7000. Im 32mm Plössl ist kein Nebel zu sehen. Also aufs Ganze gehen und das dicke 50mm 2"-Okulkar rein (ergibt 6,7mm Austrittspupille). Wieder nichts, nur viele Sterne. Wie siehts mit O3-Filter aus? Also erstmals den neuen Baader 2"-O3 Filter reingeschraubt. Huch alles weg. Jetzt sind weder Sterne noch Nebelwolken erkennbar. Vielleicht unscharf? Also wieder zum hellen Deneb gefahren um den Fokus zu checken. Huch, wo ist er denn? Der Baader O3 dunkelt doch tatsächlich so stark ab, daß selbst so helle Sterne fast nicht mehr erkennbar sind.

Da der Mond einem inzwischen direkt ins Auge leuchtet, habe ich dann die DeepSky-Beobachtung abgebrochen und die Nacht mit dem Mond beendet. Der ist knackscharf und das Balkonflimmern erwärmter Luft ist auch bei hohen Vergrößerungen kaum wahrzunehmen. Dafür wird die Fokussierung zum Problem. Bei knapp 200 facher Vergrößerung (5mm Hyperion mit Verlängerungshülse auf weniger Brennweite getrimmt) wackelt die Montierung wie ein Kuhschwanz. Beim hellen Mond zeigt sich dabei ein Effekt der mir beim 5mm Hyperion inkl. Verlängerungshülse bisher nicht aufgefallen ist: Vignettierung. Flächenmäßig ist nur ca. 1/4 des Blickfeldes gleichmäßig ausgeleuchtet. Außerdem erscheinen mir die Ränder des Feldes etwas unscharf.

Edit: Rechtschreibung korrigiert

aths
2006-06-18, 16:54:17
Randunschärfe kann ein Okularproblem sein.

Einen Kugelsternhaufen aufzulösen ist mir auch noch nicht gelungen – habs aber auch lange Zeit nicht wieder probiert.

Den Hantelnebel hatte ich ein mal drin – nach ewiger Sucherei. Wegen der verdammten Lichtverschmutzung hier bleiben eigentlich nur Mond und Planeten.


Eine Bitte: Milchstraße – mit ß.

Aragon
2006-06-18, 17:36:18
Die Randunschärfe und Vignettierung trat nur auf wenn versucht wird die Brennweite des 5 mm Hyperion mit Verlängerungshülsen (VH) zu verkleinern. Diese Problem bestand beim 13 mm Hyperion nicht.

Planetarische Nebel müßten sich auch aus der lichtverschmutzten Stadt mit kleinen Optiken gut beobachten lassen. Erforderlich ist ein UHC-Filter, da die Nebel sonst im Himmelshintergrund ersaufen. In Ansbach ist der Rauchring und der Hantelnebel im ETX bei Einsatz des UHC jedenfalls kein Problem.

Bei KH ist dagegen mit kleinen Optiken wohl nichts zu reißen. Die Grenzgröße kleinerer Teleskope reicht zur Auflösung selbiger nicht aus.

PS: Hoffentlich liefert mir der Hr. Baader jetzt bald die bestellten Hyperion-Zooms für mein neues Bino.

Aragon
2006-07-03, 12:49:03
Ort: Ansbach
Datum: 2.07.2006 23:30 bis 2:00
Optik: Vixen ED80/600 auf ETX-Montierung
Sicht: Sehr gut, die Milchstraße ist als schwaches diffuses Band erkennbar
Objekte: M57, M27, M8, M20, M17, M16, NGC 6960, NGC 6992, NGC 7000 und nicht identifizierte Fernglasobjekte

Dummerweise ist mir beim Ausrichten des ETX der Vixen-Refraktor auf den Fliesenboden geknallt. Zum Glück hat die Optik jedoch keinen Schaden abbekommen.

Zur Kontrolle habe ich die Beugungsringe an Vega bei ca. 200 facher Vergrößerung überprüft und keinen Unterschied festgestellt.
Der Vixen ist erstaunlich justierstabil :)

Nachdem ich dann die alten bekannten M57 und M27 kurz gecheckt hatte (vorallem den Hantelnebel hatte ich im Vergleich zu meiner letzten Beobachtung in Birkach erheblich kontrastreicher in Erinnerung), ging es dann zu neuen und unbekannten Ufern. Zu den horizontnahen Nebeln der Milchstraße. Da diese recht weit entfernt liegen wurde das ETX erstmal an Antares neu geeicht.

