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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Big Brother is Watching You


Cadmus
2003-06-26, 20:27:56
http://www.heise.de/newsticker/data/tol-26.06.03-000/

Musikindustrie gegen Tauschbörsen-Nutzer

Der Angriff kam mit einer Vorwarnzeit von wenigen Stunden. Seit Donnerstag geht die Musikindustrie der USA massiv gegen Computer-Besitzer vor, die über Online-Börsen weltweit ihre Musiksammlungen austauschen. Nach dem Motto "Big Brother is Watching You" spionieren Scanner-Programme all jenen hinterher, die vom Heim-PC aus über Tauschplattformen wie Kaaza, Morpheus oder Grokster Songs und ganze CDs zum kostenlosen Download für andere frei gegeben haben.

Beim Spionieren bleibt es nicht. Innerhalb weniger Wochen sollen möglichst viele Download-Partner mit Namen und Adresse identifiziert und dann nach US-Medienberichten auf bis zu 150.000 Dollar (rund 130.000 Euro) pro frei gegebenem Song verklagt werden. Die am Mittwoch von der Recording Industry Association of America (RIAA[1]) verkündete Attacke gegen Teilnehmer an so genannten Peer-To-Peer-Programmen ist der bislang am größten angelegte Versuch, gegen Tauschbörsianer im World Wide Web vorzugehen.

"Diese Sache wird vielen ganz erhebliche Angst einjagen", sagt Mike Goldwin von der US-Verbraucherorganisation Public Knowledge. Der international organisierten Musikindustrie soll die Aktion vor allem Einnahmeverluste in Millionenhöhe ersparen, die der kostenlose Austausch von CDs im Internet nach ihrer Ansicht in den nächsten Jahren mit sich bringen würde. "Diebstahl, falsch und illegal" sei das Hin- und Herschieben von Musikdateien über Online-Plattformen, schimpfte RIAA-Präsident Cary Sherman.

Erfolgversprechend wurde der technisch schon lange machbare Schnüffelangriff auf PC-Besitzer mit Internet-Anschluss durch die Entscheidung[2] eines US-Berufungsgerichtes. Danach müssen Anbieter von Internetzugängen wie AOL oder Microsoft personenbezogene Daten ihrer Kunden herausgeben, wenn ein Verdacht auf Copyright-Verletzungen begründet werden kann.

Die Big-Brother-Technologie, so hofft die Musikindustrie, braucht nur noch die Tauschbörsen zu scannen und die individuellen IP- Adressen der privaten Musikanbieter herauszufinden. Den Rest sollen die Anwälte erledigen. Die RIAA, der auch der deutsche Weltkonzern Bertelsmann, die Sony-Gruppe und AOL Time Warner angehören, waren zuvor gegen Betreiber reiner Tauschbörsen vergeblich vor den Kadi gezogen.

Ein US-Bundesgericht hatte im vergangenen Monat die Schließung von Grokster und Morpheus abgelehnt. Sie würden eine Plattform zur Verfügung stellen, hätten aber -- im Gegensatz zu dem juristisch in die Knie gezwungenen Download-Service Napster -- keine Kontrolle über den Inhalt, hieß es zur Begründung.

Die RIAA verband die Ankündigung ihres Schnüffelangriffs mit einem moralischen Appell zahlreicher amerikanischer Stars. "Das illegale Downloaden von Musik bedeutet, von Künstlern zu verlangen, dass sie vollkommen ohne Bezahlung arbeiten", erklärte die Pop-Sängerin Mandy Moore auf der RIAA-Website. Auch Shakira, die Dixie Chicks und die Rapperin Missy Elliot riefen dazu auf, Musik zu kaufen anstatt zu klauen.

Die Profis des Internet-Dschungels allerdings dürften sich weder vom Künstler-Appell noch von der Strafandrohung schrecken lassen. Schon längst tauschen sie Software untereinander aus, die dafür sorgt, dass IP-Adressen nach außen hin ständig virtuell neu gemixt werden. Die Anwender solcher Programme haben praktisch eine Tarnkappe auf, unter die auch die RIAA-Fahnder kaum schauen können. (Thomas Burmeister, dpa)/ (tol[3]/c't)


Naja, immer her mit dem IP-Mixer!:psst::D

eXperience
2003-06-26, 20:40:50
...tttzzzz
..ob die Stars dadurch ne Millionen weniger verdienen is mir egal!

..Außerdem ist nur das Anbieten verboten,nicht das downloaden ;)

Gast
2003-06-26, 20:44:24
Diese armen Superstars und Musikkonzerne können einem schon richtig leid tun...

Mir tuts nur um die kleinen Bands/Labels leid, weil die wirklich vom Kopieren betroffen sind und nicht selten dichtmachen müssen. Aber die großen Musikkonzerne sollten vielleicht mal überlegen, warum nicht jeder bereit ist, für billigen Eintagsschund 15€ oder mehr auszugeben.

Tobe1701
2003-06-26, 21:20:54
Funktioniert das nicht nur wenn ein User ne feste IP verwendet? Und was ist mit dem ganzen Eselnetzwerk, da wird die ID doch auch ständig geändert oder etwa nicht? Naja,versucht haben sie es schon oft,mal sehen wieviele sie am Ende Jahrelang verklagen [bei 150000 pro Song löhnt man ja schon für ein Album bis ins Grab] :D

Pinhead
2003-06-26, 21:28:07
was ist ein IP Mixer?, ein Prog was beim saugen im Hintergrund läuft oder in der Software schon integriert

-X-
2003-06-26, 21:45:31
130.000euro pro song -> :eyes:

Leonidas
2003-06-26, 23:32:12
Original geschrieben von Strafer
"Das illegale Downloaden von Musik bedeutet, von Künstlern zu verlangen, dass sie vollkommen ohne Bezahlung arbeiten"



Schwachfug. Schon mal was von der Möglichkeit von Live-Konzerten gehört? Aber da darf man die Retorten-Stars, welche allesamt nicht singen können, ja nicht hinschicken, wäre eher geschäftsschädigend.

Cadmus
2003-06-27, 20:06:36
Original geschrieben von Leonidas
Schwachfug. Schon mal was von der Möglichkeit von Live-Konzerten gehört? Aber da darf man die Retorten-Stars, welche allesamt nicht singen können, ja nicht hinschicken, wäre eher geschäftsschädigend.
Bei denen würde ich mir auch nicht die Mühe machen, auch nur ein Lied zu saugen:bigl2:. Aber ansonsten finde ich schon, das da was wahres dran ist. Du würdest doch bestimmt auch kotzen, wenn du ewig lange eine Software programmierst und kaum etwas daran verdienst, weil diese permanent illegal runtergeladen wird. Ich bin aber eher der Meinung, die ach so tollen Superstars sollten ihre Gehaltsvorstellungen runterschrauben, wir hatten doch vor kurzem nen Thread, in den gesagt wurde, das Kylie Minogue, die ja nicht wirklich singen kann, für einen Plattenvertrag über 100 Millionen Dollar kassierte. Da soll die Musikindustrie nicht rumheulen, wenn die Leute, die sich die Lieder runterladen nicht mal ein schlechtes Gewissen haben.