Dann waren der benachbarte Lagunen- und Trifid-Nebel (M8 und M20) dran. Im 32 mm Okular mit O3-Filter sind beide Nebel gut erkennbar. Erstaunlicherweise sehen beide im 13mm Hyperion auch in Form und Größe recht ähnlich aus. Und das obwohl der Lagunennebel von der Ausdehnung bedeutend größer sein sollte. Beide erscheinen als leicht strukturierte diffuse Nebel um einen helleren Stern.
Danach gings weiter zum Omeganebel M17. Der ist als etwas kleinerer länglicher aber recht heller Fleck eindeutig zu identifizieren. Der etwas nördlicher gelegene Adlernebel M16 ist der schwächste der vier Nebel. Etwas größer als der Omeganebel aber trotzdem ohne Strukturen und schwerer erkennbar.

Nach diesen recht einfachen Objekten sollten dann noch etwas schwierigere folgen. Dafür ging es vom Horizont wieder hinauf in den Zenit, wo die Reise begonnen hatte. Ins Sternbild Schwan nach Deneb, der dann wieder als Sync-Stern diente. Ein wenig unterhalb des linken Flügels liegt der Zirrus-Nebel. Ohne DeerSky-Filter sind beide Nebel nicht erkennbar. Der westliche Bogen (NGC 6960) gelingt mir indirekt mit UHC oder O3 geradeso.
Deutlicher ist der Ostbogen des Zirrusnebel (NGC 6992) sichtbar. Dieser lange schmale Bogen paßt gerade komplett ins Blickfeld des 13mm-Hyperion. Der Bogen ist ansonsten ohne Struktur. Mit dem 2"-50mm Okular habe ich am Vixen das größtmögliche Blickfeld und der ganze Nebel sollte erfasst werden können. Leider waren mit dem 2"-Baader-O3 gar keine Nebel mehr erkennbar.

Zum Abschluß der Reise ein Schwenk zum großen Nordamerikanebel (NGC7000). Aber auch hier wie bisher: viele Sterne, wenig Nebel :(
Auch diesmal gelang es mir nicht eine Struktur finden, die einen an den "Golf von Mexiko" erinnern würde.

Zwischendurch war ich auch noch ein wenig mit meinem Fernglas durch die horizontnahe Milchstraße gewandert. Aufgefallenen sind mir nur zwei Offene Sternhaufen und ein diffusser runder Nebel. Ansonsten war im Fernglas nicht viel los.

Gruß
Helmut

aths
2006-07-03, 16:45:59
Wie beobachtest du um diese Zeit – bei den kurzen Nächten?

Den Nordamerikanebel hatte ich mal vor langer Zeit im Visier, konnte ihn aber nicht erkennen, obwohl ich lt. Karkoschka im richtigen Bereich war.

Aragon
2006-07-03, 19:32:56
Um die Beobachtungszeit effektiv zu nutzen habe ich mir Eye&Telescop gekauft. Das geniale an dem Programm ist die Auswahl der Objekte über die Kontrastreserve.
Damit erstelle ich einen Beobachtungsplan sortiert nach günstigster Beobachtungszeit und Schwierigkeitsgrad. Meist enthält der viel mehr Objekte, wie ich dann wirlich an dem Abend beobachte.

Laut Eye&Telescope war gestern zwischen 00:37 bis 02:42 astronomische Dämmerung (-> Monduntergang um 00:25 und Sonnenaufgang um 05:17). Das ergibt immerhin 2 Stunden Dunkelheit. Und auf dem Beobachtungsplan standen 56 Himmelsobjekte.

Aragon
2006-07-30, 12:45:37
Ort: Ansbach
Zeit: 29.07.06 von 23:45 bis 2:00
Optik: C8 auf Superpolaris
Himmel: mäßig da schlechte Tranzparenz
Objekte: M16, M17, M22, M11, M27, M15, nicht erkannt: M25, M29, NGC7000

Da es gestern abend wieder etwas aufklarte, entschied ich mich, trotz nicht gerade optimaler Sicht, mein C8 zum Schnellspechteln rauszustellen.

Zuerst sollten die vier horizontnahen Milchstraßen-Nebel mit der letzten Beobachtung am Vixen ED80 verglichen werden.
Erstaunlicherweise waren die Nebel M16 und M17 (Adler- und Omeganebel) nicht besser zu erkennen. Die tiefstehenden Nebel ersoffen gestern geradezu im Streulicht. Ohne UHC-Filter sind sie überhaupt nicht mehr sichtbar.
Der gestrige Himmel war für schwache Nebel eindeutig zu miserabel. Daher entschied ich mich den geplanten Trifid- und Lagunennebel nicht mehr einzustellen.

So ging es dann weiter zum Hantelnebel M27 und Wildentenhaufen M11. Vorallem M11 erwies sich als erheblich eindrucksvoller. Mit dem 13 mm Hyp hebt sich der OC schön vom Hintergrund ab. Viele Sterne des OC sind bereits zu erkennen, trotzdem bleibt ein Schleier nicht aufgelöster Sterne bestehen. Dieser Schleier verschwindet mit dem 5mm Hyp. Das gesamte Gesichtsfeld ist jetzt ausgefüllt mit Sternen. Ebenso wie beim Herkuleshaufen M13 dürfte M11 ein lohnenswerter Kandidat für Zoomokulare sein.

Der Herkuleshaufen ist bereits zu weit im Westen. Daher bin ich zu zwei kleineren KH geschwenkt. Zum tiefstehenden M22 im Schützen und dann zu M15 im Pegasus. Bei beiden KH waren kaum Einzelsterne aufzulösen. Während M22 wie ein strukturloser runder Fleck aussieht, fällt an M15 sofort der helle Kern auf.

Danach verließ mich mein Glück und konfuses Herumstochern im Himmel, führte mich zurück zu längst überstanden geglaubten Anfängerpeinlichkeiten :(

Die offenen Haufen M25 und M29 eingestellt und ich kann dort nix passendes finden. Welche der vielen sichtbaren Sterngruppen sollen die gesuchten OH sein? Vermutl. wäre es hier nötig, die Gruppierungen bereits aus Aufnahmen zu kennen.
Auch mit NGC7000 habe ich trotz Sichtschutzvorhang und Baader-UHC erwartungsgemäß keinen Erfolg.
Der gestrige Astroabend war nicht so der Bringer :(

PS:
Aus der Erinnerung würde ich schätzen: Der zenitnahe Himmel wirkte gestern erst bei 150 facher Vergr. (C8 mit 13 mm Hyp) inetwa so dunkel wie bei bei 20 facher Vergr. (ED80 mit 32 mm Plössl) am dunklen Standort nahe Birkach.
Der Standort Birkach hat einen großen Nachteil. Man darf nicht mit dem Auto bis an den Platz heranfahren und muß daher seine Ausrüstung ca. 300 m weit schleppen. Daher habe ich einen besser erreichbaren neuen ländlichen Beobachtungsplatz in der Nähe von Berndorf ausfindig gemacht. Hier kann ich mit dem Auto direkt an den Platz heranfahren. Bisher habe ich allerdings noch nicht von dort aus beobachtet.

Mein C8 ist keine Gurke. Inzwischen habe ich es geschafft das SC Teleskop perfekt zu justieren und die Sterne sind jetzt bei gleicher Vergrößerung punktförmiger wie im sehr guten ETX-Maksutov. Die Justage scheint auch Einfluß auf die seeingempfindlichkeit der Optik zu haben. Denn die Sterne wirken jetzt erheblich ruhiger und wabern nicht mehr so stark wie zuvor.
Damit Kollimationsfehler des SC eindeutig sichtbar sind, muß die Justage am Stern bei sehr hohen Vergr. durchgeführt werden. Dies hatte ich anfangs nicht berücksichtigt und daher die Justierung fälschlicherweise als ok eingeschätzt. Bei knapp 600 facher Vergr. war die außeraxiale Lage des Fangspiegelschattens nicht mehr zu übersehen und konnte entsprechend korrigiert werden.

Gruß
Helmut

aths
2006-08-01, 16:02:43
Muss eine tolle Sache sein, ein gut justiertes 8"-Teleskop zu haben. Hast du es selbst justiert? Nach welcher Anleitung?

Aragon
2006-08-01, 23:35:45
Muss eine tolle Sache sein, ein gut justiertes 8"-Teleskop zu haben.
Ja, ein großes Instrument ist eine tolle Sache. Noch weit besser ist allerdings ein dunkler Himmel.
Was mich an meinem C8 noch stört, ist die veraltete Teleskop-Adaption. Bei den neuen Montierungen ist die Prismenschiene am Teleskop und die Klemmung an der Montierung. Bei meiner alten Superpolaris ist es umgekehrt. Daher muß ich zur Montage neuerer Optiken immer erst die Baader-Klemmung an der Superpolaris aufschrauben. Das ist ziemlich lästig.

Hast du es selbst justiert? Nach welcher Anleitung?
Ja, habe ich selbst am Stern justiert, entsprechend der dem C8 beiliegenden Anleitung. Darin steht: Sie setzen nun das 26mm Okular ein und stellen das Teleskop so unscharf ein, daß der Stern etwa 1/4 des Gesichtsfelddurchmessers einnimmt ...
Das hatte ich gemacht und die Kollimation für ok befunden. Meine Einschätzung war aber nicht richtig (-> ich habe keinerlei Erfahrung mit der Justage von Optiken).
Bei höherer Vergrößerung sah das nämlich ganz anders aus. Nur so bemerken Dummies die nicht zentrische Lage des Fangspiegelschattens.

Gruß
Helmut